Saint-Clair-sur-Epte

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Saint-Clair-sur-Epte
Saint-Clair-sur-Epte (Frankreich)
Saint-Clair-sur-Epte (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Île-de-France
Département (Nr.) Val-d’Oise (95)
Arrondissement Pontoise
Kanton Vauréal
Gemeindeverband Vexin-Val de Seine
Koordinaten 49° 12′ N, 1° 41′ OKoordinaten: 49° 12′ N, 1° 41′ O
Höhe 30–142 m
Fläche 12,18 km²
Einwohner 986 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 81 Einw./km²
Postleitzahl 95770
INSEE-Code
Website Saint-Clair-sur-Epte

Kirche Saint-Clair
Chorbereich der Kirche

Saint-Clair-sur-Epte ist eine französische Gemeinde mit 986 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Val-d’Oise in der Region Île-de-France. Zu Saint-Clair-sur-Epte gehören folgende Weiler (hameaux) und Wohnplätze: Breuil, Le Héloy, Beaujardin und Le Fayel.

Lage und Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Saint-Clair-sur-Epte ist die nördlichste Gemeinde des Départements Val-d’Oise. Sie befindet sich etwa auf halber Strecke zwischen Paris (ca. 70 km Fahrtstrecke) südöstlich und Rouen (ca. 55 km nordwestlich) in einer Höhe von ca. 50 m. Sie liegt auf dem östlichen Ufer der Epte. Das Gemeindegebiet gehört zum Regionalen Naturpark Vexin français. Das Klima ist gemäßigt und wird in hohem Maße vom ca. 100 km (Luftlinie) entfernten Atlantik beeinflusst; Regen (ca. 700 bis 800 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1800 1851 1901 1954 1999 2020
Einwohner 634 571 569 512 801 993
Quellen: Cassini und INSEE

Der Bevölkerungsanstieg seit den 1980er Jahren beruht im Wesentlichen auf der Lage des Ortes am Westrand der Île-de-France an der Grenze zur Normandie.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landwirtschaft spielt – trotz des an Bedeutung zunehmenden Dienstleistungssektors – noch immer die zentrale Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Funde aus der Vorgeschichte, darunter die megalithische Allée couverte du Fayel bezeugen eine frühe Besiedlung. Im ausgehenden 9. Jahrhundert soll hier der Hl. Clarus von Rochester gepredigt und den Märtyrertod erlitten haben. Der am 11. Juli 911 zwischen dem westfränkischen König Karl III. und Rollo, dem Jarl der Normannen, geschlossene Vertrag von Saint-Clair-sur-Epte ist das wichtigste Ereignis in der Geschichte der Gemeinde.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die in Teilen romanische Kirche Notre-Dame, erbaut ab dem 11. Jahrhundert, ist als (Monument historique) anerkannt.[1]
  • Die Ermitage de Saint-Clair, erbaut ab dem 16. Jahrhundert, ist ebenfalls als (Monument historique) eingestuft.[2]
  • In einem imposanten Fachwerkhaus an der Place Rollon befand sich ehemals ein Gasthaus mit Übernachtungsmöglichkeit (hostellerie).

Umgebung

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hl. Clarus von Rochester (845–884), der Prediger und Märtyrer starb in Saint-Clair-sur-Epte
  • David Widhopff (1867–1933), der französische Maler russischer Abstammung starb in Saint-Clair-sur-Epte
  • Marcel Bucard (1895–1946), der rechtsextreme französische Politiker wurde in Saint-Clair-sur-Epte geboren
  • Louis de Funès (1914–1983), der französische Schauspieler lebte nahezu 20 Jahre in Saint-Clair-sur-Epte
  • Béatrix Beck (1914–2008), die französische Schriftstellerin lebte und starb in Saint-Clair-sur-Epte

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Hattenhauer: Die Aufnahme der Normannen in das westfränkische Reich. Saint Clair-sur-Epte AD 911. Vandenhoeck & Ruprecht 1990, ISBN 978-3-525-86245-2.
  • Le Patrimoine des Communes du Val-d'Oise. Flohic Éditions, Band 2, Paris 1999, ISBN 2-84234-056-6, S. 588–593.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Saint-Clair-sur-Epte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kirche Notre-Dame in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  2. Ermitage de Saint-Clair in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  3. Schlosspark von Le Héloy in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)