Geschichte Mannheims

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Ehemals Residenzstadt der historischen Kurpfalz bildet Mannheim bis heute das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Region. An seine kulturelle Blütezeit im 18. Jahrhundert konnte es freilich nicht wieder anknüpfen, hat sich aber in seiner wechselvollen Geschichte immerhin um die Erfindung des Zweirads, Automobils und der Landmaschinen verdient gemacht.

Die Anfänge

Das Dorf Mannenheim (Heim des Manno) wird im Jahre 766 erstmals im Lorscher Codex urkundlich erwähnt. Lange Jahre war es ein kleines unbedeutendes Fischerdorf. 1284 fiel Mannheim an den Pfalzgrafen bei Rhein aus dem Hause Wittelsbach. Dagegen wird Neckarau bereits 368 geschichtskundig. Es befand sich der Burgus des Kastells Alta Ripa (Altrip) auf heutiger Neckarauer Gemarkung. 771 wird das Dorf Hermsheim erstmals im Lorscher Codex erwähnt. 1212 schenkte Kaiser Friedrich II. Neckarau dem Bischof von Worms. 1294-1365 veränderte der Neckar seine Mündung in den Rhein, daher wurde das Dorf Hermsheim nach Neckarau verlegt.

Regionale Bedeutung erlangte die 1349 auf dem heutigen Lindenhof errichtete Zollburg Eichelsheim, die den Rheinschiffern einen Obolus abverlangte. 1415 wurde in ihr der abgesetzte Papst Johannes XXIII. im Auftrag des Kaisers Sigismund gefangen gehalten. Durch den Sieg in der Schlacht bei Seckenheim 1462 über das Heer seiner verbündeten Gegner, des Grafen von Württemberg, des Markgrafen von Baden und des Bischofs von Metz, begründete Kurfürst Friedrich von der Pfalz "der Siegreiche" die pfälzische Vormachtstellung am mittleren Oberrhein.

1496 kam der heutige Ortsteil Neckarau zum Oberamt Heidelberg. 1577 gab es dort 101 Haushalte. 1566 zählte auch Mannheim mit 130 steuerzahlenden Haushaltsvorständen (etwa 700 Einwohner) zu den größten Dörfern des Oberamts Heidelberg.

1689 wurde Neckarau zerstört. 1817 gab es 1.253 Einwohner. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts siedelten sich dort ebenfalls viele Industriebetriebe an. 1899 wurde Neckarau - als damals größtes badisches Dorf - zu Mannheim eingemeindet.

Entstehung einer Stadt

Rheinschanze und Zitadelle Mannheim im Jahr 1620

1606 legte Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz den Grundstein zum Bau der Zitadelle Friedrichsburg und beauftragte den holländischen Festungsarchitekten Bartel Janson, die Stadt zu erweitern. Die damalige Planung eines gitterförmigen Straßennetzes für die mit der Festung verbundene Bürgerstadt Mannheim ist bis heute erhalten geblieben. Auf diese in etwa gleich großen Baublöcke ist die Bezeichnung Quadratestadt zurückzuführen. Am 24. Januar 1607 erhielt Mannheim von Kurfürst Friedrich IV. die Stadtprivilegien. 1622 während des Dreißigjährigen Krieges zerstörte Tilly, Heerführer der katholischen Liga, Stadt und Festung. Bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618 - 1648) wurde Mannheim noch mehrfach besetzt und verwüstet. 1652 verlieh Kurfürst Karl Ludwig von der Pfalz erweiterte Stadtprivilegien, um den Wiederaufbau zu begünstigen. Doch bereits 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstörten französische Truppen Mannheim. 1692 errichten auf dem rechten Neckarufer zurückgekehrte Bürger die Siedlung Neu-Mannheim, die 1697 durch einen Brand größtenteils vernichtet wurde. Kurfürst Johann Wilhelm forderte zum Wiederaufbau der Stadt auf. Um die geflohenen Bürger zur Rückkehr zu bewegen und neue Zuwanderer anzuziehen, erließ der Kurfürst 1698 nochmals erweiterte Privilegien. 1709 wurde die Festung Friedrichsburg mit der Stadt Mannheim vereinigt.

Kultureller und politischer Aufstieg der Stadt

Schlossbau um 1725

1720 verlegte Kurfürst Karl Philipp die Hofhaltung und die Staatsverwaltung von Heidelberg nach Mannheim und begann den Schlossbau (abgeschlossen 1760). Mannheim wurde Residenzstadt der Kurpfalz. Es begann eine kurze, aber glanzvolle Prachtzeit der jungen Stadt. Der kurpfälzische Hof förderte Kunst und Musik, Wissenschaft und Handel. Aus ganz Europa strömten die Talente nach Mannheim, um am Hof des Kurfürsten zu weilen.

Besondere Wirksamkeit entfaltete die Mannheimer Schule der frühen Klassik, die Hofkapellmeister Johann Stamitz (* 1717 in Deutschbrod/Böhmen) um 1750 gründete. Die ursprüngliche Orchesterschule wurde neben jener in Wien und den Bachsöhnen einer der wichtigsten "Trendsetter" im Übergang von der Musik des Spätbarock zur Wiener Klassik.

Ihretwegen kam der junge Mozart 1777 für ein Jahr nach Mannheim (wo er sich erstmals ernsthaft verliebte - in Aloysia Weber, die Schwester seiner späteren Frau). Johann Christian Cannabich, der Leiter des inzwischen berühmten Mannheimer Orchesters, nahm Mozart freundschaftlich auf. Die Mannheimer Bemühungen zur Schaffung einer deutschen Oper erwiesen sich für Mozart als sehr fruchtbar.

In dieser Zeit entstanden bekannte Bauwerke wie das Kaufhaus in N1 am Paradeplatz, mit dessen Bau nach Plänen von Alessandro Galli da Bibiena begonnen wurde (vollendet 1747). Der Grundstein zur 1760 vollendeten Jesuitenkirche, der größten Barockkirche am Oberrhein, wurde gelegt. 1763 stiftete Kurfürst Karl Theodor die kurpfälzische Akademie der Wissenschaften und 1775 die Deutsche Gesellschaft. Christian Mayer bezog 1774 die neuerbaute Mannheimer Sternwarte. Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Friedrich Gottlieb Klopstock, Gotthold Ephraim Lessing und Christoph Martin Wieland weilten in Mannheim. Die Stadt zählte in der Jahrhundertmitte über 25.000 Einwohner.

Verlust der politischen Stellung

Belagerung Mannheims 1794/95

Um seine bayerische Erbschaft antreten zu können, musste Karl Theodor 1778 die Residenz nach München verlegen. Wolfgang Heribert Freiherr von Dalberg wurde mit der Leitung des Nationaltheaters betraut, das der Kurfürst als Ausgleich für den Wegzug des Hofes in Mannheim bestehen ließ. Trotzdem begann ein wirtschaftlicher und kultureller Aderlass. Zwischen 1790 und 1794 wurde der Neckar reguliert und begradigt. 1795 wurde Mannheim in den Koalitionskriegen von den Franzosen besetzt; bei der Rückeroberung durch österreichische Truppen erlitt die Stadt durch Artilleriebeschuss schwere Zerstörungen. Ab 1799 wurden die Festungsanlagen geschleift (bis 1821).

Die Kurpfalz wurde 1803 im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses als eigenständiges Territorium aufgelöst und Mannheim fiel in der Folge an Baden, in dem es - geographisch an den norwestlichen Rand gedrängt - den Status einer Grenzstadt einnahm. Die Stadt bildete ein eigenes Stadtamt innerhalb des Landes Baden. 1817 wurde von Karl Drais, damals noch Freiherr, in Mannheim mit der Draisine das erste Zweirad als Ersatz für verhungerte Pferde getestet, auf der Strecke zwischen dem Schloss und dem heutigen Stadtteil Rheinau. 1819 ermordete der demokratische Burschenschafter Karl Ludwig Sand aus politischen Gründen den reaktionären Schriftsteller und russischen Staatsrat August von Kotzebue. Die Tat löste in den Staaten des Deutschen Bundes Unterdrückungsmaßnahmen gegen nationale und liberale Bestrebungen aus (Karlsbader Beschlüsse).

Der erneute wirtschaftliche Aufschwung

Karl Mathy spricht vom Balkon des Mannheimer Rathauses, von der Mannheimer Bürgerwehr vor protestierenden Anhängern Heckers geschützt.

1828 wurde am Rhein ein Freihafen eröffnet. 1831 wurde durch den Abschluss der ersten Rheinschifffahrtskonvention (Mainzer Akte) Mannheim Endpunkt der Großschifffahrt auf dem Rhein. Es begann eine weitere Blütezeit Mannheims, die vom wirtschaftlichen Aufstieg des Bürgertums geprägt war. 1840 wurde der Rheinhafen, sowie die erste badische Eisenbahnlinie von Mannheim nach Heidelberg eröffnet. Die Badische Hauptbahn war mit einer Spurweite von 1600 mm gebaut, weswegen später ein Umbau auf Normalspur nötig wurde.

1848 war Mannheim ein Mittelpunkt der politischen und revolutionären Bewegung (siehe auch Märzrevolution). Am 27. Februar fand hier die erste Volksversammlung in Baden statt. Aus der Quadratestadt kamen prominente gemäßigte Liberale wie Friedrich Daniel Bassermann, Karl Mathy und Alexander von Soiron, Männer der Mitte wie Lorenz Brentano, aber auch radikale Demokraten wie Karl Blind, Friedrich Hecker oder Gustav von Struve. Nach Niederschlagung des badischen Volksaufstands 1849 wurden zahlreiche Revolutionäre standrechtlich erschossen, so in Mannheim Karl Höfer, Valentin Streuber und Adolf von Trützschler. 1863 wurde das Stadtamt Mannheim mit Gemeinden des aufgehobenen Amtes Ladenburg zum "Bezirksamt Mannheim" vereinigt.

Historische Karte von Mannheim (1888)

1865 gründete Friedrich Engelhorn die Badische Anilin- und Soda-Fabrik (BASF), die dann allerdings später nach Ludwigshafen verlegt wurde. Aus der Farbenfabrik wurde bis heute das größte Chemieunternehmen der Welt. 1868 wurde die revidierte Rheinschifffahrtsakte in Mannheim unterzeichnet. Die Mannheimer Akte bildet bis heute die Rechtsgrundlage der freien Rheinschifffahrt. Der Vorläufer der Straßenbahn, die Pferdeeisenbahn wurde 1878 eröffnet. 1880 wurde von Werner von Siemens der erste elektrische Aufzug in Mannheim vorgestellt. 1886 ließ Carl Benz sein "Veloziped mit Ligroingasmotor" patentieren und machte am 3. Juli seine erste Probefahrt: die Geburtsstunde des Automobils. Am 5. August 1888 absolvierte seine Frau Bertha Benz die erste Überlandfahrt eines Autos mit beiden Söhnen am Steuer nach Pforzheim. 1895 erwarb die Stadt von Sandhofen die Friesenheimer Insel und begann mit dem Bau des Industriehafens. Die Eingemeindung Käfertals brachte das Industriegebiet Waldhof zu Mannheim. Die Stadt zählte nun über 100.000 Einwohner. Bis 1913 folgten die Eingemeindungen Neckaraus (1899), Feudenheims (1910) sowie Sandhofens und des Rheinau-Gebiets (1913). Die Gemarkungsfläche der Stadt vergrößerte sich um fast 350 Prozent. Man sprach in dieser Zeit vom amerikanischem Wachstum. Zwischen 1867 und 1930 fand eine Verneunfachung der Einwohner von Mannheim und Ludwigshafen, das sich aus der alten Mannheimer Rheinschanze entwickelte, von 42.000 auf 385.000 statt. Der erste Abschnitt der elektrischen Straßenbahn ging 1900 in Betrieb.

1907 feierte Mannheim sein 300-jähriges Stadtjubiläum. Die Kunsthalle wurde eröffnet. Großherzog Friedrich I. von Baden weihte den Industriehafen ein. Dort siedelten sich eine Reihe wichtiger Unternehmen an und Mannheim wurde zur wichtigsten Industrie- und Handelsstadt des Südwestens.

Nach dem Ersten Weltkrieg

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Mannheim infolge der französischen Besetzung des linksrheinischen Gebiets zur Grenzstadt. 1921 stellte die Heinrich Lanz AG den ersten selbstfahrenden Rohölschlepper (Bulldog) für den landwirtschaftlichen Gebrauch vor und löste damit eine Revolution in der maschinengestützten Landwirtschaft aus. 1924 wurde das Bezirksamt Mannheim um die Gemeinden des aufgelösten Bezirksamts Schwetzingen erweitert. 1925 zeigte die von Gustav Hartlaub geleitete Kunsthalle die Ausstellung Neue Sachlichkeit, die damit einer bedeutenden Kunstrichtung der zwanziger Jahre den Namen gab. 1928 wurde mit Hermann Heimerich erstmals ein Sozialdemokrat zum Oberbürgermeister gewählt. Mit Friedrichsfeld und Seckenheim war 1930 der Prozess der Eingemeindungen abgeschlossen.

Mannheim im Dritten Reich

Nach der bereits durch Terror geprägten Reichstagswahl 1933, bei der die Nationalsozialisten mit 35,5 Prozent noch deutlich in der Minderheit blieben, wurde Mannheim "gleichgeschaltet". Aus den beiden Bezirksämtern Mannheim und Weinheim entstand 1936 der Landkreis Mannheim. 1939 schied die Stadt aus dem Landkreis Mannheim aus und wurde eine kreisfreie Stadt, blieb aber Sitz des Landkreises Mannheim.

Nach der Verwüstung der Haupt-, der Klaus- und der Feudenheimer Synagoge wurden 1940 fast 2.000 Mannheimerinnen und -er jüdischen Glaubens in das deutsche Internierungslager Gurs nach Frankreich deportiert (Wagner-Bürckel-Aktion). Dort starben viele an unbehandelten Krankheiten und Unterernährung. Viele wurden von dort 1941/42 in die Vernichtungslager des Ostens verschleppt und ermordet. Im September 1944 wurde im Stadtteil Sandhofen eine Außenstelle des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof errichtet. Darin waren 1.060 polnische Zwangsarbeiter untergebracht, die bei Daimler-Benz eingesetzt wurden. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Mannheim aufgrund der ständigen Luftangriffe auf die Industrie-, Gleisanlagen und Wohnviertel fast völlig zerstört.

Am 17. März 1945 erklärte Dwight D. Eisenhower das Stadtgebiet Mannheims zur Kampfzone, wenngleich zu diesem Zeitpunkt noch auf pfälzischer Seite gekämpft wurde. Die Bevölkerung verließ daraufhin zu großen Teilen die Stadt in Richtung Odenwald, so dass zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich weniger als 100.000 Menschen in Mannheim gelebt haben.

Am 22. März überquerten die Amerikaner den Rhein bei Oppenheim und kurz darauf (26. März) auch bei Worms. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits alle Rheinbrücken in dieser Region gesprengt, lediglich die Brücke bei Germersheim blieb bis zum 24. März als Rückzugsmöglichkeit intakt. Aus den gebildeten Brückenköpfen stießen die Amerikaner aus Norden Richtung Mannheim vor.

Am Mittwoch dem 28. März 1945 fand die erste telefonische Kapitulation in der Geschichte statt. Eine Telefonistin des Wasserwerks Käfertal vermittelte die dort in den Wald vorgerückten Amerikaner auf einer Stadtwerke-Leitung in die Innenstadt. Am Donnerstag dem 29. März besetzten US-Truppen die Innenstadt. Am darauf folgenden Karfreitag war ganz Mannheim besetzt. Die amerikanische Militärregierung setzte Josef Braun als Oberbürgermeister ein.

Wiederaufbau bis heute

Zweitstimmenergebnisse bei Bundestagswahlen bezogen auf das Stadtgebiet (die Wahlkreiseinteilung war teilweise nicht damit identisch)

Eine Reihe wichtiger Nato- und amerikanischer militärischer Einrichtungen befinden sich seit Kriegsende in Mannheim, so das Hauptquartier des 5th Signal Command, es ist das Telekommunikationskommando der United States Army in Europa.

Nur mühsam setzte der Wiederaufbau der Stadt ein. Schloss und Wasserturm wurden wiederaufgebaut, das Nationaltheater an neuer Stelle errichtet. Immer noch herrschte Wohnungsnot. Daher wurden in rascher Abfolge neue Wohngebiete (Waldhof-Ost, Vogelstang, Herzogenried, Neckaruferbebauung) erschlossen. 1967 wurde Mannheim Universitätsstadt und beherbergt heute eine Reihe weiterer Hochschulen, darunter eine Berufsakademie und eine Fachhochschule, sowie die Fachhochschulen des Bundes.

Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Mannheim mit dem Landkreis Heidelberg und Teilen des Landkreises Sinsheim zum Rhein-Neckar-Kreis vereinigt. Mannheim verlor nach über 170 Jahren den Sitz eines Amtes beziehungsweise Landkreises, da Heidelberg Sitz des neuen Landkreises wurde. Die Stadt selbst blieb aber kreisfrei. Als "Entschädigung" hierfür wurde Mannheim Sitz der neugebildeten Region Unterer Neckar (heute Region Rhein-Neckar).

1975 bildete die Bundesgartenschau mit einem sommerlangen Fest einen Glanzpunkt in Luisen- und Herzogenriedpark. In jenen Jahren wurden eine Reihe baulicher Maßnahmen umgesetzt: der Fernmeldeturm wurde errichtet, eine zweite Rheinbrücke (Kurt-Schumacher-Brücke) wurde gebaut, die "Planken" wurden zur Fußgängerzone, der neue Rosengarten wurde eingeweiht, der Aerobus schwebte durch Mannheim. Auch in den 80er und 90er Jahren wurde eine Reihe von Großprojekten verwirklicht: Planetarium an der Augusta-Anlage, Kunsthallenerweiterung, neues Reiß-Museum, Stadthaus, neues Maimarktgelände, Synagoge, Yavuz-Sultan-Selim-Moschee, Landesmuseum für Technik und Arbeit, Carl-Benz-Stadion, Fahrlachtunnel.

Wirtschaftlich prägten in der jüngeren Vergangenheit die Abnahme der industriellen Arbeitsplätze Mannheim. Die Stadt versuchte mit der Ausweisung von Gewerbegebieten und der Ansiedlung von Dienstleistungsunternehmen entgegenzuwirken. Paradebeispiel ist der Bau des rautenförmigen Victoria-Hochhaus 2001 im Lindenhof, eines der höchsten Gebäude der Stadt (27 Obergeschosse).

Im Hinblick auf das 400. Stadtjubiläum 2007 werden seit 2000 einige städtebauliche Aktivitäten umgesetzt: SAP-Arena mit Anschluss an den neuen Stadtbahnring Ost, Sanierung der Fußgängerzone Breite Straße, komplette Umgestaltung des Alten Messplatzes und die Stadtbahnneubaustrecke Schafweide.

Literatur

  • Johann Seobaldus Fabricius: Hist. P. P. Manhemium et Lutrea Caesarea sive de utriusque urbis originibus, incrementis et instauratione nova. Browne, Heidelberg 1656 (Geschichte Mannheims und Kaiserslauterns, Digitalisat)
  • Friedrich Walter: Mannheim in Vergangenheit und Gegenwart. 2 Bände. Mannheim 1907
  • Friedrich Walter: Schicksal einer deutschen Stadt, 2 Bände. Fritz Knapp, Frankfurt 1949-50
  • Friedrich Walter: Aufgabe und Vermächtnis einer deutschen Stadt. Frankfurt 1952
  • Hansjörg Probst: Kleine Mannheimer Stadtgeschichte. Friedrich Pustet, Regensburg 2005, ISBN 3-7917-1972-6
  • Richard Zahlten: Dr. Johanna Geissmar: Von Mannheim nach Heidelberg und über den Schwarzwald durch Gurs nach Auschwitz-Birkenau. 1877-1942. Einer jüdischen Ärztin 60 Jahre danach zum Gedenken. Hartung-Gorre Verlag. 2001. 68 S. ISBN 3896496611
Bau- und Architekturgeschichte
  • Stadtarchiv Mannheim, Mannheimer Architektur- u. Bauarchiv e.V. (Herausgeber): Architektur in Mannheim... 1907 - 2007, 5 Bände alle bei Verlag Edition Quadrat, Mannheim.
    • ... 1918-1939 von Monika Ryll (Bearbeitung), Claudia Brandt, Aina Hedström, Gudrun Höhl, Volker Keller, Barbara Kilian, Christmut Präger, Helga Purm, Hanspeter Rings. 1994. 264 Seiten. ISBN 3923003595 . Rezension bei zum.de.
    • Bauten für Verwaltung, Handel und Gewerbe von Andreas Schenk. 2000. 143 S. ISBN 3-923003-83-8
    • Bauten für Bildung, Kultus, Kunst und Kultur von Andreas Schenk. 176 S. ISBN 3-923003-85-4
    • Bauten für Wohnen, Soziales, Plätze und Grünanlagen von Andreas Schenk. 160 S. ISBN 3-923003-89-7
  • Sonja Steiner-Welz und Reinhard Welz : Mannheim: Villen und Landhäuser. Vermittlerverlag Mannheim e.K. 2001
  • Wiltrud Heber: Die Arbeiten des Nicolas de Pigage in den ehemals kurpfälzischen Residenzen Mannheim und Schwetzingen. 1987. ISBN 3884629093
  • Gerhard Widder, Jörg Schadt, Monika Ryll von Brandt: Kaufhaus, Rathaus, Stadthaus in Mannheim. Bauten im Widerspruch zwischen Obrigkeit und Bürgerschaft. K F v Taschenbuch. 1991

Weblinks

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