Altdorf (Pfalz)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Altdorf (Pfalz)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Altdorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 17′ N, 8° 13′ OKoordinaten: 49° 17′ N, 8° 13′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Südliche Weinstraße
Verbandsgemeinde: Edenkoben
Höhe: 122 m ü. NHN
Fläche: 6,37 km2
Einwohner: 897 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 141 Einwohner je km2
Postleitzahl: 67482
Vorwahl: 06327
Kfz-Kennzeichen: SÜW
Gemeindeschlüssel: 07 3 37 002
Adresse der Verbandsverwaltung: Poststraße 23
67480 Edenkoben
Website: www.altdorf-pfalz.de
Ortsbürgermeister: Helmut Litty
Lage der Ortsgemeinde Altdorf im Landkreis Südliche Weinstraße
KarteKirrweiler (Pfalz)Kirrweiler (Pfalz)Kirrweiler (Pfalz)MaikammerSankt Martin (Pfalz)Herxheim bei Landau/PfalzHerxheimweyherRohrbach (Pfalz)InsheimBornheim (Pfalz)Essingen (Pfalz)Hochstadt (Pfalz)Offenbach an der QueichBilligheim-IngenheimBirkweilerBirkweilerBöchingenBöchingenBöchingenEschbach (Pfalz)FrankweilerFrankweilerGöcklingenHeuchelheim-KlingenIlbesheim bei Landau in der PfalzIlbesheim bei Landau in der PfalzImpflingenKnöringenLeinsweilerRanschbachSiebeldingenSiebeldingenWalsheimWalsheimWalsheimBad BergzabernBarbelrothBirkenhördtBöllenbornDierbachDörrenbachGleiszellen-GleishorbachHergersweilerKapellen-DrusweilerKapsweyerKlingenmünsterNiederhorbachNiederotterbachOberhausen (bei Bad Bergzabern)OberotterbachOberschlettenbachPleisweiler-OberhofenSchweigen-RechtenbachSchweighofenSteinfeld (Pfalz)VorderweidenthalAlbersweilerAlbersweilerAnnweiler am TrifelsAnnweiler am TrifelsDernbach (Pfalz)EußerthalGossersweiler-SteinMünchweiler am KlingbachRamberg (Pfalz)RinnthalSilz (Pfalz)VölkersweilerWaldhambach (Pfalz)WaldrohrbachWernersbergAltdorf (Pfalz)Altdorf (Pfalz)Altdorf (Pfalz)Böbingen (Pfalz)Böbingen (Pfalz)Böbingen (Pfalz)BurrweilerBurrweilerEdenkobenEdenkobenEdesheimEdesheimEdesheimEdesheimFlemlingenFlemlingenFlemlingenFreimersheim (Pfalz)GleisweilerGleisweilerGommersheimGommersheimGommersheimGroßfischlingenHainfeld (Pfalz)Hainfeld (Pfalz)Hainfeld (Pfalz)KleinfischlingenRhodt unter RietburgRhodt unter RietburgRoschbachRoschbachVenningenVenningenVenningenWeyher in der PfalzWeyher in der PfalzLandau in der PfalzLandau in der PfalzLandau in der PfalzLandkreis GermersheimRhein-Pfalz-KreisLandkreis Bad DürkheimNeustadt an der WeinstraßeLandkreis Bad DürkheimLandkreis KaiserslauternLandkreis SüdwestpfalzFrankreich
Karte
Ortsbild von Altdorf

Altdorf ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Edenkoben an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt 7 km östlich von Edenkoben zwischen der zum Pfälzerwald gehörenden Haardt und dem Rhein mitten im Gäu. Zu Altdorf gehört zusätzlich der Wohnplatz Ziegelhütte, der sich im nördlichen Gemeindegebiet befindet.[2]

Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Neustadt an der Weinstraße, Böbingen, Freimersheim, Großfischlingen, Venningen und Kirrweiler. Zudem gehören zwei unbewohnte Exklaven im Pfälzerwald, die jeweils Altdorfer Wald heißen, zum Gemeindegebiet. Die weiter östlich liegende grenzt im Uhrzeigersinn – Exklaven kursiv gesetzt – an Maikammer, Edenkoben, Rhodt unter Rietburg und Böbingen. Die westliche grenzt im Uhrzeigersinn an Kirrweiler, Böbingen und Venningen.

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der in West-Ost-Richtung verlaufende Triefenbach streift den südlichen Rand der Bebauung; zuvor nimmt er von rechts den Brühlgraben auf. Durch den Süden der Gemeindegemarkung fließt der Lachgraben. Der Modenbach und dessen linker Zufluss Waldgraben bilden stellenweise die Grenze zu Großfischlingen und der Kropsbach stellenweise diejenige zu Neustadt.

Die östliche Waldexklave wird ebenfalls vom Triefenbach durchflossen, die andere wird im Westen durch den Kohlbach begrenzt; innerhalb letzterer befindet sich zudem der Kohlbrunnen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste erhaltene Erwähnung von Altdorf stammt von 776 in einer Urkunde der Abtei Lorsch. Bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Ort dem Grafen von Degenfeld und bildete dort ein Oberschultheißenamt. Das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[3]

Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Altdorf in den Kanton Landau eingegliedert. 1815 hatte der Ort insgesamt 468 Einwohner. Im selben Jahr wurde er Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte der Ort wie die gesamte Pfalz in das Königreich Bayern. Zur selben Zeit wechselte die Gemeinde in den Kanton Edenkoben. Von 1818 bis 1862 gehörte die Gemeinde dem Landkommissariat Landau an; aus diesem ging das Bezirksamt Landau hervor.

Ab 1939 war der Ort Bestandteil des Landkreises Landau in der Pfalz. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Altdorf innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte die Gemeinde am 7. Juni 1969 in den neu geschaffenen Landkreis Landau-Bad Bergzabern, der 1978 in Landkreis Südliche Weinstraße umbenannt wurde. 1972 wurde Altdorf der ebenfalls neu gebildeten Verbandsgemeinde Edenkoben zugeordnet.

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Katholiken gehören zum Bistum Speyer und unterstehen dort dem Dekanat Landau. Die Evangelischen sind Teil Protestantischen Landeskirche Pfalz und fallen in den Zuständigkeitsbereich des Pfarramtes im Gäu. 2012 waren 53,8 Prozent der Einwohner evangelisch und 26,3 Prozent katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[4]

Vor Ort befand sich einst eine jüdische Gemeinde, deren verstorbene Mitglieder in Essingen beigesetzt wurden. Am 22. Oktober 1940 wurden die in Altdorf lebenden Juden im Zuge der Wagner-Bürckel-Aktion deportiert.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemaliges Rathaus

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Altdorf besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[5]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Helmut Litty wurde 2009 Ortsbürgermeister von Altdorf.[6] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 56,53 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[7] Sein Amtsvorgänger war Erich Litty.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Altdorf
Wappen von Altdorf
Blasonierung: „In geviertem Schild oben rechts in Rot eine zweitürmige gemauerte silberne Burg mit offenem Tor, belegt mit einem schrägrechts liegenden goldenen Abtstab, darüber schwebend eine dreizackige goldene Krone, oben links in Blau ein silberner Adler, unten rechts ein silbernes Schildhaupt über blauem Feld, unten links in Gold ein schwarzes Gemarkungszeichen in Form des Umrisses eines geteilten Halbrundschildes mit henkelförmigem Absatz am oberen Schildrand.“[8]
Wappenbegründung: Das vom rheinland-pfälzischen Innenministerium am 6. August 1953 verliehene Wappen erinnert an vier geschichtliche Gegebenheiten. Das Feld 1 erinnert daran, dass Altdorf schon in frühester Zeit ein Lehen des Klosters Weißenburg war. Im Feld 2 ist der Adler der Grafen von Degenfeld-Schomburg zu sehen. In Feld 3 ist das Wappen der Herren von Altdorf abgebildet und Feld 4 zeigt das Wappen vor 1953, ein Gemarkungszeichen, welches schon in Otto Hupps Wappenbuch zu sehen war. genehmigt.

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

00Banner: „Das Banner ist gelb-schwarz längsgestreift mit schwarz-gelbem Bannerhaupt und aufgelegtem Wappen an der Schnittstelle zwischen Bannerhaupt und unterem Teil.“
00Hissflagge: „Die Flagge ist schwarz-gelb viergeteilt mit dem aufgelegten Wappen in der Mitte.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kulturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Denkmalgeschützte protestantische Pfarrkirche

In der Ortsgemeinde existieren insgesamt acht Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter die protestantische Kirche:

Natur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die beiden Waldexklaven liegen im Naturpark Pfälzerwald, der wiederum zum Biosphärenreservat Pfälzer Wald-Vosges du Nord gehört. Die Landschaftsschutzgebiete Mittleres Modenbachtal und Triefenbachtal erstrecken sich teilweise über die Gemeindegemarkung.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weinbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altdorf ist ein Winzerort und als solcher Teil des Weinanbaugebiets Pfalz. Die mit Wein bepflanzte Fläche beträgt 214 ha.[9] Altdorfer Weine gibt es in einer breiten Palette an Rebsorten aus den Einzellagen „Gottesacker“ (121,2,ha)[10] und „Hochgericht“ (92,8 ha)[11], die zur Großlage „Trappenberg“ gehören.

Im Zuge der Haingeraide war Altdorf an der sogenannten vierten Haingeraide beteiligt, die in der frühen Neuzeit aufgelöst und die teilweise der Gemeinde unterstellt wurde. das Deidesheimer Spital besaß auf der Gemeindegemarkung einst 15.935 Quadratmeter Ackerfläche, die es nach dem Zweiten Weltkrieg verkaufte.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreisstraße 6 innerhalb von Altdorf

Durch Altdorf verläuft in Nord-Süd-Richtung die Landesstraße 540; sie stellt eine Verbindung mit Lachen-Speyerdorf und Neulauterburg her. Die von Westen nach Osten führende Kreisstraße 6 verläuft von Edenkoben nach Gommersheim.

Der Ort selbst ist über die von PalatinaBus betriebene Buslinie 505 des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar, die ihn mit Edenkoben und Gommersheim verbindet, an das Nahverkehrsnetz angebunden. Nächstgelegener Bahnhof ist Edenkoben an der Bahnstrecke Neustadt–Wissembourg.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nächstgelegene Grundschule befindet sich im benachbarten Böbingen.

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schmied Kurt’s Haisel

Im Nordwesten der Gemarkung befindet sich mit dem Schmied Kurt’s Haisel eine Hütte des Pfälzerwald-Vereins, die von dessen Ortsgruppe Altdorf-Böbingen betrieben wird, in der jedoch weder Bewirtung erfolgt noch Übernachtungsmöglichkeiten existieren. Durch den Süden des Gemeindegebietes sowie durch die östliche Waldexklave verläuft der mit einem roten Kreuz markierte Fernwanderweg Franken-Hessen-Kurpfalz. Zudem liegt die Gemeinde am Kraut-und-Rüben-Radweg.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1968: Karl Litty (1888–1984), Bürgermeister von 1920 bis 1933 und 1946 bis 1968[12]
  • 2000: Werner von Nida (1930–2017), 1968 bis 1989 Bürgermeister[12][13]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen, die vor Ort gewirkt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Altdorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2020[Version 2022 liegt vor.]. S. 153 (PDF; 1 MB).
  3. Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hrsg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden. Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015, ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (538).
  4. Ewois, Stand: 31. Juli 2012
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  6. Altdorf: Helmut Litty – Wilhelm Giese. In: Pfalz-Express. Ahme Licht Verlag GbR, Kandel, 14. Mai 2014, abgerufen am 11. April 2020.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 11. April 2020 (siehe Edenkoben, Verbandsgemeinde, erste Ergebniszeile).
  8. Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.
  9. Altdorf - Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 5. Februar 2024
  10. Altdorfer Gottesacker - Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 5. Februar 2024
  11. Altdorfer Hochgericht - Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 5. Februar 2024
  12. a b Ehrenbürger (Memento vom 10. Juli 2018 im Internet Archive), auf altdorf-pfalz.de, abgerufen am 9. Juni 2018.
  13. Werner von Nida, auf rheinpfalz.de, abgerufen am 9. Juni 2018.