Wilhelm Kreis

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Wilhelm Kreis (* 17. März 1873 in Eltville am Rhein; † 13. August 1955 in Bad Honnef; vollständiger Name: Wilhelm Heinrich Kreis) war ein bedeutender deutscher Architekt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er wirkte als Direktor der Kunstgewerbeschule Düsseldorf sowie als Hochschullehrer an den Kunstakademien in Düsseldorf und Dresden.

Wilhelm Kreis, ca. 1904
Wilhelm Kreis, ca. 1910

Leben

Erste Jahre

Geboren wurde Wilhelm Kreis am 17. März 1873 in Eltville im Rheingau als sechstes von neun Kindern. Der Vater war Landmesser, die Vorfahren Winzer.

Nach dem Besuch des Realgymnasiums in Wiesbaden studierte er Architektur, zunächst von 1892 bis 1894 an der Technischen Hochschule München. Besonders beeinflusst hat ihn nach eigenen Angaben August Thiersch, der dort Baukunst der Antike unterrichtete. Nach dem Vordiplom wechselte Kreis zunächst zur Technischen Hochschule Karlsruhe, dann zur Technischen Hochschule (Berlin-) Charlottenburg, danach zur Technischen Hochschule Braunschweig, wo er im Jahre 1897 sein 1. Staatsexamen ablegte und auch seine spätere Frau kennenlernte. Im Dezember 1899 heiratete der aus einem streng katholischen Milieu stammende Kreis die evangelische Hedwig geb. Hähn, Tochter eines Braunschweiger Fabrikanten. Der größte Teil seiner eigenen Verwandtschaft brach wegen der gemischt-konfessionellen Ehe mit ihm, er integrierte sich umso stärker in die Familie seiner Frau und deren soziales Umfeld.

Erste Arbeiten

Bereits sein erster Wettbewerbsbeitrag, den er – gerade 23 Jahre alt und noch Student – für das monumentale Völkerschlachtdenkmal in Leipzig einreichte, wurde mit dem 1. Preis prämiert. Den Auftrag für den Bau des Denkmals erhielt allerdings Bruno Schmitz. Anschließend wurde Kreis Mitarbeiter von Hugo Licht beim Wettbewerb für das Neue Rathaus in Leipzig.

Ab 1898 war er Assistent von Paul Wallot an der Kunstakademie Dresden und unterstützte ihn beim Bau des Ständehauses in Dresden, dessen Sitzungssaal er entwarf. 1899 gewann er beim Wettbewerb für die Bismarcktürme, den die Deutsche Studentenschaft ausgeschrieben hatte, unter 320 eingereichten Entwürfe die drei ersten Preise. In den folgenden Jahren wurden 47 dieser Denkmäler nach dem siegreichen Entwurf „Götterdämmerung“, elf weitere Bismarcktürme nach anderen Entwürfen von Kreis ausgeführt. Auch das Burschenschaftsdenkmal in Eisenach entwarf er 1902.

Dresdner Jahre 1902–1908

1902 wurde Kreis zum Professor für Raumkunst an der Kunstgewerbeschule Dresden ernannt. Als Schüler von Paul Wallot stand Kreis dort zunächst unter dem Einfluss der lokalen Barock-Tradition. Sein erstes großes Projekt in Dresden war die Friedrich-August-Brücke (1907–1910). Der Vorgängerbau, die Augustusbrücke, war ein Werk des Dresdner Baumeisters Daniel Pöppelmann (1728–1730) und musste trotz aller denkmalpflegerischen Einwände einem Neubau weichen, weil sie den wachsenden Verkehrsansprüchen nicht mehr genügte. Kreis entwickelte in enger Anlehnung an das historische Vorbild einen Neubau in moderner Konstruktion, dieser Kompromiss fand breite Zustimmung. Die mit Naturstein verkleidete Eisenbeton-Konstruktion ermöglichte anstelle der 18 engen Bögen nun lediglich neun weitgespannte.

In diesen Jahren hielt sich Kreis, gemeinsam mit dem Jugendstilmaler und Illustrator der Karl-May-Bände Sascha Schneider sowie dem Bildhauer Selmar Werner, häufig bei dem befreundeten Karl May in dessen Villa Shatterhand in Radebeul auf. Kreis hatte die Pläne für den Bismarckturm in Jena (1906) und für den Bismarckturm in Radebeul (1907) entworfen.

Düsseldorfer Jahre

Im Juni 1908 wurde Kreis als Nachfolger von Peter Behrens zum Direktor der Kunstgewerbeschule Düsseldorf berufen. In seiner Düsseldorfer Zeit trat die neobarocke Zierform zugunsten einer mehr zweckbestimmten Nutzform zurück, dennoch wirkten barocke Reminiszenzen nach, beispielsweise im Verwaltungsgebäude für die Emschergenossenschaft in Essen und im Wohn- und Atelierhaus für Fritz Reusing in Düsseldorf. 1909 erhielt er auf der Großen Berliner Kunstausstellung eine kleine Goldmedaille. 1910 gewann Kreis einen Architekturwettbewerb für den Bau des Stettiner Bismarckturms.

In seinen Entwürfen für das Offiziersgenesungsheim (heute Schlosshotel) Bühlerhöhe 1911 und für das Rathaus Herne 1912 kehrte Kreis letztmals zu seinen neubarocken Wurzeln zurück. Weitere bedeutende Bauten Kreis' in den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg sind die Warenhäuser für die Leonhard Tietz AG in Köln und Wuppertal-Elberfeld, für die Firma Geschwister Knopf in Karlsruhe, sowie für die Theodor Althoff AG in Dortmund und Essen.

Die Architektur-Abteilung der Kunstgewerbeschule ging 1920 auf die Düsseldorfer Kunstakademie über, aus ihren Lehrern wurden dabei Akademie-Professoren. Kreis' bekanntester Schüler in der Architekturklasse der Akademie war der junge, als hochbegabt geltende Arno Breker – späterer Lieblingsbildhauer Hitlers – mit dem Kreis nicht nur eine lebenslange Freundschaft verband, sondern auch enge Zusammenarbeit während des sog. Dritten Reichs, als Kreis zum Stab des Generalbauinspektors (GBI) Albert Speer gehörte. Ein weiterer Schüler war der Architekt Bernhard Wielers.

Dresdner Jahre ab 1926

1926 wechselte Kreis als Nachfolger von Heinrich Tessenow an die Kunstakademie Dresden.

Während die Avantgarde in der Weimarer Republik die Formen- und Ausdruckssprache des Neuen Bauens entwickelte, ging auf Seiten der konservativen Architekten, zu denen Wilhelm Kreis zählte, die Bemühung aus der Vorkriegszeit um monumentalen, repräsentativen und „deutschen“ Ausdruck in der Architektur weiter. Kreis, 1929 mit der Ehrendoktorwürde der Technischen Hochschule Dresden ausgezeichnet, war neben Paul Bonatz der wohl renommierteste Architekt dieser Zeit. Zu den wichtigsten Werken dieser Epoche im Werk von Kreis zählen das Wilhelm-Marx-Haus (1922–1924) und die sog. „Dauerbauten“ der GeSoLei am Rheinufer in Düsseldorf (1925–1926) sowie das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden (1927–1930). Im Juni 1926 – während der GeSoLei – wurde Kreis in Düsseldorf zum Präsidenten des Bundes Deutscher Architekten (BDA) gewählt; er bekleidete dieses Amt bis zum Frühjahr 1933, als er durch den gleichaltrigen, dem Nationalsozialismus nahestehenden Eugen Hönig ersetzt wurde. Die generelle Wertschätzung seiner Kollegen manifestierte sich jedoch in der Ernennung zum Ehrenpräsidenten, der er bis zur endgültigen Gleichschaltung des BDA 1935 blieb.

Zeit des Nationalsozialismus

Joseph Goebbels überreicht Kreis in Gegenwart von Albert Speer den Adlerschild (13. März 1943), Aufnahme aus dem Bundesarchiv

Nachdem 1933 die Nationalsozialisten die Macht übernommen hatten, gehörte Kreis zwar weiterhin zu den renommiertesten Architekten Deutschlands, verlor aber die BDA-Präsidentschaft und mehrere große Aufträge. Wegen seiner früheren umfangreichen Tätigkeit für „jüdische“ Bauherren schien er vorübergehend ins Abseits geraten zu sein. Kreis reklamierte später zum Beweis einer „kritischen“ Lebenssituation nach 1933 auch die Verwandtschaft seiner Frau mit der Familie der politisch missliebigen Schriftstellerin Ricarda Huch. Doch schon bald ließ Kreis sich von den Nationalsozialisten vereinnahmen. Er entwarf das Gauforum Dresden auf den Güntzwiesen (1935), das Luftgaukommando Dresden (1937) und Erweiterungsbauten der Dresdner Oper (1938).

Außerdem arbeitete er unter der Regie von Hitlers Protegé Albert Speer, der Kreis sehr schätzte, an den geplanten Monumentalanlagen Berlins. Hier entwarf er u.a. die Neubauten für das Oberkommando des Heeres (OKH) mit der Soldatenhalle, das neue Reichsverkehrsministerium sowie Neubauten für das Ägyptische Museum, das Museum des 19. Jahrhunderts, das Germanische Museum und das Weltkriegsmuseum. Wegen des Krieges kam keiner dieser Entwürfe über das Planungsstadium hinaus.

Kreis wurde 1938 zum Reichskultursenator der bildenden Künste ernannt. Er leitete bis 1941 die Architekturabteilung der Technischen Hochschule Dresden (ab 1938 als deren Rektor) und wurde im Anschluss daran 1941 von Hitler zum Generalbaurat für die deutschen Kriegerfriedhöfe ernannt. In dieser Eigenschaft entwarf er zahlreiche Ehrenmäler und sogenannte Totenburgen, darunter das Ehrenmal der Panzerarmee Afrika und eine monumentale Totenburg am Dnepr. Auch von diesen Bauten wurde keiner ausgeführt. 1943 wurde Kreis als Nachfolger von Adolf Ziegler Präsident der Reichskammer der bildenden Künste; dieses Amt hatte zuvor Eugen Hönig, 1933 Kreis' Nachfolger als BDA-Präsident, bekleidet – ein letztes, augenfälliges Indiz für Kreis' „Wiederaufstieg“ nach 1933. Im August 1944, in der Endphase des Zweiten Weltkriegs, wurde Kreis von Adolf Hitler in die Sonderliste der „Gottbegnadeten“ mit den zwölf wichtigsten bildenden Künstlern aufgenommen, wodurch er von jeglichem Kriegseinsatz, auch an der „Heimatfront“ bewahrt wurde. Kurz zuvor war er von Albert Speer in den Arbeitsstab für den Wiederaufbau bombenzerstörter Städte berufen worden.

Der Bildhauer Arno Breker verewigte Kreis in zwei Porträtbüsten. Die Büste in Carrara-Marmor stiftete Breker in Verehrung für seinen Lehrer und späteren Freund nach 1945 für die von Kreis erbaute Tonhalle in Düsseldorf. Dort ist die Büste öffentlich ausgestellt. Ein Originalgips der Büste befindet sich in der Museum-Sammlung Arno Breker im Kunst-Museum, Sammlung Europäische Kunst Schloss Nörvenich.

Nachkriegszeit

Nach Kriegsende zog Kreis 1949 nach Bad Honnef in die Nachbarschaft seines in der Burg Arntz wohnhaften Neffen und Patenkindes Helmut Arntz, der auch sein Erbe werden sollte, da Kreis und seine Frau kinderlos geblieben waren. Er erhielt trotz seines fortgeschrittenen Alters einige weitere Aufträge, z.B. die Dortmunder Filiale der Landeszentralbank, Wohnanlagen, Hotels sowie das nicht ausgeführte Gesundheitsmuseum in Köln, und war unbeschadet seiner Verstrickungen in die nationalsozialistische Kulturpolitik ein gefragter Gesprächspartner, der über beste gesellschaftliche Kontakte verfügte – auch zu Kollegen wie Bruno Paul, die zum Nationalsozialismus kritische Distanz gehalten hatten. Er ist in dieser Hinsicht ein Beispiel für die personellen Kontinuitäten, die beim Neuanfang 1945 in Kauf genommen wurden.

Kreis erhielt sogar das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik. Er erlangte jedoch für die Entwicklung der Architektur im Deutschland der 1950er Jahre nicht mehr annähernd die Bedeutung, die er in den Jahrzehnten zuvor gehabt hatte.

Bauten

Bauten und Entwürfe

Burschenschaftsdenkmal in Eisenach, 1902
Kaufhaus Tietz in Wuppertal, heute Kaufhof, 1911–1912
Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale), 1911–1913
Betonhalle in Leipzig, 1913
Rheinhalle, heutige Tonhalle, in Düsseldorf, 1926
Sparkasse Bochum, 1929
Deutsches Hygienemuseum in Dresden, 1930
Luftgaukommando in Dresden, 1937–1938
  • 1900: Umbau und Neuausstattung einer Villa für den Unternehmer Karl August Lingner in Dresden, Leubnitzer Straße 30
  • 1900–1902: Grabmal für den Oberregisseur Christel Richelsen und den Privatier Fritz Buckmann, Johannisfriedhof Dresden-Tolkewitz (erhalten, 2015 saniert)
  • 1900–1902: Burschenschaftsdenkmal in Eisenach (erhalten)
  • 1901–1903: Grabmal für den Regierungsbaumeister Wilhelm May, Johannisfriedhof Dresden-Tolkewitz (zusammen mit dem Bildhauer Selmar Werner)(erhalten)
  • 1904–1909: Herrensitz der späteren Gräfin Berta von Sierstorpff auf der Königsklinger Aue vor Heidesheim am Rhein (erhalten)[1]
  • 1906: Neuausstattung der Villa Stockhausen für Karl August Lingner
  • um 1907: Grabmal für Familie Lupprian in Braunschweig (mit Veränderungen erhalten)
  • um 1907: Grabmal der Familie Netto-Aselmeyer, Johannisfriedhof Dresden-Tolkewitz (zusammen mit seinem Bruder Fritz Kreis), (erhalten)
  • 1907–1908: Umbau eines Wohnhauses für den Kaufmann Robert Wollner, heute Villa Wollner, in (Dresden-) Wachwitz (Elbe), Am Steinberg
  • 1907–1910: Friedrich-August-Brücke in Dresden (erhalten)
  • 1908–1910: Verwaltungsgebäude der Emschergenossenschaft in Essen, Kronprinzenstraße (mit Veränderungen erhalten)
  • 1909: Grabmal für Antoinette und Friedrich Zinzen in Düsseldorf, auf dem Nordfriedhof (erhalten)
  • 1909: Wohnhaus mit Atelier für den Maler Fritz Reusing in Düsseldorf, Venloer Straße (nicht erhalten)
  • 1909–1910: Wohnhaus für den Textilfabrikanten Alex Oppenheimer in Krefeld, Uerdinger Straße
  • 1910–1911: Erweiterungsbau des Warenhauses der Theodor Althoff AG (seit 1920: Rudolph Karstadt AG) in Dortmund, Hansaplatz (Fassade mit Veränderungen erhalten)
  • 1911 (?): Ehrenmal für 349 tödlich verunglückte Bergarbeiter der Zeche Radbod in (Hamm-) Hövel (Westfalen)[2]
  • 1911–1912: Warenhaus der Theodor Althoff AG (seit 1920: Rudolph Karstadt AG) in Essen, Limbecker Platz (Fassade mit Veränderungen erhalten, wurde 2008 zugunsten des Einkaufszentrums Limbecker Platz abgerissen)
  • 1911–1912: Rathaus der Stadt Herne, Friedrich-Ebert-Platz 1 (erhalten mit originaler Ausstattung des Ratssaals, des Magistratssaals und des Trauzimmers)
  • 1911–1912: Warenhaus der Leonhard Tietz AG in Elberfeld (heute zu Wuppertal), Neumarktstraße (teilweise erhalten)
  • 1911–1913: Umbau der Burg Arntz in Bad Honnef für seinen Schwager Emil Arntz
  • 1911–1913: Museum für deutsche Vorgeschichte in Halle (Saale), Rosa-Luxemburg-Platz (erhalten)
  • 1911–1914: Offiziers-Genesungsheim, später „Schlosshotel Bühlerhöhe“ bei Bühlertal (Schwarzwald)[3][4] Wegen Finanzierungsproblemen wurde das ursprüngliche Konzept durch Curt Karl Rüschhoff (1887–1969) und Hans Woltmann, zwei Mitarbeitern von Wilhelm Kreis, in reduzierter Form verwirklicht (erhalten)
  • 1912: Wohn- und Geschäftshaus „Palatium“ in Köln, dreieckiger Baublock Hohe Straße 55–61 / Schildergasse 1-5 / Gürzenichstraße 1–5 Der Flügel Hohe Straße / Schildergasse wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und modern wiederaufgebaut.[5]
  • 1912–1913: Warenhaus der H. & C. Tietz AG (vulgo Hermann Tietz) in Chemnitz, Bahnhofstraße (erhalten, heute Kulturzentrum)
  • 1912–1913: Ausstellungshalle, so genannte „Betonhalle“ (Halle 12, später Halle 16) für die Internationale Baufachausstellung Leipzig 1913, auf dem (ehemaligen) Gelände der Technischen Messe (unter Denkmalschutz)
  • 1912–1913: Warenhaus der Fa. Geschwister Knopf in Karlsruhe, Kaiserstraße (mit Veränderungen erhalten, heute Karstadt)
  • 1912–1914: Warenhaus der Leonhard Tietz AG in Köln, Hohe Straße (Fassade mit Veränderungen erhalten, heute Kaufhof)[6]
  • 1913: Kriegerdenkmal für die Gefallenen der Einigungskriege in Emmerich
  • 1913–1914: „Teehaus“ (auch „Parkhaus“) für die Deutsche Werkbund-Ausstellung 1914 in Köln-Deutz (1957 abgerissen)
  • 1913–1914: Wohnhaus für den Maler Walter Petersen in Düsseldorf, Lindemannstraße 42 (verändert, unter Denkmalschutz)
  • 1914: Grabmal der Familie Kommerzienrat Friedrich Soeding in Witten, auf dem evangelischen Friedhof (erhalten)[7]
  • 1914: „König-Ludwig-Brunnen“ in Zweibrücken (unter Denkmalschutz)
  • 1915: Neubauten der AG für Zellstoff- und Papierfabrikation in Aschaffenburg
  • um 1915(?): Neubauten für die Farbenfabrik C. F. Beer Söhne in Köln
  • 1916: Gefallenen-Denkmal auf dem Westfriedhof in Gent (erhalten)
Zum Gedenken der acht Besatzungsmitglieder, die beim Abschuss des Heeres-Luftschiffes LZ 37 am 7. Juni 1915 über Sint-Amandsberg bei Gent zu Tode kamen; LZ 37 war das erste deutsche Luftschiff im Ersten Weltkrieg, das von einem britischen Flugzeug-Piloten in voller Fahrt von oben durch Abwurf einer Brandbombe abgeschossen wurde. Auftraggeber des Denkmals war 1916 das deutsche Militärbauamt Gent, die Einweihung erfolgte am 7. Januar 1917.[8]
  • um 1917: diverse Neubauten für die Rheinische Metallwaren- und Maschinenfabrik AG (Rheinmetall) in Düsseldorf
  • 1921–1922: Kohlensilo für die Kokerei der Zeche Hannibal in Bochum (um 1975 abgerissen)
  • 1922–1923: Kesselhaus der Zeche Vereinigte Constantin der Große in Bochum (um 1975 abgerissen)
  • 1922–1924: Büro- und Geschäftshaus „Wilhelm-Marx-Haus“ in Düsseldorf, Heinrich-Heine-Allee (eines der ersten Bürohochhäuser Deutschlands, unter Denkmalschutz, 1984 gleichartig erweitert)
  • 1923: Verwaltungsgebäude für das Werk Höntrop des Bochumer Vereins in Bochum-Höntrop, Essener Straße (erhalten)
  • 1923–1924: Geschäftshaus der Brennerei Wilhelm Strothmann in Minden
  • 1924: Kriegerehrenmal in Hattingen (erhalten)
  • 1925: Umbau bzw. Innenausstattung des Kinos „Residenz-Theater“ in Düsseldorf
  • 1925: Grabmal der Familie Leonhard Tietz auf dem Jüdischen Friedhof Bocklemünd
  • 1925–1926: Dauerbauten der Ausstellung GeSoLei in Düsseldorf, Ehrenhof und Joseph-Beuys-Ufer
    • „Rheinhalle“ (als Planetarium nutzbarer Festsaal), seit 1978 „Tonhalle“ (Hauptsaal nach Kriegsschäden 1975–1978 modern erneuert, Fassaden und Foyer erhalten)
    • „Museumsbau 1“ (zeitgen.) später „Museum Volk und Wirtschaft“, seit 1998 „NRW-Forum Kultur und Wirtschaft“ (mit relativ geringen Veränderungen erhalten)
    • „Museumsbau 2“ (zeitgen.), später „Kunstmuseum“, seit 2001 „museum kunst palast“ (mit Veränderungen erhalten)
    • Restaurant „Rheinterrasse“ (teilweise umgebaut, Innenraum des „Rheingoldsaals“ unvollständig erhalten)
  • 1927: Empfangsgebäude des Bahnhofs Meißen (Überarbeitung eines Entwurfs der Reichsbahn-Bauverwaltung)
  • 1927–1930: Deutsches Hygiene-Museum in Dresden, Lingnerplatz (unter Denkmalschutz, teilweise verändert)
  • 1927–1928: Kino „Gloria-Palast“ in Bielefeld (Außenbau und Innenausstattung, nach Teilzerstörung im Zweiten Weltkrieg stark verändert, mittlerweile zum Geschäftshaus umgenutzt, Außenbau mit rekonstruierter Fassade erhalten)
  • 1928–1929: Kommunalbank (heute: Sparkasse Bochum) in Bochum, Dr.-Ruer-Platz (mit Veränderungen erhalten)
  • 1929–1932: Staatliches Kurhotel in Bad Schwalbach
  • 1930–1931: Klubhaus des Golfclub Dresden-Bad Weißer Hirsch/Bühlau; heute Bühlauer Waldgärten[9]
  • 1937–1938: Luftgaukommando IV in Dresden-Strehlen, August-Bebel-Straße (erhalten)
  • 1940–1941: Erweiterungsbau, so genannter „Rotunda-Bau“ der Metall- und Lackwarenfabrik Johannes Großfuß in Döbeln, Grimmaische Straße (Zuschreibung an Kreis nach einer Publikation des Landesdenkmalamtes aus 1996, erhalten)
  • 1950–1952: Landeszentralbank in Dortmund, Hiltropwall 16 (heute Filiale der Bundesbank)

Bismarcktürme

Bismarckturm „Götterdämmerung“

Entwurf „Götterdämmerung“

Besondere Popularität verdankte Kreis seinem 1899 prämierten Wettbewerbsentwurf „Götterdämmerung“ für einen Bismarckturm der Deutschen Studentenschaft (vgl. Unterabschnitt „Erste Werke“ im Abschnitt „Leben“). Eine Auswahl der 47 nach diesem Entwurf teilweise mit kleinen Abweichungen und immer durch lokale Architekten bzw. Bauunternehmer ausgeführten Bismarcktürme ist hier aufgelistet (ausführliche Liste: Bismarckturm):

Individuelle Entwürfe

Kreis wurde später auch wiederholt mit dem Entwurf von individuell gestalteten (also nur ein mal ausgeführten) Bismarcktürmen beauftragt. Zum Teil sind diese Entwürfe siegreich aus Architekturwettbewerben hervorgegangen.

Ehrungen

In Düsseldorf und Eltville wurde je eine Straße nach ihm benannt.

Literatur

Weblinks

Commons: Wilhelm Kreis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Mainz-Bingen (PDF; 1,9 MB) Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.), Mainz 2014.
  2. Der Entwurf für das Ehrenmal wird im Thieme-Becker als „Grabmal für die Bergleute von Radbod“ ohne Datierung erwähnt, im Werkverzeichnis der 1994er Kreis-Monografie (vgl. Literatur) jedoch als „Denkmal für die im Kriege gefallenen Bergleute von Radbod“ interpretiert, seltsamerweise aber auf „um 1912“ datiert. (Da die Zeche erst 1905 entstand, konnte es vor 1914 keine in einem Krieg gefallenen Radbod-Bergleute geben.) In beiden Quellen ist keine Abbildung wiedergegeben. Als künstlerischer Urheber des bis heute vor Ort erhaltenen Ehrenmals wird aber der Bildhauer Ernst Müller-Braunschweig genannt, eventuell handelt es sich bei dem Entwurf von Kreis um einen nicht ausgeführten Wettbewerbsbeitrag.
  3. Ulrich Coenen: Bühlerhöhe und Stupinigi. Filippo Juvarras Jagdschloss als Vorbild für das neubarocke Denkmal von Wilhelm Kreis. In: Die Ortenau, Veröffentlichungen des Historischen Vereins für Mittelbaden, ISSN 0342-1503, 82.2002, S. 243–276.
  4. Ulrich Coenen: Bühlerhöhe. Das Schloss im Schwarzwald von Wilhelm Kreis. Swen Panten, Baden-Baden 2004, ISBN 3-928813-13-7.
  5. Hiltrud Kier: Denkmälerverzeichnis Köln Altstadt und Deutz (= Landeskonservator Rheinland [Hrsg.]: Arbeitshefte des Landeskonservators Rheinland. Band 12.1). Rheinland Verlag, Köln 1979, ISBN 3-7927-0455-2, S. 68.
  6. Architekten- und Ingenieurverein Köln e. V. von 1875 (Hrsg.): Köln. Seine Bauten 1928–1988. 1. Auflage. J.P. Bachem Verlag, Köln 1991, ISBN 3-7616-1074-2, S. 280.
  7. Datierung auf 1914 laut: Heinrich Schoppmeyer: Witten. Geschichte von Dorf, Stadt und Vororten. Band 1, Witten 2012, ISBN 978-3-00-040266-1, S. 505–506.
  8. Grafmonument bemanning Duitse zeppelin in De Inventaris van het Bouwkundig Erfgoed (in Flämisch / Niederländisch), abgerufen am 13. November 2014
  9. Webseite Dresdner Stadtteile, abgerufen am 26. Mai 2016