Benutzer:Artikelstube/Liste therapeutischer Verfahren in der Zahnmedizin

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Allgemein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Regionalanästhesie Die Regionalanästhesie bezeichnet als Überbegriff eine Reihe von Anästhesie-Verfahren, die eine Schmerzausschaltung bestimmter Körperregionen zum Ziel haben, ohne das Bewusstsein zu beeinträchtigen. Diese Regionalanästhesie-Verfahren bewirken durch gezielte Applikation von Anästhetika, meist Lokalanästhetika, die zeitweilige, umkehrbare Funktionshemmung von Nervenund führen dabei zu Empfindungslosigkeit und Schmerzfreiheit, teilweise auch zur Hemmung der aktiven Beweglichkeit in Teilbereichen des Körpers. Die Durchführung einer solchen „Teilnarkose“ erfolgt als einmalige Injektion oder durch Platzierung eines Schmerzkatheters, über den auch nach dem operativen Eingriff eine effektive Schmerztherapie weitergeführt werden kann. Die Kombination von Regional- und Allgemeinanästhesie (Narkose) wird als Kombinationsanästhesiebezeichnet.
Zahnerhaltung Die Zahnerhaltung (auch: konservierende Zahnheilkunde, konservierende Zahnmedizin) ist eine Bereichsbezeichnung im Fachgebiet Zahnmedizin und damit der Oberbegriff für alle Maßnahmen, welche die Prävention, Diagnostik und Therapie von plaquebedingten Erkrankungen sowie kariesbedingten und nicht kariesbedingten Schäden der Zähne sowie die Forschung in diesem Bereich beinhalten. Ausgenommen sind chirurgische Maßnahmen, die unter dem Begriff Oralchirurgie subsumiert werden, wie beispielsweise die Wurzelspitzenresektion.
Zahnaufhellung Die Zahnaufhellung oder das Bleaching (von englisch to bleach ‚bleichen‘) ist eine Methode, um menschliche Zähne aus kosmetischen oder ästhetischen Gründen aufzuhellen. Es hat in den wohlhabenden Schichten seit Jahrhunderten Versuche gegeben, Zähne aufzuhellen. Dabei wurden bis in die Gegenwart oft Mittel eingesetzt, die ohne Wirkung blieben, die Zähne schädigten oder wenig praktikabel waren (Urin von Mensch und Tier, Säuren, verschiedene andere Chemikalien). Heute können Zähne wirkungsvoll, praktikabel und substanzschonend aufgehellt werden. Die meisten Studien zeigen: Vorausgesetzt, es werden pH-neutrale Präparate eingesetzt und sachgemäß angewendet, sind bei Zahnaufhellung keine Zahnschäden zu befürchten, und Nebenwirkungen halten sich in Grenzen.
Kauterisation Bei der Kauterisation (von lateinisch cauterisatio: Brennen mit dem Brenneisen oder einem Ätzmittel) oder Kauterisierung wird Gewebe durch den Kauter oder chemische Mittel (Ätzmittel) zerstört. Dadurch kann z. B. eine Blutung gestoppt oder eine gutartige Wucherung entfernt werden.
Ozontherapie Als Ozontherapie werden mehrere umstrittene Verfahren der Alternativmedizinbezeichnet, bei denen das Gas Ozon, (ein dreiatomiges Sauerstoff-Molekül, O3), eingesetzt wird. Als wissenschaftlich belegt gilt die keimabtötende und desinfizierendeWirkung von Ozon; für spezielle Heilwirkungen fehlen wissenschaftlich nachprüfbare Belege.
Osteotomie Die Osteotomie (v. griech. ὀστέον „Knochen“ und τομή „Schnitt“) bezeichnet ein seit etwa 1825 in der Chirurgie angewandtes Operationsverfahren, bei dem ein oder mehrere Knochen gezielt durchtrennt werden.

Angewandt werden Osteotomien beispielsweise um Fehlstellungen wie unphysiologische Beinachsen (O- bzw. X-Beine) oder Hüftfehlstellungen (angeborene Hüftluxationen) zu korrigieren. Hierbei wird dann von einer Umstellungs-Osteotomie oder Korrekturosteotomie gesprochen. Der Osteotomie folgt dabei in der Regel eine Osteosynthese, oft als Plattenosteosynthese ausgeführt, um die durchtrennten Knochenteile in der neuen, gewünschten Position wieder zu fixieren.

Fluoridierung Fluoridierung ist die Zugabe von Fluoriden zu Lebensmitteln und Kosmetika (Zahnpasta) sowie das Aufbringen höher konzentrierter Präparate auf die Zähne zum Zweck der Kariesprophylaxe. Zu fluoridierten Lebensmitteln zählen Speisesalz, Trinkwasser und Milch. In neuerer Zeit werden auch sogenannte „slow-release devices“ eingesetzt – kleine Behältnisse, die am Zahn angebracht werden, oder mit Fluorid angereicherte Füllungen, die über einen längeren Zeitraum kontinuierlich Fluorid an den Speichel abgeben.
Alginatabdruck Das Abformen eines oder beider Kiefer mittels Alginat ist ein kostengünstiges und häufig angewandtes Verfahren in der Zahnmedizin, um Gipsmodelle der Situation im Mund herzustellen. Die Gipsmodelle werden zur Planung oder zur Herstellung zahnmedizinischer Restaurationen oder kieferorthopädischer Geräte verwendet.
Aufbissschiene Eine Aufbissschiene (auch Knirsch(er)-, Zahn-oder Michiganschiene) ist eine an den Zahnbogen angepasste Kunststoffauflage zur Behandlung von Myoarthropathien (Erkrankungen des Kausystems). Ziel der Therapie mittels einer Aufbissschiene ist die Beseitigung von Über- und Fehlbelastungen der Zähne und Kiefergelenke.
Verbandplatte Eine Verbandplatte (Abdeckplatte, Nachblutungsplatte, Bluterplatte, engl.: cradle) ist ein in der Zahnmedizin verwendeter starrer Kompressionsverband in Form einer meist aus Kunststoff gefertigten Platte zum mechanischen Schutz einer Wunde z. B. bei bekannter Störung der Blutgerinnung oder drohender Nachblutung. Die Herstellung erfolgt meist im Tiefziehverfahren. Zum festen Sitz dieser Platte kann diese mit Klammern oder Ligaturen am Restgebiss befestigt werden; im zahnlosen Unterkiefer kann eine Retention z. B. durch Umschlingung des Kiefers erfolgen
Mundschutz (Sport) Ein Mundschutz (auch Boxerschutz, Zahnschutz, Sportschutz) bedeckt die Zähne und Teile des Kieferknochens, um Verletzungen von Zähnen (Frontzahntrauma), Kieferknochen, Lippen und Zahnfleisch zu verhindern beziehungsweise den Grad von Verletzungen zu verringern. Mundschutze werden im Amateur- und Profisporteingesetzt. Beim Football wird durch den Mundschutz jedoch das Risiko einer Gehirnerschütterung vermindert und nicht wie viele fälschlicherweise denken zum Schutz des Kiefers, der Zähne, der Lippen oder des Zahnfleisches. Denn durch den harten Aufprall des Ober- und Unterkiefers entsteht eine so große Druckwelle, dass es zu einer Gehirnerschütterung kommt. Ein Vorläufer des heutigen Mundschutzes wurde 1890 von Woolf Krause, einem Londoner Zahnarzt, entwickelt, um Boxer vor Lippenrissen zu schützen. Das Design des modernen Mundschutzes begann in den 1970er Jahren mit den Arbeiten von A. W. S. Wood, einem kanadischen Kinderzahnarzt, der die Kinderzähne beim Hockeyspiel besser vor Verletzungen schützen wollte.
Präparation (Zahnmedizin) Unter einer Präparation in der Zahnmedizin versteht man die Abtragung von Zahnhartsubstanz als vorbereitende Maßnahme für eine Füllung, Krone, Brücke oder Inlays. Nach dem Abtragen der kariösen Zahnhartsubstanz wird die Kavität zur Aufnahme des Füllungsmaterials präpariert. Nach der Präparation kann die Funktion des Zahnes durch eine Füllung wiederhergestellt werden. Zur Vorbeugung gegen eine neue Karies sollte der Schmelzbereich über die bestehende Karies hinaus präpariert werden.
Adhäsivtechnik Die Adhäsivtechnik (Lat.: adhaerere ‚anhaften‘) ist eine Methode in der Zahnmedizin zur Befestigung von Zahnrestaurationen mittels Kunststoff. Sie wird sowohl bei Kompositfüllungen und beim Zementieren von Keramikfüllungen als auch beim Befestigen von Kronen, Veneers (Verblendschalen) und Klebebrücken mittels Komposit sowie bei der Fissurenversiegelung angewandt. Das Prinzip besteht darin, dass ein dünnflüssiger Kunststoff (Haftvermittler) einen Verbund zwischen der Zahnhartsubstanz und dem entsprechenden Füllungsmaterial eingeht.
Computer-aided positioning Beim Verfahren des computer-aided positioning (CAP, engl. computergestützte Positionierung) werden Schablonen für eine navigierte Chirurgie hergestellt. Mit computergestützter Navigation arbeiten verschiedene medizinischen Disziplinen, z. B. Neurochirurgie, Herzchirurgie, Orthopädie, Unfallchirurgie, Hals-Nasen-Ohren-Chirurgie. Teilweise ersetzt ein Roboter die Chirurgenhand (Robotik). Dabei wird in einem 3-D-Verfahren der zu operierende Bereich vom Computer als Modell simuliert. Während der Operation kontrolliert der Computer die Lage und Orientierung der verwendeten Instrumente und zeigt diese auf einem Bildschirm an, so dass diese entsprechend der Planung feinkorrigiert werden können.
Full Mouth Disinfection Die Full Mouth Disinfection (FMD) ist eine Ergänzung zur initialen Parodontitistherapie. Damit wird dem Problem begegnet, dass ansonsten bei einer Behandlung über mehrere Sitzungen in unbehandelten Bereichen verbliebene pathogene Keime die bereits behandelten Bereiche erneut infizieren und so den Therapieerfolg gefährden.
Augmentation (Medizin) In der Zahnmedizin versteht man unter Augmentation (von lat. augmentum: Anstieg, Zuwachs) verschiedene chirurgische Verfahren, bei denen entweder durch körpereigene Materialien wie Knochen oder Schleimhaut oder durch körperfremde Materialien fehlende Strukturen wieder aufgebaut werden können. Besonders häufig werden Augmentationsverfahren in der Implantologie und in der Tumorchirurgie angewendet.
Matrize (Zahnmedizin) Als Matrize (lat. mater Mutter) wird in der Zahnmedizin einerseits ein Hilfsmittel zum Legen einer Zahnfüllung mit plastischem Füllmaterial verstanden und andererseits das Gegenstück einer Patrize. Matrize und Patrize bilden als Einheit ein Geschiebe.
Lokalanästhesie (Zahnmedizin) Die Lokalanästhesie (lat. locus „Ort“, altgr. ἀvan „ohne“ und αἴσθησις aisthēsis„Wahrnehmung“ mit Alpha privativum) ist der Fachausdruck für eine örtliche Betäubung. Sie ist definiert als örtliche Ausschaltung des Schmerzes im Bereich von Nervenendigungen oder Leitungsbahnen, ohne das Bewusstsein des Patienten zu beeinträchtigen. Die häufigste ambulante Anwendung findet die Lokalanästhesie in der Zahnmedizin. Dabei wird vor allem unterschieden zwischen der Infiltrationsanästhesie (auch Terminalanästhesie), der intraligamentären Anästhesie und der Leitungsanästhesie(auch Regionalanästhesie). Die Leitungsanästhesie am Unterkiefer erfolgt insbesondere am Nervus alveolaris inferior als Teil des dritten Astes des Nervus trigeminus, des Nervus mandibularis, während die Leitungsanästhesie am Oberkiefer am Nervus maxillaris erfolgt. Das Ziel ist die Schmerzausschaltung bei allen schmerzhaften Eingriffen im Fachgebiet der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Die Lokalanästhesie leistet einen entscheidenden Beitrag zur Vermeidung der Dentophobie(Zahnbehandlungsangst), bei entsprechender schmerzarmer beziehungsweise schmerzloser Injektionstechnik auch zur Vermeidung der Trypanophobie(Spritzenangst). Die Durchführung einer Lokalanästhesie steht unter (Zahn-)arztvorbehalt.
Antibakterielle photodynamische Therapie Bei der antibakteriellen photodynamischen Therapie (aPDT), auch photoaktivierte Desinfektion genannt, handelt es sich um ein neues in der Zahnmedizin verwendetes Verfahren zur unterstützenden Behandlung von bakteriellen Infektionen bei Parodontitis. Wie bei der photodynamischen Therapie in anderen Fachbereichen kommt dabei Licht in Kombination mit einer lichtaktivierbaren Substanz, einem so genannten Photosensibilisator und vorhandenem Luftsauerstoff zum Einsatz.
Strahlenschutzschiene Unter einer Strahlenschutzschiene versteht man in der Zahnheilkunde einen Schleimhautretraktor (lat. retrahere„zurückziehen“), der eine Dosisreduktion an den Mundschleimhäuten bei einer Tumorbestrahlung im Kopf-/Halsbereich bewirkt. Die korrekte Bezeichnung ist Weichgewebsretraktor, da einerseits nicht nur Schleimhäute betroffen sind und andererseits der Begriff der Strahlenschutzschiene den fehlerhaften Eindruck erweckt, dass für die energiereiche Strahlung bei der Strahlentherapie eine Schutzvorrichtung eingesetzt wird. In der Regel benötigt man je einen Weichgewebsretraktor für den Ober- und Unterkiefer.
Odontoplastik Unter Odontoplastik (griech.: ὀδών ὀδούς -odon, odonto- „Zahn“, πλάττειν, pláttein – bilden, formen, gestalten; engl.: Tooth shaping) versteht man in der Zahnmedizin die Umformung von Zähnen aus ästhetischen Gründen, im Rahmen einer kieferorthopädischer Therapie oder zur Verbesserung der Hygienefähigkeit bei Fehlstellungen der Zähne. Hierzu werden Zähne im Schmelzbereich geringfügig beschliffen.
Kieferrelationsbestimmung Die Kieferrelationsbestimmung (veraltet Bissnahme) dient in der Zahnmedizin und Zahntechnik der Zuordnung von Ober- und Unterkiefermodellen. Hierfür stehen Modellhalter Fixatoren, Okkludatoren, Mittelwertartikulatoren, Teiljustierbare Artikulatoren bis hin zu volljustierbaren Artikulatoren zur Verfügung. Die Kieferrelationsbestimmung ist ein wichtiger Arbeitsschritt für die Herstellung von indirekt (außerhalb des Mundes) hergestellten Restaurationen, wie Inlays, Teilkronen, Kronen, Brücken, implantatgestütztem Zahnersatz sowie Teil- und Totalprothesen. Daneben werden auch Aufbissschienen nach einer Kieferrelationsbestimmung einartikuliert. Nach einer Abformung werden Modelle vom Oberkiefer und Unterkiefer hergestellt. Sie werden in einer Relation, die möglichst genau die Verhältnisse am Patienten widerspiegelt, der Bisshöhe, in einen Artikulator montiert.
Epiperiostale Präparation Unter einer epiperiostalen Präparation versteht man in der Medizin, Zahnmedizin und Tiermedizin ein knochennahes operatives Vorgehen, bei dem bei der Freilegung des Operationsgebietes die Knochenhaut (Periost) nicht vom Knochenabgelöst wird.

Endodontie‎[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Trepanation Trepanation (über mittellateinisch trepanatiovon griechisch τρύπανον, ‚Bohrer‘) beschreibt operative Verfahren, bei denen eine knöchern oder auf andere Weise fest umschlossene Körperhöhle mechanisch, meist durch Anbohren, eröffnet wird. In der Zahnmedizin wird der Begriff Trepanation für das Eröffnen des Pulpacavums zum Zwecke der endodontischen Behandlung eines Zahnes verwendet.
Endodontie Unter Endodontie oder Endodontologie (griechisch ἔνδον [endon] innen, ὀδών [odon] Zahn, λόγος [logos], Lehre − die Lehre vom Zahninneren) versteht man einen Teilbereich der Zahnheilkunde, der sich schwerpunktmäßig mit Erkrankungen des Pulpa-Dentin-Komplexes und des periapikalen Gewebes beschäftigt. Das Ziel der endodontischen Behandlung ist die Erhaltung des eigenen Zahnes. Pulpitiden sind akute oder chronische Entzündungen der Pulpa (Zahnmark – Blut- und Lymphgefäße, Nerven und Bindegewebe) oder des Parodontiums (Zahnhalteapparat) als Folge einer endodontischen Erkrankung.
Zahnerhaltung Die Zahnerhaltung (auch: konservierende Zahnheilkunde, konservierende Zahnmedizin) ist eine Bereichsbezeichnung im Fachgebiet Zahnmedizin und damit der Oberbegriff für alle Maßnahmen, welche die Prävention, Diagnostik und Therapie von plaquebedingten Erkrankungen sowie kariesbedingten und nicht kariesbedingten Schäden der Zähne sowie die Forschung in diesem Bereich beinhalten. Ausgenommen sind chirurgische Maßnahmen, die unter dem Begriff Oralchirurgie subsumiert werden, wie beispielsweise die Wurzelspitzenresektion.
Wurzelkanalbehandlung Unter einer Wurzelkanalbehandlung versteht man in der Zahnmedizin eine Therapie mit dem Ziel, einen Zahn zu erhalten, dessen Pulpa (im Volksmund: „Zahnnerv“) vital, aber irreversibel entzündet oder devital (abgestorben) ist. Dabei wird das vitale oder devitale Pulpengewebe aus dem Wurzelkanal entfernt, der Wurzelkanal erweitert und dabei das den Wurzelkanal umgebende infizierte Wurzeldentin durch Herausfeilen entfernt. Abschließend wird der Wurzelkanal gefüllt. Die Wurzelkanalbehandlung ist Teil der Endodontie, die wiederum zur konservierenden Zahnheilkunde gehört.
Hedströmfeile Hedströmfeilen gehören zum zahnärztlichen Instrumentarium und dienen der Behandlung von Wurzelkanälen. Mit Hilfe dieser Instrumente werden die Wurzelkanäle gesäubert und erweitert, um einen Innendurchmesser der Kanäle zu erreichen, der ein sicheres Abfüllen über die ganze Länge des Kanals mit Wurzelfüllmaterialien zulässt.
Kofferdam In der Zahnmedizin dient ein Kofferdam (korrekt Cofferdam von englisch coffer ‚wasserdichte Struktur‘, ‚Verkleidung‘ (im Schiffsbau) und dam ‚Deich‘, ‚Dämmung‘, auch Rubberdam von rubber ,Gummi‘, Synonyma: Kofferdamtuch, Spanngummi),[1] zur Abschirmung des zu behandelnden Zahns vom restlichen Mundraum, insbesondere bei einer Wurzelkanalbehandlung, einer Kunststofffüllung, einer Keramik-Einlagefüllung oder einer Amalgam-Entfernung. Somit wird der Zufluss von Speichel verhindert. Der Kofferdam besteht meist aus elastischem Kunststoff oder Gummi. Neben der Abschirmung des Mundraums für die einfachere speichelfreie Behandlung des eröffneten Zahnes wird auch verhindert, dass Fremdkörper verschluckt oder eingeatmet werden können.
Halbwinkeltechnik Die Halbwinkeltechnik(auch: Halbwinkelprojektion) ist eine zahnärztlicheRöntgentechnik nach Cieszyński (1907) und Dieck(1911).
Paralleltechnik Die Paralleltechnik ist eine spezielle, mit einem Filmhalter nach Elgin Rinn durchgeführte Röntgentechnik in der Zahnmedizin.
Exstirpationsnadel Eine Exstirpationsnadel ist ein Instrument zur Entfernung (Exstirpation) des Zahnnervs (Pulpa), welche für eine weitere Wurzelkanalbehandlung unerlässlich ist. Diese flexiblen Nadeln sind mit einer Vielzahl von Widerhaken versehen, die eine Entfernung erst möglich machen. Sie sind in verschiedenen ISO-Größen erhältlich. Fälschlicherweise werden sie oft als Nervennadeln bezeichnet.
Endometrie Endometrie, auch elektrometrische Längenbestimmung bezeichnet die Messung der Wurzelkanallänge eines Zahnes mit einem elektronischen Messgerät, einem so genannten Apex-Lokalisator. Die Messung basiert darauf, dass ein konstanter elektrischer Widerstand zwischen Wurzelhaut und Schleimhaut besteht, welcher beim Erreichen der Wurzelspitze schlagartig abfällt. Die endometrische Messung stellt neben der röntgenologischen Längenbestimmung und der Längenbestimmung mittels Taktilität (Feinfühligkeit) die derzeit genaueste Methode zur exakten Längenbestimmung des Wurzelkanals dar. Verschiedene Hersteller endometrischer Längenmessgeräte verwenden mittlerweile eine Mehrfrequenztechnologie, um die Messgenauigkeit bzw. Messstabilität zu erhöhen, die insbesondere durch Flüssigkeiten, wie Spüllösungen, Blut oder Eiter beeinträchtigt werden könnte.
Röntgenologische Längenbestimmung Die röntgenologische Längenbestimmung ist eine zahnmedizinische Technik zur Bestimmung der Wurzelkanallänge während einer Wurzelkanalbehandlung.
Via falsa Via falsa [lat. falscher Weg, zu: via (Weg) und falsus (falsch)] bezeichnet in der Medizin das im Rahmen operativer Eingriffe unbeabsichtigte (iatrogene) Verlassen des korrekten bzw. geplanten Verlaufs eines eingebrachten Instruments oder Fremdmaterials, meist außerhalb anatomisch definierter Strukturen, wie z. B. Blutgefäßen, Magen-Darm-Trakt, Zahnwurzel (z. B. bei einer Wurzelkanalbehandlung) oder Harnröhre (z. B. bei Katheterismus oder Zystoskopie).
Wurzelkanalrevision Unter einer Wurzelkanalrevision (auch Endorevision) versteht man in der Zahnmedizin die Wiederholung einer Wurzelkanalbehandlung an einem Zahn. Diese Sekundärbehandlung kann notwendig werden, wenn nach der ersten Wurzelkanalbehandlung nicht der gewünschte Heilungserfolg eingetreten ist.

Aufhellung (dunkler Schatten, Ostitis apikalis) an der Wurzelspitze Ziel der Revision ist die Ausheilung der Periapikalregion, des die Zahnwurzel umgebenden Knochen und des parodontalen Ligaments, sowie die Beseitigung und Vorbeugung von Beschwerden, wie Schmerz oder Schwellung.

Regenerative Endodontie Regenerative Endodontie (engl.: Regenerative endodontics) bezeichnet Verfahren der biologischen Regeneration zur Wiederherstellung von zerstörten inneren Zahnstrukturen wie Dentin, Zahnwurzelteilen und Geweben des Zahnmarks. Das Verfahren wird vorwiegend bei nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum zur Therapie beim Vorliegen einer irreversiblen bzw. akuten Pulpitis, einer Pulpanekrose und einer apikalen Parodontitis angewendet.
Apexifikation Unter einer Apexifikation (Latein: apex ‚Spitze‘, Suffix -ficatio ‚das Herstellen‘) versteht man ein Verfahren in der Zahnmedizin, mit dem ein apikal (an der Wurzelspitze) offener Wurzelkanal vor der eigentlichen Wurzelkanalfüllung verschlossen wird. Die Apexifikation wird vor allem bei devitalen (abgestorbenen) jugendlichen Zähnen mit noch nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum angewandt. Mit der Apexifikation wird eine natürliche oder künstliche Hartsubstanzbarriere an der Wurzelspitze erzeugt, je nach verwendetem Material.
Obturator (Zahnmedizin) Unter einem Obturator (lat.: obturare verstopfen, abdichten) versteht man in der Zahnmedizin einerseits eine Vorrichtung zum Verschluss von Kieferdefekten, die chirurgisch nicht temporär oder dauerhaft verschlossen werden können und andererseits einen speziellen Verschlussstift bei der Wurzelkanalbehandlung.

Füllungstherapie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Füllungstherapie ist ein Teil der zahnärztlichen Tätigkeit und hat zum Ziel, kariöse Läsionen oder andersartige Defekte an Einzelzähnen zu beheben. Sie wird auch konservierende oder restaurierende Therapiegenannt. Füllungen (auch: ‚Zahnfüllungen‘) können sowohl im Kronenanteil als auch im Wurzelanteil eines Zahnes notwendig sein

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Amalgamfüllung Eine Amalgamfüllung (griechisch μαλακός, malakos, „weich“ – das „Nicht-Erweichende“; nach anderer Etymologie arabisch أمل آل غاما- amal al-gama, erweichende Salbe), umgangssprachlich auch „Plombe“ (von lateinisch plumbum, Blei) genannt, ist eine Zahnfüllung aus Quecksilberlegierungen.
Komposit (Zahnmedizin) Komposite (lateinisch composĭtum ‚das Zusammengesetzte‘) sind zahnfarbene plastische Füllungsmaterialien für die zahnärztliche Behandlung. Laienhaft werden die seit den 1960er Jahren verwendeten Werkstoffe auch oft als Kunststofffüllungen bezeichnet, fälschlicherweise gelegentlich auch mit Keramikfüllungen (Synonym: Keramik-Einlagefüllung oder Keramik-Inlay) verwechselt. Das zahnmedizinische Einsatzgebiet der Komposite sind Füllungen und die Befestigung von Keramikrestaurationen, Kronen und Wurzelstiften.
Zahnerhaltung Die Zahnerhaltung (auch: konservierende Zahnheilkunde, konservierende Zahnmedizin) ist eine Bereichsbezeichnung im Fachgebiet Zahnmedizin und damit der Oberbegriff für alle Maßnahmen, welche die Prävention, Diagnostik und Therapie von plaquebedingten Erkrankungen sowie kariesbedingten und nicht kariesbedingten Schäden der Zähne sowie die Forschung in diesem Bereich beinhalten. Ausgenommen sind chirurgische Maßnahmen, die unter dem Begriff Oralchirurgie subsumiert werden, wie beispielsweise die Wurzelspitzenresektion.
Goldhämmerfüllung Die Goldhämmerfüllung ist eine Füllungstechnik in der Zahnmedizin.

Als Synonyme sind auch die Bezeichnungen Goldklopffüllung, Goldstopffüllung oder gold foil compaction (engl.) gebräuchlich. In der zahnmedizinischen Terminologie wird sie häufig als GHF abgekürzt.

Kofferdam In der Zahnmedizin dient ein Kofferdam (korrekt Cofferdam von englisch coffer ‚wasserdichte Struktur‘, ‚Verkleidung‘ (im Schiffsbau) und dam ‚Deich‘, ‚Dämmung‘, auch Rubberdam von rubber ,Gummi‘, Synonyma: Kofferdamtuch, Spanngummi),[1] zur Abschirmung des zu behandelnden Zahns vom restlichen Mundraum, insbesondere bei einer Wurzelkanalbehandlung, einer Kunststofffüllung, einer Keramik-Einlagefüllung oder einer Amalgam-Entfernung. Somit wird der Zufluss von Speichel verhindert. Der Kofferdam besteht meist aus elastischem Kunststoff oder Gummi. Neben der Abschirmung des Mundraums für die einfachere speichelfreie Behandlung des eröffneten Zahnes wird auch verhindert, dass Fremdkörper verschluckt oder eingeatmet werden können. Der Kofferdam wurde 1864 von dem New Yorker Zahnarzt Sanford Christie Barnum in die Zahnheilkunde eingeführt. Dabei wurde der Begriff vom Wasserbau entlehnt. Ursprünglich diente er dazu, das Arbeitsfeld trocken zu halten, da es damals noch keine zahnärztlichen Absauganlagen gab. Mit der Verbreitung der Absauganlagen im 20. Jahrhundert verringerte sich die Akzeptanz des Kofferdam bei Zahnärzten und seine Vorteile gerieten in Vergessenheit.
Inlay (Zahnmedizin) Ein Inlay (englisch für Einlagefüllung) ist eine in einem zahntechnischen Labor hergestellte Zahnfüllung, die in den Zahn eingesetzt wird, in der Regel um Kariesfolgen zu behandeln und den dadurch entstandenen Zahndefekt zu rekonstruieren. Ein Inlay ist ein passgenaues Werkstück, das in den Zahn eingeklebt wird, im Gegensatz zu plastischem Füllungsmaterial, das in weicher Konsistenz mittels Formhilfen in den Zahn eingebracht wird und anschließend aushärtet. Ein Inlay kann aus verschiedenen Materialien, wie Gold, Keramik, galvanische Keramik (Kombination aus Gold und Keramik), Kunststoff und neuerdings Titan hergestellt werden.
Compomer Ein Compomer (auch: Kompomer) ist ein in der Zahnmedizin und der Zahntechnikverwendetes Füllungsmaterial. Es ist eine Kombination aus Glasionomerzementen und Kompositen.
Polymerisationsschrumpfung Polymerisationsschrumpfung bezeichnet die Schrumpfung, die während der Abbindereaktion von Kunststoffen (z. B. Komposite in der Zahnmedizin) stattfindet.
Dentin-adhäsive Befestigung Eine dentin-adhäsive Befestigung ist ein Behandlungsverfahren in der Zahnmedizinzur Befestigung von Füllungsmaterial oder Zahnersatz am Zahn. Dabei wird die Dentinoberfläche einer Kavität chemisch vorbehandelt, indem dünnflüssige Dentinhaftvermittler in die Oberflächenstrukturen eindringen können und nach chemischer Aushärtung einen mikromechanischen Verbund zwischen Dentin und der Kompositfüllung (Kunststofffüllung) eingehen. Dadurch kann auf makromechanische Retentionen verzichtet werden, die einen größeren Zahnsubstanzverlust nach sich ziehen.
Parapulpärer Stift Ein Parapulpärer Stift (oder Schraube) (engl.: parapulpal pin) kommt in der Zahnmedizin als Retentionshilfe zum Einsatz. Parapulpäre Stifte bestehen aus Titan oder korrosionsfreien Nichtedelmetallen und sind evtl. vergoldet. Sie haben je nach Hersteller einen Durchmesser von etwa 0,5 mm und eine Gesamtlänge (ohne Schaft) von ca. 4 bis 6 mm. Sie dienen dazu, plastische Füllungsmaterialien (Amalgam, Komposits) oder Stumpfaufbauten im Dentin vitaler, nicht wurzelkanalbehandelter Zähne zu verankern.
Mineral Trioxid Aggregat Mineral Trioxid Aggregat (MTA) ist ein Füllmaterial in der Zahnheilkunde. Es handelt sich dabei um einen modifizierten hochreinen Portlandzement. Die Anwendung in der Zahnheilkunde, und hier insbesondere in der Endodontologie, wurde zuerst in den 1990er Jahren von einer Forschungsgruppe an der Universität von Loma Linda unter der Leitung von Mahmoud Torabinejad erforscht.
Mikroretention Mittels Mikroretention (griech. μικρός mikrós‚klein‘, lat. retinere ‚zurückhalten‘) kann eine Haftung von Materialien zur Befestigung von Zahnrestaurationen (Kronen, Füllungen) am Zahnschmelz erzeugt werden. Die Haftung des Füllungsmaterials Komposit am Zahnschmelz kann durch den vorbereitenden Schritt einer Schmelzätzung erreicht werden. Das Verfahren selbst wird Säure-Ätz-Technik (SÄT) genannt. Durch die Mikroretention wird die Dichtigkeit einer Füllung erheblich erhöht. Sie führte erst zum vertretbaren Einsatz von Kunststoffen in der restaurativen Zahnmedizin.
Lichthärtung Mittels Lichthärtung werden in der Zahnmedizin und Zahntechnik Kunststoffe ausgehärtet. Der Härteprozess findet durch eine Kettenpolymerisation statt. Als Kunststoffe werden Komposite verwendet. Aus der Bezeichnung geht hervor, dass es sich um Mischpolymerisate handelt, um die gewünschten Eigenschaften zu erhalten. In der Zahnmedizin werden Komposite in der Füllungstherapieverwendet. In der Zahntechnik werden unter anderem Verblendungen (Ummantelungen) oder individuelle Löffel aus Kunststoff lichtgehärtet Das gewünschte Werkstück kann aus plastischem Material geformt bzw. modelliert werden. Sobald die gewünschte Form erreicht ist, wird das plastische Material mit einer Polymerisationslampe mittels Lichthärtung irreversibel ausgehärtet.

Implantologie‎[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Knochenersatzmaterial Meist in Granulatform vorliegendes Material zum Ersatz von reduzierter Knochensubstanz, die auf den Knochendefekt aufgebracht wird und als Leitstruktur zum erneuten Einwachsen eigenen Knochens dienen soll. Es gibt Knochenersatzmaterialen allogener (gleiche Spezies, anderes Individium) und xenogener (andere Spezies) Herkunft, aber auch alloplastische Materialien, die synthetisch hergestellt werden. Zudem besteht die Möglichkeit der Entnahme von Eigenknochen in Form von Spänen oder Blöcken.
Gingivaextension Behandlungsmethode in der Zahnmedizin zur Verbreiterung der keratinisierten (befestigten) Gingiva. Sie wird im Vorfeld der Eingliederung von Zahnersatz (Präprothetik), bei der Versorgung von Zahnimplantaten und bei durch Zahnfleischrückgang (Gingivarezession) geschädigten Zähnen durchgeführt.
Zahnimplantat Ein in den Kieferknochen eingesetztes „alloplastisches Konfektionsteil“ (Implantat). Das Teilgebiet der Zahnheilkunde, das sich mit der Insertion (Einsetzen) von Zahnimplantaten in den Kieferknochen befasst, wird als Implantologie (von griechisch λόγος lógosWort‘, Lehre‘) bezeichnet. Durch ihre Verwendbarkeit als Träger von Zahnersatz übernehmen Zahnimplantate die Funktion künstlicher Zahnwurzeln. Hierzu werden sie entweder mittels Schraubgewinde in den Kieferknochen (enossale Implantate) eingedreht oder eingesteckt. Sie verbinden sich innerhalb von 3 bis 6 Monaten mit dem umgebenden Knochen zu einer festen, äußerst belastungsfähigen Trägereinheit (Osseointegration). Die allermeisten Implantate werden aus Titan gefertigt, es gibt aber auch Implantate aus Zirkon.
Osseointegration Begriff aus der implantologischen Kieferchirurgie. Man versteht darunter einen im lichtmikroskopischen Bereich sichtbaren direkten funktionellen und strukturellen Verbund zwischen dem organisierten, lebenden Knochengewebe und der Oberfläche eines belasteten Knochenimplantats. 1966 beschrieb Per-Ingvar Brånemark als erster Wissenschaftler den Begriff „Osseointegration“, der in die internationale Nomenklatur eingegangen ist. Die wissenschaftliche Anerkennung der zahnärztlichen Implantologie erfolgte durch die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) im Jahre 1982.
Primärstabilität Er bezeichnet die Stabilität, die allein durch die Klemmwirkung eines Implantats im Knochen (z. B. Endoprothese oder Zahnimplantat) erreicht wird und stellt das angestrebte Ziel beim Setzen eines Implantats in den Organismus dar. Die Primärstabilität ist besonders bei nicht-zementierten Prothesen von entscheidender Wichtigkeit und Voraussetzung für die Osseointegration, die knöcherne Einheilung.
Sinuslift eine spezielle Operationsmethode der Kieferchirurgie, mit der der knöcherne Boden der Kieferhöhle (Sinus maxillaris) verdickt wird. Der Sinuslift ist eines von mehreren Verfahren zum Kieferaufbau.
Reimplantation ein Behandlungsverfahren in der Zahnmedizin, bei dem ein durch Trauma aus seinem Zahnfach dislozierter Zahn wieder in seine Alveole zurückgesetzt wird. In der Regel wird nach der Reimplantation eine Schienung des Zahnes durchgeführt.
Suprakonstruktion Er bezeichnet den auf einem Zahnimplantat befestigten Zahnersatz. Dabei kann es sich um eine Krone, eine Brücke oder auch um eine Prothese handeln. Die Suprakonstruktion wird normalerweise etwa 3 bis 6 Monate nach dem Einbringen der Implantate gefertigt und eingegliedert. Die Suprakonstruktion kann mit dem Implantat verschraubt oder mit definitivem oder provisorischem Zement befestigt werden.
Abutment Begriff aus der Zahnmedizin, der das Verbindungsteil (Mesostruktur) zwischen einem Zahnimplantat (das ein Zahnwurzelersatz ist) und der prothetischen Versorgung (den sichtbaren Zahnkronen) bezeichnet. Es bildet den sensiblen Übergang durch das periimplantäre Weichgewebe, den Zahnfleischsaum, zur Mundhöhle und zur Implantat-Suprakonstruktion, womit eine Periointegration erreicht werden soll. Üblicherweise sind Abutments aus Titan, Aluminiumoxidkeramikoder aus Zirkondioxidkeramik. Sie können als lösbare oder bedingt bzw. unbedingt lösbare Verbindung konstruiert werden.
Schneider-Membran Das respiratorische Epithel der Kieferhöhle (Sinus maxillaris) ist in der Zahnmedizin und der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie als Schneider-Membran oder Schneider’sche Membran bekann erstmals von Konrad Viktor Schneider im Jahre 1664 beschrieben
Periimplantitis Als Periimplantitis (peri- griech.: περί um etwas herum, in- lat.‚ ‚hinein‘, plantare ‚pflanzen‘, -itis, griech. -ίτις, entzündliche Erkrankung) bezeichnet man analog zur Parodontitis, die eine Entzündung des Zahnbetts beschreibt, die Entzündung des Implantatbetts von Zahnimplantaten. Das Vorstadium der Periimplantitis ist die Mukositis, eine Entzündung der den Implantathals umgebenden Schleimhaut. Bei der Periimplantitis wird aufgrund von Entzündungsprozessen der Knochen um die Implantate abgebaut.
Explantation (Zahnimplantat) Unter Explantation (lat. ex „heraus“, plantare „pflanzen“) eines Zahnimplantats versteht man die chirurgische Entfernung eines Implantats aus dem Kieferknochen.
Navigierte Implantologie Die navigierte Implantologie ist ein prothetisch-chirurgisches Hilfsverfahren in der Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie der Zahnmedizin, das in der Planung und im operativen Vorgehen zum Setzen von Zahnimplantaten in den Kieferknochen angewendet wird. Als weitere deutschsprachige Bezeichnungen für dieses Verfahren wird der Begriff 3D-geplante und schablonengeführte Implantologie verwendet. Im englischsprachigen Raum sind die Begriffe navigated implantology, navigated surgery, guided-surgery, guided-implantology, computer-assist implantology oder computer-assist surgery gebräuchlich. Es gehört zu den Verfahren der computerassistierten Chirurgie.

Kieferchirurgie‎[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel|Liste chirugischer Verfahren]]

Kieferorthopädie‎[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kieferorthopädie ist das Teilgebiet der Zahnmedizin, das sich mit der Verhütung, Erkennung und Behandlung von Fehlstellungen der Kiefer und der Zähne (Zahnfehlstellung) befasst. Der Inhalt des Fachbereichs wird besser durch die Bezeichnung Dento-Maxilläre Orthopädie (Kieferregulierung) wiedergegeben. Der Begriff Orthodontie (Zahnregulierung) wird in nichtdeutschsprachigen Ländern verwendet.

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Brackets Brackets (engl. Klammern) sind in der Kieferorthopädie gebräuchliche Befestigungselemente bei festsitzenden Apparaturen (vgl. Zahnspange). Sie werden durch spezielle Klebetechniken mit der Oberfläche des Zahns verklebt und bilden so einen Ansatzpunkt zur Bewegung von Zähnen bei festsitzenden Apparaturen. Kennzeichnend für ein Bracket ist die Vorrichtung für die Aufnahme von Bögen, das sog. Schloss oder Slot.
Palatinalbogen Ein Palatinalbogen (von lat. palatumGaumen“, Syn: TPA von engl. Transpalatal arch) ist ein festsitzendes Behandlungsgerät in der Kieferorthopädie. Der Palatinalbogen besteht aus einem Drahtbügel, welcher mittels Bändern an den großen Backenzähnen (Molaren) befestigt wird. Der Bogen verläuft quer über den Gaumen und wird in der Regel mit den Bändern verlötet oder verschweißt.
Headgear Der Headgear (wörtlich: Kopfgerät) ist eine kieferorthopädische Apparatur zur extraoralen Abstützung.
Funktionsregler Als Funktionsregler wird ein herausnehmbares funktionskieferorthopädisches Gerät nach Rolf Fränkel bezeichnet, das zur Behandlung von Wachstums- und Lageanomalien beider Kiefer eingesetzt wird.
Fernröntgenseitenbild Das Fernröntgenseitenbild (syn: FRS, Profilröntgenbild) ist eine Röntgenaufnahme, die vor allem in der Kieferorthopädie und Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Verwendung findet. Für die Behandlungsplanung erfolgt die Bestimmung von Wachstumstendenzen, Kiefer- und Knochenrelationen sowie der Achsen der Frontzähne.
Mundvorhofplatte Eine Mundvorhofplatte (MVP) (nach Hinz) (englisch: Oral screen) ist eine lose, schnullerähnliche Platte, die zumeist bei Kindern eingesetzt wird. Sie soll dabei helfen, das Nuckeln am Daumen oder Schnuller abzugewöhnen, auch werden MVP eingesetzt, um die Mund- und Kiefermuskulatur zu stärken, zum Beispiel beim sogenannten "Down-Syndrom".
Herbstscharnier Das Herbstscharnier ist ein kieferorthopädisches Gerät, welches zur Korrektur einer Rücklage des Unterkiefers (Rückbiss) eingesetzt wird. Es handelt sich um eine festsitzende Apparatur bestehend aus Metallrohren, die an den unteren Eckzähnen und den oberen Molaren befestigt werden. Die Rohre werden beim Öffnen des Mundes teleskopartig auseinandergezogen.
Aligner-Therapie Die Aligner-Therapie (von engl. to align: ausrichten) ist eine kieferorthopädische Behandlungsmethode zur weitgehend unsichtbaren Behandlung von leichteren bis schweren Zahnfehlstellungen, die mit einer Sequenz von individuell gefertigten, dünnen und durchsichtigen Kunststoffschienen (englisch aligner) arbeitet.
Retainer Ein Retainer (engl. to retain: zurückhalten, festhalten; fixieren) ist ein Zahn-Stabilisator, der im Rahmen einer kieferorthopädischen Behandlung eingesetzt wird. Durch den Retainer können sich Kieferknochen und die neu positionierten Zahnwurzeln besser an die neue Position durch Nachwachsen des Kieferknochen gewöhnen. Die Gefahr eines Rezidivs kann durch einen Retainer minimiert werden.
Aktive Platte Aktive Platten sind individuell angefertigte, herausnehmbare Zahnspangen, die es als Oberkiefer- und als Unterkiefer-Platte gibt. Aktiv bedeutet hierbei, dass sie Kräfte ausüben, in Abgrenzung zu passiven Platten, die zur Retention dienen. Als solche können sie jedoch weiterverwendet werden, wenn sie das Behandlungsziel erreicht haben und nicht weiter verstellt (aktiviert) werden.
Zahnspange Eine Zahnspange ist eine zahnmedizinischeApparatur, mit der Kiefer- und Zahnfehlstellungen korrigiert werden. Die Behandlung kann prinzipiell von jedem Zahnarzt ausgeführt werden. Fachzahnärzte für Kieferorthopädie haben sich jedoch durch eine zusätzliche drei- bis vierjährige Weiterbildung hierauf spezialisiert. Man bedient sich in der kieferorthopädischen Therapie unterschiedlicher Behandlungsformen und Behandlungsmittel, die umgangssprachlich als „Zahnspange“ oder „Zahnklammer“ bezeichnet werden.
Lip Bumper Ein Lip Bumper ist eine – entweder festsitzende oder herausnehmbare – kieferorthopädische Apparatur zur Verlängerung der Zahnbogenlänge oder Aufrichtung der Molaren.
Retention (Zahnmedizin) Um eine Retention für Verblendkunststoffe oder die Verbindung zwischen Modellgussbasis und Prothesenkunststoff zu erreichen, werden auf dem (Edel-)Metallgerüst kleine, fast kugelförmige Erhebungen (ca. 0,5 mm), Retentionsstege oder -schlaufen angebracht, die eine mechanische Verankerung beider Werkstoffe sicherstellen.
Schienenaktivator Der Schienenaktivator nach Soulet-Besombes ist ein herausnehmbares kieferorthopädischesGerät zur Korrektur von Zahn- und Kieferfehlstellungen. Es handelt sich dabei um einen stilisierten Aktivator (funktionskieferorthopädisches Gerät), der in verschiedenen Einheitsgrößen in Massenfertigung hergestellt wird. Andere Bezeichnungen sind u. a. Position Trainer und Kaukraft-Kiefer-Former (K3F). Die französischen Kieferorthopäden Prof. René Soulet und Prof. André Besombes haben Anfang der 1950er Jahre ihren Patienten für die Dauer der Sommerferien die festsitzenden Zahnspangen ausgebaut und durch Retainer aus Kautschuk ersetzt, um bis zum Wiedereinsetzen der festsitzenden Apparatur die Behandlungsergebnisse zu stabilisieren. Zu ihrer Überraschung hatte sich die Zahn- und Kieferstellung nicht nur nicht verschlechtert, sondern sogar verbessert. Im Folgenden entwickelten sie die Konstruktion weiter und nannten sie Conformateur.
Rückschubdoppelplatte Rückschubdoppelplatten (Abkürzung: RDP, auch Sander III Apparatur) sind ein kieferorthopädisches Gerät (Zahnspange) zur Behandlung von Mesialbisslagen(Progenie) im Kindesalter, vorzugsweise beginnend im frühen Wechselgebiss vor dem neunten Lebensjahr. Sie wurden Mitte der 1990er Jahre von Franz Günter Sander in Ulm entwickelt.
Aktivator (Kieferorthopädie) Der Aktivator ist in der Kieferorthopädie eine herausnehmbare Zahnspange für Ober- und Unterkiefer in einem Stück. Er besteht aus Plastik und einigen Drahtelementen, zumeist einem oberen und unteren Labialbogen. Bei Bedarf können weitere Drahtelemente gegen Zahnfehlstellungen, eine Nachstellschraube oder Lippenschilde hinzukommen, während Halteklammern unüblich sind. Er ist das älteste und bekannteste Behandlungsmittel der Funktionskieferorthopädie (FKO). Anders als sogenannte aktive oder orthodontische Zahnspangen nutzt er als Kraftquelle ausschließlich Mundmuskelkräfte. Aktivatoren dienen zur Behandlung von Bissanomalien in der Wachstumsphase, in erster Linie Unterkiefer-Rücklagen mit oder ohne Tiefbiss. In den 1930er-Jahren entdeckten Viggo Andresen und Karl Häupl in Oslo den Einfluss der Mundmuskulatur auf die Entstehung und Heilung von Fehlstellungen. Daraus entwickelten sie die Funktionskieferorthopädie und den Aktivator als ihr grundlegendes Behandlungsmittel, um abwegige Kieferentwicklung durch Beeinflussung des Kieferwachstums zu normalisieren.
Crozat-Gerät Crozat-Geräte sind herausnehmbare Zahnspangen für den Ober- oder Unterkiefer (Einzelkiefergeräte), die ganz aus Draht zusammengelötet oder -geschweißt sind. Dabei verbindet ein dicker Gerüstdraht die Halteklammern. Er kann dünnere Drähte, die sogenannten Arme, tragen, und diese Arme noch dünnere Drähte, die als Finger bezeichnet werden. Ursprünglich bestanden Crozat-Geräte aus einer Goldlegierung, die in ihrer Verarbeitung und Dauerhaftigkeit Silber- oder Nichtedelmetall-Legierungen überlegen ist, die später auch genutzt wurden. Damals wurden Crozat-Geräte nach- und umgerüstet, so dass ihre präzise gearbeiteten, viereckigen Halteklammern nur einmal angefertigt werden mussten. Sie nutzen die 6er als Ankerzähne oder seltener die 7er, Milch-5er, oder zusätzliche Halteklammern die Prämolaren. Ihre kurzen Kauflächen-Auflagen sollen den korrekten Sitz des Gerätes stabilisieren, ohne den Zusammenbiss zu stören.
Bimler-Gebissformer Der Gebissformer nach Hans Peter Bimler ist eine funktionskieferorthopädische Zahnspange, die sich durch eine besonders grazile und flexible Bauweise auszeichnet. Die Federwirkung des lose zwischen allen Zähnen liegenden Gebissformers regt die Mundmuskeln an (sogenannter Kaugummieffekt). Er zeichnet sich unter den funktionskieferorthopädischen Geräten auch dadurch aus, dass er nicht nur die Bisslage, sondern auch Fehlstellungen von Zähnen über Mundmuskelkräfte korrigieren kann. Dadurch werden Schmerzen durch die Behandlung vermieden. Seine skelettierte Bauform schränkt die Remineralisation der Zähne durch die Speichelzirkulation kaum ein, so dass er sich auch für parodontal geschädigte Patienten oder bei erhöhtem Kariesrisiko eignet. Statt Durchschnittswerten eines Schönheitsideals strebt die Bimler-Therapie an, die Kiefer und Zahnbögen des Patienten mit gesunden Funktionen zu einer individuellen Form und Größe heranreifen zu lassen, die zum Gesicht passt und langfristig in sich stabil bleibt. Dies ist durch Nachuntersuchungen von Patienten nach 25 bis 40 Jahren dokumentiert und wird mit einer Selbstregulation begründet, die der Bimler-Gebissformer dem Kauorgan ermöglicht. Anhand von dentalen Vermessungspunkten zeichnete Bimler von seinen Patienten Wachstumskurven auf, die die Ausformung der Zahnbögen im Vorfeld und im Laufe der Therapie darstellen. Der Vergleich von sonst ähnlichen Fällen mit und ohne Platzmangel zeigte dabei, dass der Gebissformer bei Platzmangel Selbstheilungskräfte zur Wachstumsanregung aktiviert und Kindern z. B. 6 mm Breitenzuwachs beider Kiefer ermöglichte. Bestand kein Platzmangel, regte ein gleichartiger Gebissformer dagegen kein Kieferwachstum an.
Bionator Der Bionator ist ein in der Kieferorthopädie verwendetes, herausnehmbares Gerät, welches die Bisslage ändern, beziehungsweise eine Bisserhöhung induzieren können soll. Es gehört in die Gruppe der funktionskieferorthopädischen Geräte, zu der auch der Aktivator und der Funktionsregler gehören. Die Übergänge zwischen diesen Geräten sind teilweise fließend, alle sind aus Kunststoffplatten und Drahtelementen aufgebaut.
Vorschubdoppelplatte Die Vorschubdoppelplatte ist ein funktionskieferorthopädisches Gerät zur Behandlung von Zahnfehlstellungen der Angle-Klasse II-Anomalien. Unter Funktionskieferorthopädie versteht man die günstige Beeinflussung skelettaler Strukturen durch die gezielte Beeinflussung funktioneller Abläufe durch herausnehmbare Regulierungsgeräte (Zahnspange).
Tübinger Gaumenplatte Die Tübinger Platte ist eine Gaumenplatte für Kinder mit einer Kiefer-Fehlbildung namens Pierre-Robin-Sequenz.
Laterognathie Eine Laterognathie (lat. latus "Seite" und griech. gnathos "Kiefer") bezeichnet eine Kieferfehlstellung (Dysgnathie), gekennzeichnet durch eine Abweichung des Unterkiefers hin zu einer Seite. Ein unterschiedlich starkes Wachstum der Unterkieferhälften ist eine mögliche Ursache. Häufigste Ursache für eine Seitenabweichung des Unterkiefers ist ein zu schmaler Oberkiefer. Eine Laterognathie hat über den Kopfbereich hinaus eine seitenungleiche Belastung der Muskulatur des gesamten Bewegungsapparates zur Folge.
Maximale Interkuspidation Unter der maximalen Interkuspidation (lat.: inter ‚inmitten‘, cuspis ‚Spitze‘, ‚Höcker‘; engl.: Maximum intercuspation) versteht man in der Zahnmedizin das vollständige Ineinandergreifen der Höcker und Grübchen jeweils der Ober- und Unterkieferzähne, dies bedeutet im maximalen Vielpunktkontakt. Diese stabile Verzahnung wird bei weitgehend erhaltenen Stützzonenausschließlich durch die Okklusion bestimmt.
Gaumennahterweiterung Eine Gaumennahterweiterung (GNE, auch Gaumennahtsprengung, Gaumenschnelldehnung, forcierte Gaumennahterweiterung) ist eine kieferorthopädische Behandlung eines Schmalkiefers. Sie dient zur transversalen Erweiterung des Oberkiefers. Das Verfahren wird bei ausgeprägten Diskrepanzen zwischen dem Ober- und Unterkieferzahnbogen angewandt und erfolgt beim Ausgewachsenen mit kieferchirurgischer Unterstützung.
Zahnbewegung Zahnbewegungen können physiologisch, pathologisch und therapeutisch erfolgen. Physiologisch werden Zähne durch den Wangen- und Zungendruck in ihre Position bewegt. Pathologisch können Zähne durch Fremdeinwirkung (Stoß, Schlag) bewegt werden oder im Zusammenhang mit parodontologischen Erkrankungen als Zahnlockerung auftreten. Therapeutisch wird die Zahnbewegung im Rahmen einer kieferorthopädischen Behandlung genutzt, um Zahnfehlstellungen zu korrigieren (englisch Orthodontic tooth movement).
Balance-Schiene Die Balance-Schiene ist eine individuell hergestellte Unterkiefer-Schiene mit adjustierter Oberfläche im Seitenzahnbereich (ohne Frontzahnführung) zur Behandlung von Craniomandibulären Dysfunktionen (CMD). Sie gehört zu den alternativmedizinischen Verfahren.
Delaire-Maske Sie ist eine kieferorthopädischeApparatur zur Frühbehandlung von Kieferfehlstellungen. Im Gegensatz zum Headgear erfolgt keine Befestigung der Maske mit Bändern am Kopf.

Parodontologie‎[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Apikale Parodontitis Entzündung an der Wurzelspitze eines Zahnes und gehört zu den odontogenen Infektionen. Zur marginalen Parodontitis(vom Zahnfleischsaum ausgehend) siehe Parodontitis.
Bifurkation (Zahnmedizin) Die Aufteilungsstelle der Zahnwurzeln bei zweiwurzeligen Zähnen.
Bruxismus Das unbewusste, meist nächtliche, aber auch tagsüber ausgeführte Zähneknirschen oder Aufeinanderpressen der Zähne, durch das die Zähne verschleißen, der Zahnhalteapparat (Parodontium) überlastet, und zusätzlich das Kiefergelenk, die Kaumuskulatur, aber auch andere Muskelgruppen, die zur Stabilisierung des Kopfes angespannt werden, geschädigt werden können.
Full Mouth Disinfection Ergänzung zur initialen Parodontitistherapie. Damit wird dem Problem begegnet, dass ansonsten bei einer Behandlung über mehrere Sitzungen in unbehandelten Bereichen verbliebene pathogene Keime die bereits behandelten Bereiche erneut infizieren und so den Therapieerfolg gefährden.
Gingivaextension Behandlungsmethode in der Zahnmedizin zur Verbreiterung der keratinisierten(befestigten) Gingiva. Sie wird im Vorfeld der Eingliederung von Zahnersatz(Präprothetik), bei der Versorgung von Zahnimplantaten und bei durch Zahnfleischrückgang (Gingivarezession) geschädigten Zähnen durchgeführt.
Gingivahyperplasie Zahnfleischwucherung. Die Bezeichnung ist unpräzise, da der Begriff der Hyperplasie sich auf eine erhöhte Anzahl von Zellen bezieht und eine Hypertrophie auf Erhöhung der Größe der einzelnen Zellen. Beides lässt sich nur histologisch feststellen.
Hemisektion Durchtrennung eines unteren Molaren mit einer Teilextraktion einer Zahnwurzel. In sehr seltenen Fällen wird die Hemisektion (von altgriech. hemi-: halb, lat. sectio: Durchschneiden) auch an anderen mehrwurzligen Zähnen durchgeführt. Ein Sonderfall der Hemisektion wird als Prämolarisierung bezeichnet, bei der beide Wurzeln erhalten bleiben.
Hereditäre gingivale Fibromatose Gruppe seltener angeborener Erkrankungen mit dem Hauptmerkmal einer Fibromatose des Zahnfleisches.
Individualprophylaxe Überbegriff für durch den Zahnarzt erbrachte prophylaktische Maßnahmen am einzelnen Patienten. Zu differenzieren ist zwischen Individualprophylaxe bei Kindern und Jugendlichen einerseits und Erwachsenen andererseits.
Kieferaufbau Operative Verfahren in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde verstanden, die nach einem Kieferabbau dazu dienen, insbesondere den Alveolarknochen in zahnlosen Anteilen des Oberkiefers oder Unterkieferswieder aufzubauen.
Konkrement eine Ablagerung in Form einer festen Masse bezeichnet, die sich durch Zurückbleiben vorher gelöster Stoffe in einem Hohlorgan oder in einer Körperflüssigkeit bildet. In der Zahnmedizin werden feste, zahnsteinähnliche Auflagerungen unter dem Zahnfleisch als Konkremente bezeichnet.
Kürettage Medizinischer Begriff, der die operative Entfernung eines Gewebes durch Ausschabung bezeichnet. In der Zahnmedizin verwendet man den Begriff der Kürettage bei der Entfernung von bakteriellen Ablagerungen auf den Wurzeloberflächen, wie Konkremente oder Biofilm, um Stör- und Entzündungsfaktoren zu beseitigen und dadurch die Abheilung einer Parodontitis zu ermöglichen.
Munddusche Die Munddusche ist in der Mundhygiene ein Instrument, mit dem Speisereste und Plaquemittels eines Wasserstrahls aus den Zahnzwischenräumen entfernt werden können, ohne jedoch die Zahnbürste zu ersetzen. Die Munddusche wurde 1962 von dem Ingenieur John Mattingly und seinem ZahnarztGerald Moyer erfunden. Zum Vertrieb ihrer Erfindung gründeten sie gemeinsam die Firma Aqua Tec. 1967 wurde diese von Teledyne erworben, welche 1975 schließlich in Teledyne Waterpik umbenannt wurde. Heute ist die Firma waterpik Marktführer in den USA und die Marke waterpik (oder auch water pick) ist im amerikanischen Sprachraum synonym zur englischen Entsprechung des Begriffs Munddusche.
Okklusion (Zahnmedizin) Die Okklusion (Verschließung, Verschluss) ist jeglicher Kontakt zwischen den Zähnen des Oberkiefers und des Unterkiefers. Die Kontaktpunkte liegen auf der Okklusionsebene, die nicht plan, sondern in der Sagittalen (Spee-Kurve) und der Transversalen (Wilson-Kurve) gekrümmt (fachsprachlich: verwunden) ist. Gängig, aber von den Fachgesellschaften nicht mehr akzeptiert, ist die Ansicht, Okklusion sei nur die Schlussbissstellung, also die maximale Interkuspidation (lateinisch cuspis ‚der Höcker‘).
Parodontaler Screening-Index Zur Früherkennung parodontaler Erkrankungenwird der Parodontale Screening-Index (PSI) erhoben. Mit einer speziellen Parodontalsonde (WHO-Sonde) wird die Tiefe der Zahnfleischtaschen, die Blutungsneigung der Gingiva und Rauigkeiten der Zahnoberflächen in den Zahnfleischtaschen gemessen. Die PSI-Sonde hat als spezielle Längenmarkierung ein schwarzes Band zwischen 3,5 mm und 5,5 mm und am Arbeitsende eine Halbkugel mit 0,5 mm Durchmesser, um die Untersuchung schmerzfrei und ohne Verletzung der Gingiva durchführen zu können. Hierzu steht alternativ eine computergesteuerte Parodontalsonde (Florida Probe; pa-on) zur Verfügung, die mit einer druckkalibrierten Messung die direkte Übertragung der Messdaten in ein Computerprogramm ermöglicht. Das Screening soll bei allen Patienten, also der Gesamtbevölkerung, im Rahmen der routinemäßigen zahnärztlichen Untersuchungen durchgeführt werden. Die Kosten dafür werden alle zwei Jahre von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Professionelle Zahnreinigung Die Professionelle Zahnreinigung (PZR) ist ein Hauptbestandteil der zahnmedizinischen Prophylaxe, zumeist der Individualprophylaxe. Man versteht darunter eine umfassende mechanische Reinigung der Zähne, die die Defizite der täglichen Mundhygiene beseitigt.
Prophylaxe (Zahnmedizin) Zahnmedizinische Prophylaxe bezeichnet alle vorbeugenden Maßnahmen, die verhindern sollen, dass Krankheiten der Zähne und des Zahnhalteapparates entstehen oder sich verschlimmern. Ein Synonym ist zahnmedizinische Prävention. Prophylaxeleitet sich von griechisch προφυλάσσωprophylásso ab, was „von vornherein ausschließen“ bedeutet.
Röntgenstatus Unter einem Röntgenstatus versteht man in der Zahnmedizin die Anfertigung von einzelnen Röntgenaufnahmen des Gesamtgebisses.
Scaler (Zahnmedizin) Ein Scaler ist ein in der prophylaktischen (vorbeugenden) Zahnmedizin verwendetes Handinstrument und dient vor allem der Zahnsteinentfernung. Es kann aber generell auch dafür eingesetzt werden, andere das Zahnfleisch irritierende Unebenheiten zu beseitigen: zum Beispiel Befestigungszementreste, überstehende Füllungsränder, Fremdkörper.
Sonde (Zahnmedizin) Eine Sonde (französ. sonde, Sonde) bezeichnet in der Zahnmedizin ein Instrument zur Untersuchung von Zähnen und Zahnfleisch. Sie gehört zum zahnärztlichenGrundinstrumentarium, das in der Regel durch die Zahnmedizinische Fachangestellte vor Beginn einer Behandlung bei jedem Patienten frisch aufgelegt wird. Man unterscheidet zunächst Sonden zur Untersuchung von Hartgewebe und Sonden zur Untersuchung der Gingiva (Parodontalsonden). Darüber hinaus werden zahnärztliche Sonden in der Zahntechnik verwendet.
Unterstützende Parodontaltherapie Unter einer unterstützenden Parodontaltherapie (UPT; engl.: SPT – Supportive Periodontal Therapy; auch Parodontalnachsorge, Erhaltungstherapie sowie – nicht ganz korrekt – Recall) versteht man in der Zahnmedizin ein systematisches Nachsorgeprogramm, das sich nahtlos an die zahnärztliche Behandlung der Parodontitis anschließen sollte. Da es bei vorher parodontal erkrankten und erfolgreich behandelten Zähnen lebenslang zum Rezidiv (einem Wiederaufflammen der Parodontitis) kommen kann, soll dies durch die UPT möglichst frühzeitig erkannt, möglichst verzögert oder sogar ganz verhindert werden.
Zahnerhaltung Die Zahnerhaltung (auch: konservierende Zahnheilkunde, konservierende Zahnmedizin) ist eine Bereichsbezeichnung im Fachgebiet Zahnmedizin und damit der Oberbegriff für alle Maßnahmen, welche die Prävention, Diagnostik und Therapie von plaquebedingten Erkrankungen sowie kariesbedingten und nicht kariesbedingten Schäden der Zähne sowie die Forschung in diesem Bereich beinhalten. Ausgenommen sind chirurgische Maßnahmen, die unter dem Begriff Oralchirurgie subsumiert werden, wie beispielsweise die Wurzelspitzenresektion.
Zahnputztechnik Unter der Zahnputztechnik wird die Vorgehensweise verstanden, wie die Zahnbürstezur Zahnpflege im Mund geführt wird. Durch die richtige Technik kann bei effizienter Reinigungswirkung eine Schädigung der Zahnsubstanz oder des Zahnfleisches vermieden werden.

Zahnersatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zahnersatz (Abkürzung ZE) ist der Sammelbegriff für jegliche Form des Ersatzes fehlender natürlicher Zähne. Die Planung, Herstellung und Eingliederung von Zahnersatz fällt unter die Zahnmedizinische Fachrichtung Prothetik.

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Abformung (Medizin) Durch Abformen oder Abguss wird eine Negativformeines Körperareales (beispielsweise des Alveolarfortsatzes eines Kiefers oder eines Amputationsstumpfes) hergestellt, die dann ihrerseits durch Ausgießen mit einem geeigneten Material (beispielsweise Gips) zu einer Positivform des abgeformten Areals führt, also einer Kopie der Form, auch „Modell“ genannt. Auf solchen Modellen werden beispielsweise Defektprothesen oder Zahnersatz angefertigt, oder sie dienen zur Diagnostik oder Therapie-Planung.
Abutment Begriff aus der Zahnmedizin, der das Verbindungsteil (Mesostruktur) zwischen einem Zahnimplantat (das ein Zahnwurzelersatz ist) und der prothetischen Versorgung (den sichtbaren Zahnkronen) bezeichnet. Es bildet den sensiblen Übergang durch das periimplantäre Weichgewebe, den Zahnfleischsaum, zur Mundhöhle und zur Implantat-Suprakonstruktion, womit eine Periointegrationerreicht werden soll. Üblicherweise sind Abutments aus Titan, Aluminiumoxidkeramikoder aus Zirkondioxidkeramik. Sie können als lösbare oder bedingt bzw. unbedingt lösbare Verbindung konstruiert werden.
Axiographie Kinematische Methode, um die Bewegungsabläufe der Kiefergelenkeaufzuzeichnen. Mit Hilfe der Aufzeichnung wird die individuelle Scharnierachse der Kiefergelenke bestimmt und die Grenzbewegungen der Kondylenregistriert.
Balance-Schiene Individuell hergestellte Unterkiefer-Schiene mit adjustierter Oberfläche im Seitenzahnbereich (ohne Frontzahnführung) zur Behandlung von Craniomandibulären Dysfunktionen (CMD). Sie gehört zu den alternativmedizinischen Verfahren.
Balancekontakt Den Antagonistenkontakt auf der Nichtarbeitsseite (Nichtkauseite) des Gebisses, während einer Seitwärtsbewegung des Unterkiefers (Mediotrusionsbewegung).
Brücke Zahnersatz, der seine Abstützung ausschließlich auf Zähnen, Zahnwurzeln oder Zahnimplantaten – auch Anker genannt – findet. Die Bezeichnung Brücke stammt daher, da mit dieser Form des Zahnersatzes eine oder mehrere Zahnlücken durch künstliche Zähne überbrückt werden.
Chirurgische Kronenverlängerung Eingriff in der Zahnmedizin, der zum Ziel hat, den verbliebenen Teil eines Zahnes zur anschließenden Wiederherstellung mittels einer Krone zu verlängern. Trotz des Fachbegriffs der Kronenverlängerung wird der Zahn nicht tatsächlich verlängert, sondern nur der Wurzelanteil des Zahnes etwas freigelegt. Das Verfahren kommt zur Anwendung, wenn der Zahn ganz oder teilweise bis zur Gingivalgrenze kariös zerstört ist und dadurch eine Kronenversorgung mit dichtem Randabschluss nicht möglich ist.
Dentin-adhäsive Befestigung Behandlungsverfahren in der Zahnmedizinzur Befestigung von Füllungsmaterial oder Zahnersatz am Zahn. Dabei wird die Dentinoberfläche einer Kavität chemisch vorbehandelt, indem dünnflüssige Dentinhaftvermittler in die Oberflächenstrukturen eindringen können und nach chemischer Aushärtung einen mikromechanischen Verbund zwischen Dentin und der Kompositfüllung (Kunststofffüllung) eingehen. Dadurch kann auf makromechanische Retentionen verzichtet werden, die einen größeren Zahnsubstanzverlust nach sich ziehen.
Erweiterung Umarbeitung von herausnehmbarem Zahnersatz. Eine Teilprothese ersetzt fehlende Zähne. Wenn bei einer eingegliederten Teilprothese in der Folge ein oder mehrere weitere Zähne extrahiert (entfernt) werden müssen, kann in bestimmten Fällen die bestehende Teilprothese um die dann neu fehlenden Zähne ergänzt – erweitert – werden.
Freiendsituation Fachbegriff aus der Zahnheilkunde zur Einteilung der unvollständigen Gebisse. Eine Freiendsituation liegt vor, wenn die fehlenden Zähne die letzten in der Zahnreihe sind, also hinter den fehlenden Zähnen keine Zähne mehr vorhanden sind.
Funktionsabformung Abformverfahren mit dem der Kiefer abgeformt wird und gleichzeitig die Randgestaltung einer Totalprothese vorgegeben wird. Eine Funktionsabformung kann auch bei der Anfertigung von Teleskopprothesen oder Teilprothesen notwendig sein. Die Abformung wird dynamisch vorgenommen, was bedeutet, dass der Patient während des Abformens Bewegungen des Mundes, der Zunge, der Wange, der Lippen, des Gaumensegels und der Gesichtsmuskeln ausführt. Die Abformung wird anschließend mit Gips ausgegossen. Das entstehende Gipsmodell bildet die Arbeitsgrundlage für den Zahntechniker, der die Prothese herstellt.
Gingivaextension Behandlungsmethode in der Zahnmedizin zur Verbreiterung der keratinisierten(befestigten) Gingiva. Sie wird im Vorfeld der Eingliederung von Zahnersatz(Präprothetik), bei der Versorgung von Zahnimplantaten und bei durch Zahnfleischrückgang (Gingivarezession) geschädigten Zähnen durchgeführt.
Haftmittel Werden zur Verbesserung des Prothesenhalts von Zahnprothesen verwendet. Bei Patienten, die unter ausgeprägtem Kieferknochenabbau leiden, können diese Prothesenhaftmittel etwas helfen, das Tragegefühl des herausnehmbaren Zahnersatzes zu verbessern. Hilfreich sind die Haftmittel auch in der Eingewöhnungszeit oder bei der Versorgung mit einem temporären Zahnersatz. Die Beißkraft und Kaufähigkeit kann durch Haftmittel bei einer gut sitzenden Prothese verbessert werden. Auch bei Änderungen des Muskeltonus, beispielsweise durch Lähmungen der Gesichtsmuskulatur, können Haftmittel hilfreich sein.
Immediatprothese Ist eine Sofortprothese. Sie wird vor einem chirurgischen Eingriff (z. B. vor einer Zahnextraktion) auf einem Kiefermodell vom Zahntechniker hergestellt, wobei die zu entfernenden Zähne auf dem Gipsmodell radiert (weggeschliffen) werden. Nach dem chirurgischen Eingriff wird sie dann unmittelbar eingegliedert.
Interimsprothese Vorläufige Prothese zum Ersatz fehlender Zähne. Sie soll den Zeitraum zwischen der Zahnentfernung und der endgültigen Zahnersatzversorgung überbrücken. Während dieser Zeit kann die Wundheilung erfolgen beziehungsweise die Einheilungsdauer von Zahnimplantaten und die Herstellung des Zahnersatzes überbrückt werden.
Jacketkrone Zahnkrone aus Vollkeramik. Wegen ihrer kosmetischen Natürlichkeit bei der Wiederherstellung eines zerstörten Zahnes und der hohen Bioverträglichkeit wird sie als „Krone der Krone“ bezeichnet. Im Jahre 1889 meldete der US-amerikanische Zahnarzt Charles Henry Land das Patent für die erste Vollkeramikkrone an. itte der 1960er Jahre erlebte die Jackenkrone unter John W. McLean eine Renaissance.
Kieferrelationsbestimmung Zuordnung von Ober- und Unterkiefermodellen. Hierfür stehen Modellhalter Fixatoren, Okkludatoren, Mittelwertartikulatoren, Teiljustierbare Artikulatoren bis hin zu volljustierbaren Artikulatoren zur Verfügung. Die Kieferrelationsbestimmung ist ein wichtiger Arbeitsschritt für die Herstellung von indirekt (außerhalb des Mundes) hergestellten Restaurationen, wie Inlays, Teilkronen, Kronen, Brücken, implantatgestütztem Zahnersatz sowie Teil- und Totalprothesen. Daneben werden auch Aufbissschienen nach einer Kieferrelationsbestimmung einartikuliert. Nach einer Abformung werden Modelle vom Oberkiefer und Unterkiefer hergestellt. Sie werden in einer Relation, die möglichst genau die Verhältnisse am Patienten widerspiegelt, der Bisshöhe, in einen Artikulator montiert.
Klebebrücke Festsitzende Brücke als Zahnersatz, die mittels eines Befestigungskunststoffs an die säuregeätzte Schmelzoberfläche von Pfeilerzähnen geklebt wird und aus einem Metall- oder Keramikgerüst besteht. Die Klebebrücke geht auf ein von Buonocuore (1955) entwickeltes Verfahren zurück, bei dem die Haftung von Kunststoff am Zahn durch das Anätzen des oberflächlichen Zahnschmelzes ermöglicht wird. Mithilfe dieser Technik wurden in den 1970er Jahren erstmals künstliche Zähnemit speziellen Kompositkunststoffen an angrenzenden Zähnen befestigt.
Kraniomandibuläre Dysfunktion Überbegriff für strukturelle, funktionelle, biochemische und psychische Fehlregulationen der Muskel- oder Gelenkfunktion der Kiefergelenke. Diese Fehlregulationen können schmerzhaft sein, müssen es aber nicht. "CMD" (craniomandibuläre Dysfunktion, von lat. cranium: Schädel, lat. mandibulum: Unterkiefer, griech. dys: falsch) lässt sich nicht unbedingt durch Schmerzen erkennen, es kann sich auch durch Schwindelgefühle, Kopfschmerzen, Tinnitus Lichtempfindlichkeit, Panikattacken (Herzrasen) und Stress im Alltag bemerkbar machen. Die Kraniomandibuläre Dysfunktion wird deshalb in manchen Fällen durchaus auch als Ursache und Folge von Stress betrachtet. Für die Therapie siehe: Kraniomandibuläre_Dysfunktion#Therapie
Maximale Interkuspidation Das vollständige Ineinandergreifen der Höcker und Grübchen jeweils der Ober- und Unterkieferzähne, dies bedeutet im maximalen Vielpunktkontakt. Diese stabile Verzahnung wird bei weitgehend erhaltenen Stützzonenausschließlich durch die Okklusion bestimmt.
Modellgussprothese Kostengünstige, ästhetisch oft eher unbefriedigende Teilprothese. Ihr Metallgerüst (einschließlich der Halte- und Stützelemente - sogenannte Klammern) wird aus einer Chrom-Cobalt-Molybdän-Legierung (im Fachjargon: Chro-Ko-Mo, bestehend aus 65 % Co, 30 % Cr und 5 % Mo) in einem Stück gegossen. Auf diesem sehr stabilen Gerüst werden die Prothesensättel mit den künstlichen Zähnen befestigt.
Obturator Einerseits eine Vorrichtung zum Verschluss von Kieferdefekten, die chirurgisch nicht temporär oder dauerhaft verschlossen werden können und andererseits einen speziellen Verschlussstift bei der Wurzelkanalbehandlung.
Osseointegration Begriff aus der implantologischen Kieferchirurgie. Man versteht darunter einen im lichtmikroskopischenBereich sichtbaren direkten funktionellen und strukturellen Verbund zwischen dem organisierten, lebenden Knochengewebe und der Oberfläche eines belasteten Knochenimplantats. 1966 beschrieb Per-Ingvar Brånemark als erster Wissenschaftler den Begriff „Osseointegration“, der in die internationale Nomenklatur eingegangen ist. Die wissenschaftliche Anerkennung der zahnärztlichen Implantologie erfolgte durch die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) im Jahre 1982.
Periointegration Reizlose und entzündungsfreie Einbettung eines enossalen Zahnimplantates in die umgebende Mundschleimhaut. Ziel ist eine dauerhafte Hart- und Weichgewebsstabilität um das Implantat zur Prävention einer Periimplantitis.
Pfeilerwertigkeit Verwendbarkeit von Zähnen als Pfeilerzähne für festsitzenden oder herausnehmbaren Zahnersatz.
Polymerisationsschrumpfung Schrumpfung, die während der Abbindereaktion von Kunststoffen (z. B. Komposite in der Zahnmedizin) stattfindet. Dabei treten je nach verwendetem Material Schrumpfungen im Bereich zwischen etwa 1,5–3 %, bei so genannten fließfähigen Kunststoffen auch um 4 % des Ausgangsvolumens auf, wobei die Schrumpfung innerhalb von etwa 5 Minuten geschieht und danach das Volumen konstant bleibt.
Porzellanzahn Bezeichnung für Zahnersatz aus keramischen Werkstoffen aus dem Volksmund, als Fachbegriff nicht üblich. Während im 18. Jahrhundert zunächst klassisches Haushaltsporzellan zur Fertigung künstlicher Zähne verwendet wurde, nutzt man heute moderne Hochleistungskeramiken. Der etablierte Begriff Porzellanzahn ist jedoch weiterhin als Trivialbezeichnung in Gebrauch.
Presskeramik Ein Verfahren zur Herstellung von vollkeramischen Kronen und Brücken. Hierzu wird ein zahnfarbener Keramikblock, den es in verschiedenen Zahnfarben gibt, durch Druck und Hitze transformiert und in eine druck- und hitzestabile Hohlform eingepresst. Hierzu wird die Krone analog zum Gussverfahren in Wachs modelliert und anschließend im Wachsausschmelzverfahren hergestellt.
Prothesensattel Teil der Prothese, der dem Kieferknochen aufliegt. Die Bezeichnung „Sattel“ rührt daher, dass dieser Teil einer Prothese im Querschnitteinem Sattel ähnelt. Er besteht in aller Regel aus Prothesenkunststoff (Acrylat).
Prothetik Wissenschaft bzw. der Berufszweig, der sich mit der Entwicklung bzw. Herstellung von Prothesen, also künstlichem Ersatz für verlorene Organe oder Körperteile, wie eines Armes oder Beines, befasst.
Regelversorgung In der Gesetzlichen Krankenversicherung wird als Regelversorgung diejenigen medizinischen Leistungen verstanden, die über kollektivvertragliche Regelungen allen gesetzlich Versicherten zustehen.
Resilienz Nachgiebigkeit der Mundschleimhaut bei Belastung. Je nach Beschaffenheit und Dicke weist die Mundschleimhaut unterschiedliche Resilienzen auf. In der Drüsen- und Fettgewebszone im Oberkiefer können lokal bis zu 3 mm Resilienz beobachtet werden, in der median fibrösen Zone, dem Torus palatinus, dagegen nur Bruchteile von Millimetern.
Retention Zahnzurückhaltung
Ruheschwebelage Im entspannten Zustand berühren sich die Zahnreihen nicht, sondern haben einen geringen Abstand voneinander. Diese Position nennt man Ruheschwebelage.
Schlotterkamm Einen Alveolarfortsatz (Kieferkamm) im unbezahnten Kiefer, dessen knöcherne Substanz vollständig oder teilweise in Granulationsgewebe umgebaut worden ist.
Stegprothese Teilprothese, die an einem Steg befestigt ist. Der Steg hat eine Halte- und Stützfunktion und einen runden oder rechteckigen Querschnitt. Der Steg verblockt zwei Zähne oder Implantate. Der Steg kann an Wurzelkappen, Ankerkronen oder Suprastrukturen bei Zahnimplantaten angelasert oder angelötet werden.
Stiftaufbau Nachdem ein stark kariös zerstörter Zahn einer Wurzelkanalbehandlung unterzogen wurde, ist zumeist nur wenig der ursprünglichen Zahnhartsubstanz erhalten. Darum ist der Zahn gegenüber den Kaukräften stark geschwächt, was zu Frakturen führen kann. Außerdem ist oft nicht genügend Substanz erhalten, um den Zahn mit einer Krone zu versorgen. Als Ausgleich für die verlorene Substanz wird darum ein Stiftaufbau eingebracht, welcher den Zahn stabilisiert und einer Krone genügend Retention bietet. Obwohl es physikalisch richtig eigentlich Adhäsion heißen müsste, da hier die Haftkräfte verschiedener Materialien gemeint sind, hat sich dieser Begriff in der Zahnheilkunde (noch) nicht durchgesetzt. Darum wird auch im Weiteren von Retention gesprochen.
Stiftkrone Veraltete Bezeichnungen für eine Zahnkrone, die mit einem Stift im Zahn verankert ist. In den Anfängen der prothetischen Versorgung wurden häufig Wurzelstift und Zahnkrone aus einem Stück gefertigt, das Resultat nannte man nach dem Entwickler Marshall Logan, (Pennsylvania, 1844–1885) Logan-Krone (engl.: Logan crown) oder Stiftkrone. Heutzutage werden Stiftaufbau und Krone überwiegend getrennt angefertigt und nacheinander eingesetzt.
Suprakonstruktion Er bezeichnet den auf einem Zahnimplantatbefestigten Zahnersatz. Dabei kann es sich um eine Krone, eine Brücke oder auch um eine Prothese handeln.
Teilkrone Schonende Variante der Krone bei ausgedehnten Zahnhartsubstanzdefekten, die keine Restaurierung mittels Füllungstechnik bzw. eines Inlays zulassen, zum Einsatz kommen.

Im Gegensatz zur Krone, deren Präparationsgrenze am Zahnhals verläuft, liegt der Teilkronenrand bei tragenden Zahnhöckern im Bereich des anatomischen Zahnäquators, während Scherhöcker lediglich überkuppelt werden.

Teleskopkrone Nicht ganz zutreffende Sammelbegriff für jede Art einer Doppelkrone. Richtigerweise muss man Doppelkronen unterscheiden in Parallelwandige Teleskopkronen, Konuskronen und Resilienzteleskopkronen.
Teleskopprothese Teilprothese, die an Teleskopkronen befestigt ist. Die Teleskopkronen haben darüber hinaus Stütz- und Haltefunktion. Es handelt sich um eine herausnehmbare Zahnprothese, die dem Ersatz fehlender Zähne dient. Sie ist deshalb dem Kombinierten Zahnersatz zuzuordnen. Teleskopprothesen sind aufwändig in der Herstellung. Sie gehören in Deutschland zum Standardverfahren für den Ersatz fehlender Zähne.
Torus mandibularis Eine gutartige Exostose (knöcherner Wulst) der lingualen Oberfläche des Unterkiefers über der Ansatzlinie des Musculus mylohyoideus in Höhe der Prämolaren. Sie tritt meist beidseitig auf.
Torus palatinus Exostose (knöcherner Längswulst) entlang der Mittellinie des harten Gaumens.
Totalprothese Ersatz aller Zähne und des Alveolarknochens eines oder beider Kiefer durch herausnehmbaren Zahnersatz, der aus einer Kunststoffbasis aus Polymethylmethacrylat(PMMA) und den darauf befestigten künstlichen Zähnen aus Kunststoff oder Porzellan besteht. Eine Totalprothese findet im Mund durch Saugwirkung, Adhäsions- und Kohäsionskräfteund das Zusammenspiel von Muskeln Halt am Kiefer. Hierzu wird der Prothesenrand mit Hilfe einer Funktionsabformung individuell angepasst.
Veneer Hauchdünne, lichtdurchlässige Keramikschale für die Zähne, die mit Spezialkleber auf die Zahnoberfläche – vor allem von Frontzähnen – aufgebracht wird. Die Haftschale besteht aus Keramik. Abgesehen von seltenen Allergien gegen das Befestigungsmaterial stellt der Einsatz von Keramik-Veneers in der Regel keine gesundheitliche Gefährdung dar, weil das Keramikmaterial eine sehr hohe Bioverträglichkeit hat.
Vorführmodell Bei der Herstellung von Zahnersatz durch die Zahntechnik liefert ein Modell, das mittels einer Wachsmodellierung (Wax-Up) erstellt wird, eine Art „Vorschau“ auf das geplante Endprodukt und somit wertvolle Informationen für die Herstellung des definitiven Zahnersatzes.
Waterloo-Zähne
Zähne, die den Gefallenen der Schlacht bei Waterloo (1815) entnommen und als Zahnersatz verkauft wurden. Schlacht bei Waterloo (1815)
Zahnfarbbestimmung Vom Zahnarzt bzw. Zahntechniker wird die individuelle Zahngrundfarbeeines Patienten bestimmt. Dies erfolgt zum Beispiel, um Zahnersatz farblich abgestimmt auf die übrigen Zähne eines Patienten anzufertigen oder die farbliche Entwicklung im Rahmen einer Zahnaufhellung zu verfolgen.
Zahnimplantat In den Kieferknochen eingesetztes „alloplastisches Konfektionsteil“ (Implantat). Das Teilgebiet der Zahnheilkunde, das sich mit der Insertion (Einsetzen) von Zahnimplantaten in den Kieferknochen befasst, wird als Implantologie (von griechisch λόγος lógosWort‘, Lehre‘) bezeichnet. Durch ihre Verwendbarkeit als Träger von Zahnersatz übernehmen Zahnimplantate die Funktion künstlicher Zahnwurzeln.
Zahnkrone Teil eines Zahnes, der aus dem Zahnfleisch herausragt und mit Zahnschmelzbedeckt ist, der härtesten im menschlichen Körper vorkommenden Substanz. Davon abgeleitet steht die im allgemeinen Sprachgebrauch benutzte Bezeichnung „Krone“ für eine künstliche Zahnkrone aus einer Edelmetalllegierung oder aus Keramik. Als klinische Krone wird der sichtbare Teil eines Zahnes bezeichnet.
Zahnäquator Größte Umfang eines Zahnes im Bereich der Zahnkrone.
Zirkel nach Zielinsky zahnärztlichesInstrument zur Bestimmung der Ruheschwebelage im Rahmen der Kieferrelationsbestimmung (früher: Bissnahme) bei der Schädelanalyse zur Herstellung einer Totalprothese als Zahnersatz. Er ist als Tastzirkel von einem Stechzirkel abgeleitet. Die Spitzen der Schenkel dieses Zirkels sind abgebogen. Am Ende des Zirkels befindet sich eine Schraube zur Fixierung des festgestellten Abstandes der beiden Schenkel. Der Zirkel ist nach seinem Entwickler, dem Berliner Zahnarzt Walter Zielinsky (1883–1918), benannt, einem Schüler von Edward H. Angle(1855–1930).