Terroranschläge am 11. September 2001

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Von oben nach unten: Das brennende World Trade Center; ein Teil des Pentagons bricht zusammen; Flug 175 prallt in das WTC 2; ein Feuerwehrmann fordert beim Ground Zero Hilfe an; ein Triebwerk von Flug 93 wird geborgen; Flug 77 schlägt in das Pentagon ein.

Die Terroranschläge am 11. September 2001 waren vier koordinierte Flugzeugentführungen mit anschließenden Selbstmordattentaten auf wichtige zivile und militärische Gebäude in den Vereinigten Staaten von Amerika. Sie wurden vom islamistischen Terrornetzwerk al-Qaida geplant und von 19 seiner Mitglieder verübt, darunter 15 Bürgern Saudi-Arabiens. Die Ereignisse dieses Tages werden in den USA auch kurz als Nine-Eleven oder 9/11[1], auf Deutsch auch als 11. September bezeichnet.

Die Täter entführten in Gruppen zu je fünft, einmal zu viert, zwischen 8:13 Uhr und etwa 9:30 Uhr Ortszeit vier Verkehrsflugzeuge, lenkten zwei davon in die Türme des World Trade Centers (WTC) in New York City und eins in das Pentagon in Arlington. Das vierte Flugzeug sollte wahrscheinlich ein Regierungsgebäude in Washington, D.C. treffen, wurde aber nach Kämpfen mit Passagieren vom Piloten der Entführer bei Shanksville (Pennsylvania) zum Absturz gebracht. Die Anschläge verursachten den Tod von fast 3.000 Menschen und gelten als terroristischer Massenmord.[2] Etwa 15.100 von 17.400 Personen konnten sich aus den WTC-Gebäuden retten.

Die US-Regierung unter George W. Bush reagierte unter anderem mit dem Krieg in Afghanistan seit 2001, der nach ihren Angaben al-Qaida zerschlagen, deren Anführer Osama bin Laden fassen oder töten und das mit ihm verbündete Regime der Taliban entmachten sollte. Auch den Irakkrieg 2003 begründete die US-Regierung unter anderem mit den Anschlägen. Bin Laden bekannte sich erstmals 2004 als deren Initiator. US-Soldaten töteten ihn bei der Operation Neptune’s Spear am 2. Mai 2011.

Einige Historiker beurteilen den 11. September 2001 als historische Zäsur, andere widersprechen dieser These. Der am 14. September 2001 in den USA ausgerufene Ausnahmezustand ist weiterhin in Kraft.[3]

Anschläge

Verlauf

Zeit
(Eastern Daylight Time)
Ereignis
08:46 Uhr Flug AA 11 schlägt im WTC 1 (Nordturm) ein
09:03 Uhr Flug UA 175 schlägt im WTC 2 (Südturm) ein
09:37 Uhr Flug AA 77 fliegt in das Pentagon
09:59 Uhr WTC 2 stürzt ein
10:03 Uhr Flug UA 93 stürzt bei Shanksville ab
10:28 Uhr WTC 1 stürzt ein
17:20 Uhr WTC 7 stürzt ein
Skizze der Türme mit Lage der Flugzeugeinschläge
li: Südturm (WTC 2)
re: Nordturm (WTC 1)

Um 8:14 Ortszeit, so wurde später ermittelt, entführten die Täter das in Boston gestartete Flugzeug von American-Airlines-Flug 11. Um 8:19 Uhr stellten sie dessen Transponder ab, so dass es nur noch vom Primärradar erfasst und seine Flughöhe, Geschwindigkeit und Kennung nicht mehr automatisch zugeordnet wurde. Die Fluglotsen erkannten die Maschine am Bildschirm nicht mehr. Zwei Flugbegleiterinnen informierten die Federal Aviation Administration (FAA) und ihr Luftfahrtunternehmen ab 8:19 Uhr über die Tatsachen der Entführung. Um 8:37 Uhr bat die FAA das North American Aerospace Defense Command (NORAD) darum, Kampfjets zur Kontrolle des Flugkurses aufsteigen zu lassen. Um 8:45 Uhr starteten zwei F-15 dazu, erhielten jedoch keine Zielangaben. Sie flogen zunächst über das offene Meer.

Um 8:46 Uhr flog AA-11 in den Nordturm des WTC. Darüber berichteten ab 8:48 immer mehr Fernsehsender. Man glaubte zunächst an einen Unfall und forderte die Menschen im Südturm des WTC auf, Ruhe zu bewahren und am Arbeitsplatz zu bleiben.

Einschlag (Explosion) von Flug UA 175 im Südturm des WTC (Aufnahme von Norden)

Zwischen 8:42 und 8:46 wurde der ebenfalls in Boston gestartete United-Airlines-Flug 175 entführt. Um 9:03 Uhr flog diese Boeing 767 von Süden her in den Südturm des WTC. Damit erkannten die US-Behörden, dass hier gezielte Angriffe geschahen, und leiteten eine Evakuierung des gesamten WTC ein.

American-Airlines-Flug 77 wurde zwischen 8:51 und 8:54 entführt. Das Flugzeug traf das Pentagon bei Washington, D.C. um 9:37 Uhr und schlug eine Bresche durch drei Gebäudeteile der Westseite. Das explodierte Flugbenzin löste einen Großbrand aus. Dadurch stürzte die betroffene Fassade gegen 10:10 Uhr ein. Um 9:42 Uhr befahl das FAA-Hauptquartier allen Passagierflugzeugen im Luftraum der USA beim nächstgelegenen Flughafen zu landen.

Einschlagsschäden im Pentagon, 14. September 2001

United-Airlines-Flug 93 wurde um 9:28 Uhr entführt und änderte seinen Kurs um 9:32 Uhr nach Osten. Um 9:55 Uhr wählte sich einer der Entführer als Pilot in die Anflughilfe des Ronald-Reagan-Flughafens ein und ließ so den Flug nach Washington, D.C. dirigieren.[4] Die Flugüberwachung bestätigte den Kurswechsel.[5] Als Anschlagsziel wurden später das Weiße Haus, das Kapitol oder der Landsitz des US-Präsidenten in Camp David vermutet. In einem Interview mit dem Al-Jazeera-Redakteur Yosri Fouda vom Juni 2002 sagte das al-Qaida-Mitglied Ramzi Binalshib, das vierte Flugzeug habe das Kapitol treffen sollen.[6]

Einige Passagiere dieses Fluges erfuhren bei Bordanrufen von den Anschlägen auf das WTC und versuchten ab 9:57 Uhr, in das Cockpit vorzudringen und die Entführer zu überwältigen. Daraufhin lenkte deren Pilot das Flugzeug um 10:03 Uhr zu Boden.[7] Es zerschellte bei Shanksville, rund 100 Kilometer östlich von Pittsburgh. Erst um 10:15 Uhr erfuhr NORAD von der Entführung dieses Fluges. Der Northeast Air Defense Sector (NEADS) in Rome (New York) erhielt erst gegen 10:30 Uhr den Befehl, entführte Flugzeuge abzufangen und eventuell abzuschießen.

Beim Aufprall der ersten beiden Flugzeuge gelangten rund 58,1 Tonnen Kerosin in die WTC-Gebäude,[8] verteilten sich über die Fahrstuhlschächte in vielen Stockwerken und verursachten, genährt durch brennbare Materialien, anhaltende Brände. Der Südturm stürzte um 9:59 Uhr, der Nordturm um 10:28 Uhr (56 bzw. 102 Minuten nach den Einschlägen) ein. Trümmer des einstürzenden Nordturms beschädigten das WTC 7 schwer und lösten anhaltende Innenbrände aus. Das Gebäude wurde wegen Einsturzgefahr evakuiert und kollabierte um 17:20 Uhr.

Rettungseinsätze

Trümmer des eingestürzten World Trade Centers
Reste des zerstörten World Trade Centers

Die Rettungsversuche begannen unmittelbar nach dem Einschlag des ersten entführten Passagierflugzeugs in den Nordturm des World Trade Centers, da ein Einheitsführer der Feuerwehr den Anflug und Einschlag der Maschine unmittelbar aus der Nähe beobachtete und der Einsatzzentrale meldete. Die New Yorker Feuerwehr (FDNY) wollte zunächst die im Nordturm tätigen Angestellten evakuieren, Verletzte bergen und eventuell Brände löschen. Dieses umfassende Ziel gab sie nach dem zweiten Einschlag auf, da sie nun mit Teileinstürzen der Gebäude rechnete. Die Hafenbehörde von New York unterstützte die städtische Feuerwehr und Polizei bei Evakuierungs- und Löschversuchen im WTC mit eigenen Polizei- und Rettungseinheiten. Deren Arbeit wurde erschwert, weil die Flugzeugeinschläge einige ihrer Leitstellen in den WTC-Türmen zerstört hatten. Trotz eines Räumungsbefehls setzten einige Feuerwehreinheiten im Nordturm ihre Evakuierungen fort; viele davon wurden beim Einsturz des Turms verschüttet. Begonnene Bergungsversuche mussten nach dem Einsturz des Süd- und des Nordturms erweitert werden. Zudem waren nun weitere Gebäude im Umkreis von 500 Metern durch Trümmerschäden einsturzgefährdet. Die Befehlsinfrastruktur des FDNY vor Ort war großenteils zerstört und musste neu aufgebaut werden.

Die New Yorker Polizei sperrte zunächst die nähere, dann auch die weitere Umgebung des WTC ab, unterstützte die Evakuierung der Türme und begann, den Ablauf der Anschläge zu ermitteln. Mit Helikopterflügen erhielt die Polizeiführung Informationen über die Lage in den Türmen, die die Einsatzleitung der Feuerwehr von ihr jedoch nicht erreichten. Rund 87 Prozent der ungefähr 17.400 Menschen, die sich zum Zeitpunkt des ersten Einschlags in den WTC-Gebäuden befanden, konnten sich selbst retten oder wurden von den Hilfsdiensten gerettet.[9] Ab dem 12. September retteten sie nur noch wenige Überlebende in der direkten Nachbarschaft.

Beteiligt waren ferner die Stadtverwaltung, New Yorks Bürgermeister Rudy Giuliani mit seinem Stab, der Staat New York, die Bundesregierung, das FBI, die FEMA, das National Military Command Center (NMCC) und weitere staatliche Behörden.

Bis Mai 2002 waren etwa 40.000 Personen an Rettungs- und Aufräumarbeiten am Ground Zero beteiligt. Sie und andere wurden dabei in unterschiedlichem Maß mit Schadstoffen vom WTC in der Atemluft belastet. Ausmaß und Bewältigung der gesundheitlichen Spätfolgen werden in den USA seit etwa 2005 verstärkt diskutiert. Die Stadt New York bewilligte im November 2010 ein Hilfspaket von 625 Millionen US-Dollar für zehntausend betroffene Helfer. Zudem unterschrieb US-Präsident Barack Obama am 2. Januar 2011 ein Gesetz, wonach Polizisten, Feuerwehrleute und andere Helfer insgesamt 4,2 Milliarden US-Dollar Entschädigungszahlungen für gesundheitliche Spätfolgen erhalten sollen.[10]

Tote und Verletzte

Die Anschläge töteten mindestens 2.989, nach anderen Angaben 2.992 Menschen. Darunter sind 2.759 Getötete in New York, darunter 127 Passagiere, 18 Besatzungsmitglieder und 10 Entführer der beiden Flugzeuge,[11] etwa 200 Personen, die aus den Türmen in den Tod stürzten – bewusstlos oder absichtlich, um einer Verbrennung zu entgehen,[12] sowie 411 Helfer (343 Feuerwehrleute, 60 Polizisten und 8 Sanitäter). 189 Menschen starben beim Pentagon, darunter 125 Behördenmitarbeiter, 53 Flugzeugpassagiere, 6 Besatzungsmitglieder und 5 Entführer. 44 Personen, davon 33 Passagiere, 7 Besatzungsmitglieder und 4 Entführer, starben bei Shanksville.[11]

372 Todesopfer waren Ausländer, die meisten darunter aus dem Vereinigten Königreich, der Dominikanischen Republik sowie aus Indien. Elf Opfer waren Deutsche,[13] zwei Schweizer.[14]

Da nicht alle Opferfamilien vermisste Angehörige meldeten oder Todesbescheinigungen beantragten und nicht alle Verfahren dazu abgeschlossen waren, weichen die Zahlen verschiedener privater oder behördlicher Opferlisten voneinander ab. Bei den Aufräumarbeiten erfolgte Sterbefälle blieben unberücksichtigt.[15] Weitere Todesfälle gab es später bei den Helfern der Aufräumarbeiten. Ob diese an deren Spätfolgen starben, ist zum Teil umstritten.[16]

Die Zahl der am 11. September akut Verletzten wird auf über 6.000 geschätzt. Über 3.200 Kinder verloren durch die Anschläge Eltern.[17] Viele davon erlitten traumatische Trennungsängste.[18] Für die Schäden und Opferangehörigen legte die US-Bundesregierung ein Acht-Milliarden-US-Dollar-Programm auf, die sogenannten Liberty Bonds.[19]

Bis zum 23. Februar 2005 arbeitete das gerichtsmedizinische Institut von New York an der gentechnischen Identifizierung von Körperbestandteilen der Opfer. 1.600 Opfer konnten auf diese Weise identifiziert werden. Etwas über 10.000 Fragmente blieben bislang unidentifizierbar. Von 1.100 in New York getöteten Personen fehlen jegliche Körperbestandteile, so dass sie nicht identifiziert werden konnten.[20] Am 2. April 2009 wurde das 1624. Opfer beim WTC identifiziert.[21]

Beim Einsturz der Türme wurden viele Karzinogene im Bauschutt freigesetzt. Die Befürchtung, diese würden viele Krebserkrankungen auslösen, bestätigte sich bis 2008 nicht: Unter den vor Ort arbeitenden Rettungskräften und Helfern, die den Karzinogenen ausgesetzt waren, zeigten sich gleichbleibende Inzidenzraten.[22]

Aus Angst veränderten viele Amerikaner ihr Reiseverhalten und nutzten den PKW anstatt von Flugzeugen. Der Flugverkehr brach dadurch um bis zu 20 % ein, der Straßenverkehr stieg um bis zu 5,2 % an. Dadurch kam es in den ersten 12 Monaten nach den Anschlägen zu 1.500 mehr tödlichen Unfällen mit 1.600 mehr Verkehrstoten, als statistisch zu erwarten waren. Nach einem Jahr hatten sich diese Zahlen wieder normalisiert.[23]

Täter

Flugzeugentführer

Das FBI gab die aus Passagierlisten und mit Klarnamen gebuchten Sitzplatznummern ermittelten Namen aller 19 Flugzeugentführer am 13. September 2001 bekannt:[24]

Am 27. September 2001 veröffentlichte das FBI Fotos und persönliche Daten der 19 Entführer, darunter alternative Namensschreibweisen, da einige Namen mit denen lebender Personen verwechselt worden waren.[25] Am 28. September veröffentlichte das FBI einen vierseitigen handschriftlichen Brief, dessen Kopien man an drei Stellen gefunden hatte, und ordnete ihn den Piloten von drei der vier entführten Flüge zu.[26] Attas Exemplar wurde in einer zu spät aufgegebenen Reisetasche am Flughafen Boston gefunden. In diesem mit einer „Fibel für Selbstmordattentäter“ kombinierten Testament stand etwa: „Öffne dein Herz, heiße den Tod im Namen Gottes willkommen … denn du bist nur einen kurzen Moment entfernt von dem guten, ewigen Leben in der Gesellschaft von Märtyrern.“[27] Abdelghani Mzoudi bestätigte die Echtheit des Dokuments im Oktober 2001.[28]

Der FBI-Antiterrorexperte Dale Watson bezeugte 2002 die Verbindungen der 19 Attentäter zu al-Qaida und zu Bin Laden.[29] Das FBI setzte seine Ermittlungen mit etwa 7.000 von 11.000 Angestellten unter der Bezeichnung PENTTBOM jahrelang fort.[30]

Überreste aller 19 Entführer wurden gefunden. Bis 2008 konnten 13 davon mit DNA-Analysen (neun durch Ausschlussverfahren, vier durch Vergleichsproben) identifiziert werden. Die Überreste von sechs der zehn Entführer in New York City konnten nicht individuell zugeordnet werden.[31] 15 der 19 Entführer waren Staatsbürger Saudi-Arabiens.[32]

Auftraggeber

Die US-Regierung beschuldigte Osama bin Laden (1957–2011) wegen der von ihren Geheimdiensten gesammelten Indizien, die Anschläge initiiert, in Auftrag gegeben und mitfinanziert zu haben. Dieser begrüßte die Anschläge als Willen Allahs, bestritt aber anfangs jede Beteiligung daran.[33] Im November 2001 fand die US-Armee in Dschalalabad ein Videoband, in dem Bin Laden mit Mitgliedern seiner Gruppe über die Anschlagsplanung sprach, einige Entführer namentlich nannte, sie lobte und erklärte, er habe ihnen die Anschlagsziele erst in den USA genannt und nicht mit dem vollständigen Einsturz der WTC-Gebäude gerechnet. Mögliche Übersetzungsfehler[34] wurden von US-Medien überprüft: Sie fanden neun Namen beteiligter Entführer und weitere Hinweise auf Vorkenntnisse von den Anschlägen in Bin Ladens Aussagen.[35]

Im März 2002 schilderten Ramzi bin asch-Schaiba und Chalid Scheich Mohammed dem Al-Jazeera-Redakteur Yosri Fouda in Karatschi detailliert die etwa zehnjährige Vorbereitung der Anschläge im Auftrag Bin Ladens.[36] Anhand abgehörter Telefongespräche, Geldüberweisungen und Zeugenaussagen sehen die USA Chalid und Mohammed Atef als Hauptplaner der Anschläge an. Muhammad Haidar Zammar gilt als Rekrutierer der Attentäter. Bin Laden wählte 1999 die späteren Attentäter aus, finanzierte den Anschlagsplan mit[37] und befahl den späteren Flugzeugentführern im November 1999, in die USA zu fliegen.[38]

Am 1. November 2004, drei Tage vor der Wiederwahl von George W. Bush, wandte sich Bin Laden an die US-Bevölkerung und erklärte, wann und warum er auf die Idee der Anschläge gekommen sei und dass weitere dieser Art folgen würden, falls die USA ihre Politik nicht änderten.[39] In weiteren Video- und Tonband-Botschaften machte er seine Planung der Anschläge deutlich. Als Hauptmotiv dafür nannten er und seine wichtigsten Mitplaner stets die Unterstützung der USA für Israel und dessen Politik gegenüber den Palästinensern.[40]

Am 2. Mai 2011 töteten US-Soldaten Bin Laden bei der Operation Neptune’s Spear in Pakistan.

Vorgeschichte

Die Terrorgruppe al-Qaida orientiert sich seit dem Zweiten Golfkrieg der USA gegen den Irak 1991 und der anschließenden Stationierung von US-Militär in Saudi-Arabien auf den Kampf gegen „den Westen“ und seine Werte. Ihre Mitglieder sehen die USA als den „großen Satan“, der den „kleinen Satan“ (den Staat Israel) decke, um die islamische Nation zu unterdrücken, zu spalten, ihre Reichtümer auszubeuten und sie an ihrer Einigung und an der Ausbreitung des Islam zu hindern. Sie behaupten, der Westen sei von „Ungläubigen“ und „Kreuzzüglern“ (Juden und Christen) beherrscht. Daraus leiten sie das Recht zum wahllosen Töten von Zivilisten und Bürgern verschiedenster Nationen ab, darunter auch Muslimen in den USA.

Die von der al-Qaida geplante und gescheiterte Operation Bojinka war 1995 ein erster Versuch, Flugzeuge als Bomben zu benutzen, indem sie in wichtige Gebäude gelenkt werden. Al-Qaida-Mitglieder verübten Anschläge gegen US-amerikanische Ziele, darunter den Sprengstoffanschlag auf das WTC (1993), Bombenattentate auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania (1998) und einen Selbstmordanschlag auf das Kriegsschiff USS Cole (DDG-67) im Jemen (2000). Die USA antworteten unter Präsident Bill Clinton 1998 mit Raketenangriffen auf vermutete afghanische Ausbildungslager der al-Qaida und bombardierten die von der CIA als Chemiewaffenfabrik eingestufte Asch-Schifa-Arzneimittelfabrik im Sudan.

Am 9. September 2001 verübten Selbstmordattentäter der al-Qaida einen Anschlag auf Ahmad Schah Massoud und die Taliban begannen eine Offensive gegen dessen Truppen im afghanischen Pandschschirtal.[41]

2002 veröffentlichte das FBI einen Zeitablauf zum Werdegang der Entführer.[42] Sie stammten alle aus wohlhabenden, angesehenen, eher säkular eingestellten Familien und genossen eine Ausbildung, die sie zu Auslandsstudien qualifizierte. Erst dort suchten und fanden sie Kontakte zu radikal-islamischen Predigern, die den Dschihad gegen den Westen propagierten. Zu ihrer Ideologie gehörten der Glaube an eine jüdische Weltverschwörung, das Bild eines imperialistischen Westens, der die islamische Welt kolonisiere und fortgesetzt demütige, und ein Hass auf die von der Globalisierung erzeugte weltweite soziale Ungerechtigkeit. Seit 1996 wollte Atta einen Märtyrertod sterben, seit 1999 auch seine Freunde. Dabei planten sie zunächst keinen Selbstmordanschlag im Westen. Die Entscheidung dazu fiel eventuell nach dem ersten Kontakt mit einem al-Qaida-Mitglied im Herbst 1998.[43]

Die Marienstraße mit Hausnummer 54 in Hamburg-Harburg, dem Wohnsitz einiger Attentäter von 1998 bis 2001

Atta, Jarrah, Al-Shehhi und Ramzi Binalshibh lebten seit 1998 in Hamburg und studierten als Gruppe islamistischer Studenten an der TU Hamburg-Harburg. Nach Zeugenaussagen planten sie seit Frühjahr 1999 als „Hamburger Terrorzelle“ die Anschläge.[44] Im November 1999 reisten sie nach Afghanistan und trafen im Dezember Bin Laden in Kandahar, der sie und andere wegen technischer und sprachlicher Fähigkeiten für die Anschläge auswählte und in seinen Trainingslagern ideologisch und technisch darauf vorbereitete. Dort verkündeten sie am 18. Januar 2000 ihren letzten Willen, kurz bevor sie zurück nach Hamburg flogen.[45]

Im Mai 2000 erhielten Atta, Al-Shehhi und Jarrah Einreisevisa für die USA, nicht aber Binalshibh. Daraufhin bestimmte Bin Laden Hani Hanjour, der in den USA studierte, als Ersatz. In Florida und Arizona absolvierten diese vier bis Dezember 2000 eine verkürzte Pilotenausbildung für Passagierlinienflugzeuge und erwarben eine Lizenz zum Steuern von Düsenjets. Jarrah und Hanjour buchten Übungsflüge mit Kleinflugzeugen im Raum New York und Washington, D.C., um Flugrouten, Luftverkehr und Topografie kennenzulernen. Atta erhielt beim Treffen mit Binalshibh im Frühjahr 2001 in Europa nähere Instruktionen von Bin Laden und erfuhr als einziger auch die Anschlagsziele. Er koordinierte alle beteiligten Attentäter, die Bin Laden ausgesucht hatte und die im April 2001 in die USA eingereist waren. Er soll auch den 11. September als Anschlagstermin[46] und das Kapitol anstelle des schwieriger erreichbaren Weißen Hauses als Anschlagsziel festgelegt haben.[47]

Folgen

Erstreaktionen in den USA

Andrew Card, der damalige Stabschef des Weißen Hauses, informierte US-Präsident George W. Bush bei einer Schülervorlesung in Sarasota (Florida) gegen 9:00 Uhr Ortszeit vom ersten, kurz darauf vom zweiten Anschlag auf das WTC:[48] „Ein zweites Flugzeug hat den zweiten Turm getroffen. Amerika wird angegriffen.“[49] Bush setzte die Schulveranstaltung vor laufender Kamera noch sieben Minuten lang fort.[50] Er gab nach kurzer Besprechung mit seinem Stab eine erste Stellungnahme ab und flog dann mit dem Präsidentenflugzeug Air Force One[49] zu verschiedenen US-Air-Force-Stützpunkten. Gegen 19:00 Uhr erreichte er nach einem Zwischenstopp Washington, D.C. und das Weiße Haus.

Detail einer Gedenktafel am Zaun der St. Paul’s Chapel in der Nähe des Ground Zero
Wandgemälde: The human spirit

Verzweifelte Angehörige brachten in den ersten Tagen an Absperrzäunen und Wandflächen Vermisstenanzeigen an. Sehr schnell entwickelten sich diese Orte zu spontanen Gedenkstätten, nachdem weitere Menschen mittels Fotos, Kerzen, Briefen und Gegenständen (z. B. Spielzeug von vermissten Kindern) Anteil nahmen.

In einer großen, landesweit im Fernsehen übertragenen Trauerfeier im Footballstadion von New York gedachten Vertreter aller in New York beheimateten Gruppen und Religionen gemeinsam der Toten und bekräftigten gegenseitig ihre multikulturelle Toleranz als wesentliches Merkmal der Weltmetropole New York.

Bereits an den ersten Tagen nach den Anschlägen gab es Angebote, den Opfern zu helfen: Blutspenden, kostenfreie Hotelbenutzung, medizinische Versorgung und Medikamente für Menschen ohne Aufenthaltsnachweis oder mietfreien Büroraum für Gruppenzusammenkünfte und so weiter. Später gab es eine Vielzahl von Konzerten oder CDs, deren Einnahmen zum großen Teil an die Angebote ging. Zum Teil entstanden neue Hilfsfonds oder es wurde innerhalb bestehender Hilfsfonds ein neuer Schwerpunkt für betroffene Familien und Kinder gegründet. Bekannt wurden z. B. die Coalition of 9/11 Families, Children of September 11th, der New York Police and Fire Widows’ and Children’s Benefit Fund oder der New York Times 9/11 Neediest Cases Fund. 2001 wurden viele Selbsthilfegruppen gegründet, deren spezielle Schwerpunkte sich aus der Gruppenzusammensetzung der Opfer und der Situation der Angehörigen ergaben.

In den ersten Tagen nach den Anschlägen wurden hunderte Muslime, Araber oder arabisch aussehende und Turban tragende Menschen, oft Sikhs, in den USA beleidigt, angegriffen, bedroht und einige ermordet. Auch wurden Brandanschläge auf islamische Einrichtungen verübt.[51] US-Präsident Bush besuchte daraufhin am 17. September 2001 eine Moschee, verurteilte die Angriffe, unterschied den Islam vom Terror und rief zu Toleranz gegenüber muslimischen US-Bürgern auf.[52]

Anteilnahme der Weltöffentlichkeit

Mit einer Schweigeminute und Trauerfeiern gedachten viele Menschen weltweit in den Folgetagen der Opfer der Anschläge. Führende Politiker vieler Staaten verurteilten diese und sandten Beileidsschreiben an die USA.[53]

Der deutsche Bundespräsident Johannes Rau erklärte am Abend des 11. Septembers 2001:[54] „Hass zerstört die Welt und Hass vernichtet Menschen. Darum geht es überall…: Dem Hass zu widerstehen und der Nächstenliebe Raum zu schaffen. Wer nicht hasst, sagt auch Nein zur Gewalt. Wer Nein zu Gewalt sagt, macht das Leben unserer Kinder erst möglich.“ Am 14. September 2001 bei einer von rund 200.000 Personen besuchten Solidaritätsdemonstration in Berlin sagte Rau:[55] „Hass darf uns nicht zum Hass verführen. Hass blendet. […] Der beste Schutz gegen Terror, Gewalt und Krieg ist eine gerechte internationale Ordnung.“ Dies wurde als Kontrast zu der von Bundeskanzler Gerhard Schröder zuvor erklärten „uneingeschränkten Solidarität“ und Absage an einen Krieg aufgefasst.[56]

In der St. Paul’s Cathedral in London fand ein Trauergottesdienst statt. Die Guards vor dem Buckingham Palace spielten die Nationalhymne der USA.[57]

Krieg gegen das Talibanregime in Afghanistan

Am 12. September 2001 verurteilte der UN-Sicherheitsrat mit Resolution 1368 die Anschläge einstimmig und erlaubte den USA militärische Selbstverteidigung.[58] Die NATO rief erstmals seit ihrem Bestehen den „Bündnisfall“ aus: Ein kriegerischer Angriff auf das Staatsgebiet eines NATO-Mitgliedsstaates sei geschehen, der nach Artikel 5 des NATO-Vertrages als Angriff auf alle Vertragspartner zu werten sei und deren militärischen Beistand erfordere.[59]

Präsident Bush bei seiner Rede am 20. September 2001

Am 20. September 2001 erklärte US-Präsident Bush in einer außerordentlichen Regierungserklärung vor dem US-Kongress zunächst den Dank der USA für die internationale Solidarität und hob den „treuen Freund“ Großbritannien besonders hervor. Dann benannte er das internationale Terrornetzwerk al-Qaida unter Osama bin Laden als für die Anschläge verantwortliche Organisation, auf die alle Beweise hindeuteten, und verlangte Bin Ladens sofortige Auslieferung durch das Regime der Taliban in Afghanistan. Andernfalls kündigte er einen „Krieg gegen den Terror“ an. Dabei betonte er den Unterschied zwischen dem afghanischen Volk und seiner Regierung, deren Menschenrechtsverletzungen er kritisierte. Ferner forderte er alle Nationen ultimativ auf, sich für die Unterstützung der USA zu entscheiden: „Entweder seid ihr auf unserer Seite oder auf der der Terroristen.“ Dann differenzierte er den Islam vom Terror im Namen Allahs: Er respektiere den Glauben der Muslime; al-Qaida befinde sich in einem gotteslästerlichen Gegensatz dazu. Er nannte Anschläge auf Muslime in den USA „unamerikanisch.“[60] Die Rede wurde parteiübergreifend begrüßt; die Zustimmungsraten für Bush stiegen in den USA zeitweise auf über 90 Prozent.

Während Verteidigungsminister Donald Rumsfeld Afghanistan baldmöglichst angreifen wollte, erreichte Außenminister Colin Powell, dass den Taliban zuvor ein Ultimatum zur Auslieferung Bin Ladens gestellt wurde. Deren Angebot, ihn nach islamischem Gastrecht an ein befreundetes islamisches Land auszuliefern, wurde abgelehnt. Am 7. Oktober 2001 begann die US-Armee mit Bombenangriffen auf Taliban-Stellungen und Infrastruktur in Afghanistan. Eigene Bodentruppen schlossen die USA zunächst aus. Am 13. November nahm die mit ihnen verbündete Nordallianz Kabul kampflos ein; Kunduz wurde am 25. November, Kandahar am 7. Dezember besetzt. Bis zum Jahresende wurde das Regime unter Mullah Omar gestürzt. Bin Laden konnte bei der Schlacht um Tora Bora im Dezember entkommen. Annahmen, er sei im Grenzgebiet zu Pakistan untergetaucht, stellten sich 2011 als falsch heraus.

Ab Dezember 2001 unterstützten einige europäische Staaten, darunter die Bundesrepublik Deutschland mit Bundeswehrsoldaten, die weiteren Sicherheits- und Aufbau-Missionen OEF und ISAF.[61]

Innenpolitische Maßnahmen

Unter dem Begriff Disaster Preparedness verstärkte die US-Regierung Mittel, Personal, Kompetenzen und Aufgaben für den Katastrophenschutz, die Flughafensicherheit und Luftsicherheit. Am 14. September 2001 wurde der Ausnahmezustand verhängt.[62]

Im Oktober 2001 wies Vizepräsident Dick Cheney acht Inlandsgeheimdienste an, ein bestehendes Gesetz aus den 1970er Jahren, das Schleppnetz- und Rasterfahndung ohne richterliche Anordnung verbot, zu umgehen. Am 26. Oktober 2001 trat der USA PATRIOT Act in Kraft, der „inländischen Terrorismus“ als Beeinflussen der Regierung durch Einschüchterung oder Zwang definiert und US-Bundesbehörden weitreichende Eingriffe in Bürgerrechte für Anti-Terror-Ermittlungen erlaubt: etwa das Überwachen verdächtigter Personen ohne richterliche Anordnung, das geheime Abhören von Telefonaten, Speichern von Verbindungsdaten und Ausspionieren von E-Mail-Kontakten, das Einholen von personengebundenen Informationen bei Versicherungen, Geldinstituten und Arbeitgebern, das Inhaftieren und Ausweisen terrorverdächtiger Ausländer ohne Angaben und richterliche Prüfung von Verdachtsmomenten und mit erschwerten Haftprüfungsrechten. Danach wurden bis 2003 über 5000 Ausländer, meist junge männliche Muslime mit Kontakten in arabischen Staaten, verhaftet, davon 531 ausgewiesen, manche bis zu acht Monaten festgehalten, aber keiner von ihnen wurde angeklagt. Zwar erklärte der Supreme Court einige dieser Bestimmungen seit 2004 für verfassungswidrig, doch im März 2006 verlängerte der US-Kongress 14 von 16 Bestimmungen des USA PATRIOT Act unbefristet. Bush brach die Gesetzesauflage, dem Kongress vollständig Auskunft über die Umsetzung der Maßnahmen zu geben – insgesamt wurden in den USA neben dem zentralen Ministerium für Heimatsicherheit mit 170.000 Beschäftigten 263 Sicherheitsbehörden neu gegründet oder reorganisiert; 1200 staatliche Organisationen und 1931 private Firmen befassen sich seither mit Gefahrenabwehr.[63]

Ähnliche Gesetze verabschiedeten auch andere westliche Staaten, verschärften Einreisebedingungen und weiteten Personenüberwachung aus. Die Bundesrepublik Deutschland führte die Rasterfahndung und Kronzeugenregelung aus der RAF-Bekämpfung der 1970er Jahre wieder ein und verabschiedete zwei „Antiterrorpakete“. Gesetzesentwürfe zur Einführung einer Präventionshaft (2004), zur Telekommunikationsüberwachung (2005), zur Erlaubnis von Abschüssen entführter Flugzeuge und zur präventiven Rasterfahndung (2006), zur geheimen Online-Durchsuchung privater Computer (2008) sowie zur Vorratsdatenspeicherung (2010) erklärte das Bundesverfassungsgericht jeweils für verfassungswidrig.[64]

Der Europäische Rat beschloss am 21. September 2001, den Terrorismus im Gebiet der Europäischen Union (EU) vorrangig zu bekämpfen. Mit dem Gemeinsamen Standpunkt 931 vom 27. Dezember 2001 trafen die EU-Mitgliedstaaten einstimmig zusätzliche Maßnahmen zur Terrorbekämpfung. Besonders mit Verordnung (EG) Nr. 2580/2001 wurde eine einheitliche Liste mit Personen, Vereinigungen oder Körperschaften beschlossen, die zur Terrorbekämpfung und -prävention mit Finanzsanktionen belegt werden (Einfrieren von Geldern und wirtschaftlichen Ressourcen, Bereitstellungsverbot von Geldern und wirtschaftlichen Ressourcen) dürfen. Damit und mit der sogenannten EU-Terrorliste erfüllte die EU die UN-Resolution 1373.

Umgang mit Terrorverdächtigen

Im Afghanistankrieg und im Zuge weiterer Ermittlungen nahm die US-Armee über 1.000 Verdächtige gefangen, größtenteils Personen arabischer oder asiatischer Herkunft. Sie wurden in das Internierungslager Guantánamo Bay, das Militärgefängnis Bagram und andere Lager außerhalb der USA gebracht, dort von der Außenwelt isoliert und jahrelang ohne Anklage und Bekanntgabe ihrer Identität festgehalten. Rechtlich definierte die US-Regierung sie als „irreguläre Kämpfer“ und versuchte so, sie geltendem Völkerrecht, etwa Artikel 4 des III. Genfer Abkommens über die Behandlung von Kriegsgefangenen, und US-Strafrecht zu entziehen. Ferner benutzten Verhörspezialisten der CIA bei einigen als Hauptverdächtige geltenden Gefangenen Methoden wie Schlafentzug und Waterboarding, die nach internationalem Recht als Folter definiert sind. Dies führte zu anhaltenden internationalen Protesten von Menschenrechtsorganisationen[65] und verbündeten westlichen Staaten.

Die Folterpraktiken und Militärausnahmeverfahren, denen die Gefangenen unterzogen und unterstellt wurden, stießen auch in den USA auf Widerspruch. Eine Klage auf öffentliche Strafverfahren vor US-Gerichten wurde in der Berufungsinstanz abgewiesen.[66] Ein Urteil im Juni 2008 verpflichtete die US-Regierung, diese Gefangenen nach US-amerikanischen Rechtsstandards zu behandeln. Im November 2009 kündigte US-Justizminister Eric Holder an, dass die mutmaßlichen Drahtzieher der Terroranschläge vor ein Zivilgericht in New York gestellt werden. Chalid Scheich Mohammed und vier Mitangeklagte aus dem Lager Guantánamo sollen sich in der Nähe des früheren World Trade Center für ihre Taten verantworten. Die Zivilverfahren sollen die bisherigen Militärverfahren vor umstrittenen Sondertribunalen in Guantánamo ersetzen, die vom früheren US-Präsidenten George W. Bush eingesetzt worden waren. Manche Opferangehörige kritisierten diese Entscheidung.[67]

Irakkrieg

Im September 2002 leitete Bush aus dem Kampf gegen den Terror das Recht der USA auf Präventivschläge ab (sogenannte Bush-Doktrin) und begründete den seit Ende September 2001 angestrebten Irakkrieg zum einen mit einer angeblichen Zusammenarbeit des Diktators Saddam Hussein mit Al-Qaida, zum anderen mit seiner angeblichen Verfügung über Massenvernichtungsmittel, die er gegen die USA und in Saudi-Arabien stationierte US-Truppen einsetzen könne und wolle. Deutschland, Frankreich, Russland und China lehnten diese Doktrin, die US-Kriegsbegründungen und ihre Teilnahme am Irakkrieg ab. Der UN-Sicherheitsrat verweigerte den USA im Februar 2003 die Legitimation des Irakkrieges. Die US-Regierung bildete daraufhin eine „Koalition der Willigen“, an der auch einige NATO-Staaten teilnahmen, und begann den Irakkrieg im März 2003 ohne UN-Mandat. Er führte zum Sturz Saddam Husseins, gefolgt von jahrelangen Terroranschlägen eines neuen, irakischen Zweigs der al-Qaeda und anderer Gruppen im Irak.

Internationale Beziehungen

Der Politikwissenschaftler Jochen Hippler ordnete 2003 den Afghanistan- und den Irakkrieg der USA nicht nur als Reaktion auf die Anschläge ein, sondern auch als Fortsetzung einer unilateralen US-Außenpolitik. Diese habe ihre Stellung als einzige verbliebene Supermacht nach dem Kalten Krieg genutzt, um ein seit etwa 1995 vorliegendes neokonservatives Programm zu verwirklichen, „Schurkenstaaten“ und feindliche Regimes zu entmachten, US-Macht im Mittleren Osten und Zentralasien auszudehnen und ihre weltweite Führungsrolle zu stärken. Diese Sicht vertreten auch Wissenschaftler in den USA, etwa George Leaman.[68]

Die Terroranschläge hätten diese Politik zunächst erheblich erleichtert, doch der mit Vorwänden herbeigeführte Sturz des Baath-Regimes habe Gewalt und Terror im Irak enorm verschärft, die Kluft zwischen vom Westen unterstützten arabischen Diktaturen und ihrer Bevölkerung vertieft und so die Instabilität der Nahostregion verstärkt. Zugleich habe er die internationale Solidarität mit den USA beendet, die Autorität der UNO und des Völkerrechts und das Verhältnis des Westens zur islamischen Welt beschädigt, eine Kluft zwischen USA und Europa und zwischen Unterstützer- und Ablehnerstaaten in der EU erzeugt und so eine einheitliche Außen- und Militärpolitik der EU erschwert.[69]

Gedenken

Gedenken: Tribute in Light, 2014
South Pool des 9/11 Memorial

Jährlich am 11. September wird mit Gedenkfeiern an die Opfer der Anschläge erinnert, insbesondere in New York, am Pentagon und in Shanksville. In New York werden üblicherweise die Namen der 2791 Menschen, die hier bei dem Anschlag ums Leben kamen, durch deren Angehörige in alphabetischer Reihenfolge verlesen.[70] Es nehmen hochrangige Politiker teil, wobei jedoch auf Wunsch der Angehörigen auf Ansprachen verzichtet wird und stattdessen literarische oder historische Texte verlesen werden.

Nachts leuchtete unter anderem in NYC eine Lichtinstallation, der Tribute in Light. Sie wurde bis 2011 jährlich wiederholt, aber deren Zukunft ist ungewiss.[71]

An der Stelle des World Trade Centers befindet sich eine Gedenkstätte im Ausbau – sie wurde am 11. September 2011 eingeweiht. Der Entwurf des National September 11 Memorial and Museum stammt von Daniel Libeskind, Michael Arad und dem Landschaftsarchitekten Peter Walker. Es handelt sich dabei um zwei Wasserbecken, die den Grundriss der beiden Hochhaustürme anzeigen (wie „Fußabdrücke“) – ihr Name Reflecting Absence ist übersetzbar mit ‚Nachdenken darüber, was fehlt‘.[72] Außerdem gehört ein Pavillon mit Museum zum Mahnmal. Dem Bau der Gedenkstätte ging eine Diskussion der Frage voraus, ob sie direkt an der Stelle, an der die Opfer starben, errichtet werden sollte.

Am 10. Juni 2006 wurde an der Außenwand der Feuerwache Liberty Street, genau gegenüber vom ehemaligen WTC-Komplex, ein Denkmal der Feuerwehr (FDNY, vor allem ein Wandrelief) und 2008 das Pentagon Memorial in Arlington als flächenhafte Installation bei Washington eingeweiht.[73]

Wiederaufbau

Fünf weitere WTC-Gebäude, darunter das benachbarte WTC 7, wurden ebenfalls zerstört, ebenso vier U-Bahn-Stationen. 23 weitere Gebäude, die das WTC umgaben, wurden zum Teil so schwer beschädigt, dass sie später abgerissen wurden. Komplett zerstört wurde die kleine St. Nicholas Greek Orthodox Church, stark beschädigt wurden das ehemalige Bankers Trust Building, 90 West Street, 130 Cedar Street, das New York Telephone Building, 30 West Broadway (Fiterman Hall), drei Gebäude des World Financial Centers sowie der Wintergarten dazwischen. Fast alle beschädigten Gebäude konnten wiederhergestellt werden. Das schwer beschädigte Deutsche Bank Building (130 Liberty Street) wurde nach langem Versicherungsstreit bis 2009 abgerissen.[74] Zuvor war es jahrelang komplett schwarz umhüllt und trug eine große US-Flagge auf der zum Ground Zero gerichteten Seite. An der Stelle entsteht das neue Five World Trade Center. Auch das Gebäude 30 West Broadway (Fitterman Hall) wurde von November 2008 bis Sommer 2009 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt – die Eröffnung fand am 12. August 2012 statt.[75]

Das One World Trade Center

Am 2. April 2006 wurde mit dem Bau des One World Trade Center (erster Name des Entwurfs Freedom Tower, deutsch: Freiheitsturm) als Nachfolgebebauung an der Stelle des zerstörten und abgetragenen World Trade Centers begonnen. Das Hauptgebäude wurde von dem Architekten David Childs entworfen. Dem ging eine lange Diskussion um die Art der Neubebauung voraus. Im Mai 2013 erreichte das Bauwerk seine Endhöhe und wurde am 3. November 2014 eröffnet.

Das Gebäude ist 541,3 Meter hoch, was 1776 Fuß entspricht. Dies soll an die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von 1776 erinnern und geht auf den Entwurf von Daniel Libeskind zurück. Im Jahr 2002 hatte die Stadt New York zunächst das angesehene Büro Beyer Blinder Belle mit der Erstellung von sechs unterschiedlichen Entwürfen beauftragt. Diese fielen jedoch in der Meinung vieler New Yorker durch, da die darin geplanten Hochhäuser auf dem Gelände niedriger waren als das frühere World Trade Center und vor allem nicht spektakulär genug seien.[76] Der Turm wurde im Herbst 2014 fertiggestellt. Daneben sollen drei weitere Gebäude entstehen (Two World Trade Center, Three World Trade Center und Four World Trade Center).

Ein neu errichtetes Gebäude mit der Bezeichnung 7 World Trade Center des Vorgängerbauwerkes wurde bereits ab 2002 erbaut und im Mai 2006 eröffnet.

Gerichtsverfahren

Strafverfahren

Mounir al-Motassadeq war in der al-Qaida an den Vorbereitungen der Terroranschläge beteiligt. Er wurde daher nach einem mehrjährigen Verfahren schuldig gesprochen, bei der Entführung der Flugzeuge und der Ermordung der Passagiere und Besatzungsmitglieder mitgewirkt zu haben. Die Vernichtung des World Trade Centers war ihm strafrechtlich nicht anzulasten. Er wurde daher wegen Beihilfe zum Mord in 246 Fällen und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung am 8. Januar 2007, rechtskräftig seit 2. Mai 2007, zu einer Freiheitsstrafe von 15 Jahren verurteilt.

Seit 11. Februar 2008 sind Chalid Scheich Mohammed, Ramzi Binalshibh, Ali Abdel Asis Ali, Mustafa Ahmed al-Hausaui und Walid bin Attasch von den Vereinigten Staaten im Zusammenhang mit der Planung und Durchführung der Anschläge angeklagt. Das Strafverfahren gegen einen weiteren Angeklagten wurde 2008 eingestellt.

Zivilverfahren

Am 5. September 2012 wurde eine Klage der World Trade Center Properties LLC gegen American Airlines und United Airlines in den Vereinigten Staaten zugelassen. Den Fluggesellschaften wurde vorgeworfen, durch mangelhafte Sicherheitskontrollen fahrlässig den Zustieg von 19 Terroristen auf ihre Flugzeuge zugelassen zu haben, womit sie eine rechtliche Verantwortung an der Vernichtung der Gebäude des World Trade Centers tragen sollen. Der Kläger hatte kurz vor den Anschlägen das World Trade Center für 99 Jahre gepachtet. Die Streitsumme belief sich auf 2,8 Milliarden US-Dollar.[77] In einem Vergleich akzeptierten die Kläger 2015 einen Betrag in der Höhe von 95,2 Millionen USD[78]

Im Juli 2016 gab die US-Regierung die bis dahin geschwärzten Seiten eines Kongressberichts frei, die Kontakte einiger Attentäter zur Regierung Saudi-Arabiens belegten oder nahelegten.[79] (zum Hintergrund dazu siehe 9/11-Kommission#Ungeklärte Rolle Saudi-Arabiens). Im September 2016 beschloss das Repräsentantenhaus das Gesetz Justice Against Sponsors of Terrorism Act (JASTA), das die Immunität terrorverdächtiger Staaten aufzuheben erlaubt. Daraufhin reichte eine New Yorker Anwaltskanzlei am 17. März 2017 im Namen von mehreren Tausend Opfern und Angehörigen eine Klage auf Schadensersatz gegen den Staat Saudi-Arabien ein. Diesem wird finanzielle und insbesondere logistische Unterstützung al-Qaidas vorgeworfen, ohne die die Anschläge nicht hätten durchgeführt werden können.[80]

Der US-amerikanische Richter George B. Daniels hat ein Versäumnisurteil erlassen, wonach der Iran den Opfern der Anschläge mehr als 6 Milliarden US-Dollar zahlen müsse. Im Prozess wurde behauptet, der Iran habe die Entführer mit Schulungen und anderer Unterstützung unterstützt. Der Iran wäre angewiesen, „12, 5 Millionen USD pro Ehepartner, 8,5 Millionen USD pro Elternteil oder Kind und 4,25 Millionen USD pro Geschwister, jährlich verzinst mit 4,96% (ab dem 11. September 2001 bis zum Datum des Urteils)“ an die Familien des Verstorbenen zu zahlen, hieße es in den Gerichtsakten.[81]

Auswirkungen auf die Wirtschaft

Entgegen den ursprünglichen Erwartungen wurden die Aktienkurse an der Wall Street von den Anschlägen des 11. Septembers nicht sehr hart getroffen. Dagegen waren die Folgen der Finanzkrise ab 2007 weitaus stärker. Im Jahre 2010 hatte die Wertpapierbranche in New York nur noch 163.000 Beschäftigte, knapp 19 Prozent weniger als 2000, während in ganz USA nur ein Rückgang von vier Prozent auf 804.000 zu verzeichnen war. Somit war der Anteil der Arbeitsplätze am Standort New York in der Branche von 25 auf 20 Prozent innerhalb von zehn Jahren gesunken. Allerdings nahm die relative Bedeutung von New York in der Finanzbranche schon seit den 1990er Jahren ab, sodass die Terroranschläge nicht als einziger Faktor für diese Entwicklung betrachtet werden können.[82]

Untersuchungen zu den Ursachen

Verhalten von US-Behörden

Fundstellen von Trümmerteilen der beiden Flugzeuge in NYC

Je ein Ausschuss des Senats und des US-Repräsentantenhauses führten von Februar bis Dezember 2002 die „Gemeinsame Untersuchung der Aktivitäten der Geheimdienste vor und nach den Terroranschlägen am 11. September 2001“ durch.[83] 2002 erschien auch der „Gemeinsame Bericht der Feuerwehrführung und der Beratungsfirma McKinsey & Co“ über Führungsstrukturen und Einsatzrichtlinien am 11. September 2001 und daraus zu ziehende Konsequenzen.[84]

Auf Drängen von Opfervereinen setzte das Repräsentantenhaus gegen erhebliche Widerstände der US-Regierung im Herbst 2002 die parteiübergreifende 9/11-Kommission ein. Sie bestand aus je fünf Abgeordneten der Demokratischen und Republikanischen Partei unter dem Vorsitz von Ex-Gouverneur Thomas Kean sowie 78 Stabmitgliedern. Sie sollte Vorgeschichte, Verlauf der Anschläge und Reaktionen der US-Behörden darauf aufklären und sicherheitspolitische Maßnahmen vorschlagen, die solche Anschläge zukünftig verhindern sollen. Die physikalischen Einsturzursachen der WTC-Gebäude sollte sie nicht untersuchen. Sie arbeitete von Januar 2003 bis August 2004 und befragte etwa 1200 Zeugen, darunter 120 Regierungsangehörige inklusive George W. Bush, Vizepräsident Dick Cheney und Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice. Ihr Abschlussbericht (22. Juli 2004) zeigte gravierende systemische Fehler der US-Behörden auf, die die Anschläge ermöglicht hatten: etwa fehlende Durchleuchtung von Inlandspassagieren vor dem Einchecken am Flughafen, zu langwierige und umständliche Verfahrenswege und Befehlshierarchien, die ein rasches Eingreifen der NORAD verhinderten, unterlassene Überprüfung von Flugschulen in den USA auf terrorverdächtige Flugschüler, fehlende Verfolgung von in die USA eingereisten Al-Qaida-Mitgliedern, fehlender Informationsaustausch zwischen CIA und FBI über Verdächtige und Passivität der Bush-Regierung gegenüber akuten Anschlagswarnungen. Diese hatte von Mai bis 6. August 2001 40 Tageskurzberichte zu Al Qaida erhalten, darunter mehrere, die vor einem multiplen Anschlag in den USA gewarnt hatten, möglicherweise mit Flugzeugentführungen und Zielen in New York. Abstimmungsprobleme, Missverständnisse, Informationsmängel, Nichtweitergabe von Befehlen, unklare Vorgaben und falsche Reaktionen auf allen Ebenen wurden im Detail nachgewiesen. Dafür verantwortliche Personen wurden nicht benannt und persönliche Konsequenzen nicht gefordert.[85] Infolge dieser Analyse wurden etwa die Einsatzrichtlinien des FDNY, der New Yorker Polizei, des FBI und der CIA geändert. Das Ministerium für Innere Sicherheit wurde neu gegründet und die Städte-Kampagne „Preparedness“ eingerichtet.

Physikalische Einsturzursachen

Die Katastrophenschutzbehörde FEMA untersuchte bis Mai 2002 erstmals die Gebäudesicherheit und bautechnischen Probleme, die den Einsturz der WTC-Gebäude verursachten.[86] Nachdem ihr Bericht als unzureichend kritisiert wurde, erhielt das National Institute of Standards and Technology (NIST) einen genau definierten Forschungsauftrag, den es in eigener Regie in Einzelaufgaben unterteilte und an Experten verschiedener Fachrichtungen delegierte.[87] Es gab in der Folge mehrere Berichte heraus:[88]

Im September 2005 erschien eine ausführliche Studie über alle relevanten Aspekte der Einstürze von WTC 1–6.[89] An den dreijährigen Untersuchungen waren über 300 Experten und Wissenschaftler beteiligt. Zwei Fact Sheets vom August 2006 und Dezember 2007 fassten die Antworten des NIST auf die wichtigsten Fragen zum technischen Ablauf der Einstürze und deren Erklärung zusammen.[90] Der mehrfach verschobene Abschlussbericht für WTC 7 erschien am 21. August 2008.[91]

Wissenschaftler ohne Regierungsauftrag berechneten die WTC-Einsturzursachen schon Tage nach dem 11. September und veröffentlichten Aufsätze dazu.[92] Wissenschaftler der Purdue University (Indiana) entwickelten Simulationsmodelle und führten bis 2007 die bisher detailliertesten Hochpräzisionssimulationen zu den Einstürzen durch. Sie belegen, dass im Nordturm 17 von 47 tragenden Stützen zerstört wurden, so dass der Einsturz nach knapp zweistündigem Feuer unausweichlich wurde. Zuvor war das NIST von sechs zerstörten Stützen ausgegangen, die zusammen mit den anhaltenden Innenbränden für den Kollaps der Stockwerke über der Einschlagszone ausgereicht hätten.[93]

Soziale, ökonomische und politische Hintergründe

Zu den längerfristigen und tiefergehenden Ursachen des islamistischen Terrors gibt es verschiedene Theorien: „Antiimperialistische“ Erklärungsmuster machen den Westen, besonders die Nahostpolitik der USA und Israels, für den Hass und die Radikalisierung vieler Muslime verantwortlich. Weil die Mudschaheddin in Afghanistan seit 1980 erhebliche militärische, finanzielle und logistische Unterstützung der USA erhielten, um die sowjetischen Besatzer im Sowjetisch-Afghanischen Krieg erfolgreich bekämpfen zu können, wurde Osama bin Laden oft als Produkt der CIA und seine Anschlagsplanung als Folge einer verfehlten US-Außenpolitik im Kalten Krieg betrachtet. Diese sei schließlich auf die USA selbst zurückgefallen (Blowback).

Auch das Versagen der reichen westlichen Industriestaaten gegenüber dem Problem der Armut durch eine einseitige Globalisierung habe dem Terror (nicht jedoch ihren Drahtziehern) einen Nährboden geschaffen. Diese Sicht vertreten vielfach linke Intellektuelle wie Noam Chomsky oder Menschenrechtler wie die Inderin Arundhati Roy.

Aus kultursoziologischer Perspektive wird das Phänomen des sogenannten Islamischen Terrorismus auch als Frontbildung gegen kulturelle Modernisierung im jeweiligen Heimatland gedeutet. Die Verunsicherung, die mit dem Brüchigwerden alter tradierter Strukturen und Ideologien einhergehe, werde durch verstärkte Besinnung auf die eigenen Wurzeln (z. B. den Salafismus) kompensiert und im terroristischen Kampf gegen die westliche Welt ausgelebt. Durch den spektakulären Anschlag im Zentrum der westlichen Welt wollten die Täter die Verletzlichkeit der „Juden und Kreuzfahrer“ symbolisch demonstrieren. In dieser Perspektive wird die Ideologie der Täter als „Islamfaschismus“ gedeutet und die Komponente des Antisemitismus darin betont.

Künstlerische Rezeption

Musik

Viele Musiker reagierten auf die Anschläge mit besonderen Werken. In vielen dieser Titel standen Betroffenheit, Trauer, Gedenken und der Wunsch nach Toleranz im Vordergrund.

In den USA wurde der Song Only Time von Enya in der Version mit eingeblendeten Stimmen Betroffener zur inoffiziellen Hymne zum 11. September. Das Hardcore-Techno-Lied We Will Never Forget von American Hardcore Alliance gedenkt der Opfer. Der Country-Musiker Alan Jackson komponierte den Song Where were you when the world stopped turning?, Darryl Worley den Song Have You Forgotten?. Weitere solche Themenwerke sind das Studioalbum The Rising von Bruce Springsteen, Let’s Roll mit Bezug auf den Widerstand der Passagiere auf dem Flug UA-93 von Neil Young, „Believe“ von Yellowcard, der Instrumentaltitel Darkness of Sept. 11th des Gitarristen Chris Mike und Towers On Fire von der brasilianischen Thrash-/Death-Metal-Band Torture Squad. When the Eagle Cries von Iced Earth bezieht sich auf den Weißkopfseeadler, das Wappentier der USA, dessen Tränen die Trauer der USA symbolisieren. Der deutsche Rapper Curse veröffentlichte am 16. September 2001 den Freetrack Nichts wird mehr so sein wie es war, in dem er zu mehr Toleranz und Verantwortung aufforderte.

Andere widmeten ihre Auftritte und Aufnahmen den Opfern. Michael Jackson schrieb das Lied What More Can I Give mit dem Ziel, 50 Millionen Dollar für die Opferangehörigen einzunehmen. Paul McCartney war am 11. September 2001 in New York und schrieb danach den Song Freedom für ein Tribute-Konzert. Sting widmete sein für den 11. September in der Toskana angesetztes Konzert den Opfern, nachdem seine ausgewählten Konzertgäste sich gegen eine Absage ausgesprochen hatten. Die Konzertaufnahme erschien als Live-Album mit dem Titel All This Time, der Klassiker Fragile daraus erschien auf dem Album America: A Tribute to Heroes. Der Saxophonist Sonny Rollins gab am 15. September 2001 ein Konzert in Boston, dessen Live-Aufnahme unter dem Titel Without a song: the 9/11 Concert erschien.

Einige Musiker befassten sich mit den Folgen der Anschläge: so die Band Tomte mit ihrem Song New York oder die Eagles mit Hole In The World (2003). Die Gruppe Mono für Alle! setzt sich mit ihrem Lied 11. September kritisch mit dem Gedenken daran auseinander. Heads Will Roll von Pro-Pain beschreibt Rachegefühle und kritisiert die Entwicklung zum Irakkrieg. Der Techno-Musiker Chris Korda fügte in einem umstrittenen Musikvideo I Like To Watch Medienbilder von den Anschlägen mit pornografischen Filmausschnitten zusammen. Die Duisburger Hip-Hop-Band Die Bandbreite kritisiert mit ihrem Titel 9/11 Selbst gemacht die vorherige US-Politik. Schließlich thematisierte die Thrash-Metal-Band Slayer im Lied Jihad die Anschläge aus Sicht der Terroristen.

Der ungarische Komponist Robert Gulya, der in den Jahren 2000 bis 2002 in den USA lebte, schrieb im Herbst 2001, kurz nach den Anschlägen des 11. September, ein neues Gitarrenkonzert. Im ersten Satz dieses Konzerts wählte Gulya ein Thema, das an jenen Terroranschlag erinnert.[94] Die Uraufführung dieses Werkes wurde gefilmt und auf der DVD Live in Budapest der österreichischen Gitarristin Johanna Beisteiner veröffentlicht.

Malerei und Bildhauerei

Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 gestaltete Eric Fischl die Werkreihe ten breaths mit Gouachen und Plastiken, die stürzende und abgestürzte Personen zeigen. Die Skulptur Tumbling Woman, die eine Frau im freien Fall darstellt, wurde in den USA kontrovers diskutiert. Die Werkreihe verarbeitet die Pressebilder von den Verzweifelten, die sich nach den Anschlägen aus den Fenstern der brennenden Türme vom World Trade Center in die Tiefe stürzten, um dem Feuertod zu entgehen.

Von Gerhard Richter wurde das Bild „September“ in Auseinandersetzung mit dem Ereignis angefertigt.[95] Den Opfern der Terroranschläge vom 11. September 2011 und dem von 1993 ist das Kunstwerk To the Struggle Against World Terrorism gewidmet.

Romane

In seinem 2003 erschienenen Roman Windows on the World erzählt Frédéric Beigbeder minutiös von einem Vater und seinen zwei Söhnen, die sich während der Anschläge im Restaurant Windows on the World im Nordturm des World Trade Centers befinden.

Jonathan Safran Foers 2005 erschienener Roman Extrem laut und unglaublich nah erzählt die Geschichte eines traumatisierten neunjährigen Jungen, dessen Vater bei den Anschlägen ums Leben gekommen ist.

Der Protagonist von Don DeLillos 2007 erschienenem Roman Falling Man ist ein Überlebender der Anschläge. Leitmotivisch ziehen sich durch den Roman die Auftritte eines Performancekünstlers namens Falling Man, der an einem Seil hängend die berühmt gewordene Fotografie The Falling Man von Richard Drew nachstellt.

Der 2006 erschienene Roman Die Habenichtse von Katharina Hacker spielt vor dem Hintergrund der Terroranschläge und des beginnenden Irakkriegs.

Satire und Comedy

Auftritt Shazia Mirza

Mehr oder minder schwarzer Humor unter dem Motto Wo war King Kong, als wir ihn brauchten?[96] sowie insbesondere online verbreitete Witze kamen bereits am Tag nach dem Anschlag auf. Sie haben auch Niederschlag in der volkskundlichen Forschung gefunden.[97]

Die britisch-pakistanische Comedienne Shazia Mirza wurde überregional bekannt, als sie bei ihrem ersten Bühnenauftritt nach den Terroranschlägen in einem Hidschāb auftrat und mit den Worten begann:

“My name is Shazia Mirza. At least, that’s what it says on my pilot’s licence.”

„Mein Name ist Shazia Mirza. Zumindest steht das in meinem Pilotenschein.“[98]

Wiglaf Droste interpretierte 2011 in einem Beitrag für die marxistische Zeitung Junge Welt die Angriffe auf die Twin Towers satirisch als Architekturkritik:

„Der Einsturz zweier hässlicher und sehr verzichtbarer Türme hat nur nationalfolkloristische Bedeutung. Für mich wird der 11. September 2001 bleiben als die Geburtsstunde der bemannten fliegenden Architekturkritik. Das Ingenieurbüro bin Laden & Erben könnte weiterhin viel zur Verschönerung der Welt beitragen. Gegen blindundtaube Hirne/ hilft recht gut die Abrissbirne. Um es präsidial zu sagen: auch und gerade in Deutschland.“[99]

Der Spielfilm Postal des deutschen Regisseurs Uwe Boll setzt sich mit dem Thema auseinander.

Filme

Manhattan am 12. September, NASA-Satellitenbild

Im Mai 2019 sind in der IMDb 441 Titel zu diesem Thema gelistet.[100]

Theater

The Mercy Seat (dt. Tag der Gnade) von Neil LaBute handelt von der fiktiven Geschichte eines verheirateten Mannes, der im World Trade Center gearbeitet hat, die Anschläge jedoch überlebte, weil er heimlich seine Geliebte getroffen hat. Das Stück, das am 12. September 2001 spielt, behandelt die Überlegungen der beiden, wie mit dieser Lüge umzugehen ist. Es wurde 2002 mit Liev Schreiber und Sigourney Weaver in der Regie des Autors am Broadway uraufgeführt, die Deutsche Erstaufführung erfolgte 2003 am Deutschen Theater Berlin.

Verschwörungstheorien

Zu den Anschlägen vom 11. September haben sich viele Verschwörungstheorien entwickelt. Deren Vertreter gehen meist davon aus, dass die US-Regierung oder ihre Geheimdienste die Anschläge wissentlich zugelassen oder selbst durchgeführt haben. Sie bezweifeln die ermittelten Ursachen für die Anschlagsschäden und behaupten andere Ursachen, etwa eine kontrollierte Sprengung der WTC-Gebäude. Anhänger des sogenannten 9/11 Truth Movement fordern seit 2005 eine neue Untersuchung der Ereignisse. Ihren Thesen widersprechen neben den Experten der FEMA und des NIST auch regierungsunabhängige Wissenschaftler.

Siehe auch

Literatur

Verlauf
Folgen
Hintergründe, Ursachen
Einzelaspekte
  • Helga Embacher/Margit Reiter: Europa und der 11. September 2001. Böhlau Verlag, Wien 2011, ISBN 978-3-205-78677-1.
  • Clément Chéroux: Diplopie. Bildpolitik des 11. September. Konstanz University Press, Konstanz 2011, ISBN 978-3-86253-007-6.
  • Brian A. Monahan: The shock of the news. Media coverage and the making of 9/11. New York University Press, New York u. a. 2010, ISBN 0-8147-9554-4.

Weblinks

Ablauf
Kollapsursachen
Reaktionen
Folgen
Gedenken
Bild- und Tondokumente
Commons: Terroranschläge am 11. September 2001 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • The Nine Eleven Attacks (Memento vom 1. August 2014 im Internet Archive), National Geographic Channel (2009, Multimedia, Interviewvideos)
  • Phoenix-Bibliothek: Anschläge am 11. September 2001,
Teil 1, :Teil 2,
Teil 3, :Teil 4

Einzelnachweise

  1. Das in den USA verwendete Datumskürzel nennt den Monat vor dem Tag.
  2. Hans Joachim Schneider: Internationales Handbuch der Kriminologie: Grundlagen der Kriminologie, Band 1, Walter de Gruyter, 1. Auflage 2007, ISBN 3-89949-130-0, S. 802
  3. Continuation of the National Emergency With Respect to Certain Terrorist Attacks. 12. September 2018, abgerufen am 28. Juli 2019.
  4. The 9/11 Commission Report, 1. Kapitel: We have some Planes, S. 29; S. 457, Fußnote 85; S. 461, Fußnote 164 (PDF; 7,2 MB)
  5. David Ballingrud: Day of terror shatters confidence of a nation. In: St. Petersburg Times, 12. September 2001 (englisch).
  6. Das Pentagon war die „Kunstakademie“. In: Spiegel Online. 13. September 2002, abgerufen am 23. Dezember 2014.
  7. The 9/11 Commission Report, Abschnitt 9.2, S. 13 f. (PDF; 7,2 MB)
  8. R. G. Gann et al., Reconstruction of the Fires in the World Trade Center Towers. Federal Building and Fire Safety Investigation of the World Trade Center Disaster (NIST NCSTAR 1-5), S. 58, National Institute of Science and Technology, December 2005
  9. 8.4.2: Evacuation. (PDF) In: Final Report on the Collapse of the World Trade Center Towers. Handelsministerium der Vereinigten Staaten, Technology Administration, National Institute of Standards and Technology, September 2005, S. 188ff, archiviert vom Original am 24. April 2011; abgerufen am 24. April 2011 (englisch).
  10. Obama segnet Milliardenhilfe für Retter von 9/11 ab. In: Spiegel Online. 3. Januar 2011, abgerufen am 23. Dezember 2014.
  11. a b Reuters, 11. September 2007: FACTBOX: Attacks of Sept. 11, 2001
  12. Tom Junod: The Falling Man – 9/11 Suicide Photograph. In: Esquire, 8. September 2009.
  13. Erste Gedenkstätte für deutsche Opfer des 11. September. In: tz, 20. Februar 2010.
  14. Rita Emch : Schweizer in New York erinnern sich an 9/11. Swissinfo, 10. September 2011.
  15. Anemona Hartocollis: For 9/11 Museum, a Question of How to Handle Remains. In: The New York Times, 3. April 2011.
  16. Anemona Hartocollis, Juliet Linderman: Death Shows Struggle to Link 9/11 Dust and Disease. The New York Times, 31. März 2011.
  17. Bradley Jontzen (24. April 2011): Tributes, September 11 Tributes and Memorials to the Victims, Families and Heroes of September 11 2001.
  18. Daniel S. Schechter, SW Coates, F. First: Beobachtungen von akuten Reaktionen kleiner Kinder und ihrer Familien auf die Anschläge auf das World Trade Center. In: T. Auchter und andere (Hrsg.): Der 11. September. Psychoanalytische, psychosoziale und psychohistorische Analysen von Terror und Trauma. Psychosozial-Verlag, Gießen 2003, S. 268–280.
  19. Martin Z. Braun: New York's Post-9/11 Liberty Bond Program Gets Mixed Grades. In: bloomberg.com. 11. September 2006, abgerufen am 28. Februar 2015.
  20. Ground Zero Forensic Work Ends. CBS News, 23. Februar 2005; Anemona Hartocollis: First New Identification of 9/11 Victim Since 2009. In: NY Times vom 12. Mai 2011.
  21. Siebeneinhalb Jahre nach 9/11 - WTC-Fensterputzer identifiziert. n-tv.de, 2. April 2009; Weiteres WTC-Opfer identifiziert. Bild, Agenturmeldung vom 2. April 2009 nach dem Stadtsender NY1.
  22. J. Li, J. E. Cone u. a.: Association between World Trade Center exposure and excess cancer risk. In: JAMA. Band 308, Nummer 23, Dezember 2012, ISSN 1538-3598, S. 2479–2488, doi:10.1001/jama.2012.110980, PMID 23288447.
  23. Gerd Gigerenzer, Wolfgang Gaissmaier: Die Angst nach dem Terror. Max Planck Forschung, abgerufen am 19. August 2015.
  24. 13. September 2001: FBI-Veröffentlichung zu den 19 Verdächtigten (Memento vom 5. März 2008 im Internet Archive); siehe auch 9/11 Commission Report S. 2–4 (PDF; 7,2 MB)
  25. The FBI Releases 19 Photographs of Individuals Believed to be the Hijackers of the Four Airliners that Crashed on September 11, 2001 (Washington, D.C. September 27, 2001)
  26. FBI-Veröffentlichung eines Briefs
  27. Bernd Greiner: 9/11. Der Tag, die Angst, die Folgen. München 2011, S. 33
  28. Cordula Meyer, Dominik Cziesche: "Atta war so weich." Spiegel Online, 6. Oktober 2001
  29. Dale L. Watson, Executive Assistant Director, Counterterrorism/Counterintelligence Division, FBI (Memento vom 17. Februar 2007 im Internet Archive). Aussage vor dem Ausschuss Senate Select Committee on Intelligence am 6. Februar 2002; vgl. Dale L. Watson; FBI – Fakten und Zahlen zum „Counterterrorism“, 2003 (Memento vom 9. Juli 2008 im Internet Archive)
  30. Federal Bureau of Investigation − FBI, Webseite (Memento vom 11. März 2008 im Internet Archive); FBI’s 9/11 Team Still Hard at Work, Washington Post vom 14. Juni 2004
  31. Sean D. Hamill: 7 Years Later, 9/11 Hijackers’ Remains Are in Limbo. The New York Times, 20. September 2008; Riva Kastoryano, Cynthia Schoch: Burying Jihadis: Bodies Between State, Territory, and Identity. Oxford University Press, 2018, ISBN 0-19-093486-7, S. 104
  32. Official: 15 of 19 Sept. 11 hijackers were Saudi, USA today, 6. Februar 2002
  33. Robbyn Swan, Anthony Summers: The Eleventh Day. The Full Story of 9/11 and Osama bin Laden. Random House Publishing, 2011, ISBN 0-345-53125-6, S. 165 f. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  34. Bin Ladens "Geständnis-Video" soll fehlerhaft übersetzt sein. In: Spiegel Online. 20. Dezember 2001, abgerufen am 23. Dezember 2014.
  35. Neue Zitate aus Bin-Laden-Video entschlüsselt (Memento vom 22. November 2011 im Internet Archive), Netzeitung, 21. Dezember 2001
  36. Nick Fielding, Yosri Fouda: Masterminds of Terror. Die Drahtzieher des 11. September berichten. 3. Auflage, Hamburg 2003, ISBN 3-203-77200-0
  37. Bernd Greiner: 9/11: Der Tag, die Angst, die Folgen. München 2011, S. 40
  38. Robbyn Swan, Anthony Summers: The Eleventh Day. The Full Story of 9/11 and Osama bin Laden. 2011, S. 286. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  39. Full transcript of bin Ladin’s speech. In: Al Jazeera, 1. November 2004 (englisch).
  40. Robbyn Swan, Anthony Summers: The Eleventh Day. The Full Story of 9/11 and Osama bin Laden. 2011, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  41. Attentat gegen Achmed Shah Massud, den legendären Kriegs-Kommandanten in Afghanistan (Memento vom 15. Dezember 2013 im Internet Archive), Tagesschau des SRF vom 10. September 2001, abgerufen am 26. Mai 2019; Afghanistan: Taliban greifen Rebellen an, Spiegel, 11. September 2001
  42. Chronology of the Hijackers on 9/11, part 1
  43. Bernd Greiner: 9/11. Der Tag, die Angst, die Folgen. München 2011, S. 32–37
  44. Terrorpilot sprach schon 1999 von Tausenden Toten. In: Spiegel Online. 28. August 2003, abgerufen am 23. Dezember 2014.
  45. Yosri Fouda: The laughing 9/11 bombers. In: The Sunday Times, 1. Oktober 2006.
  46. Bernd Greiner: 9/11. Der Tag, die Angst, die Folgen. München 2011, S. 40–45
  47. National Commission on Terrorist Attacks Upon the United States: 7. The Attack looms
  48. 'The President Will Never Forget 9/11'. In: Spiegel Online. 15. September 2008, abgerufen am 23. Dezember 2014 (Interview mit Andrew Card).
  49. a b Garrett M. Graff: ‘We’re the Only Plane in the Sky’ In: Politico, 9. September 2016 (englisch).
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  93. Markus Becker: Simulation zeigt das Ende des World Trade Centers. In: Spiegel Online. 18. Juni 2007, abgerufen am 23. Dezember 2014.
  94. Robert Gulya spricht über seine Zusammenarbeit mit Johanna Beisteiner und das Gitarrenkonzert, das er für sie schrieb. Video, Gramy Records, 2010. (Ungarisch mit englischen Untertiteln) Interview mit Robert Gulya auf YouTube
  95. Zu Gerhard Richters Bild „September“, Kölner Stadtanzeiger, 4. Juni 2008
  96. Giselinde Kuipers: "Where Was King Kong When We Needed Him?" Public Discourse, Digital Disaster Jokes, and the Functions of Laughter after 9/11. In: The Journal of American Culture. 28. Jahrgang, Nr. 1. Wiley, März 2005, S. 70–84, doi:10.1111/j.1542-734X.2005.00155.x.
  97. Bill Ellis: A Model for Collecting and Interpreting World Trade Center Disaster Jokes. In: New Directions in Folklore. Nr. 5. NewFolk, Oktober 2001 (scholarworks.iu.edu (Memento des Originals vom 6. September 2013 im Internet Archive) [abgerufen am 26. Mai 2019]).
  98. Veiled humour Shazia Mirza was supposed to be a teacher and marry a nice Muslim man – but she prefers the loneliness of the mostly-male comedy circuit. Why? Von Geraldine Bedell, The Observer, 20. April 2003
  99. Wiglaf Droste: Von Beckenbauer zu Atta – Ein anderer Elfter September ist möglich. Junge Welt vom 10. September 2011, abgerufen am 11. September 2018. online, Rubrik Schwerpunkt, S. 3. Vollständiger Artikel benötigt Onlineabo.
  100. IMDb: Filme zum 11. September 2001, Zugriff am 16. September 2013