Thiessow

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Wappen Deutschlandkarte
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Thiessow
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Thiessow hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 17′ N, 13° 43′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 13073091Koordinaten: 54° 17′ N, 13° 43′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Rügen
Amt: Mönchgut-Granitz
Höhe: 3 m ü. NHN
Fläche: 2,33 km2
Einwohner: Ungültiger Metadaten−Schlüssel 13073091 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ Einwohner je km2
Postleitzahl: 18586
Vorwahl: 038308
Kfz-Kennzeichen: VR, GMN, NVP, RDG, RÜG
Gemeindeschlüssel: 13 0 73 091
Adresse der Amtsverwaltung: Göhrener Weg 1
18586 Baabe
Website: www.amt-moenchgut.de
Bürgermeister: Holger Roepke
Lage der Gemeinde Thiessow im Landkreis Vorpommern-Rügen
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Karte

Das Ostseebad Thiessow (bis zum 19. März 1995 Thießow)[2] ist eine Gemeinde im Landkreis Vorpommern-Rügen auf der Insel Rügen in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Gemeinde wird vom Amt Mönchgut-Granitz mit Sitz in der Gemeinde Baabe verwaltet.

Zu Thiessow gehört der Ortsteil Klein Zicker, der sich am westlichen Zipfel der Gemeinde befindet.

Geografie

Blick vom Großen Zicker auf den Zicker See und den Kleinen Zicker mit dem 38 Meter hohen Zickerschen Berg
Der Endhaken
Plan zur Errichtung des Hafens und der Stadt "Gustavia" auf Klein Zicker aus dem Jahr 1806

Die Gemeinde Thiessow liegt auf dem Mönchgut am südöstlichen Zipfel der Insel Rügen im Biosphärenreservat Südost-Rügen. Sie befindet sich auf den hakenförmig um den Zicker See angeordneten Halbinseln Klein Zicker und Südperd und ist von drei Seiten vom Greifswalder Bodden, sowie der Ostsee umgeben. Erwähnenswert ist der 36 Meter hohe Lotsenberg am Südperd. Der südlichste Punkt der Gemeinde ist der Endhaken. Zirka neun Kilometer nördlich liegt Göhren und 37 Kilometer nordwestlich Bergen.

Geschichte

Der Ort wurde im Jahr 1360 erstmals urkundlich als Tisowe erwähnt. Die Herleitung aus dem Slawischen von Eibenort ist nicht gesichert. Die Erwähnung erfolgte in einer Kaufurkunde der Mönche des Klosters Eldena bei Greifswald, die den südlichen Teil dieser Halbinsel kauften, deren Name „Mönchgut“ sich daher ableitet. Der Ort war bis 1326 Teil des Fürstentums Rügen und danach des Herzogtums Pommern.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde der Ort vollständig zerstört. Mit dem Westfälischen Frieden von 1648 wurde Rügen und somit auch das Gebiet von Thiessow ein Teil von Schwedisch-Pommern. Anfang des 18. Jahrhunderts wurden von den Truppen des schwedischen Königs Karl XII. im Großen Nordischen Krieg Schanzen angelegt. Diese Befestigungen, die überwiegend aus einfachem Erdwerk, verstärkt durch Faschinen, sollten die Fahrrinne durch Greifswalder Bodden zum Strelasund schützen. Längs der Nehrung von Thiessow nach Klein Zicker waren laut Preußischem Urmesstischblatt sieben Schanzen aufgereiht, nordöstlich von Thiessow ebenfalls eine größere Schanze und direkt nördlich vom Ort eine Landwehr. Von diesen Befestigungen ist fast nichts mehr zu sehen, weil nach 1815 alle Schanzen aufgegeben, geschleift und planiert wurden, die Reste sind durch natürliche Erosion verschwunden. Überreste sind noch auf dem Lotsenberg auszumachen.

Am 11. September 1806 befahl der schwedische König Gustav IV. Adolf die Planung und den anschließenden Bau des Kriegshafens Gustavia und einer dazugehörigen Stadt auf Klein Zicker. Mit der napoleonischen Invasion 1807 wurde das Projekt unterbrochen, es blieb nur eine Landungsplattform (jetzt unter Wasser). Die Planung und der Bau wurden nach Abzug der Franzosen, die die Pläne mitgenommen haben sollen, nicht wieder aufgenommen. 1815 kam Schwedisch-Pommern an Preußen, der Hafenbau wurde nicht weiter verfolgt.

Im Jahre 1854 erbaute die preußische Regierung in Thiessow für Stralsund eine Lotsenwache. Im Jahr 1909 wurde der Lotsenturm Thiessow in Betrieb genommen, er verfiel jedoch bis 1977. Ende der 1990er Jahre erfolgte der Wiederaufbau nach dem historischen Vorbild. Im April 2003 wurde der neu erbaute Lotsenturm dann der Öffentlichkeit übergeben.

Seit 1818 gehörte Thiessow zum Kreis bzw. Landkreis Rügen der preußischen Provinz Pommern. In den Jahren von 1952 bis 1955 war es dem Kreis Putbus zugehörig. Die Gemeinde gehörte danach bis 1990 zum Kreis Rügen im Bezirk Rostock und wurde im Jahr 1990 Teil des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Der seit 1990 wieder so bezeichnete Landkreis Rügen ging 2011 im Landkreis Vorpommern-Rügen auf.

Der Landhaken von Klein Zicker aus der Luft

Sehenswürdigkeiten

→ Siehe: Liste der Baudenkmale in Thiessow

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehrsanbindung

Thiessow ist über die Landesstraße 292 zu erreichen, über die in Göhren die Bundesstraße 196 erreicht wird. Die Gemeinde ist auch über die Bahnhöfe Philippshagen und Göhren (Rügen) der Rügenschen Kleinbahn zu erreichen, die jeweils etwa neun Kilometer nördlich von Thiessow liegen. Thiessow und Klein Zicker verfügen jeweils über einen kleinen Hafen am Zicker See.

Persönlichkeiten

Gedenkstein für Willy Dumrath in Thiessow

1888 wurde der Mönchguter Heimatforscher Willy Dumrath (1888-1969) in Thiessow geboren. Der deutsche Fotograf Oswald Lübeck (1883-1935) betrieb ab 1924 in Thießow einen Strandkiosk und verstarb 1935 im Ort.

Weblinks

Commons: Thiessow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur über Thiessow in der Landesbibliographie MV

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1995