Eichgraben

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Stein (Gemeinde Eichgraben))
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Marktgemeinde
Eichgraben
Wappen Österreichkarte
Wappen von Eichgraben
Eichgraben (Österreich)
Eichgraben (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: St. Pölten (Land)
Kfz-Kennzeichen: PL
Fläche: 8,88 km²
Koordinaten: 48° 10′ N, 15° 59′ OKoordinaten: 48° 10′ 22″ N, 15° 59′ 0″ O
Höhe: 286 m ü. A.
Einwohner: 4.803 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 541 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3032
Vorwahlen: 0 27 73
Gemeindekennziffer: 3 19 05
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Rathausplatz 1
3032 Eichgraben
Website: www.eichgraben.at
Politik
Bürgermeister: Georg Ockermüller (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(25 Mitglieder)
13
7
2
2
1
13 
Insgesamt 25 Sitze
Lage von Eichgraben im Bezirk St. Pölten (Land)
Lage der Gemeinde Eichgraben im Bezirk St. Pölten-Land (anklickbare Karte)AltlengbachAsperhofenBöheimkirchenBrand-LaabenEichgrabenFrankenfelsGablitzGerersdorfHafnerbachHaunoldsteinHerzogenburgHofstetten-GrünauInzersdorf-GetzersdorfKapellnKarlstettenKasten bei BöheimkirchenKirchberg an der PielachKirchstettenLoichMarkersdorf-HaindorfMaria AnzbachMauerbachMichelbachNeidlingNeulengbachNeustift-InnermanzingNußdorf ob der TraisenObritzberg-RustOber-GrafendorfPerschlingPressbaumPrinzersdorfPurkersdorfPyhraRabenstein an der PielachSchwarzenbach an der PielachSt. Margarethen an der SierningSt. PöltenStatzendorfStössingTraismauerTullnerbachWeinburgWilhelmsburgWölblingWolfsgraben
Lage der Gemeinde Eichgraben im Bezirk St. Pölten-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Eichgraben ist eine Marktgemeinde mit 4803 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im niederösterreichischen Bezirk St. Pölten-Land, Mitglied der Wienerwald-Initiativregion und zertifizierte Klimabündnis-Gemeinde.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptportal der röm.-kath. Herz-Jesu-Friedenskirche „Wienerwalddom“ mit einer Kreuzigungsgruppe aus St. Margarethener Kalksandstein von Adolf Treberer-Treberspurg.
Blick vom Bahnhof Richtung Ortszentrum. Rechts oben der Jugendstil-Ballsaal, in der Mitte die evangelische Michaelskapelle, dahinter der Kirchturm des Wienerwalddoms.

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Marktgemeinde liegt an den nördlichen Ausläufern des Wienerwaldes an der Westbahn (Alte Westbahn, Strecke 1) 32,4 km westlich der Bundeshauptstadt Wien und 31,8 km östlich der Landeshauptstadt St. Pölten (jeweils von Stadtmitte gemessen). Der Autobahnknoten Steinhäusl (A1A21) befindet sich großteils auf Gemeindegebiet. Die nächstgelegene Stadt ist Neulengbach ungefähr 10 km westlich, wo sich das zuständige Bezirksgericht befindet. Eichgraben grenzt im Südwesten an Altlengbach, im Westen an Knagg (Getzwiesen, Gemeinde Maria Anzbach), im Nordwesten an Furth (Unteroberndorf, Gemeinde Maria Anzbach) und im Nordosten bis Südosten an Rekawinkel (Gemeinde Pressbaum).

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst sechs Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl mit Stand von 1. Jänner 2023[1]):

  • Eichgraben (244)
  • Hinterleiten (1362) samt Paukhof
  • Hutten (1505)
  • Ottenheim (961) samt Burweg
  • Stein (619)
  • Winkl (112)

Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Eichgraben.

Hydrologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eichgraben liegt westlich der Wasserscheide Rekawinkler Berg und wird durch den Nagelbach und den Anzbach, welcher in die Große Tulln mündet, entwässert. Kleinere Zuflüsse sind Dreiwasserlbach, Hummelbach, Paukhofgraben, Schattaubach, Waldbadbach und Wintengraben. Ein Überlauf der II. Wiener Hochquellenwasserleitung auf der Weiserwiese wird von einem Gehöft genutzt.

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Eichgraben herrscht vorwiegend ein gemäßigtes Übergangsklima, das vom pannonischen Klima beeinflusst wird und durch die Lage im Wienerwald eine überdurchschnittlich hohe Luftfeuchtigkeit aufweist. Bedingt durch die hügelige Topologie der Region weht in Eichgraben meist leichter bis mittelstarker Westwind.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altertum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick von den Römerzeitlichen Hügelgräbern nach Süden auf den „Römerstern“, einen Kreuzungspunkt am „Cultura Trail Römerweg“. Rechts führt die Finsterleitenstraße nach Eichgraben.
Grenze zwischen den Römischen Provinzen Noricum und Pannonia

Im Altertum gehörte das Gebiet des heutigen Eichgraben zum keltischen Königreich Noricum, nach dessen Eingliederung ins Römische Reich zur Provinz Noricum. Im 1. oder 2. Jahrhundert wurden an einem Römerweg am Ortsrand oberhalb der Finsterleitenstraße (Ortsteil Stein) 100 m nördlich des „Römersterns“ in sieben Hügelgräbern (Tumuli) eingeäscherte Verstorbene in Grabkammern bestattet. Die spärlichen Grabbeigaben wurden für das Landesmuseum Niederösterreich in den Jahren 1896 und 1929 geborgen und weisen auf eine arme kelto-illyrische Bevölkerung hin. Von dieser Tumulus-Gruppe sind noch zwei Hügel am heutigen „Eichgrabner Höhenwanderweg“ erkennbar. Die Rekonstruktion eines derartigen Hügelgrabes befindet sich im Wienerwaldmuseum Eichgraben.[2] Ob das heutige Gemeindegebiet in der Zeit der Römer von weiteren Verkehrslinien berührt wurde, ist nicht klar. Jedenfalls lag die Grenze zwischen den Provinzen Noricum und Pannonia am Hauptkamm des Wienerwaldes (Cetius Mons). Bis heute hat sich diese Grenze als Grenze zwischen den katholischen Diözesen St. Pölten, zu der Eichgraben gehört, und Wien, zu der Rekawinkel gehört, erhalten.

Zur Zeit der Völkerwanderung war der Wienerwald und damit auch das Gemeindegebiet des heutigen Eichgraben Grenzgebiet der Hunnen.

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zunächst war das Gebiet Grenzregion zu den Awaren, dann zu den Magyaren.

Im 11. Jahrhundert wurde der Raum Eichgraben von Neulengbach und Anzbach aus bajuwarisch besiedelt. Die frühesten Höfe lagen auf den Höhen von Knagg, Stein, Ottenheim und Gschaid. Durch Hofteilungen entstanden kleine Ansiedlungen, über die die Urbare der Herrschaft Neulengbach und Wasen (Anzbach) Auskunft geben.[3]

Am 24. August 1345 scheinen die Namen „Aichgrawe“ (ein mit Eichenwald bewachsener Graben – Eichgraben), „Utenhaim“ (Heim eines Ottos – Ottenheim) und „Stelz Hof“ in einer Stiftungsurkunde auf, die von Gotfried dem Wirsinch von Chirchsteten verfasst und besiegelt wurde. Diese Urkunde des Stiftes Sankt Andrä an der Traisen ist im Original im Archiv des Stiftes Herzogenburg zu betrachten sowie auch eingescannt.[4]

Um 1348 erreichte die Pest erstmals die Linie NöstachAllandPressbaumGreifenstein und halbierte die ansässige Bevölkerung. Ein 10 bis 20 km breiter Streifen westlich dieser Linie war bis mindestens 1400 weiterhin unbewohnt (vgl. Geschichte des Wienerwalds). In Niederösterreich herrschten Krieg und Söldnerbanden. Verschiedene Krankheiten, die auf miserable hygienische Zustände zurückzuführen sind, töteten einen beachtlichen Teil der Bevölkerung. Die Kindersterblichkeitsrate war besonders hoch, da es durch Kriege kaum Nahrungsmittel gab.

Frühe Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am „Erchtag“ (mundartlich für Dienstag), wurde unterhalb der Burg Neulengbach ein Wochenmarkt abgehalten und damit die umgebenden Ortschaften mit den Erzeugnissen der Handwerker des Marktes versorgt. Eine Ansiedelung von Handwerkern in den Dörfern wurde möglichst unterbunden. Für die Zu- und Abfuhr von Waren wurde eine Maut berechnet. Am 15. April 1516 erlaubte Kaiser Maximilian I. den Bürgern von Neulengbach zusätzlich das Abhalten von 2 Jahrmärkten.[5]

Im Zuge der Ersten Wiener Türkenbelagerung im Jahre 1529 kam es zu Brandschatzungen. Unter anderem brannte damals in Gschaid der „Streitgerbauer“ (heute: Singerhof, nördlich der Hochstraß, südlich der West Autobahn) nieder.[6]

Am Dienstag, den 15. September 1590 kam es gegen Mitternacht zu einem Jahrtausendbeben mit Epizentrum Neulengbach, das noch im 40 km entfernten Wien neben vielen Rauchfängen auch die Türme der Michaelerkirche und der Schottenkirche einstürzen ließ und Menschen tötete. Das stärkste Erdbeben, das Wien und Niederösterreich jemals erlitten haben, brachte vermutlich auch für das 10 km vom Epizentrum entfernte, dünn besiedelte Gebiet des heutigen Eichgraben Schrecken und Zerstörung.

Der Wienerwald war bis 1701 ungefähr 500 Jahre herrschaftlicher Bannwald und damit nicht der Öffentlichkeit zugänglich, was auf Grund des Urwaldcharakters auch nicht leicht möglich war. Kaiser Maximilian II. ordnete 1572 erstmals eine dokumentarische Aufnahme des Gebietes in Form eines Waldbuches an; zuständig war das „Kayserliche Waldambt“ im Schloss Purkersdorf. Im Wienerwald entstand eine Anzahl von Holzhauersiedlungen. Eine dieser Hüttensiedlungen ist Namensgeber für den Ortsteil „Hutten“. Auf Teilen des „Anzbacher Amtes“ des insgesamt 12 Ämter umfassenden Wienerwaldes entwickelte sich im Laufe der Zeit das heutige Eichgraben. Abgesehen von den Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) und umherstreifenden Tataren und irreguläre Soldaten, sogenannten Akıncı während der Zweiten Wiener Türkenbelagerung (1683) erlebte der Wienerwald im 17. Jahrhundert eine ruhige Entwicklung.

Die Pest wütete von 1712 bis 1715 in Eichgraben, wodurch ein Drittel der Bevölkerung starb. Die Toten wurden in Pestgruben beerdigt. Eine Grube befand sich im Bereich des ehemaligen Klosters im Ortsteil Stein, eine weitere, bisher nicht gefundene Grube soll sich oberhalb eines Gasthauses an der Hauptstraße befinden. Nach den hohen Bevölkerungsverlusten durch Pest und Türkenkriege wurden Siedler aus allen Teilen des deutschsprachigen Raumes in das Gebiet von Eichgraben geholt.[3]

Neuere Geschichte und Zeitgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schmalspur-Tenderlokomotive Yv 598.01 als Denkmal unterhalb des Bahnviadukts

Als Folge der Revolution von 1848 wurde die Abhängigkeit der Landbevölkerung von der Grundherrschaft aufgehoben. Das Gebiet von Eichgraben wurde von der k. k. Waldamtsherrschaft im Schloss Purkersdorf bzw. von der Grundherrschaft Neulengbach unabhängig. Ab 1850 hatte Eichgraben einen freigewählten Bürgermeister, gehörte aber noch zur Gemeinde Maria Anzbach.

Der Aufschwung des Ortes begann 1851 mit dem Bau der Kaiserin Elisabeth-Bahn, die in einer omegaförmigen Schleife mit dem 26,4 m hohen Eichgrabner Bahnviadukt den „Graben“ überspannt. Die Bahn wurde am 15. Dezember 1858 in Betrieb genommen, jedoch vorerst noch ohne Haltestelle zwischen Rekawinkel und Neulengbach. 1874 ersuchte der damals auch für das Eisenbahnwesen zuständige Handelsminister die Verwaltung der Kaiserin Elisabeth-Bahn, wegen der sich abzeichnenden Bedeutung als Sommerfrische eine Haltestelle zu projektieren.[7] Den Bauarbeiterhütten folgten besonders nach der Inbetriebnahme der Bahnhaltestelle am 24. März 1881[8] die vielfach noch erhaltenen Villen der Sommerfrischler aus Wien. Das Bahnhofsviertel mit seinen Ausflugslokalen wurde zum gesellschaftlichen Mittelpunkt. 1883 kostete eine Hin-und-Retour-Karte Wien – Eichgraben in der 1. Klasse 180 Kreuzer, in der 2. Klasse 140 Kreuzer und in der 3. Klasse 90 Kreuzer (100 Kreuzer = 1 Gulden ≈ Tageslohn eines Wiener Fabrikarbeiters oder Handwerkers). Laut Fahrplan brauchte einer der täglichen 7 bis 8 Züge für die 30 km zwischen 57 und 68 min.[9]

Auf Correspondenz-Karten um 1910 ist „Eichgraben an der Westbahn“ häufig als Sommerfrische dargestellt. Seit 1923 ist Eichgraben selbständige Gemeinde.

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Eichgraben zwei Gastwirte, ein Schmied, ein Schuster und mehrere Landwirte ansässig. Weiters bestand hier eine Badeanstalt, das Waldbad.[10]

Die Novemberpogrome 1938 sind in der Chronik des Gendarmeriepostenkommandos Eichgraben wie folgt verzeichnet: „Über Auftrag der Bezirkshauptmannschaft St. Pölten wurden 28 Juden am 10. November 1938 von Rev. Insp. Josef Waiz festgenommen und dem Amtsgericht in Neulengbach überstellt.“[11] Im Zweiten Weltkrieg sollen in Eichgraben drei russischen Soldaten ermordet und deren Leichen im Wald oberhalb des heutigen Hochbehälters vergraben worden sein. Bisher wurden keine Überreste gefunden. Nach Berichten von Zeitzeugen soll Pfarrprovisor Kaplan Josef Seiwald in den Jahren 1943–1944 zwei Mitglieder der Widerstandsgruppe Weiße Rose im Ortsteil Schattau versteckt haben.

Ab Mitte des 20. Jahrhunderts siedelten immer mehr Zweitwohnsitzer aus Wien. Auf Grund der stark steigenden Einwohnerzahl wurde Eichgraben 1973 zum Markt erhoben. Heute zählt Eichgraben zum Speckgürtel der Metropolregion Wien[12]. Um die Villenstruktur aufrechtzuerhalten und die unkontrollierte Errichtung von großvolumigen Bauten mit einer hohen Anzahl von Wohnungen in einem Gebäude (jedenfalls mehr als drei Wohnungen) zu verhindern, wurde zuerst eine begrenzte Bausperre erlassen und in weiterer Folge die Raumordnung geändert. Eine Folge des Bevölkerungswachstums ist vermehrtes Verkehrsaufkommen. Um Pendler zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel zu veranlassen, wurde beim Bahnhof der ehemalige Gasthof Son abgetragen und gemeinsam mit ÖBB und Land NÖ eine doppelstöckige Park-and-Ride-Anlage mit 236 PKW- und etwa 20 Zweirad-Stellplätze errichtet. Etwa 900 Fahrgäste täglich nutzen die Bahn für ihre Fahrt zur Arbeitsstätte.[13][14]

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mehrheit der Bevölkerung ist römisch-katholisch. In den zwei römisch-katholischen und in der evangelischen Kirche finden regelmäßig Gottesdienste statt. Andachten und Feldmessen werden gelegentlich bei der Waldkapelle in Ottenheim gefeiert. Weiters existiert eine islamische Gemeinschaft, die im Frühjahr 2007 in einem Einfamilienhaus im Ortsteil Hutten offiziell einen Gebetsraum eingerichtet hat. Zeugen Jehovas treffen sich im Königreichssaal, der sich in Rekawinkel 150 m von der Eichgrabener Gemeindegrenze entfernt befindet. 2021 ließen sich zirka 40 Mitglieder der Bruderhöfer als Bruderhof am Stein im 2011 aufgelassenen Annunziatakloster nieder.[15]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsteile – Gebäude und Bevölkerung – Vergleich 2001 zu 1830[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baden und Neulengbach 1876 Franzisco-Josephinische Landes­aufnahme Spezialkarte 1:75.000

Um 1830 unterstand das Dorf Eichgraben dem Kaiserlichen Waldamt im Schloss Purkersdorf, alle anderen heutigen Ortsteile der Herrschaft Neulengbach – wobei „Unterthanen“ auch von anderen Herrschaften besessen wurden (siehe Grundherrschaft in Tabelle). Für Eichgraben war die k.k. Waldamtsherrschaft Purkersdorf, für alle anderen Ortsteile war die Herrschaft Neulengbach Landgericht, Conscriptions- und Ortsobrigkeit. Nächste Poststation war das mehrere Gehstunden entfernte Sieghartskirchen. Alle Ortsteile gehörten mit Pfarre und Schule nach Anzbach. Bei Personensteuern (Leibsteuern) waren Kinder unter 12 Jahren meist ausgenommen. Die schulfähigen Kinder wurden daher nicht zur Einwohnerzahl gerechnet und zum Beispiel im Dorf Eichgraben erst gar nicht erhoben.[16][17][18] In Eichgraben gab es eine Mahlmühle (heute Hauptstr. 93 gegenüber Einmündung der Wallnerstraße). In Hutten standen die Liamühle (heute Höhe Wienerstr. 83), die Sturmmühle (heute Wiener Straße 17), 2 Wirtshäuser und wo sich beim „Wirthshaus Rußhof“ die Straßen von Alt- und Neulengbach vereinigten (heute Kreisverkehr) zwei „Mauthen“.

Ortsteil Gebäude
2001
Häuser
1830
Einwohner
2001
Einwohner
1830
männl.
1830
weibl.
1830
Kinder
1830
Familien
1830
Grundherrschaft Bewohner
waren
Eichgraben
(damals Dorf)
128 15 187 93 51 42 0[Anm. 1] 22 k.k. Waldamts-
herrschaft
Purkersdorf
Bauern, Häusler
und Holzhauer
Hinterleithen
(damals Rotte)
608 12 970 55 27 28 7 12 Neulengbach,
Melk, St.Andrä
Waldbauern
Hutten
(damals Dorf)
622 20 1.268 126 60 66 20 28 Neulengbach,
Murstetten
Ganzbauern
und Häusler
Ottenheim
(damals Rotte)
406 6 746 30 14 16 12 8 Neulengbach
Stein
(damals Rotte)
319 5 464 34 15 19 8 6 Neulengbach
Winkel
(nur 3 Häuser)
51 3 113 16 9 7 3 3 Neulengbach,
Murstetten
gesamt 2.134 61 3.748 354 176 178 50 79

Anmerkung:

  1. Kinder wurden im Dorf Eichgraben damals nicht erhoben.

Bevölkerungsentwicklung der Marktgemeinde Eichgraben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungs- und
Gebäudeentwicklung
Jahr Einwohner Gebäude
1590 ? 21
1751 ? 43
1794 346 58
1830 354 61
1869 578 73
1880 583 89
1890 636 97
1900 874 150
1910 1.303 250
1923 1.380 306
1934 1.737 519
1939 1.822 ?
1951 2.118 763
1961 2.050 882
1971 2.321 1.278
1981 2.642 1.797
1991 3.344 2.009
2001 3.748 2.134
2011 4.309 2.245
2021 4.705 2.839

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindezentrum von Westen, mit den Türmen der beiden römisch-katholischen Kirchen im Hintergrund. Im Erdgeschoß links die Kaffee-Konditorei rechts die Bibliothek.
Gemeindezentrum von Nordosten. Im Vordergrund der vom St. Pöltner Künstler Robert Herfert 1973 gestaltete bronzene Lebensbaum,[19] dahinter über 150 Jahre alter Mammutbaum (Naturdenkmal).[20][21]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat hat 25 Mitglieder.

  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 6 SPÖ, 3 GLU und 1 FPÖ (23 Mitglieder).
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 5 SPÖ, 4 GLU, 2 FPÖ und 1 LIF (23 Mitglieder).[22]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 6 SPÖ, 3 GLU und 2 FPÖ (23 Mitglieder).[23]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 ÖVP, 6 SPÖ, 3 GEMEINSAM, 2 GLU und 2 GRÜNE (23 Mitglieder).[24]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 4 SPÖ, 2 GEMSAM, 2 GLU und 2 GRÜNE (23 Mitglieder).[25]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 4 GEMSAM, 4 GRÜNE, 3 SPÖ, 2 GLU und 1 FPÖ.[26]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 7 GRÜNE, Liste Gemeinsam Eichgrabens Zukunft gestalten (GEMSAM), 2 SPÖ und 1 Grünlandsterne Liste Umweltschutz (GLU).[27]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich Geyer (SPÖ)
  • Johann Geiswinkler (SPÖ)
  • 1985–2003 Kurt Müller (ÖVP)
  • 2003–2009 Wilhelm Groiß (ÖVP)
  • 2009–2019 Martin Michalitsch (ÖVP)[28]
  • Seit 2019 Georg Ockermüller (ÖVP)[29][30]

Partnergemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Deutschland Eichgraben, Ortsteil der Kreisstadt Zittau nahe dem Dreiländereck Deutschland – Polen – Tschechien im deutschen Bundesland Sachsen. Eine Delegation aus der deutschen Partnergemeinde ist immer wieder bei Veranstaltungen im Ort zugegen.
  • Rumänien Alma Vii, eine kleine Gemeinde in Siebenbürgen, Rumänien. Bei der Partnerschaft ging es in erster Linie um kleine wirtschaftliche Hilfestellungen nach der Öffnung des Ostens, wobei die Initiative ursprünglich von der römisch-katholischen Kirche Eichgraben ausging.

Eichgraben ist außerdem Mitglied der Wienerwald Initiativ Region.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kleine Kirche, alte röm.-kath. Kirche
Kirchturm der röm.-kath. Pfarrkirche mit den Symbolen der vier Evangelisten. Diese Köpfe – eines Menschen im Osten versinnbildlicht Matthäus, eines Löwen im Süden Markus, eines Stieres im Norden Lukas und der Adler im Westen Johannes – sind aus St. Margarethener Kalksandstein und stammen vom Bildhauer Adolf Treberer-Treberspurg.
Von Eichgraben führt die Klosterallee zur Kirche des Annunziataklosters „Am Stein“ in Maria Anzbach.
Wienerwaldmuseum Eichgraben, es entstand 1999 aus den Gebäuden des Auhofes, der auf das 15. Jahrhundert zurückgeht.
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Eichgraben
  • Kleine Kirche: 1891 erfolgte der Spatenstich zur Herz-Jesu-Kirche in der Kirchenstraße 2, die Einweihung erfolgte 1896. Die kleine Kirche wurde Pfarrkirche der mit 1. März 1939 von Maria Anzbach abgetrennten Pfarr-Expositur unter dem Pfarrvikar und zwei Jahre später jung verstorbenen Pfarrer Pater Karl Schwaigart SJ.[31][32] Im folgte Franz Stingl nach.[33]
  • Katholische Pfarrkirche Eichgraben: Unter Pfarrer Josef Seiwald begann der Bau der Herzen-Jesu-Friedenskirche in der Kirchenstraße 1, deren Weihe Bischof Memelauer am 21. Oktober 1951 im Beisein von Bundeskanzler Leopold Figl vornahm. Der von Architekt Josef Friedl 1948 geplante gewaltige Hallenbau wird wegen seiner Größe und Schönheit oft Wienerwalddom genannt.[34]
  • Evangelische Michaelskapelle: Im Advent 1967 wurde die Evangelische Michaelskapelle in der Kirchenstraße 13 durch Superintendent Georg Traar eingeweiht, ein Jahr später von Bischof Oskar Sakrausky visitiert. Pfarrer jener Zeit war Walter Stökl (1897–1976), der gemeinsam mit der Ökumenischen Schwesterngemeinschaft die Michaelskapelle weit über die Grenzen Eichgrabens bekannt gemacht hat.[35]
  • Gebäude mit Jugendstilelementen: Der ehemalige Ausflugsgasthof „Ruzicka“ beim Bahnhof – heute Sitz des Vereins für Kunst und Kultur – weist Elemente des Jugendstils auf. Unterhalb der Park-and-Ride-Anlage blieb das Friseurhäuschen „Schöndorfer“ seit 1907 vollständig ohne Umbauten erhalten. So konnte der Sanierungsfall von den Brüdern Niemetz behutsam (ohne moderne Gebäude­erweiterungen, aber unter Anpassung der Raumaufteilung) mit den Originalelementen restauriert werden.[36]
  • Bücherei Eichgraben: In der Bücherei stehen Bücher und andere Medien bereit. Regelmäßig finden Lesungen statt.[37]
  • Kurdische Bibliothek Casme Calil: Seit Mai 2008 besteht in der Berggasse 42 eine Sammlung kurdischer Literatur und Volkskultur der Mittel-Ost-Expertin Birgit Cerha.[38]
  • Wienerwaldmuseum Eichgraben: Angesiedelt im Fuhrwerkerhaus in der Hauptstr. 17 wird das Museum seit 1999 vom Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein Eichgraben betrieben. Neben einer volkskundlichen Sammlung sowie Exponaten aus den Bereichen Geologie, Ur- und Frühgeschichte, Römerzeit und Mittelalter finden regelmäßig themenspezifische Veranstaltungen im Fuhrwerkerhaus statt.[2]
  • Privater Reptilien-Zoo: In der Zyklamenstraße wurde von 1976 bis 1984 ein privater Zoo mit seltenen exotischen Fröschen, Schlangen und Schildkröten betrieben.
Musik
  • In der NÖ Regionalmusikschule des am 16. November 1992 gegründeten Musikschulverbandes Maria Anzbach – Eichgraben unterrichten 23 Lehrkräfte 24 verschiedene Instrumente sowie Tanz und Gesang. Zahlreiche daraus hervorgegangene Ensembles wie die Jazz-Gruppe „long her“ treten auf.
  • Der Musikverein Eichgraben – Maria Anzbach wurde im März 2008 gegründet. Das Repertoire umfasst sowohl traditionelle Blasmusik als auch moderne Stücke und Klassiker der Rock- und Popmusik. Jedes Jahr veranstaltet der Musikverein ein Konzert und nimmt an den Wertungsspielen des Blasmusikverbandes teil.[39]
  • Die Mitglieder des im Jahre 2000 gegründeten Chors Eichgraben Vokal treffen sich jeden Dienstag im Gemeindezentrum, um unter Chorleiterin Katja Scheibenpflug für Veranstaltungen zu proben. Auf dem Repertoire stehen weltliche und geistliche Stücke quer durch alle Jahrhunderte und Nationen.
  • Im September 2010 wurde der Jugendchor pro.vocant unter der Leitung von Karin Rankl gegründet und erhielt für seine wöchentlichen Treffen Zugang zum Fuhrwerkerhaus Eichgraben.
  • Zudem gibt es den Eichgrabner Kinderchor unter der Leitung von Tina Hofer-Leeb.
Regelmäßige Veranstaltungen
  • Monatsmarkt (jeden 1. Samstag im Monat)
  • 1. Maifeier mit Maibaumkraxeln
  • Weinkost der Freiwilligen Feuerwehr Eichgraben (je nach Saison)
  • Riesenflohmarkt des Fremdenverkehr- und Verschönerungsvereins (Anfang September)
  • Adventmarkt (meist Ende November)

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein Eichgraben
  • Verein für Kunst und Kultur Eichgraben
  • Lions Wienerwald West
  • Sportverein Eichgraben – mit den Sektionen Fußball und Tennis
  • Musikverein Eichgraben – Maria Anzbach

Es gibt zahlreiche weitere Clubs und Vereine. Eine vollständige Aufstellung ist einem Verzeichnis auf der Website der Marktgemeinde Eichgraben zu entnehmen.[40]

Infrastruktur und Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Volksschule Eichgraben
  • NÖ Mittelschule Eichgraben (Modellversuch seit dem Schuljahr 2009/2010)
  • „Die Neue Schule“ (Montessori-Privatschule)
  • Zwei Kindergärten des Landes Niederösterreich
  • In der am 17. Jänner 2011 eröffneten Einrichtung „Zwergenland“ werden Kleinstkinder betreut.

Gastronomie und Beherbergung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zahl der gastronomischen Betriebe hat sich in den letzten Jahrzehnten reduziert. Derzeit gibt es eine Konditorei, ein Kaffeehaus, zwei Pizzastuben und ein Gasthaus.

War Eichgraben ab 1900 ein beliebter Sommerfrischeort der Wiener und setzten bis zur Jahrtausendwende Hotels und Pensionen auf Bus- und Individualtourismus, wobei besonders Besucher aus den Niederlanden und den neuen deutschen Bundesländern, denen eine Unterkunft in Wien zu teuer und zu laut ist, die Nähe zur Stadt schätzten, so findet man heute Übernachtungsmöglichkeiten nur mehr in Privatquartieren.[41]

Gesundheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Eichgraben gibt es sechs praktische Ärzte, einen Facharzt für Innere Medizin, eine Kinderärztin, eine Lungenfachärztin, einen Unfallchirurgen, zwei Zahnärzte sowie zwei Tierärztinnen. Die nächsten Spitäler befinden sich in St. Pölten, Tulln und Wien.

Im Ort gibt es eine Dienststelle des Samariterbundes. Die nächsten Notarztwagenstützpunkte befinden sich in Purkersdorf und St. Pölten, weiters ist in Neulengbach bzw. Altlengbach (im wöchentlichen Wechsel) ein Notarzteinsatzfahrzeug stationiert. Es gibt auch zwei Praxen für Physiotherapie und eine für Psychotherapie. Es existieren verschiedene Betriebe, die sich mit gesundheitsverwandten Themen wie der Farbtherapie, Kinesiologie oder Shiatsu beschäftigen. Erwähnenswert sind noch zwei medizinisch diplomierte Fußpflegebetriebe.

Nahversorgung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gab es im Eichgraben der 1980er Jahre noch vier Supermärkte, zwei Bäckereien, drei Fleischereien, ein Obst- und Gemüsegeschäft sowie zwei kleine Gemischtwarenläden und zwei Drogerien, hat sich seither die Anzahl der Nahversorger deutlich reduziert. Heute (Stand März 2013) befinden sich in Eichgraben ein Postamt, eine Trafik, zwei Bankfilialen, ein Supermarkt, eine Apotheke, eine Bäckerei, ein Bio-Hofladen[42] und eine Tankstelle. Auf dem Bahnhofsvorplatz findet von April bis Dezember an jedem 1. Samstag im Monat ein Monatsmarkt statt. Zusätzlich wird die Gemeinde von diversen Lieferservices für Backwaren, Tiefkühlkost, Biogemüse und Getränke versorgt.

Im Oktober 2009 wurde mit dem Bau eines neuen Gemeindezentrums in zentraler Lage begonnen, das 2011 eröffnet wurde. In diesem Gebäude sind das Gemeindeamt, ein Bürgerservice, die Elternberatung, ein Vereinsraum, das Gemeindearchiv, die Gemeindebücherei sowie eine Café-Konditorei untergebracht.[43]

Leitungsgebundene Netze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Strom- und Gasnetz wird vom Netzbetreiber EVN Netz GmbH im regulierten Bereich betrieben. Bei der Verlegung der Gasleitungen wurden von einer Tochterfirma der EVN AG Glasfaserkabeln mitgezogen, wodurch neben dem ADSL-Festnetz der A1 (Telekom Austria Group) weitgehend flächendeckend Glasfaseranschlüsse für HD-TV, Internet und Telefonie der EVN-Tochter kabelplus GmbH möglich sind.

Das gemeindeeigene Wasserortsnetz bezieht das Wasser über die Wasserversorgungsanlage „Westbahn–Wienerwald“ der EVN Wasser Gesellschaft m.b.H. aus einem Brunnenfeld in und um Böheimkirchen, das durch die dort vorherrschende Vorlandmolasse sehr hartes Wasser liefert.[44] Abwässer werden getrennt von Niederschlagswasser (Regen) in die Ortskanalisation eingeleitet, durch die Kläranlage des Abwasserverband Anzbach-Laabental in Markersdorf mechanisch-biologisch gereinigt und in die Große Tulln eingeleitet.[45]

Sicherheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Autobahnknoten Steinhäusl. Links im Bild (im Norden) befindet sich Eichgraben.

Die Gemeinde ist seit 24. März 1881[8] durch die Eisenbahn-Haltestelle Eichgraben-Altlengbach, wo per 2022 stündlich S-Bahn Züge der Linie S50 sowie auch halbstündlich REX in Richtung Wien Westbahnhof bzw. St. Pölten Hauptbahnhof Alte Westbahn (Strecke 1) halten, an das Schienennetz der ÖBB angebunden. Durch die unmittelbare Nähe der in den 1960er-Jahren fertig gestellten Westautobahn (A1; Exit 23, Ausfahrt Pressbaum oder Exit 35, Ausfahrt Altlengbach) und der in den 1970ern fertig gestellten Wiener Außenringautobahn (A21/E60; Exit 3, Ausfahrt Hochstraß) ist die Gemeinde auch für den Autoverkehr gut erschlossen und wird zudem von mehreren Linienbussen angefahren.

Mit Inbetriebnahme der Neuen Westbahn (Strecke 30), der Hochleistungsbahnstrecke über das Tullnerfeld, am 9. Dezember 2012 wurde auf der Alten Westbahn (Strecke 1) der Fernverkehr reduziert und das Regionalverkehr-Angebot ausgeweitet. Die Haltestelle verfügt über eine große Park-and-ride-Anlage. Mehrere Taxiunternehmen bringen rund um die Uhr Fahrgäste in entlegenere Ortsteile. Das Anrufsammeltaxi wurde durch ein Gutscheinsystem abgelöst, bei dem Bezieher von Heizkostenzuschüssen bzw. der bedarfsorientierten Mindestsicherung pro Fahrt mit Taxi-Pleyer von der Gemeinde mit EUR 2,50 subventioniert werden.[46]

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • „Der Eichgrabner“, Periodikum des Fremdenverkehrs- und Verschönerungsvereins.
  • Neulengbacher NÖN, Regionalzeitung, die über Ereignisse in Eichgraben und Umgebung berichtet.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger
  • Bürgermeister a. D. Kurt Müller († 2018)[47]
Ehrenringträger
  • Lothar Bruckmeier, für sein langjähriges Engagement für die Eichgrabner Kultur.[48]
  • Vizebürgermeister a. D. Werner Füzer, langjähriger ASBÖ-Obmann und Zivilschutzbeauftragter
  • Bürgermeister a. D. Wilhelm Groiss
  • Brandrat Gerhard Hajek, langjähriger Kommandant der FF Eichgraben und des Feuerwehrabschnittes Neulengbach[49]
  • Bürgermeister a. D. Martin Michalitsch[50]
  • Adolf Plank, für sein langjähriges Engagement als Obmann des Fremdenverkehrs- und Verschönerungsvereins
Künstler
  • In Eichgraben lebte von 1961 bis zu seinem Tod 2017 Lothar Bruckmeier (* 1927 in München). Der Künstler arbeitete mit Wasserfarben auf grundiertem Papier, mit Acryl- und Ölfarben, mit Sand, Leim und Dispersion. In den achtziger Jahren erregte er mit überdimensionalen Aquarellen Aufmerksamkeit. „Parallel zur Natur“ heißt sein letzter Zyklus kleinformatiger Mischtechniken. Gemeinsam mit seiner Frau, der Schriftstellerin Elfriede Bruckmeier (* 1940 in Wien) leitete er die „Galerie am Bahnhof“ und ab 1974 den „Verein für Kunst und Kultur Eichgraben“.[48]
  • Der Regisseur, Schauspieler und Autor Stephan Bruckmeier (* 1962), Sohn von Elfriede und Lothar Bruckmeier ist gebürtiger Eichgrabner.
  • Der Bildhauer Franz Anton Coufal (* 1927; † 1999) wurde im Ortsteil Winkl geboren.[51] 1963 Förderungspreis des Landes Niederösterreich. Werke: Imaginäre Figur (~1964), NÖ Landesmuseum in Sankt Pölten; Pieta (1964), Schöngrabern, NÖ; Grabstein für Familie Coufal am Friedhof Eichgraben.[52]
  • Der Grafiker, Schriftsteller und Verleger Erich Fitzbauer (* 1927) lebt und arbeitet seit 1991 in der Roseggerstraße.[53]
  • Der in Kirchstetten ansässig gewesene Dichter Wystan Hugh Auden (* 1907; † 1973) nannte Eichgraben – bezugnehmend auf die hohe Lebensqualität in dieser Gemeinde – in mehreren seiner Essays.
  • Heimito von Doderer (* 1896; † 1966) war hier mit einer Witwe befreundet. Seine Freunde fragten sich, wem er mehr zugetan war, der Witwe oder der Tatsache, dass sie ein Häuschen direkt an der Westbahn mit Ausblick auf die vorbeifahrenden Züge besaß. Ihm ist auch der Heimito-von-Doderer-Park westlich des Bahnhofs gewidmet.
  • Friedrich Wilhelm Cavallar von Grabensprung (1904–1989). Dieser altösterreichische Ingenieur, Erfinder, Offizier und Kfz-Sachverständiger lebte jahrelang in der Gemeinde und schrieb hier zahlreiche Kfz-Bücher.
  • Ernst Jandl (* 1925; † 2000) verwendete „Eichgraben“ einige Male in seinen Gstanzln.
Sportler
Wissenschaftler
Politiker
  • Georg Ockermüller (* 1973), Bürgermeister Eichgrabens (2019-)
  • Johannes Maschl (* 1983), Vize-Bürgermeister Eichgrabens (2020-)
  • Elisabeth Götze (* 1966), Nationalratsabgeordnete

Fernsehfilm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der ORF-Fernsehfilm „Der schwarze Löwe“ (Regie: Wolfgang Murnberger) basiert auf einer wahren Begebenheit aus Eichgraben: behandelt wird das Schicksal des aus Nigeria stammenden Emmanuel Antiga, der als erfolgreicher Libero im SV Eichgraben spielte und als „Tiger von Eichgraben“ bekannt wurde. Trotz großer Proteste zahlreicher Gemeindebürger wurde er im Jahr 2006 abgeschoben.[56]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 1. Band: Achau bis Furth. Mechitaristen, Wien 1832, S. 249 (EichgrabenInternet Archive – 2., ganz unveränderte Auflage).
  • Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein Eichgraben (Hrsg.): Eichgraben in alten Ansichten. Eigenverlag, Eichgraben 2009 (126 Seiten).
  • Diözese St. Pölten, Pfarr- und Filialkirchen südlich der Donau. In: Wilhelm Zotti (Hrsg.): Kirchliche Kunst in Niederösterreich. 1. Auflage. Band 1. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten/Wien 1983, ISBN 3-85326-651-7 (416 Seiten).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eichgraben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. a b Website des Wienerwaldmuseums Eichgraben
  3. a b Vgl. Marktgemeinde Eichgraben (Hrsg.): Gemeindeinformation, Neubürgerempfang Jänner 2010.
  4. Charter: Urkunden St. Andrä an der Traisen (998-1776) 1345 VIII 24. In: Monasterium.net. ICARUS – International Centre for Archival Research;
  5. Daniel Schmatz: Die Geschichte der Stadtgemeinde Neulengbach.
  6. Tassilo Kuhn: Geschichte. In: hochstrass.at. Abgerufen am 22. September 2021.
  7. Kaiserin Elisabeth-Bahn. – Haltestellen zwischen Pressbaum und Purkersdorf, dann Rekawinkel und Neulengbach. In: Centralblatt für Eisenbahnen und Dampfschiffahrt in Oesterreich / Centralblatt für Eisenbahnen und Dampfschiffahrt der Oesterreichisch-ungarischen Monarchie, 20. Jänner 1874, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ced
  8. a b Eröffnung neuer Haltestellen. In: Neue Freie Presse, 23. März 1881, S. 6 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  9. Localfahrplan der Kaiserin Elisabethbahn giltig vom 1. Juni 1883. In: Internationale Reise-Zeitung. Nr. 7 vom 1. August 1883, S. 5.
  10. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 233
  11. Widerstand und Verfolgung in Niederösterreich 1934–1945. Eine Dokumentation, herausgegeben vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Wien 1987, Band 3, S. 370–375 (doew.at).
  12. Urban-Rural-Typologie von Statistik Austria. In: STATatlas – Regionales – Gliederungen nach städtischen und ländlichen Gebieten (Interaktive Karten der Statistik Austria). Datenstand: 1. Jänner 2022, abgerufen am 20. August 2023.
  13. Punkt 2 der Gemeinderatssitzung vom 7. September 2011 eichgraben.at (PDF).
  14. weitere 20 überdachte Radabstellplätze am Bahnsteig Richtung Wien.
  15. Bruderhof am Stein. In: Bruderhof. Abgerufen am 28. Januar 2024 (englisch).
  16. Friedrich Schweickhardt Ritter von Sickingen: Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens, Viertel untern Wienerwald, 1. Band, Teil 2. Gedruckt bei den PP. Mechitaristen, 1832 (Dorfbeschreibung Eichgraben 1830 in der Google-Buchsuche).
  17. Friedrich Schweickhardt Ritter von Sickingen: Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens, Viertel Ober Wienerwald, 1. Band, 1. Heft. Gedruckt bei den PP. Mechitaristen, 1835 (Hinterleithen, Hutten, Ottenheim, Stein und Winkel 1830 in der Google-Buchsuche).
  18. Kurt Klein: Historisches Ortslexikon – Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Niederösterreich, 3. Teil. (PDF; 1 MB) In: oeaw.ac.at. 31. August 2016, S. 79, abgerufen am 4. Mai 2018.
  19. Sepp Haas: Anmerkung zur Bronzestatue am Platz zwischen Kirche und Gemeindezentrum. (PDF; 52,3 MB) In: Eichgrabner, 59. Jahrgang, Nummer 2. Fremdenverkehrs-und Verschönerungsverein Eichgraben (FVV), Juni 2023, S. 7, abgerufen am 29. Januar 2024.
  20. Erklärung zum Naturdenkmal gemäß § 12 des NÖ Naturschutzgesetzes. (PDF; 243 kB) In: Bescheid der Bezirkshauptmannschaft St.Pölten. 20. Juni 2018, abgerufen am 20. Januar 2024.
  21. Helga Maralik: Naturdenkmäler. (PDF; 55,3 MB) Weitere amtlich ausgewiesene Naturdenkmäler in Eichgraben. In: Eichgrabner, 59. Jahrgang, Nummer 1. Fremdenverkehrs-und Verschönerungsverein Eichgraben (FVV), März 2023, S. 20, abgerufen am 29. Januar 2024.
  22. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Eichgraben. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 24. November 2023.
  23. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Eichgraben. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 24. November 2023.
  24. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Eichgraben. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 24. November 2023.
  25. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Eichgraben. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 24. November 2023.
  26. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Eichgraben. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 24. November 2023.
  27. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Eichgraben. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 24. November 2023.
  28. Andrea Stoiser: Unerwartet! Bürgermeister Michalitsch legt Amt zurück. In: noen.at. 8. Juli 2019, abgerufen am 9. Juli 2019.
  29. Georg Ockermüller neuer Bürgermeister von Eichgraben. In: eichgraben.at. 5. September 2019, abgerufen am 5. September 2019.
  30. Andrea Stoiser: Bürgermeisterwechsel – Eichgraben: Breite Zustimmung für Ockermüller. In: noen.at. 5. September 2019, abgerufen am 7. September 2019.
  31. Errichtung einer Pfarr-Expositur in Eichgraben St. Pöltner Diözesanblatt III vom 21. März 1938, Seite 29 Punkt 34.
  32. ADLER-Projekt Grabstein-Bilddatenbank: Grabstein. Schwaigart. 7. Juli 2014, abgerufen am 29. Januar 2024.
  33. ADLER-Projekt Grabstein-Bilddatenbank: Grabstein. Stingl. 7. Juli 2014, abgerufen am 29. Januar 2024.
  34. 70 Jahre Pfarre Eichgraben. (PDF; 147 kB) Scan eines Zeitungsartikels ohne bibliographische Angaben. 2008, abgerufen am 28. Januar 2022.
  35. Ernst Hofhansl: 50 Jahre Evangelische Michaelskapelle in Eichgraben. (PDF; 6 MB) In: evangpurk.at. Evangelische Pfarrgemeinde A.B. Purkersdorf, 17. Dezember 2017, abgerufen am 24. Dezember 2020 (österreichisches Deutsch).
  36. Aus dem Schlaf geküsst. Sanierung des Friseurhäuschens in Eichgraben. In: Niederösterreich GESTALTE(N) Nummer 161. Amt der NÖ Landesregierung, September 2018, S. 40–45, abgerufen am 31. Januar 2024.
  37. Website der Bücherei Eichgraben. Abgerufen am 24. September 2019.
  38. @1@2Vorlage:Toter Link/www.schasching.spoe.atIFAMO – Information.Forschung.Analyse.Mittlerer Osten. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  39. Musikverein Eichgraben – Maria Anzbach. Abgerufen am 20. Mai 2021.
  40. Verzeichnisse – Vereine. In: eichgraben.at. Abgerufen am 19. Februar 2021.
  41. Wirtschaft Eichgraben: Branchenverzeichnis. In: Eine Initiative der Markt Gemeinde Eichgraben. Abgerufen am 28. Januar 2024.
  42. Bio-Hofladen der Familie Lingler Website des Bio-Hofladens am Burweg. Abgerufen am 11. März 2013.
  43. Spatenstichfeier für unser Gemeindehaus. In: Eichgraben Konkret (Informationsblatt der SPÖ-Eichgraben), Winter 2009
  44. Geologische Bundesanstalt: Geologische Karte der Republik Österreich 1 : 50 000 – Erläuterungen zu Blatt 56 „St. Pölten“. Wien, 2017. S.126 (PDF 17,5 MB)
  45. Abwasserreinigungsanlage Markersdorf. AWV Anzbach-Laabental, abgerufen am 11. Mai 2013.
  46. Punkt 5 der Gemeinderatssitzung vom 7. September 2011 eichgraben.at (PDF).
  47. Trauer um Alt-Ortschef Kurt Müller. NÖN Niederösterreichische Nachrichten. Abgerufen am 20. Mai 2018.
  48. a b Kurzbiographie Lothar Bruckmeier (Memento vom 30. November 2012 im Internet Archive) Website des Vereins für Kunst und Kultur Eichgraben. Abgerufen am 11. November 2012.
  49. Punkt 2 der Gemeinderatssitzung vom 19. Oktober 2011 eichgraben.at (PDF).
  50. Andrea Stoiser: Eichgraben: Ehrenring für Martin Michalitsch. In: NÖN Niederösterreichische Nachrichten. 20. Januar 2024, abgerufen am 20. Januar 2024.
  51. Franz Anton Coufal in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
  52. ADLER-Projekt Grabstein-Bilddatenbank: Grabsteine Coufal. 7. Juli 2014, abgerufen am 29. Januar 2024.
  53. Kurzbiographie Erich Fitzbauer alias Hieronymus Zyx. Abgerufen am 2. März 2013.
  54. Claus Stumpfer: Kickboxen – Zwei WM-Gürtel für Bartl. In: noen.at. 20. November 2018, abgerufen am 12. Februar 2019.
  55. Claus Stumpfer: Sportklettern – Parma holt Gold. In: noen.at. 16. Juni 2014, abgerufen am 24. September 2021.
  56. Der österreichische Film – Der schwarze Löwe. In: tv.orf.at. Archiviert vom Original am 16. Januar 2021; abgerufen am 7. November 2020.