Flughafen Hamburg

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Flughafen Hamburg
Hamburger Flughafen Terminal 2 – Abflugebene
Kenndaten
ICAO-Code EDDH
IATA-Code HAM
Koordinaten

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Höhe über MSL 11 m  (36 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 8,5 km nördlich von Hamburg
Straße A7 (über B433)
Bahn S-Bahn Hamburg S1
Nahverkehr Bus 39, 274, 292, 606,
„Kielius“ (Autokraft)
Basisdaten
Eröffnung 1911
Betreiber Flughafen Hamburg GmbH
Fläche 570 ha
Terminals 2
Passagiere 15,6 Millionen (2015)
Luftfracht 31.288 Tonnen (2015)[1]
Flug-
bewegungen
158.390 (2015)
Kapazität
(PAX pro Jahr)
ca. 16 Millionen Passagiere (T1 & T2)
Beschäftigte 1.841
(FHG-Gruppe,2014)[2]
Lufthansa-Basis: 8000
Luftfahrtunternehmen: 950
Behörden: 796
Andere: 3946
Gesamt: >15.000 (Stand: 2012)[3]
Start- und Landebahnen
05/23 3250 m × 46 m Asphalt
15/33 3666 m × 46 m Asphalt

i1 i3 i12 i14

Der Flughafen Hamburg (offiziell Hamburg Airport, ab 10. November 2016 offiziell Hamburg Airport Helmut Schmidt; ehemals Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel) ist der internationale Flughafen der Stadt Hamburg. Er ist der älteste und fünftgrößte Flughafen Deutschlands. 2015 wurde er von rund 15,6 Millionen Passagieren genutzt, was einem Wachstum von 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.[4] Der Flughafen ist ein Drehkreuz von Germanwings bzw. Eurowings sowie der britischen Easyjet.

Der Name des Flughafens Hamburg wird am 10. November 2016[5], zu Ehren des verstorbenen Altkanzlers und Hamburger Ehrenbürgers Helmut Schmidt, um den Namenszusatz „Helmut Schmidt“ ergänzt werden. Dies geht auf einen Beschluss der Hamburgischen Bürgerschaft vom 21. Januar 2016 zurück.[6][7]

Geschichte

Von links nach rechts: Terminal 1, Baustelle Airport Plaza, Terminal 2
Bahnsteig der S-Bahn-Haltestelle Hamburg Airport
Flughafen Hamburg Ende der 60er Jahre
Lageplan des Flughafen Hamburg

Am 10. Januar 1911 wurde mit privaten Mitteln in Höhe von 685.000 Mark die Hamburger Luftschiffhallen GmbH (HLG) gegründet. Im Januar 1912 wurde der Luftschiffhafen auf rund 45 Hektar in Betrieb genommen. Zunächst wurde der Flughafen daher vor allem von Luftschiffen genutzt. 1913 wurde die Fläche auf rund 60 Hektar ausgedehnt, wobei der nördliche Bereich den Luftschiffen vorbehalten war, und die Flugzeuge nur den südöstlichen Teil nutzen konnten.

Im Ersten Weltkrieg wurde die Luftschiffhalle ausschließlich vom Militär genutzt, bis die Luftschiffhalle 1916 durch ein Feuer zerstört und für den militärischen Einsatz bedeutungslos wurde. Die HLG baute die Einrichtungen zwar wieder auf, musste diese jedoch aufgrund des Versailler Vertrags wieder unbrauchbar machen. Dennoch gab es für den Flughafen im Februar 1919 einen Neubeginn mit der Aufnahme einer Verbindung nach Berlin durch die Deutsche Luft-Reederei (DLR). Ab 1920 benutzte auch KLM den Flughafen als Zwischenstopp auf einer Linienverbindung, die Rotterdam und Amsterdam mit Kopenhagen verband. Im selben Jahr wurde auch die erste Statistik erstellt, wobei man 348 Starts und Landungen mit 241 Passagieren zählte. 1929 entstand das erste Terminal und Anfang 1934 wurde auf Betreiben des Hamburger Innensenators Alfred Richter ein Denkmal eingeweiht, das den Versailler Vertrag und die damit einhergehenden Einschränkungen anprangerte. Mitte der 1930er Jahre war der Flughafen mit der Strecke Hamburg, Belgrad, Athen, Rhodos, Damaskus und Bagdad Ausgangspunkt der damals längsten Flugroute der Welt.[8] Während des Zweiten Weltkriegs wurden ab 1942 Zwangsarbeiter bei der Tarnung des Flughafens eingesetzt.[9]

Seinen Namen Hamburg Airport erhielt der Flughafen 1945 durch die britische Besatzungsmacht. Am 3. Mai 1945 wurde der fast unzerstörte und funktionsfähige Flughafen im Zuge der Übergabe der Stadt Hamburg an britische Streitkräfte vom Fliegerhorstkommandant an einen Offizier der Royal Air Force (RAF) übergeben. Im Herbst 1945 wurde von der RAF eine 1600 Yard (rund 1465 Meter) lange, provisorische Start- und Landebahn (Behelfsbahn) einschließlich Rollstreifen (englisch Taxi strip) aus durchlochten Stahlblechen (englisch pierced steel planking, auch PSP-Platten oder Marston mats genannt) angelegt. Ab dem Sommer 1946 wurde der Flughafen wieder für zivile Zwecke genutzt und am 1. September 1946 nahm British European Airways die erste Linienverbindung (London–Amsterdam–Hamburg–Berlin) auf. Anfang 1947 folgte die Scandinavian Airline System (SAS) auf der Strecke Kopenhagen–Hamburg, die wenig später nach Frankfurt am Main verlängert wurde. Außerdem flog die Sabena die Strecke Brüssel–Hamburg und die KLM Amsterdam–Hamburg. Im Herbst 1947 übertrug die RAF dem Civil Aviation Branch (CAB), der Luftfahrtbehörde der Control Commission for Germany/British Element, die Flughafenaufsicht über den Hamburger Flughafen. Wegen des stark angestiegenen Flugverkehrs wurde ein weiterer Ausbau des Flughafens erforderlich. Im Winter 1947/1948 beauftragte die RAF das Tiefbauamt der Hamburger Baubehörde damit, den notwendigen Ausbau vorzunehmen. Entsprechend der vorherrschenden Windrichtungen sollte eine 2000 Yard (rund 1830 Meter) lange Hauptlandebahn (auch Schlechtwetterbahn bzw. Startbahn I) in Nordost-Südwest-Richtung und eine 1600 Yard (rund 1465 Meter) lange Nebenlandebahn (auch Schönwetterbahn bzw. Startbahn II) in Nordwest-Südost-Richtung angeordnet und so angelegt werden, dass sich ein hindernisfreier Anflug ergab. Am 6. April 1948 wurde mit durchschnittlich 800 Arbeitern der Ausbau begonnen. Die Planung sah vor, die ersten 1600 Yards der Hauptlandebahn bis zum 31. Dezember 1948 fertigzustellen. Nachdem die RAF in Absprache mit der Combined Airlift Task Force (CALTF) im Oktober 1948 entschied, Fuhlsbüttel in die Berliner Luftbrücke einzubinden, wurde die vollständige Fertigstellung auf 2000 Yards Länge bis zum Dezember 1948 angeordnet. Zur Beschleunigung der Arbeiten wurden daraufhin bis zu 1400 Arbeiter in zwei, teilweise sogar in drei Schichten pro Tag eingesetzt. Am 15. Dezember 1948 um 11:50 Uhr landete die erste Avro Anson Mk. IV auf der fertiggestellten neuen Betonpiste. Der Hamburger Flughafen war der einzige zivile deutsche Flugplatz, der in die Luftbrücke einbezogen wurde. Hier wurden alle an der Luftbrücke teilnehmenden zivilen britischen Chartergesellschaften stationiert. Am 15. August 1949 endete die Teilnahme des Flughafens an der Luftbrücke. Am 1. Oktober 1950 wurde die Verwaltung des Flughafens zurück in deutsche Hände übergeben und von der Hamburger Flughafenverwaltung GmbH übernommen. Als die Lufthansa im April 1955 zuerst den innerdeutschen Flugbetrieb nach München und im Juni den internationalen Flugbetrieb nach New York wieder aufnahm, war Hamburg ihr Heimatflughafen, bis Frankfurt diese Rolle übernahm; die Zentrale von Lufthansa Technik ist heute immer noch in Hamburg beheimatet.

Mitte der 1960er Jahre wurde die Verlegung des Flughafens nach Heidmoor bei Kaltenkirchen angestrebt. Gründe dafür lagen unter anderem in der Umweltbelastung durch Fluglärm, der die Bevölkerung in Hamburg, Norderstedt, Quickborn und Hasloh ausgesetzt war.

In den letzten Jahren haben die Bestrebungen, mit dem Bau des Großflughafens Kaltenkirchen den Hamburger Flughafen zu ersetzen, durch negative Erfahrungen mit stadtfernen Flughäfen und Veränderungen in der Verteilung der Großflughäfen im norddeutschen Raum auch von Seiten der Wirtschaft scharfen Widerspruch erhalten. Die vor allem auf Dienstleistungen ausgerichtete Wirtschaft in Hamburg ist auf einen schnell erreichbaren Stadt-Flughafen mit europäischen Verbindungen angewiesen. Einer Realisierung der seit den 1960er Jahren laufenden Umzugsplanung wurden 2013 eine Absage erteilt.[10]

Anfang der 1990er Jahre wurde mit dem Ausbauprogramm HAM21 eine grundlegende Modernisierung des gesamten Flughafens begonnen. Zunächst wurde das alte Terminal 4 (heute Terminal 2) gebaut. Gleichzeitig wurde eine etwa 500 Meter lange Pier errichtet, die weitreichende Auswirkungen für die Terminals 2 und 3 mit sich brachte. Hier konnten keine Flugzeuge mehr direkt andocken. Das damalige Terminal 2 wurde daraufhin geschlossen. In der Folgezeit diente es als Überdachung für den Weg von Terminal 1 zu Terminal 3. Letzteres wurde in der Folgezeit nur noch für Boardingaktivitäten im Vorfeldbereich benutzt. Zu Beginn des neuen Jahrtausends wurde das Terminal 2 abgerissen und moderner neu gebaut. Am 25. Mai 2005 wurde das Terminal eingeweiht und erhielt die Bezeichnung Terminal 1. Zur gleichen Zeit fand die Umbenennung des Terminal 4 in Terminal 2 statt. Das bis dahin als Abfluggebäude für Charter-Fluggesellschaften genutzte Terminal 1 existiert noch bis heute, wird aber seit diesem Moment nur noch für Veranstaltungen vermietet. Es wird heute als Terminal Tango bezeichnet. Das ehemalige Terminal 3 wurde für den Bau des neuen AirportPlaza abgerissen. Ende Oktober 2009 wurde das neue Radisson Blu Hotel Hamburg Airport eröffnet.[11] Es ist das letzte zum Ausbauprogramm HAM21 gehörende Teilprojekt und wurde vom Hamburger Büro K2B entworfen.

Lage und Verkehrsanbindung

Lage in Hamburg

Die von der Flughafen Hamburg GmbH betriebene Einrichtung liegt rund acht Kilometer nördlich der Stadtmitte Hamburgs und acht Kilometer südlich der Stadtmitte Norderstedts im Hamburger Stadtteil Fuhlsbüttel, zwischen den Ortskernen von Niendorf im Südwesten und Fuhlsbüttel im Osten, wobei ein kleiner Teil des Flughafengeländes zum Norderstedter Stadtteil Garstedt gehört.

Vom Zentrum Hamburgs aus ist der Flughafen mit dem ÖPNV innerhalb des HVV mit der S-Bahn-Linie S1 (Haltestelle „Hamburg Airport“) zu erreichen. Die Linie S1 verbindet ihn alle zehn Minuten unter anderem mit dem Hauptbahnhof, die Fahrzeit beträgt 25 Minuten. Nachts wird der Flughafen an Werktagen durch die Nachtbuslinie 606 an die Hamburger Innenstadt bzw. an den Wochenenden durch die Buslinie 274 an die dann im durchgehenden Nachtbetrieb fahrenden Schnellbahnlinien U1 und S1 am Bahnhof Ohlsdorf angebunden. Das Busunternehmen Autokraft betreibt zum Flughafen Hamburg einen Linienbusverkehr nach Kiel („Kielius“). Die Busverbindung von Lübeck zum Flughafen Hamburg wurde aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt.[12][13][14]

Vom westlichen und nördlichen Schleswig-Holstein und dem nördlichen Niedersachsen ist der Flughafen für Autofahrer über die A 7 und den ausgebauten Ring 3 (B 433) gut zu erreichen, während Fluggäste aus Mecklenburg-Vorpommern und dem Osten Schleswig-Holsteins durch die Stadt fahren müssen.

Flughafenanlage

Fluggastgebäude

Die Passagierabfertigung erfolgt in zwei Terminals. Beide sind optisch kaum zu unterscheiden, da sie nach ähnlichen Plänen vom gleichen Architekturbüro geplant wurden. Vom Rollfeld aus gesehen ist allen drei Gebäuden eine knapp 800 m lange Pier mit 15 Fluggastbrücken sowie zwei „Walk In-Walk Out“-Positionen vorgelagert. Alle Gebäude sind das Ergebnis des Ausbauprogramms HAM21.

Terminal 1

Terminal 1

Terminal 1 ist das neuere der beiden Abfertigungsgebäude. Es wurde 2005 eingeweiht und vom Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner entworfen. Die Hallengrundfläche beträgt 6300 . Von architektonischer Bedeutung ist u.a. eine Regenwassernutzungsanlage, die die sanitären Einrichtungen versorgt, und ein sogenanntes ThermoLabyrinth, das die Klimaanlage durch Nutzung von Erdwärme entlastet.[15]

Terminal 2

Terminal 2 (Abflugebene) in morgendlicher Beleuchtung

Terminal 2 wurde 1993 in Betrieb genommen. Bereits hier war das Büro Gerkan, Marg und Partner für den Entwurf verantwortlich. Die Hallengrundfläche beträgt 5850 m². Architektonisch sticht zuallererst die gewölbte Dachform ins Auge. Sie ist einer Tragfläche eines startenden Flugzeuges nachempfunden. Nach Fertigstellung des Terminal 1 wurden auch hier wesentliche Neuerungen nachgerüstet, die beide Terminals auf den gleichen technischen Stand bringen. So wurde unter laufendem Flughafenbetrieb die gesamte Gepäckförderanlage im Terminal 2 ins Untergeschoss verlegt. Daneben wurden auch die Check-in-Schalter auf den damals neuesten technischen Stand gebracht.[16] Hier werden vor allem die Lufthansa- und Star-Alliance-Flüge abgefertigt.

AirportPlaza

Ebenfalls vom Büro Gerkan, Marg und Partner entworfen, ist die AirportPlaza das neueste der drei Abfertigungsgebäude. Sie wurde im Dezember 2008 eröffnet und bildet, zwischen den beiden Terminals liegend, einen Übergang zwischen beiden. In der Plaza ist die zentrale Sicherheitskontrolle seit 2009 untergebracht. Dahinter befinden sich zahlreiche Shops und gastronomische Einrichtungen für die Flugpassagiere. Darüber hinaus werden hier die Gepäckförderanlagen der beiden Terminals im Untergeschoss zusammengeführt.[17] Hier befindet sich auch die Endhaltestelle „Hamburg Airport“ der Flughafen-S-Bahn Hamburg, die am 12. Dezember 2008 in Betrieb gegangen ist.

Frachtgebäude

Der Betreiber des Hamburger Flughafens hat am 17. März 2014 mit dem Bau eines neuen Luftfrachtzentrums begonnen. Das Hamburg Airport Cargo Center (HACC) getaufte Luftfrachtzentrum entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Parkfläche P8 und soll im Vergleich zum bestehenden Luftfrachtzentrum am Hamburger Flughafen höhere Kapazitäten und effizientere Abläufe bieten.[18]

Die Luftfrachtkapazität steigt mit der voraussichtlichen Inbetriebnahme im 2. Quartal 2016 auf jährlich 150.000 Tonnen. Die Investitionen belaufen sich auf etwa 50 Millionen Euro.[19]

Seitens des Flughafenbetreibers wird die Option offen gehalten, das alte Luftfrachtzentrum abzureißen, um Platz für einen weiteren Ausbau des Flughafenpiers zu schaffen.[20]

Betreiber und Konzerngesellschaften

Betreiber des Flughafens ist die Flughafen Hamburg GmbH (FHG). Die Gesellschafter sind zu 51 % die Freie und Hansestadt Hamburg (die Anteile hält die HGV, die vollständig im Eigentum der Stadt Hamburg steht) und zu 49 % die Hamburg Airport Partners GmbH. Hamburg Airport Partners ist im Besitz von Avialliance (vormals Hochtief Airport), die durchgerechnet 34,8 % hält, die restlichen 14,2 % sind im Besitz von Avialliance Capital GmbH & Co. KGaA (vormals Hochtief Airport Capital) und werden ebenfalls von der Avialliance gemanagt.[21]

Die FHG ist an zehn wesentlichen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften beteiligt.

Kapazität und Sicherheit

Nach der Eröffnung des neuen Terminal 1 verfügt der Flughafen Hamburg über eine Jahreskapazität von 15 bis 16 Millionen Passagieren.

Die 15,6 Millionen Passagiere 2015 wurden über 158.390 An- und Abflüge transportiert.[4] Gleichzeitig können 58 Flugzeuge abgefertigt werden. Die beiden sich kreuzenden Start- und Landebahnen lassen maximal 48 Starts und Landungen pro Stunde zu.

Von 23:00 bis 6:00 Uhr bestehen Nachtflugbeschränkungen, 2007 gab es 456 Ausnahmegenehmigungen für den Zeitraum von 0:00 bis 6:00 Uhr, von denen etwa 300 auf Postmaschinen entfielen. Die Post hat diese Flüge Ende März 2008 eingestellt.[22] Insgesamt stieg die Zahl der gezählten Flüge zwischen 23:00 und 0:00 Uhr an; 2007 fanden insgesamt 1438 Flüge während dieser Zeit statt, 2006 waren es noch 1365 Flüge.[23] 2012 gab es in der Zeit von 0:00 bis 6:00 Uhr 203 Flüge (medizinische Hilfsflüge und Notfälle sowie 21 Einzelausnahmegenehmigungen im öffentlichen Interesse) und zwischen 23:00 und 0:00 Uhr 501 Flüge.[24]

Ein Hauptkritikpunkt an der Sicherheit des Flughafens Hamburg sind die dicht bebauten Einflugschneisen.

Die Instrumentenlandesysteme (ILS) auf dem Flughafen selbst entsprechen dem Standard, allerdings verfügt die Landebahn 33 nur über ein Nichtpräzisionsanflugverfahren LOC/DME.

Ab dem 27. September 2010 war der Flughafen der erste in Deutschland, an dem Körperscanner getestet wurden. Dieser Feldversuch wurde jedoch am 31. Juli 2011 u.a. mit dem Verweis auf die hohe Fehlerhäufigkeit wieder eingestellt.[25] Seit 2014 wurden die mittlerweile ausgereiften Körperscanner wieder eingeführt. Die Passagiere können zwischen Körperscanner und Abtasten wählen.[26]

Für Landungen des Airbus A380 sind die Grünstreifen neben beiden Landebahnen mit einem Kunstharz befestigt; zwar sind keine Linienflüge ab Hamburg geplant, doch der Flughafen ist eine Ausweichstelle für den nahe gelegenen Airbus-Werksflugplatz Hamburg-Finkenwerder. Ausserdem führt die Lufthansa Technik Wartungsarbeiten an diesen Maschinen aus.

Standortwettbewerb

Im Einzugsbereich des Flughafens Hamburg befinden sich außerdem

Verkehrszahlen

Quelle:[27][28][29][30][31][2]

Jahr Fluggastaufkommen Flugbewegungen Umsatz
2015 15.610.054 158.390 288,1 Mio. €
2014 14.760.000 153.876 271,3 Mio. €
2013 13.502.939 143.802 254,5 Mio. €
2012 13.697.690 152.890 251,5 Mio. €
2011 13.536.110 158.076 253,3 Mio. €
2010 12.960.000 157.210 248,6 Mio. €
2009 12.229.131 157.481 224,1 Mio. €
2008 12.840.000 172.065 230,7 Mio. €
2007 12.780.509 173.500 234,2 Mio. €
2006 11.954.560 168.395 223 Mio. €
2005 10.677.268 156.128 203 Mio. €
2004 9.893.703 151.434 199 Mio. €
2003 9.529.924 149.366 187 Mio. €
2002 8.946.505 150.271 184 Mio. €
2001 9.490.432 158.569 192 Mio. €
2000 9.949.269 164.932 198 Mio. €
1990 6.861.255 141.042
1980 4.558.939 100.279
1970 3.138.467 89.788
1960 935.213 53.951
1937 57.194
1924 17.350
1923 5.087
1920 241 348

Auszeichnung

Der Flughafen Hamburg bekam sowohl 2011 als auch 2012 von Skytrax die Auszeichnung „Best Regional Airport Europe“ verliehen.[32][33] Zudem erhielt Hamburg Airport 2012 und 2013 den ACI (Airports Council International) Europe Award „Best Airport Europe“ in der Kategorie 10 bis 25 Millionen Passagiere.[34][35]

Kritik am Flughafen

Lärmkarte des Flughafens Hamburg mit den Abflugrouten (Lärmminderungsrouten)

Kritik am Betrieb des Flughafens gibt es seit langer Zeit. Beispielsweise besteht die Interessengemeinschaft Flugschneise Nord – Bürgerinitiative gegen Fluglärm in Quickborn und Hasloh e. V. seit dem Jahr 1970. Bürgerinitiativen beanstanden vor allem den Fluglärm. Die Flugbewegungen in/aus Richtung Norden seien (Stand 2012) belegbar ungleich zu anderen Richtungen verteilt.[36]

Menschen, die im Flughafen in Mülleimern nach Pfandflaschen suchen, bekamen zeitweise ein zwölfmonatiges Hausverbot. Wurden sie noch einmal angetroffen, erhielten sie eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs. 2014 erstattete die Flughafenverwaltung 97 Anzeigen. Eine Sprecherin des Hamburger Flughafens begründete dies mit Sicherheits- und Ästhetikaspekten.[37] Anfang Februar 2015 wurde mitgeteilt, dass der Flughafen die Flaschensammler in einer Testphase vorerst dulden wird und bis Ende April 2015 an einer endgültigen Lösung arbeitet. Dies geschah als Reaktion auf eine Online-Petition eines Sozialarbeiters, die bis dahin von rund 57.000 Personen unterschrieben worden war.[38] Seit September 2015 gibt es am Flughafen Hamburg die Aktion Spende dein Pfand. Bei dieser Aktion können die Besucher des Flughafens ihre Pfandflaschen in spezielle Behälter werfen. Der Flughafen stellte drei Langzeitarbeitslose ein, deren Aufgabe es ist, diese Behälter zu leeren.[39]

Literatur

  • Helmut Trede: Vom Gefangenenlager zum Weltflughafen – eine Chronologie des Scheiterns, Lentföhrden - Hamburg-Kaltenkirchen, Selbstverlag 2013, ISBN 978-3-00-044299-5.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Verkehr. Luftverkehr. (PDF) Fachserie 8, Reihe 6. Statistisches Bundesamt, 19. Februar 2016, abgerufen am 22. Februar 2016.
  2. a b Hamburg Airport- Geschäftsbericht 2014. (PDF) Hamburg Airport, abgerufen am 21. Juni 2014.
  3. Der Hamburger Flughafen, Daten, Zahlen und Fakten, abgerufen am 9. Dezember 2013
  4. a b 2015 war ein Rekordjahr für den Flughafen Hamburg. AeroTelegraph, 5. Januar 2016
  5. Hamburg Airport bereitet sich auf Würdigung von Bundeskanzler a.D. Helmut Schmidt vor. Hamburg Airport, 10. Oktober 2016.
  6. Parlamentarischer Ablauf, Vorgang 21/2657. In: Parlamentsdatenbank. Hamburgische Bürgerschaft, 21. Januar 2016, abgerufen am 26. Januar 2016.
  7. Flughafen „Helmut Schmidt“ beschlossene Sache. In: online. NDR, 21. Januar 2016, abgerufen am 17. März 2016.
  8. Hamburg Airport wird 100. In: FliegerRevue, Januar 2011, S. 14 f.
  9. Zwangsarbeiterbaracken am Flughafen. Willi-Bredel-Gesellschaft Geschichtswerkstatt e.V., abgerufen am 4. Oktober 2012.
  10. Norddeutsches Luftverkehrskonzept ohne Flughafen Kaltenkirchen. airliners.de, 27. August 2013. Abgerufen am 30. März 2016.
  11. Ulrich Gassdorf, Wer in dem neuen Airport-Hotel übernachten soll, in: Hamburger Abendblatt vom 22. Oktober 2009. (kostenpflichtig)
  12. Autokraft stellt Traveliner Ende Februar ein. Lübecker Nachrichten, 6. Februar 2013, abgerufen am 15. September 2014.
  13. Facebook-Eintrag des Betreibers zur Einstellung des Trave-Elbe-Express
  14. Aus für Hamburg-Bus. Lübecker Stadtzeitung, 10. September 2013, abgerufen am 15. September 2014.
  15. Terminal 1. Hamburg Airport, archiviert vom Original am 11. Juli 2012; abgerufen am 25. September 2011.
  16. Terminal 2. Hamburg Airport, archiviert vom Original am 12. Juli 2012; abgerufen am 25. September 2011.
  17. Airport Plaza. Hamburg Airport, archiviert vom Original am 14. Oktober 2013; abgerufen am 25. September 2011.
  18. Hamburg Airport ersetzt altes Luftfrachtzentrum. Hamburg Airport, 17. März 2014, archiviert vom Original am 19. August 2014; abgerufen am 18. August 2014.
  19. Richtfest am Hamburg Airport Cargo Center. Hamburg Airport, 2. Oktober 2015, abgerufen am 15. Oktober 2015.
  20. Neues Luftfrachtzentrum für 45 Millionen Euro. Hamburger Abendblatt, 20. September 2013, abgerufen am 18. August 2014.
  21. HOCHTIEF AirPort / Flughäfen – Das Tor zur Welt: Hamburg Airport. HOCHTIEF AirPort GmbH, archiviert vom Original am 5. September 2012; abgerufen am 22. August 2013.
  22. Nachtflugbeschränkungen Hintergründe und Informationen. Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, abgerufen am 9. Januar 2015.
  23. SPD – „Nachtflugverbot beachten“. Hamburger Abendblatt, 27. Mai 2008, abgerufen am 25. September 2011. (kostenpflichtig)
  24. Nachtflüge am Flughafen Hamburg. hamburg.de GmbH & Co. KG, abgerufen am 22. August 2013.
  25. Pressemitteilung: Körperscanner im Test: Leistungsfähig, aber noch nicht flächendeckend einsetzbar. BMI, 31. August 2011, abgerufen am 25. September 2011.
  26. Comeback für den Nacktscanner am Flughafen Hamburg. Hamburger Abendblatt, 31. Oktober 2014, abgerufen am 21. Juni 2015.
  27. Verkehrszahlen. Hamburg Airport, archiviert vom Original am 19. September 2011; abgerufen am 22. Februar 2011.
  28. 100 Jahre Flughafen Hamburg – Ein Rückblick. NDR, 27. Dezember 2010, abgerufen am 2. Januar 2011.
  29. Pressemitteilung: Mit Rückenwind durch ein turbulentes Jahr 2010 – Hamburg Airport erwirtschaftet erfreuliches Ergebnis. Hamburg Airport, 8. April 2011, archiviert vom Original am 13. April 2014; abgerufen am 22. Februar 2011.
  30. Pressemitteilung: Hamburg Airport hält Kurs: Trotz schwieriger wirtschaftlicher Lage Gewinn erwirtschaftet. Hamburg Airport, 13. April 2010, archiviert vom Original am 13. April 2014; abgerufen am 22. Februar 2011.
  31. FHG Pressecommuniqué vom 13. März 2012
  32. Best Regional Airport 2011 Europe. Skytrax, archiviert vom Original am 3. April 2012; abgerufen am 18. November 2011.
  33. Best Regional Airport 2012 Europe. Skytrax, archiviert vom Original am 23. Mai 2013; abgerufen am 19. Mai 2013.
  34. ACI Europe Best Airport Awards 2012: Hamburg Airport erhält renommierten Titel „Best Airport Europe“. Hamburg Airport, archiviert vom Original am 19. Dezember 2013; abgerufen am 22. August 2013.
  35. ACI Europe Best Airport Awards 2013 Hamburg Airport sichert erneut renommierten Titel „Best Airport Europe“. Hamburg Airport, archiviert vom Original am 19. Dezember 2013; abgerufen am 22. August 2013.
  36. Profil der Interessengemeinschaft Flugschneise Nord. Interessengemeinschaft Flugschneise Nord – Bürgerinitiative gegen Fluglärm in Quickborn und Hasloh e.V., abgerufen am 3. November 2012.
  37. taz.de 29. Januar 2015
  38. http://www.welt.de/regionales/hamburg/article137193896/Flaschensammeln-am-Flughafen-ist-ab-sofort-erlaubt.html
  39. Hamburger Flughafen hat jetzt fest angestellte Pfandsammler. Stern.de, 2. September 2015, abgerufen am 25. Juni 2016.

Weblinks

Commons: Hamburg Airport – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien