Golden State Warriors
Golden State Warriors | ||
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Geschichte | Philadelphia Warriors (1946–1962) San Francisco Warriors (1962–1971) Golden State Warriors (seit 1971) | |
Stadion | Oracle Arena | |
Standort | Oakland | |
Vereinsfarben | Blau, Gelb, Weiß Vorlage:Farbfeld 1 Vorlage:Farbfeld 1 Vorlage:Farbfeld 1 | |
Liga | NBA | |
Conference | Western Conference | |
Division | Pacific Division | |
Cheftrainer | Steve Kerr | |
General Manager | Larry Riley | |
Besitzer | Peter Guber Joe Lacob | |
Farmteams | Santa Cruz Warriors | |
Meisterschaften | 4 (1947, 1956, 1975, 2015) | |
Conferencetitel | 8 (1947, 1948, 1956, 1964, 1967, 1975, 2015, 2016) | |
Divisiontitel | 9 (1948, 1951, 1956, 1964, 1967, 1975, 1976, 2015, 2016) | |
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Die Golden State Warriors sind eine Basketball-Mannschaft aus der US-amerikanischen Basketballliga NBA. Das Franchise ist im kalifornischen Oakland beheimatet. Der aktuelle Name bezieht sich auf den US-Bundesstaat Kalifornien, der in Anlehnung an den Goldrausch von 1849 „Golden State“ genannt wird.
Geschichte
Die Anfänge in Philadelphia und Meisterschaften
Der 1946 unter dem Namen Philadelphia Warriors von Eddie Gottlieb gegründete Club war eines der Gründungsmitglieder der National Basketball Association, zuerst Basketball Association of America (BAA) genannt. 1946/47 gewann das Team die erste offiziell ausgetragene Profi-Basketball Meisterschaft in den USA. Das Team gewann in der Zeit, als es noch in Philadelphia beheimatet war zweimal die Meisterschaft, 1947 und, mit Paul Arizin als Star seiner Zeit, 1956. 1961 verkaufte Gottlieb die Mannschaft an eine Investorengruppe aus San Francisco, woraufhin sie nach San Francisco umzogen und sich in San Francisco Warriors umbenannten. Anfang der 60er hatten die Warriors mit Wilt Chamberlain einen der dominantesten Spieler der Geschichte in ihren Reihen. 1965 verließ dieser jedoch das Team und ging zurück nach Philadelphia, zu den Philadelphia 76ers. 1970 folgte schließlich der Umzug auf die andere Seite der San Francisco Bay, nach Oakland, und die Umbenennung in „Golden State Warriors“. Al Attles übernahm in diesem Jahr das Team für mehr als ein Jahrzehnt. Die 70er Jahre waren besonders von Superstar Rick Barry, der mit den Warriors 1975 die Meisterschaft gewann, und Center Nate Thurmond der von 1963 bis 1974 für die Warriors spielte, geprägt.
Die 1980er Jahre und die Run TMC-Ära
1978 verließ Barry die Warriors, nachdem man nicht die Playoffs erreicht hatte. Die kommenden Jahre war das Team aufgrund von schlechten Managemententscheidungen kein Playoffteilnehmer. So wurde zum Beispiel das Draftrecht an Kevin McHale und Robert Parish zu den Boston Celtics verkauft. Beim NBA-Draft 1985 wählte man Chris Mullin an siebter Stelle aus. Dieser entwickelte sich schnell zum Star der Mannschaft. 1986 übernahm George Karl die Mannschaft. Gemeinsam mit Sleepy Floyd und Joe Barry Carroll wurden 1987 erstmals seit 11 Jahren wieder die Playoffs erreicht. 1988 stieß Guard Mitch Richmond über den Draft hinzu, 1989 kam Tim Hardaway. Zusammen mit Mullin bildete das Trio die Run TMC-Ära, die für offensiven Basketball stand und unter Trainer Don Nelson 1991 die Playoffs erreichte.
Die erfolglosen 1990er und 2000er Jahre
Im Sommer 1991 wurde Richmond zu den Sacramento Kings verkauft. Die Warriors erreichten dennoch 1992 mit 55 Saisonsiegen nochmal die Playoffs. 1993 wurden die Playoffs deutlich verpasst. Über die NBA-Draft 1993 erhielt man Chris Webber, der an erster Draftposition gezogen wurde. Mit dem jungen Star Latrell Sprewell wurden die 1994 Playoffs erreicht, jedoch überwarf sich Webber mit Trainer Nelson und wurde zum Saisonende an die Washington Bullets verkauft. Die Warriors erhielten in der NBA-Draft 1995 den ersten Pick und wählten Joe Smith aus, dieser konnte jedoch die Erwartungen nie erfüllen und wurde 1998 zu den Philadelphia 76ers transferiert. Der bisherige Starspieler Hardaway wurde bereits mitten in der Saison 1995-96 zu den Miami Heat verkauft. 1997 verließ mit Mullin das letzte Mitglied der Run TMC das Team. Sprewell wurde nach einer handgreiflichen Auseinandersetzung mit Trainer P.J. Carlesimo von der NBA für einen Großteil der Saison 1997-98 gesperrt und 1998 zu den New York Knicks verkauft. Auch Ende der 90er blieben die Warriors ein erfolgloses Team, das die Playoffs nicht erreichen konnte. Vor allem bei NBA-Drafts wurden Fehlentscheidungen getroffen, so wurde 1996 Todd Fuller vor Kobe Bryant oder Steve Nash ausgewählt, 1997 wählte man Adonal Foyle vor Tracy McGrady aus.
Anfang der 2000er hatten die Warriors mit Jason Richardson, Antawn Jamison, Mike Dunleavy jr. und Gilbert Arenas einen talentierten Kern. 2003 holte man mit diesem Team 38 Siege, so viele wie seit Jahren nicht mehr. Für die Playoffs reichte es nicht. Aufgrund des überlasteten Capspace konnte man mit Arenas nicht zu den gewünschten Konditionen verlängern und Arenas verließ nach der Saison das Team und schloss sich den Washington Wizards an. 2004 übernahm Chris Mullin als General Manager wieder das Team, der die gesteckten Ziele jedoch noch nicht erreichen konnte. Allerdings wird seine Tätigkeit bisher als erfolgreicher gesehen als die Arbeit seines Vorgängers Gary St. Jean, der von Fans als „schlechtester GM aller Zeiten“ angesehen wird. Jamison wurde zu den Wizards verkauft. 2005 konnte man Star-Point-Guard Baron Davis von den New Orleans Hornets verpflichten. 2006 übernahm wieder Don Nelson das Traineramt. Gemeinsam mit Richardson, Monta Ellis und Stephen Jackson wurden in Saison 2006/07 zum ersten Mal nach 13 Jahren wieder die Playoffs erreicht – ein Rekord in der NBA. Dort gelang es dem Team als achtplatzierter, die erstplatzierten Dallas Mavericks zu schlagen. Die Mavericks galten aufgrund ihrer herausragenden Saison, in der sie mit 67 Siegen die erfolgreichste Mannschaft der NBA waren, als großer Favorit. Trotz allem setzten sich überraschend die Golden State Warriors dank glänzender kämpferischen Leistungen und der guten Taktik ihres Coaches Nelson mit 4:2 Siegen durch. Es war erst das dritte Mal in der Geschichte der NBA-Play-offs und das erste Mal seit Einführung der Best-of-Seven-Serien in der ersten Play-off-Runde, dass sich ein an Position Acht gesetztes Team gegen den Regular Season-Champ durchsetzen konnte. Allerdings schieden sie in der zweiten Runde gegen die Utah Jazz aus. Trotz 48 Siegen in der darauffolgenden Saison, qualifizierten sich die Warriors im starken Westen nicht für die Playoffs. Das Team brach nun langsam auseinander. Richardson wurde schon 2007 zu den Charlotte Bobcats verkauft, nun verließ Davis das Team nach Los Angeles Clippers. Die Warriors schlossen die Saison 2008–09 mit 29 Siegen ab. Über den NBA-Draft 2009 wählte man an siebter Stelle Stephen Curry aus.
Die 2010er Jahre, die Geburt der Splash-Brothers
Nachdem man 2010 auch die Playoffs verpasste, wurde Starspieler Monta Ellis zu den Milwaukee Bucks verkauft, im Gegenzug kam Andrew Bogut. Im Juli 2010 wurde bekanntgegeben, dass der damalige Besitzer Chris Cohan das Team für einen damaligen Rekordbetrag von 450 Millionen US-Dollar an Joe Lacob und Peter Guber verkaufen wollte. Cohan hatte zuvor mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, und in den 15 Jahren, in denen er das Team besaß, erreichten die Warriors nur ein einziges Mal in der Saison 2006/07 die Playoffs. Laut Presse sei deswegen vor allem die geographische Lage des Teams für den hohen Kaufpreis ausschlaggebend gewesen. Die San Francisco Bay Area gilt mit seinen rund sieben Millionen Einwohnern als einer der profitabelsten Basketballmärkte der USA.[1] Joe Lacob sagte nach dem Kauf, dass er mit seinem Partner plane, die Warriors zur alten Größe zurückzuführen und das Team um nicht weniger als den Titel kämpfen werde („It is our passion to return the Warriors to greatness and build nothing short of a championship organization that will make all of us in the Bay Area proud.“[2]) Ebenso wurde All-Star Forward David Lee von den New York Knicks verpflichtet. Ab 2011 übernahm Mark Jackson das Traineramt. Über den NBA-Draft 2011 erhielt man Klay Thompson, der an 11. Stelle ausgewählt wurde. Gemeinsam mit Curry sollte dieser in den nächsten Jahren die „Splash Brothers“-Ära bilden, die für ihre gefürchteten Distanzwürfe bekannt sind. Beim NBA-Draft 2012 wählte man mit Harrison Barnes und Draymond Green weitere wichtige Talente, die sich später zu Stammspielern entwickelten.
Im Mai 2012 erfolgte die Ankündigung, dass das Team ab 2017 in einer neuen Arena an der alten Heimstätte San Francisco spielen werde.[3] In der Saison 2012/13 wurden als Sechster der Western Conference nach sechs Jahren und das zweite Mal überhaupt innerhalb von 19 Jahren wieder die Playoffs erreicht. Wichtigster Spieler mit über 20 Punkten pro Spiel und einem historischen NBA-Rekord von 272 Drei-Punkte-Würfen war Stephen Curry. Zusammen mit Klay Thompson trafen beide 483 Dreipunktwürfe. Auch das war ein historischer Rekordwert.[4] In der ersten Runde der Playoffs trafen die Warriors auf die Denver Nuggets und konnten die Serie mit 4:2 für sich entscheiden. In der zweiten Runde trafen die Warriors auf die San Antonio Spurs. Gegen den Favoriten aus Texas mussten sich die Warriors schließlich mit 2:4 geschlagen geben.
Vor der Saison 2013/14 wechselten mit Andre Iguodala und Jermaine O’Neal zwei Routiniers in den Kader der Warriors. Nach einem schwachen Start konnte sich die Mannschaft von Headcoach Mark Jackson noch deutlich steigern und erreichte auch 2014 wieder die Playoffs. Dort schieden die Warriors in der ersten Runde gegen die Los Angeles Clippers aus. Nach dem Ausscheiden aus den Playoffs gaben die Warriors die Trennung von Mark Jackson bekannt. Sein Nachfolger wurde Steve Kerr.
Rekordjahre und Back-to-Back Finals
Die Saison 2014/15 war eine historische für die Warriors. Sie schlossen die reguläre Saison mit 65:17 ab, was nicht nur den Franchise-Rekord bedeutete, sondern auch Saisonbestleistung aller Teams. Daran hatten die „Splash Brothers“ einen großen Anteil. Beide hatten in dieser Saison ein 50-Punkte-Spiel. Klay Thompson legte am 23. Januar 2015 gegen die Sacramento Kings 52 Punkte auf. Dabei erzielte er im dritten Viertel 37 Punkte und traf alle seiner 13 Wurfversuche (davon 9 Dreier). Diese 37 Punkte bedeuteten einen neuen NBA-Rekord für die meisten Punkte in einem Viertel.[5] Curry führte die Warriors am 4. Februar 2015 mit 51 Punkten zum Sieg über die Dallas Mavericks.[6] Er verbesserte in der Saison seinen eigenen NBA-Rekord für die meisten verwandelten Dreier auf 286.[7] Insgesamt verwandelten Curry und Thompson 525 Dreier und dies mit einer Quote von 44 %. Beide Spieler wurden in diesem Jahr zum NBA All-Star Game eingeladen, bei welchem sie im Team der Western Conference unter ihrem Rookie-Headcoach Steve Kerr starteten.[8] Stephen Curry wurde für die Leistungen in dieser Saison zum MVP der Liga gewählt.[9] Damit ist er nach Wilt Chamberlain, der zuletzt 1960 diese Auszeichnung gewann (damals noch als Philadelphia Warrior), der zweite Warrior, dem diese Ehre zuteil wurde. Die Warriors bezwangen in den NBA Finals die Cleveland Cavaliers mit 4:2 und sicherten sich somit ihre vierte NBA-Meisterschaft. Andre Iguodala wurde zum Finals MVP gewählt. Er ist der erste Spieler in der Geschichte, der diese Auszeichnung erhält, der nicht ein einziges Spiel in der regulären Saison von Anfang an gespielt hat. Gleichzeitig wurde er als erster Spieler Finals MVP, der nicht in allen Finalbegegnungen startete.
Die Warriors starteten in die Saison 2015/16 furios und legten mit 20 Siegen in Folge einen Rekordstart hin, womit sie den Rekord der Washington Capitols (1948/49) und Houston Rockets (1993/94) überboten. Zudem war der Sieg gegen die Los Angeles Lakers der 43. Heimsieg in Folge mit mindestens 100 Punkten. Dies gelang zuletzt den Denver Nuggets in der Saison 1990/91.[10] Nach 24 aufeinanderfolgenden Siegen und damit neuer Saisonstart-Bestmarke, verloren die Warriors gegen die Milwaukee Bucks. Saisonübergreifend holten die Warriors 28 Siege hintereinander, was die zweitlängste Siegesserie der NBA-Geschichte darstellt (ungeschlagen damit die 33 Siege in Folge der Los Angeles Lakers 1971/72).[11] Die Niederlage am 1. April 2016 in Oakland, die erste bei einem Regular-Season-Spiel seit dem 27. Januar 2015, beendete die längste Heimsiegesserie der NBA-Geschichte nach 54 Spielen. Die Warriors gewannen ihr 81. Saisonspiel in San Antonio und beendeten damit die Heimsiegesserie der Spurs nach 48 Spielen. Gleichzeitig verloren sie damit als erste Mannschaft innerhalb einer Saison keine zwei Spiele in Folge. Im letzten Spiel übertraf die Mannschaft die bisherige Bestmarke bei der Saisonbilanz, die von den Chicago Bulls in der Saison 1995/96 mit 72:10 aufgestellt wurde. Durch einen 125:104-Sieg über die Memphis Grizzlies beendeten die Warriors die Saison mit einer Bilanz von 73:9.[12] In der Postseason gelang den Warriors in den Western Conference Finals ein riesen Comeback. Nachdem man bereits mit 3:1 in der best-of-seven Serie gegen die Oklahoma City Thunder zurückgelegen war, gelang mit 3 Siegen in Folge der erneute Einzug in die NBA Finals.[13] Dort warteten wie bereits im Vorjahr die Cleveland Cavaliers. Trotz einer 3:1-Führung der Warriors, erzwangen die Cavaliers ein siebtes Finalspiel. Dieses wurde von den Cavaliers gewonnen.
Die Entstehung der Big 4
Am 04. Juli 2016 gab Kevin Durant bekannt, dass er sich den Golden State Warriors anschließen wird.[14] Er wird mit Green, Thompson und Curry zusammen die "Big 4" aus vier All-NBA Spielern bilden.
Aktueller Kader
Kader der Golden State Warriors in der Saison 2016/17 (Stand: 19. September 2016) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Ehrungen und nennenswerte Leistungen
Folgende Rückennummern von bedeutenden Warriors-Spielern (auch aus der Zeit in Philadelphia und San Francisco) werden nicht mehr vergeben.[15] Bis auf Wilt Chamberlain wurden all diese Spieler in der Bay Area Sports Hall of Fame geehrt.
Statistiken
SpielstättenSeit 1966 ist die Oracle Arena die Heimhalle der Golden State Warriors. Bei Heimspielen bietet die Arena 19.596 Zuschauern Platz. Einzig während der Renovierung der Oracle Arena von 1996 bis 1997 verließen die Warriors die Arena und absolvierten ihre Heimspiele im HP Pavilion im nahen San Jose. Während ihrer Zeit in San Francisco waren das Bill Graham Civic Auditorium, das War Memorial Gymnasium und der Cow Palace die Heimspielorte der Warriors. Ab 2017 soll eine neu errichtete Arena in San Francisco die neue Heimhalle der Warriors werden. Einzelnachweise
WeblinksCommons: Golden State Warriors – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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