Neunkirchen (Saar)

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Wappen Deutschlandkarte
Neunkirchen (Saar)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Neunkirchen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 21′ N, 7° 10′ OKoordinaten: 49° 21′ N, 7° 10′ O
Bundesland: Saarland
Landkreis: Neunkirchen
Höhe: 252 m ü. NHN
Fläche: 75,26 km2
Einwohner: 46.882 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 623 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 66538–66540
Vorwahlen: 06821, 06826, 06858
Kfz-Kennzeichen: NK, OTW
Gemeindeschlüssel: 10 0 43 114
Stadtgliederung: 10 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Oberer Markt 16
66538 Neunkirchen
Website: www.neunkirchen.de
Oberbürgermeister: Jürgen Fried (SPD)
Lage der Stadt Neunkirchen im Landkreis Neunkirchen
KarteEppelbornIllingen (Saar)MerchweilerSchiffweilerOttweilerSpiesen-ElversbergNeunkirchen (Saar)Rheinland-PfalzLandkreis St. WendelLandkreis SaarlouisRegionalverband SaarbrückenSaarpfalz-Kreis
Karte
Grube König (1864), die wohl älteste Industriephotographie des Saarlandes

Neunkirchen ist eine saarländische Kreisstadt an der Blies, etwa 20 km nordöstlich der Landeshauptstadt Saarbrücken gelegen. Mit rund 46.000 Einwohnern ist Neunkirchen die zweitgrößte Stadt des Saarlandes.

Sprachliches

Der Name der Stadt wird nicht auf der zweiten, sondern auf der ersten Silbe betont. Die Einwohner der Stadt heißen Neunkircher und nicht etwa Neunkirchener. Das gilt nicht nur für den lokal gesprochenen rheinfränkischen Dialekt, sondern auch im Hochdeutschen; vgl. auch entsprechend ErlangenErlanger, BremenBremer, TübingenTübinger, SaarbrückenSaarbrücker. In saarländischer Mundart nennen sich die Neunkircher selbst „Neinkeijer“. Der Name Neunkirchen stammt nicht, wie oft vermutet, von den (zufällig) neun Kirchen, sondern von der Bezeichnung Zu der neuen Kirche. Das (heraldisch unüblich ausschließlich schwarz-weiß gehaltene) Stadtwappen zeigt als redendes Wappen eine Kirche und Symbole für Bergbau und Industrie. Der Namenszusatz „(Saar)“ ist hier eine Kurzbezeichnung für das Saarland bzw. vor 1945 das Saargebiet und bedeutet nicht „an der Saar“. Neben Neunkirchen (Saar) existieren im deutschen Sprachraum noch viele weitere Orte dieses Namens (vgl. Neunkirchen); darunter beispielsweise das nur 35 km entfernte, ebenfalls im Saarland gelegene Neunkirchen/Nahe oder das 42 km entfernte Neunkirchen am Potzberg.

Geschichte

Neunkircher Geschichte, ehemaliges Eisenwerk
Blick auf den Neunkircher Markt (Stummplatz, Saarpark-Center)

Erste Siedlungsspuren finden sich um 700 v. Chr. Bereits sehr früh wurde im Stadtgebiet Kännelkohle/Gagat abgebaut, so in der Hallstattzeit (700–450 v. Chr.) und Römerzeit (3. Jhd. n. Chr.). Ältester Stadtteil ist Wiebelskirchen, das im Jahr 765 zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt wurde. Wiebelskirchen ist im Saarland die älteste nachgewiesene christliche Ortsbezeichnung. Ein Franke namens Wibilo soll auf seinem Grundbesitz eine sogenannte Eigenkirche errichtet haben. Die erste urkundliche Nennung Neunkirchens stammt aus dem Jahre 1281. Neunkirchen gehörte zum Fürstentum Nassau-Saarbrücken. Das Fürstenhaus errichtete nacheinander zwei Schlösser in der waldreichen Gegend, die heute verschwunden sind. Das Renaissance-Schloss am Oberen Markt wurde 1752 abgetragen, der im gleichen Jahr begonnene Neubau wurde während der Französischen Revolution ruiniert. 1593 wurde das erste Eisenwerk im Bliestal errichtet.

Eisengießer-Denkmal am Hüttenberg

Schon in der Frühzeit der Industrialisierung wurden Kohlevorkommen erschlossen, die gemeinsam mit den im nahen Lothringen gefundenen Eisenerzen (Minette) zur Entstehung einer Eisenindustrie führten. Johann Wolfgang von Goethe, der Neunkirchen als Student bereiste, beschreibt in Dichtung und Wahrheit die malerische Lage des Ortes, das neue Schloss und die Eisenverhüttung.

Die Industrialisierung von Neunkirchen war eng verbunden mit der Montanunternehmerfamilie Stumm. Am 22. März 1806 übernahmen die Gebrüder Stumm das Neunkircher Eisenwerk, Teil der heutigen Saarstahl AG. Unter Carl Ferdinand von Stumm-Halberg stieg das Unternehmen, das bis in die 1980er Jahre den Ort prägte, zu einem Marktführer der eisenschaffenden Industrie auf.

Die Familie wusste es lange Zeit zu verhindern, dass Neunkirchen Stadtrechte verliehen wurden; als Dorf war es einfacher zu lenken. Neunkirchen war zu jener Zeit das größte Dorf Deutschlands, erst 1922 wurde Neunkirchen Stadt.

Obwohl Neunkirchen eine große Arbeiterbevölkerung hatte, konnten Sozialdemokratie und sozialistische Bewegung hier bis 1914 kaum Fuß fassen. Jedoch kam es in der Novemberrevolution 1918 zur Bildung eines Arbeiterrates. Die Rote Fahne wurde auf dem Rathaus gehisst und der Rat übernahm zeitweise die Macht in der Stadt, kümmerte sich jedoch im weiteren Verlauf vor allem um die Lebensmittelversorgung.[2]

Am 10. Februar 1933 explodierte ein Gasometer nahe beim Eisenwerk. 68 Menschen starben und 190 wurden verletzt. Auf dem Hauptfriedhof Scheib wurde für die Opfer ein Sondergrabfeld angelegt. Viele Häuser wurden unbewohnbar, ein neues Schulhaus wurde fast völlig zerstört. Es gab bald Sonderbriefmarken, mit denen für die Opfer gesammelt wurde, das Rote Kreuz half beim Bau einer Siedlung für die beim Unglück obdachlos Gewordenen.

Am 15. März 1945 wurde bei einem Bombenangriff die Innenstadt zu drei Vierteln zerstört.

DDR-Staatsratsvorsitzender Honecker und Oberbürgermeister Neuber 1987 beim Besuch in Neunkirchen

Der Niedergang der Schwerindustrie in den siebziger Jahren traf Neunkirchen schwer. Bereits 1968 schloss die letzte Kohlengrube. Als 1982 das Eisenwerk geschlossen wurde (lediglich die Walzstraße wurde weiter betrieben), führte die Stadt eine Weile die deutsche Arbeitslosenstatistik an. Auch die frühere Bedeutung Neunkirchens als Eisenbahnknotenpunkt ist nach der Teilstillegung des Rangierbahnhofes zurückgegangen.

Teile der Eisenhütte sind noch als Industriedenkmal erhalten.

Ende der 1980er Jahre wurde mit dem Bau des Saarpark-Centers die Neunkircher Innenstadt stark verändert. Die Einweihung fand 1989 statt. Mit bis zu 25.000 Besuchern an normalen Tagen und bis zu 50.000 in der Weihnachtszeit ist es das bestbesuchte Einkaufscenter im Saarland.

Seit April 2012 nennt sich die Stadt Neunkirchen selbst "Musicalstadt Neunkirchen". Den Anstoß dazu gab Oberbürgermeister Jürgen Fried. Er bezeichnete das Musicalprojekt Neunkirchen, das im Dezember 2002 entstanden war, als Alleinstellungsmerkmal der Stadt. Durch den großen Erfolg etablierte sich das Thema Musical in Neunkirchen und das Projekt wurde zur Säule, auf der sich das Konzept der Musicalstadt aufbaute. Ein weiteres Standbein wurde durch die Neunkircher Musicalschule geschaffen, die 2010 neben der bereits vorhandenen Musikschule eröffnet wurde.[3]

Eingemeindungen

Kohlhof (mit Furpach) und Wellesweiler gehören seit 1922 zu Neunkirchen.

Am 1. Januar 1974 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Hangard, Münchwies und Wiebelskirchen eingegliedert. Außerdem kamen Gebietsteile von Bexbach (Ludwigsthal), Kirkel-Neuhäusel (Eschweilerhof) und Limbach bei Homburg (Bayerisch Kohlhof) hinzu.[4]

Ausgliederungen

Gegen die Abtretung von Bayerisch Kohlhof als auch des Eschweilerhofes hatten die neue Gemeinde Kirkel wie auch die früheren Gemeinden Kirkel-Neuhäusel bzw. Limbach beim Verfassungsgerichtshof des Saarlandes Verfassungsbeschwerde eingelegt. Diese wurde jedoch durch das Urteil vom 17. November 1975 verworfen. Nachdem die Regierung des Saarlandes im Jahr 1979 angekündigt hatte, die strittigen Neugliederungsmaßnahmen noch einmal überprüfen zu wollen, kam es im Februar 1980 zu großen Bemühungen der Gemeinde Kirkel, die abgetretenen Gebiete zurückzugewinnen. Die Stadt Neunkirchen war zu Verhandlungen nicht bereit. Am 10. Mai 1983 erließ die Regierung des Saarlandes eine Rechtsverordnung zur Umgliederung der bewohnten Teile des Bayerischen Kohlhofes in die Gemeinde Kirkel. Die Stadt Neunkirchen ging dagegen gerichtlich vor und bekam am 30. Januar 1984 Recht; denn der Verfassungsgerichtshof gab der Klage statt. Somit verblieb das strittige Gebiet bei Neunkirchen. Schließlich erließ der Landtag des Saarlandes am 30. Januar 1984 ein Gesetz, mit dem die bewohnten Teile der Siedlung Bayerischer Kohlhof mit Wirkung vom 1. April 1985 endgültig der Gemeinde Kirkel zugesprochen wurden. Das Gebiet kam zum Ortsteil Limbach.[5]

Stadtteile

Neunkirchen

Das Stumm-Denkmal, der inoffizielle Mittelpunkt von Neunkirchen

Das eigentliche Neunkirchen erstreckt sich von der Blies, wo ein modernes Einkaufszentrum errichtet wurde, auf die Hügel vor allem südlich des Flusses. Das alte Stadtzentrum (Oberstadt) gruppiert sich um den Oberen Markt. Westlich der Oberstadt gibt es ausgedehnte Industriebrachen, von denen erst ein Teil neuen Funktionen zugeführt wurde.

Eschweilerhof und Hofgut Menschenhaus

Eschweilerhof und das Hofgut Menschenhaus kamen erst 1974 durch die Gebiets- und Verwaltungsreform des Saarlandes zu Neunkirchen. Vorher gehörte der Eschweilerhof zu Kirkel-Neuhäusel. Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes war 1212 als zum Kloster Wörschweiler gehörender Ort Eischweiler. Das Hofgut Menschenhaus wurde 1754 von einem Wildaufseher des Fürsten Wilhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken errichtet. Es gehörte vorher zur Gemeinde Spiesen.

Furpach

Hofgut in Furpach

Furpach liegt süd-östlich der Neunkircher Innenstadt und ist als Naherholungsgebiet bekannt. Der Stadtteil ist aber auch ein gut an die Kernstadt angebundener Wohnort und ca. zehn Autominuten vom Zentrum entfernt und hat darüber hinaus Autobahnanbindung an die A 8 am Ortsein- und -ausgang.

Hangard

Hangard (auch: die Hangard) liegt nord-östlich der Neunkircher Innenstadt. Der Ort trägt gelegentlich den Beinamen „Perle des Ostertales“.

1692 ließ sich der erste Siedler, ein gewisser Jean Mathieu aus Velone, in den „Hangarden uf der Oster“ nieder. Auf vormals Wiebelskircher Bann entwickelte sich bald ein neues Dorf. Um 1867 bauten die Hangarder die erste Brücke über die Oster im idyllischen Talgrund.

Heinitz

Der Heinitzer Weiher

Heinitz liegt süd-westlich der Neunkircher Innenstadt und steht mit seinen ehemaligen Gruben Heinitz (ab 1847) und Dechen (ab 1855) für die bedeutende Bergwerksvergangenheit der Hüttenstadt Neunkirchen.

Namensgeber waren verdienstvolle Grubenfachleute wie: Freiherr Friedrich Anton von Heinitz (1725–1802) und Ernst Heinrich von Dechen (1800–1889). Beide waren Persönlichkeiten in preußischen Diensten, die sich um den Bergbau verdient gemacht haben. Die Bergbauanlagen sind inzwischen zu Denkmälern geworden. Wo der Bergbau vermutlich schon zur Römerzeit begann – dafür sprechen jedenfalls Funde – ist mittlerweile ein eher idyllisches, dörfliches Flair geblieben. Als einer der kleinsten Stadtteile besitzt es dennoch ein kleines Freibad. Einige historische Betriebsgebäude der Grube können besichtigt werden, z. B. die im Jugendstil entstandene Kokereigasmaschinenzentrale, deren Stahlskelettbauweise mit den korbbogigen Fenstern sehenswert ist. Die Grube Heinitz liegt am Riedberg westlich der Stadt Neunkirchen. Hier ging vor 700 vor Chr. bereits Bergbau um. Es war also der älteste Steinkohlebergbau in Deutschland. Zunächst wurde Kännelkohle (oder auch Gagat) im Flöz Tauenzien (später benannt) abgebaut.Gagat wurde als wertvoller Edelstein bearbeitet und gehandelt. In vielen Gräbern von Adeligen wurde Gagatschmuck gefunden. Der Bergbau vom Riedberg lag in der Nähe der Römerstraße (von Straßburg nach Trier.) Im Raum Furpach ging ein Zweig dieser Altstraße südlich um den Riedberg herum, an der Römervilla von Spiesen vorbei, und kam im Raum um Bildstock wieder auf diese Altstraße zurück. Der Kohlebergbau entwickelte sich weiter und wurde schließlich durch eine besonders gründliche Planung zur größten Kohlegrube des Saarlands. Auf der Anlage gab es das erste elektrische Licht des Saarlandes (1878/79). 1882 hat die Grube Heinitz-Dechen 4083 Mann Belegschaft und fördert bereits 1 058 787 t Kohle im Jahr.1962 wird die Grube Heinitz stillgelegt, Die Anlage Dechen läuft bis 1967 unter der Leitung der Grube König weiter und wird 1967 stillgelegt. Die Kokerei wird 1963 stillgelegt.

Kohlhof

Kirche St. Georg in Kohlhof

Kohlhof (teilweise auch mit Artikel: der Kohlhof) liegt süd-östlich des Stadtteils Furpach. Das dort am Ortsrand gelegene Marien-Krankenhaus-St.Josef sowie auch das in unmittelbarer Nähe gelegene Gourmetrestaurant Hostellerie Bacher-Wögerbauer sind überregional bekannt. Mit Beginn des Jahres 2009 wurde ein neues Klinikgebäude errichtet, in das das Neunkircher St.-Josefs-Krankenhaus umzog. Seit Januar 2011 sind in der neuen Verbundklinik die Kinderklinik Kohlhof und das St. Josefkrankenhaus Neunkirchen als Marienhausklinik St. Josef Kohlhof unter einem Dach vereint.[6]

Napoleons Niederlage 1815 bei Waterloo brachte das Ende der französischen Herrschaft und eine Neugliederung der Staaten mit einer Grenze mitten durch Kohlhof: Ein Teil gehörte fortan zu Preußen und ein Teil zu Bayern, der seit dem Bayerisch Kohlhof genannt wird. Während der preußische Kohlhof ein Neunkircher Stadtteil wurde, gehört Bayerisch Kohlhof nach einigen politischen und verwaltungsrechtlichen Auseinandersetzungen (siehe entsprechende Stelle im Artikel über Limbach) seit 1985 zu Limbach und damit nicht mehr zum Landkreis Neunkirchen, sondern zum benachbarten Saar-Pfalz-Kreis. Zur Abgrenzung von Bayerisch Kohlhof wird der zur Neunkirchen gehörende Teil Kohlhofs mitunter auch Preußisch Kohlhof genannt.

Ludwigsthal

Ludwigsthal liegt südöstlich der Neunkircher Innenstadt zwischen Wellesweiler im Norden und Furpach im Südwesten. Der Stadtteil trug im 19. Jahrhundert den Namen „Plantage“ und wurde 1884 nach dem bayerischen König Ludwig II. in Ludwigsthal umbenannt.

Münchwies

Fachklinik Münchwies

Münchwies liegt nördlich von Hangard. Die dort angesiedelte Fachklinik für Suchtkrankheiten, in einem Waldgebiet weit abgelegen von jedem städtischen Betrieb, ist überregional bekannt.

Auch in Münchwies wird eine frühe Besiedlung durch Römer vermutet. Ziegelinschriften geben den Hinweis; handfeste Beweise allerdings konnten noch nicht erbracht werden. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts führte der Zuzug wallonischer Köhler, Pottaschbrenner und Waldarbeiter mit ihren Familien – durch die Arbeitsplätze in den nahen Eisenhütten angelockt – zur Gründung des heutigen Ortes. Die hügelige Berglandschaft kann auf dem Höcherbergweg durchwandert werden.

Sinnerthal

Sinnerthal liegt westlich des Neunkircher Zentrums, jenseits der Bahnlinie.

Als es noch „Synderthale“ oder „Synde“ genannt wurde, fand man hier erstmals Eisenerz. Schon um 1200 ist eine Ansiedlung nachweisbar. Das heutige Sinnerthal geht aber auf eine Sägemühle zurück. Die sogenannte Schlawerie taucht als „Schlabery“ Mitte des 18. Jahrhunderts auf. Für diese Bezeichnung gibt es keinerlei Erklärung. Die Anwohner dieses Gebietes nahe dem Rangierbahnhof wurden am 10. Februar 1933 hautnah Zeuge der größten Katastrophe Neunkirchens, nämlich der Gasometer-Explosion. Nahe der Kleingartenanlage kann man heute entlang des „Saukaulenwegs“ wandern, und dabei vom Aussichtspunkt der Bergehalde Reden einen ausgezeichneten Blick auf die alte Industrielandschaft genießen.

Wellesweiler

Wellesweiler liegt im Tal der Blies flussabwärts und damit östlich des Neunkircher Stadtzentrums zwischen Bexbach und Neunkirchen. Dieser Stadtteil hat den wohl stärksten Wandel erlebt: Wo sich früher alte Römerstraßen trafen, befinden sich heute die größten Industrieansiedlungen des Stadtgebietes. In der Zwischenzeit ernährten sich die Bewohner von Landwirtschaft und Bergbau. 1850 führte die Inbetriebnahme der Eisenbahn zum Zuzug zahlreicher Berg- und Hüttenleute.

In Wellesweiler haben sich einige national und international bedeutende Unternehmen angesiedelt.

Wiebelskirchen

Wibilohaus in Wiebelskirchen

Wiebelskirchen, der größte Stadtteil Neunkirchens, liegt nördlich der Innenstadt ebenfalls an der Blies, also flussaufwärts.

Der Ortsname Wiebelskirchen, der 765 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird, ist im Saarland die älteste nachgewiesene christliche Ortsbezeichnung. Ein Franke namens Wibilo soll auf seinem Grundbesitz eine sogenannte Eigenkirche errichtet haben. Von hier zogen junge Bauern auf das gegenüberliegende Plateau jenseits der Blies und schufen den Ort mit der neuen Kirche, später Neunkirchen. Nachdem die Siedlungsgebiete beider Gemeinden aufeinander zugewachsen waren, wurde 1974 durch die Eingemeindung auch die Verwaltung vereint. Die Banngrenze am Kuchenberg ist heute nicht mehr erkennbar. Wiebelskirchen hat heute einen sanierten Ortskern mit zahlreichen Fachgeschäften und Einkaufsmärkten.

Religion

In der Stadt Neunkirchen gibt es sechs evangelische und vier katholische Kirchen. Die evangelischen Kirchen bilden zusammen eine Gemeinde und die benutzten Kirchen heißen Christus-, Paulus-, Friedens- und Paul-Gerhardt-Kirche. Außerdem gibt es noch das Martin-Luther-Haus und die Kirche Kohlhof. Die katholischen Kirchen heißen: St. Marien, St. Josef & Johannes, Heilige Dreifaltigkeit und Heilige Familie. Die katholischen Kirchen Herz Jesu (1953/54 erbaut) und St. Pius X & St. Vinzenz von Paul wurden beide 2015 profaniert.[7][8] Außerdem gibt es freikirchliche Gemeinden der Adventisten, Apostolischen Gemeinschaft, Chrischona-Gemeinde, Evangelisch-methodistischen Kirche und der Vineyard-Bewegung. Ferner sind die Neuapostolische Kirche und die Zeugen Jehovas vertreten.

Vom 18. Jahrhundert bis 1940 bestand eine jüdische Gemeinde. 1776 ließen sich die ersten jüdischen Bewohner nieder. 1925 wurde mit 5,3 % der Bevölkerung bzw. 234 Personen der höchste Stand jüdischer Einwohner verzeichnet. Die Gemeinde hatte eine Synagoge am Oberen Markt, eine Religions- und Volksschule sowie ein Bad und einen Friedhof. Während der Reichskristallnacht 1938 wurde die Synagoge niedergebrannt und 1940 die letzten 12 Juden ins Konzentrationslager Gurs deportiert. Erst 1970 entstand erneut eine kleine Gemeinde.

Der türkische islamische DİTİB-Verband unterhält in der Lisztstraße 4 die Yunus Emre Moschee.

Politik

Kommunalwahl 2014[9]
Wahlbeteiligung: 39,56 %
 %
50
40
30
20
10
0
47,8 %
30,2 %
10,2 %
4,4 %
3,7 %
3,7 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
−1,4 %p
+4,3 %p
−2,9 %p
−0,7 %p
+3,7 %p
−1,6 %p

Stadtrat

Der Stadtrat mit 51 Sitzen setzt sich nach den Kommunalwahlen im Saarland 2014 wie folgt zusammen:[10]

  Wahl 2014 Wahl 2009
Partei Anteil Sitze Anteil Sitze
SPD 47,8 % 25 49,2 % 26*
CDU 30,2 % 16 25,9 % 14
LINKE 10,2 % 5 13,1 % 7*
GRÜNE 4,4 % 2 5,1 % 2
PIRATEN 3,7 % 2
FDP 3,7 % 1 5,3 % 2
Wahlbeteiligung 39,6 % 51,4 %

* Im Januar 2012 kam es zu einer Veränderung der Mehrheitsverhältnisse. Die Stadträtin Ruth Rosemarie Schlecht verließ Partei und Fraktion der Gruppierung Die Linke und schloss sich Partei und Fraktion der SPD an, so dass diese bis zur Wahl 2014 zwischenzeitlich 27 Sitze hatte, Die Linke nur noch 6.[11]

Bürgermeister vor der Stadtwerdung[12]

Bürgermeister nach der Stadtwerdung

Oberbürgermeister

Wappen und Stadtfarben

Heinrich Wiethase: Christuskirche (Neunkirchen (Saar)) vor dem Umbau der Kirche in den Jahren 1935–1941, Längsansicht, Entwurf von 1866, in abstrahierter Form Zentralbild des Neunkircher Stadtwappens

In schwarzem Feld eine silberne gotische Kirche mit Turm vor dem Kirchenschiff. Die Fenster und die Tür der Kirche sind schwarz. Die Kirche stellt in abstrahierender Form die Neunkircher Christuskirche (vor ihrem Umbau) dar, die von den Gebrüdern Stumm gestiftet wurde. Bei dem sakralen Wappensymbol handelt es sich um ein sogenanntes "redendes Wappen", da es Bezug nimmt auf die Ortsbezeichnung "Zur neuen Kirche", aus dem sich der heutige Stadtname "Neunkirchen" entwickelte. Die Gründung des Ortes mit gleichzeitigem Bau einer Kirche erfolgte von der älteren Siedlung Wiebelskirchen aus, einem jetzigen Stadtteil der heutigen Kreisstadt Neunkirchen. Im Gegensatz zur älteren Kirche in der Mutterpfarrei entstand der Name "Zur neuen Kirche" für die Neugründung.

Oben rechts erscheinen im Wappen ein silberner Hammer und ein silberner Schlägel in gekreuzter Form, oben links ein silbernes Zahnrad ohne Speichen. Die Handwerkszeuge und das Zahnrad deuten auf die Hüttenindustrie Neunkirchens hin. Die Wappenfarben Schwarz und Silbern können sowohl als Hinweis auf Kohle und Eisen als auch als heraldischer Verweis auf die Zugehörigkeit Neunkirchens zum Königreich Preußen seit dem Wiener Kongress gedeutet werden. Das Wappen besaß ursprünglich eine silberne Wolfsangel im Innenkreis des Zahnrades als Grenzsteinhoheitszeichen der Grafschaft Saarbrücken ("NS" für Nassau-Saarbrücken mit einer Wolfsangel).[15] Das Wappen wurde am 28. Februar 1943 durch Beschluss des Stadtrates eingeführt. In der Sitzung vom 23. Juli 1946 wurde die Wolfsangel wieder aus dem Stadtwappen getilgt, da sie durch ihre Verwendung als faschistisches Zeichen einen negativen politischen Charakter bekommen habe. Am 4. August 1950 beschloss der Neunkircher Stadtrat ohne heraldische Begründung die Führung der Stadtfarben Rot-Weiß.[16][17]

Partnerstädte

Zur Pflege der Städtepartnerschaften Neunkirchens wurde 1983 der „Verein zur Förderung von Städtepartnerschaften e. V. Neunkirchen“, kurz Städtepartnerschaftsverein gegründet. Damit löste er das frühere, als Ausschuss aus dem Stadtrat hervorgegangene „Partnerschaftskomitee“ ab. Ziel des Vereines ist die Völkerverständigung durch Schaffung persönlicher Kontakte.

Die erste Städtepartnerschaft wurde am 3. Oktober 1970 mit Mantes-la-Ville im französischen Département Yvelines gegründet. Senateur-Maire Aimé Bergeal und der damalige Oberbürgermeister Neunkirchens Friedrich Regitz unterzeichneten den Partnerschaftsvertrag. Entsprechend gibt es heute in Neunkirchen einen Mantes-la-Ville-Platz[18]; umgekehrt gibt es in Mantes-la-Ville eine Rue de Neunkirchen (deutsch „Neunkircher Straße“)[19].

Im Jahr 1986, und somit noch vor der Wende, wurde dann die Städtepartnerschaft zum brandenburgischen Lübben (Spreewald) in der damaligen Deutschen Demokratischen Republik ins Leben gerufen. Das untere Ende der Neunkircher Bahnhofstraße heißt inzwischen Lübbener Platz.[20]

Ende 2010 folgte nach einem Stadtratsbeschluss beider Kommunalparlamente eine Städtepartnerschaft mit der polnischen Stadt Wolsztyn.[21] Am oberen Ende der Bahnhofstraße wurde eine neu gebaute Straße Wolsztyner Platz genannt.[22]

Strukturdaten

Verkehr

Hauptbahnhof Neunkirchen
Neunkircher Straßenbahn im Hannoverschen Straßenbahn-Museum

Neunkirchen ist über die Autobahnen 6 (SaarbrückenWaidhaus) und 8 (PerlBad Reichenhall) sowie die Bundesstraße 41 (SaarbrückenBad Kreuznach) an das überregionale Straßennetz angebunden.

An das europäische Schienennetz hat die Stadt über die Bahnhöfe Neunkirchen (Saar) Hauptbahnhof, Neunkirchen-Wellesweiler sowie Neunkirchen-Wiebelskirchen eine Anbindung. Im Hauptbahnhof treffen sich die Strecken der Fischbachtalbahn, der Nahetalbahn und der Bahnstrecke Homburg–Neunkirchen.

Eine elektrische Straßenbahn diente ab dem 13. September 1907 dem Stadtverkehr sowie der Anbindung der Vororte wie Elversberg, Spiesen (heute Spiesen-Elversberg) und Wiebelskirchen. Eine Teilstrecke an der Hüttenbergstraße (damals eine Haupteinkaufsstraße) war mit 11 Prozent Steigung die steilste Straßenbahnstrecke in Deutschland und über lange Zeit der Grund, die Straßenbahn nicht auf Omnibusse umzustellen. Vom 1. August 1953 bis zum 31. März 1964 wurde der ÖPNV auch durch Oberleitungsbusse ergänzt. In diesen Jahren wurde das Tramnetz auf die Stadtstrecke Steinwald – Hauptbahnhof mit Abzweig zum Schlachthof (Linie 2) reduziert. Seit 1961 wurden vierachsige Gelenkwagen der Stuttgarter Bauart GT4 eingesetzt, die eigens für den Steilstreckenbetrieb modifiziert wurden.
Weiteres siehe: Straßenbahn Neunkirchen

Am 10. Juni 1978 wurde die Straßenbahn eingestellt; einer der letzten Wagen fährt seit Sommer 2003 im Hannoverschen Straßenbahn-Museum. Seitdem verkehren nur noch Omnibusse.

Industrie- und Gewerbeflächen

Freie Gewerbeflächen in Neunkirchen

Insgesamt stehen in Neunkirchen zurzeit rund 18 Hektar Industrie- und Gewerbeflächen zur Verfügung.

  1. Industriegebiet Vogelsbach, Neunkirchen-Wiebelskirchen: 14,0 ha
  2. Industrie- und Gewerbegebiet Heidenhübel, Neunkirchen-Wellesweiler: 10,2 ha
  3. Industriegebiet Ochsenwald, Neunkirchen-Wellesweiler: 0,5 ha

Gesundheits- und Sozialwesen

  • 6 Krankenhäuser mit insgesamt 762 Betten
    • Städtisches Klinikum Neunkirchen gGmbH
    • Saarland Klinik Kreuznacher Diakonie Fliedner
    • Verbundklinik Marienhausklinik St. Josef Kohlhof und Kinderklinik Kohlhof (Akad. Lehrkrankenhaus)
    • Sozial-Pädiatrisches Zentrum
    • Psychosomatische Klinik
  • 7 Altenpflegeheime, 409 Betten
  • 19 Arztpraxen für Allgemeinmedizin
  • 79 Facharztpraxen in 16 Fachrichtungen
  • 25 Zahnärzte
  • 5 Tierarztpraxen
  • 16 Apotheken
  • 11 Friedhöfe, von denen 8 regelmäßig benutzt werden (→Liste der Friedhöfe in Neunkirchen)

Schul- und Bildungswesen

Wagwiesental mit Blick auf TUS-Halle und Schule

Ortsansässige Unternehmen

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche St. Marien
Stummsche Kapelle

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Februar: Rosenmontagsumzug
  • März: Gutsweiherlauf in Furpach / Führung Neunkircher Hüttenweg(einmal monatlich) / Neunkircher Fahrradfrühling
  • Mai: Neunkircher Citylauf / Kirmes in Furpach / Neunkircher WeinLounge
  • Juni: Stadtfest in Neunkirchen / Kirmes in Heinitz
  • Juli: Neunkircher Nächte (verschiedene Kulturveranstaltungen) / Neunkircher City Musiksommer
  • August: Neunkircher Musical Projekt / Kirmes in Neunkirchen
  • September: Kirmes in Münchwies / Kirmes in Wiebelskirchen
  • Oktober: Oktoberfest / Kirmes in Hangard / Kirmes in Wellesweiler
  • Dezember: Weihnachtstreff in Neunkirchen / Nikolauslauf in Furpach

Günter-Rohrbach-Filmpreis

Im Jahr 2011 hat die Kreisstadt Neunkirchen mit dem gebürtigen Neunkircher Filmproduzenten Günter Rohrbach den Günter-Rohrbach-Filmpreis initiiert.

Märkte

  • Krammarkt: 1. Montag im Monat
  • Flohmarkt: 2. Montag im Monat
  • Wochenmarkt: jeden Mittwoch und Samstag (Oberer Markt)
  • Bauernmarkt: jeden Freitag (Stummplatz)

Musik, Theater, Kleinkunst

Veranstaltungen finden ganzjährig statt im Bürgerhaus und der Stummschen Reithalle sowie in der Neuen Gebläsehalle im Alten Hüttenareal.[23]

Museen

Die unter der Trägerschaft der Neunkircher Kulturgesellschaft GmbH stehende Städtische Galerie (ehem.Galerie im Bürgerhaus) ist im Gebäude des früheren Amtsgerichts in der Marienstraße untergebracht. Vier bis sechs Wechselausstellungen finden jährlich statt. Seit 2005 verfügt die Galerie über einen Grundstock zu einer eigenen Sammlung, die aber aus Raumgründen derzeit nicht auf Dauer ausgestellt ist: Mit der Schenkung des in Neunkirchen geborenen Kunsthistorikers Wolfgang Kermer erhielt die Galerie unter dem Titel Stuttgarter Begegnungen über 150 Bilder, Zeichnungen, Grafiken und Objekte, darunter Werke international bekannter Künstler wie Gunter Böhmer, Jürgen Brodwolf, Paul Uwe Dreyer, Wolfgang Gäfgen, Otto Herbert Hajek, Rudolf Hoflehner, Alfred Hrdlicka, Wilhelm Loth, Erich Mansen, Arnulf Rainer, Jürgen Rose, Ludwig Schaffrath, Rudolf Schoofs, K. R. H. Sonderborg, Hans Gottfried von Stockhausen, Micha Ullman, Leo Wollner und Jörg F. Zimmermann.[24] Im Jahr 2010 schenkte Wolfgang Kermer der Stadt Neunkirchen die von ihm vor einigen Jahren wiederentdeckten und lange Zeit in Vergessenheit geratenen Grafikfolgen des Neunkircher Grafikers und Malers Fritz Arnold,[25] zudem Werke u. a. von Gerlinde Beck, Rudolf Hoflehner, Alfred Hrdlicka, Wilhelm Loth, Oswald Oberhuber und Arnulf Rainer. Weitere Zugänge mit Werken insbesondere von Herbert Baumann, Jürgen Brodwolf, Paul Uwe Dreyer, Eugen Funk, Rudolf Hoflehner, Alfred Hrdlicka, Volker Lehnert, Wilhelm Loth, Heinz Mohl, Eve Neuner-Kayser, Arnulf Rainer, Paul Reich, Gert Riel, Rudolf Schoofs, Herwig Schubert, Gustav Seitz, K.R.H. Sonderborg sorgten im Jahre 2011 für eine Erweiterung. Der anlässlich der Ausstellung Stuttgarter Begegnungen III 2011 vorgelegte Bestandskatalog der Schenkung Wolfgang Kermer verzeichnet über 300 Malereien, Zeichnungen, Druckgrafiken, Collagen, Bildhauerarbeiten und Werke der Glasgestaltung.[26]

Sport

Im Ellenfeldstadion ist der ehemalige Fußball-Bundesligist Borussia Neunkirchen zu Hause. Der Verein spielt heute in der Oberliga Südwest. Borussia Neunkirchen stand bislang einmal im DFB-Pokalfinale, nämlich in der Saison 1958/59. Das Spiel gegen Schwarz-Weiß Essen endete 2:5.

Der TuS 1860 Neunkirchen war Gründungsmitglied der Handball-Bundesliga. Nach Platz 5 1967 stieg die Mannschaft 1968 nach einem Relegationsspiel gegen die Spvgg Möhringen (17-18 n.V.) in die Handball Regionalliga ab. Hier spielte der Verein einige Jahre.

Die Badminton-Abteilung des TuS Wiebelskirchen spielte in der 1. Bundesliga seit deren Gründung im Jahr 1971. Als einziger Verein waren die Wiebelskircher ununterbrochen 36 Jahre bis 2007 in dieser höchsten deutschen Spielklasse.[27] Sie waren in den beiden Spielzeiten 1990/1991 und 1991/1992 Deutscher Meister und insgesamt fünfmal Vizemeister.[28]

Zoo

Der Zoologische Garten Neunkirchen befindet sich in einem Waldgebiet zwischen der Innenstadt und dem Stadtteil Wellesweiler. Hier leben auf 14 Hektar Fläche rund 500 Tiere aus 100 Arten. Der Schwerpunkt des Zoos liegt bei asiatischen Tierarten. Eröffnet wurde er bereits im Jahre 1924. Von März bis Juni 2010 besuchten über 117.000 Besucher die Ausstellung Körperwelten der Tiere, deren Initiator der Anatom Gunther von Hagens war. Die Wanderausstellung hatte in Neunkirchen Premiere, da eine der Hauptexponate ein Elefant ist, der im Neunkircher Zoo verstarb.

Persönlichkeiten

Denkmal des von Nazis ermordeten Dienstmanns Eduard Senz

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort wirken oder wirkten

  • Franz Kermer (1893−1936), österreichischer Kapellmeister, leitete von 1930 bis 1936 die Bergkapelle König[29]
  • Franz Mörscher (* 1931), deutscher Bildhauer, Mosaikkünstler, Maler, Fotograf und Sachbuchautor

Neunkircher Originale

  • Wilhelm Koch („de Wiam“, auch „Wieham“) (* 2. Februar 1873; ermordet am 19. Mai 1956[30]), Eisverkäufer, Kinounternehmer, Karussellbesitzer, Straßenmusikant
  • Eduard Senz (* 30. Dezember 1877; † 1941)

Literatur

  • Fabian Trinkaus: Krisenhafter Umbruch und Organisationsverhältnisse - Der Erste Weltkrieg und die europäische Arbeiterbewegung am Beispiel der Hüttenstädte Neunkirchen/Saar und Düdelingen/Luxemburg, in: JahrBuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Heft 3, 2012
  • Rainer Knauf, Christof Trepesch (Hrsg.): Neunkircher Stadtbuch. Herausgegeben im Auftrag der Kreisstadt Neunkirchen. Ottweiler Druck und Verlag, Ottweiler 2005, ISBN 3-00-015932-0
  • Olaf Kühne: Neunkirchen. Eine Stadt zwischen Moderne und Postmoderne. In: Veröffentlichungen des Institut für Landeskunde im Saarland. Bd. 46. Institut für Landeskunde im Saarland, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-923877-46-1
  • Gerd Meiser: Neunkirchen: eine Stadt ändert ihr Gesicht. Fotos: Willi Hiegel, Klaus Winkler, Josef Meyer. Neunkirchener Verlag, 1978 (ohne ISBN)

Weblinks

Commons: Neunkirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Saarland.de – Amtliche Einwohnerzahlen Stand 31. Dezember 2022 (PDF; 98 kB) (Hilfe dazu).
  2. Fabian Trinkaus: Krisenhafter Umbruch und Organisationsverhältnisse - Der Erste Weltkrieg und die europäische Arbeiterbewegung am Beispiel der Hüttenstädte Neunkirchen/Saar und Düdelingen/Luxemburg, in: JahrBuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Heft III/2012
  3. Saarbrücker Zeitung, eingesehen am 1. Juli 2015
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 803, 805 und 806.
  5. Infos zum Stadtteil Limbach
  6. Marienhausklinik St. Josef Kohlhof
  7. Dekret über die Profanierung der Kirche Herz Jesu in Neunkirchen, abgerufen am 8. Juli 2016
  8. Dekret über die Profanierung der Kirche St. Pius X. und St. Vinzenz v. Paul in Neunkirchen, abgerufen am 20. Juli 2016
  9. Wahl zum Stadtrat der Kreisstadt Neunkirchen (25.05.2014) Auf: wahlinfo.neunkirchen.de, abgerufen am 28. Mai 2014
  10. Neunkirchen hat gewählt Auf: www.neunkirchen.de, abgerufen am 28. Mai 2014
  11. Fraktionswechsel im Stadtrat. pfaelzischer-merkur.de, abgerufen am 21. Januar 2012.
  12. Hanns Klein: Das Bliesrevier unter dem Preußenadler (= Schriften der Aleksandra Stiftung. Nr. 11). Staden-Verlag, Saarbrücken 2001, ISBN 3-935348-04-5.
  13. Joachim Jacob: Auf dem Weg zur Stadt. Neunkirchen im Industriezeitalter. In: Richard van Dülmen, Joachim Jacob (Hrsg.): Stumm in Neunkirchen. Röhrig, St. Ingbert 1993, ISBN 3-86110-004-5, S. 134.
  14. http://www.neunkirchen.de/index.php?id=diebuergermeisterderstadt
  15. http://www.alte-grenzsteine.de/cms/front_content.php?idart=79, abgerufen am 19. Juli 2015.
  16. Kurt Hoppstädter: Die Wappen des Saarlandes, Teil 1, hrsg. v. Historischer Verein für das Saarland e. V. in Zusammenarbeit mit dem Archiv der Regierung des Saarlandes, Saarbrücken, 1953, S. 67-69.
  17. http://www.neunkirchen.de/rathaus/stadtwappen-signet-neunkirchen0/beschreibung-und-abbildungen-zum-stadtwappen.html, abgerufen am 19. Juli 2015.
  18. vgl. z. B. http://www.openstreetmap.org/?lat=49.337511&lon=7.182028&zoom=18&layers=M
  19. vgl. z. B. http://maps.google.com/maps?q=Rue+de+Neunkirchen,+78711+Mantes-la-Ville,+Yvelines,+%C3%8Ele-de-France,+Frankreich&hl=de&ie=UTF8&oe=UTF-8&geocode=FVJB6wIdR_UZAA&hnear=Rue+de+Neunkirchen,+78711+Mantes-la-Ville,+Yvelines,+%C3%8Ele-de-France,+Frankreich&t=m&z=16
  20. vgl. z. B. http://www.openstreetmap.org/?lat=49.34908&lon=7.174016&zoom=18&layers=M
  21. Polnische Partnerschaft perfekt, Artikel auf der Website der Stadt Neunkirchen, abgerufen am 6. Januar 2011
  22. vgl. z. B. http://www.openstreetmap.org/?lat=49.351799&lon=7.176336&zoom=18&layers=M
  23. Website der neuen Gebläsehalle
  24. Stuttgarter Begegnungen: Die Schenkung Wolfgang Kermer; Städtische Galerie Neunkirchen, 18. Mai – 24. Juni 2005 / [Hrsg.: Neunkircher Kulturgesellschaft gGmbH; Nicole Nix-Hauck. Katalog: Wolfgang Kermer]
  25. Wolfgang Kermer: Fritz Arnold: Das grafische Werk 1917 – 1920. aus Anlass der Schenkung und Ausstellung „Fritz Arnold: Das grafische Werk 1917–1920“, Juni/August 2010. Mit einem Vorw. von Nicole Nix-Hauck und einem Beitr. von Nina Pirro. Hrsg. von der Städtischen Galerie Neunkirchen, 2010, ISBN 978-3-941715-03-5
  26. Schenkung Wolfgang Kermer: Bestandskatalog, hrsg. von der Städtischen Galerie Neunkirchen, 2011, ISBN 978-3-941715-07-3
  27. Eine Ära im deutschen Sport geht zu Ende Artikel der Saarbrücker Zeitung vom 27. September 2007
  28. TuS Wiebelskirchen – Die Abteilung Badminton
  29. Robert Hahn: Die saarländische Bergmusik: die Bergkapellen. Saarbrücken: Minerva-Verlag Thinnes & Nolte, 1969, S. 30–31
  30. hb.: Wegen 1000 Franken wurde der alte „Wieham“ ermordet: Der Mörder am Samstag in Neunkirchen verhaftet - Eine kaltblütig geplante Tat verlangt nach dem gerechten Strafmaß. In: Saarbrücker Zeitung, Nr. 122, 28. Mai 1956, S. 2. Der Täter war ein Neunzehnjähriger aus Wiebelskirchen.