Böbingen (Pfalz)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 17′ N, 8° 14′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Südliche Weinstraße | |
Verbandsgemeinde: | Edenkoben | |
Höhe: | 120 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,91 km2 | |
Einwohner: | 770 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 111 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67482 | |
Vorwahl: | 06327 | |
Kfz-Kennzeichen: | SÜW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 37 011 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Poststraße 23 67480 Edenkoben | |
Website: | www.boebingen-pfalz.de | |
Ortsbürgermeister: | Stefan Werner | |
Lage der Ortsgemeinde Böbingen im Landkreis Südliche Weinstraße | ||
Böbingen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Edenkoben an.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt 9 km östlich von Edenkoben in der Rheinebene zwischen dem Pfälzerwald und dem Rhein im sogenannten Gäu.
Nördlich der Wohnbebauung fließt von West nach Ost der gut 20 km lange Triefenbach. Dieser entspringt westlich von Edenkoben im Pfälzerwald und mündet etwa 6 km unterhalb von Böbingen von rechts in den Kropsbach, einen rechten Zufluss des Speyerbachs. Die westliche Waldexklave wird im Westen durch den Kohlbach begrenzt.
Nachbargemeinden Böbingens sind im Uhrzeigersinn im Norden die Neustadter Ortsteile Duttweiler und Geinsheim, dann die Ortsgemeinden Gommersheim, Freisbach, Freimersheim und Altdorf.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Lorscher Codex wurde Böbingen erstmals 772 als Bilingen genannt. Im 15. Jahrhundert kam das Dorf zur Kurpfalz, innerhalb derer es dem Oberamt Germersheim sowie der Stadt und Fauthei Germersheim unterstand. In der heutigen Schreibweise erschien der Ortsname 1586, nachdem er davor auch Bobingin, Bebingen und Bibingen gelautet hatte.
Nach dem Rückgang der Bevölkerung wegen des Dreißigjährigen Kriegs siedelten sich nach 1650 viele Neubürger aus der Schweiz an.
Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Böbingen in den Kanton Edenkoben eingegliedert und war Sitz einer Mairie, die später ins benachbarte Freimersheim verlegt wurde. 1815 wurde er Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte der Ort wie die gesamte Pfalz in das Königreich Bayern. Von 1818 bis 1862 gehörte die Gemeinde dem Landkommissariat Landau an; aus diesem ging das Bezirksamt Landau hervor.
Ab 1939 war der Ort Bestandteil des Landkreises Landau in der Pfalz. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Böbingen innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte die Gemeinde am 7. Juni 1969 in den neu geschaffenen Landkreis Landau-Bad Bergzabern, der 1978 in Landkreis Südliche Weinstraße umbenannt wurde. 1972 wurde Böbingen der ebenfalls neu gebildeten Verbandsgemeinde Edenkoben zugeordnet.
2001 feierte die Ortsgemeinde ihr 1225-jähriges Jubiläum.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1815 | 1835 | 1991 | 2004 | 2012 | 2016 | 2018 |
Einwohner | 455 | 558 | 451 | 684 | 769 | 820 | 797[2] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2012 waren 48,8 % der Einwohner evangelisch und 30,1 % katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[3] Die Evangelischen gehören zur Protestantischen Landeskirche der Pfalz, die Katholiken gehören zum Bistum Speyer.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Böbingen besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[4]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Polizeibeamte Stefan Werner wurde im September 2016 mit 95,3 % der Stimmen zum neuen Ortsbürgermeister gewählt. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 92,22 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[5] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde er ohne Gegenkandidat mit 81,9 % der Stimmen erneut wiedergewählt.[6]
Werners Vorgänger waren der aus gesundheitlichen Gründen Ende Mai 2016 zurückgetretene Sebastian Renner und bis 2014 Gerhard Pulg.[7]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Beschreibung des Wappens lautet: „Von Rot und Gold gespalten, rechts eine vierfüßige goldene Bank, links ein roter Gänsefuß“. Es wurde 1953 vom Mainzer Innenministerium genehmigt und geht zurück auf ein Gerichtssiegel aus dem Jahr 1624.[8]
Partnergemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Partnerschaft besteht mit der einstigen Gemeinde Rudersdorf in Thüringen, die mittlerweile ein Ortsteil von Buttstädt ist.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
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Altar der katholischen Kirche
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Informationstafel an der katholischen Kirche
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Mariengrotte
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Haus mit Ortswappen
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Naturdenkmal Speierling (Sorbus domestica)
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Fachwerkhaus Hauptstr. 108
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Fachwerkhaus Hauptstr. 29
Kulturdenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor Ort gibt es insgesamt zehn Objekte, die unter Denkmalschutz stehen.
Natur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die beiden Waldexklaven liegen im Naturpark Pfälzerwald, der wiederum zum Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord gehört. Ein Speierling im Osten der Gemarkung ist vor Ort das einzige Naturdenkmal.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Böbingen ist ein Winzerort und als solcher Teil des Weinanbaugebiets Pfalz. Vor Ort befindet sich die Einzellage Ortelberg (46,7 ha)[9]. Diese gehört zur Großlage Trappenberg im Bereich Südliche Weinstraße des Weinanbaugebietes Pfalz.[10] Im Zuge der Haingeraide war Böbingen an der sogenannten vierten Haingeraide beteiligt, die in der frühen Neuzeit aufgelöst und deren größter Teil der Stadt Edenkoben unterstellt wurde. Eine Hohlglasfabrik mit 60 Arbeitsplätzen wurde 1893 eröffnet, fünf Jahre später jedoch wieder geschlossen.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch den Norden der Gemarkung verläuft in West-Ost-Richtung die Kreisstraße 6. Mitten durch den Ort verläuft die Kreisstraße 37. Die Kreisstraße 36 bildet zwischen diesen beiden eine Querverbindung.
Nächstgelegener Bahnhof ist Edenkoben an der Bahnstrecke Neustadt an der Weinstraße–Wissembourg. Parallel zur Bahnlinie verläuft die Bundesautobahn 65 (Ludwigshafen–Neustadt–Landau–Karlsruhe), deren Anschlussstelle 14 (Edenkoben) 6 km entfernt ist. Die Bundesstraßen 39 nördlich und 272 südlich ermöglichen Verbindungen zu Mittelzentren wie Speyer oder Landau.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Südwesten der Gemarkung abseits des Siedlungsgebiets an der Grenze zu Altdorf befindet sich eine Grundschule.
Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der Gemarkung der östlichen Waldexklave befindet sich das Naturfreundehaus Sauermilchtälchen. Der mit einem roten Kreuz markierte Fernwanderweg Franken-Hessen-Kurpfalz verläuft durch den Süden der Gemarkung sowie durch die östliche Exklave im Pfälzerwald.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehrenbürger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Leopold Reitz (1889–1972), Lehrer, Schriftsteller, Heimatdichter
- Erwin Renner, Altbürgermeister
- Gerhard Pulg, Altbürgermeister, Ehrenbürger seit 5. Dezember 2018
- Bertold Renner (1937–2019), Bürgermeister von 1974 bis 1989, Ehrenbürger seit 5. Dezember 2018
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Leopold Reitz
- Leopold Damian (1895–1971), Politiker (NSDAP)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- SWR-Archiv (Sendung „Hierzuland“), ein Ortsporträt des Dorfes von Hermann Götz
- Porträt über die Hauptstraße in Böbingen
- Literatur über Böbingen in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Geschichte des Ortes - Böbingen in der Pfalz. Abgerufen am 16. Februar 2019.
- ↑ KommWis, Stand: 31. Dezember 2012.
- ↑ Stefan Werner (Ortsbürgermeister und Wahlleiter): Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Gemeinderat Gemeinde Böbingen am 9. Juni 2024. In: Amtsblatt VG Edenkoben, Ausgabe 26/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 19. Juni 2024, abgerufen am 26. Oktober 2024.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Edenkoben, Verbandsgemeinde, zweite Ergebniszeile. Abgerufen am 11. April 2020.
- ↑ Böbingen, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 16. Juli 2024.
- ↑ Die Rheinpfalz, Lokalausgabe Landau, 5. September 2016.
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.
- ↑ Böbingener Ortelberg - Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 26. Februar 2024.
- ↑ Weinlagen in Rheinland-Pfalz - Stand Herbst 2020. Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 6. August 2021; abgerufen am 6. August 2021. (PDF, 0,7 MB)