Bernitt
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 54′ N, 11° 53′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Rostock | |
Amt: | Bützow-Land | |
Höhe: | 59 m ü. NHN | |
Fläche: | 73,84 km2 | |
Einwohner: | 1619 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 22 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 18249, 18246 (Glambeck, Göllin, Jabelitz, Käterhagen, Kurzen Trechow, Langen Trechow, Moisall, Neu Käterhagen) | |
Vorwahl: | 038464 | |
Kfz-Kennzeichen: | LRO, BÜZ, DBR, GÜ, ROS, TET | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 72 013 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Am Markt 1 18246 Bützow | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Erhard Finck | |
Lage der Gemeinde Bernitt im Landkreis Rostock | ||
Bernitt ist eine großflächige Gemeinde im Westen des Landkreises Rostock in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Gemeinde wird vom Amt Bützow-Land mit Sitz in der Stadt Bützow verwaltet.
Geografie
Das Gemeindegebiet Bernitts liegt etwa 10 km nordöstlich von Bützow und nimmt fast den gesamten Teil des Rugberges ein, des Südteils eines Grundmoränenzuges, der bis zur Kühlung nahe der Ostseeküste reicht. Bernitt grenzt im Westen an den Landkreis Nordwestmecklenburg. Im waldreichen Rugberg-Gebiet liegt das Naturschutzgebiet Hohe Burg und Schwarzer See. Hier liegen mit dem Langen Berg (147 m ü. NN) und der Hohen Burg (144 m ü. NN) die höchsten Erhebungen im Norden Mecklenburgs. Der Schwarze See ist der höchstgelegene Moorsee Mecklenburgs.
Ortsteile
- Bernitt
- Glambeck – bereits 1178 als Glambicke genannt
- Göllin – um 1175 errichtet
- Hermannshagen – wahrscheinlich schon 1233 im Besitz des Klosters Rühn
- Jabelitz – der Namensursprung deutet auf eine slawische Siedlung, eine urkundliche Nennung vor dem 16. Jahrhundert existiert nicht
- Käterhagen
- Neu Käterhagen
- Kurzen Trechow – 1321 erstmals erwähnt, im 15. Jahrhundert als Wendisch Trechow bezeichnet, mit dem ehemaligen Herrenhaus Burg Trechow im Renaissancestil
- Langen Trechow – 1287 als Teutsch Trechow erwähnt, mit Kapelle aus dem 14. Jahrhundert
- Moisall – 1264 erwähnt, seitdem Kirchort (frühgotische Kirche)
- Neu Bernitt – ab 1816 Aufsiedling mit kleinen Bauernstellen (Büdner)
- Schlemmin – Gründung 1248, viele Jahrzehnte lang Waldarbeitersiedlung
- Viezen – 1355 als Vitzen bezeichnet
Jahr | 1910 | 1933 | 1939 | 1946 | 2010 |
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Einwohner | 144 | 145 | 142 | 296 | 1730[2] |
Die ehemals selbständigen Gemeinden Göllin, Kurzen Trechow, Moisall und Schlemmin wurden am 1. Januar 2000 eingegliedert.[3] Viezen wurde bereits am 1. Juli 1995 nach Bernitt eingemeindet.[4]
Geschichte
Die Urkunde aus dem Jahre 1233, die die Zugehörigkeit des Ortes zum Kloster Rühn erwähnt, ist das älteste Zeugnis über die Existenz Bernitts. Das zunächst von Slawen bewohnte Dorf Brunit wurde später durch deutsche Waldrodungs-Bauern besiedelt. Das Waldhufendorf wurde im 18. Jahrhundert zu einem Domanialdorf, nachdem es über 500 Jahre zum Kloster gehörte. Jährlich findet in Bernitt im Herbst ein „fliegender Markt“ – verbunden mit einem Fest – statt. Diese Tradition geht auf die Mitte des 18. Jahrhunderts zurück.
Im Jahr 1823 wurde bei Langen Trechow beim Bau einer Scheune ein Exemplar der Wendischen Krone gefunden, welche im 19. Jahrhundert zum identitätsstiftenden historischen Symbol des Großherzogtums Mecklenburg und seiner Teilstaaten Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz wurde.
Zu DDR-Zeiten haben sich Kinder in einem Ferienlager von Glambeck erholt. Von 1953 bis 2002 bestand in Bernitt die katholische Antoniuskapelle, das Gebäude wird heute als Keramikwerkstatt genutzt.[5]
Bernitt ist heute für die umliegenden Orte Schulstandort (Grund-, Haupt- und Realschule).
Politik
Wappen
Das Wappen wurde am 18. Mai 1999 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 188 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.
Blasonierung: „In Rot schräggekreuzt eine silberne Hacke und ein silberner Krummstab, begleitet oben und auf beiden Seiten von einem goldenen Apfel, unten von einer goldenen Pflugschar.“
Das Wappen wurde von dem Weimarer Michael Zapfe gestaltet
Sehenswürdigkeiten
→ Siehe auch Liste der Baudenkmale in Bernitt
Bernitt:
- Gotische Dorfkirche Bernitt aus behauenen Granitsteinen mit Backsteinelementen vom Ende des 13. Jahrhunderts mit Kirchenschiff von um 1280, eingerücktem Chor von um 1240, quadr. Turm vom 15. Jh. mit achtseitigem Helm, Wandmalereien aus der Entstehungszeit, zwei Glocken vom 14. Jahrhundert und einem geschnitzten Flügelaltar vom 15. Jahrhundert.
- Heimatstube: Hier werden Dinge des täglichen Lebens aus vergangenen Zeiten gezeigt, von alten Möbeln bis zu Trachten und landwirtschaftlichen Geräten.
Hermannshagen
- Gutshaus in Hermannshagen als eingeschossiger Fachwerkbau von 1769 mit Krüppelwalmdach und zweigeschossigen Zwerchgiebel sowie Nebengebäude.
Kurzen Trechow
- Herrenhaus Burg Trechow der Neorenaissance vom frühen 19. Jahrhundert als zweigeschossiger Feldsteinbau auf den Grundmauern einer mittelalterlichen Wasserburg.
Langen Trechow
- Dorfkirche von um 1700 aus Fachwerk mit Klinkerausfachung im Fischgrätenmuster mit schlichtem Kapellensaal und einem dreiseitigen Chorabschluss; ursprünglich eine Stiftung von 1329.
Moisall
- Gotische, zweijochige Dorfkirche Moisall von 1264 aus Feldstein mit gedrungenen Westturm aus Feldsteinsockel und Backstein mit Pyramidendach.
- Neoklassizistisches, zweigeschossiges Gutshaus von 1912 mit Mittelrisalit nach Plänen von Paul Korff; nach 2009 saniertes Gasthaus mit kleinem Park.
Schlemmin:
- Fernsehturm Schlemmin; nach Umbauten 1992 ein 98 m hoher Telekom-Sendeturm. Die Aussichtsplattform darf seitdem nicht mehr betreten werden.
Viezen:
- Agrarmuseum; eröffnet 1990 in der ehemaligen Schmiede.
Verkehrsanbindung
Durch den Gemeindebereich führen die Verbindungsstraßen von Bützow über Kröpelin nach Kühlungsborn sowie von Bützow über Neukloster nach Wismar. Die Bundesautobahn 20 führt nördlich an Bernitt vorbei (Anschlussstellen Kröpelin und Neukloster). Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in der Stadt Bützow.
Personen
Kurzen Trechow:
- Hennecke von Plessen (1894–1968) Gutsbesitzer zu Kurzen- und Langen Trechow, Gauwirtschaftsberater der NSDAP in Mecklenburg
Schlemmin:
- Georg von Arnswaldt (1866–1952), Forstmann und Naturschützer, 1901–1934 und 1939–1941 Leiter des Forstamts Schlemmin
Literatur
- Steffen Daebeler: Vom Opferstein zur Katharinenglocke. Bernitt und Umgebung. Bilder und Zeiten. Hrsg.: Kirchgemeinde Bernitt, Bernitt 2011.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Quelle für alle Angaben: Das Genealogische Orts-Verzeichnis auf genealogy.net/Bernitt
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2000
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1995
- ↑ http://www.svz.de/lokales/ausstellung-im-ehemaligen-altarraum-id4866871.html