Ferdinand Bracke

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Ferdi Bracke
Bracke bei der Tour de France 1976
Bracke bei der Tour de France 1976
Zur Person
Vollständiger Name Ferdinand Bracke
Geburtsdatum 25. Mai 1939
Nation Belgien Belgien
Disziplin Straße / Bahn (Ausdauer)
Fahrertyp Zeitfahrer
Karriereende 1978
Wichtigste Erfolge
1971 Gesamtwertung Vuelta a España
1976 eine Etappe Tour de France
1966 eine Etappe Tour de France
Letzte Aktualisierung: 14. Dezember 2018

Ferdinand „Ferdi“ Bracke (* 25. Mai 1939 in Hamme, Belgien) ist ein ehemaliger belgischer Radrennfahrer. Neben Patrick Sercu und Eddy Merckx war er einer der erfolgreichsten und vielseitigsten Radsportler seines Landes auf Bahn und Straße in den 1960er und 1970er Jahren. Vor seiner Karriere als Berufsfahrer war er als Metallarbeiter tätig.[1]

Sportliche Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Amateur gewann Ferdi Bracke Etappen bei der Österreich-Rundfahrt, der schwedischen 6-Tage-Fahrt und der Limburg-Rundfahrt sowie eine Etappe der Internationalen Friedensfahrt 1962, bei der er sich als 26. in der Gesamtwertung platzierte. In seiner letzten Saison als Amateur gelangen ihm 22 Siege in Radrennen.

1962 erhielt Bracke einen Profivertrag beim Team Peugeot, für das er bis 1973 fuhr. Insgesamt gelangen ihm auf der Straße 24 Siege bei Profirennen, sein größter Erfolg war der Gewinn der Vuelta a España, mit 59 Sekunden Vorsprung vor seinem Landsmann Wilfried David und rund zwei Minuten vor dem Spanier Luis Ocaña. 1968 wurde er Dritter der Tour de France. Dabei hatte er bis zur letzten Etappe, einem Einzelzeitfahren noch Chancen auf den Gesamtsieg, doch gelang es Bracke nicht, sein Potential in seiner Spezialdisziplin abzurufen, so dass er sich dem Niederländer Jan Janssen und seinem Landsmann Herman Van Springel geschlagen geben musste.[2] 1966 sowie 1976 entschied er jeweils eine Etappe der Tour de France für sich. 1966 und 1967 gewann er gemeinsam mit Eddy Merckx den Trofeo Baracchi. 1968 wurde er hinter Rolf Wolfshohl Zweiter bei Paris–Nizza und gewann dort eine Etappe.

Ferdi Bracke war auch ein erfolgreicher Bahnfahrer. 1964 wurde er Weltmeister in der Einerverfolgung, vor dem mehrfachen Titelträger aus Italien, Leandro Faggin. Diesen Erfolg konnte er 1969 wiederholen. Zudem wurde er vierfacher belgischer Meister in dieser Disziplin. 1967 verbesserte er im Velodromo Olimpico in Rom den Stundenweltrekord auf 48,093 Kilometer. 1974 errang er bei den Bahnweltmeisterschaften Silber in der Verfolgung. Bracke bestritt auch 50 Sechstagerennen, von denen er drei gewann.[3]

Am 17. Februar 1979 wurde Bracke im Rahmen einer Radsportgala im Sportpalast von Gent vom Radsport verabschiedet.[4]

Berufliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1978 beendete er seine Radsportlaufbahn und übernahm gemeinsam mit seiner Frau ein Möbelgeschäft.[2] Einige Jahre war er auch als Sportlicher Leiter eines belgischen Radsportteams tätig.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1967 wurde Ferdinand zum „Sportler des Jahres“ in Belgien gewählt und mit der Nationale trofee voor sportverdienste ausgezeichnet.[5]

Erfolge (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1962
1964
1966
1967
1969
1970
1971
1972
1973
1974
1976

Bahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1964
1965
  • Belgischer Meister – Einerverfolgung
1967
1968
1969
1972
  • Belgischer Meister – Derny
  • Belgischer Meister – Einerverfolgung
1973
1974

Grand-Tour-Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grand Tour1963196419651966196719681969197019711972197319741975197619771978
Gelbes Trikot Vuelta a EspañaVuelta154DNF
Maglia Rosa Giro d’ItaliaGiro39
Gelbes Trikot Tour de FranceTour21DNFDNF323575877DNF
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ferdi Bracke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Neues Deutschland, Rude Pravo, Tribuna Ludu (Hrsg.): XV Course de la Paix Bulletin 4. Berlin 1962, S. 5.
  2. a b Udo Witte: Campionissimo, Monsieur Chrono, Kannibale & Co.. BoD – Books on Demand, 2015, ISBN 978-3-738-61692-7, S. 345 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Roger de Maertelaere: Mannen van de nacht. 100 jaar zesdaagsen. De Eecloonaar, Eeklo 2000, ISBN 90-74128-67-X, S. 193
  4. Deutscher Radsport-Verband der DDR (Hrsg.): Der Radsportler. Nr. 12/1979. Berlin, S. 1.
  5. ‘Nina Derwael heeft de brains, de looks en de wilskracht’: jury Nationale Trofee voor Sportverdienste vol lof over 18-jarige gymnaste. In: hln.be. 8. November 2018, abgerufen am 15. Dezember 2018 (niederländisch).