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Staatsforst Burgholz

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Detailkarte Lagekarte
Karte des Staatsforst Burgholz Lage des Staatsforstes Burgholz in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Städte: Wuppertal, Solingen
Höhere Forstverwaltung: Staatliches Forstamt „Bergisch Gladbach - Königsforst
Untere Forstverwaltung: Forstamt Mettmann
Forstbetriebsbezirk: Försterei Burgholz
Geographische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 120-280 m ü. NN
Fläche: ca. 1000 ha
Arboretumsfläche: ca. 250 ha
Bild
Ansicht im Staatsforst Burgholz

Der Staatsforst Burgholz ist ein Waldgebiet auf Wuppertaler und Solinger Stadtgebiet in der Mittelgebirgsregion Bergisches Land in NRW (Deutschland). Er ist für sein bundesweit einmaliges Arboretum bekannt, in dem forstwissenschaftliche Studien durchgeführt werden.

Geographie und Lage

Lage

Das Kerbtal des Burgholzbachs

Der Staatsforst Burgholz liegt zum überwiegenden Teil auf Wuppertaler Stadtgebiet an der Grenze zu Solingen, dem ein kleinerer Teil im Südwesten zugeordnet ist. Im Norden wird der Forst durch die Wuppertaler Stadtteile und Bezirke Vohwinkel, Sonnborn und Elberfeld begrenzt, im Osten und Südosten umfasst Cronenberg mit dem Hauptort und den Bezirken Küllenhahn, Hahnerberg und Cronenfeld das Areal, im Süden ist der Cronenberger Ortsteil Kohlfurth und westlich liegt der Solinger Stadtteil Gräfrath. Die Topographie reicht von 120 m über NN bis zu 282 m über NN. Der ehemalige Von der Heydt'sche Privatwald und die daraus hervorgegangenen städtischen Erholungsanlagen im Norden am Kiesberg werden auch dem Waldgebiet zugeordnet.

Gewässer

Der Lauf der Wupper in Nord-Süd Richtung trennt das Waldgebiet in einen größeren östlichen und einen kleineren westlichen Teil. Der Fluss hat sich bis zu 160 m tief durch das Gebirge gegraben. Der westliche Teil des Burgholzes wird auch als Klosterbusch bezeichnet, ein Name, der auf ein früheres Besitztum des nahen ehemaligen Gräfrather Klosters hinweist.

Die Trasse der Burgholzbahn

Zahlreiche Bäche münden von beiden Seiten in die Wupper. Die von Osten kommenden Bäche Burgholzbach, Rutenbecker Bach (auch Rutenbeck genannt), Glasbach, Kaltenbach und die von Westen kommenden Bäche Flockertsholzer Bach und Steinbach haben tiefe, aber verflachte Kerbtäler gegraben und stellen die wasserreichsten Nebenbäche der Wupper.

Weitere Nebenbäche der Wupper im Waldgebiet sind: Kleiner Meersiepen, Großer Meersiepen, Gerretsiefen, Flockertsberger Bach, Weilandsiepen, Fuchskuhler Bach, Herichhauser Bach, Untenholzer Bach, Wahlert, Flächsgessiepen, Ketzberger Bach, Jacobsbergsiefen und Kohlfurther Brückenbach.

Der Burgholzbach besitzt ebenfalls mehrere Nebenbäche, darunter der Vonkelner Bach, Nöllenhammerbach, Steinsiepen und Langensiepen.

Am Burgholzbach und am Kaltenbach befinden sich mehrere kleine Stauteiche, die zur Nutzung der Wasserkraft für Hammerwerke in der Zeit der Frühindustrialisierung (16. - 19. Jahrhundert) angelegt wurden.

Erhebungen

Die L74 im Tal der Wupper

Die höchste einzelne Erhebung stellt mit 282,8 m der zentral gelegene Burggrafenberg dar. Der Name ist eine etymologische Weiterentwicklung des früheren Namens Burggrabenberg bzw. Burggrawenberg. Weitere Erhebungen sind der Kiesberg im Norden, der Nesselberg im Osten, der Jakobsberg im Süden und der Flockertsberg im Westen.

Klima

Das vorherrschende Klima ist wärmegetönt und regenreich. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 8,5 - 9 °C und die Jahresdurchschnittsniederschlagsmenge beträgt zwischen 1100 und 1200 mm mit Niederschlagsmaxima im Juli/August und im Dezember/Januar. Die Winter sind mild bei durchschnittlichen Januartemperaturen um +1,3 °C.

Die Vegetationszeit liegt bei 155 - 160 Tagen im Jahr. Während der Vegetationszeit liegt das Temperaturmittel bei 14,5 - 15 °C.

Die vorherrschende Windrichtung ist Südwest und West. Im Winter können Orkanwindstärken erreicht werden.

Verkehrsanbindung

Der ehemalige Bahnhof Burgholz

Die Landesstraße L74 folgt dem Lauf der Wupper im Tal und stellt neben dem Fluss die zweite große Trennlinie im Waldgebiet dar. Für die Allgemeinheit befahrbare öffentliche Straßen sind nicht vorhanden. Das Waldgebiet ist durch die umliegenden Stadtteile und -bezirke an den ÖPNV angeschlossen.

Die Burgholzbahn durch den Wald von Elberfeld nach Cronenberg, im Volksmund Samba-Express genannt, ist seit 1988 stillgelegt und abgebaut. Der ehemalige Bahnhof Burgholz beherbergt heute eine bei Wanderern beliebte Gastronomie. Ab 2006 soll auf der Bahntrasse ein Rad-/Fußweg eingerichtet werden.

Geschichte

Mittelalter

Das Waldgebiet Burgholz besitzt eine weitgehend regionaltypische Entwicklungsgeschichte. Bis zum 8. Jahrhundert kaum erschlossen, wurde mit Gründung der Grafschaft Berg infolge von Ansiedelungen und Rodungen die Waldfläche immer stärker zurückgedrängt. Ausgangs des Mittelalters nahm der Raubbau immer größere Ausmaße an. Neben dem wachsenden Verbrauch von Holz als Bau- und Brennmaterial, wurden vor allen Weideflächen für die Viehwirtschaft dem Wald abgerungen. Der Wald verbuschte in großen Teilen, man sprach daher als Landschaftsform von dem Bergischen Busch.

Karte des Burgholz von Erich Philip Ploennies (1715)

Das Kernrevier des Burgholz gehörte den Grafen von Berg, deren Hauptsitz und Burganlage Schloss Burg nicht weit entfernt lag. Der Name des Waldgebiets, sowie Ortsbezeichnungen wie Burggrafenberg (früher Burggrabenberg) weisen laut anderen Quellen aber ebenso auf einen Besitz der ehemaligen Burg Elberfeld, sowie auf eine alte Ringwallanlage am Burgrafenberg hin, von der nur noch der Burggraben als Bodendenkmal erhalten ist.

Beginn der Forstwirtschaft

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts erfolgte erstmals eine geregelte Forstwirtschaft, die dieser Entwicklung entgegentrat. Als Nutzgehölze wurden in den folgenden Jahren bevorzugt Fichten und Kiefern angepflanzt, auch da sie als anspruchslosere Baumarten als einzige noch siedlungsfähig waren. Forstwissenschaftliche Erkenntnisse über die Vorteile einer Mischbepflanzungen waren zu diesen Zeitpunkt aber noch nicht bekannt.

Der wachsende Bedarf an Bau- und Brennholz führte schnell zur Mittelwaldwirtschaft, die aber aufgrund des Aufkommens der Steinkohle als Brennstoff bis 1840 wieder aufgegeben wurde. Ab 1820 begann allmählich der Übergang zur Hochwaldwirtschaft und es wurden nun bevorzugt Europäische Lärche und Waldkiefer, aber auch Laubbäume angepflanzt.

Um 1860 erreichte man ein Nadelwald/Laubwald-Verhältnis von 1:2, wobei geschlagene Rotbuchenflächen sukzessive durch Eichenanpflanzungen ersetzt wurden. Fichten stellten einen Anteil von 20 % des Baumaufkommens.

Die erste Anpflanzung Gehölze anderer Kontinente begann um 1900 mit der Ansiedelung von Weymouthskiefer (Pinus strobus), Amerikanische Roteiche (Quercus rubra), Douglasie (Pseudotsuga menziesii) und Japanische Lärche (Larix kaempferi). Gleichzeitig nahm der Fichtenanteil wegen Rauchschäden, einer frühen Form der Waldschädigung durch Schadstoffemissionen, ab.

Kriegs- und Nachkriegsjahre

Die nächste große Zäsur ergab sich in den Kriegs- und Nachkriegsjahren des Zweiten Weltkriegs. Der Mangel an Brennstoffen führte wieder zu einer übermäßig starken Abholzung, besonders der Wuppertaler Wälder. Neuanpflanzungen erfolgten mit schnellwüchsigen und schadstoffresistenten Baumarten. Auch sollten rasch belebende Elemente für die Bevölkerung der nahen Großstädte geschaffen werden.

Dieses Geschehen nahm der damalige Revierförster Heinrich Hogrebe zum Anlass, über Erhöhung der Baumartenquantität zum Zweck der effizienteren Bewirtschaftung nachzudenken. Auf Hogrebes Anregung hin wurde schon 1958 begonnen, regionaluntypische Baumarten anzupflanzen.

Blick über das Tal der Wupper, rechts die Müllverbrennungsanlage, links der Fernmeldeturm Rigi-Kulm

Anfang der 1970er Jahre wurde der Forstbetriebsbezirk Burgholz von der Landesforstverwaltung NRW zum Versuchsrevier für den Anbau und die Erprobung verschiederner Baumarten bestimmt. Von vornherein sollte eine ökologische Verzahnung der Fremdhölzer mit heimischen Arten stattfinden. Dieses wurde durch das Anpflanzen innerhalb von Grundbeständen heimatlicher Gehölze erreicht. Ab 1972 wurden auch drei großflächige geographische Gruppenpflanzungen durchgeführt, die Gehölze jeweils eines Kontinents zusammenfassten.

1974 wurde ein 120 Hektar großes Waldstück namens „Piedboef“ westlich der Wupper auf Solinger Stadtgebiet angekauft und dem Staatsforst Burgholz zugeordnet. Dieses Waldstück wurde schon 1975 in die Anbauplanung der fremdländischen Baumarten einbezogen.

Heute ist das Arboretum im Staatsforst Burgholz das größte anerkannte deutsche Versuchsrevier zum Anbau von Gehölzen aus Fremdländern.

Anfang der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts machten die Schadstoffemissionen in Verbindung mit anderen Faktoren auch dem Staatsforst Burgholz zu schaffen. Buchen waren bis zu 40 %, Eichen bis zu 70 % von dem Phänomen des Waldsterbens betroffen. Eine leichte Erholung ist seitdem festzustellen, auch wenn diese nur sehr gering ausfällt.

Geologie und Bodenkunde

Entstehung

Das Rheinische Schiefergebirge

Geologisch zählt das Burgholz zum Remscheider Sattel (Auch als Remscheid-Altenaer Sattel bezeichnet) im Rheinischen Schiefergebirge. Als Gestein findet sich Lagunen und Schelf - Meeressediment eines Flachmeeres aus dem Unter- und Mitteldevon, das vor 300 bis 400 Mio. Jahren gebildet wurde. Die vorgefundenen Schichten beginnen in der höheren Eifel-Stufe und reichen bis in die Givet-Stufe hinein. Das durchschnittliche Alter liegt bei 380 Mio. Jahren, gleichwohl die Fazies über einen längeren Zeitraum betrachtet werden muss und kein fixer Zeitpunkt der Entstehung genannt werden kann.

Gesteinsschichten

Im Gegensatz zu der im Gebiet Wuppertals üblichen Vielfalt an Gesteinsschichten, sind die des Burgholz weitestgehend homogen. Der Schichtenaufbau ist vom Typ Brandenbergschicht (selbstständige Abfolge des Lenne-Schiefers), eine Schichtfolge des Rheinischen Schiefergebirges, die erstmals beim Brandenberg südlich von Letmathe erforscht wurde.

Die Mächtigkeit der Brandenbergschicht liegt bei 750 m. Die Schichtenfolge besteht überwiegend aus einer kalkfreien Abfolge von grauen und rötlichen Schiefern, durchsetzt mit Grauwackebänken. (Grauwacke ist eigentlich geologisch unkorrekt, da es sich um Sandstein handelt. Die traditionell amtliche Bezeichnung lautet dennoch Grauwacke). Im nördlichen Zipfel des Burgholzes geht die Brandenbergschicht in die Untere Honselschicht über. Die Gesteinsfolgen der umgebenden Region unterscheidet sich deutlich von der des Burgholzes.

Fossilien

Panzerfisch (ausgestorben)

Obwohl in der Brandenbergschicht relativ wenige Fossilien vorhanden sind, finden Paläontologen durchaus auch fossile Reste der ursprünglichsten Sprosspflanzen (Asteroxylon elberfeldense, Hicklingia erecta, Calamophyton primaevum, Hyenia elegans, Aneurophyton germanicum, Protopteridium thomsonii und Duisbergia mirabilis), manchmal auch Muscheln (oft Archanodon rhenanus, Myophoria oblonga und Modiomorpha waldschmidti) und Armfüßer (Spiriferen und Rhynochelliden). Auf Interesse stieß auch eine Panzerfisch-Platte (Placodermi).

Bodenbildung

Aus den devonischen Verwitterungsprodukten und überlagerten Fließerden aus dem Diluvium sind überwiegend einheitliche, nährstoffarme bis mäßig nährstoffarme Braunerden mit unterschiedlichen Stein- und Grusgehalt entstanden. Die Böden sind meist mittel- bis tiefgründig mit guter Wasserversorgung.

Wupperablagerungen

Die jüngeren Ablagerungen erfolgten in Form von Wupper-Terrassen während der Kaltzeiten vor 400.000 und 15.000 Jahren. Der Fluss führte während der Tauperioden stark erhöhtes Wasser und lagerte dadurch Schotterkörper an den Hängen des Wuppertals ab. Die älteren Terrassen finden sich bis zu 45 m oberhalb des Flusspegels, die jüngeren kaum höher als das heutige Flussniveau.

Ökologie

Flora

Einheimische Population

Naturwaldzelle Meersiepenkopf östlich der Wupper

Die einheimische Waldlandschaft umfasst nur knapp 30 Baumarten, von denen nur fünf in einer nennenswerten Anzahl zu verzeichnen sind. Es überwiegt seit dem ausgehenden Mittelalter ein Hainsimsen-Buchenwald (Fagus) , ergänzt in der Oberschicht von Eichen (Quercus), sowie geringen Anteilen von Birken (Betula), Fichten (Picea) und Europäischer Lärche (Larix decidua).

Die Mittelschicht wird zumeist von Buchen gebildet.

In der Unterschicht finden sich häufig die Europäische Stechpalme (Ilex aquifolium), sowie Eberesche (Sorbus aucuparia), Buchen, Fichten, Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus L.) und Birken.

Die Begleitflora umfasst neben der Stechpalme weitgehend auch Brombeere (Rubus fruticosus agg.), Sauerklee (Oxalis) , Knoten-Braunwurz (Scrophulariaceae), Brennessel (Urtica) Mauerlattich (Mycelis muralis), Springkraut (Impatiens) und verschiedene Farne (Filicinophyta) .

Als weitere Waldlandschaften und Biotope finden sich Rotbuchenhochwälder, Birken-Hainbuchenwälder, sowie Feucht- und Sumpfgebiete und freie Heideflächen.

Die Naturwaldzellen Steinsieperhöh und Meersiepenkopf

Im Rahmen des bundesweiten Naturwaldzellenprogramms wurden zwei Bereiche des Staatsforst Burgholz ausgewiesen. In diesen Naturwaldzellen mit einer Kernfläche von zehn bzw. fünf Hektar sollen sich regionale Waldlandschaften ohne jeglichen Eingriff des Menschen natürlich entwickeln. Teile der Naturwaldzellen sind vor Wildverbiss durch Umzäunung geschützt. Erhofft werden sich forstwissenschaftliche Erkenntnisse zur natürlichen Regeneration des Waldes und über naturnahe forstwirtschaftliche Anbauverfahren.

Die Naturwaldzellen befinden sich zum einen im Quellgebiet des Steinsiepen, einem Nebenbachs des Burgholzbachs und im Oberlauf des Bachs Großer Meersiepen, einen Nebenbach der Wupper. Sie besitzen einen regional typischen Bestand und unterliegen seit 1972 nicht mehr der Bewirtschaftung. Die Flächen sind in 20 x 20 m große Quadrate aufgeteilt, in denen alle zehn Jahre Art, Durchmesser, Vitalität und soziologische Stellung der Bäume untersucht wird.

Fauna

Säugetiere

Die höheren Tierarten umfassen das regional übliche Spektrum an Rot-, Reh- und Schwarzwild, Füchsen und kleinen Säugern (Hasen, Dachse, Marder, etc.). Aufgrund des Schwerpunktes auf dendrologische Forschungen werden die Bestände des Schalenwilds kleingehalten, um den Wildverbiß zu begrenzen. Dementsprechend sind die Populationen in den herkömmlich bewirtschaftenen Waldteilen etwas stärker.

Entomofauna

Schwalbenschwanz

In den herkömmlich bewirtschaftenen Waldteilen finden sich laut einer Zählung der zoologischen Abteilung des Wuppertaler Fuhlrott-Museums je nach Baumbestand zwischen 81 und 96 Käferarten. In Mischgebieten von einheimischen und fremdländischen Baumarten sind sogar eine vermehrte Anzahl von 112 Arten gezählt worden. Den als Waldschädlingen geltenden Arten wie der Borkenkäfer und der Rüsselkäfer stehen eine ausbalanzierte Anzahl an natürlichen Feinden wie Rindenkäfer und Wurzelkäfer gegenüber. Milbenarten stellen mit 100.000 Individuen pro Quadratmeter Bodenfläche die häufigsten Organismen.

Die Mischbepflanzungen, sowie die natürliche Waldwirtschaft, hat einen messbar positiven Einfluss auf den Artentreichtum und dessen Zusammensetzung.

Insgesamt 423 Großschmetterlingsarten sind im Burgholz bestimmt worden, darunter bedrohte und seltene Arten wie Pestwurzeule (Hydraecia petasitis) und Wegerichbär (Parasemia plantaginis).

Häufige Arten sind Sackträger (Psychidae), Schneespanner (Apocheima pilosaria), Frühjahrsfrostspanner (Erannis defoliaria), Großes Jungfernkind (Archiearis parthenias), Kleiner Fuchs (Aglais urticae), Tagpfauenauge (Inachis io), Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni), Kätzcheneule (Orthosia cerasi), Nagelfleck (Aglia tau), Großer und Kleiner Kohlweißling (Pieris brassicae, Pieris rapae) , Aurorafalter (Anthocharis cardamines), Faulbaumbläuling (Celastrina argiolus), Schwalbenschwanz (Papilio machaon), Rostfarbiger Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus), Violettfarbiger Silberfleck (Brenthis ino).

Avifauna

Auch die Vogelwelt setzt sich aus regionaltypischen Arten zusammen. Je nach Jahreszeit lassen sich unterschiedliche Arten gut beobachten.

In den Wintermonaten sind es: Amsel, Blaumeise, Bergfink, Buchfink, Buntspecht, Dompfaff, Eichelhäher, Erlenzeisig, Gartenbaumläufer, Grünfink, Haubenmeise, Kernbeißer, Kleiber, Kohlmeise, Rotdrossel, Schwarzspecht, Tannenmeise, Wasseramsel und Wintergoldhähnchen. Habicht und Mäusebussard stellen die Prädatoren.

Mäusebussard

Im Frühjahr treffen nach und nach die Zugvögel ein. Neben den Arten, die sich nun niederlassen, nutzen viele weiter nordisch brütende Zugvogelarten den Burgholz als Rastplatz. Zu beobachten sind: Bachstelze Feldschwirl, Fitis, Gartengrasmücke, Gartenrotschwanz, Gebirgsstelze, Grauschnäpper, Haussperling, Kuckuck, Mönchsgrasmücke, Mauersegler, Mehlschwalbe, Nachtigall, Pirol, Rauchschwalbe, Ringeltaube, Rotkehlchen, Singdrossel, Star, Teichrohrsänger, Trauerschnäpper, Wacholderdrossel, Waldkauz, Waldohreule, Zaunkönig und Zilpzalp

Im Sommer ist bei einigen Arten schon die Zweitbrut flügge. Es dominieren nun die Hochsommersänger wie Mönchsgrasmücke, Ringeltaube und Bluthänfling. Mäusebussarde und Turmfalken kreisen über den Wald. Ab August ziehen die ersten Zugvögel ab. An der Wupper fischt der Graureiher.

Im Herbst wird der Burgholz wieder Station für die südwärts ziehenden Zugvögel. Feldlerche, Wiesenpieper, Rauchschwalbe und Kranich werden oft beobachtet. Fichtenkreuzschnäbel ernähren sich von Tannenzapfensamen.

Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten

Der Staatsforst Burgholz diente seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert zunehmend der Erholung der Bürger der Städte Gräfrath, Cronenberg und der damaligen Großstädte Elberfeld und Barmen (1929 zur Großstadt Wuppertal vereinigt).

Der nördliche Erholungswald

Günther Schmits Gedenkstein
Gedenktafel für August von der Heydt
Auf der Königshöhe

Der Norden des Stadtforst Burgholz hat im Gegensatz zu dem südlich gelegenenen Teilen mehr den Charakter einer bewaldeten Parkanlage und wurde Anfang des 20. Jahrhunderts auch offiziell als städtische Anlage geführt. Zahlreiche Gedenksteine und eine namentliche Ausweisung einer Vielzahl von Waldwegen belegen die Funktion als Erholungsgebiet. 1872 entstand auf der Königshöhe ein Ausflugslokal. Hierdurch wurde das ehemalige Armenviertel „Am Elend“ mehr und mehr zum Naherholungsort. 1892 wurde nahe der Spitze des Kiesbergs mit dem Von-der-Heydt-Turm ein Aussichtsturm eröffnet.

Nicht nur von dem Aussichtsturm kann man sich eines Panoramablicks auf Elberfeld erfreuen, auch bieten zahlreiche Waldschneisen schöne Aussichten auf Elberfeld, Rutenbeck, Buchenhofen, Sonnborn und Vohwinkel. Zu schätzen wissen das insbesondere die Kleingärtner der sich nahe der Königshöhe befindenden, hanglägigen Kleingartenanlagen „In der Hoffnung“ und „In der Heiterkeit“.

Ein Ehrenfriedhof für die im Erster Weltkrieg gefallenen Elberfelder Bürger komplettiert den parkähnlichen Charakter des Waldes.

Ausgangspunkt für Spaziergänge in der Parkanlage war oftmals der Haltepunkt Boltenberg an der Burgholzbahn, die diesen Teil des Burgholz in einer topografisch bedingten großen Schleife fast vollständig umrundete.

Der am 1970 eingeweihte, doppelstöckige Kiesbergtunnel unterquert mit einer Länge von knapp 1000 m den Erholungswald und verbindet das Elberfelder Stadtzentrum über die Landesstraßen L70 und L418 mit der Autobahn A46 am Sonnborner Kreuz.

Angrenzende Wohnquartiere

Im Norden des Waldes reichten die Elberfelder Armenviertel, die schnell den Namen „Elendstal“ oder „Am Elend“ erwarben, bis an den Von der Heydt'schen Privatwald und die städtischen Grünanlagen auf der oberhalb gelegenen Königshöhe heran. Hier standen nur Lehm- und Bretterhütten armer Bevölkerung. Johanna Faust begann 1868 die Gegend zu missionieren und erreichte, dass eine Kapelle errichtet werden konnte.

Im Kontrast dazu stand das bürgerliche Villenviertel am Zoologischen Garten, das ebenfalls an das Waldgebiet grenzt. Das Zooviertel entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf dem Gelände „Am Kothen“. Ursprünglich beherbergte die Gegend am Westhang des Kiesberges nur einige Gehöfte und war im Besitz weniger Wuppertaler Familien. 1879 wurde die Aktiengesellschaft Zoologischer Garten gegründet. Sie erwarb den Südteil des Gebiets, auf dem 1881 der Zoo Wuppertal eingeweiht wurde. Die Bahnstation Zoologischer Garten an der Bergisch-Märkischen Eisenbahn wurde angelegt und von ihr eine erste Straßenverbindung zum Zoo gebaut.

Blick vom Kiesberg auf Elberfeld

Nördlich des Zoos wurde durch die Firma Herrmanns & Riemann ein gehobenes Stadtviertel geplant. In den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts wurden allmählich Straßen und erste Villen angelegt. Das Zooviertel ist heute noch ein gehobenes Wohngebiet, zahlreiche der Villen stehen unter Denkmalschutz. 1924 entstand am Wupperufer westlich des Zoos das heute denkmalgeschützte Stadion am Zoo.

Das Wohnviertel Boltenberg, südlich Sonnborns am Hang gelegen, ist ebenfalls ein gehobenes Wohnviertel. Am westlichen Ende der städtischen Anlagen gelegen, bot es durch seinen Bahnhaltepunkt einen günstigen Ausgangspunkt für Spaziergänge im Wald oder auch im nahgelegenen Zoo. Das Kurhaus Waldesruh mit Blick auf den Wald über das Tal der Wupper bot sich für die weniger Aktiven an.

Das Kerngebiet des Burgholz

Blick auf die Wuppertaler Müllverbrennungsanlage entlang dem Glasbachtal
Der Zimmerplatz
Grundmauern des Kremershammer

Das Kerngebiet des Burgholz umfasst den Bereich nördlich und südlich des Burgholzbachs, desen Tal auch Nöllenhammertal genannt wird. Von dem nördlichen Erholungswald wird es durch den Rutenbecker Bach getrennt, dessen Bachtal durch den dortigen Verlauf der autobahnähnlich ausgebauten Landesstraße L418 stark an Attraktivität verloren hat. Im Westen begrenzt der Lauf der Wupper und die Landesstraße L74 das Gebiet, auf deren gegenüberliegenden Seite sich der Teil des Burgholz anschließt, der Klosterbusch genannt wird.

Wie ein roter Pfaden zieht sich die Trasse der Burgholzbahn durch den östlichen Teil des Forstes. Im Untergrund unterhalb der Trasse der Burgholzbahn wurde Ende 2005 der 1.800 m lange Burgholztunnel fertig gestellt, der den Lückenschluss in den zwei schon bestehenden Abschnitten der Landesstraße L418 bildet.

Der Burgholzbach und seine Sehenswürdigkeiten

Der Burgholzbach prägt in seinem tiefen Tal das Kerngebiet des Burgholz. Er entspringt in 270 m ü. NN am Freibad Neuenhof im Cronenberger Stadtteil Küllenhahn, fließt in westlicher Richtung und mündet nach 3,2 km auf 116 m ü. NN in der Wupper. Das Freibad wird von der nahe gelegenen Wuppertaler Müllverbrennungsanlage mit Wärme versorgt, so dass es ganzjährig genutzt werden kann. Bis zu der Stilllegung war das am Waldrand gelegende Schwimmbad über den Haltepunkt Neuenhof der Burgholzbahn verkehrgünstig angebunden.

Auf dem Gelände der am Waldrand gelegenen Müllverbrennungsanlange befindet sich ein Steinbruch, der sich nach Aufgabe der Bewirtschaftung mit Grundwasser füllte und in der lokalen Bevölkerung „Silbersee“ genannt wurde. Andere Teile des für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Steinbruchs werden mit der Schlacke aus den Verbrennungsrückständen der Müllverbrennungsanlage aufgefüllt. Die einzige Wuppertaler Großwindkraftanlage hat hier ebenfalls ihren Standort.

Der Nöllenhammer am Burgholzbach
Frühe Nutzung der Wasserkraft
Stauteiche am Burgholzbach

Am Burgholzbach befinden sich Stauteiche, die Wasser für den Antrieb von Hammerwerke und Schleifkotten aus der Zeit der Frühindustrialisierung bereithielten. Heute noch Erhalten ist der Nöllenhammer, bei dem sich auch das Cronenberger Wasserwerk, bestehend aus fünf Brunnen und einem Pumpwerk, befand. Von dem 1607 gegründeten Kremershammer kurz vor der Mündung des Burgholzbachs in der Wupper sind nur noch die Grundmauern erhalten. Von dem Bremershammer, der Plätzershammer, dem Evertshammer und dem Nöllenkotten sind dagegen kaum noch Spuren zu finden.

Ein linksseitiger Nebenbach speist ein Waldschwimmbad in Cronenberg.

Die Ringwallanlage am Burgrafenberg

Am nördlichen Hang des Tals des Burgholzbachs befinden sich die Reste einer Ringwallanlage, deren Bezeichnung Burggraben für den Namen des Berges Burggrafenberg (282,8 m), an dessen Flanke sie sich befindet, Pate stand. Über die Historie der als Bodendenkmal eingetragene Anlage ist wenig bekannt. Sie soll der Stammsitz eines Ritters von Kronenburg gewesen sein. Die Anlage war vermutlich schon um 1715 vollkommen niedergelegt, da sie selbst im detaillierten regionalen Kartenwerk Topographia Ducatus Montani (Topographie des Herzogtums Berg) von Erich Philipp Ploennies nicht eingezeichnet war.

Die Kaisereiche

Der Glasbach und seine Sehenswürdigkeiten

Das dem Burgholzbach benachbarte nördliche Bachtal wird vom Glasbach durchflossen. Er entspringt bei 251 m ü. NN zwischen dem Zimmerplatz und der im Wald gelegenen Bildungsstätte des Paritätischen Bildungswerks, die bis in 1960er Jahre als Müttergenesungswerk des Deutschen Roten Kreuzes diente. Der Glasbach fließt westlich durch das Arboretum Burgholz mit dem Schwerpunkt auf europäische und kleinasiatische Gehölze und mündet nach knapp einem Kilometer auf 136 m ü. NN gegenüber den kommunalen Klärwerk Buchenhofen in der Wupper.

Vom Burgholzbach trennt ihn ein 282 m ü. NN hoher Höhenzug, der mit dem Burggrafenberg seinen höchste Erhebung hat. Auf dem Höhenzug liegt neben einer abgeschiedenen Schiessanlage eines lokalen Schützenvereins auch die Naturwaldzelle Steinsieperhöh.

Der Zugang zu dem Arboretum liegt am Zimmerplatz, einem Kreuzungspunkt mehrerer Hauptwege im Forst, der neben Sitzgelegenheiten und einer Schutzhütte auch Informationstafeln beherbergt. Eine Vielzahl von Beschreibungstafeln erläutern im Arboretum Namen, Herkunft und Besonderheiten der Baumarten.

Der Rutenbecker Bach und seine Sehenswürdigkeiten

Ein weiterer Höhenzug trennt den Glasbach von dem Rutenbecker Bach. Im östlichen Bereich geht der Höhenzug im Cronenberger Stadtteil Küllenhahn in die Wuppertaler Südhöhen über. Am Waldrand befindet sich der ehemalige Haltepunkt Bahnhof Burgholz der Burgholzbahn und die alte Fachwerkhofschaft Obere Rutenbeck. Das sich nahe dem Haltepunkt befindende Naturdenkmal Kaisereiche wurde 1871 zur Erinnerung an die Gründung des Deutschen Reiches von Schülern eines Elberfelder Gymnasiums gepflanzt.

Ansicht in Obere Rutenbeck
Ansicht in Obere Rutenbeck

Mitten im Wald auf dem Höhenzug liegen die Gebäude eines städtischen Kinderheims, welches früher eine Waldschule beherbergte. Am zur Wupper abfallenden Westhang befindet sich die Naturwaldzelle Meersieperkopf.

Das Bachtal des Rutenbecker Bachs wird von der autobahnähnlich ausgebauten Landesstraße L418 dominiert, die von der ursprünglichen Naturbelassenheit wenig übriggelassen hat. Der Bach wurde durch die Portale des Kiesbergtunnels und des Burgholztunnels abschnittsweise in ein neues, künstliches Bett verlegt. Der Bach selbst entspringt auf 281 m ü. NN bei der Fachwerkhofschaft Obere Rutenbeck im Cronenberger Stadtteil Küllenhahn und mündet nach 2,25 km bei der Jugendfarm Rutenbeck, einer erlebnispädagogischen Einrichtung der Stadt Wuppertal, auf 132 m ü. NN in gleichnamigen Stadtteil in der Wupper.

Entlang der Wupper

Auch das Tal der Wupper besitzt, trotz der heute dominierenden, zweispurig ausgebauten Landesstraße L74, Sehenswürdigkeiten und historische Wüstungen. Im Norden weitet sich das Tal der Wupper und bietet Raum für die kommunale Kläranlage Buchenhofen, die einen Großteil der Wuppertaler Abwässer reinigt.

An der Mündung des Burgholzbachs und des gegenüberliegenden Flockertsholzer Bach befindet sich eine der wenigen Brücken im Burgholz über die Wupper. Sie wird in Anlehnung des sich unweit befindlichen hohen und markanten Felsvorsprungs „Teufelsklippe“ von der Bevölkerung als „Teufelsbrücke“ bezeichnet.

Die heutige Spannbetonbrücke ist in den 1970er Jahren im Rahmen des Ausbaus der Landesstraße errichtet worden, aber auch schon hundert Jahre zuvor gab es dort einen schmalen Steg desselben Namens. Er verband den östlichen Teil des Burgholz mit der heutigen Wüstung Friedenstal, an der sich der seit 1715 belegte Dritte Kottten oder auch Burgholzkotten, ein Schleifkotten an der Wupper, befand.

Das einzige heute noch dort bestehende Wohngebäude war Anfang des 20. Jahrhunderts ein beliebtes Ausflugslokal. Weitere Schleifkotten an der Wupper im Burgholz waren der Lechmigskotten (um 1856 erbaut) und der Zweite Kotten (ab 1684 belegt).

Blick von der Teufelsbrücke auf die Wupper

Der Kaltenbach und seine Sehenswürdigkeiten

Eine weitere Schnittlinie im Burgholz bildet die Landesstraße L427, die auf einem zur Wupper abfallenden Höhenrücken das Cronenberger Zentrum über Wahlert mit der Siedlung Kohlfurter Brücke, einer ehemaligen Furt in der Wupper, verbindet. Das sich dem Höhenzug südlich anschließende Tal wird durch den Kaltenbach gebildet, der auf 231 m ü. NN nahe dem Cronenberger Zentrum entspringt und nach 2,2 km auf 110 m ü. NN in der Wupper mündet. Auch dieser Bach besitzt zahlreiche Stauteiche und diente als Antriebsenergie für sechs Hammerwerke, Schleifkotten und Mühlen, unter anderem dem Friedrichshammer, dem Kaltenbacher Hammer und dem Manuelskotten.

Oberhalb von Kohlfurth, das durch einen regelmäßigen Motorradtreff einen überregionalen Bekanntheitsgrad besitzt, bietet seit Ende des 19. Jahrhunderts ein Aussichtspavillon namens Adelenblick einen Blick über das Tal der Wupper auf Solingen.

Der Manuelskotten

Der Manuelskotten, auch Kaltenbacher Kotten genannt, ist der einzige noch funktionsfähige Schleifkotten auf Wuppertaler Stadtgebiet. Die restaurierte Anlage gehört seit 1993 der Stadt Wuppertal und dient als Industriemuseum, um das alte Schleiferhandwerk vorführen zu können. Gleichzeitig werden in der Anlage aber auch heute noch für ein Remscheider Werkzeugunternehmen Cuttermesser industriell gefertigt, so dass das gezeigte Handwerk keineswegs nur musealen Charakter besitzt.

Die Strecke der Bergischen Museumsbahnen

Haltestelle der Museumsbahn im Kaltenbachtal

Ebenfalls im Kaltenbachtal verläuft die Trasse der Museumsstrecke des Bergisches Straßenbahnmuseum e.V. Eine 3,2 km langer Waldabschnitt der ehemaligen Straßenbahnstrecke von Elberfeld nach Solingen wurde von dem Verein erworden und wird zwischen Cronenberg-Greul und Cronenberg-Kohlfurth am Wochenende mit historischen Straßenbahnwagen befahren. Die umfangreiche Sammlung von Fahrzeuge bewahrt der Verein in seinen Hallen in Kohlfurth auf, wo die Straßenbahn einst auf einer nun denkmalgeschützten Brücke die Wupper überquerte.

Türme im Staatsforst Burgholz

Im Staatsforst Burgholz oder in seiner unmittelbaren Umgebung befinden sich drei Türme, die in ihrer historischen und heutigen Nutzung sich grundlegend voneinander unterscheiden.

Der Von-der-Heydt-Turm auf dem Kiesberg

Auf dem Kiesberg in Norden des Burgholz befindet sich auf 260 m Höhe ü. NN der 20 m hohe Von-der-Heydt-Turm, ein Aussichtsturm mit Blick auf Elberfeld. Der Turm wurde im Jahr 1892 aus Spendenmitteln des Wuppertaler Bankiers August Karl Freiherr von der Heydt errichtet und wurde nach dem Stifter benannt.

Der Gräfrather Lichtturm, Wasserturm umgebaut zum Lichtlabor

In nächster Nähe zur höchsten natürlichen Erhebung der Stadt Solingen steht der Gräfrather Lichtturm. Der heute mit einer Glaskuppel versehene Turmbau ist der ehemalige Wasserturm Gräfraths, der 1904 erbaut wurde, im Krieg stark beschädigt und 1983 stillgelegt wurde.

Seit 1993 befindet sich der Turm im Privatbesitz des Lichtdesigners Johannes Dinnebier, der den Wasserbehälter durch die Glaskuppel ersetzte, und beherbergt heute dessen Lichtlabor. Von dem nicht öffentlich zugänglichen Turm hat man einen Panoramablick über das Tal der Wupper auf große Teile des Burgholz.

Im Cronenberger Stadtteil Küllenhahn befindet sich der Fernmelde- und Fernsehturm Rigi-Kulm. Seine Form, Höhe und der rot-weiße Anstrich der Antennen qualifizieren ihn als gut sichtbare Landmarke im ganzen Areal.

Auf der Königshöhe befand sich anfang des 20. Jahrhunderts ein Aussichtsturm.

Tourismus

Wanderwege

Wanderwege im Burgholz
Wuppertaler Rundweg im Burgholz

Zahlreiche markierte Wanderwege sind im Burgholz zu finden. Abgesehen von den vier Arboretumswegen werden seit den dreissiger Jahren des 20. Jahrhunderts alle Wanderwege des Walds von dem Sauerländischem Gebirgsverein (SGV) gezeichnet.

Die Arboretumswege

Die Forstverwaltung hat vier Wanderwege eingerichtet, die mit Schildern am Wegesrand die einzelnen Baumarten des Arboretums beschreiben. Näheres zu den Wegen, siehe Unterkapitel Arboretumswege im Kapitel Arboretum

Hauptwanderstrecken des SGV

Zwei Hauptwanderstrecken des Sauerländischen Gebirgsvereins durchqueren den Staatsforst Burgholz:

Die SGV Hauptwanderstrecke X7 (153 km), Residenzenweg, von Arnsberg nach Düsseldorf - Gerresheim durchläuft den Wald in Ost-West Richtung. Er passiert folgende Sehenswürdigkeiten:

  • Fernmeldeturm Rigi-Kulm, Königshöhe, Erholungswald bei Boltenberg, Naturwaldzelle Meersiepenkopf, Jugendfarm Rutenbeck

Die SGV Hauptwanderstrecke X29 (133 km), Bergischer Weg, von Essen nach Uckerath (Siebengebirge) durchläuft den Wald in Nord-Süd Richtung. Er passiert folgende Sehenswürdigkeiten:

  • Zoo Wuppertal, Königshöhe, Kaisereiche, Bahnhof Burgholz, Exotenwald, Nöllenhammer, Waldschwimmbad Cronenberg

Bezirkswege des SGV

Der Bezirkswanderweg 6 (SGV-Bezirk Bergisches Land, 125 km), Wupperweg genannt, durchquert das Kerngebiet des Burgholz und folgt anschließend der Wupper. Er passiert folgende Sehenswürdigkeiten:

  • Fernmeldeturm Rigi-Kulm, Obere Rutenbeck, Kaisereiche, Naturwaldzelle Meersieperkopf, Exotenwald, Nöllenhammer, Kremershammer, Teufelsbrücke, Friedenstal, Kohlfurth

Ortswege des SGV

Die Ortsabteilungen Wuppertal und Solingen unterhalten Wanderwege auf lokaler Ebenene.

Der Wuppertaler Rundweg (Wanderweg rund um Wuppertal, 106 km) und der Solinger Klingenpfad (Wanderweg rund um Solingen, 75 km) durchqueren ebenfalls den Wald. Der Klingenpfad bleibt dabei im Solinger Teil des Burgholz, dem Klosterbusch, der Wuppertaler Rundweg durchläuft das gesamte Kerngebiet und den Klosterbusch.

Weitere Ortswanderwege sind:
Rundwanderwege vom Ausgangspunkt Kaisereiche

Rund-/Wanderweg Wegzeichen Wegstrecke und Sehenswürdigkeiten Weglänge
Rundwanderweg A1 Kaisereiche, Naturwaldzelle Meersieperkopf, Kläranlage Buchenhofen, Exotenwald, Kaisereiche 3,6 km
Rundwanderweg A2 Kaisereiche, Bahnhof Burgholz, Zimmerplatz, Nöllenhammer, Ringwallanlage Burggraben, Kaisereiche 7 km
Rundwanderweg A2 Kaisereiche, Bahnhof Burgholz, Obere Rutenbeck, Königshöhe, Erholungswald Boltenberg, Rutenbecker Bachtal, Kaisereiche 6,2 km


Rundwanderwege vom Ausgangspunkt Gräfrather Lichturm

Rund-/Wanderweg Wegzeichen Wegstrecke und Sehenswürdigkeiten Weglänge
Rundwanderweg A2 Gräfrather Lichturm, Kläranlage Buchenhofen, Steinbachtal, Gräfrather Lichturm 6,7 km
Rundwanderweg A3 Gräfrather Lichturm, Flockertsholzer Bachtal, Unterholzer Bachtal, Untenzumholz, Gräfrather Lichturm 5,8 km


Kleingartenweg

Rund-/Wanderweg Wegzeichen Wegstrecke und Sehenswürdigkeiten Weglänge
Rundwanderweg K Kleingartenanlage In der Hoffnung, Kleingartenanlage In der Heiterheit 5,5 km


Zugangswege zum Wuppertaler Rundweg

Rund-/Wanderweg Wegzeichen Wegstrecke und Sehenswürdigkeiten Weglänge
Wanderweg W Viehhof, Kleingartenanlage In der Hoffnung, Kaisereiche 3,2 km
Wanderweg W Bahnhof Steinbeck, Obere Rutenbeck, Bahnhof Burgholz 3,8 km
Wanderweg W Cronenfeld, Nöllenhammer 2,1 km

Zielwanderwege

Rund-/Wanderweg Wegzeichen Wegstrecke und Sehenswürdigkeiten Weglänge
Wanderweg Rechteck Cronenfeld, Burgholzbachtal, Nöllenhammer, Langensiepener Bachtal, Ringwallanlage Burggraben, Zimmerplatz, Küllenhahn 7,7 km
Wanderweg Δ Sonnborn, Erholungswald Boltenberg, Königshöhe, Von-der-Heydt-Turm, Viehhof 5,3 km

Das Arboretum Burgholz

Geschichte des Fremdanbaus

Eingang zum Arboretum Burgholz am Zimmerplatz

Das Arboretum Burgholz steht in langer Tradition der Anpflanzung nichtheimischer Baumarten im Waldgebiet Burgholz. Schon ab 1820 wurden regionalfremde Gehölze wie die Europäische Lärche (Larix decidua) und die Waldkiefer (Pinus sylvestris) angebaut. Dieses stand aber weniger im Zeichen der Wissenschaft, sondern diente der raschen Gewinnung von Holzerträgen.

Um 1900 herum wurden zuerst gezielt Xenophyten aus anderen Kontinenten angepflanzt. Zu nennen wäre die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) und die Weymouthskiefer (Pinus strobus) aus Amerika, der Japanlärche (Larix kaempferi) aus Ostasien und der Roteiche (Quercus rubra) aus dem östlichen Nordamerika. Grund für die Ansiedlungen waren der schlechte Wuchs der Fichtenbestände und die sich schwertuende Verjüngung der Buchenbestände.

Unter dem Eindruck des Raubbaus als Kriegs- und Nachkriegsfolge, begann um 1955 unter dem Revierförster Forstamtmann Heinrich Hogrebe, seit 1988 Ehrenmitglied der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft, der gezielte Anbau fremdländischer Nadelgehölze. Die Anbauflächen wuchsen rasch, so dass der Burgholz bald zu einem anerkannten Schwerpunkt des Fremdländer-Anbaus in Nordrhein-Westfalen wurde.

Hogrebe experimentierte mit tatkräftiger Unterstützung eines im Fremdländeranbau qualifizierten Mitarbeiters - trotz Widerständen auf Ebene seiner unmittelbaren Vorgesetzten und der Kritik aus dem Kollegenkreis - immer mehr mit fremdländischen Baumarten, deren Setz- und Sämlinge mühsam beschafft werden mußten, später im forsteigenen Gewächshaus nachgezüchtet wurden. Anfänglich als Mißerfolg gedeutete Anbauversuche wurden von Hogrebe aufgrund seiner damals unzureichenden Erfahrung zum Teil heimlich durch Nachpflanzungen nachgebessert, obwohl sich im Laufe der Zeit herausstellte, dass sich auch diese Flächen mehrheitlich gut von alleine entwickelten.

Da die heimische Population nur 30 Arten umfasste, der Wald als Nutzwald nicht ertragsstark genug war und auch als Erholungswald nicht optimal aufgestellt war, fiel schließlich 1970 nach anfänglichen Widerständen auf unteren Ebenen der Forstverwaltung im Landesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die Entscheidung , Versuche mit nordamerikanischen Gehölzen zu beginnen. Ausgewählt wurden Arten, die einen ebenbürtigen oder höheren Ertrag im Vergleich zu heimischen Bäumen versprachen.

Auf Vorschlag des Landesforstmeisters Dr. Gottfried Pöppinghaus von der Höheren Forstbehörde Rheinland, des Ministerialrats Fritz Rost (Waldbaureferent des Landesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) und des Oberforstmeisters Dr. Genßler sollte die Keimzelle eines Bundesarboretums geschaffen werden. Der Rat der Stadt Wuppertal sprach eine entsprechende Empfehlung an die Landesregierung aus. Der Vorgang versandete allerdings zunächst in den Mühlen der Bürokratie. Im Jahr 1972 wurde ein neuer Anlauf genommen, der erfolgreicher war: Ein Beschluss des Landesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten für die Schaffung eines großflächigen Fremdländeranbaus folgte.

Am 1. Mai 1973 übernahm der Forstamtmann Herbert Dautzenberg den Forstbetrieb. Unter seiner Leitung wurden die bestehenden Fremdländeranbaugebiete durchforstet und eine Vielzahl an neuen Anpflanzungen vorgenommen.

Forschungsschwerpunkte

Seit 1972 wird auf mehr als 250 ha (25% der Gesamtfläche des Burgholz) im forstwissenschaftlichen Rahmen nichtheimische Baumarten im Staatsforst Burgholz mit Schwerpunkt auf Umweltverträglichkeit angepflanzt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der dendrologischen Forschung mit Ausrichtung auf forstwirtschaftliche Aspekte.

Exotische Waldlandschaften im Burgholz

Forschungsschwerpunkte sind

Angebaut werden sowohl fremde Einzelarten innerhalb regionaler Waldlandschaften als auch komplette, geschlossene fremdländische Waldlandschaften.

Im forsteigenen Gewächshäusern mit einer Gesamtfläche von zwei Hektar werden Setzlinge gezüchtet und die Vermehrung der Xenophyten gefördert und unter verschiedenen Aspekten wissenschaftlich untersucht. Die Schwerpunkte liegen dabei u.a. in der Aufzucht bedrohter Baum- oder Straucharten und dem Aufbau einer immissionsresistenten Baumpopulation.

In der Geschichte des Arboretums gab es lediglich zum Jahreswechsel 1978/79 größere Ausfälle einer Baumart, die auf der Südhalbkugel beheimatet ist: Zwei Arten der Gattung der Scheinbuchen (Nothofagus ssp.) fielen einem Temperatursturz von 35 Grad Celsius zum Opfer.

Verwaltung und wissenschaftliche Begleitung

Verwaltet wird das Arboretum Burgholz durch das Staatliche Forstamt Bergisch Gladbach - Königsforst. Begleitet wird das Projekt durch die Landesanstalt für Ökologie, Landschaftsentwicklung und Forstplanung, die Landesanstalt für Forstwirtschaft, das Fuhlrott Naturkundemuseum, sowie durch verschiedene universitäre Institute.

Das Arboretum aus Sicht des Naturschutzes

Die Jugendfarm Rutenbeck
Das kommunale Klärwerk Buchenhofen

Wie viele derartige Projekte war das Arboretum aus Sicht des Naturschutzes Anfangs umstritten. Das Arboretum ist weit davon entfernt eine Ökologie zu bieten, wie sie unbelassene und heimattypische Naturflächen aufweisen. Es wurde befürchtet, dass neben der sowieso stark abweichenden Flora sich auch die Bodenfauna und die Insektenpopulation atypisch stark und nachteilig verändert.

Nach anfänglichen Studien haben sich diese Befürchtungen nicht bewahrheitet. Die Fauna, insbesondere die Insektenpopulation veränderte sich zwar zwangsläufig, nahm aber rasch eine natürliche Balance an. Die heimischen Arten nahmen die neuen Waldlandschaften zum Großteil an, ohne das sich das natürliche Gefüge asymmetrisch zu bestimmten Spezies hin verschob. Im Vergleich zu den üblichen Monokulturen der herkömmlichen Waldwirtschaft ist das Artenverhältnis zwischen phytophagen Arten und Prädatoren in den exotischen Waldlandschaften sogar sehr natürlich und gut ausgeglichen.

Aus Sicht des Natuschutzes überwiegen daher die Vorteile, die vor allem wissenschaftliche Erkenntnisse in Bezug auf Klimaveränderungen versprechen, die Nachteile bei weitem. Auch wird angeführt, daß es sich nur um vergleichweise kleine Flächen handelt und der ökologische Gewinn, wenn Teile der Bevölkerung auf Fernreisen verzichten, um in der Region exotische Naturlandschaften zu erforschen, ebenfalls nicht zu vernachlässigen ist.

Der Exotenwald im Arboretum

Am 26. Mai 1999 wurde durch die Landesministerin Bärbel Höhn der sogenannte Exotenwald im Arboretum Burgholz eröffnet. Die drei großflächigen Anbauflächen mit Arten aus drei Kontinenten wurden durch Wanderwege für die Öffentlichkeit erschlossen. Viele der über 130 fremdländische Baumarten werden mittels Beschilderung vorgestellt.

Nordamerikanische Gehölze

Der Schwerpunkt für nordamerikanische Gehölze liegt nahe dem Forsthaus im südlichen Bereich des Burgholzes. Folgende Arten sind hier zu finden (Auszug):

Baumart Wissenschaftlicher Name Herkunft Bild
Colorado-Tanne Abies concolor Südwestliche USA, Nordmexiko
Purpur-Tanne Abies amabilis Nordwestliche USA (Britisch Kolumbien bis Oregon)
Große Küstentanne Abies exelsior Nordwestliche USA, südwestliches Kanada (Pazifikküste) Große Küstentanne
Felsengebirgs-Tanne Abies lasiocarpa Alaska, Oregon, Utah und Neumexiko (Hochgebirgslagen)
Prachttanne Abies magnifica Westliche USA (Hochgebirgslagen von Oregon bis Kalifornien)
Silbertanne, Pazifische Edeltanne Abies procera Gebirgslagen Nordwest-Amerikas Silbertanne
Chilenische Araukarie, Andentanne Araucaria araucana Chile, Argentinien Chilenische Araukarie
Gelb-Birke Betula alleghaniensis Östliches Nord-Amerika, überwiegend Kanada
Kalifornische Weihrauchzeder Calocedrus decurrens Südwestliche USA (Gebirgslagen von Oregon, Nevada, Kalifornien)
Lawsons Scheinzypresse Chamaecyparis lawsoniana Westliche USA (Schmaler Streifen nahe der Pazifikküste im Küstengebirge von Oregon und Kalifornien) Lawsons Scheinzypresse
Tulpenbaum Liriodendron tulipifera Nordöstliche USA (Große Seen, Appalachen, Prärieen bis zum Atlantik) Tulpenbaum
Sitka-Fichte Picea sitchensis Nordwestliche USA, südwestliches Kanada (Südwestliches Alaska, Britisch-Kolumbien, Washington, Oregon, Nordkalifonien) Sitka-Fichte
Amerikanische Rot-Fichte Picea rubens Nördliche USA (Große Seen, Smoky Mountains bis Apallachen) Amerikanische Rot-Fichte
Gelb-Kiefer Pinus ponderosa Nordwestliche USA (Washington bis Kalifornien, Oregon bis Nebraska)
Weymouths-Kiefer, Strobe, Seidenkiefer Pinus strobus Nordöstliche USA, Südöstliches Kanada (Neufundland bis zu den Apallachen) Weymouth-Kiefer
Jeffrey-Kiefer Pinus jeffreyi
Douglasie Pseudotsuga menziesii Nordwestliche USA, Südwestliches Kanada (Britisch-Kolumbien bis Kalifornien) Douglasie
Küstensequoie Sequoia sempervirens Westliche USA (Pazifikküste von Oregon bis Südkalifornien) Küstensequoie
Mammutbaum Sequoiadendron giganteum Westliche USA (Kalifornische Sierra Nevada) Mammutbaum
Echte Sumpfzypresse, Zweizeilige Sumpfzypresse, Sumpfeibe Taxodium distichum Südöstliche USA, Mexiko bis Guatemala Echte Sumpfzypresse
Riesen-Lebensbaum Thuja plicata Westliche USA, Kanada (Südalaska bis Südkalifornien, Pazifikküste bis Rocky Mountains) Riesen-Lebensbaum
Westamerikanische Hemlocktanne Tsuga heterophylla Nordwestliche USA, Südwestliches Kanada (Oregon, Washington, Britisch Kolumbien, Alaska) Westamerikanische Hemlocktanne
Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana Gebirgslagen des westlichen Nordamerikas Berg-Hemlocktanne

Asiatische Gehölze

Der Schwerpunkt für asiatische Gehölze liegt nahe dem Forsthaus im südlichen Bereich des Burgholzes. Folgende Arten sind hier zu finden (Auszug):

Baumart Wissenschaftlicher Name Herkunft Bild
Momi-Tanne Abies firma
Nikkotanne Abies homolepis Japan (Gebirgslagen von Zentral-Honschu und Shikoku)
Sachalin-Tanne Abies sachalinensis
Veitchs-Tanne Abies veitchii Japan (Hondo, Shikoku) Veitchs-Tanne]
Japanische Birke Betula japonica Nördliches Japan (Hondo, Hokkaido und Kurilen
Maximowiczs-Birke Betula maximowicziana
Katsurabaum, Kuchenbaum Cercidiphyllum japonicum Japan, China (Gebirgslagen der Provinz Sichuan) Katsurabaum
Hinoki-Scheinzypresse Chamaecyparis obtusa Japan Hinoki-Scheinzypresse
Japanische Sicheltanne Cryptomeria japonica Japan (Durch jahrhundertelange Anpflanzung als Nutzgehölz in gesamt Japan ist keine exakte Herkunft mehr feststellbar) Japanische Sicheltanne
Ginkgo Ginkgo biloba Ostasien (China, Japan, Korea) Ginkgo
Urweltmammutbaum, Chinesisches Rotholz, Wasserlärche Metasequoia glyptostroboides Zentralchina (Sichuan, Hubei) Urweltmammutbaum
Japanischer Lebensbaum Thuja standishii Japan
Hiba-Lebensbaum Thujopsis dolabrata Japan Hiba-Lebensbaum
Japanische Zelkove Zelkova serrata Japan

Europäische und Kleinasiatische Gehölze

Der Bereich der europäischen und kleinasiatischen Gehölzen ist nahe dem ehemaligen Bahnhof Burgholz angesiedelt. Folgende Arten sind hier zu finden (Auszug):

Baumart Wissenschaftlicher Name Herkunft Bild
Griechische Tanne Abies cephalonica Griechenland
Zilizische Tanne Abies cilicica Kleinasien (Taurusgebirge, Libanongebirge
Troja-Tanne Abies equi-trojani
Nordmanntanne Abies nordmanniana Westlicher Kaukasus (Gebirgslagen) Nordmanntanne
Gewöhnlicher Buchsbaum Buxus sempervirens Mittelmeerraum (In Deutschland seit dem Mittelalter heimisch) Gewöhnlicher Buchsbaum
Edelkastanie Castanea sativa Nördlicher Mittelmeerraum (Portugal bis Türkei) Edelkastanie
Libanonzeder Cedrus libani Libanon, Syrien, Türkei (Mittelmeerküste, Schwarzes Meer) Libanonzeder
Atlaszeder Cedrus atlantica Nordafrikanisches Atlas- und Rif-Gebirge Atlaszeder
Baum-Hasel, Türken-Hasel Corylus colurna Umfangreiche Verbreitung von China bis Ungarn Baum-Hasel
Orientalische Rotbuche Fagus orientalis Gebirge Südosteuropas, nördliches Kleinasien, Nordpersien und Kaukasus Orientalische Rotbuche
Walnuss Juglans regia Iran, Kleinasien, Griechenland. Walnuss
Europäische Hopfenbuche Ostrya carpinifolia Südeuropa und Kleinasien Europäische Hopfenbuche
Serbische Fichte, Omorika-Fichte Picea omorika Sernbisches Taragebirge Serbische Fichte
Mazedonische Kiefer Pinus peuce Mazedonien, Serbien, Bulgarien, Albanien
Zerr-Eiche Quercus cerris Mittelmeerraum, Kleinasien Zerr-Eiche

Arboretumswege

Die Forstverwaltung hat vier Wanderwege eingerichtet, die mit Schildern am Wegesrand die einzelnen Baumarten des Arboretums beschreiben. Drei der vier Wanderwege (Impressionen aus Europa, Impressionen aus Nordamerika und Impressionen aus Asien) sind Rundwege durch die einzelnen Arboretumsflächen für europäische, nordamerikanische und asiatische Gehölze, wovon zwei am Forsthaus Friedrichstraße beginnen, einer am Zimmerplatz. An den Ausgangspunkten und weiteren zentralen Orten sind Wanderkarten der Wege aufgestellt.

Wanderkarte der Arboretumswege
Wegzeichen des Arboretumswegs Wälder der Welt

Der vierte Weg, Wälder der Welt genannt, beginnt ebenfalls am Forsthaus und führt durch das Burgholzbachtal am Zimmerplatz vorbei zur Kaisereiche. Er bietet einen einführenden Blick auf die Vielfalt der Vegetation im Burgholz. Im einzelnen zeigt er:

  1. Mischbestand aus Mammutbaum, Kalifornischer Weihrauchzeder und Douglasie
  2. Mischbestand aus Westamerikanischer Hemlocktanne, Douglasie, Riesen-Lebensbaum, Mammutbaum und Lawsons Scheinzypresse
  3. Bestand aus Edler Tanne und einzelnen Mammutbäumen
  4. Mischbestand aus Douglasie, Edler Tanne, Großer Küstentanne, Kolorado-Tanne, Kalifornischer Weihrauchzeder, Jeffrey-Kiefer und Gelb-Kiefer
  5. Mischbestand aus Edler Tanne, Felsengebirgs-Tanne und Purpur-Tanne
  6. Mischbestand aus Kalifornischer Weihrauchzeder, Douglasie, Kolorado-Tanne und Westamerikanischer Hemlocktanne
  7. Im Bachbereich Sumpfzypresse
  8. Bestand aus Mammutbaum und Edler Tanne
  9. Kultur aus Sitka-Fichte und Engelmann-Fichte, im weiteren Verlauf des Weges Kultur aus Fichte der Herkunft Istebna
  10. Mischbestand aus Küsten-Mammutbaum (Redwood) und Leyland- Zypresse
  11. Mischbestand aus Großer Küstentanne und Purpur-Tanne, entlang des Baches Chinesisches Rotholz sowie Berg-Hemlocktanne, Nikko-Tanne und Veitchs-Tanne am Gegenhang
  12. Reinbestand aus Lindenblättriger-Birke, Heimat Japan
  13. Papierbirke und Japanische Birke, Heimat Japan
  14. Nordmanns-Tanne und Nikko-Tanne
  15. Bestand aus Chinesischem Rotholz, Douglasie und Mammutbaum
  16. Mischbestand aus Felsengebirgs-Tanne und Edler Tanne
  17. Reinbestand aus Dreh-Kiefer
  18. Westamerikanische Weymouthskiefer
  19. Reinbestand aus Edel-Zypresse
  20. Amerikanische Rot-Fichte
  21. Bestand aus Riesen-Lebensbaum und Japanischer Sicheltanne am Nordrand
  22. Mischbestand aus Douglasie und Großer Küstentanne
  23. Mischbestand aus Küsten-Mammutbaum (Redwood) und Berg-Hemlocktanne
  24. Mischbestand aus Riesen-Lebensbaum, Lawsons Scheinzypresse, Serbischer Fichte, Mammutbaum, Großer Küstentanne und Chinesischem Rotholz
  25. Mischbestand aus Mammutbaum, Edler Tanne, Großer Küstentanne und Douglasie
  26. Mischbestand aus Mammutbaum und Berg-Hemlocktanne

Literatur

  • Informationsbroschüre Arboretum Burgholz, hrsg. Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft NRW, 1998
  • Div. Autoren, Burgholz - Vom Versuchsrevier zum Arboretum, hrsg. Ministerium für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW, 2000 (Onlineversion als PDF)
  • W. Kolbe (Hrsg.), Der Bergische Wald - Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen, vorgestellt am Beispiel des Staatswalds Burgholz in Wuppertal und Solingen, Born Verlag, 1991, ISBN 3-87093-044-6
  • H. Hogrebe: Fremdländische Baumarten in der Staatlichen Revierförsterei Burgholz, Düsseldorf, 1966
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