Wikipedia:Kurier/Ausgabe 10 2016
Gipfeltreffen am Main
Das 6. Treffen der Redaktion Film und Fernsehen in Frankfurt am Main stand im Zeichen neuer Produktions-/Veröffentlichungsrealitäten (Netflix, Amazon, YouTube) und eines Get-together mit dem Deutschen Filminstitut (u.a. filmportal.de). Als Tagungsort diente standesgemäß das Deutsche Filmmuseum am herbstlichen Ufer des Mains.
Die übliche Runde vergangener Jahre wurde erfreulicherweise durch zahlreiche neue Gesichter bereichert. Erstaunlich war auch, dass sich im Etherpad eine Rekordzahl von weiteren fünf Redaktionsmitgliedern dazuschaltete. Die eigentlich lockere Tagesordnung am ersten Tag mündete bereits zu Beginn in ein stattliches Thema: Wie wird man in der Wikipedia den neuen Verwertungsformaten und Vertriebswegen gerecht? Unseren trägen Relevanzkriterien für Serien etwa sieht man an, dass sie in die Jahre gekommen sind. Im Plenum entstand ein Konsens, dass formale Kriterien nicht ausschlaggebend sein sollten (beispielsweise mind. 12 Episoden, wöchentliche Ausstrahlung), da sich heutzutage viele Formate in Zwischenbereichen bewegen (Mini-/Webserien, Ad-hoc-Veröffentlichung einer ganzen Serie auf Netflix). Die Diskussion und Beantragung einer Änderung der RK wurde bereits angestoßen (Link). Weitere Themen waren die Angabe der Erstausstrahlung von Serienepisoden und die einheitliche Formatierung von Filmografien bei Zweispaltigkeit, siehe auch Protokoll.
Der zweite Block diente dem Kennenlernen mit dem Filminstitut. Insgesamt fünf Mitarbeiter nahmen sich die Zeit für einen Austausch. Zunächst wurde dem Filminstitut Arbeitsweise und Organisation der RFF nahegebracht. Der Inputvortrag endete schließlich mit der Idee der Vernetzung der Filminstitutionen über Wikidata. Hier wurde in den vergangenen Wochen und Monaten bereits einiges an Grundlagenarbeit geleistet. Als nächstes soll der Film- und Personen-Katalog des DFI in Wikidata hochgeladen werden, um die Bestände abzugleichen (LdiF und OFDb sind bereits vorhanden). Es folgte die Vorstellung der Gastgeber, die immer wieder von kurzen Diskussionsrunden unterbrochen wurde; durch das wachsame Publikum entstand ein lebendiger Austausch. Es wurde angeregt, den GLAM-Gedanken anzustoßen, um die Bestände des Filmmuseums aus den Kellern zu holen, Kontakte wurden versprochen und Ideen gesponnen. Wie auf einem Gipfeltreffen üblich, kam auch der Kräftevergleich nicht zu kurz: Während die Wikipedia mit Abrufzahlen punkten konnte (Tod von Manfred Krug), präsentierte das Filmportal ihre Seite zu Simon Steinhorst (#Verafake), für den in der Wikipedia kein Artikel existiert.
Ungeachtet der bereits verstrichenen Arbeitsstunden wurde gegen Abend ein dritter und letzter Teil ausgerufen. Dabei wurde unter anderem vom Projekt der Wikipedia:FilmFrauen berichtet. Auf Initiative von WS_ReNu wird einmal im Monat in mehreren Städten das Thema weibliche Filmschaffende in den Fokus gerückt. Als netten Abschluss präsentierte ich eine neue Vorlage, die aus vorhandenen Wikidata-Informationen die Formatvorlage Film befüllt (Beispiel). Der Abend im Szeneviertel Frankfurts gestaltete sich feuchtfröhlich und im Zeichen regionaler Spezialitäten.
Tag 2 startete wiederum mit einem goldigen Spaziergang entlang des Mains. Tatkräftig wurden anschließend die Reste der TOPs des vorherigen Tages aufgegriffen. Der lang ersehnte RFF-Flyer soll nun endlich Wirklichkeit werden, Deadline: bis zum nächsten Treffen. Die Praxis der Glashütte wurde im Kreis noch einmal bekräftigt: gute Artikel gehören in den ANR, auch wenn der Film in nächster Zeit noch nicht veröffentlicht wird. Dem wiederkehrenden Thema Wikidata wurde angefügt, dass WMDE es versäumt hätte, den Vorbehalten innerhalb der deutschen Community mit einer entsprechenden Bearbeitungsschnittstelle entgegenzutreten. Dies wird als zentrales Hindernis angesehen, die Daten in Wikidata in der Wikipedia zu nutzen. Der obligatorische Abschluss des Treffens galt wieder den Themen der Redaktionsseite, bis der Hunger uns dem Filmmuseum den Rücken kehren ließ. In einer fröhlichen Nudelbar fand das ergiebige Treffen seinen Abschluss. Bis zum nächsten Jahr! Q., 31.10.
WLM Deutschland: die Liste der Preisträger
Beim Wettbewerb Wiki Loves Monuments (WLM) wurden in diesem Jahr wieder rund 39.000 Bilder von deutschen Bau- und Kulturdenkmalen hochgeladen und für die Bebilderung von Artikeln und Listen in der Wikipedia zur Verfügung gestellt. Damit konnte der deutsche Vorjahresrekord in Bezug auf die hochgeladenen Bilder geknackt werden und erstmals auch international der erste Platz in diesem Ranking geholt werden.
Das Organisationsteam und die Jury bedanken sich bei allen, die am Wettbewerb mitgewirkt haben: ob als Teilnehmer, als Vorjuror, als Helfer im Hinter- oder auch Vordergrund. Die Vorjury hat mit mehr als 300.000 Bewertungen eine großartige Arbeit geleistet und entscheidend bei der Auswahl der diesjährigen Siegerbilder mitgewirkt. Die besten 1041 Fotos mit einer Gesamtbewertung von mindestens 3,0 Sternen aus dem Vorjury-Ranking wurden von der Hauptjury, die durch die Experten Nina Schwenke und Volkmar Billeb unterstützt wurde, begutachtet, bewertet und in das untenstehende Ranking einsortiert. Die Top-10-Bilder werden an den internationalen Wettbewerb weitergeleitet. Neben den Preisen für die Top 100 vergab die Jury zwei Sonderpreise an besonders gelungene 360°-Panoramabilder.
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1. Platz: Die Speicherstadt in Hamburg (XRay)
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2. Platz: Das Landgericht in Berlin (Code)
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3. Platz: Der Alexanderplatz in Berlin (Poco a poco)
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4. Platz: Rakotzbrücke im Azaleen- und Rhododendronpark Kromlau (Dean)
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5. Platz: Das Antiquarium in der Münchner Residenz (Mk063)
Allen Gewinnern sei an dieser Stelle der Glückwunsch des gesamten Organisationsteams und der Jury übermittelt. Wir würden uns freuen, wenn Ihr auch im nächsten Jahr wieder am Wettbewerb mitwirkt und dafür sorgt, dass auch Wiki Loves Monuments 2017 in Deutschland ein Erfolg wird.
Die weiteren Preisträger sind hier zu sehen. WLM-Team, 26.10.
Und der Deutsche Preis für Denkmalschutz geht an … Benutzer AxelHH!
Am Montag hat das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz im Rahmen seiner Jahreshauptversammlung die höchste Auszeichnung für Denkmalschutz in Deutschland verliehen. Der Deutsche Preis für Denkmalschutz wird seit 1977 in mehreren Kategorien vergeben: Neben dem Journalisten- und dem Internetpreis für Vertreter von Presse, Hörfunk und Fernsehen, die beispielhaft auf die Probleme des Denkmalschutzes aufmerksam gemacht haben, werden jährlich auch engagierte Ehrenamtliche, Privatpersonen oder Gruppen ausgezeichnet, die durch ihre Initiative einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung und Rettung von Gebäuden, Ensembles, Altstadtkernen, Dörfern und archäologischen Denkmälern geleistet haben. In diesem Jahr hat eine der fünf Silbernen Halbkugeln nach Vorschlag des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege der Wikipedianer AxelHH erhalten.
Neben der Vermittlung von Objekten und Themen der Denkmalpflege durch zahlreiche Artikel rund um die Bau- und Bodendenkmalpflege in Niedersachsen in der Wikipedia wurde auch seine Arbeit über ältere Fundstellen, Kirchen, Burgen, Schlösser und Befestigungsanlagen gewürdigt, die er oftmals auch selbst bebildert (man schaue auf seine Benutzerseite). Besonders gelobt wurde sein klarer Stil beim allgemeinverständlichen Erklären auch komplexerer Sachverhalte. Herausgestellt wurde zudem die sehr gute Zusammenarbeit mit dem genannten Landesamt ebenfalls mit dem Ziel, die breite Öffentlichkeit über ihre Denkmäler aufzuklären. Der Preis wurde im feierlichen Rahmen im Theater Görlitz übergeben durch die Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz, zugleich Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Martina Münch, und weitere Jurymitglieder und Funktionäre. Die Laudatio des Vorsitzenden der Jury, Werner von Bergen vom ZDF, war sehr bewegend und motivierend, einen guten Einblick in die Auszeichnung gewährt auch die Festbroschüre (S. 10f.). Es ist erfreulich, dass die Arbeit von Wikipedianerinnen und Wikipedianern immer häufiger auch von höherer Stelle anerkannt und gewürdigt wird. Gratulieren wir heute AxelHH zur Anerkennung seines tollen Engagements für die Wikimedia-Projekte! (DH, 25.10.)
Eine Herausforderung für die Zukunft – das Thema Psychische Gesundheit in den Wikimedia Communitys
Einige von Euch haben mitbekommen, dass ich auf der Wikimania 2016 eine Präsentation mit dem Titel Wikipedia addiction and its comorbidities gehalten habe. Ich habe in der Folge von vielen Seiten gehört, dass ich dabei wichtige Themen angesprochen habe und an diesen dran bleiben soll. All diese Gespräche, Mails und Chats haben mich noch neugieriger gemacht, was wir eigentlich über die psychische Gesundheit der verschiedenen Wikimedia-Communitys wissen. Wir alle kennen Witze und Anekdoten über Wikipediasucht, Wikiwahnsinn und ähnliches. Viele von uns haben sich aber auch ernsthafter mit dem Thema beschäftigt. Es gibt Blogs zum Thema Wikipedia und Autismus, und einige User stehen offen zu einer psychiatrischen Diagnose. Aber all dieses Wissen und alle damit zusammenhängenden Theorien sind nirgends systematisch erfasst und schon gar nicht sinnvoll ausgewertet.
Das möchte ich ändern. Ich möchte an alle Chapter herantreten und sammeln, was dort an Wissen rund um den Themenkreis vorhanden ist. Ich möchte in möglichst vielen Communitys Ansprechpartner finden, die sich ebenfalls für diese Themen interessieren und deren Wissen abfragen und sammeln. Ich vermute, dass sich aus diesen Daten interessante Hypothesen ableiten lassen, die uns allen helfen können, besser und mit weniger nervenaufreibenden Konflikten zusammenzuarbeiten. Eine erste Hypothese habe ich bereits: ich vermute stark, dass wir alle besser miteinander vernünftig über Inhalte reden können, wenn wir jede und jeder unseren eigenen Stress besser im Griff haben. Deshalb möchte ich parallel zu diesen Nachforschungen auch ein Online-Training entwickeln, das uns genau dabei hilft.
Freddy2001 und Doc Taxon interessieren sich ebenfalls für diesen Themenbereich und haben mir zugesagt, mich bei meinen Nachforschungen dort zu unterstützen, wo ich Know-how im Bereich Technik oder Design brauche. Dennoch ist das ein Vorhaben, das den üblichen Rahmen einer ehrenamtlichen Tätigkeit deutlich überschreitet. Deshalb habe ich eine Finanzierung durch einen Grant der Wikimedia Foundation beantragt. Aktuell läuft die Phase der Beantragung, in der Mitglieder der Community dazu aufgerufen sind, die Anträge zu kommentieren, zu kritisieren oder zu befürworten.
Also seid Ihr jetzt alle gefragt – ich freue mich auf Eure Meinungen hier in meinem Antrag! (Kri, 24.10.2016)
Schreibwettbewerb: Nachrichten aus dem Diesseits
Diese Meldung beginnt mit einer Entschuldigung. Einer Entschuldigung an Knurrikowski, Morten Haan, Karim, Andim, AnnaS.aus I., ZdBdLaLaLa, Liebermary, Aalfons, Marcus Cyron und Maimaid. Zehn Benutzer, die eigentlich binnen drei Tagen eine Bestätigung ihrer Mails erhalten sollten, was aber ausblieb. Zehn Benutzer, die diesmal ganz ohne große Werbetrommel den Weg in mein Mailpostfach gefunden und (mit den auf diesen Artikel hin eingegangenen Stimmen) damit bereits jetzt verhindert haben, dass der aktuelle Publikumspreis des Schreibwettbewerbs der mit der geringsten Teilnahme in der Geschichte wird.
Dass der Schreibwettbewerb funktioniert, ist nämlich nicht selbstverständlich: Ein Blick in die neu eingerichtete Statistik des SW zeigt, dass es durchaus bessere Zeiten, aber auch Konjunkturen mit Aufs und Abs gab. Die Grafik zeigt für eigentlich alle Indikatoren langfristig eher eine Stagnation als einen Abwärtstrend, allerdings mit deutlichen Unterschieden zwischen den einzelnen Ausgaben. Bei der diesjährigen WikiCon in Kornwestheim habe ich versucht, die von mir zusammengetragenen Zahlen zu interpretieren. Mein Fazit: Der Schreibwettbewerb lebt nicht nur von der Teilnahme (wie manch eine Augure nicht müde wird, auf der Diskussionsseite des Wettbewerbs zu beklagen), sondern vor allem von der Organisation. Seit 2011 sind nicht nur die Teilnehmerzahlen eingebrochen, es haben sich auch viele einstmals aktive Organisatoren wie Minderbinder und Achim Raschka zurückgezogen. In der Folge sind die Listen mit den Preisspenden zurückgegangen und die Zahl der Jurykandidaturen ist zurückgegangen.
Freilich zeigt sich darin auch eine gewisse Erschöpfung derer, die über Jahre nicht nur als Organisatoren, sondern auch als Autorinnen und Juroren den SW getragen haben: Spätestens nach dem dritten Mal Jury war bei mir eine Pause fällig. Trotzdem ist der Schreibwettbewerb alles andere als dem Tode geweiht. Insbesondere beim Publikumspreis zeigt sich der Effekt einer gut geführten Werbekampagne (Ausgabe 20, 22, 24) gegenüber „Nichtstun“ (Ausgaben 21, 23, 25) besonders deutlich. Es geht also weniger um die Eindampfung der Wettbewerbssektionen, der Reduktion auf eine einzige Ausgabe pro Jahr, oder gar die Abschaffung des Schreibwettbewerbs. Es geht, so war der Tenor in der Diskussion in Kornwestheim, aber auch nicht um eine stärkere Gamification oder Kopplung mit anderen Wettbewerbsformaten. Vielmehr bedarf es einer Wiederbelebung der Leute hinter dem Schreibwettbewerb: Benutzern, die Spenden stiften und einwerben; Userinnen, die Jurykandidaten ansprechen; Helfer, die den Wettbewerb verlinken und managen; und Wikipedianerinnen, die der Jury unter die Arme greifen.
Was also gilt es zu tun, um den Schreibwettbewerb auch weiterhin aktiv zu halten und fortzuentwickeln? Zum einen braucht es eine Gruppe von Aktiven, die den nächsten Wettbewerb mit mehreren Wochen Vorlauf vorbereiten, Verlage ansprechen und sich um Teilnehmer und Jurorinnen kümmern. Zum anderen muss sich diese Gruppe aber auch überlegen, welche Herausforderung der Schreibwettbewerb nach über zwölf Jahren bieten soll – und vor allem für wen. Auch wenn meine mehr als 20-tägige Auszeit (bedingt durch eine auslaugende Konferenzsaison, Theaterproben und Geburtstagsfeierlichkeiten) nicht das beste Omen sein mag: Ich lade jetzt schon alle herzlich dazu ein, sich dazu mit mir Gedanken zu machen und den 26. Schreibwettbewerb auf die Beine zu stellen. Bis dahin nehme ich aber auch gerne weitere Stimmen zum Publikumspreis entgegen. Die Abstimmung läuft noch bis Ende Oktober. TAM, 22.10.
PS: Auch der Reviewpreis wartet noch auf Stimmen (danke an Wikiolo und Zweedorf22 für die ersten). Angepingt seien daher ZdBdLaLaLA, Achim Raschka, HilberTraum, Uwe Gille, Gleiberg, Reisen8, Fraoch, JFH-52, Clemens Stockner, Sir Gawain, S. F. B. Morse, Doc Taxon, Kuebi, Armin P., ΣΙΓΜΑ, Aurinia, Bernd Preiss, Einsamer Schütze und Fridolin freudenfett.
Über den Tellerrand geschaut: In der englischsprachigen Wikipedia ist nicht alles schlecht!
In diesen Tagen kommt man, wenn man die Medien aufmerksam verfolgt, an einem Thema nicht vorbei: Die Horror-Clowns, oder auch Grusel-Clowns genannt. Als ich mich diesem Thema mittels Wikipedia nähern wollte, war der Status der, dass das Horrorclown-Phänomen in der Löschdiskussion stand und es ansonsten noch einen Artikel zur Coulrophobie gab. Nicht viel war das und für eine tiefergehende Beschäftigung war allenfalls der Coulrophobie-Artikel bedingt geeignet. Dann aber schaute ich mich in der englischsprachigen Wikipedia um, von der manche sagen, dass es eine Textwüste mit Hang zum Unbrauchbaren wäre. Dann aber bin ich auf den Artikel Evil clown gestoßen. Also nahm ich meine (nur rudimentär vorhandenen) Englisch-Kenntnisse zusammen und las. Und siehe da: Ein äußerst interessanter Artikel mit spannenden Informationen und sogar einem Abschnitt zum aktuellen wissenschaftlichen Diskurs, was mich sogar dazu brachte, ihn zu übersetzen. Oder wusstet Ihr, dass es Bezüge zum Hopp-Frosch von Edgar Allan Poe oder zum Rattenfänger von Hameln gibt? Ich nicht. Es entstand der Artikel Böser Clown. Und die Moral von der Geschichte? Nicht alles, was in der englischsprachigen Wikipedia steht, ist schlecht. Mein Appell daher: ruhig auch mal über den Tellerrand schauen. Auch wenn es viele schon machen, schadet es nicht, es nochmals zu sagen. nob, 23.10.
WLM-DE 2016: Wir haben fertig
Am vergangenen Wochenende (21. bis 23. Oktober) trafen sich die zehn Mitglieder der deutschen Hauptjury in Hamburg, um die besten 100 Bilder des diesjährigen Fotowettbewerbs „Wiki Loves Monuments“ auszusuchen. Die Jury setzte sich aus acht Wikipedianern und zwei externen Experten (Architekturfotograf Volkmar Billeb und Nina Schwenke vom Staatsarchiv Hamburg) zusammen. Für Disziplin und Technik sorgte der Benutzer DCB.
Der Freitagabend diente dem gegenseitigen Kennenlehren und der Einrichtung des Juryraums. Zunächst haben wir die von der Vorjury ausgewählten 1041 Bilder im Schnelldurchgang einmal angeschaut, um uns einen ersten Überblick zu verschaffen. Einige Juroren waren der Meinung, dass die Ergebnisse des Vorjurytools nicht vollauf zufriedenstellend waren, da gefällige und gängige Motive überwogen und ausgefallenere Aufnahmen offensichtlich durch das Raster gefallen waren. Auch wiesen die ausgewählten Bilder vielfach gravierende Mängel auf, die bei der Betrachtung des Vorschaubildes im Vorjurytools nicht hervorstachen und deshalb bei der Bewertung offensichtlich nicht genügend mit einbezogen wurden.
Am Samstag erfolgte eine erste Bewertung aller Fotos durch die Hauptjury mit Hilfe des Wahltools von Wiegels. In einem weiteren Durchgang wurden Doubletten herausgesucht und bis auf eine Datei in Absprache aus der Wertung genommen. Nach einer weiteren Wertungsrunde wurden die restlichen 182 Bilder auf technische Mängel hin genauer betrachtet und nochmals mit dem Tool neu bewertet. Anschließend wurde eine provisorische Reihenfolge der besten 20 Bilder erstellt. Nach einer „preußischen Nacht“ haben wir die endgültige Reihenfolge festgelegt.
Die beiden Sonderpreise wurden für die 360-Grad-Kugelpanoramen ausgelobt. Die Jury war der Meinung, dass diese speziellen Bilder nicht in die normale Wertung passten, aber trotzdem eine Prämierung erfolgen sollten.
Die Jurysitzung konnte den selbst vorgegebenen Zeitplan einhalten: Aus den gesammelten Erfahrungen der vergangenen Jahre entwickelte Helfmann einen gut strukturierten Ablaufplan, der uns half, die Sitzung effektiv durchzuführen. Auch wenn die Zeit natürlich nie reicht, um alle Sachen auszudiskutieren und sich das eine oder andere Jurymitglied auf „schmerzhafte“ Kompromisse einlassen musste, waren alle zehn Juroren letztlich mit dem Resultat zufrieden.
Im Verlauf der Woche werden die Resulate online gestellt. Bo./Me./Ni., 23.10.
Ergänzung: Die Bilder sind Online.
Ist es schick, auf Wikipedia zu schimpfen?
Immer wieder werden Wikipedianer konfrontiert mit dem „Wikipedia ist nicht vertrauenswürdig, da kann ja jeder einfach so was reinschreiben“-Vorwurf. So geschah es auch mir mal wieder, daß ich kürzlich sonntags – friedlich vor dem Fernseher sitzend – Zeuge wurde, wie eine deutsche Schauspielerin auf die Frage, ob sie tatsächlich vor ihrer aktuellen Karriere eine Ausbildung als Tierarzthelferin und ein Psychologiestudium absolviert hätte, mit „Ach, steht das immer noch bei Wikipedia? Ich hab schon mehrmals versucht das ändern zu lassen“ antwortete. Sofort kam Häme von meiner allerliebsten Frau, meine geliebte Wikipedia sei eben nicht so toll, wie ich immer behaupten würde. Nun, daß sich diese Informationen auf Angaben beziehen, die die Schauspielerin selbst auf ihrer Homepage macht – geschenkt. Daß es in der Wikipedia zahlreiche Seiten gibt, die veraltet oder nur mit sehr wackelig erhobenen Informationen erstellt worden sind: ebenso geschenkt. Man fragt sich doch: Wie kommt es, daß Wikipedia auf der einen Seite von vielen Menschen als vertrauenswürdig eingestuft wird, auf der anderen Seite das Brandmarken als vertrauensunwürdig fast zu einer Art Folklore geworden ist. 2008 gaben beispielsweise 74% der befragten Journalisten in einer Umfrage an, Wikipedia bei Recherchen zu vertrauen[1], 2012 berichtete Die Zeit, dass die Quote wissenschaftlicher Publikationen, die mindestens einmal die Wikipedia als Quellenangabe verwandten, seit 2007 jährlich um über 30% gestiegen sei.[2] Schaut man sich die Kritiker der Wikipedia an, fällt vor allem auf, daß diejenigen am lautesten sind, die in der Wikipedia schlecht wegkommen. Seien es Organisationen oder Personen, die keinen Artikel erhalten haben oder Verlage, die als nicht seriöse Quelle angesehen werden. Wir sollten alle daran arbeiten, über diese Dinge aufzuklären, die WMDE/AT/CH sollte hier weitergehende Lobbyarbeit betreiben, um die Bevölkerung über die Wikipedia aufzuklären und der „Wikipedia ist nicht vertrauenswürdig“-Folklore entgegenzutreten. Wir können hier nur so vertrauenswürdig sein wie unsere Mitautoren, und je vertrauenswürdiger wir nach außen wirken, desto mehr ziehen wir fachlich versierte Autoren an, die bisher vor einer Mitarbeit zurückschrecken. Wenn es da draußen nicht mehr schick ist, Wikipedia als vertrauensunwürdig zu bezeichnen, wäre das vielleicht ein Anfang. 21.10. 2016 ED
Einzelnachweise
- ↑ 74 Prozent der Journalisten vertrauen auf Wikipedia in Der Standard, 21. Februar 2008
- ↑ Wissenschaftler fassen Vertrauen in die Wikipedia in Zeit online, 12. April 2012
„Verwender in Wut“ et al.
Hallo liebe Kurierleser, letzte Woche wurde mir ein Positionspapier eines runden Tisches der AfD zur Wikipedia zugespielt. Das wollte ich euch nicht vorenthalten. Hier der Wortlaut:
- Wikipedia-Schutzpolitik – Irrwege beenden, Wikipedia-Leser schützen!
Liebe Freunde, liebe Frauke, in der Wikipedia sollen wieder Ordnung und Niveau herrschen. Linkslastige Artikel und intellektschädliche politisch korrekte Artikel sind eine Zumutung für den freien Leser. Bei uns steht der Bürger als Leser im Mittelpunkt und nicht die Schimäre von freien Inhalten, die ohnehin der Lügenpresse entnommen wurden.
- Zu den Inhalten
Artikel werden ab sofort nach einheitlichem Muster erstellt und ohne Personendaten und Kategorien angelegt, damit die arbeitslosen Akademiker eine sinnvolle Beschäftigung haben. Für die Bearbeitung wichtiger Artikel wie Islamfeindlichkeit und AfD ist die Anmeldung mit Klarnamen erforderlich. Damit sollen Neutralität und Niveau gewährleistet werden. Verwender, die in Schmuddelartikeln (Kinderpornographie usw.) schreiben, werden einer prophylaktischen Überprüfung durch die Sittenpolizei unterzogen. Schmuddelbilder werden gelöscht. Sprachliche Extrawürste für Österreicher und Schweizer sind Vergangenheit. Wikipegida soll wieder Deutsch werden. Die Weichware wird so umgestellt, dass nur noch deutsche Anführungszeichen verwendet werden können. Fremdwörter in Artikeln werden kontingentiert.
- Bürokratieabbau in der Wikipedia
Das Schiedsgericht wird abgeschafft. Es wird stattdessen ein Hoher Rat eingesetzt, der alle strittigen Fragen klärt und die Administratoren ernennt. Vorsitzende: Frauke, Mitglieder: Thilo, Beatrix, Geert und Akif. Der überflüssige Täterschutz bei Sockenpuppen wird abgeschafft und die Vorratsdatenspeicherung eingeführt. Diskussionsseiten im Wikipedia-Namensraum werden gelöscht. Die schaffen nur Unruhe. Verwender, die andere beleidigen, erhalten drei Wochen lang den Namenszusatz „Idiot“. Kreuzgegner und Kreuzbefürworter erhalten ein Kontingent von 500 Artikeln über Ausländer und Kommunisten, wo sie sich austoben können. Wir sind ja keine Unmenschen. Es wird eine Positivliste mit erlaubten Verwendernamen erstellt. Damit das Lesen wieder Spaß macht!
Gezeichnet: „Die Alternative für Wikipedia“, „Verwender in Wut“, „Pro-Wikipedia“ und K., 20.10.
„Wir haben nichts gegen Wikipedia“
Einer solchen Aussage folgt meist ein „aber“. Und genau so war es auch bei Alfried Wieczorek, der laut dpa als Kommentierung eines Gerichtsurteils den Satz so fortsetzte: „Aber wir entscheiden, für welche Fälle die Freigabe erteilt wird, und wann das als Motiv für Merchandise verwendet werden darf und wann nicht.“ Wieczorek ist der Generaldirektor der Reiss-Engelhorn-Museen, einem Eigenbetrieb der Stadt Mannheim, und hat vor wenigen Tagen vor dem Landgericht Stuttgart den „zweiten Wikipedia-Prozess“ gewonnen (so der Mannheimer Morgen). Gegenstand waren zwei höchstrichterlich bisher nicht geklärte Fragen zur Museumsfotografie (LG Stuttgart, Urteil vom 27. September 2016, Az.: 17 O 690/15). Erst im Juni hatte das Landgericht Berlin gegen die Wikimedia Foundation als Hoster geurteilt (der Kurier berichtete). Dieses Mal war der betroffene Wikipedianer als Person an der Reihe. Er hatte Fotos von Kunstwerken aus dem Besitz des Museums hochgeladen – soweit nicht verwerflich, denn die Kunstwerke sind aufgrund ihres Alters zweifelsfrei gemeinfrei, das bestreitet auch das Museum nicht. Was wird ihm dann zur Last gelegt?
Im einen Fall hatte er 17 Bilder aus einem Katalog des Museums gescannt, die vom Hausfotograf aufgenommen worden waren. Die drei Richter sagen, dass diese Fotos nicht bloße Reproduktionen sind, sondern, dass diese von einem Profi angefertigten Werke Lichtbild-Schutz genießen und folgen damit dem Berliner Urteil. Das Museum bzw. seine Anwälte argumentieren übrigens sogar, dass es „sich bei einem Gemälde um einen dreidimensionalen Gegenstand“ handele (wer sich tiefer in die Thematik einlesen will, sei erneut diese stets aktuelle Zusammenstellung von Pajz an's Herz gelegt).
Der zweite Teil des Urteils bezieht sich auf 20 Fotos von gemeinfreien Kunstwerken, die der Wikipedianer selbst in den Räumen des Museums aufgenommen und auf unseren zentralen Medienspeicher Wikimedia Commons geladen hat. Auch das untersagte das Gericht, denn die abgebildeten Objekte waren „zum Zeitpunkt der Anfertigung der Fotografien im Eigentum“ des Museums und „nicht frei zugänglich“. Zudem habe das Museum „keine ausdrückliche Erlaubnis zum Fotografieren sowie in die anschließende Veröffentlichung auf Wikipedia Commons [sic!] unter freier Lizenz erteilt“. Aus dem Recht des Eigentümers an der Sache folge – so das Gericht – auch das Recht, „darüber zu entscheiden, wer die wirtschaftlichen Vorteile ziehen darf“. Deshalb liege eine „Eigentumsbeeinträchtigung“ vor, wenn ohne ausdrückliche Erlaubnis Ausstellungsstücke fotografiert und unter freier Lizenz auf Wikimedia Commons veröffentlicht werden. Der Bundesgerichtshof hat bislang im umstrittenen Entscheidungskomplex „Preußische Schlösser und Parkanlagen“ nur entschieden, dass sich ein Grundstückseigentümer gegen die kommerzielle Verwertung von Abbildungen von Bauwerken und Gartenanlagen wehren kann, wenn diese von einem Ort innerhalb seines Grundstücks angefertigt wurden; inwieweit dies auch für bewegliche Gegenstände gilt, hat er hingegen bislang ausdrücklich offengelassen. Das Landgericht Stuttgart hat die Rechtsprechung jetzt voll und ganz auch darauf erstreckt. Einige andere Instanzgerichte sowie die überwiegende Literaturmeinung haben sich in dieser Frage demgegenüber bisher gegenteilig positioniert.
Dass eine Aufsichtsperson das Fotografieren erlaubt habe, wie der Wikipedianer anführte, sah das Gericht übrigens als nicht stichhaltig an. Weil eine „Wiederholungsgefahr“ vorliege, verurteilte das Gericht den Wikipedianer in beiden Fällen auf Unterlassung, im Fall der Zuwiderhandlung auf Zahlung eines Ordnungsgeldes bis zu je 250.000 Euro. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, die Bilder sind in Konsequenz nicht gelöscht, gegen das Berliner Urteil möchte die Wikimedia Foundation Berufung einlegen, um es in höchster Instanz überprüfen zu lassen.
„Ebenso wie die Organisationen, die diese Online-Enzyklopädie tragen, sehen wir die Weitervermittlung von Wissen an die Allgemeinheit als unsere Aufgabe an“ (Alfried Wieczorek)
Wer sich über das Wie mit ihm auseinander setzen mag, kann dies am 18. November 2016 auf der Konferenz „Zugang gestalten!“ in Berlin tun: unter dem Oberthema „Nachhaltigkeit und Zugang“ wird der Direktor mit weiteren Experten und Tim Moritz Hector, dem Vorsitzenden des Präsidiums von Wikimedia Deutschland, einem der Mitveranstalter, diskutieren. Der insgesamt zweitägige Austausch zum kulturellen Erbe findet im Hamburger Bahnhof statt, der Eintritt ist frei. mh, 19.10.
Support-Team-Treffen
An diesem Wochenende traf sich das Support-Team in Erfurt zu seinem einzigen Treffen in diesem Jahr.
Insgesamt kamen gut ein Dutzend Wikipedianer in einem Hotel mit Tagungsräumen am Flughafen unter. Neben Kulac aus Österreich stand uns auch noch John Weitzmann von WMDE mit anwaltlichem Rat zur Seite, so dass wir uns in Fragen des Urheber- und Persönlichkeitsrechtes auf den neusten Stand bringen konnten.
Wir behandelten Verbesserungen bei der Benutzer-Verifizierung und beim Freigabe-Assistenten, nahmen uns die Dauerbrenner Logos und Persönlichkeitsrechte vor, sprachen lange über das Thema abgeleitete Werke und überarbeiteten in einem Kraftakt einen Teil unserer Antwort-Vorlagen. Die Teilnehmer formulierten auch Wünsche an WMDE und WMF. Weiterhin diente das Treffen wie jeder Workshop dazu, unterschiedliche Auffassungen und Auslegungen ab- und anzugleichen. Ebenso haben wir uns vorgenommen, für 2016 wieder einen Jahresbericht zu erstellen, der für 2015 leider entfallen war.
Freitag Abend waren wir Teil des Thüringer Stammtisches, als Abendprogramm des Samstages diente ein Stadtrundgang durch Erfurt, wobei auch hier problematische Fälle der Panoramafreiheit am praktischen Beispiel erörtert wurden.
Besonders erfreut war der Autor dieser Zeilen darüber, dass ein Wikipedianer, den er auf der WikiCon überraschend im Rollstuhl angetroffen hatte, wieder auf den Beinen ist. D, 19.10.
Der wikipedistische Nobelpreis
Mit Bob Dylan(!) als diesjährigem Literaturnobelpreisträger ging auch der Wettkampf zwischen den Sprachversionen, wer zu den Preisträgern schon vor deren Bekanntgabe einen Artikel zu bieten hatte, zu Ende. Dass es bei Dylan dann gleich 94 Sprachversionen waren, ist nicht so überraschend. Der ein oder andere hatte den Namen ja schon mal gehört. Und so greifen dann auch sonst nicht im Rampenlicht stehenden Sprachversionen wie die Nordsamische (se) ins Wettkampfgeschehen mit einem Treffer ein. Dass auch die bisherigen Spitzenreiter Deutsch und Englisch zu Bob Dylan Angaben machen konnten, ist naheliegend (in de:wp im Jahr 2003 von einer IP angelegt). So änderte sich auf den letzten Metern nichts mehr an der Reihenfolge. Tatsächlich ist es de:wp und en:wp gelungen, zu allen elf Preisträgern den geneigten Leserinnen und Lesern Informationen anzubieten. Glückwunsch! Es ergibt sich folgender Endstand:
- 1. Deutsch, Englisch (11 Artikel)
- 3. Russisch (8 Artikel)
- 4. Französisch, Portugiesisch (6 Artikel)
- 6. Persisch (5 Artikel)
- 7. Chinesisch, Italienisch, Japanisch, Norwegisch (bokmål), Spanisch (4 Artikel)
- 12. Finnisch, Niederländisch, Schwedisch, Tschechisch (3 Artikel)
31 weitere Sprachversionen konnten zwei Artikel, 53 zumindest einen Artikel ihr Eigen nennen. Insgesamt waren also 99 Sprachversionen mit Artikeln vertreten. Kurios, wenn auch nicht ganz unerwartet: Der drittgrößten Sprachversion Cebuano (ceb) gelang es nicht einen einzigen Artikel zu Nobelpreisträgern vorzuhalten, trotz Bob Dylan und dem kolumbianischen Präsidenten. Kleinste Sprachversion, die einen Treffer landete, war die Papiamentu-Version (pap) für die Sprache Papiamentu, die unter ihren 1.597 Artikeln auch einen für den Friedensnobelpreisträger aufzuweisen hatte. Version mit der kleinsten Sprecherzahl, wenn man einmal von den Plansprachen absieht, war die aragonesischsprachige Wikipedia (an). Die knapp 10.000 Sprecher des Aragonesischen konnten sich zu zwei Preisträgern informieren.
Wer waren nun die Helden, die die de:wp so nach vorne brachten? Der Nobelpreis für die deutschsprachige Wikipedistik 2016 geht unangefochten an
- 1. Claude J, der gleich bei 4 Preisträgerartikeln der Anleger war.
Es folgen:
- 2. Alexander Grüner (2 Artikel) sowie
- 3. Ephraim33, Webverbesserer, 08-15, Sicherlich und 217.226.22.238 mit jeweils einem Artikel.
Glückwunsch! O2, 13.10.
Vom Unwohlsein eines Wikipedianers bei der Übersetzung oder ein Plädoyer für den neutralen Standpunkt
Ich möchte Euch in aller gebotenen Kürze vom Unwohlsein eines Wikipedianers bei einer Übersetzung berichten und mit einem Appell verbinden. Heute habe ich einen etwas längeren Artikel über den spanischen Offizier und „Conquerer“ Pedro de Alberni (1747–1802) aus der englischsprachigen Wikipedia übersetzt und in die deutschsprachige transferiert. Ich fühlte, wie ich im Laufe der Übersetzung latent „von einem Unwohlsein befallen“ wurde. Und das hat folgenden Grund: Da ich erst kürzlich Kanada besuchen durfte, schreibe ich zurzeit an einem historischen Reisebericht, der die Reisestationen ein wenig aus geschichtlicher Perspektive beleuchten soll. Dabei ist mir natürlich Wikipedia, vor allem die englischsprachige, eine große Hilfe. Doch wer in Kanada war, wird heutzutage (glücklicherweise) mit dem Schicksal der First Nations konfrontiert. Die Autorin und First Nation People Lynda Gray kommt in ihrem viel beachteten Buch „First Nations 101“ zu dem Schluss, dass letztendlich die Ureinwohner einem systematischen kulturellen Ausrottungsversuch unterworfen wurden, der noch bis gegen Ende des 20. Jahrhunderts anhielt. Sie ermahnte ihre Landsleute dazu, durch Rückbesinnung, Ausbildung und Aufklärung die Kultur der First Nations wieder aufleben zu lassen und die Dinge so darzustellen „wie sie wirklich gewesen sind“.
Als ich dann den Artikel von Pedro Alberni übersetzte, wurde mir schlagartig klar, dass ich im Grunde genommen nun dazu beitrage, das alte eurozentrische Weltbild in der deutschsprachigen Wikipedia-Community und somit an die Leser zu verbreiten. In dem Artikel existiert das Narrativ des guten spanischen Eroberers, der die Welt verbessert hat. Er erhält den Auftrag, „rebellierende Ureinwohner“ zu bekämpfen und wird Kommandeur einer Festung auf Vancouver Island. Erzählt wird in dem Artikel, welche Wunderdinge er als Kommandant vollbrachte und dass am Ende die Ureinwohner ihm zu Ehren – und als Widmung an einen ihrer Häuptlinge (der von den Europäern gemeuchelt wurde) – sogar ein Lied verfassten. Man muss kein Historiker oder übermäßiger Kritiker sein, um sofort zu erkennen, dass die Geschichtsschreiber hier „einen vom Pferd“ erzählen. Der Artikel erzählt, und davon bin ich überzeugt, nicht die ganze Wahrheit.
Nun kann ich diese Aufarbeitung nicht leisten. Dazu gehören ein intensives Quellenstudium mit multiplen sprachlichen Fähigkeiten, Kenntnisse in der Kultur und in der Geschichte der Ureinwohner sowie Kenntnisse von Land und Leuten. Daher kann ich als der Übersetzer des Artikels nur dazu aufrufen, bei diesem und bei anderen Artikeln, die die Geschichte der europäischen Eroberer und Entdecker erzählen, genau hinzuschauen und die eurozentrische Sichtweise Schritt für Schritt aufzuheben. Nur so können wir langfristig einigermaßen beschreiben, wie es gewesen ist, und so hat Wikipedia einen Sinn. Wenn ihr also jemanden kennt, der einen kennt, der oder die in der Wikipedia wirklich Ahnung von dem Thema hat und gewillt ist, sich auf eine globale Sicht der Dinge einzulassen, holt ihn bitte hierher und appelliert an sie oder ihn, mitzuhelfen.
Und um nun den großen Bogen zu spannen: Der Appell gilt nicht nur in Bezug auf die Geschichte des amerikanischen Kontinents. Er gilt eigentlich für alle Artikel, egal ob zum laufenden US-Wahlkampf, zu den großen europäischen Problemen in der Migrationsfrage, zu den verrückten Diktatoren in Nahost oder Afrika oder zu den globalen Herausforderungen im Bereich der Armutsbekämpfung und der Klimaerwärmung. Es scheint immer mehr Leute auch hier in der Wikipedia zu geben, die einem was vom Pferd erzählen wollen. Das dürfen wir alle nicht zulassen. Der Glaube, dass Freies Wissen im Sinne von Wissen mit einem neutralen Standpunkt Gutes bewirken kann, ist in mir immer noch vorhanden. nob 12. Okt.
Redaktionstreffen Chemie 2016 in Köln
Das diesjährliche Treffen der Redaktion Chemie fand vom 7. bis 9. Oktober 2016 in Köln statt. Es begann am Freitag Abend mit einem fröhlichen Wiedersehen bekannter und neuer Gesichter im Literaturcafe Goldmund beim Stammtisch der Kölner Wikipedianer-Szene. Die eigentliche Redaktionssitzung begann am Samstag morgen 10 Uhr im Lokal K. Die Teilnehmer waren zahlreich erschienen und hatten zum Teil weite Wege auf sich genommen. Unser Alterspräsident Peter Cüppers (90) reiste eigens von Paderborn mit dem Auto an. Andere kamen aus Berlin, Oldenburg, Kassel, Darmstadt, der Pfalz, Wuppertal, Duisburg und sogar aus der Schweiz. Es gab heiße Debatten um Konflikte auf Diskussionsseiten (Glyphosat …). Sehr intensive Gespräche wurden geführt und einige Themen, die schon lange auf der Agenda standen (Tools, Zeichenprogramme, …), abgearbeitet. Nur die Frage der Preisgeldverwendung (der Redaktion wurde in diesem Jahr der GDCh-Preis für Journalisten und Schriftsteller verliehen) konnte nicht abschließend geklärt werden. Es war soviel zu besprechen, dass die Redakteure auf eine ausgiebige Mittagspause verzichteten und sich kurz mit Fastfood versorgten. Am Sonntag ging es weniger „hoch her“ und es wurden die „Knacknüsse“ abgearbeitet – open end – bis die Teilnehmer die jeweilige Heimreise antraten. Es gibt noch genügend Themen für die nächste Redaktionssitzung, ein Grund, sich im nächsten Jahr wieder zu treffen. Ein Protokoll findet sich hier. PfA 12. Okt.
Antike in Heidelberg
Letzte Woche fanden zwei Veranstaltungen in Heidelberg statt, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Wikipedia:Redaktion Altertum standen. Am Montag, dem 3. Oktober kam es zum ersten Redaktionstreffen der Redaktion Altertum in den Räumlichkeiten des uns einladenden Sonderforschungsbereiches 933 „Materiale Textkulturen“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Acht Interessierte fanden sich zusammen und hangelten sich bei konstruktiven und intensiven Gesprächen in etwa an der zuvor vorgeschlagenen Tagesordnung entlang. Vor dem Mittag gab der Einsame Schütze mit seinem Impulsreferat über den Stand der Megalithik in unserer Wikipedia-Sprachversion einen Eindruck von seiner beeindruckenden Arbeit. Nach dem Mittag befassten wir uns mit Problemen der historischen Geografie, mit Kategorisierungs- und Lemmafragen, mit dem Wiederauflebenlassen eingeschlafener Projekte und deren Problemen und der Möglichkeit, Wikidata als zentralen Verknüpfungspunkt für große Datenmengen zu nutzen, die es in aufbereiteter Form gerade in den Altertumswissenschaften in großer Zahl gibt.
Die beiden folgenden Tage standen ganz im Zeichen des GLAM. Mittlerweile zu einer Gruppe von einem Dutzend Wikimedianern angewachsen und immer wieder mit verschiedenen Gästen widmeten wir uns dem Antikenmuseum der Universität Heidelberg. Zentrum war wie häufig bei derartigen Veranstaltungen die Schreibwerkstatt sowie die Möglichkeit Fotos in der Sammlung zu machen. Doch gab es auch darüber hinaus Programm. Der langjährige Kurator der Sammlung, Dr. Hermann Pflug sowie der noch recht neue für die Sammlung verantwortliche Professor Nikolaus Dietrich führten am Vormittag jeweils mit einem eigenen Schwerpunkt und ihrer eigenen persönlichen Note durch die Sammlung. Am frühen Nachmittag referierte Nicolas Zenzen zur Geschichte der Antikensammlung und des Klassisch-Archäologischen Instituts. Er war die bestmögliche Wahl für dieses Thema, hatte er doch gerade zu dieser Geschichte für das anstehende 150-jährige Jubiläum geforscht. Etwas später sprach Dr. Hubert Mara vom Interdisziplinären Zentrum für wissenschaftliches Rechnen über die Arbeit seiner Forschungsgruppe, die beispielsweise die Software entwickelte um antike Vasen dreidimensional aufzunehmen, Keilschrifttafeln automatisiert auszulesen oder verwitterte Grabsteine wieder lesbar zu machen. Regiomontanus nahm sich dankenswerterweise der Personen an, die eine praktische Einführung in Wikipedia haben wollten.
Am zweiten Tag stellte sich die Wikimedia-Welt den Gästen vor. Sina Wohlgemuth stellte die Wikimedia-Bewegung vor und ich (unterstützt von den anderen anwesenden Wikimedianern) stand hinterher den Fragenden Rede und Antwort. Neben gängigen Fragen kamen dieses Mal auch ungewöhnliche zu Ethik und Moral, zum Selbstverständnis der Wikipedia, die alles andere als leicht zu beantworten sind. Wie auch bei den anderen beiden Vorträgen am Vortag und den Führungen waren auch hier wieder ein angenehm großes, aufmerksames und interessiertes Publikum anwesend. Während der Einsame Schütze und Nightflyer die Sammlung durch fotografierten, widmeten wir Anderen uns den Artikeln, was dank des sehr sinnvoll von Nikolaus Dietrich zusammen gestellten Handapparates nicht schwer war. Bislang entstanden ein gutes Dutzend neuer Artikel (und die Arbeit ist bei Weitem noch nicht am Ende), darunter der Wichtige zum Antikenmuseum der Universität Heidelberg, zum ungemein bedeutenden Keramiker Adam Winter, der gemeinsam mit dem Archäologen Roland Hampe überhaupt erst die Grundlagen der antiken Keramikherstellung erforscht hatte, sowie einige Artikel zu Exponaten der Sammlung, etwa der Namenvase des Heidelberger Malers oder einem Böotischen Krater. Der Maxdorfer hat daneben diverse Artikel zu Vasenformen erweitert und belegt. Alles in allem war es bislang eine recht ergiebige Veranstaltung. Insgesamt war aber doch das der Höhepunkt, was gegen Ende passierte. Kurator Herrmann Pflug war uns ohnehin die ganze Zeit eine stete Hilfe und Ansprechpartner bei allen möglichen Fragen. Und wir hatten Fragen. Das zeigte aber auch, dass wir zum einen wussten, was wir taten und wollten und dass wir zum anderen wirklich Interesse an der Sache hatten. Dennoch hätte sicher Niemand gedacht, dass er gegen Ende der Veranstaltung extra für uns noch einige der Originale aus den Vitrinen nahm, damit wir sie besser fotografieren konnten. Dieses Vertrauen ehrt uns ungemein.
Abschließend möchte ich an dieser Stelle meinen Dank aussprechen – und zwar wirklich einigen Personen. Ganz vorneweg dem Sonderforschungsbereich 933 „Materiale Textkulturen“ und hier ganz besonders Benutzer:Christianvater. Ohne ihn wäre das alles nicht zustande gekommen. Ich bin sehr froh, innerhalb des letzten Jahres in ihm einen neuen Freund gefunden zu haben. Dann den Mitarbeitern des Archäologischen Instituts der Universität, allen voran den ungemein hilfreichen und freundlichen Hermann Pflug und Nikolaus Dietrich sowie der Aufsicht in der Sammlung. Dank an die Vortragenden, sie haben die Veranstaltung ungemein bereichert. Dank an Wikimedia Deutschland und Österreich für die allgemeine und die individuelle Förderung und noch einmal Lob an Sina, sie hat ihre Feuerprobe wirklich mit Bravour bestanden! Und zum Abschluß Dank an alle Teilnehmer und nicht zuletzt an die teilnehmenden Wikipedianer, die durchweg einmal mehr ein äußerst konstruktives Engagement gezeigt haben.MC, 12.10.16
Wer ist Jonas Berg?
Um ehrlich zu sein:
Als mittelalter Hetenmann weiß man vermutlich nicht wirklich, von wem und mit welcher Hydrophilie Teenymädels heutzutage so träumen. Umso besser, daß es Nachschlagewerke wie jenes, in welchem Sie gerade Ihre Hände baden, gibt!
Was Jonasberg ist, wußte ich bereits seit 2011. Erst am 16. Mai 2015 erfuhr ich dann um eine weitere Bedeutung dieses Begriffs. Ein deutscher Schauspieler heißt fast so. Wobei ich, typische deutsche Regelversessenheit, das als „nicht genau gleich“ einfach beiseite schieben wollte. Dabei war es gerade mal der zwölfte heute noch sichtbare Edfit von Mr.Scharky gewesen. Der hatte im ersten zunächst in Berg (Familienname) den Jugenddarsteller Jonas Berg hinzugefügt, da er auch den Nachnamen Berg hat. Das scheint ja Sinn zu machen! Und Scharky wäre sogar bereit, einen Artikel über ihn zu schreiben – zumal eine wichtige Persönlichkeit der Stadt Bielefeld.
Allerdings waren die Löschprüfer bei Jonas Berg in Mai/Juni 2015, Oktober 2015 und Dezember 2015 nicht zu überzeugen gewesen.
Dabei hatte Jonas in Freistatt doch eine Gastrolle innegehabt! Und das war sogar noch völliges Understatement gewesen, denn laut IMDb war er neben Louis Hofmann und Alexander Held einer der drei Stars des Films gewesen, wie sich später herausstellte – das hatte wohl selbst Scharky vergessen. Und die Ersteller der offiziellen Website zum Film ebenfalls!
Überhaupt hatte Scharky vor allem vergessen, die vorhandene Relevanz darzustellen. Das wurde dann nachgeholt. Ist es nicht durchaus relevanzstiftend, mit nur 14 Jahren einer der 11 Ehrenbürger der Stadt Bielefeld seit 1856 geworden zu sein? Und Bergs Firma ist immerhin eine wichtige Brainpool-Tochter!
Erwähnt werden sollte auch, daß er bei Bruder vor Luder sicher noch vor den Nachwuchskomödianten Axel Stein und Oliver Pocher zu nennen wäre, bei SMS für Dich, wenngleich nur aus Bescheidenheit, knapp hinter der Gelegenheitsmimin Katja Riemann.
Da sich inzwischen herausgestellt hat, daß Berg bereits 2014 den Bayerischen Filmpreis erhalten hatte, war dann am 04.10.2016 doch der neue Artikel Jonas Berg (Schauspieler) fällig. Mir nur kenntlich dadurch, daß der Artikel selbstredend wieder in der BKS Jonasberg verlinkt werden mußte. Im neuen Artikel wurde dann auch deutlich gemacht, daß der Jonas in Bruder vor Luder eine der Hauptrollen innegehabt hatte.
Aber wie das so ist:
Wo Erfolg ist, da sind Neider nicht weit. So fand ein Vertreter jener Volksgruppe doch ein paar Haare in der Suppe und denunzierte den Artikelersteller. Und von unserer resoluten Feli gab es prompt einen Eintrag ins Klassenbuch. Aber immerhin gab ein bis dato lupenreines Führungszeugnis Anlaß zu einer gewissen Milde und Hoffnung für die Zukunft.
Doch es kam noch dicker:
Ausgerechnet einer von Scharkys zusammen mit Horst Gräbner und Mikered besten 3 Freunden, nämlich Holmium, wollte von der jahrelangen Freundschaft plötzlich nichts mehr wissen und entzog gehässig die passiven Sichterrechte. Dann stellte auf en. auch noch jemand einen "Speedy" auf Jonas Berg. Wobei ich denke, ob der Tatsache, daß der auch nach mehr als 24 Stunden noch nicht bearbeitet ist, würden selbst unsere Kollegen aus der Schweiz da wohl eher von "Halfspeedy" sprechen.
Was sagt uns das alles unterm Strich?
OK, viele der verlinkten Edits hatten nicht sehr lange Bestand. Aber dieser hier immerhin 13 Monate, dieser hier immerhin deren 6. Und jener war immerhin mit IMDb „belegt“ und hätte es vielleicht so einige Jährchen machen können.
Ganz schön diffizil, sowas herauszufinden bei Accounts, die zunächst mal wie unauffällige Multipurpose-Accounts wirken …
Auf jeden Fall wissen zumindest wir inzwischen, wer Jonas Berg ist. Und wer ihn liken wollen sollte, findet hier gleich „100k“ Gleichgesinnte! ep, 06.10.16
Was macht eigentlich … Jonas Berg?
Um es vorwegzunehmen: Es gibt ihn noch auf WP, keine Sorge! Aber zunächst mal gehen wir noch einmal drei Monate zurück.
Wie sich inwischen herausgestellt hat, war sich Mr.Scharky keineswegs durchgehend sicher gewesen, daß Jonas Berg wirklich ein Schauspieler sei. So hatte er am 6. Juli die von ihm erstellte Seite mit entsprechender Zusammenfassung geleert: (Danke übrinx an Bjarlin für die Kopie der VG)
- (cur | prev) 14:40, 6 July 2016 Mr.Scharky (talk | contribs) . . (empty) (-2,468) . . (He is not an actor!) (undo | thank)
Aber nicht mit FoCuSandLeArN!
- (cur | prev) 14:44, 6 July 2016 FoCuSandLeArN (talk | contribs) m . . (2,468 bytes) (+2,468) . . (Reverted edits by Mr.Scharky (talk): Unexplained removal of content (HG) (3.1.21)) (undo | thank)
Der meldete sich denn auch sofort auf Scharkys Disk:
- >>Hello, I'm FoCuSandLeArN. I noticed that you recently removed some content from Jonas Berg with this edit, without adequately explaining why. In the future, it would be helpful to others if you described your changes to Wikipedia with an edit summary. If this was a mistake, don't worry, the removed content has been restored. If you think I made a mistake, or if you have any questions, you can leave me a message on my talk page. Thanks. FoCuS contribs; talk to me! 14:44, 6 July 2016 (UTC)<<
Scharky versuchte es trotzig noch einmal mit noch deutlicherer Zusammenfassung:
- (cur | prev) 20:36, 6 July 2016 Mr.Scharky (talk | contribs) . . (empty) (-2,468) . . (Jonas Berg is'nt a Real actor. This is fake!!! Please lose this article!) (undo | thank)
Das rief nun RickinBaltimore auf den Plan:
- (cur | prev) 20:37, 6 July 2016 RickinBaltimore (talk | contribs) . . (2,468 bytes) (+2,468) . . (Reverted 1 edit by Mr.Scharky (talk): Reverting page . (TW)) (undo | thank)
Und der fand denn auch eindeutige Worte, was Scharky blühen würde, sollte er noch einmal seinen eigenen Fakeartikel rausvandalieren:
- >>Please stop your disruptive editing. If you continue to blank out or remove portions of page content, templates, or other materials from Wikipedia, as you did at Jonas Berg, you may be blocked from editing. Thank you. RickinBaltimore (talk) 20:38, 6 July 2016 (UTC)<<
An diesem Artikel hing die en-WP offenbar ganz besonders. Während Scharkys Artikel über die Schauspielerin Sara Berg gelöscht wurde, der über die bekannte, nach den Initialen ihres Frontmanns benannte Boyband The JBs sogar schnellgelöscht.
Wer etwas Englisch konnte, konnte sich aber auch weiterhin zumindest ein Bild von Jonas Berg machen.
Doch wie stand es eigentlich mit Leuten, die nur des Thailändischen mächtig sein sollten?
Dieses Problem erkannte Pitpisit schnell, und so wurde am 13 กรกฎาคม 2559, also eine Woche nach Scharkys informellem Speedy auf en., die Übersetzung โยนัส แบร์ก angelegt:
- โยนัส เมอร์ลิน แบร์ก (เกิด 13 ตุลาคม ค.ศ. 2001 ที่ บีเลอเฟลด์, ประเทศเยอรมนี) เป็นนักแสดงตลกชาวเยอรมัน [1]
Für die, deren Thailändisch noch nicht ausreicht, hier mal die Google-Übersetzung:
- Der Nasser Merlin Berge (geboren 13. Oktober 2001 im Le Bed Weidenfeld , Deutschland) ist ein deutscher Komiker [1].
Und auch in Thailand wird Vandalismus gar nicht gern gesehen. Als MisterSynergy am 7 ตุลาคม 2559 die schnelle Löschung jenes Artikels beantragte, dauerte es genau 28 Sekunden, bis JBot ihn revertierte, in Topform schafft er sogar 12 Sekunden. So schnell zieht nicht einmal JBots Schatten! Auch die Entfernung eines nicht mehr vorhandenen Bildes wird im Sekundentakt zurückgesetzt.
Nun, nachdem IMDb einen Tag nach entsprechendem Hinweis den Eintrag entfernt hat, worüber der für Jonas dann zu den „Stars“ aufgerückte Stephan Grossmann sich sehr freuen dürfte, und sich auf en. der Speedy als Quarterspeedy erwiesen hatte, aber immerhin der Artikel zum Jungmimen dort nach Tagen gelöscht ist, sollte es ja auch zumindest irgendwo außerhalb des Googlecaches noch wichtige Info über den Jungschauspielerstar finden. In Thailand soll die sympathische blonde Langnase überdurchschnittlich gut informierten Kreisen zufolge auch inzwischen Kultstatus genießen.
Übrinx: Nur noch wenige Tage bis zum 13. Oktober! Jonas Berg wurde im Jahr 2001 geboren. Im gleichen Jahr wurden u.a. diese Prominenten geboren: Jonas Berg -- op, 08.10.16
Stand 19.10.2016: Die über einen Monat bestanden habende Seite von Warner, die unter „Besetzung“ Jonas als einen der Hauptdarsteller ausgegeben hatte, ist gerade erst ersetzt worden.
Kiwix
Auch dieses Jahr an der Wikicon in Kornwestheim war Emmanuel Engelhart vertreten und präsentierte seine Offlinesoftware Kiwix, wenn er nicht gerade auf einem Wikimedia-Kissen liegend daran herumprogrammierte. Kiwix ist ein Projekt, bei dem er Initiator und treibende Kraft aber nicht alleiniger Programmierer ist. An dieser Software arbeiten pro Woche zwischen fünf und zehn Programmierer mit. Kiwix-Entwickler kommen von überall her. Vor allem sind sie in den USA, in Grossbritannien, in Frankreich, in der französischsprachigen Schweiz und auch in Deutschland zuhause. Kiwix ist deshalb auch immer noch ein von einer Community getragenes Softwareprojekt und keine eigenständige Institution. Das Offlineprojekt ist häufig an Wikimanias oder Hackathons vertreten. Als französischer Wikipedianer, wohnhaft in Zürich, versteht und spricht Emmanuel eigentlich sehr gut Deutsch. Trotzdem schafft es Kiwix von seinem Bekanntheitsgrad nicht so recht in den deutschen Sprachraum vorzudringen. Dass ein solches Projekt überhaupt existiert, ist vielen deutschsprachigen Wikipedianern gar nicht bekannt. Und das obwohl es Wikimedia CH schon seit Jahren aktiv unterstützt. Ich versuche diesen Kenntnismangel nun mit diesem kleinen Kurierbeitrag zu ändern.
Kiwix ist eine Software, die Texte offline auf Notepads und Tablets zur Verfügung stellt. Zu diesen Texten gehören vor allem Wikipedia und Inhalte der anderen Wikimedia-Projekte. Der Benutzer kann sich seine Sprachversion herunterladen und beispielsweise auf einem USB-Stick speichern. Nur für was soll das eigentlich gut sein, wenn man doch ohnehin ständig online ist? Es gibt tatsächlich auf dieser Welt auch Nutzer, die auf Offlinetexte angewiesen sind. Und weil die Wikipedia praktisch alle Enzyklopädien auf der Welt verdrängt hat, sind diese weder in Buchform noch als digitale Offlineversion zu beziehen. Aber es gibt auch fast niemand mehr, der CD-ROM- oder DVD-Versionen von der Wikipedia verkauft. Diese Offlineversionen veralten ohnehin schnell und niemand möchte heute noch eine Wikipedia von 2007 lesen. Kiwix ist also fast konkurrenzlos, wenn jemand eine Lösung braucht, um sich die aktuellste Wikipedia-Version auf ein Offline-Gerät zu ziehen.
Wer also braucht eine solche Offline-Wikipedia? Eigentlich können alle Menschen, denen ein Internetzugang verwehrt ist oder wird, eine Offline-Wikipedia als Alternative gebrauchen. In der Schweiz wurde Kiwix 2013 als Pilotprojekt in der Haftanstalt Bellevue in Neuchâtel eingesetzt. Die Hälfte der Häftlinge mietet sich dort während dem Vollzug einen Computer. Dieser darf aber keine Internetverbindung haben, denn unkontrollierte Kommunikation nach aussen ist aus Sicherheitsgründen verständlicherweise untersagt. So bot sich an, diesen Häftlingen Kiwix für ihre Bildung und für den Informationsbedarf zur Verfügung zu stellen. Die Feedbacks der Beteiligten waren so positiv, dass man Kiwix heute auch in anderen Strafanstalten und Gefängnissen, wie beispielsweise Jugendgefängnissen zur Verfügung stellt. Heute findet sich das Angebot in der Hälfte aller Schweizer Gefängnisanstalten. Ebenso wird Kiwix in Gefängnissen in Deutschland, Österreich, Belgien, USA und andernorts eingesetzt.
Gefängnisse sind aber nicht das einzige Anwendungsgebiet. Kiwix wird ebenso von Ärzten in Krisenregionen gebraucht. Das medizinische Personal in solchen Regionen ist darauf angewiesen, dass viele Informationen offline zur Verfügung stehen. Und auch Ärzte schlagen in der Wikipedia nach, sei es um Hintergrundswissen zu erfahren und häufig sogar darum, sich auch über eine nicht so häufige Krankheit zu informieren. Deshalb wurde auch aus Kiwix die WikiMed Medical Encyclopedia geschaffen, die sich als App auf Android-Tablets installieren lässt und bis zu 50'000 Artikel aus dem Fachbereich Medizin zur Verfügung stellt.
Ein Bedarf für eine Offline-Wikipedia wurde ebenso bei der Entwicklungshilfe bei Dritte-Welt-Länder gesehen. Eine stabile Infrastruktur, die Internet jederzeit und überall bietet, ist dort noch lange nicht verwirklicht. Deshalb ist gerade auch in Schulen von Interesse, dass auch offline auf Wikipedia zugegriffen werden kann. Nicht nur, um so an das enzyklopädische Wissen zu kommen, sondern auch gleichzeitig Englisch oder Französisch zu lernen. Eine andere Anwendungsmöglichkeit, ist die Umgehung von staatlicher Zensur und Kontrolle des Internetverkehrs in undemokratischen Ländern und dadurch kann es einerseits für Touristen in diesen Ländern, aber auch für die Bewohner dieser Staaten von Nutzen sein. Ein USB-Stick lässt sich nun mal leichter mitnehmen als vor Ort eine staatliche Internetzensur mit technischen Hilfsmittel zu umgehen. Emmanuel sagt, es gäbe sogar Personen, die mithilfe von Luftballons Kiwix nach Nord Korea schmuggeln. Er schätzt, dass 50% der Weltbevölkerung von seiner Software profitieren könnten, weil sie wegen schlechter Internetanbindung oder Zensur am Lesen der Onlineversionen gehindert werden.
Wikipedia schafft von ihrer Grundidee her eigentlich freies Wissen. Es wäre aber paradox, wenn ausgerechnet freies Wissen komplett abhängig von einer Onlineinfrastruktur wäre. Obwohl Kiwix wohl stets nur in Nischen Anwendung finden wird, füllt aber erst dieses Projekt auch diese Nischen aus. Wer sich stärker über das Projekt informieren will, der nehme doch direkt mit Emmanuel Kontakt auf. MLR, 6.10.
Annäherung – eine Wanderung auf dem Grat zwischen Kunst und Natur
Der Verein Wikimedia CH hat vom 30. September bis zum 3. Oktober 2016 ein hochkarätiges Wikipediatreffen im Rahmen des Programms GLAM on Tour im Kirchner Museum Davos veranstaltet. Organisiert wurde es von den Kollegen Lantus und Hadi. Teilgenommen haben 17 WikipedianerInnen, neun Frauen, acht Männer, aus der Schweiz und Deutschland. Das erfordert natürlich einen Kurierartikel, der nicht nur die nüchternen Fakten auflistet, sondern versucht wiederzugeben, was an Atmosphäre, Erkenntnis, Erlebnis und Ergebnis diese Tage gebracht haben.
Die Annäherung. Ernst Ludwig Kirchner, der bekannte expressionistische Maler, verlässt das Berlin des Ersten Weltkriegs 1917 in einer schweren persönlichen Krise. Damals dauerte die Bahnfahrt nicht etwa die zehn Stunden, die heute erreicht werden, sondern mindestens das Doppelte. Auf jeden Fall musste auch Kirchner im Zürcher Hauptbahnhof umsteigen. Die Fahrt in einem komfortablen Zug führt dann damals wie heute am Südwestufer des Zürichsees entlang, der in der herbstlichen abendlichen Septembersonne, mit seinen Segelbooten, den Ausflugsdampfern und dem hellblauen Wasser eine schweizerisch-idyllische Atmosphäre wie im Bilderbuch erzeugt, die dem Berliner Wikipedia- Autor eine Art euphorischer Vorfreude beschert. In Landquart geht es weiter mit der Rhätischen Bahn, die sich schlängelnd, der Topografie folgend, empor windet. Die Zugbegleiterin äußert sich beim Kontrollieren des Online-Tickets anerkennend mit den Worten: „Oh, Sie kommen aus Berlin?“
Das Museum. Direkt gegenüber dem gediegenen Hotel Belvedere, einem Bau der Bel époque oder des Fin de siècle um 1900, liegt auf dem Grund der ehemaligen Tennisplätze das im Stil einer modernen funktionalen Museumsarchitektur errichtete Kirchner Museum Davos. Den Wikipedia-Autoren und -Autorinnen steht an diesen Tagen eine umfangreiche Fachbibliothek des Expressionismus, ein stabiles WLAN und die Hilfe freundlicher Museumsmitarbeiter zur Verfügung. Der Direktor des Museums Thorsten Sadowsky, seine Mitarbeiterin Annick Haldemann und weitere ihrer Kolleginnen sorgen für eine konstruktive und konzentrierte Atmosphäre in der Schreibwerkstatt, die bald einige schöne Ergebnisse erzeugt. Fotos werden geschossen, Exponate, Requisiten und Dokumente begutachtet, die Sekundärliteratur in Augenschein genommen und immer wieder Gespräche mit den Museumsmitarbeitern geführt.
Der Zauberberg. Wer den Roman von Thomas Mann gelesen hat, wird beim Verlassen der Standseilbahn-Bergstation und dem Betreten des historischen Sanatoriums Schatzalp, das atmosphärisch den Jugendstilzustand um 1900 bewahrt hat, ein Gefühl des melancholisch Bekannten spüren. Man meint, die Protagonisten aus dem Roman hätten die Liegestühle auf den Terrassen des Sanatoriums gerade eben nur verlassen, um im künstlerisch dekorierten Speisesaal das Mittagessen einzunehmen. Klaus Bergamin, ein exzellenter, weltgewandter Kenner der Geschichte der Tuberkulose und ihrer Therapiemöglichkeiten der damaligen Zeit in der Höhenlage des heutigen Hotels Schatzalp, führt die WikipedianerInnen durch die Hallen, Gänge und Zimmer, erzählt Anekdoten, zitiert prominente Patienten und zeigt dabei seine feine Schweizer Ironie.
Bergnatur. Wolken ziehen heran, die Sonne bricht immer nur kurz durch die Wolkendecke, die Luft hat eine betörende Frische. Einige fangen nach dem Schwitzen an zu frösteln, als der Bergwanderweg durch den dichten Fichtenwald führt. Steile Passagen stellen die Kondition der WikipedianerInnen auf eine harte Probe. Doch faszinierende landschaftliche Ausblicke, Perspektiven und die blaue Farbigkeit der Berge lassen die Davoser Bilder Ernst Ludwig Kirchners vor den Augen der Wanderer erscheinen. Reale Silhouetten, Konturen und Farben vermitteln ein ansatzweises Verstehen seiner Sichtweise. Berlin, der Potsdamer Platz, die Straßenszenen und die Kokotten sind weit weg. Hier, in der Bergwelt, mit ihren bäuerlichen Bewohnern, den einfachen Verhältnissen einer kleinen Berghütte, die besichtigt wird, findet der psychisch instabile Künstler einen neuen Lebenssinn. Er malt intensiv und entwickelt einen neuen Stil, fernab vom Expressionismus. Kein Wunder bei der auf einen Großstadtmenschen überwältigend wirkenden Natur. Der Regen holt gegen Abend die tapfer sich haltenden WikipedianerInnen ein. Doch Bahn, Bus, hilfsbereite Davoser Bürger und der Hotelshuttlebus bringen sie zuverlässig zurück ins Quartier. Dort erwartet sie schon der nächste Vortrag über das Digitalisierungsprojekt der Kirchnerschen Werke, das anschaulich durch die Registrarin Annick Haldemann und die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Registratur Julia-Sophie Syperreck vorgestellt wurde.
Fazit. Es war ein gelungenes Unternehmen, perfekt und straff organisiert, fordernd aber auch gewinnbringend. GLAM on Tour im Kirchner Museum Davos zeigte, dass eine freundliche kleine Gruppe aus der Community, weit weg von den Konflikten einer in die Jahre gekommenen Wikipedia, konstruktiv und mit großer Freude arbeiten kann, wenn Menschen respektvoll miteinander umgehen. Großer Dank an die Organisatoren und das Kirchner Museum Davos. Sc Davos, 3. Oktober 2016
Beim Barte des Trumpeten
In der USÄmericanische Wikipedia sind gerade possierliche Spielchen zu beobachten: der Wahlkrampf ist nun auch dort vollends in die letzte Runde ausgebrochen. Wobei nach Einschätzung der geneigten Leserin der „ängry white män“ in der Übermacht ist, was sich zum Beispiel an der unterschiedlichen Gewichtung der Clinton-Emails im Vergleich zu den Trump-Sexangriffen ablesen lässt. Letztere werden von geschickt-aggressiven Autoren auch immer wieder aus der Einleitung des Donald-Artikels rausgelöscht, weil es der Biografie des 70-jährigen Grabschers gegenüber doch wirklich zu unsensibel wäre, solcher „Lügenpresse“ dort ein Forum zu bieten. Ein Sahnehäuptchen dieser Politpossen ist derzeit der Streit um die Haare des (angehenden) Diktators, dem nun auch der sagenumwobene Haarschnitt von Bill Clinton als Kollagenschaden zum Opfer fallen könnte. SI 29.10.
Der neueste Wikimedia-Banner-Spam
"Hilf dem Funds Dissemination Commitee (FDC) zu entscheiden, wie Wikimedia-Spenden ausgegeben werden sollen Kommentiere 11 Anträge bis zum 31. Oktober" – das ist das neueste Wikimedia-Banner. Ich schau fast täglich in die Wikipedia rein, das Banner seh ich in der deutschen WP heute das erste Mal. 3 (in Worten: Drei) Tage für Kommentare also. Übers Wochenende habe ich eigentlich was besseres vor, als mich z.B. durch das kilometerlange deutsche Proposal durchzuarbeiten. Anscheinend will die Foundation mit dieser last-minute-Aktion sowas wie Community-Nähe demonstrieren – naja... Jue 28.10.
Wikipedia – Das Spiel, bei dem es um alles geht!
Wikipedia – Das Spiel, bei dem es um alles geht! Keine Panik, unter diesem Slogan vermarktet seit Mitte des Jahres der kanadische Spiele-Hersteller Spin Master lediglich sein Quizspiel nun auch in Deutschland. Die weiße Verpackung, welche komplett im Wikipedia-Look gehalten ist, sieht optisch durchaus ansprechend aus. Das Spiel selbst besteht aus 300 Quizkarten, vier abwischbaren Spielertafeln mit zugehörigem Stift, sowie 100 Wissenschips und einer Sanduhr. Jede Quizkarte ist in die drei Bereiche Quiz!, Schätz mal! und Wer weiß mehr? unterteilt, so dass insgesamt rund 900 Fragen zusammen kommen. Das Spiel entpuppt sich dabei als schlichtes Frage-Antwort-Spiel, wer die meisten Wissenschips gesammelt hat, gewinnt.
Sämtliche Themengebiete des Spiels sind laut Hersteller aus der Wikipedia entnommen, welche durchaus schwierig zu lösen sind, frei nach dem Motto: Ich weiß, dass ich nichts weiß… Das angegebene Mindestalter von acht Jahren wird in verschiedenen Bewertungen als zu niedrig angesehen. Überhaupt, lohnt sich das Spiel? Wie bei allen Quizspielen krankt es vor allem daran, dass sich die Fragen nach mehrfachen Spielen wiederholen und schnell Langeweile einstellt. Entsprechend ausführliche und brauchbare Rezensionen zum Spiel sind bei Interesse auf Amazon nachzulesen, ein Unboxing-Video ist hier zu sehen. IP, 28.10.
Schreibaktion zum Ungarnaufstand 1956
In diesen Tagen jähren sich die Ereignisse des Ungarischen Volksaufstands zum 60. Mal. Aus diesem Grund veranstaltet Wikimedia Ungarn (WMHU) auf Meta einen Schreibwettbewerb bis 15. November, der auch einen deutschsprachigen Ableger hat. Neben Artikeln in der deutschsprachigen Wikipedia können auch Beiträge auf Englisch verfasst werden, die am internationalen Wettbewerb teilnehmen. Über Mithilfe zu diesem Thema, das vor allem in Österreich und Deutschland noch einigen in Erinnerung sein dürfte, würden wir uns freuen. B., 28.10.
Manuela Kanneberg erhält Bundesverdienstkreuz
Einladung zum Edit-a-thon/Workshop „Hilfeseiten“ am 19./20. November 2016
Wer in Wikipedia anfängt und nach Hilfe sucht fürs Editieren oder einfach etwas Bestimmtes nachschauen will, ist schnell verloren oder muss sich durch viele Informationen arbeiten. Das möchten wir ändern und in einem Hilfeseiten-Edit-a-thon oder Workshop die Hilfeseiten aktualisieren und vielleicht auch vereinfachen – und den Visual Editor besser in die Hilfe einbinden. Der Ort des Edit-a-thons wird von der Mehrheit der Angemeldeten bestimmt. vl (WMDE)., 28.10.
Wikipedia Asiatischer Monat
Schiedsgericht: Kandidaten gesucht
Vom 8. bis 21. November 2016 finden die Wahlen zum 20. Schiedsgericht (SG) der deutschsprachigen Wikipedia statt. Auch im zweiten Jahrzehnt ihres Bestehens kommt es innerhalb der Community immer wieder zu Konflikten. Umso wichtiger ist es, eine Institution wie das Schiedsgericht zu erhalten und regelmäßig durch Zugang von neuen und innovativ veranlagten Mitarbeitern zu stärken. Entscheidungen des Schiedsgerichts mögen nicht immer Gefallen finden und die Arbeit im Hintergrund besteht aus viel Lektüre, Analyse sowie der Suche nach Lösungen. Dennoch, diese Tätigkeit bereichert ungemein. Man lernt nicht nur die Wikipedia von anderer Perspektive kennen, sondern hat das Privileg, aktiv an Konfliktlösungen mitzuwirken und vielleicht sein persönliches Spektrum zu erweitern. Überlegt euch diese Option der Mitwirkung am Gesamtprojekt, lasst euch hingegen nicht zu lange Zeit! Deine Kandidatur kannst Du vom 1. November 2016 um 0:00 Uhr bis 7. November 2016 um 23:00 Uhr auf der Seite der Schiedsgerichtswahl eintragen. Wir freuen uns auf Deine Mitwirkung im kommenden Jahr. Sei mutig! M., 24.10.
GLAM-Projekt: Archäologische Zone/Jüdisches Museum in Köln
Guten Morgen in die Runde. Wie manche sicherlich schonmal gehört haben, gibt es im Zentrum von Köln eine archäologische Zone, auf der jetzt ein jüdisches Museum gebaut wird. Zusammen mit dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) als Träger des Museums werden 2016/2017 diverse GLAM-Veranstaltungen angeboten. Wer Interesse an dem Thema hat, ist herzlich eingeladen, sich auf der Projektseite Kölner Rathausplatz (vorläufiger Arbeitstitel, da das Museum noch keinen Namen hat) über die weiteren Details zu informieren und sich in der Mitmach-Liste einzutragen. Die Seite Aktuelles kann gerne auf die Beobachtungsliste gesetzt werden, um über künftige Termine informiert zu sein. Auch für das Kern-Orgateam wird noch tatkräftige Unterstützung gesucht. (ray, 24.10.)
Yes We Can… Not, nicht mehr
Ein Indikator dafür, wie aktiv eine Wikipedia-Sprachversion ist, sind Artikel zu aktuellen Ereignissen. Den Artikel zu Hurrikan Matthew gibt es in 26 Sprachversionen; bei uns wurde er bisher rund 225 mal bearbeitet, von 65 verschiedenen Autoren. Das mutet beeindruckend an, doch für einen Artikel, der mehrere Tage lang auf der Hauptseite verlinkt war, ist das ziemlich mau. Zwar funktionieren die üblichen Reflexe wie die Konvertierung von daß in dass und von File: in Datei: nachwievor und vor allem prompt, und Tippfehler werden durch Aka und andere Korrektoren ziemlich rasch in Ordnung gebracht, doch die inhaltliche Arbeit hängt an wenigen Benutzern; 85 % des 59k umfassenden Quelltextes stammen von einem einzigen Benutzer. (Und dieser Anteil wäre noch höher, wäre der Hauptautor nicht darum bemüht gewesen, Textteile anderer Autoren möglichst ohne Umformulierungen in Erweiterungen zu integrieren.) Trotz seiner Länge weist der Artikel Lücken auf, insbesondere bei den Auswirkungen auf die südöstlichen Bundesstaaten der USA und Kanada. Offenbar sind wir inzwischen auch in zentralen Themenbereichen abhängig auf Einzelne angewiesen und offenbar hat Wikipedia seinen Charakter als Gemeinschaftsprojekt verloren und ist zu einem Projekt vieler Einzelner geworden.MaB, 21.10.
Freie Stelle bei Wikimedia CH
Muriel wird den Verein Wikimedia CH als Angestellte zum Ende des Jahres 2016 verlassen. Folglich gibt es eine offene Stelle zu besetzen beim Schweizer Verein. Die Stellen-Ausschreibung ist seit gestern Abend online auf unserer Website. Wir freuen uns sehr auf die eingehenden Bewerbungen und darüber, dass ihr das Inserat in euren Kreisen bekanntmacht. Bei Fragen stehen wir euch selbstverständlich gerne zur Verfügung. Jenny 14.10.
Technische Wunschliste: Bitte um Rückmeldungen zur neuen Abrufstatistik
Bei der Umfrage Technische Wünsche 2015 sprachen sich etliche Nutzer für eine bessere Abrufstatistik aus. Nun ist seit Februar dieses Jahres das neue Tool „PageViews Analysis“ in der Wikipedia verfügbar, das anstelle von stats.grok.se über den Link „Abrufstatistik“ am Seitenende eingebunden ist. Die Funktion wurde von einem freiwilligen Entwickler in Zusammenarbeit mit dem Community Tech Team der Wikimedia Foundation umgesetzt. Das Team der Software-Entwicklung von Wikimedia Deutschland freut sich über eine kurze Rückmeldung zu der Frage, ob der Wunsch damit als erfüllt angesehen werden kann. bm (wmde) 12.10.
WMDE-Geschäftsstelle bittet um Mithilfe zum Presse-LSR
Mitte September hat die EU-Kommission Vorschläge zur Reform des EU-Rechtsrahmens für das jeweilige nationale Urheberrecht der EU-Mitgliedstaaten veröffentlicht. Darin enthalten ist auch der Vorschlag, auf EU-Ebene ein Leistungsschutzrecht für Presseverleger (auch Presse-LSR abgekürzt) für alle EU-Mitgliedsstaaten verpflichtend vorzuschreiben. Angelehnt ist dieser Vorschlag inhaltlich an die Regelungen, die es in Deutschland und Spanien bereits seit einigen Jahren gibt, sieht aber unter anderem die zwanzigfache Schutzdauer und keine Geringfügigkeitsgrenzen vor. Die WMDE-Geschäftsstelle bittet nun um Mithilfe, um anschließend die Folgen eines solchen europaweiten neuen Rechts besser einschätzen zu können und Argumente an die Hand zu bekommen. Wir suchen Wikipedia-Autorinnen und -Autoren, die öfters Links auf Zeitungsarchive oder auch bibliografische Angaben als Referenzen in Wikipedia-Artikel einfügen oder derartige Artikel mit betreuen. Weitere Details würden dann im direkten Gespräch bzw. per Mail besprochen. Der Aufwand wird nicht groß sein. Bei Interesse bitte eine kurze Nachricht an den Unterzeichner schicken. --jw (wmde), 5.10.
Feedback-Umfrage zum Projekt Technische Wünsche
Noch bis zum 16. Oktober läuft eine Feedback-Umfrage zum Projekt Technische Wünsche (technische Wunschliste). Das Team der Softwareentwicklung von Wikimedia Deutschland freut sich über Einschätzungen in einem kurzen und anonymen Fragebogen, um die Arbeit rund um die technischen Wünsche weiter verbessern zu können. Mehr Informationen und den Link zum Formular gibt es auf dieser Seite. Herzlichen Dank! --bm (wmde), 4.10.
Nobelpreiswoche
Da ist sie wieder: die Nobelpreiswoche. Nutzer in aller Welt sitzen an ihren digitalen Endgeräten und suchen nach den Details zu den Preisträgerinnen und Preisträgern. Ob sie fündig werden liegt daran, ob es in der jeweiligen Sprachversion fleißige Autoren gab, die vorausschauend schon eine Biografie anlegten. Man kann es auch als kleinen Wettbewerb zwischen den Sprachversionen sehen, der zugleich zeigt, wie gut die jeweilige Version den Bereich der Wissenschaftsbiografien abdeckt. Am ersten Tag war nun die Bekanntgabe des Preisträgers des Nobelpreises für Physiologie oder Medizin. Er ging an den Japaner Yoshinori Ōsumi, der zu diesem Zeitpunkt in fünf Sprachversionen mit einem Artikel gewürdigt war. Die deutschsprachige, englischsprachige, japanischsprachige, russischsprachige und chinesischsprachige Wikipedia gehen damit vor dem kompletten Rest in Führung. Held in der deutschsprachigen Wikipedia war Claude J, der den Artikel zu Yoshinori Ōsumi bereits 2013 anlegte. O2, 3.10.
Am zweiten Tag der Nobelpreis für Physik: Artikel zu David J. Thouless, F. Duncan M. Haldane und John M. Kosterlitz existierten in der deutschsprachigen Wikipedia dank der Autoren Claude J und zweimal Alexander Grüner seit 2007, 2010 und 2008. Artikel zu Thouless gab es vor der Bekanntgabe des Nobelpreises in acht anderen Sprachen, Haldane in drei (Englisch, Farsi und Portugiesisch), Kosterlitz nur in zwei (Englisch und Portugiesisch). Alle vier bisherigen Preisträger hatten neben der deutschsprachigen Wikipedia also bisher nur in der englischsprachigen jeweils einen Artikel. Auf den Plätzen folgen die portugiesischsprachige mit drei Artikeln, Japanisch, Russisch und Persisch mit jeweils zwei Treffern, Tschechisch, Spanisch, Italienisch und Chinesisch konnten ihren Lesern jeweils einen Artikel bieten. Das „Rennen“ geht weiter! D01, 4.10. O2, 4.10.
Auch der Nobelpreis für Chemie geht an drei Preisträger. Jean-Pierre Sauvage war in Deutsch, Englisch, Portugiesisch und Französisch vorhanden. Für letztere der erste Treffer. Fraser Stoddart hatte bereits in sechs Sprachversionen Artikel (Deutsch, Englisch, Spanisch, Persisch, Französisch und Russisch), Ben Feringa in vier (Deutsch, Englisch, Niederländisch und Russisch). Damit bauen Deutsch und Englisch nach sieben Preisträgern mit jeweils sieben Artikeln ihre Führung aus. Es folgen Portugiesisch und Russisch mit jeweils vier, vor Persisch mit drei und Spanisch, Französisch und Japanisch mit jeweils zwei. Vier weitere Sprachversionen (Tschechisch, Italienisch, Niederländisch und Chinesisch) konnten jeweils einen Artikel vorweisen. Die deutschen Versionen von Sauvage und Feringa stammen aus dem Jahr 2013 jeweils von Claude J. Ephraim33 verfasste bereits im Jahr 2008 die erste Version von Stoddart. Claude J führt damit mit vier Artikeln vor Alexander Grüner (2) und Ephraim33 (1). Bei dem Nobelpreisthema handelt es sich um ein Themengebiet aus der Supramolekularen Chemie.
Die zugehörigen Artikel sindfolgende Übersichtsartikel, von Postfachannabella im September 2015 aus dem Englischen übersetzt und bearbeitet: molekulare Maschinen (molekularer Schalter, molekularer Propeller, molekulare Pinzette, synthetischer molekularer Motor, molekularer Sensor) sind für die Nanotechnologie von Bedeutung. --Pfa 10:07, 12. Okt. 2016 (CEST)
O2, 5.10.
Der Friedensnobelpreis ging an den kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos, der bereits in 51 Sprachversionen vertreten war. Alle 12 bis dahin im Nobelrennen vertretenen Sprachen hatten ihn „vorrätig“, so dass sich in der Reihenfolgen keine Veränderungen ergeben. Deutsch und Englisch liegen mit jeweils acht Treffern vor Portugiesisch und Russisch mit jeweils fünf. 39 weitere Sprachversionen sind nun mit jeweils einem Artikel dabei. In der deutschsprachigen Wikipedia ist der Artikel zu Santos seit 2010 vorhanden und wurde damals durch Webverbesserer angelegt. Offen sind noch die Preisträger/innen für Wirtschaftswissenschaften und Literatur. Wer noch in das Renngeschehen eingreifen will, findet in diesem Projekt Anregungen zu fehlenden Artikeln. O2, 7.10.
Die Preisträger im Bereich Wirtschaft sind Oliver Hart und Bengt Holmström. Hart war in sechs, Holmström in acht Sprachversionen vertreten. Jeweils mit dabei Deutsch und Englisch, die somit alle zehn bisherigen Preisträger auf dem Schirm hatten. Auf Platz 3 Russisch, dass ebenfalls beide Preisträger hatte und sich damit mit jetzt sieben Treffern vom leer ausgehenden Portugiesisch (5) absetzen konnte. Französisch legt ebenfalls um zwei zu und schließt mit jetzt fünf Treffern zu Portugiesisch auf. Im hinteren Tabellenfeld gelingt Norwegisch (Bokmål) mit zwei Treffern eine Aufholjagd. Es zieht mit jetzt drei Treffern auf Platz 7 gleich zu Spanisch (+0), Japanisch (+0) und Chinesisch (+1). Umjubelte Autoren in der de:wp waren 08-15 im Jahr 2008 für Oliver Hart und Sicherlich schon 2007 für Bengt Holmström. Das Finale im Nobelrennen folgt am 13. Oktober mit der Bekanntgabe des Literaturnobelpreises. O2, 10.10.
Der Nobelpreis für Literatur ging an Bob Dylan, und zwar „für seine poetischen Neuschöpfungen in der großen amerikanischen Song-Tradition“, wie es das Stockholmer Dilettanten-Komitee arg unbeholfen zu formulieren müssen meinte. Hättense nur mal in der Vickypedia nachgeschlagen, so hätten sie festgestellt, dass Herr Dylan allenfalls „poetische Neuschöpfungen in der großen US-amerikanischen Lied-Tradition“ zu verantworten hat. EW, 10.10.
WLM-Sonderpreise in Österreich
Kandidaturaufruf zur Wahl des WMDE-Präsidiums
Ende November wird das Präsidium von Wikimedia Deutschland für die nächsten zwei Jahre gewählt. Das Präsidium legt als ehrenamtliches Aufsichtsgremium insbesondere die Schwerpunkte für die Arbeit des Vereins fest und beaufsichtigt den geschäftsführenden Vorstand. Wir freuen uns über Kandidatinnen und Kandidaten aus den Wikimedia-Communitys! Informationen zu den Aufgaben, Anforderungen und den Voraussetzungen einer Kandidatur finden sich auf der Vereinswebsite; Frist für das Einreichen von Kandidaturen ist der 28. Oktober. Gnom, 1.10.
Frag einen Bibliothekar
Am Montag beginnt ein Pilotprojekt der Schweizerischen Nationalbibliothek. Zu über 700 ausgesuchten schweizbezogenen Artikel zu Personen, Orten und Ereignissen wird auf der Diskussionseite eine Vorlage eingebunden, die Wikipedianer und sonstige Leser auffordert, bei zusätzlichen Fragen nach Literatur den Recherchedienst SwissInfoDesk der Nationalbibliothek zu benutzen. Die Vorlage öffnet bei Klick auf den entsprechenden Link einen neuen Abschnitt auf der Diskussionsseite und die Experten der NB antworten zu der Frage innerhalb von 48 Stunden in der Wikipedia, sodass die Auskunft auch von sämtlichen anderen Besuchern der Diskussionsseite gesehen werden kann. Der Dienst soll so gezielt der Verbesserung des Artikels dienen. Die Zielgruppe sind daher in erster Linie Wikipedianer; der Dienst steht aber auch bewusst unseren Lesern offen. Die Idee zu diesem Pilotprojekt stammt aus Australien. Die National Library of Australia verlinkte 2014 ihren Recherchedienst ebenso auf ausgewählten Seiten der englischsprachigen Wikipedia. Man lese dazu den Blogbeitrag Ask a librarian now virtually everywhere vom 7. Mai 2014. Dieses Konzept wurde während des Wikipedian-in-Residence-Engagements 2014 in der Schweizerischen Nationalbibliothek evaluiert und wird nun in der deutschsprachigen Wikipedia ausprobiert. Der Pilot startet am Montag und läuft bis Anfang des nächsten Jahres. Danach wird ausgewertet, ob der Recherchedienst die Anfragen bewältigen konnte, wie die Community diesen Dienst beurteilt und ob die Auskünfte auch tatsächlich für die Artikel etwas bringen. MLR, 1.10.