Grevenbroich

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Wappen Deutschlandkarte
Grevenbroich
Deutschlandkarte, Position der Stadt Grevenbroich hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 5′ N, 6° 35′ OKoordinaten: 51° 5′ N, 6° 35′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Kreis: Rhein-Kreis Neuss
Höhe: 54 m ü. NHN
Fläche: 102,42 km2
Einwohner: 64.596 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 631 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 41515, 41516, 41517
Vorwahlen: 02181, 02182
Kfz-Kennzeichen: NE, GV
Gemeindeschlüssel: 05 1 62 008
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Markt 1
41515 Grevenbroich
Website: www.grevenbroich.de
Bürgermeisterin: Ursula Kwasny (CDU)
Lage der Stadt Grevenbroich im Rhein-Kreis Neuss
KarteDüsseldorfDuisburgKölnKrefeldKreis DürenKreis HeinsbergKreis MettmannKreis ViersenMönchengladbachRhein-Erft-KreisDormagenGrevenbroichJüchenKaarstKorschenbroichMeerbuschNeussRommerskirchen
Karte

Grevenbroich [ˌgʁeːvn̩ˈbʁoːx] (siehe Dehnungs-i) ist eine große kreisangehörige Stadt in Nordrhein-Westfalen, zum Rhein-Kreis Neuss gehörend, mit rund 64.000 Einwohnern. Sie liegt im Städtedreieck Düsseldorf-Köln-Mönchengladbach und steht an 137. Stelle der größten Städte Deutschlands. (Stand 31. Dezember 2011)

Weil sie schon den vor 1996 geltenden Regeln widersprach, bleibt die Schreibung mit oi nach der dringenden Empfehlung des Ständigen Ausschusses für Geographische Namen bestehen.[2]

Geographie

Geographische Lage

Kloster Langwaden in Grevenbroich

Grevenbroich liegt maximal 187 Meter über Normalnull (Vollrather Höhe) und minimal 45 Meter über Normalnull (Erftaue zwischen Gruissem und Münchrath).

Klima

Durch die Lage in der Kölner Bucht gehört Grevenbroich zum atlantisch-maritimen Klimabereich, der sich durch schneearme Winter bei einer durchschnittlichen Januartemperatur von 2 °C auszeichnet. Die mittlere Temperatur im Juli liegt bei 18 °C, die durchschnittliche Jahrestemperatur bei 10 °C. Somit kann Grevenbroich zu den wärmsten Regionen Deutschlands gezählt werden; Schneefälle, die über mehrere Tage liegen bleiben, sind eher als Ausnahme zu betrachten. Der mittlere Jahresniederschlag liegt bei 743 mm.(Die Messwerte weichen je nach Messort/-station und Statistikzeitraum um bis 1 °C ab.)

Die zwei Kohlekraftwerke in den Stadtteilen Neurath und Frimmersdorf sowie das Kraftwerk Niederaußem tragen zur Lufterwärmung bei. Da das für die Grevenbroicher Kraftwerke benötigte Kühlwasser in den Fluss Erft geleitet wird, hat diese außergewöhnlich hohe Wassertemperaturen. Auch im Winter fällt die Temperatur der Erft nie unter 10 °C. Ende der 1950er Jahre wurde das Bett der Erft stark vergrößert, um die Sümpfungswasser der Braunkohletagebaue aufnehmen zu können. Seit Ende der 1980er Jahre werden diese Wasser in den Bereich Maas-Schwalm-Nette geleitet, um dortige Auswirkungen des Tagebaus zu lindern. Daher verfügt die Erft nicht mehr über genügend Wasser für eine nennenswerte Strömung; ohne die beim früheren Ausbau angelegten Wehre würde sie nahezu trockenfallen.

Diese Tatsache beeinflusst wiederum die Erwärmung, sodass es in Grevenbroich zu kuriosen Vorfällen kommt. So wurden in der Erft bereits öfters tropische Tiere und Pflanzen gefunden, die teils sogar heimische Arten bedrohten und bekämpft werden mussten. Die am besten bekannt gewordenen Funde waren mehrmals zufällig geangelte Piranhas, das aus Südamerika stammende Wassertausendblatt und die Dichtblättrige Wasserpest in der Erft.[3] In einem Gebiet nahe der Kraftwerke wurden für die Region ungewöhnliche Orchideen (Helm-Knabenkraut und Mücken-Händelwurz) entdeckt. Neben den Piranhas werden immer wieder eigentlich in Nordamerika beheimatete Sonnenbarsche herausgefischt.[4]


Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Grevenbroich
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 4 6 10 14 18 22 23 23 20 15 9 6 14,2
Mittl. Tagesmin. (°C) 0 0 2 5 9 12 13 13 11 7 4 1 6,4
Niederschlag (mm) 58,1 44,2 59,5 50,7 69,5 81,8 80,2 73 57,5 50,9 50,9 67,6 Σ 743,9
Regentage (d) 19 17 14 16 14 14 17 16 15 17 19 19 Σ 197
T
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6
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N
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58,1
44,2
59,5
50,7
69,5
81,8
80,2
73
57,5
50,9
50,9
67,6
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Ausdehnung des Stadtgebiets

Das Stadtgebiet hat heute eine Ausdehnung von 102,6 Quadratkilometern. Es ist beeinflusst durch zwei Braunkohlekraftwerke, die aktuell angrenzende Braunkohleförderung und die früheren Abbaggerungen von Orten und Gehöften Grevenbroichs, sowie die dadurch entstandenen künstlichen Anhöhen (renaturierte Abraumhalden) Vollrather Höhe und Gustorfer Höhe. Durch gute Verkehrsanbindungen im Straßen- und Schienennetz, die nahen Kohlekraftwerke als Energieversorger und die Lage zwischen den Städten mit der größten Bevölkerungsdichte von Nordrhein-Westfalen haben sich in der Geschichte und Gegenwart einige (Groß-)Industrieunternehmen angesiedelt.

Heute lebt man im Stadtgebiet verteilt in 32 Ortschaften. Dazwischen liegen Wälder, Wiesen und Äcker entlang der Erft, die auf einer Länge von 20 km die Stadt durchfließt und in der nahen Kreisstadt Neuss in den Rhein mündet.

Nachbarstädte

Jüchen Korschenbroich Neuss
Tagebau Garzweiler Dormagen
Tagebau Garzweiler Bedburg Rommerskirchen[5]

Die Stadt Grevenbroich grenzt im Norden an Stadtteile von Korschenbroich und Jüchen, im Osten an Neuss, Dormagen und an die Gemeinde Rommerskirchen, im Süden an Bedburg und ebenfalls Rommerskirchen, sowie im Westen an Jüchen, wo es allerdings durch den Braunkohletagebau Garzweiler fast komplett abgetrennt wird. Nicht nur durch den Rhein-Kreis Neuss, sondern auch wirtschaftlich sind die Städte durch sich ergänzende Industrie miteinander verbunden.

Stadtgliederung

Verwaltungsgliederung

Die Stadt Grevenbroich in ihrer heutigen Struktur als Mittelzentrum wurde im Zuge der kommunalen Neugliederung 1975 aus sieben Städten und Gemeinden des ehemaligen Kreises Grevenbroich gebildet, zu denen auch die früher kurkölnische Stadt Hülchrath mit ihrem bedeutenden Schloss und die Stadt Wevelinghoven mit dem ebenfalls historisch bedeutenden Kloster Langwaden zählten.

Stadt- und Ortsteile von Grevenbroich sind:
Allrath, Barrenstein, Busch, Elsen, Frimmersdorf, Fürth, Gilverath, Gindorf, Gruissem, Gubisrath, Gustorf, Hemmerden, Hülchrath, Kapellen, Laach, Langwaden, Mühlrath, Münchrath, Neuenhausen, Neubrück, Neu-Elfgen, Neukirchen, Neurath, Noithausen, Orken, Südstadt, Tüschenbroich, Wevelinghoven und Vierwinden sowie die abgebaggerten ehemaligen Orte Elfgen und Gürath.
(Nicht aufgeführt sind als nicht geschlossen geltende Weiler, Siedlungen und Gehöfte)

Zur Ansicht aller zugehörigen Teile siehe Einwohnerentwicklung nach Stadtteilen

Geologie

Vor etwa 30 Millionen Jahren (Tertiär) sanken Teile des Rheinischen Schiefergebirges ab, und es bildete sich ein Niederungsgebiet. Bedingt durch das damals subtropische Klima gab es ein artenreiches, üppiges Pflanzenwachstum. Vor etwa 15 Millionen Jahren starben diese Pflanzen ab und bildeten eine bis zu 270 Meter dicke biogene Schicht. Durch die Hebung des Rheinischen Schiefergebirges südlich von Bonn fanden zwei geologisch wichtige Prozesse statt. Im angehobenen Bereich des Rheinischen Schiefergebirges (südlich von Bonn) wurde Gestein im Laufe der Zeit (zum größten Teil fluviatil) erodiert und in den gesenkten Niederungsbereich des Rheinischen Schiefergebirges akkumuliert. Grevenbroich und auch das weitere Umland befindet sich geographisch auf dieser „verfüllten Sedimentwanne“. Durch den Druck der akkumulierten Sedimente auf die darunterliegenden biogenen Erdschichten wurde der Torf im Laufe der Zeit zu Braunkohle gepresst. Da in der Saale-Eiszeit der nordische Eisschild bis an den Rhein (Maximalausdehnung bis Düsseldorf) vordrang, nahm die Region Grevenbroichs zu dieser Zeit die Rolle eines periglazialen Raumes ein. Es wurden während der Saale-Eiszeit durch Winde, die den von Norden kommenden Eisschild herabwehten, große Mengen an Löss in die Landschaft eingetragen. Dieser Löss lässt sich heute noch gut in der Pedosphäre der Region Grevenbroichs nachweisen (vorwiegend Parabraunerde, Fahlerde und Pseudogley aus Löß oder Lößlehm) und ist der Grund für die fruchtbaren Böden der Region. Somit wird die Region Grevenbroichs heutzutage nicht nur zur Braunkohlegewinnung genutzt, sondern wird auch landwirtschaftlich vielseitig in Wert gesetzt.

Erft in Grevenbroich

Durch die Zugehörigkeit zum Erdbebengebiet Kölner Bucht entstehen üblicherweise in der Region mehrmals im Monat Kleinbeben, die in der Regel nicht gespürt werden. Ein starkes Erdbeben (circa 5,5 bis 6,0 auf der Richterskala) tritt im Großraum durchschnittlich etwa alle 200 Jahre auf. Für internationale Verhältnisse fallen diese relativ schwach aus, jedoch ist dies das stärkste Erdbebengebiet Deutschlands.

Geschichte

Am alten Schloss in Grevenbroich

Nahe einer alten Römerstraße zwischen Rhein und Maas wurde das sumpfreiche Gebiet von den Grafen von Kessel, deren Stammsitz die Grafschaft Kessel an der Maas war, Ende des 13. Jahrhunderts urbar gemacht. Inmitten der Besitzungen errichteten sie auf einer Kiesbank eine befestigte Burganlage, die von Brüchen, Sümpfen und der Erft umgeben, einen sicheren Schutz gegen feindliche Angriffe bildete.

In der Folge wurde das Dorf nach seinen gräflichen Besitzern als „Bruche comitis“ – der Grafen Bruch oder Bruchland – bezeichnet. 1297 wurde das Wilhelmitenkloster in munitione Bruyke (in der befestigten Ansiedlung Broich) errichtet. Teile des Wilhelmitenklosters mit dem Bernardusturm sind heute noch zwischen der Pfarrkirche St. Peter und Paul und dem Alten Rathaus zu sehen. 1307 wurden Burg und Ort durch Schiedsspruch den Grafen und späteren Herzögen von Jülich zugesprochen.

Im 15. Jahrhundert bauten die Grafen von Jülich die ehemalige Burganlage zum landesherrlichen Schloss um, in dem seit 1425 mehrfach der Jülicher Landtag abgehalten wurde. Vom ehemaligen Schloss ist noch der Palasbau nebst einem Torgebäude, welches das Schloss von der Stadt trennte, vorhanden. Heute noch bildet das Alte Schloss mit seiner Gastronomie und großen Versammlungs- und Konferenzräumen einen kulturellen und gesellschaftlichen Mittelpunkt im Zentrum der Stadt, so dass Grevenbroich von jeher gerne als Schlossstadt bezeichnet wird.

Grevenbroich war bis zur Besetzung durch französische Revolutionstruppen im Jahre 1794 Sitz des jülichschen Amtes Grevenbroich, zu dem auch die Städte Mönchengladbach und Rheydt gehörten.

Karte Grevenbroichs von 1771

Bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts wuchs die Stadt nicht über die Wälle mit davorliegenden Wassergräben hinaus, die sie als sogenannte „innere Festung“ umgaben. Dann entwickelte sie sich schnell. 1767 zählte Grevenbroich 330 Einwohner, 1820 waren es 627 und 1871 schon 1325. Entscheidend für diese Entwicklung war die Errichtung eines Eisenbahnknotenpunktes, der industrielle Ansiedlungen ermöglichte und die Stadt bald zum verkehrserschlossenen Standort der Textil-, Metall- und Nahrungsmittelindustrie sowie des Braunkohleabbaus machte. 1900 zählte die Stadt 3.410 Einwohner.

Der zur Stadt Grevenbroich gehörende Ort Gürath musste um 1900 als erstes Dorf dem Braunkohlebergbau im rheinischen Revier weichen. Gürath (ältere Schreibweisen: Judenrode, Gudenrode) war Sitz einer Kommende des Deutschen Ordens. Wie auch einige andere Gebiete im Stadtgebiet Grevenbroich wurde der ehemalige Ort Elfgen ebenfalls weggebaggert und das damalige Gut Vollrath in Neuenhausen ab Mitte des 20. Jahrhunderts mit Abraum aus der Braunkohleförderung verschüttet. Dadurch entstanden die künstlichen Anhöhen Vollrather Höhe (auf deren Gebiet Gut Vollrath lag) und die Gustorfer Höhe (auf deren Gebiet der Ort Elfgen lag). Diese sind renaturierte Abraumhalden, wodurch die natürliche Landschaft erheblich verändert wurde. Ein Teil der Einwohner von Elfgen wurde in den neu angelegten Ortsteil Neu-Elfgen umgesiedelt.

1995 fand im Stadtpark der Stadt, die Landesgartenschau statt.

Im Jahr 2005 wurde die Stadt mit „Gold“ beim bundesweiten Wettbewerb „Unsere Stadt blüht auf“ ausgezeichnet.

Religionen

Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war die Bevölkerung zu fast 100 % katholisch. Lediglich in Wevelinghoven gab es seit der Reformation eine evangelische Gemeinde. Die Kapelle der Industriellenfamilie Erckens gegenüber deren Villa diente den Evangelischen der Stadt als Versammlungsstätte. Heute wird sie von der Freien Christengemeinde genutzt. Durch den Zuzug Vertriebener ab 1945 wuchs der evangelische Anteil in der Stadt auf etwa 25 Prozent. Heute gibt es zahlreiche katholische, evangelische und freikirchliche Gemeinden sowie eine neuapostolische. In Hülchrath gab es ein kleines Bethaus der wenigen jüdischen Einwohner. Neben den Kirchen für die christlichen Religionsgemeinschaften gibt es eine Moschee in Grevenbroich-Stadtmitte sowie eine weitere in der Nähe des Kraftwerkes Frimmersdorf.

Die über 125 Jahre alte Gustorfer Kirche „St. Maria Himmelfahrt“ wurde unter anderem durch ihre drei romanischen Reliefplatten als „Gustorfer Chorschranken“ bekannt, die als Chorschranken dienten. Im August 2002 wurde sie „Kirche des Monats“ im Erzbistum Köln.[6]

Dem Wunsch großer Teile der Bevölkerung, das Unterscheidungszeichen GV, das für den Kreis Grevenbroich stand und noch an einzelnen Fahrzeugen (besonders Traktoren) und Anhängern zu finden ist, im Rahmen der Kennzeichenliberalisierung wieder zuzulassen, wurde vom Rhein-Kreis Neuss nicht entsprochen.

Eingemeindungen

Ansicht auf Allrath

Von 1816 bis 1929 war die Stadt Verwaltungssitz für den ehemaligen Landkreis Grevenbroich, zu dem die Städte Grevenbroich und Wevelinghoven sowie 22 Gemeinden gehörten.

1929 fand eine umfassende Gebietsreform statt, bei der die Landkreise Kreis Grevenbroich, Kreis Neuß und Teile des Kreises Gladbach aufgelöst und in den Landkreis Grevenbroich-Neuß eingeordnet wurden. 1946 wurde er in „Kreis Grevenbroich“ rückbenannt. Zu diesem Landkreis gehörten am Ende die Städte Dormagen, Grevenbroich, Meerbusch, Wevelinghoven und Zons sowie 28 Gemeinden.

Am 1. Januar 1975 wurden im Zuge der kommunalen Neugliederung in NRW der Kreis Grevenbroich und die kreisfreie Stadt Neuss zum neuen Kreis Neuss, heute Rhein-Kreis Neuss, zusammengelegt. Der Kreissitz befindet sich in Neuss, jedoch sind bedeutende Teile der Kreisverwaltung in Grevenbroich angesiedelt. Durch die Gebietsreform umfasst das heutige Stadtgebiet neben der ursprünglichen Stadt Grevenbroich die ehemaligen Gemeinden Frimmersdorf, Gustorf, Hemmerden, Kapellen/Erft und Wevelinghoven sowie den größten Teil der Gemeinde Neukirchen.[7]

Bevölkerungsentwicklung

Die Einwohnerzahl von Grevenbroich wuchs im Mittelalter und der frühen Neuzeit nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Durch die Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1840 erst 823 Menschen in der Stadt, so waren es 1939 bereits 12.380. Auch danach stieg die Bevölkerungszahl weiter. 1961 hatte Grevenbroich 21.955 Einwohner.

Eingemeindungen mehrerer Orte in der Umgebung brachten der Stadt am 1. Januar 1975 einen Zuwachs von 30.343 Personen auf 56.935 Einwohner. Den historischen Höchststand erreichte die Bevölkerungszahl am 31. Dezember 2001 mit 65.039. Am 31. Dezember 2006 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Grevenbroich nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Nordrhein-Westfalen 64.388 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Somit wurde die 65.000 Einwohner-Hürde als Ziel des Bürgermeisters erneut verfehlt.

Politik

Stadtrat

Altes Rathaus in Grevenbroich
Wahl des Grevenbroicher Stadtrats 2014[8]
(46,33 % Wahlbeteiligung – 1,46 % ungültige Stimmen)
 %
40
30
20
10
0
35,64
28,34
8,34
7,10
6,33
4,68
2,60
2,17
4,79
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
+2,37
−0,56
−9,16
−3,30
+0,64
+4,68
+0,64
+2,17
+2,51
Sitzverteilung im
Grevenbroicher Stadtrat 2014
1
1
3
14
1
4
2
2
4
18
14 18 
Insgesamt 50 Sitze

Die beiden Ratsmitglieder von DIE LINKE und PIRATEN haben sich zur Fraktionsgemeinschaft DIE LINKE/PIRATEN zusammengeschlossen.

Bürgermeister

vor der kommunalen Neugliederung im Jahr 1975:

Amtszeit Name Partei
1959–1969 Georg Budke[9] (1900–1994) CDU
1969–1975 Dr. Hans Wattler (1927–2008) CDU

seit der kommunalen Neugliederung im Jahr 1975:

Amtszeit Name Partei
1975–1979 Dr. Hans Wattler (1927–2008) CDU
1979–1994 Hans Gottfried Bernrath (1927–2010) SPD
1994–1999 Erich Heckelmann SPD
1999–2004 Theo Hoer CDU
2004–2009 Dr. Axel J. Prümm CDU
seit 2009 Ursula Kwasny CDU

Bei der Bürgermeisterwahl 2009 konnte sich die CDU Bewerberin Ursula Kwasny mit einem Stimmenanteil von 33,1 % knapp vor ihrem SPD Konkurrenten, der 32,6 % erhielt durchsetzen. Die CDU-Bürgermeisterin arbeitet mit wechselnden Ratsmehrheiten.

Wappen

Blasonierung: „In Rot eine stilisierte schwarzgefugte silberne Burg mit ausgestellten Mauersockeln aus Wehrturm mit vorkragendem Zinnendach, rechts daran angesetztem Überzimmer, offenem Rundportal mit zwei darüberliegenden Schießscharten und linksseitig angesetzter ebensolcher Zinnenmauer mit einer Schießscharte, rechts beseitet mit einem goldenen Schild, darin ein rotbewehrter und -bezungter schwarzer Löwe, den Schildrand berührend.“ Das Stadtwappen in der heutigen Form wird seit dem 9. Februar 1976 geführt und geht auf das Schöffensiegel von 1308 zurück.[10]

Wappenerklärung: Der Löwe stellt den Jülicher Löwen aus dem Wappen der Grafen von Jülich dar, die stilisierte Burg die frühere Grevenbroicher Burg. Das Wappen ist damit ein „redendes Wappen“. Die Burg wurde im Jahre 1305 ein Besitz der Grafen von Jülich, repräsentiert durch den Wappenschild mit dem Jülicher Löwen. Im lokalen Dialekt der Stadt heißen Grafen „Greven“, Broich weist auf das ehemals sumpfige Gelände hin. Das älteste bekannte Siegel von 1308 wurde vermutlich im Jahre 1305 erstellt und zeigt schon eine Burg und den Löwen. Bis ins 16. Jahrhundert hatten Siegel und Wappen die gleiche Kombination, aber Größe und Anordnung variierten. Im 16. Jahrhundert wechselte der Löwe auf die heraldisch linke Seite, die Burg auf die rechte. Im 19. Jahrhunderts wurde die alte Anordnung wiederhergestellt. Teilweise überdeckte der Löwenschild die Burg, der Löwe war zeitweise linksgewendet, die Burg rot auf silbernem Schild.

Städtepartnerschaften

Grevenbroich unterhält momentan vier Städtepartnerschaften.[11]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Ein paar Kilometer entfernt von Grevenbroich gibt es ein Feldbahnmuseum, in dem alte Lokomotiven betrachtet und in einer Dampflokomotive mitgefahren werden kann. Das Museum befindet sich allerdings im Rommerskirchener Ortsteil Oekoven.

Das Museum Villa Erckens im Grevenbroicher Stadtpark bietet neben seiner Dauerausstellung auch wechselnde Ausstellungen, sowie einen Präsentationsraum zum nahegelegenen Braunkohletagebau. Anfang März 2012 eröffnete in der Villa Erckens das „Museum der Niederrheinischen Seele“.[12][13]

Siehe auch: Liste der Museen im Rhein-Kreis Neuss

Musik

Bekannteste aus Grevenbroich stammende Musikgruppen sind die Dark-Metal-Band Bethlehem, die Punkrock-Band Planlos so wie die Metal-Band Adorned Brood, welche zu den dienstältesten Pagan-Metal-Bands Deutschlands zählt.

Regelmäßige Veranstaltungen

Die wichtigsten Elemente des Grevenbroicher Brauchtums sind die 24 Schützen- und Heimatfeste von Mai bis zum 2. Wochenende im Oktober, vor allem das Fest in Grevenbroich Stadtmitte am 1. Wochenende im September.

Bauwerke

Gedenktafel an Florenz von Wevelinghofen (Bischof von Münster 1364–1378) und seine Wewelinghöfer

Das im klassizistischen Stil gebaute Museum „Villa Erckens“ ist auch baulich und geschichtlich interessant. Der Name verweist auf den Industriellen Oskar Erckens, der die Villa im Jahre 1887 als Privatwohnsitz errichten ließ. Der wirtschaftliche Einbruch infolge des Zweiten Weltkrieges, von dem sich seine in unmittelbar angrenzender Nähe befindliche „Erckens & Co Baumwollspinnerei und -Weberei“ nicht mehr erholte, führte 1956 zur Schließung seiner Betriebsstätte. Daraufhin erwarb die Stadt Grevenbroich Villa und Park von der Familie Erckens, um diese bis in die 1980er Jahre als Verwaltungsnebenstelle zu nutzen. Nach einem Umbau und Renovierung wurde die Villa Erckens am 17. Juni 1989 als „Museum im Stadtpark“ eröffnet.[14]

Bekannte Sehenswürdigkeiten sind, neben dem mittelalterlichen Schloss Hülchrath inklusive des Stadtteils Hülchrath, der Stadtteil Wevelinghoven mit dem Alten Pastorat von 1653, das Kloster Langwaden und das Haus Horr.

Etwa im Jahre 1145 erfolgt die Gründung des Klosters Langwaden als Prämonstratenserinnenkloster auf Wunsch des Grafen Christian von Wevelinghoven. Eine erste urkundliche Erwähnung erfährt das Kloster durch den Kölner Erzbischof Philipp I. von Heinsberg im Jahre 1173.

Eine Gedenktafel an Florenz von Wevelinghofen (Bischof von Münster 1364–1378) und seine Wewelinghöfer befindet sich an einem Gebäude am Klosterweg im Stadtteil Wevelinghoven. Der Wewelinghöfer ist ein Westfälischer Pfennig, der unter Kaiser Friedrich II. (regierend von 1212 bis 1250) in Dortmund, von dem Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden in Soest sowie von den Bischöfen von Münster und Osnabrück vom 13. bis ins 15. Jahrhundert geprägt wurde.

Die Aussichtsplattformen des Braunkohletagebaus Garzweiler ermöglichen den Blick auf riesige Schaufelradbagger, Absetzer und die kilometerlangen Förderbandstraßen. Über die Firma RWE-Power sind mit deren geländegängigen, zu Omnibussen umgebauten Lkw nach Voranmeldung auch Gruppenführungen im Braunkohletagebau möglich.

Zwischen dem Stadtteil Kapellen und dem Neusser Stadtteil Holzheim liegt die bis in die frühen 1990er Jahren betriebene NATO-Raketenstation, die mittlerweile von der Stiftung Insel Hombroich für ein Freilichtmuseum genutzt wird.

Parks

Das Alte Schloss und die darum herumliegenden Parkanlagen, übrig geblieben von der Landesgartenschau 1995, die von der Stadt weiter gepflegt werden, gelten als Sehenswürdigkeit in Grevenbroich und Umgebung.

Im erweiterten Gartenschaugelände liegt das Wildfreigehege Bend, ein relativ kleiner aber doch gemütlicher Park für Jung und Alt. Der Eintritt ist kostenlos, eine Grillhütte kann gemietet werden.

Sport und Freizeit

Basketball

Der lokale Basketballverein Grevenbroich Elephants spielt in der 1. Regionalliga West.

Motocross

Die am Grevenbroicher Tagebau Garzweiler gelegene, 1800 m lange Strecke des „MSC Grevenbroich e. V. 1963“ ist eine sandige und anspruchsvolle Strecke, die durch die nötige Rekultivierung des ehemaligen Tagebauabschnitts der Rheinbraun entstand. Es wird als größtes und schönstes Moto-Cross Gelände Deutschlands bezeichnet. Dort wird auch jährlich das Osterrennen des DAMCV (Deutscher Amateur Moto Cross Verband) veranstaltet, wo insgesamt ca. 450 Fahrer und Fahrerinnen in verschiedenen Klassen antreten und wovon viele Zuschauer aus der Umgebung angezogen werden. Neben der Hauptstrecke stehen noch weitere Strecken, z. B. für Anfänger zur Verfügung. Um ganzjährig einen Betrieb zu ermöglichen, gibt es eine Winterstrecke. Zu bestimmten Terminen können auch Gäste fahren, sodass auch außerhalb der Reservierung für Rennen und Clubmitglieder die Strecken von Fahrern aus ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland genutzt wird.

Flugsport

Der Segelflugplatz im Stadtteil Gustorf hat eine leicht abfallende 1.100 m lange Graspiste.

Ein passendes Gelände sollte eigentlich auf der „Vollrather Höhe“ in Grevenbroich entstehen, jedoch waren die Erwerbsbemühungen fruchtlos. Erst mit der verpflichtenden Rekultivierung der Abraumhalde des Braunkohletagebaus der Rheinbraun gelang es eine passende Fläche auf der „Gustorfer Höhe“ zu bekommen. Inhaber des Platzes ist die „Segelflugplatz GmbH“. Neben Vertretern des Kreises Neuss, der Stadt Grevenbroich und des „Aero-Club Grevenbroich e. V.“ ist Erich Heckelmann einer der Vorsitzenden, der auch ehemaliger Präsident des darauf ansässigen „Aero-Club Grevenbroich e. V.“ ist. Auf dem Gelände ist eine Flugzeughalle nebst Werkstatt, ein Unterrichtsraum sowie eine weitere, kleine Halle vorhanden.

Während des jährlichen Flugplatzfests landete und startete auch der größte einmotorige Doppeldecker der Welt, die Antonow An-2, und zeigte das historische Flugzeug in Aktion. Außerdem bot während den Flugplatzfesten der letzten Jahren die Junkers Ju 52/3m (Tante Ju) aus Mönchengladbach Rundflüge von der Strecke aus an.

Ein Modellflugplatz grenzt an den Segelflugplatz. Durch die erhöhte Lage mit offenen Feldern (ohne Strommasten und Bäume) ist die „Gustorfer Höhe“ ebenfalls bei vereinslosen Modell- und Drachenfliegern beliebt, die auch längere Anfahrtswege in Kauf nehmen.

Imkerei

Der Bienenzuchtverein Grevenbroich und Umgebung ist einer der ältesten Vereine Grevenbroichs. Er wurde 1889 gegründet. Heute werden regelmäßig Nachwuchsimker ausgebildet[15].

Golf

Während Planungen im Jahre 1990 für die Landesgartenschau 1995 in der Stadt Grevenbroich wurde eine Golfanlage in Erwägung gezogen. Durch die Rekultivierung eines Teils des Braunkohletagebaus fand sich ein 90 Hektar großen Gelände, was rechtzeitig zur Landesgartenschau 14 bespielbare Plätze bot und bis Mai 1997 zu einem 18-Loch-Golfplatz ausgebaut wurde, der von etwa 800 Mitgliedern genutzt wird (Stand Januar 2007).

Als Stadt zwischen Düsseldorf und Köln ist Grevenbroich natürlich auch dem Rheinischen Karneval zugeneigt.

Kultus Openair

Die Jugendinitiative Grevenbroich e.V. veranstaltet zusammen mit dem Jugendcafè Cafè Kultus ein mal im Jahr ein großes Festival Am Mart von Grevenbroich. Dieses nennt sich Kultus Openair und findet immer zum Sommerferienbeginn statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Neubau Kraftwerk Neurath

Grevenbroich bezeichnet sich selbst als „Bundeshauptstadt der Energie“. In Grevenbroich befindet sich die größte zusammenhängende Lagerstätte für Braunkohle in Europa. Auf 2500 Quadratkilometern wird der fossile Brennstoff gefördert. Ein Teil der Braunkohle wird in den Braunkohlekraftwerken der Umgebung zur Stromerzeugung verfeuert. Innerhalb der Stadtgrenzen liegen das Kraftwerk Frimmersdorf und das Kraftwerk Neurath, welches seit der Inbetriebnahme zweier neuer Blöcke im Jahr 2012 das leistungsstärkste Kraftwerk Deutschlands ist. Das Europäische Schadstoffemissionsregister EPER hat Grevenbroich an die oberste Stelle seiner Liste der zehn dreckigsten Städte Europas gesetzt.[16]

Die Firma Windtest Grevenbroich GmbH betreibt auf der „Frimmersdorfer Höhe“ in Grevenbroich nach eigenen Angaben das „weltgrößte Testfeld für Windkraftanlagen im Binnenland“. Dort steht unter anderem der Prototyp der Nordex N80/2500, die bei Errichtung im Jahr 2000 als der leistungsstärkste in Serie gefertigte Windkraftanlagentyp galt. Der Einweihung dieser Anlage im Februar 2000 wohnten unter anderem Bundeskanzler Gerhard Schröder und Wolfgang Clement, damals Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, bei. Anteilseigner am Unternehmen ist die Gelsenkirchener Firma energy engineers, der Energieversorger RWE, die NRW.BANK, der Rhein-Kreis Neuss und die Stadt Grevenbroich. Am Neurather See wurde eine Photovoltaikanlage installiert. Beide Anlagen dienen auch der Forschung und als Referenz für die Straße der Energie.

In Grevenbroich gibt es ein großes Aluminiumwerk der Hydro Aluminium.

In der Landwirtschaft werden traditionell Zuckerrüben und Kartoffeln angebaut.

Der ADAC betreibt seit 10. März 2005 im Elsbachtal am Rande des Braunkohletagebaus ein zwölf Hektar großes Fahrsicherheitszentrum. Die Trainingsanlage, die für alle Fahrzeugarten genutzt werden kann, kostete 13 Millionen €.

Finanzhaushalt

Turmkater

Obwohl für eine Stadt die Gewerbesteuer die wichtigste Einnahmequelle ist (die etwa ein Drittel der Einnahmen ausmacht) und die Stadt Grevenbroich mit einem Hebesatz von 450 % (wie auch Köln) zu den sehr teuren Städten gehört (Bundesdurchschnitt 380 % Hebesatz), ist die Stadt Grevenbroich Ende 2006 mit 69,2 Millionen € hoch verschuldet (Stand 31. Oktober 2005, Haushalts-Plan 2006). Grevenbroich zählt auf Grund hoher Gewerbesteuereinnahmen in dem für die Beurteilung maßgeblichen Zeitraum zu den reichsten Städten des Landes Nordrhein-Westfalen und gehört damit zu den Einzahlern im bundeslandinternen Finanzausgleich zwischen reichen und armen Städten.[17]

Die Stadt befindet sich seit 1994 ununterbrochen in der Haushaltssicherung (Stand: Oktober 2011). Damit ist sie eine von 198 Gemeinden, die sich darin zum Jahresende 2005 befanden und ein genehmigungspflichtiges Haushaltssicherungskonzept (HSK) aufstellen mussten. Darunter befanden sich zu der Zeit 20 kreisfreie Städte, 9 Kreise und 169 kreisangehörige Städte oder Gemeinden.

Jahr Haushalt geplant € Stand Haushalt real € Stand
1996 k.A. ~11.606.326,- SOLL 10. Februar 2000
1998 k.A. ~24.030.718,- SOLL 10. Februar 2000
1999 k.A. ~22.803.617,- SOLL 10. Februar 2000
2000 ~13.804.880,- HABEN
~24.118.388,- SOLL
1996
10. Februar 2000
k.A.
2001 ~16.361.340,- SOLL 10. Februar 2000 k.A.
2003 ~ 9.714.545,- HABEN 10. Februar 2000 k.A.
2005 ~60.000.000,- SOLL
~65.000.000,- SOLL
~63.100.000,- SOLL
November 2004
Mai 2005
k.A.
~51.800.000,- SOLL März 2006
2006 ~69.000.000,- SOLL 31. Oktober 2005 k.A.
2007 90.394.000,- SOLL[1] (PDF; 124 kB) 31. Dezember 2007
2008 ~84.000.000,- SOLL
~79.000.000,- SOLL
k.A.
März 2006
92.886.000,- SOLL[2] (PDF; 118 kB) 31. Dezember 2008
2009 ~78.400.000,- SOLL 31. Oktober 2005 93.726.000,- SOLL[3] (PDF; 133 kB) 31. Dezember 2009
2010 82.566.000,- SOLL[4] (PDF; 80 kB) 31. Dezember 2010

(Alle Beträge wurden auf Euro umgerechnet, um bessere Vergleichbarkeit zu ermöglichen.)

Verkehr

Das Bahnhofsgebäude in Grevenbroich
Erft-Bahn in Kapellen

Grevenbroich verfügt über sehr gute Anbindungen an das überörtliche Straßennetz. Es existieren direkte Anschlüsse an die A 46, die A 540 und die Bundesstraße 59. Zudem erreicht man innerhalb weniger Minuten die A 61 und die A 57.

Die Flughäfen Düsseldorf International und Köln/Bonn sowie der Verkehrslandeplatz Mönchengladbach sind von Grevenbroich aus kurzfristig über das Straßennetz zu erreichen, Düsseldorf International und Köln/Bonn werktags/tagsüber auch mit der Bahn.

Zahlreiche Radwege erschließen die Stadt und Umgebung (Erft-Radweg, Energiepfad Grevenbroich, Euroga zwischen Rhein und Maas, Niederrheinroute, Kaiser-Route).

Busverkehr

Der städtische Busverkehr wird hauptsächlich vom Busverkehr Rheinland (BVR) betrieben, so auch die drei Stadtbuslinien (891, 892, 893). Daneben gibt es noch Linien von der Stadtwerke Neuss GmbH und der KVG (ÖPNV Jüchen), sowie eine Linie aus dem VRS.

Grevenbroich und seine Stadtteile werden durch folgende Buslinien angebunden:

Linie Strecke Betrieb
091 Jüchen − Gierath (− Hemmerden) − Grevenbroich Montag-Freitag
098 (Jüchen Schulzentrum −) Jüchen Markt – Grevenbroich Zedernstraße (−VAW Leichtmetall) täglich
858 Grevenbroich-Elsen Auf dem Griessen − Neuss Stadthalle/Museum werktags
865 GV-Neurath − Grevenbroich − GV-Mühlrath Montag-Freitag
869 Neuss Stadthalle/Museum – Grevenbroich Bf täglich
871 Grevenbroich Bf – Dormagen Marktplatz/Kö werktags
877 Neuss Landestheater – GV-Wevelinghoven Marktplatz (– Grevenbroich Bf) werktags
878 (Grevenbroich Bf –) (nur →) GV-Wevelinghoven Marktplatz – Neuss Stüttgen (Kleinbus) Montag-Freitag
879 Grevenbroich − Rommerskirchen Bahnhof/Postamt (− Rommerskirchen Sinsteden) Montag-Freitag
891 Kapellen-Wevelinghoven Bf – Neurath Kirche (– Rommerskirchen Evinghoven Kirche) täglich
892 Gindorf – Grevenbroich Bf – Rommerskirchen Evinghoven Kirche täglich
893 Kapellen–Wevelinghoven Bf – Wevelinghoven – Grevenbroich Bf täglich
975 Grevenbroich Bergheimer Str. – Bergheim Bf täglich
NE11 Kapellen-Wevelinghoven Bf – Grevenbroich Bf – Barrenstein samstags
NE12 Kapellen-Wevelinghoven Bf – Grevenbroich Bf – Gindorf samstags

Bahnverkehr

Der Grevenbroicher Bahnhof bildet den Knotenpunkt der Bahnstrecke Köln–Mönchengladbach mit der Bahnstrecke Düren–Neuss. Er wird von den Linien RB 38 (Erft-Bahn), RE 8 (Rhein-Erft-Express) und RB 27 (Rhein-Erft-Bahn) bedient und bietet tagsüber im Halbstundenrhythmus Verkehrsverbindungen in die Nachbarstädte Düsseldorf und Köln sowie mindestens im Stundenrhythmus nach Mönchengladbach. Folgende Bahnlinien verkehren am Grevenbroicher Bahnhof:

Linie Linienbezeichnung Linienverlauf Taktfrequenz
RE 8 Rhein-Erft-Express Mönchengladbach – Grevenbroich – Köln – Köln/Bonn Flughafen – Linz (Rhein) – Neuwied – Koblenz Stundentakt
RB 27 Rhein-Erft-Bahn Mönchengladbach – Grevenbroich – Köln – Bonn-Beuel – Linz (Rhein) – Neuwied – Koblenz Nur HVZ, Stundentakt
RB 38 Erft-Bahn Düsseldorf – Neuss – Grevenbroich – Bedburg – Bergheim – Horrem – Köln – Köln Messe/Deutz Halbstundentakt nach Neuss (Mo-Fr), sonst Stundentakt, sonn- und feiertags nur bis Horrem

Ansässige Unternehmen

(Alphabetisch)

Medien

  • Neuss-Grevenbroicher-Zeitung – regionale Tageszeitung, Neusser Zeitungsverlag GmbH, Mantelteil von der Rheinische Post
  • Westdeutsche Zeitung – regionale Tageszeitung, Verlag W. Giradet KG
  • Erft-Kurier Grevenbroich – lokales Anzeigenblatt (Mittwoch & Sonntag), Neusser Druckerei und Verlag GmbH
  • Stattblatt – lokales Anzeigenblatt im Magazinformat (monatlich)
  • Belleview – Das Kulturmagazin für Grevenbroich

Die drei vorstehend genannten Verlagsgesellschaften gehören mit dem Lokalradio NE-WS 89.4 zur Mediengruppe des Pressehauses Neuss.

Öffentliche Einrichtungen

  • Das Amtsgericht Grevenbroich befindet sich auf der Lindenstraße in Grevenbroich Stadtmitte.
  • Gegenüber haben die Polizeiwache und das Kriminalkommissariat Grevenbroich, beide zugehörig zur Kreispolizeibehörde Neuss, ihren Sitz. Dort war auch Joachim Kardinal Meisner im Februar 2001 zu Besuch.[18]
  • Das St. Elisabeth Kreiskrankenhaus Grevenbroich ist ein Krankenhaus der Regelversorgung
  • Das Schlossbad Grevenbroich besitzt eine Gesamtfläche von 15.000 m² dessen Außenbecken im Außenbereich 35.000 m³ Wasser fassen. Dem Beucher stehen außerdem eine große Liegewiese, sowie eine Röhrenrutsche und eine Breitrutsche zur Verfügung. Die Rekordbesucherzahl von 56.000 Badegästen wurde in der Saison 2003, bedingt durch den langen Sommer in diesem Jahr, erreicht. Dies bedeutet, dass rund 86 % der Stadtbevölkerung, einmal das Schwimmbad besucht hat. Im Jahre 2012 hat sich diese Zahl fast halbiert, es kamen nur 23.000 Besucher ins Schlossbad.

Bildung

In Grevenbroich befinden sich in städtischer Trägerschaft insgesamt 34 Kindergärten, 13 Grundschulen davon drei als offene Ganztagsschule, zwei Gesamtschulen (Käthe-Kollwitz-Gesamtschule, Gesamtschule II, Hans-Sachs-Str., Grevenbroich-Orken), zwei Gymnasien (Pascal-Gymnasium und Erasmus-Gymnasium), zwei Realschulen, zwei Hauptschulen, eine Schule für Lernbehinderte, eine Volkshochschule und eine Jugendkunstschule.

Folgende Schulen werden durch den Kreis Neuss getragen: Berufsschule, Fachschule für Sozialpädagogik, Berufsfachschule für Gesundheitswesen und Sonderschule für geistig Behinderte

Ein weiterer Bildungsträger ist das AOK Bildungszentrum.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Ehrenbürger

Der Komiker Hape Kerkeling wurde aufgrund seiner indirekt für Grevenbroich werbenden Kunstfigur Horst Schlämmer als erster Ehrenbürger Grevenbroichs vorgeschlagen, dies wurde jedoch von der CDU in der Ratssitzung Ende August 2006 abgelehnt.

Literatur

  • Hans Georg Kirchhoff, Jost Auler: Grevenbroich – Die Stadtgeschichte. Von der Vorzeit bis zur Französischen Revolution. In: Beiträge zur Geschichte der Stadt Grevenbroich, Band 17. Hrsg. vom Geschichtsverein für Grevenbroich und Umgebung. 2. erw. Auflage, Grevenbroich 2011.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Grevenbroich – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Grevenbroich – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2023. (Hilfe dazu)
  2. Empfehlung des ständigen Ausschusses für Geographische Namen (StAGN) vom 17. September 1999 – zur Anpassung der Rechtschreibung von Toponymen an die reformierten Regeln (PDF; 40 kB)
  3. „Tropische Fische und Pflanzen machen's sich in den Flüssen gemütlich“ über die Temperaturerhöhung und Piranhas in der Erft bei taz.de
  4. Tropische Arten in der Erft? bei erftverband.de
  5. Landkarte Grevenbroich mit angrenzenden Städten bei Maps.Google.de, abgerufen am 20. Mai 2008.
  6. Gustorfer Kirche „St. Maria Himmelfahrt“ ist „Kirche des Monats“ im Erzbistum Köln von der kirche-des-monats.de Webseite, abgerufen am 25. November 2006.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 294.
  8. Kommunalwahl 2014: Alle Ergebnisse im Rhein-Kreis Neuss. (PDF; 1,6 MB) Abgerufen am 7. Juli 2013.
  9. Wiljo Piel: Norddeutsche Gemeinde ehrt Grevenbroicher Altbürgermeister. In: Neuß-Grevenbroicher Zeitung. 19. Juni 2013, S. C2.
  10. Stadtwappen bei grevenbroich.de
  11. Städtepartnerschaften. Website von Grevenbroich. Abgerufen am 5. Oktober 2013.
  12. museum-villa-erckens.de. Abgerufen am 30. August 2012.
  13. museum-niederrheinische-seele.de. Abgerufen am 30. August 2012.
  14. „Die Geschichte der Villa Erckens“ bei museum-villa-erckens.de
  15. Kursübersicht Imkerei
  16. Die dreckigste Stadt Europas – DIE WELT – WELT ONLINE
  17. http://www.rp-online.de/nrw/staedte/grevenbroich/kommunal-soli-stadt-soll-nur-noch-die-haelfte-zahlen-aid-1.3812901 Berichterstattung in der Rheinischen Post, abgerufen am 19. November 2013
  18. Kardinal Meisner besucht Polizei in Grevenbroich aus der Pressemitteilung der offiz. Webseite von Nordrhein-Westfalen, nrw.de, abgerufen am 25. November 2006.
  19. Bieg, p. 67. „[…]Grevenbroich, approximately 30 km north-west of Cologne,[…]“