„Wirtschaft Berlins“ – Versionsunterschied

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=== Industrialisierung (1820–1918) ===
=== Industrialisierung (1820–1918) ===
Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Berlin eine europäische Industriemetropole von internationalem Rang. [[Lokomotive]]n der Maschinenbaufabrik [[Borsig (Unternehmen)|Borsig]] (gegründet: 1837) wurden nach ganz Europa exportiert, in der [[Elektroindustrie]]waren die Firmen [[Siemens & Halske]] (gegründet: 1847) und [[AEG]] (gegründet: 1883) weltbekannt. Die 1864 gegründete [[Schering AG]] hatte sich auf dem Gebiet der chemischen Industrie einen Namen gemacht. Sechs Jahre später wurde die heute größte deutsche Bank, die [[Deutsche Bank]], gegründet. Alle diese Unternehmen spielen auch nach über einhundert Jahre langem Bestehen eine bedeutende wirtschaftliche Rolle.
Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Berlin eine europäische Industriemetropole von internationalem Rang. [[Lokomotive]]n der Maschinenbaufabrik [[Borsig (Unternehmen)|Borsig]] (gegründet: 1837) wurden nach ganz Europa exportiert, in der [[Elektroindustrie]] waren die Firmen [[Siemens & Halske]] (gegründet: 1847) und [[AEG]] (gegründet: 1883) weltbekannt. Die 1864 gegründete [[Schering AG]] hatte sich auf dem Gebiet der chemischen Industrie einen Namen gemacht. Sechs Jahre später wurde die heute größte deutsche Bank, die [[Deutsche Bank]], gegründet. Alle diese Unternehmen spielen auch nach über einhundert Jahre langem Bestehen eine bedeutende wirtschaftliche Rolle.


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Die industrielle Fertigung verlor in den 1990er Jahren zunächst dramatisch an Bedeutung. Im Zuge des wirtschaftlichen Strukturwandels entwickelten sich die Schwerpunkte in Berlin nach dem Jahr 2000 auf den Dienstleistungssektor und die industrielle Produktion wurde zugunsten innovativer Branchen verlagert.<ref>{{Internetquelle |autor=Monika Kühn |url=https://www.statistik-berlin-brandenburg.de/publikationen/aufsaetze/2007/HZ_200703-01.pdf |titel=Wirtschaftsentwicklung und Strukturwandel in Berlin und Brandenburg 1991 bis 2006 aus der Sicht der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen |werk=Zeitschrift für amtliche Statistik Berlin Brandenburg |datum= |abruf=2021-02-08 |sprache=}}</ref>
Die industrielle Fertigung verlor in den 1990er Jahren zunächst dramatisch an Bedeutung. Im Zuge des wirtschaftlichen Strukturwandels entwickelten sich die Schwerpunkte in Berlin nach dem Jahr 2000 auf den Dienstleistungssektor und die industrielle Produktion wurde zugunsten innovativer Branchen verlagert.<ref>{{Internetquelle |autor=Monika Kühn |url=https://www.statistik-berlin-brandenburg.de/publikationen/aufsaetze/2007/HZ_200703-01.pdf |titel=Wirtschaftsentwicklung und Strukturwandel in Berlin und Brandenburg 1991 bis 2006 aus der Sicht der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen |werk=Zeitschrift für amtliche Statistik Berlin Brandenburg |datum= |abruf=2021-02-08 |sprache=}}</ref>


Die arbeitende Bevölkerung im Ballungsgebiet Berlin wächst seit etwa 2005, innovative Wirtschaftscluster ziehen seit dem Unternehmer an und machten Berlin zur Gründungshauptstadt Deutschlands. Mit einem BIP von 90,6&nbsp;Milliarden Euro löste Berlins Stadtökonomie 2006 die von Hamburg als führende in Deutschland ab.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://de.statista.com/statistik/daten/studie/5010/umfrage/entwicklung-des-bruttoinlandsprodukts-von-berlin-seit-1970/ |titel=Bruttoinlandsprodukt von Berlin von 1970 bis 2019 |werk=Statista |hrsg= |datum= |abruf=2021-02-08 |sprache=}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.deutschlandinzahlen.de/no_cache/tab/bundeslaender/volkswirtschaft0/bruttoinlandsprodukt/bruttoinlandsprodukt-nominal?tx_diztables_pi1%5BsortBy%5D=col_13&tx_diztables_pi1%5BsortDirection%5D=desc&tx_diztables_pi1%5Bstart%5D=0 |titel=Tabelle: Bruttoinlandsprodukt nominal - in Mrd. Euro |werk=Deutschland in Zahlen |hrsg= |datum= |abruf=2021-02-08 |sprache=}}</ref> Zwischen 2006 und 2010 lag die Gründerquote in Berlin auf dem deutschlandweit höchsten Wert von 2,67 %. Die Wirtschaftsleistung wuchs in dem Zeitraum um knapp 13 % und damit doppelt so stark wie die des Bundes.
Die arbeitende Bevölkerung im Ballungsgebiet Berlin wächst seit etwa 2005, innovative Wirtschaftscluster ziehen seitdem Unternehmer an und machten Berlin zur Gründungshauptstadt Deutschlands. Mit einem BIP von 90,6&nbsp;Milliarden Euro löste Berlins Stadtökonomie 2006 die von Hamburg als führende in Deutschland ab.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://de.statista.com/statistik/daten/studie/5010/umfrage/entwicklung-des-bruttoinlandsprodukts-von-berlin-seit-1970/ |titel=Bruttoinlandsprodukt von Berlin von 1970 bis 2019 |werk=Statista |hrsg= |datum= |abruf=2021-02-08 |sprache=}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.deutschlandinzahlen.de/no_cache/tab/bundeslaender/volkswirtschaft0/bruttoinlandsprodukt/bruttoinlandsprodukt-nominal?tx_diztables_pi1%5BsortBy%5D=col_13&tx_diztables_pi1%5BsortDirection%5D=desc&tx_diztables_pi1%5Bstart%5D=0 |titel=Tabelle: Bruttoinlandsprodukt nominal - in Mrd. Euro |werk=Deutschland in Zahlen |hrsg= |datum= |abruf=2021-02-08 |sprache=}}</ref> Zwischen 2006 und 2010 lag die Gründerquote in Berlin auf dem deutschlandweit höchsten Wert von 2,67 %. Die Wirtschaftsleistung wuchs in dem Zeitraum um knapp 13 % und damit doppelt so stark wie die des Bundes.


[[Datei:Carbonmobile2.jpg|mini|Smartphone von Carbon Mobile, 2021]]
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In den Jahren 2020 und 2021 fiel die Berliner Wirtschaft in die schwerste Krise seit der Wiedervereinigung. Durch zahlreiche behördlich angeordnete Einschränkungen in Folge der [[COVID-19-Pandemie in Deutschland|COVID-19-Pandemie]] mussten erhebliche Teile der Kulturwirtschaft, der Messe- und Kongresswirtschaft, des Einzelhandels und der Gastronomie ihren Betrieb einstellen. Rund 200.000 Arbeitnehmer wurden in Kurzarbeit versetzt oder wurden arbeitslos. In der Folgezeit brach der Tourismus und der Flugverkehr nach Berlin um mehr als 80 % ein. Durch die ausbleibende kulturelle Anziehungskraft stoppte der Zuzug nach Berlin aus dem In- und Ausland.
In den Jahren 2020 und 2021 fiel die Berliner Wirtschaft in die schwerste Krise seit der Wiedervereinigung. Durch zahlreiche behördlich angeordnete Einschränkungen in Folge der [[COVID-19-Pandemie in Deutschland|COVID-19-Pandemie]] mussten erhebliche Teile der Kulturwirtschaft, der Messe- und Kongresswirtschaft, des Einzelhandels und der Gastronomie ihren Betrieb einstellen. Rund 200.000 Arbeitnehmer wurden in Kurzarbeit versetzt oder wurden arbeitslos. In der Folgezeit brach der Tourismus und der Flugverkehr nach Berlin um mehr als 80 % ein. Durch die ausbleibende kulturelle Anziehungskraft stoppte der Zuzug nach Berlin aus dem In- und Ausland.

Nachdem die Einwohnerzahl in Berlin 2021 wieder um 13.400 zugenommen hatte, wuchs diese allein im ersten Halbjahr 2022 um 48.200 – mit einer Zunahme um 1,3 % war dies erneut der prozentual stärkste Zuwachs unter allen Bundesländern.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/06/berlin-brandenburg-statistik-bevoelkerung-wachstum.html |titel=Bevölkerungszahlen in Berlin und Brandenburg steigen wieder |sprache=de |abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/09/PD22_410_12411.html |titel=Bevölkerung Deutschlands im 1. Halbjahr 2022 stark gewachsen |sprache=de |abruf=2022-10-26}}</ref>

Im Sommer des Jahres 2022 erreichte Berlin mit einer Bettenauslastung von 94 % eine der höchsten Bettenauslastungsquoten unter Städtereisezielen weltweit, die etwa um 5 %-Punkte über derjenigen in New York City lag.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.realwire.com/releases/Berlin-New-York-City-and-Dublin-named-as-sold-out-cities-for-summer |titel=AltoVita {{!}} As travel heats up, Berlin, New York City, and Dublin named as 'sold out cities' for summer |datum=2022-06-30 |abruf=2022-10-26}}</ref>

Sowohl im Städtetourismus als auch im Zuzug aus dem In- und Ausland zeigten sich u. a. Nachholeffekte aus den vorangegangenen beiden Jahren.<ref>{{Internetquelle |url=https://about.visitberlin.de/presse/pressemitteilungen/pfingsten-hotels-berlin-sehr-gut-gebucht |titel=Pfingsten: Hotels in Berlin sehr gut gebucht |sprache=de |abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.berlin.de/sen/sbw/presse/pressemeldungen/2022/pressemitteilung.1238335.php |titel=Überdeutliche Umsatz- und Preissteigerungen 2021 – Besondere Nachholeffekte aufgrund von Marktverunsicherungen 2020 |datum=2022-08-25 |sprache=de |abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.dsgv.de/positionen/standpunkte-der-chefsvolkswirte/032020-corona-newsletter.html |titel=Nach Corona könnten Nachholeffekte das Wachstum zusätzlich beschleunigen |sprache=de |abruf=2022-10-26}}</ref>

Laut einer Senats-Prognose vom Oktober 2022 soll die Einwohnerzahl in den nächsten Jahren kontinuierlich weiterwachsen und in absehbarer Zeit die Marke von 4 Millionen Einwohnern – wie zuerst 1925 – wieder erreichen bzw. überschreiten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bz-berlin.de/berlin/berlin-waechst-und-waechst-bald-schon-4-millionen-einwohner |titel=Berlin wächst und wächst – bald schon 4 Millionen Einwohner! |abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/10/berlin-bevoelkerung-wachstum-4-millionen-einwohner.html |titel=Starker Zuzug vor allem bis 2026 – Berlin soll laut Senat auf fast vier Millionen Einwohner bis 2040 wachsen |abruf=2022-10-26}}</ref>

Um den Einwohnerzuwachs aufzunehmen, sollen bis Anfang der 2030er Jahre 200.000 neue Wohnungen gebaut werden. Zudem sollen mehrere Millionen Quadratmeter neuer Büroflächen entstehen, um dem wachsenden Bedarf – insbesondere des Dienstleistungssektors – nach modernen Büroflächen gerecht zu werden. Die geplanten Bauvolumina sollen insbesondere durch verstärkten Hochhausbau, Aufstockung, Lückenschließung und Nachverdichtung erzielt werden. Bis Ende der 2030er Jahre wird mit einem Anstieg der Erwerbstätigenzahl auf mehr als 3 Millionen und einem Anstieg des BIP auf weit mehr als 200 Milliarden Euro gerechnet. Es wird zudem damit gerechnet, dass allein die Zahl der Einpendler nach Berlin bis in die 2030er Jahre um mehr als 500.000 steigt und die Hauptstadt zunehmend auf das Umland und weite Teile der neuen Bundesländer und darüber hinaus wirtschaftlich ausstrahlt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/03/wohnungsbau-berlin-neubau-mietwohnungen-geisel.html |titel=Geisel: Flächen für 200.000 Wohnungen in Berlin vorhanden |sprache=de |abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2022/07/berlin-alexanderplatz-hochhaus-hines-streit-150-130-meter-gennburg-geisel.html |titel=Hines-Hochhaus am Alexanderplatz könnte nun doch 150 Meter hoch werden |sprache=de |abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Wirtschaftsprognose für die Hauptstadt: Berlin bis 2030 auf der Überholspur |Sammelwerk=Der Tagesspiegel Online |ISSN=1865-2263 |Online=https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/berlin-bis-2030-auf-der-uberholspur-3536596.html |Abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Anders als in anderen Städten: Preise für Wohnungen und Häuser in Berlin steigen |Sammelwerk=Der Tagesspiegel Online |ISSN=1865-2263 |Online=https://www.tagesspiegel.de/berlin/anders-als-in-anderen-stadten-preise-fur-wohnungen-und-hauser-in-berlin-steigen-8778553.html |Abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Felix Wendlandt |Titel=Die Chancen Berlins in der Entwicklung zur globalen Metropole |Datum=2005-02-13 |ISBN=978-3-638-34978-9 |Online=https://www.grin.com/document/34890 |Abruf=2022-10-26}}</ref>

=== Entwicklung der Bedeutung der Berliner Stadtökonomie ===
Insbesondere die Berliner Finanzwirtschaft konnte vor dem Ersten und auch noch vor dem Zweiten Weltkrieg eine herausragende Bedeutung einnehmen. So war die Berliner Börse vor dem Ersten Weltkrieg gleich nach der in London und gleichauf mit derjenigen in New York City die weltweit bedeutendste.<ref name=":0">{{Literatur |Autor=Youssef Cassis |Titel=Metropolen des Kapitals |Auflage=1. |Verlag=Murmann |Ort=Hamburg |Datum=2007 |ISBN=978-3938017951 |Seiten=311 ff.}}</ref> Vor dem Zweiten Weltkrieg und der Teilung nahm Berlin mit mehr als 4,3 Millionen Einwohnern die Stellung einer Primatstadt für das Deutsche Reich ein.<ref>{{Literatur |Titel=Berlin - Babylon. Eine deutsche Faszination. |Hrsg=Andrea Polaschegg, Michael Weichenhan |Auflage=1. |Verlag=Verlag Klaus Wagenbach |Ort=Berlin |Datum=2017 |ISBN=978-3-8031-2770-9 |Seiten=27 ff.}}</ref> Mehr als 10 % der deutschen Wirtschaftsleistung wurden 1938 in Berlin erwirtschaftet.<ref name=":1">{{Literatur |Titel=The economic development of Europe's regions |Hrsg=Joan Ramón Rosés, Nikolaus Wolf |Auflage=1. |Verlag=Routledge, Taylor & Francis Group |Ort=London / New York |Datum=2020 |ISBN=978-0-367-66448-0 |Seiten=149 ff.}}</ref> Berlin war bereits im Kaiserreich und in der Weimarer Republik das unangefochtene Banken-, Versicherungs- und Hightech-Industrie-Zentrum des Deutschen Reiches.<ref name=":0" /> Insbesondere aufgrund der Teilung wurden die Banken aus Berlin vor allem nach Frankfurt a. M. und die Berliner Versicherungen vor allem nach München verlagert.<ref name=":0" /> 1950 sank der Anteil Berlins an der gesamtdeutschen Wirtschaftsleistung – gegenüber 1938 – um mehr als 5 %-Punkte und verharrte seitdem noch unter halbiertem Niveau, wohingegen der Anteil von den Regionen um Frankfurt a. M. und München jeweils – kontinuierlich bis 1990 – um mehr als 2,5 %-Punkte zunahm, was im Falle der Münchner Region mehr als einer Verdoppelung entsprach.<ref name=":1" /> Zudem führte u. a. die Berlin-Zulage dazu, dass nach der Teilung insbesondere einfache, standardisierte Massenproduktionen in (West-)Berlin angesiedelt wurden.<ref>{{Literatur |Autor=Hartmut Häußermann, Andreas Kapphan |Titel=Berlin: von der geteilten zur gespaltenen Stadt? |Auflage=2. |Verlag=Leske + Budrich |Ort=Opladen |Datum=2002 |ISBN=978-3-8100-3676-6 |Seiten=57 ff.}}</ref> Nach 1990 setzte sich unter anderem der damalige Bundesfinanzminister Waigel für eine zeitnahe Streichung der Berlin-Zulage ein.<ref>{{Literatur |Autor=kd |Titel=Vier Jahre noch in Saus und Braus |Sammelwerk=Die Tageszeitung: taz |Datum=1991-01-09 |ISSN=0931-9085 |Seiten=22 |Online=https://taz.de/!1738172/ |Abruf=2022-10-26}}</ref> Im Zuge der Streichung der Berlin-Zulage und weiterer Förderinstrumente bis Mitte der 1990er Jahre wurde das Betreiben von einfachen Massenproduktionen in (West-)Berlin unrentabel und in der Folge kam es innerhalb weniger Jahre zum Abbau von weit mehr als 100.000 Industrie-Arbeitsplätzen allein in West-Berlin – zusätzlich zum abrupten Abbau von 300.000 zumeist einst industriellen „Treuhand-Jobs“ in Ost-Berlin.<ref>{{Literatur |Autor=sev |Titel=Massenentlassungen in Treuhand-Betrieben |Sammelwerk=Die Tageszeitung: taz |Datum=1992-06-30 |ISSN=0931-9085 |Seiten=17 |Online=https://taz.de/!1664008/ |Abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Kopf ab |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=1991-02-24 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/politik/kopf-ab-a-a4307de0-0002-0001-0000-000013489838 |Abruf=2022-10-26}}</ref> Durch die entstandene Massenarbeitslosigkeit stiegen die Sozialkosten und infolgedessen die Verschuldung.<ref>{{Literatur |Titel=Berlin: Zinszahlungen sind höher als der Etat für die Schulen |Sammelwerk=Der Tagesspiegel Online |ISSN=1865-2263 |Online=https://www.tagesspiegel.de/berlin/zinszahlungen-sind-hoher-als-der-etat-fur-die-schulen-1226116.html |Abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Jens Anker |url=https://www.morgenpost.de/berlin/article235956189/Berliner-Landesbetriebe-haben-Rekordschulden.html |titel=Berliner Landesbetriebe haben Rekordschulden |datum=2022-07-22 |sprache=de-DE |abruf=2022-10-26}}</ref> Berlin musste im Zuge rigorosen Sparens infolge eingebrochener Einnahmen und zusammengestrichener Bundes-Zuwendungen die Anzahl der Mitarbeiter in den Verwaltungen so stark abbauen, dass die Verwaltungen zum Teil „dysfunktional“ wurden.<ref>{{Literatur |Autor=Sascha Lobo |Titel=Sascha Lobo über Berlin: Liebeserklärung an den »failed state« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2021-10-20 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/berlin-liebeserklaerung-an-den-failed-state-kolumne-a-11e7f7fd-fd59-486a-9958-da19db476188 |Abruf=2022-10-26}}</ref> Zudem wies Berlin über viele Jahre eine der niedrigsten öffentlichen Investitionsquoten aller Bundesländer auf.<ref>{{Literatur |Autor=Hentze Tobias |Titel=Stillstand bei den Investitionen |Sammelwerk=Hentze IW-Kurzbericht |Nummer=18 |Datum=2017-02-24 |Online=https://www.iwkoeln.de/studien/tobias-hentze-stillstand-bei-den-investitionen-324579.html |Abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Isabell Jürgens |url=https://www.morgenpost.de/berlin/article206582167/Studie-Berlin-braucht-eine-Strategie-fuer-den-Stadtrand.html |titel=Studie: Berlin braucht eine Strategie für den Stadtrand |datum=2015-11-17 |sprache=de-DE |abruf=2022-10-26}}</ref> Daraus resultiert bis heute ein Sanierungsstau in Höhe von insgesamt weit mehr als 10 Milliarden Euro, der auch bis 2026 nicht abgebaut werden wird.<ref>{{Literatur |Titel=Hohe Baukosten: Sanierungsstau bei landeseigenen Gebäuden in Berlin steigt auf 4,2 Milliarden Euro |Sammelwerk=Der Tagesspiegel Online |ISSN=1865-2263 |Online=https://www.tagesspiegel.de/berlin/sanierungsstau-bei-landeseigenen-gebauden-in-berlin-steigt-auf-42-milliarden-euro-4346764.html |Abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Philipp Siebert |url=https://www.morgenpost.de/berlin/article236142087/Berliner-Polizei-Sanierungsstau-bei-1-8-Milliarden-Euro.html |titel=Polizei Berlin: Sanierungsstau bei 1,8 Milliarden Euro |datum=2022-08-12 |sprache=de-DE |abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Berliner Unis fehlen Milliarden für Sanierungen: Exzellente Baustellen |Sammelwerk=Der Tagesspiegel Online |ISSN=1865-2263 |Online=https://www.tagesspiegel.de/wissen/berliner-unis-fehlen-milliarden-fur-sanierungen-exzellente-baustellen-8530042.html |Abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Joachim Fahrun |url=https://www.morgenpost.de/berlin/article236674017/finanzen-zensus-1-2-milliarden-haushalt.html |titel=Zensus könnte Berlin 1,2 Milliarden Euro kosten |datum=2022-10-14 |sprache=de-DE |abruf=2022-10-26}}</ref> 1995-2005 stagnierte die Wirtschaftsleistung in Berlin, weshalb dieses Jahrzehnt – nicht nur wirtschaftlich – auch als „verlorenes Jahrzehnt“ bezeichnet wird.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.fr.de/kultur/berlins-verlorenes-jahrzehnt-11287834.html |titel=Berlins verlorenes Jahrzehnt |sprache=de |abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.b-republik.de/archiv/kein-%E2%80%9Everlorenes-jahrzehnt%E2%80%9C?aut=118 |titel=Archiv - Berliner Republik |abruf=2022-10-26}}</ref> Es kam zu einem erheblichen Anstieg von Armut, Privatverschuldung, Drogenabhängigkeit, Obdachlosigkeit, Kriminalitätsrate und allgemeiner Verwahrlosung.<ref>{{Internetquelle |autor=deutschlandfunk.de |url=https://www.deutschlandfunk.de/berliner-buerger-haben-die-hoechsten-schulden-deutschlands-100.html |titel=Berliner Bürger haben die höchsten Schulden Deutschlands |sprache=de |abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Die Armut am Berliner Landwehrkanal: Obdachlose in Kreuzberg – werden sie mehr? |Sammelwerk=Der Tagesspiegel Online |ISSN=1865-2263 |Online=https://www.tagesspiegel.de/berlin/die-armut-am-berliner-landwehrkanal-obdachlose-in-kreuzberg-werden-sie-mehr-8780752.html |Abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.inforadio.de/rubriken/debatte/das-forum/2022/10/berlin-armut-kind-jugendlicher-kinderarmut-familienarmut-politik-forum.html |titel=Wer wird in Berlin aktiv gegen Kinderarmut? |sprache=de |abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bz-berlin.de/berlin/berlin-immer-aermer-und-das-ist-gar-nicht-gut-so |titel=Berlin wird immer ärmer – und das ist gar nicht gut so |datum=2022-07-07 |sprache=de-DE |abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Im Rausch durch die Nacht: Berlin hat den Kampf gegen die Drogen verloren |Sammelwerk=Der Tagesspiegel Online |ISSN=1865-2263 |Online=https://www.tagesspiegel.de/berlin/berlin-hat-den-kampf-gegen-die-drogen-verloren-8105968.html |Abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bild.de/regional/berlin/berlin-aktuell/kriminalitaet-in-berlin-jede-stunde-55-verbrechen-in-der-hauptstadt-79853564.bild.html |titel=Kriminalität in Berlin: Jede Stunde 55 Verbrechen in der Hauptstadt! |sprache=de |abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=dpa,mow |url=https://prod.berliner-zeitung.de/news/berlin-stuttgarter-platz-verwahrlost-behoerden-hilflos-li.206696 |titel=Berlin: Stuttgarter Platz verwahrlost zusehends, Behörden hilflos |datum=2022-01-18 |sprache=de |abruf=2022-10-26}}</ref> Berlin galt zunehmend als „grey city“/ „graue Stadt“ und „failed state“/ „gescheiterter Staat“.<ref>{{Internetquelle |url=https://berlinspectator.com/2022/10/26/berlin-senate-argues-about-pedestrian-zone-on-friedrichstrasse/ |titel=Berlin Senate Argues About Pedestrian Zone on Friedrichstrasse |werk=The Berlin Spectator |datum=2022-10-26 |sprache=en-US |abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Christopher Lauer |Titel=Hauptstadt: Berlin ist ein klassischer „failed state“ |Sammelwerk=DIE WELT |Datum=2014-10-16 |Online=https://www.welt.de/debatte/kommentare/article133342027/Berlin-ist-ein-klassischer-failed-state.html |Abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Martenstein zum Verwaltungschaos: Warum Berlin ein "Failed State" ist |Sammelwerk=Der Tagesspiegel Online |ISSN=1865-2263 |Online=https://www.tagesspiegel.de/politik/warum-berlin-ein-failed-state-ist-5218354.html |Abruf=2022-10-26}}</ref> Verschiedene Medien – wie etwa die Frankfurter FAZ und die Münchner Medien SZ und Focus – prägten in der Folgezeit das Bild von Berlin als einer „selbstverschuldet-unfähigen“, „dreckigen“, „hässlichen“, „heruntergekommenen“ Stadt, der nichts gelänge.<ref>{{Literatur |Autor=Julia Löhr |Titel=Vor der Wahl in Berlin: Die etwas andere Hauptstadt |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr-wirtschaft/wahl-in-berlin-die-etwas-andere-hauptstadt-17540432.html |Abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Beitzer |url=https://www.sueddeutsche.de/politik/kritik-an-der-hauptstadt-too-berlin-to-fail-1.2785420 |titel=Too Berlin to fail |sprache=de |abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/politik/deutschland/berlin-tag-und-not_id_12548431.html |titel=Failed State – Berlin, Tag und Not |abruf=2022-10-26}}</ref> Nach 1990 setzten sich zudem Politiker wie der damalige Bundes-Verkehrsstaatssekretär Knittel dafür ein, dass mit dem neuen Berliner Flughafen keine Konkurrenz für das Münchner Interkontinental-Drehkreuz entsteht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bz-berlin.de/archiv-artikel/ber-statt-sperenberg-ist-csu-mann-verantwortlich |titel=BER statt Sperenberg: Ist CSU-Mann verantwortlich? - B.Z. – Die Stimme Berlins |datum=2014-11-16 |sprache=de-DE |abruf=2022-10-26}}</ref> Ferner sprach sich etwa Horst Seehofer dafür aus, Olympische Spiele (2036) – die als globales Großereignis zu einem Imagegewinn und Infrastrukturausbau in der Hauptstadt führen könnten – auf keinen Fall in Berlin stattfinden zu lassen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rbb24.de/sport/beitrag/2019/06/berlin-olympische-spiele-innenminister-horst-seehofer.html |titel=Seehofer spricht sich gegen Olympische Spiele in Berlin aus |sprache=de |abruf=2022-10-26}}</ref> U. a. infolge des fehlenden Interkontinental-Drehkreuzes und des medial beeinflussten, insbesondere in deutschen konservativen Kreisen beeinträchtigten Images Berlins sind bislang nur wenige einst in Berlin gegründete Weltkonzerne mit ihren Zentralen dorthin zurückgekehrt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.capital.de/wirtschaft-politik/siemens-energy--gerader-stammbaum--krumme-wurzeln-9505684.html |titel=Siemens Energy: gerader Stammbaum, krumme Wurzeln |sprache=de |abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://press.siemens.com/global/de/pressemitteilung/siemens-energy-kehrt-zurueck-zu-seinen-wurzeln |titel=Siemens Energy kehrt zurück zu seinen Wurzeln |sprache=de |abruf=2022-10-26}}</ref><ref name=":2">{{Literatur |Autor=Jens Bisky |Titel=Berlin – Biographie einer großen Stadt |Auflage=1. |Verlag=Rowohlt |Ort=Berlin |Datum=2019 |ISBN=978-3-87134-814-3 |Seiten=809 ff.}}</ref><ref name=":3">{{Literatur |Titel=Metropole Berlin – die Wiederentdeckung der Industriekultur |Hrsg=Joseph Hoppe, Heike Oevermann |Auflage=1. |Verlag=be.bra Verlag |Ort=Berlin |Datum=2020 |ISBN=978-3-89809-167-1 |Seiten=19 ff.}}</ref> Die deutsche Finanzwirtschaft bleibt dementsprechend weit von ihrer einstigen hohen Konzentration in Berlin entfernt und liegt weiterhin weit etwa hinter dem hoch-konzentrierten Standort London/ UK zurück.<ref>{{Literatur |Titel=Global Challenges: Eine Chance für Berlin |Sammelwerk=Der Tagesspiegel Online |ISSN=1865-2263 |Online=https://www.tagesspiegel.de/politik/eine-chance-fur-berlin-4183468.html |Abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.capital.de/geld-versicherungen/linde-verlaesst-den-dax--warum-der-deutsche-leitindex-immer-unwichtiger-wird-32851006.html |titel=Anleger, hört endlich die Signale! |sprache=de |abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.longfinance.net/programmes/financial-centre-futures/global-financial-centres-index/gfci-31-explore-data/gfci-31-rank/ |titel=GFCI 31 Rank - Long Finance |abruf=2022-10-26}}</ref> Durch den in Berlin bereits sehr lange ausgeprägten besonderen Gründergeist und ein hohes Maß an Innovativität konnte die Berliner Stadtökonomie die Phase der Stagnation – trotz der eingeschränkten politischen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen sowie der in der älteren deutschen Wirtschaftselite u. a. noch als Folge des Kalten Krieges und der Teilung weit verbreiteten Skepsis gegenüber dem Standort – überwinden und eine Zeit des erneuten nachhaltigen Wachstums begann (ab etwa 2006).<ref>{{Internetquelle |autor=Daniel Goffart |url=https://www.wiwo.de/politik/deutschland/staedteranking-berlin-die-metropole-der-meckerer/27817804.html |titel=Städteranking: Berlin – die Metropole der Meckerer |sprache=de |abruf=2022-10-26}}</ref><ref name=":2" /><ref name=":3" /> Berlin konnte sich im 21. Jahrhundert als Anziehungspunkt für digitale Nomaden und für globales junges Talent etablieren.<ref>{{Internetquelle |autor=Nicolas Butylin |url=https://prod.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/berater-findet-keine-wohnung-in-berlin-und-zieht-zurueck-zur-mutter-li.273952 |titel=Bilanz einer Wohnungssuche in Berlin: „Mieten wie in London, Löhne wie in Dresden“ |datum=2022-10-23 |sprache=de |abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://icwb.com/de/digitale-nomaden-finden |titel=Digitale Nomaden finden und sich der Herde anschließen |datum=2022-10-10 |sprache=de-DE |abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://time.com/6224186/global-war-for-young-talent/ |titel=The Global War for Young Talent Will Shape the Future |sprache=en |abruf=2022-10-26}}</ref> So stieg Berlin etwa gemäß [[Global Financial Centres Index|GFCI-31-Ranking]] von März 2022 auf Rang 12 beim „Wohnortwunsch globaler Talente der Finanzbranche“ auf und war hierbei der mit Abstand bestplatzierte Standort im deutschsprachigen Raum.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.longfinance.net/programmes/financial-centre-futures/global-financial-centres-index/gfci-publications/global-financial-centres-index-31/ |titel=The Global Financial Centres Index 31 |abruf=2022-10-26}}</ref>


== Wirtschaftsdaten ==
== Wirtschaftsdaten ==
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Im Jahr 2010 wurden physische Waren, die die Landesgrenze der Bundesrepublik Deutschland überschreiten, im Wert von rund 22&nbsp;Milliarden Euro in Berlin ein- und ausgeführt. Bis zum Jahr 2019 stieg der Warenwert auf rund 30&nbsp;Milliarden Euro.<ref>[https://www.ihk-berlin.de/blueprint/servlet/resource/blob/5112098/b5c3d3a52561b54c568197ac0c2e32a1/wiz-aktuell-2021-04-data.pdf Berliner Wirtschaft in Zahlen aktuell] (PDF; 104&nbsp;kB), IHK, abgerufen am 17. Juli 2021.</ref>
Im Jahr 2010 wurden physische Waren, die die Landesgrenze der Bundesrepublik Deutschland überschreiten, im Wert von rund 22&nbsp;Milliarden Euro in Berlin ein- und ausgeführt. Bis zum Jahr 2019 stieg der Warenwert auf rund 30&nbsp;Milliarden Euro.<ref>[https://www.ihk-berlin.de/blueprint/servlet/resource/blob/5112098/b5c3d3a52561b54c568197ac0c2e32a1/wiz-aktuell-2021-04-data.pdf Berliner Wirtschaft in Zahlen aktuell] (PDF; 104&nbsp;kB), IHK, abgerufen am 17. Juli 2021.</ref>


Berlin ist wie Deutschland in großem Umfang abhängig von Importen die Dienstleistungen und Produkte der IT-, Software- und internetzentrierten Industrie betreffen. Erhebliche Umsätze machen Warenimporte der Film-, Musik- und Spieleindustrie aus. Rohstofflieferungen, insbesondere für die lokale Energiewirtschaft, zählen ebenfalls zu den größten Importgütern.
Berlin ist wie Deutschland in großem Umfang abhängig von Importen, die Dienstleistungen und Produkte der IT-, Software- und internetzentrierten Industrie betreffen. Erhebliche Umsätze machen Warenimporte der Film-, Musik- und Spieleindustrie aus. Rohstofflieferungen, insbesondere für die lokale Energiewirtschaft, zählen ebenfalls zu den größten Importgütern.


[[Datei:Children and Alexander Gerst.jpg|mini|Berlin verzeichnete 2016 die höchste Geburtenzunahme seit 1990. ([[Alexander Gerst|A. Gerst]] mit Kindern)]]
[[Datei:Children and Alexander Gerst.jpg|mini|Berlin verzeichnete 2016 die höchste Geburtenzunahme seit 1990. ([[Alexander Gerst|A. Gerst]] mit Kindern)]]
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In Berlin treffen sich zehn Bahn-Hauptstrecken, die die Stadt zu einem europäischen Bahnknoten machen. Mit täglich rund 300.000 Reisenden ist der [[Berliner Hauptbahnhof]] Europas größter Kreuzungsbahnhof. Hochgeschwindigkeitsstrecken, die mit dem [[Intercity-Express|ICE]] bedient werden, führen nach Hamburg, Frankfurt, Köln oder München. Direktverbindungen nach Dresden, Prag, Wien oder Warschau sind auf [[EuroCity|EC-Strecken]] möglich. Nach [[Amsterdam]] existiert eine [[Intercity|IC-Direktverbindung]] (Stand:2018).
In Berlin treffen sich zehn Bahn-Hauptstrecken, die die Stadt zu einem europäischen Bahnknoten machen. Mit täglich rund 300.000 Reisenden ist der [[Berliner Hauptbahnhof]] Europas größter Kreuzungsbahnhof. Hochgeschwindigkeitsstrecken, die mit dem [[Intercity-Express|ICE]] bedient werden, führen nach Hamburg, Frankfurt, Köln oder München. Direktverbindungen nach Dresden, Prag, Wien oder Warschau sind auf [[EuroCity|EC-Strecken]] möglich. Nach [[Amsterdam]] existiert eine [[Intercity|IC-Direktverbindung]] (Stand:2018).


Mit S-Bahn, U-Bahn, Regionalbahn, Straßenbahn, Bussen und Fähren hat Berlin einen sehr umfangreichen [[ÖPNV]]. Das Netz der Berliner U-Bahn und S-Bahn zählt, gemessen an der zusammengerechneten Streckenlänge, zu den zehn größten schienengebundenen Städte-Nahverkehrssystemen der Welt. Tariflich zusammengefasst ist der ÖPNV Berlins durch den [[Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg]] (VBB), dem flächengrößten Verkehrsverbund in Deutschland.
Mit S-Bahn, U-Bahn, Regionalbahn, Straßenbahn, Bussen, Fähren und einer Seilbahn hat Berlin einen sehr umfangreichen [[ÖPNV]]. Das Netz der Berliner U-Bahn und S-Bahn zählt, gemessen an der zusammengerechneten Streckenlänge, zu den zehn größten schienengebundenen Städte-Nahverkehrssystemen der Welt. Tariflich zusammengefasst ist der ÖPNV Berlins durch den [[Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg]] (VBB), dem flächengrößten Verkehrsverbund in Deutschland.


[[Datei:BER Mar2012.jpg|mini|Flughafen Berlin Brandenburg]]
[[Datei:BER Mar2012.jpg|mini|Flughafen Berlin Brandenburg]]


Sechs Autobahntrassen verbinden den [[Bundesautobahn 10|Berliner Ring]] mit dem Bundesgebiet und weiteren Bereichen in Europa. Darunter sind die [[Bundesautobahn 11]] in Richtung Uckermark, die [[Bundesautobahn 24|A&nbsp;24]] nach Hamburg, die [[Bundesautobahn 12|A&nbsp;12]] nach Frankfurt/Oder und Warschau, die [[Bundesautobahn 13|A&nbsp;13]] nach Dresden und Prag, die [[Bundesautobahn 9|A&nbsp;9]] nach [[Leipzig]] und die [[Bundesautobahn 2|A&nbsp;2]] nach Hannover.
Sechs Autobahntrassen verbinden den [[Bundesautobahn 10|Berliner Ring]] mit dem Bundesgebiet und weiteren Bereichen in Europa. Darunter sind die [[Bundesautobahn 11]] in Richtung Uckermark, die [[Bundesautobahn 24|A&nbsp;24]] nach Hamburg, die [[Bundesautobahn 12|A&nbsp;12]] nach Frankfurt/Oder und Warschau, die [[Bundesautobahn 13|A&nbsp;13]] nach Dresden und Prag, die [[Bundesautobahn 9|A&nbsp;9]] nach [[Leipzig]] und München sowie die [[Bundesautobahn 2|A&nbsp;2]] nach Hannover und in das Ruhrgebiet mit Anschluss zu niederländischen und belgischen Nordseehäfen.


Berlin verfügt seit 2020 mit dem neuerbauten [[Flughafen Berlin Brandenburg]] (BER) über ein zentralisiertes Flughafensystem. Der ausgebaute Standort in Schönefeld, [[Brandenburg]] kann eine rechnerische Kapazität von über 40&nbsp;Millionen Passagieren im Jahr abfertigen. Je nach Passagierentwicklung soll der Flughafen für bis zu 55&nbsp;Millionen Passagiere ausgebaut werden.<ref>Flughafen Berlin-Brandenburg GmbH: [https://www.airportzentrale.de/flughafen-berlin-brandenburg-gmbh-jahresabschluss-und-ber-masterplan/53925/ Jahresabschluss und BER-Masterplan.] In: ''Airportzentrale.de,'' 7. Juli 2017, abgerufen am 1. Januar 2021.</ref>
Berlin verfügt seit 2020 mit dem neuerbauten [[Flughafen Berlin Brandenburg]] (BER) über ein zentralisiertes Flughafensystem. Der ausgebaute Standort in Schönefeld, [[Brandenburg]] kann eine rechnerische Kapazität von über 40&nbsp;Millionen Passagieren im Jahr abfertigen. Je nach Passagierentwicklung soll der Flughafen für bis zu 55&nbsp;Millionen Passagiere ausgebaut werden.<ref>Flughafen Berlin-Brandenburg GmbH: [https://www.airportzentrale.de/flughafen-berlin-brandenburg-gmbh-jahresabschluss-und-ber-masterplan/53925/ Jahresabschluss und BER-Masterplan.] In: ''Airportzentrale.de,'' 7. Juli 2017, abgerufen am 1. Januar 2021.</ref>
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[[Datei:IFA 2012 IMG 7647.JPG|mini|links|Die [[IFA (Messe)|IFA]] auf dem Messegelände]]
[[Datei:IFA 2012 IMG 7647.JPG|mini|links|Die [[IFA (Messe)|IFA]] auf dem Messegelände]]


Das Messegelände in Charlottenburg-Wilmersdorf rund um den Funkturm wurde im Jahr 1822 erstmals als Gewerbeausstelungsgelände genutzt und weist heute eine Hallenausstellungsfläche von 160.000&nbsp;m² und eine Freifläche von etwa 100.000&nbsp;m² aus. Betreiber ist der zu 99 % stadteigene Veranstaltungsträger [[Messe Berlin]].
Das Messegelände in Charlottenburg-Wilmersdorf rund um den Funkturm wurde im Jahr 1822 erstmals als Gewerbeausstellungsgelände genutzt und weist heute eine Hallenausstellungsfläche von 160.000&nbsp;m² und eine Freifläche von etwa 100.000&nbsp;m² aus. Betreiber ist der zu 99 % stadteigene Veranstaltungsträger [[Messe Berlin]].


Eine Vielzahl international relevanter Leitmessen sind auf dem Berliner Messegelände und auf dem [[Berlin ExpoCenter Airport]] in Brandenburg etabliert. Hierzu gehören u.&#8239;a. die Konsumelektronikmesse [[Internationale Funkausstellung|IFA]], die Tourismusbörse [[Internationale Tourismus-Börse Berlin|ITB]], die Luft- und Raumfahrtschau [[Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung Berlin|ILA Berlin Air Show]], die Schienenverkehrsmesse [[InnoTrans]], die Landwirtschaftsschau [[Grüne Woche]], die Ernährungsmesse [[Fruit Logistica]] sowie die Fachmesse für Erotik und Erwachsenenunterhaltung [[Venus Berlin]]. Der European Film Market findet während der [[Internationale Filmfestspiele Berlin|Berlinale]] im [[Martin-Gropius-Bau]].
Eine Vielzahl international relevanter Leitmessen sind auf dem Berliner Messegelände und auf dem [[Berlin ExpoCenter Airport]] in Brandenburg etabliert. Hierzu gehören u.&#8239;a. die Konsumelektronikmesse [[Internationale Funkausstellung|IFA]], die Tourismusbörse [[Internationale Tourismus-Börse Berlin|ITB]], die Luft- und Raumfahrtschau [[Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung Berlin|ILA Berlin Air Show]], die Schienenverkehrsmesse [[InnoTrans]], die Landwirtschaftsschau [[Grüne Woche]], die Ernährungsmesse [[Fruit Logistica]] sowie die Fachmesse für Erotik und Erwachsenenunterhaltung [[Venus Berlin]]. Der European Film Market findet während der [[Internationale Filmfestspiele Berlin|Berlinale]] im [[Martin-Gropius-Bau]] statt.


Die Kongresswirtschaft, zu der international, national sowie lokal ausgerichtete Tagungen, Informationsveranstaltungen und geschäftliche Zusammenkünfte aller Art gehören, ist ein weiterer Zweig der Berliner Wirtschaft. Eine Vielzahl von Hotels sind auf Tagungen eingestellt und erzielen hiermit einen wichtigen Teil ihres Jahresumsatzes. Das [[Estrel]] in [[Berlin-Neukölln|Neukölln]] ist mit 1125 Zimmern und einem Umsatz von 77,5&nbsp;Millionen Euro im Jahr 2019 [[Deutschland]]s größtes [[Hotel]] und eines der größten Kongresszentren Europas.<ref>[http://www.berliner-zeitung.de/estrel-hotel-im-guinness-buch-16912580 ''Estrel Hotel im Guinness Buch''.] In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 2. Juli 2016.</ref>
Die Kongresswirtschaft, zu der international, national sowie lokal ausgerichtete Tagungen, Informationsveranstaltungen und geschäftliche Zusammenkünfte aller Art gehören, ist ein weiterer Zweig der Berliner Wirtschaft. Eine Vielzahl von Hotels sind auf Tagungen eingestellt und erzielen hiermit einen wichtigen Teil ihres Jahresumsatzes. Das [[Estrel]] in [[Berlin-Neukölln|Neukölln]] ist mit 1125 Zimmern und einem Umsatz von 77,5&nbsp;Millionen Euro im Jahr 2019 [[Deutschland]]s größtes [[Hotel]] und eines der größten Kongresszentren Europas.<ref>[http://www.berliner-zeitung.de/estrel-hotel-im-guinness-buch-16912580 ''Estrel Hotel im Guinness Buch''.] In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 2. Juli 2016.</ref>
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In der Region Berlin-Brandenburg waren 2018 etwa 383.000 Personen in der Gesundheitsbranche tätig. Der Gesamtumsatz des Sektors betrug im selben Jahr rund 28&nbsp;Milliarden Euro. Das entsprach ca. 10 % der gesamten Wirtschaftsleistung in der Region.<ref>[https://www.ihk-berlin.de/produktmarken/branchen/Gesundheitswirtschaft/Brancheninformationen/Cluster_in_Zahlen/2271352 Cluster in Zahlen], IHK Berlin, abgerufen am 23. Januar 2018.</ref> In der pharmazeutischen Industrie waren rund 11.000 Mitarbeiter in Berlin-Brandenburg beschäftigt.
In der Region Berlin-Brandenburg waren 2018 etwa 383.000 Personen in der Gesundheitsbranche tätig. Der Gesamtumsatz des Sektors betrug im selben Jahr rund 28&nbsp;Milliarden Euro. Das entsprach ca. 10 % der gesamten Wirtschaftsleistung in der Region.<ref>[https://www.ihk-berlin.de/produktmarken/branchen/Gesundheitswirtschaft/Brancheninformationen/Cluster_in_Zahlen/2271352 Cluster in Zahlen], IHK Berlin, abgerufen am 23. Januar 2018.</ref> In der pharmazeutischen Industrie waren rund 11.000 Mitarbeiter in Berlin-Brandenburg beschäftigt.


Die Biotechnologie ist eine innovative Querschnittstechnologie, die durch überdurchschnittlichen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten gekennzeichnet ist. Die unmittelbare Nähe zu Hochschulen und Universitäten sowie die Einrichtung zahlreicher Technologieparks wie beispielsweise dem berlinbiotechpark Charlottenburg begünstigt Unternehmensansiedlungen. In der Hauptstadtregion sind rund 250 kleine und mittlere Biotechnologie-Unternehmen mit ca.&nbsp;6.200 Mitarbeitern in Produktion, Forschung und Entwicklung tätig (2018).<ref>[https://www.healthcapital.de/files/user_upload/Masterplan_Broschuere_Web.pdf Health Capital] (PDF; 1,0&nbsp;MB), healthcapital.de, abgerufen am 30. April 2022.</ref>
Die Biotechnologie ist eine innovative Querschnittstechnologie, die durch überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten gekennzeichnet ist. Die unmittelbare Nähe zu Hochschulen und Universitäten sowie die Einrichtung zahlreicher Technologieparks wie beispielsweise dem berlinbiotechpark Charlottenburg begünstigt Unternehmensansiedlungen. In der Hauptstadtregion sind rund 250 kleine und mittlere Biotechnologie-Unternehmen mit ca.&nbsp;6.200 Mitarbeitern in Produktion, Forschung und Entwicklung tätig (2018).<ref>[https://www.healthcapital.de/files/user_upload/Masterplan_Broschuere_Web.pdf Health Capital] (PDF; 1,0&nbsp;MB), healthcapital.de, abgerufen am 30. April 2022.</ref>


In Branchen der Medizintechnik sind im Jahr 2018 rund 14.000 Menschen beschäftigt. Zu den weltweit erfolgreichen Berliner Herstellern von Medizintechnik zählen unter anderem [[Berlin Heart]], [[Biotronik]] und [[Eckert &&nbsp;Ziegler]]. Außerdem hat die [[BioNTech]]-Tochter ''JPT Peptide Technologies'' ihren Sitz in Berlin.
In Branchen der Medizintechnik sind im Jahr 2018 rund 14.000 Menschen beschäftigt. Zu den weltweit erfolgreichen Berliner Herstellern von Medizintechnik zählen unter anderem [[Berlin Heart]], [[Biotronik]] und [[Eckert &&nbsp;Ziegler]]. Außerdem hat die [[BioNTech]]-Tochter ''JPT Peptide Technologies'' ihren Sitz in Berlin.
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In Berlin existierten 2014 insgesamt 65 Einkaufszentren.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/themen/koepfe/shopping-in-berlin-die-hauptstadt-platzt-aus-allen-naehten/9953814.html ''Die Hauptstadt platzt aus allen Nähten.''] In: ''[[Der Tagesspiegel]].'' 2. Juni 2014, abgerufen am 15. März 2018.</ref> Zu den bekanntesten Adressen zählt das [[KaDeWe]].
In Berlin existierten 2014 insgesamt 65 Einkaufszentren.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/themen/koepfe/shopping-in-berlin-die-hauptstadt-platzt-aus-allen-naehten/9953814.html ''Die Hauptstadt platzt aus allen Nähten.''] In: ''[[Der Tagesspiegel]].'' 2. Juni 2014, abgerufen am 15. März 2018.</ref> Zu den bekanntesten Adressen zählt das [[KaDeWe]].


Berlin ist Deutschlands umsatzstärkster Standort für den Immobilienhandel. 2016 wechselten Immobilien für 5,4&nbsp;Milliarden Euro in Berlin den Besitzer. 2015 lag der Umsatz bei 8&nbsp;Milliarden Euro.<ref>[https://www.immobilien-zeitung.de/1000039787/berlin-mit-muenchen-teuerster-investmentstandort-deutschlands ''Berlin mit München teuerster Investmentstandort Deutschlands.''] In: ''[[Immobilien Zeitung]].'' 11. Januar 2017, abgerufen am 15. März 2018.</ref>
Berlin ist Deutschlands umsatzstärkster Standort für den Immobilienhandel. 2016 wechselten Immobilien für 5,4&nbsp;Milliarden Euro in Berlin den Besitzer. 2015 lag der Umsatz bei 8&nbsp;Milliarden Euro, 2021 bei 23,8 Milliarden Euro.<ref>[https://www.immobilien-zeitung.de/1000039787/berlin-mit-muenchen-teuerster-investmentstandort-deutschlands ''Berlin mit München teuerster Investmentstandort Deutschlands.''] In: ''[[Immobilien Zeitung]].'' 11. Januar 2017, abgerufen am 15. März 2018.</ref><ref>{{Literatur |Titel=Rekordwert von 23,8 Milliarden Euro: So viel Geld wie nie in Berliner Immobilien investiert – Preise steigen weiter |Sammelwerk=Der Tagesspiegel Online |ISSN=1865-2263 |Online=https://www.tagesspiegel.de/berlin/so-viel-geld-wie-nie-in-berliner-immobilien-investiert--preise-steigen-weiter-5624146.html |Abruf=2022-10-26}}</ref>


Die [[Robert Lindner GmbH]], gegründet 1950, zählt zu den traditionsreichen Handelsunternehmen aus Berlin. Unter dem Filialnamen ''Lindner'' werden in der Stadt an mehr als 40 Standorten Feinkostprodukte verkauft, die aus eigener Herstellung stammen.
Die [[Robert Lindner GmbH]], gegründet 1950, zählt zu den traditionsreichen Handelsunternehmen aus Berlin. Unter dem Filialnamen ''Lindner'' werden in der Stadt an mehr als 40 Standorten Feinkostprodukte verkauft, die aus eigener Herstellung stammen.
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Das in diesem Bereich entstandene [[Cluster (Wirtschaft)|Cluster]] zieht die Aufmerksamkeit von Investoren auf sich. Die IT-Wirtschaft ist durch den starken Gründungswillen der Berliner und neu Zugezogener geprägt. Die Industrie und Handelskammer geht von etwa 1300 neu entstandenen Software-, Web- und IT-Unternehmen in den Jahren von 2008 bis 2011 aus.<ref>[https://www.tip-berlin.de/stadtleben/die-neue-grunderszene-berlin/ ''Die neue Gründerszene Berlin.''] In: ''Tip-Berlin.de,'' abgerufen am 1. Januar 2021.</ref>
Das in diesem Bereich entstandene [[Cluster (Wirtschaft)|Cluster]] zieht die Aufmerksamkeit von Investoren auf sich. Die IT-Wirtschaft ist durch den starken Gründungswillen der Berliner und neu Zugezogener geprägt. Die Industrie und Handelskammer geht von etwa 1300 neu entstandenen Software-, Web- und IT-Unternehmen in den Jahren von 2008 bis 2011 aus.<ref>[https://www.tip-berlin.de/stadtleben/die-neue-grunderszene-berlin/ ''Die neue Gründerszene Berlin.''] In: ''Tip-Berlin.de,'' abgerufen am 1. Januar 2021.</ref>


[[SAP]] betreibt in Berlin einen sogenannten Data-Space-Standort. Bis 2022 investiert der Software-Konzern rund 200&nbsp;Millionen Euro in ein neues Gebäude in dem über 1000 Mitarbeiter zusammengezogen werden.<ref>[https://news.sap.com/2019/09/sap-berlin-investment-200-million-euro/?source=social-global-sapnews-twitter-thoughtleadership-sapstory_branding-unspecified-spr-2670708877&campaigncode=CRM-YA19-SSO-BRSOCPT ''SAP Invests More Than 200 Million Euros into Digital Campus in Berlin.''] Bei: ''sap.com'', abgerufen am 9. Juli 2021.</ref> Die Firma [[Carbon Mobile]] ist einer der wenigen Hersteller, der Smartphones noch in Deutschland herstellt.<ref>[https://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article227623661/Carbon-1-Mk-II-im-Test-Das-kann-das-Carbon-Smartphone-aus-Deutschland.html ''Dieses Smartphone besteht aus einem revolutionären Werkstoff.''] In: ''[[Die Welt]]'', abgerufen am 17. Juli 2021.</ref> [[Strato]] hat seinen Hauptsitz sowie ein Rechenzentrum in Berlin.
[[SAP]] betreibt in Berlin einen sogenannten Data-Space-Standort. Bis 2022 investiert der Software-Konzern rund 200&nbsp;Millionen Euro in ein neues Gebäude, in dem über 1000 Mitarbeiter zusammengezogen werden.<ref>[https://news.sap.com/2019/09/sap-berlin-investment-200-million-euro/?source=social-global-sapnews-twitter-thoughtleadership-sapstory_branding-unspecified-spr-2670708877&campaigncode=CRM-YA19-SSO-BRSOCPT ''SAP Invests More Than 200 Million Euros into Digital Campus in Berlin.''] Bei: ''sap.com'', abgerufen am 9. Juli 2021.</ref> Die Firma [[Carbon Mobile]] ist einer der wenigen Hersteller, der Smartphones noch in Deutschland herstellt.<ref>[https://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article227623661/Carbon-1-Mk-II-im-Test-Das-kann-das-Carbon-Smartphone-aus-Deutschland.html ''Dieses Smartphone besteht aus einem revolutionären Werkstoff.''] In: ''[[Die Welt]]'', abgerufen am 17. Juli 2021.</ref> [[Strato]] hat seinen Hauptsitz sowie ein Rechenzentrum in Berlin. Die Kapazität der Rechenzentren am Standort Berlin und Umland gehört zu den größten in Deutschland und Europa – diese soll in den 2020ern u. a. durch NTT und Google erheblich ausgebaut werden. So gehört der Aufbau einer neuen Google-Cloud-Region Berlin-Brandenburg zu den strategischen Maßnahmen, für die Google bzw. Alphabet bis 2030 rund eine Milliarde Euro investieren möchte, um das Cloud-Geschäft weiter auszubauen.<ref>{{Internetquelle |autor=Jakob Jung |url=https://www.zdnet.de/88404110/ntt-berlin-2-geht-an-den-start/ |titel=NTT: Berlin 2 geht an den Start |datum=2022-10-13 |sprache=de-DE |abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://t3n.de/consent?redirecturl=%2Fnews%2Fgoogle-rechenzentrum-berlin-1502995%2F |titel=t3n – digital pioneers {{!}} Das Magazin für digitales Business |sprache=de |abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.stern.de/digital/internet--google-plant-grosses-rechenzentrum-suedlich-von-berlin-32775492.html |titel=Google plant großes Rechenzentrum südlich von Berlin |sprache=de |abruf=2022-10-26}}</ref>


=== Verkehrssystemtechnik ===
=== Verkehrssystemtechnik ===
In über 400 verkehrstechnischen Betrieben der Region Berlin-Brandenburg sind 2010 etwa 54.000 Mitarbeiter beschäftigt. Von ihnen arbeiten etwa 2000 als wissenschaftliche Mitarbeiter in Forschungszentren. Im Bereich der Verkehrssystemtechnik in den letzten Jahren ein Beschäftigungszuwachs zu verzeichnen. Handlungsfelder der Verkehrssystemtechnik sind die Bahntechnik, Kraftfahrzeugtechnik, Verkehrstelematik/Verkehrslogistik, Luft- und Raumfahrttechnik und der Bereich Binnenschifffahrt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.berlin.de/sen/wirtschaft/abisz/verkehr.html |titel=Verkehrssystemtechnik in Berlin |titelerg=Bedeutende Industrieunternehmen in der Region Berlin / Brandenburg |werk=berlin.de |hrsg=Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung |datum= |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120306143514/http://www.berlin.de/sen/wirtschaft/abisz/verkehr.html |archiv-datum=2012-03-06 |offline=1 |abruf=2018-05-17}}</ref>
In über 400 verkehrstechnischen Betrieben der Region Berlin-Brandenburg sind 2010 etwa 54.000 Mitarbeiter beschäftigt. Von ihnen arbeiten etwa 2000 als wissenschaftliche Mitarbeiter in Forschungszentren. Im Bereich der Verkehrssystemtechnik war in den letzten Jahren ein Beschäftigungszuwachs zu verzeichnen. Handlungsfelder der Verkehrssystemtechnik sind die Bahntechnik, Kraftfahrzeugtechnik, Verkehrstelematik/Verkehrslogistik, Luft- und Raumfahrttechnik und der Bereich Binnenschifffahrt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.berlin.de/sen/wirtschaft/abisz/verkehr.html |titel=Verkehrssystemtechnik in Berlin |titelerg=Bedeutende Industrieunternehmen in der Region Berlin / Brandenburg |werk=berlin.de |hrsg=Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung |datum= |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120306143514/http://www.berlin.de/sen/wirtschaft/abisz/verkehr.html |archiv-datum=2012-03-06 |offline=1 |abruf=2018-05-17}}</ref>


Berlin-Brandenburg ist seit 2010 eine [[Modellregionen Elektromobilität in Deutschland|Modellregion für Elektromobilität]]. In Berlin bildet dabei die Integration der verschiedenen Arten von Elektrofahrzeugen in das traditionelle Angebot des öffentlichen Nahverkehrs und des Tourismus, Mobilitäts- und Wohnungsdienstleistungen und innerstädtische Verteilerverkehre einen Schwerpunkt. In der Metropole gibt es seit einigen Jahren mehrere Pilotprojekte zu diesem Thema.
Berlin-Brandenburg ist seit 2010 eine [[Modellregionen Elektromobilität in Deutschland|Modellregion für Elektromobilität]]. In Berlin bildet dabei die Integration der verschiedenen Arten von Elektrofahrzeugen in das traditionelle Angebot des öffentlichen Nahverkehrs und des Tourismus, Mobilitäts- und Wohnungsdienstleistungen und innerstädtische Verteilerverkehre einen Schwerpunkt. In der Metropole gibt es seit einigen Jahren mehrere Pilotprojekte zu diesem Thema.

Das Berliner Unternehmen TIER Mobility gehört zu den weltweit führenden Anbietern für geteilte Mikromobilitätslösungen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lifepr.de/inaktiv/tier-mobility-gmbh-co-the-drivery/TIER-fuehrt-neues-E-Scooter-Modell-in-Deutschland-ein-und-modernisiert-damit-seine-Flotte-in-den-ersten-Staedten/boxid/909880 |titel=TIER führt neues E-Scooter-Modell in Deutschland ein und modernisiert damit seine Flotte in den ersten Städten, TIER Mobility GmbH c/o WeWork, Pressemitteilung - lifePR |abruf=2022-10-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Jo Beckendorff |url=https://radmarkt.de/nachrichten/stichwort-shared-micro-mobility-tier-mobility-schluckt-nextbike |titel=Stichwort Shared Micro-Mobility: Tier Mobility schluckt Nextbike |datum=2021-11-16 |sprache=de |abruf=2022-10-26}}</ref>


=== Optik ===
=== Optik ===
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Die [[Deutsche Bahn AG]] (DB AG oder DB) mit Sitz in Berlin ist mit einem Gesamtumsatz von 44&nbsp;Milliarden Euro im Jahr 2019 das größte Transport- und Logistikunternehmen in Europa. Die DB AG ist zu 100 % im Besitz der Bundesrepublik Deutschland. Unter dem Dach des DB-Konzerns bestehen rund 600 verbundene Unternehmen, die insgesamt über 320.000 Mitarbeiter beschäftigen. Der Schwerpunkt der Konzerndienstleistungen liegt im schienengebundenen Personenverkehr. Im Jahr 2016 wurden rund 4,4&nbsp;Milliarden Reisende befördert. Die Logistikunternehmen der DB transportierten im selben Jahr im Schienengüterverkehr außerdem 277&nbsp;Millionen Tonnen Güter.
Die [[Deutsche Bahn AG]] (DB AG oder DB) mit Sitz in Berlin ist mit einem Gesamtumsatz von 44&nbsp;Milliarden Euro im Jahr 2019 das größte Transport- und Logistikunternehmen in Europa. Die DB AG ist zu 100 % im Besitz der Bundesrepublik Deutschland. Unter dem Dach des DB-Konzerns bestehen rund 600 verbundene Unternehmen, die insgesamt über 320.000 Mitarbeiter beschäftigen. Der Schwerpunkt der Konzerndienstleistungen liegt im schienengebundenen Personenverkehr. Im Jahr 2016 wurden rund 4,4&nbsp;Milliarden Reisende befördert. Die Logistikunternehmen der DB transportierten im selben Jahr im Schienengüterverkehr außerdem 277&nbsp;Millionen Tonnen Güter.


Die [[Zeitfracht]] Unternehmensgruppe besteht aus mehreren dutzend Gesellschaften in den Bereichen Spedition, Transport und Logistik (insbesondere Straßen- und Luftfracht). Die Gruppe erwirtschaftet im Geschäftsjahr 2018 rund 3000 Beschäftigten einen Jahresumsatz von rund 500&nbsp;Millionen Euro.
Die [[Zeitfracht]] Unternehmensgruppe besteht aus mehreren dutzend Gesellschaften in den Bereichen Spedition, Transport und Logistik (insbesondere Straßen- und Luftfracht). Die Gruppe erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2018 mit rund 3000 Beschäftigten einen Jahresumsatz von rund 500&nbsp;Millionen Euro.


[[Captrain Deutschland]], eine Tochter der französischen [[SNCF]]-Gruppe im Güterverkehr, hat ihren Sitz in Berlin.<br>
[[Captrain Deutschland]], eine Tochter der französischen [[SNCF]]-Gruppe im Güterverkehr, hat ihren Sitz in Berlin.<br>
Zusammen mit der landeseigenen [[BEHALA]] betreibt Captrain außerdem die [[Industriebahn Berlin]].
Zusammen mit der landeseigenen [[BEHALA]] betreibt Captrain außerdem die [[Industriebahn Berlin]].


Die [[Delivery Hero]] SE ist eine börsennotierte Firma, die weltweit einen internetgestützten Lieferdienst für Essen betreiben. Am Berliner Hauptsitz beschäftigt das Unternehmen über 1000 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von etwa 1,5&nbsp;Milliarden Euro im Jahr 2019.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.businessinsider.de/themen/delivery-hero/ |titel=Delivery Hero |werk=Business Insider |hrsg= |datum= |abruf=2021-02-09 |sprache=}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://de.statista.com/themen/4897/delivery-hero/#:~:text=Der%20Umsatz%20von%20Delivery%20Hero,Millionen%20Euro%20im%20Jahr%202019. |titel=Statistiken zu Delivery Hero |werk=Statista |hrsg= |datum= |abruf=2021-02-09 |sprache=}}</ref>
Die [[Delivery Hero]] SE ist eine börsennotierte Firma, die weltweit einen internetgestützten Lieferdienst für Essen betreibt. Am Berliner Hauptsitz beschäftigt das Unternehmen über 1000 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von etwa 1,5&nbsp;Milliarden Euro im Jahr 2019.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.businessinsider.de/themen/delivery-hero/ |titel=Delivery Hero |werk=Business Insider |hrsg= |datum= |abruf=2021-02-09 |sprache=}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://de.statista.com/themen/4897/delivery-hero/#:~:text=Der%20Umsatz%20von%20Delivery%20Hero,Millionen%20Euro%20im%20Jahr%202019. |titel=Statistiken zu Delivery Hero |werk=Statista |hrsg= |datum= |abruf=2021-02-09 |sprache=}}</ref>


=== Landwirtschaft ===
=== Landwirtschaft ===

Version vom 26. Oktober 2022, 20:34 Uhr

Potsdamer Platz
Supercomputer im Konrad Zuse-Institut der Freien Universität
Konzertflügel der C. Bechstein Manufaktur

Die Wirtschaft Berlins hat nach der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 einen tiefgreifenden Strukturwandel durchlaufen. Das ökonomische Schwergewicht Berlins verlagerte sich vom produzierenden Sektor hin zu mehr Dienstleistungswirtschaft mit höherer Wertschöpfung. Die Industrie selbst durchlief einen Erneuerungsprozess von arbeits- hin zu wissensintensiver Produktion unter Einsatz von Hochtechnologien.

Mit einem städtischen Bruttoinlandsprodukt von 163 Milliarden Euro im Jahr 2021 ist Berlin die größte Stadtökonomie im deutschsprachigen Raum und die drittgrößte innerhalb der Europäischen Union.[1]

Zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen in Berlin gehören die Kreativ- und Kulturwirtschaft, der Tourismus, die Biotechnologie und Gesundheitswirtschaft mit Medizintechnik und pharmazeutischer Industrie, die Informations- und Kommunikationstechnologien, die Bau- und Immobilienwirtschaft, der Handel, die Optoelektronik, die Energietechnik sowie die Messe- und Kongresswirtschaft.

Berlin zählt zu den Weltstädten mit sehr hoher Lebensqualität.[2] Seit etwa 2010 entwickelt sich die Metropole zu den wesentlichen internationalen Zentren für innovative Unternehmensgründer und verzeichnet jährlich hohe Zuwachsraten bei der Anzahl der Beschäftigten.[3][4] Innerhalb Europas ist Berlin seit 2015 eines der wichtigsten Zielgebiete für Wagniskapital-getriebene Investitionen.[5][6]

Geschichte

Industrialisierung (1820–1918)

Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Berlin eine europäische Industriemetropole von internationalem Rang. Lokomotiven der Maschinenbaufabrik Borsig (gegründet: 1837) wurden nach ganz Europa exportiert, in der Elektroindustrie waren die Firmen Siemens & Halske (gegründet: 1847) und AEG (gegründet: 1883) weltbekannt. Die 1864 gegründete Schering AG hatte sich auf dem Gebiet der chemischen Industrie einen Namen gemacht. Sechs Jahre später wurde die heute größte deutsche Bank, die Deutsche Bank, gegründet. Alle diese Unternehmen spielen auch nach über einhundert Jahre langem Bestehen eine bedeutende wirtschaftliche Rolle.

1902 wurde die Industrie- und Handelskammer zu Berlin gegründet. 1903 wurde die Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H., ein Unternehmen der Funk- bzw. Nachrichtentechnik, gegründet. Durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 brach die Produktion in vielen mittelständischen und handwerklichen Betrieben der Stadt zusammen. Ein Teil der Großunternehmen hingegen konnte, aufgrund der enormen Kriegsproduktion, wirtschaftlich profitieren.

Weimarer Republik und Drittes Reich (1918–1945)

Das Bruttosozialprodukt erreichte erst wieder 1927 das Vorkriegsniveau. Die galoppierende Inflation Anfang der 1920er Jahre sorgte in der Bevölkerung für große Verunsicherung und führte zu einem florierenden Schwarzmarkt. Am 4. November 1923 kostete ein einziges Brot 420 Milliarden Mark.[7] Das vorläufige Ende der Krise wurde dadurch eingeleitet, dass das wertlos gewordene Papiergeld durch eine Währungsreform ab dem 15. November 1923 von der Rentenmark ersetzt wurde.[8]

Eröffnung der Linienverbindung zwischen Berlin und London 1922 durch die D.L.R.[9]

Das Rauchwarenunternehmen Max M. Frank entstand 1909. Die 1917 gegründete Filmproduktionsfirma UFA entwickelte sich im folgenden Jahrzehnt zu den erfolgreichsten Produktionsfirmen der Filmwelt. Am 6. Januar 1926 wurde die Deutsche Luft Hansa Aktiengesellschaft in Berlin gegründet. Der Flugzeugbestand der Fluggesellschaft umfasste am Gründungstag 162 Flugzeuge.[10][11]

Fritz Lang bei den Dreharbeiten für die UFA, 1929

Mit der Bildung von Groß-Berlin 1920 wurden zahlreiche Umlandzentren wie Charlottenburg und Schöneberg in das Berliner Stadtgebiet eingemeindet. Das Steueraufkommen der Stadt wuchs beträchtlich. Berlin wurde zur flächenmäßig zweitgrößten Stadt der Welt. Durch den Verwaltungsakt wurde die Grundlage für die Entstehung kommunaler Betriebe wie der BVG im Jahr 1928 gelegt.[12]

Im Jahr 1925 arbeiteten allein in der Berliner Metallindustrie in 15.000 Betrieben rund 400.000 Menschen. Der Börsenkrach an der New Yorker Börse 1929 löste eine Weltwirtschaftskrise aus, die auch für Europa schlimme Folgen hatte. In Berlin stieg die Zahl der Arbeitslosen auf bis zu 600.000 im Jahr 1932 an, die Arbeitslosenquote betrug rund 30 %. In dieser Zeit gab es bei Arbeitslosigkeit nur eine geringe und während der Krise noch sinkende soziale Absicherung. 1932 war die industrielle Produktion in Berlin auf die Hälfte von 1928 zurückgefallen.

Nach der „MachtergreifungHitlers 1933 wurden viele der jüdischen Unternehmer dazu gezwungen ihre Betriebe an dem NS-System nahestehende Personen zu verkaufen. Andere wurden enteignet, verfolgt und, soweit sie Deutschland nicht rechtzeitig verlassen konnten, in die Vernichtungslager deportiert. Die Verbände wurden gleichgeschaltet.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Berlin mit seiner Elektro- und Maschinenindustrie zur Waffenschmiede des „Dritten Reichs“. In den betreffenden Betrieben mussten auch viele Zwangsarbeiter arbeiten. Wegen der starken Bombardements verlegten viele Konzerne ihre Forschungs- und Entwicklungsabteilungen und später häufig auch die Führungsabteilungen aus der Hauptstadt in weniger gefährdete Gebiete Deutschlands. Der Bombenkrieg und der Kampf um Berlin ließen von den Produktionskapazitäten in der Stadt nicht viel übrig. Nach 1945 wurde durch Demontage ganzer Fabrikanlagen der Bestand weiter dezimiert.

Nachkriegszeit und Teilung (1945–1989)

Aufgrund der großflächigen Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs musste beim Wiederaufbau der Wohngebiete, der Infrastruktur und der Arbeitsstätten vielerorts bei Null begonnen werden. Die politische Teilung der Stadt und die Blockade West-Berlins erschwerten den Neuanfang in den ersten fünf Jahren nach Kriegsende. Für die Westsektoren Berlins stellten der Marshall-Plan der USA sowie die Hilfe der Bundesrepublik Deutschland in dieser Zeit eine Hilfe dar.

Seit 1969 werden im BMW-Werk Berlin Motorräder für den Weltmarkt produziert. (Modell aus dem Jahr 1973)

Viele Jahre war die Berliner Wirtschaft auf Hilfe und Subventionen angewiesen. Vor allem die Subventionen brachten aber auch Mitnahmeeffekte mit sich. Der Begriff der „verlängerten Werkbank“ westdeutscher Unternehmen, die in Berlin nur geringste Teile ihrer Fertigung vornehmen ließen, dafür aber die volle Berlin-Subvention einstreichen konnten, machte die Runde.

Der Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 brachte für die Stadt die nächste tiefgreifende Zäsur mit sich. Die Bewohner Ost-Berlins und der Deutschen Demokratischen Republik konnten nun nicht mehr ausreisen, West-Berlin war zur politischen und wirtschaftlichen Insel geworden. 50.000 Pendler aus Ost-Berlin konnten nicht mehr in West-Berlin zur Arbeit gehen. In den Folgejahren wurde West-Berlin als Industriestandort durch die Umsiedlung ganzer Betriebe, sowie die vielerorts drastische Reduzierung der Arbeitsplätze (nicht nur durch Rationalisierung) geschwächt. Der West-Berliner Arbeitsmarkt wurde immer stärker von der öffentlichen Beschäftigung, der Wissenschaft und dem Dienstleistungssektor geprägt. Ost-Berlin blieb für die DDR-Wirtschaft zugleich weiterhin der Schwerpunkt der industriellen Produktion.

Die zentralistische und ebenfalls hoch subventionierte Planwirtschaft der DDR konnte jedoch keinen wirtschaftlichen Aufschwung erreichen. Veraltete Anlagen sowie Rohstoff- und Devisenmangel verhinderten, dass die DDR-Wirtschaft mit den technologischen Entwicklungen im internationalen Maßstab Schritt halten konnte. Nach der politischen Wende 1989 brachen die Absatzmärkte vieler Ost-Berliner-Betriebe gleichsam mit den politischen Systemen zusammen. Hunderte von Betrieben und weit über Hunderttausend von Arbeitsplätzen wurden in der Folgezeit wegen geringer Wettbewerbsfähigkeit im Ostteil der Stadt abgebaut.

Berliner Republik (seit 1990)

Das Ludwig-Erhard-Haus, Sitz der Berliner Börse seit 1997

Die Isolation West-Berlins wurde durch die deutsche Wiedervereinigung im Oktober 1990 beendet. Somit war die Voraussetzung für die erneute wirtschaftliche Einheit von Ost- und Westteil der Stadt gegeben. Die infrastrukturellen Verflechtungen mit dem Umland in Brandenburg nahmen stark zu.

Das Heizkraftwerk Mitte wird seit 2003 von der Vattenfall GmbH betrieben

Die industrielle Fertigung verlor in den 1990er Jahren zunächst dramatisch an Bedeutung. Im Zuge des wirtschaftlichen Strukturwandels entwickelten sich die Schwerpunkte in Berlin nach dem Jahr 2000 auf den Dienstleistungssektor und die industrielle Produktion wurde zugunsten innovativer Branchen verlagert.[13]

Die arbeitende Bevölkerung im Ballungsgebiet Berlin wächst seit etwa 2005, innovative Wirtschaftscluster ziehen seitdem Unternehmer an und machten Berlin zur Gründungshauptstadt Deutschlands. Mit einem BIP von 90,6 Milliarden Euro löste Berlins Stadtökonomie 2006 die von Hamburg als führende in Deutschland ab.[14][15] Zwischen 2006 und 2010 lag die Gründerquote in Berlin auf dem deutschlandweit höchsten Wert von 2,67 %. Die Wirtschaftsleistung wuchs in dem Zeitraum um knapp 13 % und damit doppelt so stark wie die des Bundes.

Smartphone von Carbon Mobile, 2021

Im Dienstleistungssektor wurde im Jahr 2010 von etwa 80 % der Berliner Erwerbstätigen ein Anteil an der städtischen Bruttowertschöpfung von über 67 % erwirtschaftet. Das produzierende Gewerbe bot für etwa 8 % der Erwerbstätigen einen Arbeitsplatz, erwirtschaftete jedoch einen Anteil von fast 15 % der Berliner Wertschöpfung im Jahr 2010. Innerhalb der Berliner Industrie lag die Exportquote 2009 bei rund 45 %. Die bedeutendsten Warengruppen der Berliner Exporte waren derzeit pharmazeutische Erzeugnisse, elektrische Ausrüstungen und Kraftmaschinen.[16]

In den Jahren 2020 und 2021 fiel die Berliner Wirtschaft in die schwerste Krise seit der Wiedervereinigung. Durch zahlreiche behördlich angeordnete Einschränkungen in Folge der COVID-19-Pandemie mussten erhebliche Teile der Kulturwirtschaft, der Messe- und Kongresswirtschaft, des Einzelhandels und der Gastronomie ihren Betrieb einstellen. Rund 200.000 Arbeitnehmer wurden in Kurzarbeit versetzt oder wurden arbeitslos. In der Folgezeit brach der Tourismus und der Flugverkehr nach Berlin um mehr als 80 % ein. Durch die ausbleibende kulturelle Anziehungskraft stoppte der Zuzug nach Berlin aus dem In- und Ausland.

Nachdem die Einwohnerzahl in Berlin 2021 wieder um 13.400 zugenommen hatte, wuchs diese allein im ersten Halbjahr 2022 um 48.200 – mit einer Zunahme um 1,3 % war dies erneut der prozentual stärkste Zuwachs unter allen Bundesländern.[17][18]

Im Sommer des Jahres 2022 erreichte Berlin mit einer Bettenauslastung von 94 % eine der höchsten Bettenauslastungsquoten unter Städtereisezielen weltweit, die etwa um 5 %-Punkte über derjenigen in New York City lag.[19]

Sowohl im Städtetourismus als auch im Zuzug aus dem In- und Ausland zeigten sich u. a. Nachholeffekte aus den vorangegangenen beiden Jahren.[20][21][22]

Laut einer Senats-Prognose vom Oktober 2022 soll die Einwohnerzahl in den nächsten Jahren kontinuierlich weiterwachsen und in absehbarer Zeit die Marke von 4 Millionen Einwohnern – wie zuerst 1925 – wieder erreichen bzw. überschreiten.[23][24]

Um den Einwohnerzuwachs aufzunehmen, sollen bis Anfang der 2030er Jahre 200.000 neue Wohnungen gebaut werden. Zudem sollen mehrere Millionen Quadratmeter neuer Büroflächen entstehen, um dem wachsenden Bedarf – insbesondere des Dienstleistungssektors – nach modernen Büroflächen gerecht zu werden. Die geplanten Bauvolumina sollen insbesondere durch verstärkten Hochhausbau, Aufstockung, Lückenschließung und Nachverdichtung erzielt werden. Bis Ende der 2030er Jahre wird mit einem Anstieg der Erwerbstätigenzahl auf mehr als 3 Millionen und einem Anstieg des BIP auf weit mehr als 200 Milliarden Euro gerechnet. Es wird zudem damit gerechnet, dass allein die Zahl der Einpendler nach Berlin bis in die 2030er Jahre um mehr als 500.000 steigt und die Hauptstadt zunehmend auf das Umland und weite Teile der neuen Bundesländer und darüber hinaus wirtschaftlich ausstrahlt.[25][26][27][28][29]

Entwicklung der Bedeutung der Berliner Stadtökonomie

Insbesondere die Berliner Finanzwirtschaft konnte vor dem Ersten und auch noch vor dem Zweiten Weltkrieg eine herausragende Bedeutung einnehmen. So war die Berliner Börse vor dem Ersten Weltkrieg gleich nach der in London und gleichauf mit derjenigen in New York City die weltweit bedeutendste.[30] Vor dem Zweiten Weltkrieg und der Teilung nahm Berlin mit mehr als 4,3 Millionen Einwohnern die Stellung einer Primatstadt für das Deutsche Reich ein.[31] Mehr als 10 % der deutschen Wirtschaftsleistung wurden 1938 in Berlin erwirtschaftet.[32] Berlin war bereits im Kaiserreich und in der Weimarer Republik das unangefochtene Banken-, Versicherungs- und Hightech-Industrie-Zentrum des Deutschen Reiches.[30] Insbesondere aufgrund der Teilung wurden die Banken aus Berlin vor allem nach Frankfurt a. M. und die Berliner Versicherungen vor allem nach München verlagert.[30] 1950 sank der Anteil Berlins an der gesamtdeutschen Wirtschaftsleistung – gegenüber 1938 – um mehr als 5 %-Punkte und verharrte seitdem noch unter halbiertem Niveau, wohingegen der Anteil von den Regionen um Frankfurt a. M. und München jeweils – kontinuierlich bis 1990 – um mehr als 2,5 %-Punkte zunahm, was im Falle der Münchner Region mehr als einer Verdoppelung entsprach.[32] Zudem führte u. a. die Berlin-Zulage dazu, dass nach der Teilung insbesondere einfache, standardisierte Massenproduktionen in (West-)Berlin angesiedelt wurden.[33] Nach 1990 setzte sich unter anderem der damalige Bundesfinanzminister Waigel für eine zeitnahe Streichung der Berlin-Zulage ein.[34] Im Zuge der Streichung der Berlin-Zulage und weiterer Förderinstrumente bis Mitte der 1990er Jahre wurde das Betreiben von einfachen Massenproduktionen in (West-)Berlin unrentabel und in der Folge kam es innerhalb weniger Jahre zum Abbau von weit mehr als 100.000 Industrie-Arbeitsplätzen allein in West-Berlin – zusätzlich zum abrupten Abbau von 300.000 zumeist einst industriellen „Treuhand-Jobs“ in Ost-Berlin.[35][36] Durch die entstandene Massenarbeitslosigkeit stiegen die Sozialkosten und infolgedessen die Verschuldung.[37][38] Berlin musste im Zuge rigorosen Sparens infolge eingebrochener Einnahmen und zusammengestrichener Bundes-Zuwendungen die Anzahl der Mitarbeiter in den Verwaltungen so stark abbauen, dass die Verwaltungen zum Teil „dysfunktional“ wurden.[39] Zudem wies Berlin über viele Jahre eine der niedrigsten öffentlichen Investitionsquoten aller Bundesländer auf.[40][41] Daraus resultiert bis heute ein Sanierungsstau in Höhe von insgesamt weit mehr als 10 Milliarden Euro, der auch bis 2026 nicht abgebaut werden wird.[42][43][44][45] 1995-2005 stagnierte die Wirtschaftsleistung in Berlin, weshalb dieses Jahrzehnt – nicht nur wirtschaftlich – auch als „verlorenes Jahrzehnt“ bezeichnet wird.[46][47] Es kam zu einem erheblichen Anstieg von Armut, Privatverschuldung, Drogenabhängigkeit, Obdachlosigkeit, Kriminalitätsrate und allgemeiner Verwahrlosung.[48][49][50][51][52][53][54] Berlin galt zunehmend als „grey city“/ „graue Stadt“ und „failed state“/ „gescheiterter Staat“.[55][56][57] Verschiedene Medien – wie etwa die Frankfurter FAZ und die Münchner Medien SZ und Focus – prägten in der Folgezeit das Bild von Berlin als einer „selbstverschuldet-unfähigen“, „dreckigen“, „hässlichen“, „heruntergekommenen“ Stadt, der nichts gelänge.[58][59][60] Nach 1990 setzten sich zudem Politiker wie der damalige Bundes-Verkehrsstaatssekretär Knittel dafür ein, dass mit dem neuen Berliner Flughafen keine Konkurrenz für das Münchner Interkontinental-Drehkreuz entsteht.[61] Ferner sprach sich etwa Horst Seehofer dafür aus, Olympische Spiele (2036) – die als globales Großereignis zu einem Imagegewinn und Infrastrukturausbau in der Hauptstadt führen könnten – auf keinen Fall in Berlin stattfinden zu lassen.[62] U. a. infolge des fehlenden Interkontinental-Drehkreuzes und des medial beeinflussten, insbesondere in deutschen konservativen Kreisen beeinträchtigten Images Berlins sind bislang nur wenige einst in Berlin gegründete Weltkonzerne mit ihren Zentralen dorthin zurückgekehrt.[63][64][65][66] Die deutsche Finanzwirtschaft bleibt dementsprechend weit von ihrer einstigen hohen Konzentration in Berlin entfernt und liegt weiterhin weit etwa hinter dem hoch-konzentrierten Standort London/ UK zurück.[67][68][69] Durch den in Berlin bereits sehr lange ausgeprägten besonderen Gründergeist und ein hohes Maß an Innovativität konnte die Berliner Stadtökonomie die Phase der Stagnation – trotz der eingeschränkten politischen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen sowie der in der älteren deutschen Wirtschaftselite u. a. noch als Folge des Kalten Krieges und der Teilung weit verbreiteten Skepsis gegenüber dem Standort – überwinden und eine Zeit des erneuten nachhaltigen Wachstums begann (ab etwa 2006).[70][65][66] Berlin konnte sich im 21. Jahrhundert als Anziehungspunkt für digitale Nomaden und für globales junges Talent etablieren.[71][72][73] So stieg Berlin etwa gemäß GFCI-31-Ranking von März 2022 auf Rang 12 beim „Wohnortwunsch globaler Talente der Finanzbranche“ auf und war hierbei der mit Abstand bestplatzierte Standort im deutschsprachigen Raum.[74]

Wirtschaftsdaten

Erwerbstätige & Arbeitslose in Berlin[75]
Jahr AL ET DL PG
1995 15,0 % 1653,7 1279,9 372,8
1997 16,4 % 1593,0 1259,3 332,6
1999 17,5 % 1578,3 1276,4 300,9
2001 17,3 % 1591,2 1324,6 265,4
2003 20,6 % 1544,9 1311,6 232,1
2005 19,3 % 1553,0 1337,0 215,0
2007 16,3 % 1606,7 1397,0 208,8
2009 13,7 % 1665,1 1454,3 210,2
2011 11,9 % 1709,2 1493,3 215,3
2015 09,4 % 1846,3 1624,2 221,2

AL = Arbeitslosenquote
ET = Erwerbstätige in Tsd.
DL = Dienstleistungsbereiche in Tsd.
PG = Produzierendes Gewerbe in Tsd.

Bruttoinlandsprodukt

Im Jahr 2017 betrug das nominale Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes Berlin 136,6 Milliarden Euro,[76] was einer Veränderung von + 3,1 % gegenüber 2016 bedeutet (Deutschland: + 2,2 %).[76] Berlins Wirtschaftswachstum lag damit im sechsten Jahr in Folge über dem Durchschnitt der bundesdeutschen Wachstumsrate. Das BIP pro Kopf betrug im Jahr 2019 etwa 42.000 Euro und lag damit erstmals seit 1990 über dem gesamtdeutschen BIP pro Einwohner von 41.400 Euro.[77]

Berlins städtische Wirtschaft ist im Jahr 2020 gemessen am nominalen BIP nach Paris und Madrid und vor Rom die drittgrößte innerhalb der Europäischen Union.

Im Vergleich mit dem regionalen BIP (in Kaufkraftstandards) je Einwohner erreichte Berlin in der EU (EU-27: Indexzahl 100) im Jahr 2008 einen Index von 99, Brandenburg von 82 und Deutschland von 116. Im Jahr 2016 erreichte Berlin einen Index von 118, Brandenburg von 89 und Deutschland von 124.[78]

Arbeitsmarkt

Nach der Wiedervereinigung im Jahr 1990 hat sich der Arbeitsmarkt in Berlin stark verändert. Von 1991 bis 2006 wurden etwa 260.000 Industrie-Arbeitsplätze abgebaut.[79] Das Land Berlin hat aufgrund vieler Doppelstrukturen in der Verwaltung und im Öffentlichen Dienst zwischen 1995 und 2015 etwa 60.000 Stellen abgebaut.

Die Zahl der Erwerbstätigen in Berlin lag im Jahr 2021 bei 2,09 Millionen Personen. Das sind 22.000 mehr als im Vorjahr. Berlin verzeichnete damit die stärkste Zuwachsrate bei der Zahl der Erwerbstätigen unter allen deutschen Ländern.[80]

Die Arbeitslosenquote lag im September 2018 bei 7,9 % (0,8 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr) und erreichte den niedrigsten Stand seit 1991.[81] 16,5 % der Einwohner bezogen im Jahr 2015 Leistungen nach dem SGB II.[82]

Dennoch verspüren Berliner Unternehmen seit 2010 Fachkräfteengpässe – und zwar nicht nur im Bereich der Hochqualifizierten, sondern auch bei Absolventen mit dualer Ausbildung und Weiterbildungsabschlüssen,[83] was allerdings auch mit den, im Vergleich zu westlichen Bundesländern, deutlich geringeren Löhnen und Gehältern in einem Zusammenhang stehen kann.[84]


Quelle: Statistik Berlin Brandenburg[85]

Land Berlin

Standort der Senatskanzlei Wissenschaft und Forschung

Im Berliner Landesdienst, der aus Haupt- und Bezirksverwaltung besteht, waren im Jahr 2015 insgesamt 127.035 Beschäftigte tätig. Im öffentlichen Dienst in Berlin waren 193.110 Personen beschäftigt.[86]

Die bereinigten Einnahmen des Landes Berlin betrugen 2017 rund 27,7 Milliarden Euro (2014: 23,8 Milliarden Euro). Die bereinigten Ausgaben im Jahr 2017 betrugen rund 26,6 Milliarden Euro (2014: 23,0 Milliarden Euro).[87] Die Einnahmen des Landes Berlin an Steuern, Länderfinanzausgleich und Allgemeine Bundesergänzungszuweisungen im Jahr 2017 beliefen sich auf 15,4 Milliarden Euro.[88]

Das Land Berlin war 2011 mit 62,9 Milliarden Euro verschuldet. Die Schulden stiegen insbesondere in den 1990er Jahren an. Aufgrund der guten Konjunktur seit 2012 konnte die Verschuldung auf 57,6 Milliarden Euro im Jahr 2019 reduziert werden. Durch die Wirtschaftskrise 2020–2021 infolge der COVID-19-Pandemie erhöhte sich der Schuldenstand zum Ende des Jahres 2020 auf 63,7 Milliarden Euro.[89] 2021 betrug das vorläufige Haushaltsdefizit 151 Millionen Euro.[90]

Import und Export

Im Jahr 2010 wurden physische Waren, die die Landesgrenze der Bundesrepublik Deutschland überschreiten, im Wert von rund 22 Milliarden Euro in Berlin ein- und ausgeführt. Bis zum Jahr 2019 stieg der Warenwert auf rund 30 Milliarden Euro.[91]

Berlin ist – wie Deutschland – in großem Umfang abhängig von Importen, die Dienstleistungen und Produkte der IT-, Software- und internetzentrierten Industrie betreffen. Erhebliche Umsätze machen Warenimporte der Film-, Musik- und Spieleindustrie aus. Rohstofflieferungen, insbesondere für die lokale Energiewirtschaft, zählen ebenfalls zu den größten Importgütern.

Berlin verzeichnete 2016 die höchste Geburtenzunahme seit 1990. (A. Gerst mit Kindern)

Durch die im internationalen Vergleich verhältnismäßig gering ausgeprägte Wertschöpfung und Markenbildung exportieren die in Berlin ansässigen Unternehmen vorwiegend Waren und Dienstleistungen in Nischenmärkten.

Die bedeutendsten Warengruppen der Berliner Exporte waren im Jahr 2019 pharmazeutische Erzeugnisse, elektrische Ausrüstungen und Maschinen.[92] Zum Export von in Berlin erzeugten Dienstleistungen gibt es keine Datenerhebung.

Soziales

Das durchschnittliche Bruttojahresgehalt von Vollzeitarbeitenden in Berlin lag im Jahr 2020 bei 53.408 Euro.[93]

Im Jahr 2017 war in Berlin ein Anteil von 12,6 % der erwachsenen Bevölkerung überschuldet (Deutschland: 10,0 %).[94]

41.087 Mädchen und Jungen kamen in Berlin im Jahr 2016 auf die Welt. Das war die höchste Anzahl an Neugeborenen in der Stadt seit 1990.[95]

Insgesamt lebten 830.461 gering- bis nichtbeschäftigte Rentenempfängerinnen und Rentner im Jahr 2020 in Berlin.[96]

Standortfaktoren

Berlin zählt seit 2011 zu den stark wachsenden Metropolen in Europa und gilt als Weltstadt mit einer hohen Lebensqualität

Berlin ist die Bundeshauptstadt der Bundesrepublik Deutschland, der weltweit viertgrößten Volkswirtschaft. Die Metropole ist Teil der Eurozone und der Europäischen Union, einem der größten Binnenmärkte der Welt. Wirtschaftsgeografisch bildet Berlin den Kern der Metropolregion Berlin-Brandenburg, die etwa sechs Millionen Einwohner umfasst.

Berlin zeichnet sich als Standort durch die Internationalität, die relativ niedrigen Mieten, das vielfältige kulturelle Angebot, die zahlreichen Grünflächen in der Stadt und die Nähe zu verschiedenen Naherholungsgebieten sowie einen gut ausgebauten ÖPNV aus. Durch zahlreiche im Stadtgebiet angesiedelte Technologieparks und die insgesamt 79 wissenschaftlichen Einrichtungen ist Berlin eine Wissenschaftsregion. Die große Anzahl an Hochschulabsolventen bietet vor allem innovativen Unternehmen ein großes Fachkräftepotential.

In den unterschiedlichsten international angelegten Studien wird die Lebensqualität der Stadt Berlin als überdurchschnittlich bewertet.[97] Der Global Power City Index aus Japan listete im Jahr 2017 Berlin im Vergleich der Lebensqualität auf Platz 1 von 44 untersuchten Weltstädten.[98]

Bildung und Forschung

Die Humboldt-Universität zu Berlin ist eine von drei Exzellenz-Universitäten in der Stadt

In Berlin gibt es elf staatliche Hochschulen und 22 staatlich anerkannte private Hochschulen an denen rund 180.000 Studenten (Wintersemester 2016/17) eingeschrieben sind. Im Jahr 2010 schlossen an den Berliner Hochschulen knapp 25.000 Studenten ihr Studium ab. Außerdem sind in der Stadt jeweils sechs Einrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft und der Fraunhofer-Gesellschaft, 16 Einrichtungen der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz und circa 18 weitere Forschungseinrichtungen und -verbünde angesiedelt.

So hat Berlin pro Kopf deutschlandweit die höchste Forscher- und Akademikerdichte, insgesamt sind an 79 Einrichtungen etwa 200.000 Menschen in Wissenschaft und Forschung aktiv. In Berlin bestehen Kooperationen von Wirtschaft und Wissenschaft. Ein Beispiel ist das Technologiezentrum Berlin-Adlershof in dem sechs Institute der Humboldt-Universität und etwa 1000 Unternehmen in direkter Nähe zueinander angesiedelt sind.

Die European School of Management and Technology (ESMT) zählt zu den international renommiertesten privat geführten Wirtschaftsakademien.[99]

Infrastruktur

Berliner Hauptbahnhof

In Berlin treffen sich zehn Bahn-Hauptstrecken, die die Stadt zu einem europäischen Bahnknoten machen. Mit täglich rund 300.000 Reisenden ist der Berliner Hauptbahnhof Europas größter Kreuzungsbahnhof. Hochgeschwindigkeitsstrecken, die mit dem ICE bedient werden, führen nach Hamburg, Frankfurt, Köln oder München. Direktverbindungen nach Dresden, Prag, Wien oder Warschau sind auf EC-Strecken möglich. Nach Amsterdam existiert eine IC-Direktverbindung (Stand:2018).

Mit S-Bahn, U-Bahn, Regionalbahn, Straßenbahn, Bussen, Fähren und einer Seilbahn hat Berlin einen sehr umfangreichen ÖPNV. Das Netz der Berliner U-Bahn und S-Bahn zählt, gemessen an der zusammengerechneten Streckenlänge, zu den zehn größten schienengebundenen Städte-Nahverkehrssystemen der Welt. Tariflich zusammengefasst ist der ÖPNV Berlins durch den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB), dem flächengrößten Verkehrsverbund in Deutschland.

Flughafen Berlin Brandenburg

Sechs Autobahntrassen verbinden den Berliner Ring mit dem Bundesgebiet und weiteren Bereichen in Europa. Darunter sind die Bundesautobahn 11 in Richtung Uckermark, die A 24 nach Hamburg, die A 12 nach Frankfurt/Oder und Warschau, die A 13 nach Dresden und Prag, die A 9 nach Leipzig und München sowie die A 2 nach Hannover und in das Ruhrgebiet mit Anschluss zu niederländischen und belgischen Nordseehäfen.

Berlin verfügt seit 2020 mit dem neuerbauten Flughafen Berlin Brandenburg (BER) über ein zentralisiertes Flughafensystem. Der ausgebaute Standort in Schönefeld, Brandenburg kann eine rechnerische Kapazität von über 40 Millionen Passagieren im Jahr abfertigen. Je nach Passagierentwicklung soll der Flughafen für bis zu 55 Millionen Passagiere ausgebaut werden.[100]

Bis zum Jahr 2026 will die Deutsche Telekom eine Million Glasfaseranschlüsse mit einer Übertragungsrate von bis zu 1 Gbit/s aufbauen.[101] Im gesamten Stadtgebiet sind mobile Breitbandanwendungen über UMTS- und LTE-Netze garantiert (Stand: 2017).[102] Seit 2019 wird in der Stadt der Mobilfunkstandard 5G installiert.[103] Außerdem gibt es im Jahr 2020 etwa 5000 kostenfreie WLAN-Orte in der Stadt.

Gründerszene

Factory Berlin, Campus für Gründer an der Bernauer Straße

Die Gründer- und Start-up-Szene Berlins sorgt insbesondere seit den späten 2000er Jahren für einen steten Zuwachs an Arbeitsplätzen, Innovation, Kaufkraft und Internationalität des Berliner Wirtschaftsumfeldes.[104][105] In den Jahren 2018 und 2019 wurden deutschlandweit in Berlin die meisten Start-ups gegründet.[106] 2019 wurde in Deutschland mit 3,7 Milliarden Euro am meisten Risikokapital in Berliner Start-ups investiert.[107]

Einer stadtökonomischen Untersuchung Berlins von 2014 zufolge sei im urbanen Umfeld eine hohe Einwohnerdichte und ein lebendiges Ausgeh- und Kulturleben für die Gründerszene wichtig, die Arbeit und Leben nah beieinander zusammenbringt.[108]

Entscheidend für den Erfolg von Start-ups und Unternehmensgründern insgesamt sei laut einer RKW-Studie von 2015 ein „fruchtbares regionales Gründer-Ökosystem“ bzw. gründerfreundliches Klima, das durch das Zusammenspiel von Talenten, erfolgreichen Unternehmern, Finanzierungsmöglichkeiten, Bildungseinrichtungen, potenziellen Kunden, leistungsfähiger Infrastruktur, die Offenheit für Innovationen, Kreativität und eine hohe Lebensqualität entstehe. In Berlin sei diese Dynamik gegeben.[109]

Standortnachteile

Zu den Schwächen des Standorts zählt die ineffiziente und wenig innovative städtische Verwaltung des Landes Berlin (Stand: 2018).[110] Von der Parteienlandschaft des Abgeordnetenhauses gehen zudem wenige Initiativen zur strategischen Standort- oder Wohlstandsentwicklung aus. Der seit 2016 im Amt befindliche Senat ist für seine unternehmens- und wirtschaftskritische Haltung bekannt.[111] Sowohl der Berliner Senat als auch die Oppositionsparteien genießen laut Umfragen nur einen sehr unterdurchschnittlichen Rückhalt bei der Wahlbevölkerung (Stand: 2017).[112]

Zu den Schwächen des Berliner Hochschulstandorts zählt die Trennung von Forschungsinstituten und Hochschulen und der daraus resultierenden verminderten internationalen Wahrnehmung der wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit. Die nach 1945 eingeleitete Abkehr vom Humboldtschen Bildungsideal in Deutschland führte zu einem aufgeteilten Forschungs- und Bildungssystem, dem es im globalen Kontext an Sichtbarkeit und Markenprofilierung fehlt. Spitzenleistungen an Berliner Forschungsinstituten werden deshalb medial nicht mit städtischen Universitäten in Zusammenhang gebracht, was zu Reputationsverlusten führt.

Wirtschaftszweige

Zu den tragenden privatwirtschaftlich und teils staatlich getriebenen Branchen in Berlin zählen u. a. die Bereiche Tourismus, Biotechnologie/Medizintechnik/Pharma, Medien/Informations- und Kommunikationstechnologie, Verkehrstechnik und Logistik, Optik und Photonik, sowie Energietechnik.

Kreativwirtschaft

Dreharbeiten für einen Werbefilm in Berlin

Berlin hat sich seit dem Jahr 2000 zu einer wichtigen europäischen Metropole für die Kreativ- und Kulturwirtschaft entwickelt. 2006 wurde Berlin in das Creative Cities Network der Unesco aufgenommen.[113][114]

Im Jahr 2009 erwirtschafteten in der Kreativ- und Kulturwirtschaft knapp 160.000 Erwerbstätige in 25.500 Unternehmen einen Umsatz von rund 12,8 Milliarden Euro. Gemeinsam mit dem IKT-Sektor erwirtschaftet der Medien-, Kreativ- und Kulturbereich somit rund 16 % des Berliner Gesamtumsatzes (2009).[115]

2014 zählte die Berliner Medien- und Unterhaltungsbranche zu zehn umsatzstärksten Medienstandorten der Welt.[116] Die Branche ist jedoch geprägt durch kleine und mittlere Unternehmen und hat noch keine wesentlich international erfolgreichen Konzerne hervorgebracht. Die Studiocanal GmbH, eine Vivendi-Tochter, hat ihren Sitz in Berlin.

Innerhalb der Kulturwirtschaft spielt die Musikbranche mit etwa 14.000 Beschäftigten im Jahr 2018 eine besondere Rolle. Über 10 % aller Musikunternehmen Deutschlands haben ihren Sitz in Berlin.[117]

Bank- und Finanzwirtschaft

Geschäftshaus der DKB

Die Deutsche Kreditbank (DKB) ist ein Kreditinstitut und 100 %ige Tochtergesellschaft der Bayerischen Landesbank. Mit einer Bilanzsumme von 76,5 Milliarden Euro stand die DKB 2015 an 16. Stelle in der Liste der größten Banken in Deutschland.

Die Börse Berlin ist eine Regionalbörse in der Metropole. 2016 verzeichnete die Börse einen Gesamtumsatz von 63,7 Milliarden Euro. Handelsteilnehmer waren 61 Kreditinstitute, 29 Finanzdienstleister, 5 Skontroführer und 6 Market-Maker.

Die Investitionsbank Berlin (IBB) ist das zentrale Förderinstitut des Landes Berlin. Aufgabenschwerpunkt der IBB liegt in der Wirtschaftsförderung kleiner und mittlerer Unternehmen sowie dem Wohnungsbau.

Valentin Stalf, N26-Gründer

Die Berliner Sparkasse ist eine öffentlich-rechtliches Kreditinstitut und hat ihren Sitz in Berlin. Mit etwa 1.7 Millionen Kunden und rund 1,4 Millionen Girokonten ist die 1818 gegründete Sparkasse im Jahr Marktführer in der Stadt.[118] Die Sparkassen-Finanzgruppe, die mehr als 600 dezentral arbeitende Unternehmen im Bereich der Finanzdienstleistungen umfasst hat ihren Sitz ebenfalls in Berlin.

Die Feuersozietät, gegründet im Jahr 1718, ist die zweitälteste Versicherungsgesellschaft in Deutschland. Rund 640.000 Versicherte zählten zu den Kunden im Jahr 2014.

Im Bereich neu entwickelter Firmen der Finanztechnologien hat sich Berlin nach dem Jahr 2015 als eines der innovativsten europäischen Zentren herauskristallisiert.[119] Firmen wie N26, die Solarisbank, Finleap und Trade Republic haben ihre Unternehmen in Berlin gegründet. Die Lloyds Banking Group wertete im Zuge des Brexit ihre Berliner Filiale zur EU-Zentrale auf.[120]

Seit etwa 2015 ist Berlin die Stadt mit der größten Anzahl an Wagniskapitalgesellschaften in Deutschland.[121] Etwa 24 % aller Investmentunternehmen im Land haben dort ihren Sitz. Zu den bekanntesten Kapitalgebern gehören u. a. Rocket Internet und Cherry Ventures. Das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin stellt seit dem Jahr 2021 im sogenannten Zukunftsfonds rund 10 Milliarden Euro Kapital für Firmengründungen im Hochtechnologie-Bereich zur Verfügung.[122]

Tourismus

Besuchermagnet im Pergamonmuseum, das Ischtar-Tor

Berlin ist eines der meistbesuchten Zentren des nationalen und internationalen Städtetourismus. Im Jahr 2017 wurden etwa 31,2 Millionen Übernachtungen in Berliner Beherbergungsbetrieben von 13,0 Millionen Gästen gezählt.[123]

Dies stellt im Vergleich zum Jahr 2001 (11,3 Millionen Übernachtungen von 4,9 Millionen Gästen) nahezu eine Verdreifachung der Zahlen dar. Hinzu kommen jährlich geschätzt mehr als 100 Millionen Tagesbesucher. Die Stadt ist damit nach London und Paris ein bevorzugtes Reiseziel innerhalb Europas.[124]

Die Berliner Hotellandschaft bestand 2017 aus knapp 800 Unterkünften mit einer Bettenkapazität von rund 143.000. Die Verweildauer der Hotelgäste beträgt im Durchschnitt 2,2 Tage.[125] Internationale Gäste machen etwa 45 Prozent der Besucherzahlen aus. Hierbei liegen Besucher aus Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Spanien und den Vereinigten Staaten von Amerika in der Spitzengruppe. Hauptanziehungspunkte sind Architektur, historische Stätten, Museen, Festivals, Einkaufsmöglichkeiten, Nachtleben sowie Großveranstaltungen, die jährlich mehrere hunderttausend Besucher zählen.

Silvester in Berlin, eines der besucherstärksten Ereignisse in der Metropole

Durch die sehr positive Entwicklung seit dem Jahr 2000 ist die Tourismusbranche in Berlin zu einer wichtigen Säule der regionalen Wirtschaft geworden. Die größten Profiteure des Berlin-Tourismus sind das Gastgewerbe (42,8 % des Umsatzes), der Einzelhandel (40,4 %) und die Dienstleistungsunternehmen (16,8 %).[126]

1996 2006 2014 2016
Gäste in Hotels 3.272.888 7.077.275 11.871.300 12.731.600
Anteil der Gäste aus dem Ausland 24,6 % 32,8 % 38,1 % 45,6 %
Übernachtungen in Hotels 7.519.751 15.910.372 28.688.700 31.067.800

Messe- und Kongresswirtschaft

Berlin ist einer der besucher- und umsatzstärksten Messe- und Kongressstandorte der Welt.[127] Im Jahr 2018 wurden etwa 143.390 Veranstaltungen mit rund 12 Millionen Teilnehmern durchgeführt.[128] Laut ICCA Statistik war Berlin, gemessen an der Anzahl von Kongressen mit internationaler Beteiligung, im Jahr 2019 auf Rang 3 aller Kongressstädte gelistet.[129]

Die IFA auf dem Messegelände

Das Messegelände in Charlottenburg-Wilmersdorf rund um den Funkturm wurde im Jahr 1822 erstmals als Gewerbeausstellungsgelände genutzt und weist heute eine Hallenausstellungsfläche von 160.000 m² und eine Freifläche von etwa 100.000 m² aus. Betreiber ist der zu 99 % stadteigene Veranstaltungsträger Messe Berlin.

Eine Vielzahl international relevanter Leitmessen sind auf dem Berliner Messegelände und auf dem Berlin ExpoCenter Airport in Brandenburg etabliert. Hierzu gehören u. a. die Konsumelektronikmesse IFA, die Tourismusbörse ITB, die Luft- und Raumfahrtschau ILA Berlin Air Show, die Schienenverkehrsmesse InnoTrans, die Landwirtschaftsschau Grüne Woche, die Ernährungsmesse Fruit Logistica sowie die Fachmesse für Erotik und Erwachsenenunterhaltung Venus Berlin. Der European Film Market findet während der Berlinale im Martin-Gropius-Bau statt.

Die Kongresswirtschaft, zu der international, national sowie lokal ausgerichtete Tagungen, Informationsveranstaltungen und geschäftliche Zusammenkünfte aller Art gehören, ist ein weiterer Zweig der Berliner Wirtschaft. Eine Vielzahl von Hotels sind auf Tagungen eingestellt und erzielen hiermit einen wichtigen Teil ihres Jahresumsatzes. Das Estrel in Neukölln ist mit 1125 Zimmern und einem Umsatz von 77,5 Millionen Euro im Jahr 2019 Deutschlands größtes Hotel und eines der größten Kongresszentren Europas.[130]

Gesundheitswirtschaft

Sitz der Division Pharmaceuticals, der Bayer AG

In der Region Berlin-Brandenburg waren 2018 etwa 383.000 Personen in der Gesundheitsbranche tätig. Der Gesamtumsatz des Sektors betrug im selben Jahr rund 28 Milliarden Euro. Das entsprach ca. 10 % der gesamten Wirtschaftsleistung in der Region.[131] In der pharmazeutischen Industrie waren rund 11.000 Mitarbeiter in Berlin-Brandenburg beschäftigt.

Die Biotechnologie ist eine innovative Querschnittstechnologie, die durch überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten gekennzeichnet ist. Die unmittelbare Nähe zu Hochschulen und Universitäten sowie die Einrichtung zahlreicher Technologieparks – wie beispielsweise dem berlinbiotechpark Charlottenburg – begünstigt Unternehmensansiedlungen. In der Hauptstadtregion sind rund 250 kleine und mittlere Biotechnologie-Unternehmen mit ca. 6.200 Mitarbeitern in Produktion, Forschung und Entwicklung tätig (2018).[132]

In Branchen der Medizintechnik sind im Jahr 2018 rund 14.000 Menschen beschäftigt. Zu den weltweit erfolgreichen Berliner Herstellern von Medizintechnik zählen unter anderem Berlin Heart, Biotronik und Eckert & Ziegler. Außerdem hat die BioNTech-Tochter JPT Peptide Technologies ihren Sitz in Berlin.

Handel

R. Gentz, Mitbegründer von Zalando.

In Berlin existierten 2014 insgesamt 65 Einkaufszentren.[133] Zu den bekanntesten Adressen zählt das KaDeWe.

Berlin ist Deutschlands umsatzstärkster Standort für den Immobilienhandel. 2016 wechselten Immobilien für 5,4 Milliarden Euro in Berlin den Besitzer. 2015 lag der Umsatz bei 8 Milliarden Euro, 2021 bei 23,8 Milliarden Euro.[134][135]

Die Robert Lindner GmbH, gegründet 1950, zählt zu den traditionsreichen Handelsunternehmen aus Berlin. Unter dem Filialnamen Lindner werden in der Stadt an mehr als 40 Standorten Feinkostprodukte verkauft, die aus eigener Herstellung stammen.

Zalando SE, ein internet-basiertes Handelsunternehmen, wurde 2008 in einer Berliner WG gegründet. Mit einem Umsatz von 6,5 Milliarden Euro im Jahr 2019 ist es die umsatzstärkste Firma in Europa, die im 21. Jahrhundert aufgebaut wurde.[136] Die Firma rebuy handelt mit gebrauchten Medien und ausgewählten Elektronikartikeln. Die elumeo SE vertreibt Edelsteinschmuck. Caseking ist einer der umsatzgrößten deutschen Internethändler für Computerspielezubehör.

IT- und Internetwirtschaft

Ein Router der IT-Firma AVM

Berlin zählt, ähnlich wie weite Teile Deutschlands, zu den Verlierern der digitalen Revolution. Die Entwicklungen auf dem IT-Markt zwischen 1990 und 2020 haben dazu geführt, dass wesentliche Produkte und Dienstleistungen in dem Sektor von US-amerikanischen und asiatischen Firmen importiert werden müssen. Die in Teilen durch geringe Besteuerung hervorgerufene Monopolbildung einiger nicht-europäischer Firmen hat zu erheblichen Abhängigkeiten und Marktanteilsverlusten geführt.

Nichtsdestotrotz findet in Berlin seit etwa 2005 ein zunehmend starkes Wachstum der IT- und Internetwirtschaft statt. Insbesondere in Nischenmärkten mit geringer Wertschöpfung und Profitabilität. Ausgehend von der Anzahl und der Popularität der in Berlin ansässigen Internetunternehmen, ist die Stadt seit etwa 2010 einer der wichtigsten Standorte für neue Software-basierte Wirtschaftsunternehmen in Europa.[137]

Das in diesem Bereich entstandene Cluster zieht die Aufmerksamkeit von Investoren auf sich. Die IT-Wirtschaft ist durch den starken Gründungswillen der Berliner und neu Zugezogener geprägt. Die Industrie und Handelskammer geht von etwa 1300 neu entstandenen Software-, Web- und IT-Unternehmen in den Jahren von 2008 bis 2011 aus.[138]

SAP betreibt in Berlin einen sogenannten Data-Space-Standort. Bis 2022 investiert der Software-Konzern rund 200 Millionen Euro in ein neues Gebäude, in dem über 1000 Mitarbeiter zusammengezogen werden.[139] Die Firma Carbon Mobile ist einer der wenigen Hersteller, der Smartphones noch in Deutschland herstellt.[140] Strato hat seinen Hauptsitz sowie ein Rechenzentrum in Berlin. Die Kapazität der Rechenzentren am Standort Berlin und Umland gehört zu den größten in Deutschland und Europa – diese soll in den 2020ern u. a. durch NTT und Google erheblich ausgebaut werden. So gehört der Aufbau einer neuen Google-Cloud-Region Berlin-Brandenburg zu den strategischen Maßnahmen, für die Google bzw. Alphabet bis 2030 rund eine Milliarde Euro investieren möchte, um das Cloud-Geschäft weiter auszubauen.[141][142][143]

Verkehrssystemtechnik

In über 400 verkehrstechnischen Betrieben der Region Berlin-Brandenburg sind 2010 etwa 54.000 Mitarbeiter beschäftigt. Von ihnen arbeiten etwa 2000 als wissenschaftliche Mitarbeiter in Forschungszentren. Im Bereich der Verkehrssystemtechnik war in den letzten Jahren ein Beschäftigungszuwachs zu verzeichnen. Handlungsfelder der Verkehrssystemtechnik sind die Bahntechnik, Kraftfahrzeugtechnik, Verkehrstelematik/Verkehrslogistik, Luft- und Raumfahrttechnik und der Bereich Binnenschifffahrt.[144]

Berlin-Brandenburg ist seit 2010 eine Modellregion für Elektromobilität. In Berlin bildet dabei die Integration der verschiedenen Arten von Elektrofahrzeugen in das traditionelle Angebot des öffentlichen Nahverkehrs und des Tourismus, Mobilitäts- und Wohnungsdienstleistungen und innerstädtische Verteilerverkehre einen Schwerpunkt. In der Metropole gibt es seit einigen Jahren mehrere Pilotprojekte zu diesem Thema.

Das Berliner Unternehmen TIER Mobility gehört zu den weltweit führenden Anbietern für geteilte Mikromobilitätslösungen.[145][146]

Optik

Forschungszentrum für Lasertechnologie

Optik wird als eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts betrachtet. Im Technologiepark Berlin-Adlershof sind viele Unternehmen der Photonik, Optik, Optoelektronik und Lasertechnologie vertreten. Eine Initiative von Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen in der Region ist Optec-Berlin-Brandenburg (OpTecBB) e. V., der die Erschließung und Nutzung optischer Technologien fördern soll.

Die Unternehmen der Sparte optische Technologien und Mikrosystemtechnik konnten in den Jahren 2001–2010 durchschnittlich ein jährliches Umsatzwachstum von etwa 8 % verbuchen, im Jahr 2011 lag das Wachstum sogar bei 12 %. Auch die Beschäftigungszahlen sind in den letzten Jahren jährlich um durchschnittlich 3,5 % gestiegen.[147]

Energietechnik

Photovoltaikanlage auf einem Privathaus
Photovoltaikanlage auf einem Privathaus
Lärm- und abgasneutraler Elektroroller
Lärm- und abgasneutraler Elektroroller

Die Energietechnik beschäftigt sich u. a. mit der Effizienz von Energieumwandlung, Energietransport und Energienutzung. Die bundesländerübergreifende wirtschaftliche Kooperation zwischen Berlin und Brandenburg wurde in den letzten Jahren intensiviert. Insgesamt sind in der Region 2016 etwa 600 Unternehmen mit rund 56.000 Beschäftigten in diesem Bereich tätig.[148]

Außerdem beschäftigen sich insgesamt 35 wissenschaftliche Einrichtungen mit energiebezogener Forschung und Lehre. Die Region nimmt damit in Deutschland eine führende Rolle auf dem Gebiet der Energietechnik ein.[149]

Im Jahr 2020 gab es innerhalb des Berliner Rings (Bundesautobahn 10) mindestens 15 öffentlich zugängliche Stromtankstellen mit Schnellladetechnik.[150] Bis 2030 sollen über 200 Schnellladestationen für private Fahrzeuge errichtet werden.[151] Ab 2023 gilt bei Neubauten und wesentlichen Dachumbauten im Gebäudebestand eine gesetzlich auferlegte Pflicht zur Installation von Photovoltaikanlagen.[152]

Ernährungswirtschaft

Werther’s Original, Karamell­bonbonmarke der Firma August Storck

Die Ernährungswirtschaft in Berlin beschäftigte im Jahr 2015 etwa 10.100 Arbeitnehmer in 91 Betrieben. Ein Viertel des Umsatzes in der Nahrungs- und Futtermittelindustrie erwirtschaftet die Süßwarenindustrie.[153]

Die August Storck KG ist mit einem Jahresumsatz von etwa zwei Milliarden Euro das größte Nahrungsmittelunternehmen in der Stadt.[154] Zu den national und international erfolgreichsten Produkten von Storck gehören u. a. Knoppers, Lachgummi, Mamba, Merci, nimm2, Super Dickmanns, Toffifee und Werther’s Original.

Die Firma Freiberger Lebensmittel mit Sitz im Märkischen Viertel ist Europas größter Produzent von Tiefkühlpizza und anderen Fertiggerichten.

Bauwirtschaft

Im Bauhaupt- und Ausbaugewerbe Berlins arbeiteten 2017 rund 64.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in 559 Betrieben. Die Branche erwirtschaftete einen Umsatz von 4,67 Milliarden Euro. Der Wirtschaftszweig ist durch kleine und mittlere Gewerbe geprägt und hat keine Großkonzerne hervorgebracht.[155]

Logistik

Zeitfracht Transporter

Die Deutsche Bahn AG (DB AG oder DB) mit Sitz in Berlin ist mit einem Gesamtumsatz von 44 Milliarden Euro im Jahr 2019 das größte Transport- und Logistikunternehmen in Europa. Die DB AG ist zu 100 % im Besitz der Bundesrepublik Deutschland. Unter dem Dach des DB-Konzerns bestehen rund 600 verbundene Unternehmen, die insgesamt über 320.000 Mitarbeiter beschäftigen. Der Schwerpunkt der Konzerndienstleistungen liegt im schienengebundenen Personenverkehr. Im Jahr 2016 wurden rund 4,4 Milliarden Reisende befördert. Die Logistikunternehmen der DB transportierten im selben Jahr im Schienengüterverkehr außerdem 277 Millionen Tonnen Güter.

Die Zeitfracht Unternehmensgruppe besteht aus mehreren dutzend Gesellschaften in den Bereichen Spedition, Transport und Logistik (insbesondere Straßen- und Luftfracht). Die Gruppe erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2018 mit rund 3000 Beschäftigten einen Jahresumsatz von rund 500 Millionen Euro.

Captrain Deutschland, eine Tochter der französischen SNCF-Gruppe im Güterverkehr, hat ihren Sitz in Berlin.
Zusammen mit der landeseigenen BEHALA betreibt Captrain außerdem die Industriebahn Berlin.

Die Delivery Hero SE ist eine börsennotierte Firma, die weltweit einen internetgestützten Lieferdienst für Essen betreibt. Am Berliner Hauptsitz beschäftigt das Unternehmen über 1000 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von etwa 1,5 Milliarden Euro im Jahr 2019.[156][157]

Landwirtschaft

Im Jahre 2010 gab es 300 Erwerbstätige in Berlin, die in der Landwirtschaft tätig waren. Mehr als zehn Prozent davon waren im ökologischen Landbau tätig. In keinem deutschen Bundesland waren so wenig Menschen wie in Berlin in der Landwirtschaft beschäftigt.[158] Die Betriebe sind hauptsächlich in den Randbezirken Berlins, wie Rudow, Buckow, Marienfelde, Gatow, Kladow, Blankenfelde und Lübars zu finden. Die Fläche wird vorwiegend als Grünland für die Futtergewinnung, meist Heu, und beim Ackerland für den Roggenanbau genutzt. Ein kleiner Teil eignet sich auch für den Gemüse- und Rapsanbau.[159] Die offizielle Statistik für Berlin-Brandenburg verzeichnet, Stand 2015, 3832 Hektar Landwirtschaftsfläche, was einem Anteil von 4,3 % entspricht.

Technologiezentren

Wista-Gelände in Berlin-Adlershof:
  Humboldt-Universität
  Science City
  Media City
  Business Park
  Industriezone
  Wohnzone

Berlin hat sich in der Gegenwart zu einem europäischen Zentrum der Spitzentechnologie entwickelt. Die beiden größten und bekanntesten Technologieparks der Metropole sind der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Berlin-Adlershof (Wista), in dem rund 80 spezialisierte Weltmarktführer ansässig sind und der BiotechPark Berlin-Buch. Sie nehmen seit 2010 eine positive Entwicklung und sind in internationale Netzwerke eingebunden.[160]

Adlershof

Einer der größten europäischen Technologiestandorte ist das unter der Kurzform Wista bekannte Gelände im Ortsteil Adlershof im Bezirk Treptow-Köpenick. Hier werden ein Medienzentrum, ein Technologiepark und ein Universitätsstandort räumlich verbunden, sodass Forschung, Entwicklung und Produktion ineinander greifen.[161] Die Schwerpunkte liegen in der Umwelttechnologie, Informations- und Kommunikationstechnologie und Optoelektronik.

2017 waren auf dem Wista-Gelände 1088 Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen (2016: 1041 Unternehmen) angesiedelt, in denen knapp 18.000 Menschen tätig waren (2016: rund 17.000). Hinzu kamen rund 6.700 Studenten und ca. 780 (2016: 870) Auszubildende. Die Umsätze und Haushaltsmittel lagen mit 2,1 Milliarden Euro um 6,6 % über denen des Vorjahres. In der Medienstadt Adlershof arbeiteten 2017 etwa 2.360 Beschäftigte in 147 Unternehmen. Insgesamt befinden sich 2018 sechs Institute der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) und zehn außeruniversitäre Institute auf dem Wista-Campus.[162]

Labor im Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin

Buch

Der Standort Berlin-Buch hat sich seit 2005 zu einem der größten deutschen Biotechnologieparks und Gesundheitsforschungszentren entwickelt. Auf dem 32 Hektar großen Gelände sind Einrichtungen wie das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC), das Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) und ein Biotechnologiepark ansässig. Außerdem bietet ein modernes Kongresszentrum mit integrierten Laboren vielfältige Möglichkeiten für wissenschaftlichen Austausch.

Rund 2500 Wissenschaftler, Ärzte und Angestellte sind auf dem Gelände tätig. Mehr als 50 Unternehmen haben sich dort angesiedelt. Die BBB Management GmbH ist seit 1995 als Entwicklungs- und Betreibergesellschaft tätig.[163]

Charlottenburg

Satellit der TU Berlin

In Charlottenburg gibt es seit 2008 die Bestrebung am Standort der Technischen Universität sowie der Universität der Künste einen Uni-Campus mit Gründerzentrum zu entwickeln. Seitdem siedeln sich hochschulnahe Firmen in der Gegend rund um den Ernst-Reuter-Platz an.[164]

Siemensstadt

In Berlin-Siemensstadt betreibt Siemens seit 2007 den Siemens Technopark Berlin. Auf dem 480.000 m² großen ehemaligen Werksgelände sind 1950 Menschen beschäftigt.

Schöneberg

Der EUREF-Campus in Berlin-Schöneberg um den ehemaligen Gasometer versteht sich als Innovationsort der Energiewende in Deutschland und ist Sitz für Unternehmen aus den Bereichen Energie und Mobilität. In einem engen Austausch und zahlreichen Partnerschaften entwickeln Firmen und junge Gründer sowie forschende und lehrende Einrichtungen Lösungen für die Stadt der Zukunft.[165]

Unternehmen

Zahlreiche namhafte Unternehmen wie Siemens, Deutsche Bank, Lufthansa, Allianz, AEG, Telefunken, Osram, Knorr-Bremse, Edeka wurden in Berlin zwischen 1860 und 1930 gegründet. Die großen Banken Deutschlands hatten alle ihren Hauptsitz im Berliner Bankenviertel. Berlin war vor 1940 das Finanzzentrum Deutschlands. Nach 1945 und der darauffolgenden Teilung Berlins und Deutschlands gingen sowohl die Großunternehmen als auch die Banken in den Westen Deutschlands.[166]

Nach der Wiedervereinigung der Stadt im Jahr 1990 und insbesondere in der Zeit nach 2000 hat sich Berlin zu einem Anziehungspunkt für Gründer aus aller Welt entwickelt, die in der Metropole ihre Geschäftsideen verwirklicht haben.[167] Eine Vielzahl von im DAX notierten Unternehmen haben Innovationslabore in Berlin angesiedelt.[168]

Insgesamt stieg die Zahl der umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen in Berlin zwischen 2002 und 2019 von 111.039 Firmen auf 167.057 an.[169]

Größte Unternehmen nach Anzahl der Beschäftigten

Angaben der Unternehmen (Stand: 2020):[170]

Charité-Areal am Humboldthafen
Werksgelände von Siemens
Rang Name Hauptsitz Mitarbeiter
in Berlin
Branche
1. Deutsche Bahn Berlin 20.770 Verkehr/Logistik
2. Charité Berlin 17.527 Gesundheit
3. Vivantes Berlin 16.136 Gesundheit
4. Berliner Verkehrsbetriebe Berlin 14.589 Verkehr
5. Siemens Berlin, München 11.600 Elektronik
6. Edeka Hamburg 10.625 Handel
7. Mercedes-Benz Group Stuttgart 10.200 Automobil
8. Deutsche Post DHL Bonn 10.000 Logistik
9. Deutsche Telekom Bonn 8.000 Telekommunikation
10. Zalando Berlin 7.300 Digitalwirtschaft

Unternehmen mit Firmensitz in Berlin

Sitz von Springer Nature, einer der größten Wissenschaftsverlage der Welt

Internationale Unternehmen mit Deutschlandsitz

Nach 1990 haben sich zahlreiche international tätige Unternehmen mit einer Dependance in Berlin niedergelassen.

Sitz von Universal Music Deutschland

Verbände

Berlin ist der Standort im deutschsprachigen Raum an dem sich die meisten nationalen und internationalen Wirtschaftsverbände konzentrieren. Rund um den Herbert-Lewin-Platz in der Spreestadt Charlottenburg ließen sich seit 2004 u. a. mehrere Gesundheitsverbände nieder und bilden dort das wichtigste Zentrum der Verbände des deutschen Gesundheitswesens. Es sind dies die Deutsche Krankenhausgesellschaft, die Kassenärztliche Bundesvereinigung, die Bundesärztekammer mit der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft und der Gemeinsame Bundesausschuss (Stand: 2010).[171]

Zentralverband des Deutschen Handwerks in Berlin
Hasso Plattner

Auswahl an Verbänden in Berlin:

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Deutschland

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Persönlichkeiten

Commons: Wirtschaft Berlins – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bruttoinlandsprodukt von Berlin von 1970 bis 2021 (in Millionen Euro). Statista; abgerufen am 29. April 2022.
  2. Quality of Life Survey: top 25 cities, 2017. In: Monocle; abgerufen am 22. März 2018.
  3. Berlin ist Europas Startup-Hauptstadt. In: W&V. 21. Januar 2016, abgerufen am 3. März 2017.
  4. German start-ups attract record investment in 2017. In: Financial Times; abgerufen am 10. März 2018.
  5. Start-ups aus Berlin und London erhalten das meiste Geld. In: Handelsblatt. 20. März 2018, abgerufen am 22. März 2018.
  6. How Berlin has become a centre for European venture capital. In: The Economist. 22. Oktober 2020, abgerufen am 2. November 2020.
  7. rbb Preußen-Chronik | Episode Inflation - Hyperinflation - Rentenmark. 21. Mai 2008, abgerufen am 8. Februar 2021.
  8. Helmut Braun: Währungsreform, 1923/24. In: Historisches Lexikon Bayerns. Abgerufen am 8. Februar 2021.
  9. Uwe Mehlitz: Riesenzigarren und silberne Kraniche über Berlin: Der Luftschiff- und Flughafen Staaken – ein bedeutender Ort der Luftfahrtgeschichte. 2017, Kindle Edition
  10. Gründung vor 90 Jahren: Als die Lufthansa noch Luft Hansa hieß. In: Handelsblatt. 6. Januar 2016, abgerufen am 8. Februar 2021.
  11. Jubiläum: 50 Jahre Lufthansa. In: Spiegel Wirtschaft. 28. März 2005, abgerufen am 8. Februar 2021.
  12. Größe und Größenwahn, Süddeutsche, abgerufen am 3. November 2020.
  13. Monika Kühn: Wirtschaftsentwicklung und Strukturwandel in Berlin und Brandenburg 1991 bis 2006 aus der Sicht der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen. In: Zeitschrift für amtliche Statistik Berlin Brandenburg. Abgerufen am 8. Februar 2021.
  14. Bruttoinlandsprodukt von Berlin von 1970 bis 2019. In: Statista. Abgerufen am 8. Februar 2021.
  15. Tabelle: Bruttoinlandsprodukt nominal - in Mrd. Euro. In: Deutschland in Zahlen. Abgerufen am 8. Februar 2021.
  16. Berliner Wirtschaft in Zahlen. In: IHK-Berlin.de, abgerufen am 1. Januar 2021.
  17. Bevölkerungszahlen in Berlin und Brandenburg steigen wieder. Abgerufen am 26. Oktober 2022.
  18. Bevölkerung Deutschlands im 1. Halbjahr 2022 stark gewachsen. Abgerufen am 26. Oktober 2022.
  19. AltoVita | As travel heats up, Berlin, New York City, and Dublin named as 'sold out cities' for summer. 30. Juni 2022, abgerufen am 26. Oktober 2022.
  20. Pfingsten: Hotels in Berlin sehr gut gebucht. Abgerufen am 26. Oktober 2022.
  21. Überdeutliche Umsatz- und Preissteigerungen 2021 – Besondere Nachholeffekte aufgrund von Marktverunsicherungen 2020. 25. August 2022, abgerufen am 26. Oktober 2022.
  22. Nach Corona könnten Nachholeffekte das Wachstum zusätzlich beschleunigen. Abgerufen am 26. Oktober 2022.
  23. Berlin wächst und wächst – bald schon 4 Millionen Einwohner! Abgerufen am 26. Oktober 2022.
  24. Starker Zuzug vor allem bis 2026 – Berlin soll laut Senat auf fast vier Millionen Einwohner bis 2040 wachsen. Abgerufen am 26. Oktober 2022.
  25. Geisel: Flächen für 200.000 Wohnungen in Berlin vorhanden. Abgerufen am 26. Oktober 2022.
  26. Hines-Hochhaus am Alexanderplatz könnte nun doch 150 Meter hoch werden. Abgerufen am 26. Oktober 2022.
  27. Wirtschaftsprognose für die Hauptstadt: Berlin bis 2030 auf der Überholspur. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 26. Oktober 2022]).
  28. Anders als in anderen Städten: Preise für Wohnungen und Häuser in Berlin steigen. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 26. Oktober 2022]).
  29. Felix Wendlandt: Die Chancen Berlins in der Entwicklung zur globalen Metropole. 2005, ISBN 978-3-638-34978-9 (grin.com [abgerufen am 26. Oktober 2022]).
  30. a b c Youssef Cassis: Metropolen des Kapitals. 1. Auflage. Murmann, Hamburg 2007, ISBN 978-3-938017-95-1, S. 311 ff.
  31. Andrea Polaschegg, Michael Weichenhan (Hrsg.): Berlin - Babylon. Eine deutsche Faszination. 1. Auflage. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2017, ISBN 978-3-8031-2770-9, S. 27 ff.
  32. a b Joan Ramón Rosés, Nikolaus Wolf (Hrsg.): The economic development of Europe's regions. 1. Auflage. Routledge, Taylor & Francis Group, London / New York 2020, ISBN 978-0-367-66448-0, S. 149 ff.
  33. Hartmut Häußermann, Andreas Kapphan: Berlin: von der geteilten zur gespaltenen Stadt? 2. Auflage. Leske + Budrich, Opladen 2002, ISBN 978-3-8100-3676-6, S. 57 ff.
  34. kd: Vier Jahre noch in Saus und Braus. In: Die Tageszeitung: taz. 9. Januar 1991, ISSN 0931-9085, S. 22 (taz.de [abgerufen am 26. Oktober 2022]).
  35. sev: Massenentlassungen in Treuhand-Betrieben. In: Die Tageszeitung: taz. 30. Juni 1992, ISSN 0931-9085, S. 17 (taz.de [abgerufen am 26. Oktober 2022]).
  36. Kopf ab. In: Der Spiegel. 24. Februar 1991, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 26. Oktober 2022]).
  37. Berlin: Zinszahlungen sind höher als der Etat für die Schulen. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 26. Oktober 2022]).
  38. Jens Anker: Berliner Landesbetriebe haben Rekordschulden. 22. Juli 2022, abgerufen am 26. Oktober 2022 (deutsch).
  39. Sascha Lobo: Sascha Lobo über Berlin: Liebeserklärung an den »failed state«. In: Der Spiegel. 20. Oktober 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 26. Oktober 2022]).
  40. Hentze Tobias: Stillstand bei den Investitionen. In: Hentze IW-Kurzbericht. Nr. 18, 24. Februar 2017 (iwkoeln.de [abgerufen am 26. Oktober 2022]).
  41. Isabell Jürgens: Studie: Berlin braucht eine Strategie für den Stadtrand. 17. November 2015, abgerufen am 26. Oktober 2022 (deutsch).
  42. Hohe Baukosten: Sanierungsstau bei landeseigenen Gebäuden in Berlin steigt auf 4,2 Milliarden Euro. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 26. Oktober 2022]).
  43. Philipp Siebert: Polizei Berlin: Sanierungsstau bei 1,8 Milliarden Euro. 12. August 2022, abgerufen am 26. Oktober 2022 (deutsch).
  44. Berliner Unis fehlen Milliarden für Sanierungen: Exzellente Baustellen. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 26. Oktober 2022]).
  45. Joachim Fahrun: Zensus könnte Berlin 1,2 Milliarden Euro kosten. 14. Oktober 2022, abgerufen am 26. Oktober 2022 (deutsch).
  46. Berlins verlorenes Jahrzehnt. Abgerufen am 26. Oktober 2022.
  47. Archiv - Berliner Republik. Abgerufen am 26. Oktober 2022.
  48. deutschlandfunk.de: Berliner Bürger haben die höchsten Schulden Deutschlands. Abgerufen am 26. Oktober 2022.
  49. Die Armut am Berliner Landwehrkanal: Obdachlose in Kreuzberg – werden sie mehr? In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 26. Oktober 2022]).
  50. Wer wird in Berlin aktiv gegen Kinderarmut? Abgerufen am 26. Oktober 2022.
  51. Berlin wird immer ärmer – und das ist gar nicht gut so. 7. Juli 2022, abgerufen am 26. Oktober 2022 (deutsch).
  52. Im Rausch durch die Nacht: Berlin hat den Kampf gegen die Drogen verloren. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 26. Oktober 2022]).
  53. Kriminalität in Berlin: Jede Stunde 55 Verbrechen in der Hauptstadt! Abgerufen am 26. Oktober 2022.
  54. dpa,mow: Berlin: Stuttgarter Platz verwahrlost zusehends, Behörden hilflos. 18. Januar 2022, abgerufen am 26. Oktober 2022.
  55. Berlin Senate Argues About Pedestrian Zone on Friedrichstrasse. In: The Berlin Spectator. 26. Oktober 2022, abgerufen am 26. Oktober 2022 (amerikanisches Englisch).
  56. Christopher Lauer: Hauptstadt: Berlin ist ein klassischer „failed state“. In: DIE WELT. 16. Oktober 2014 (welt.de [abgerufen am 26. Oktober 2022]).
  57. Martenstein zum Verwaltungschaos: Warum Berlin ein "Failed State" ist. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 26. Oktober 2022]).
  58. Julia Löhr: Vor der Wahl in Berlin: Die etwas andere Hauptstadt. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 26. Oktober 2022]).
  59. Hannah Beitzer: Too Berlin to fail. Abgerufen am 26. Oktober 2022.
  60. Failed State – Berlin, Tag und Not. Abgerufen am 26. Oktober 2022.
  61. BER statt Sperenberg: Ist CSU-Mann verantwortlich? - B.Z. – Die Stimme Berlins. 16. November 2014, abgerufen am 26. Oktober 2022 (deutsch).
  62. Seehofer spricht sich gegen Olympische Spiele in Berlin aus. Abgerufen am 26. Oktober 2022.
  63. Siemens Energy: gerader Stammbaum, krumme Wurzeln. Abgerufen am 26. Oktober 2022.
  64. Siemens Energy kehrt zurück zu seinen Wurzeln. Abgerufen am 26. Oktober 2022.
  65. a b Jens Bisky: Berlin – Biographie einer großen Stadt. 1. Auflage. Rowohlt, Berlin 2019, ISBN 978-3-87134-814-3, S. 809 ff.
  66. a b Joseph Hoppe, Heike Oevermann (Hrsg.): Metropole Berlin – die Wiederentdeckung der Industriekultur. 1. Auflage. be.bra Verlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-89809-167-1, S. 19 ff.
  67. Global Challenges: Eine Chance für Berlin. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 26. Oktober 2022]).
  68. Anleger, hört endlich die Signale! Abgerufen am 26. Oktober 2022.
  69. GFCI 31 Rank - Long Finance. Abgerufen am 26. Oktober 2022.
  70. Daniel Goffart: Städteranking: Berlin – die Metropole der Meckerer. Abgerufen am 26. Oktober 2022.
  71. Nicolas Butylin: Bilanz einer Wohnungssuche in Berlin: „Mieten wie in London, Löhne wie in Dresden“. 23. Oktober 2022, abgerufen am 26. Oktober 2022.
  72. Digitale Nomaden finden und sich der Herde anschließen. 10. Oktober 2022, abgerufen am 26. Oktober 2022 (deutsch).
  73. The Global War for Young Talent Will Shape the Future. Abgerufen am 26. Oktober 2022 (englisch).
  74. The Global Financial Centres Index 31. Abgerufen am 26. Oktober 2022.
  75. Lange Reihen Berlin und Brandenburg, Statistik Berlin Brandenburg, April 2014
  76. a b Berliner Wachstum top, Brandenburger Wachstum eher flop. rbb, 28. März 2018, abgerufen am 3. Oktober 2018.
  77. „Berlins Aufholjagd“ – Plötzlich macht die Hauptstadt Deutschland stärker. In: Die Welt, abgerufen am 29. Oktober 2020.
  78. GDP per capita in 276 EU regions. Eurostat, 28. Februar 2018, abgerufen am 2. März 2018.
  79. Statistischer Bericht: Erwerbstätigenrechnung – Erwerbstätige in Berlin (PDF; 279 kB) Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, November 2007.
  80. Erwerbstätige am Arbeitsort in 1 000 Personen. In: statistik-berlin-brandenburg.de. 29. April 2022, abgerufen am 29. April 2022.
  81. So wenige Arbeitslose wie seit 27 Jahren nicht. rbb; abgerufen am 3. Oktober 2018.
  82. Anteil der Hartz-IV-Empfänger an der Bevölkerung nach Bundesländern im April 2015, statista, abgerufen am 11. Februar 2016.
  83. Fachkräftemonitor der IHK Berlin, Juli 2012.
  84. Öffentlicher-Dienst.Info – TV-L. Abgerufen am 27. Mai 2022.
  85. Lange Reihen Berlin und Brandenburg, Statistik Berlin Brandenburg, abgerufen am 2. November 2020.
  86. Zum Tag des öffentlichen Dienstes am 23. Juni: Anstieg der Beschäftigten-zahlen im öffentlichen Dienst im Land Berlin, Rückgang im Land Brandenburg (Memento vom 18. August 2017 im Internet Archive). (PDF; 184 kB) Pressemitteilung Nr. 153 vom 21. Juni 2016. Amt für Statistik Berlin Brandenburg, abgerufen am 17. August 2017.
  87. Senatsverwaltung für Finanzen: Berlin schließt das Haushaltsjahr 2017 erfolgreich ab, abgerufen am 13. Juli 2020.
  88. Senatsverwaltung für Finanzen: Steuereinnahmen 2017. In: berlin.de, abgerufen am 13. Juli 2020.
  89. https://www.berlin.de/sen/finanzen/haushalt/haushaltsueberwachung/schuldentilgung/artikel.475316.php
  90. https://www.berlin.de/rbmskzl/aktuelles/pressemitteilungen/2022/pressemitteilung.1165903.php
  91. Berliner Wirtschaft in Zahlen aktuell (PDF; 104 kB), IHK, abgerufen am 17. Juli 2021.
  92. Berliner Wirtschaft in Zahlen. In: IHK-Berlin.de, abgerufen am 1. Januar 2021.
  93. Durchschnittliche Bruttojahresgehälter¹ von Vollzeitarbeitenden in Deutschland nach Bundesländern im Jahr 2020 Statista, abgerufen am 29. April 2022.
  94. Schuldneratlas Jeder achte Berliner ist überschuldet. In: Berliner Zeitung. 7. Dezember 2017, abgerufen am 3. Oktober 2018.
  95. Anzahl der Geburten in Berlin von 1990 bis 2017 statista, abgerufen am 3. Oktober 2018.
  96. Mehr Rentenempfängerinnen und -empfänger in Berlin, Statistik Berlin-Brandenburg, abgerufen am 29. April 2020.
  97. Mercer Quality of Living Survey – Worldwide Rankings, 2011. Stand: November 2011, abgerufen am 17. August 2012.
  98. Global Power City Index 2017. Abgerufen am 15. Dezember 2017.
  99. Business school rankings from the Financial Times. In: FT.com. Abgerufen am 9. Dezember 2019.
  100. Flughafen Berlin-Brandenburg GmbH: Jahresabschluss und BER-Masterplan. In: Airportzentrale.de, 7. Juli 2017, abgerufen am 1. Januar 2021.
  101. Glasfaser: Telekom erhöht ihr Ausbauziel in Berlin auf zwei Millionen Anschlüsse, www.telekom.de, abgerufen am 30. April 2022.
  102. Das Berliner Breitbandnetz. In: breitband.berlin.de, abgerufen am 9. September 2017.
  103. Dominik Bath: 5G in Berlin: Die Hauptstadt wird zur Modellregion der Deutschen Telekom. In: Berliner Morgenpost. 21. Januar 2019, abgerufen am 2. November 2020.
  104. Susanne Köppler: Top Standort für Gründer: Startup-Metropole Berlin. In: Computerwoche. 27. August 2014, abgerufen am 17. Mai 2018.
  105. Berlin kann führende Start up-Metropole Europas werden (Memento vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive), McKinsey-Studie „Berlin gründet“, abgerufen am 5. Dezember 2015.
  106. Startups: Wo am häufigsten gegründet wird. In: Statista. Abgerufen am 9. Februar 2021.
  107. Risikokapital: Investitionshauptstadt Berlin. In: Statista. 14. Juli 2020, abgerufen am 11. Februar 2021.
  108. Kristoffer Moeller (TU Darmstadt): Culturally Clustered or in the Cloud? Location of Internet Start-ups in Berlin. Studie für das Spatial Economics Research Centre (englisch; PDF; 3,8 MB). – Zusammenfassung auf Deutsch: Alex Hofmann: Startup-Karte Berlins. Wo genau liegt eigentlich die Silicon Allee? In: gruenderszene.de, 1. April 2014, abgerufen am 1. Januar 2021.
  109. Neues RKW Magazin zum „Treffpunkt: Gründerökosystem“ (Memento vom 21. November 2015 im Internet Archive). Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft, abgerufen am 20. November 2015.
  110. Michael Garmer: Berlin endlich regierbar machen! In: Der Tagesspiegel. 21. Februar 2018, abgerufen am 15. März 2018.
  111. Warum in der deutschen Hauptstadt nichts funktioniert – Eine Abrechnung von Lorenz Maroldt und Harald Martenstein. In: Die Zeit. 2. November 2017.
  112. Ulrich Zawatka-Gerlach: Zwei Drittel der Berliner sind unzufrieden mit dem Senat. In: Der Tagesspiegel. 8. August 2017, abgerufen am 16. März 2018.
  113. UNESCO-Creative City Berlin | Deutsche UNESCO-Kommission. Abgerufen am 8. Februar 2021.
  114. Berlin ist ganz schön kreativ. In: Die Tageszeitung: taz. 15. November 2005, ISSN 0931-9085, S. 24 (taz.de [abgerufen am 8. Februar 2021]).
  115. Cluster IKT, Medien, Kreativwirtschaft. Auswertung der Wirtschaftsdaten für das Jahr 2009 (Memento vom 5. April 2012 im Internet Archive). In: berlin.de (zum Gesamtumsatz 2009).
  116. Das sind die 10 wichtigsten Medienstädte. In: Absatzwirtschaft.de, 13. März 2015, abgerufen am 10. März 2018.
  117. Musikwirtschaft, BLC, abgerufen am 4. November 2020.
  118. Bericht der Berliner Sparkasse 2020, Berliner Sparkasse in Zahlen, S. 9, abgerufen am 14. Mai 2021.
  119. Warum es Banking-Startups aus aller Welt nach Berlin zieht, FinanceForward, abgerufen am 8. Juli 2021.
  120. https://www.lloydsbank.eu
  121. Wagniskapital zwischen lokaler Nähe und dem neuen Sog Berlins. (PDF; 536 kB) In: nationalatlas.de, abgerufen am 23. Januar 2018.
  122. 10-Milliarden-Paket: So sieht der Zeitplan für den Zukunftsfonds aus, Gründerszene, abgerufen am 8. Juli 2021.
  123. Berlin-Tourismus 2017 kaum noch gewachsen. Berliner Morgenpost, 26. Februar 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juni 2018;..
  124. Tourismuskonzept der Stadt Berlin. Handlungsrahmen 2011+ (Memento vom 28. Oktober 2012 im Internet Archive). (PDF; 3,3 MB) In: service-in-the-city.de, Stand: 2011; abgerufen am 20. September 2012.
  125. Erfolgreiche Tourismus- und Kongressbilanz für Berlin (Memento vom 20. Oktober 2012 im Internet Archive). In: visitberlin.de, abgerufen am 20. September 2012.
  126. Wirtschaftsfaktor Tourismus (Memento vom 13. Oktober 2012 im Internet Archive). (PDF; 2,6 MB) IHK Berlin, Dezember 2009, abgerufen am 6. Mai 2012.
  127. Kongressland Österreich weiterhin ganz vorne. Pressemeldung. In: tourismuspresse.at, 3. Oktober 2011, abgerufen am 6. Mai 2012.
  128. Berlin 2019 weltweit unter den Top-3 der Kongress-Städte Visit Berlin, abgerufen am 30. April 2022.
  129. ICCA announces record number of association meetings in 2019 ICCA, abgerufen am 30. April 2022.
  130. Estrel Hotel im Guinness Buch. In: Berliner Zeitung, 2. Juli 2016.
  131. Cluster in Zahlen, IHK Berlin, abgerufen am 23. Januar 2018.
  132. Health Capital (PDF; 1,0 MB), healthcapital.de, abgerufen am 30. April 2022.
  133. Die Hauptstadt platzt aus allen Nähten. In: Der Tagesspiegel. 2. Juni 2014, abgerufen am 15. März 2018.
  134. Berlin mit München teuerster Investmentstandort Deutschlands. In: Immobilien Zeitung. 11. Januar 2017, abgerufen am 15. März 2018.
  135. Rekordwert von 23,8 Milliarden Euro: So viel Geld wie nie in Berliner Immobilien investiert – Preise steigen weiter. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 26. Oktober 2022]).
  136. Wie Zalando von der WG-Firma zum größten Online-Modehändler Europas wurde In: Orange by Handelsblatt. 18. September 2018, abgerufen am 2. November 2020.
  137. Martin Weigert: Jeder Vierte Internetdienst kommt aus Berlin (Memento vom 3. Mai 2011 im Internet Archive). In: Netzwertig.com. 28. April 2011, abgerufen am 1. Januar 2021.
  138. Die neue Gründerszene Berlin. In: Tip-Berlin.de, abgerufen am 1. Januar 2021.
  139. SAP Invests More Than 200 Million Euros into Digital Campus in Berlin. Bei: sap.com, abgerufen am 9. Juli 2021.
  140. Dieses Smartphone besteht aus einem revolutionären Werkstoff. In: Die Welt, abgerufen am 17. Juli 2021.
  141. Jakob Jung: NTT: Berlin 2 geht an den Start. 13. Oktober 2022, abgerufen am 26. Oktober 2022 (deutsch).
  142. t3n – digital pioneers | Das Magazin für digitales Business. Abgerufen am 26. Oktober 2022.
  143. Google plant großes Rechenzentrum südlich von Berlin. Abgerufen am 26. Oktober 2022.
  144. Verkehrssystemtechnik in Berlin. Bedeutende Industrieunternehmen in der Region Berlin / Brandenburg. In: berlin.de. Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. März 2012; abgerufen am 17. Mai 2018.
  145. TIER führt neues E-Scooter-Modell in Deutschland ein und modernisiert damit seine Flotte in den ersten Städten, TIER Mobility GmbH c/o WeWork, Pressemitteilung - lifePR. Abgerufen am 26. Oktober 2022.
  146. Jo Beckendorff: Stichwort Shared Micro-Mobility: Tier Mobility schluckt Nextbike. 16. November 2021, abgerufen am 26. Oktober 2022.
  147. Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung: Starkes bei Optischen Technologien und Mikrosystemtechnik. Cluster Optik der Hauptstadtregion präsentiert neue Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung. Pressemitteilung. In: berlin.de. 8. März 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Juli 2012; abgerufen am 17. Mai 2018.
  148. Die nachstehende Seite ist nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2021. (Suche in Webarchiven.) @1@2Vorlage:Toter Link/www.rbb24.de Wirtschafts- und Innovationsbericht Berlin 2016/2017. (PDF) Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, abgerufen am 8. September 2017 (keine Mementos).
  149. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen: Hauptstadtregion stärkt Vorreiterrolle in der Energietechnik. Pressemitteilung. In: berlin.de. 11. Januar 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Juli 2012; abgerufen am 17. Mai 2018.
  150. Karte von Ladestationen, Chargemap, abgerufen am 4. November 2020.
  151. Berliner Landesbetrieb soll 2.000 Ladepunkte für E-Autos errichten, rbb, abgerufen am 29. April 2022.
  152. Berlin beschließt Photovoltaik-Pflicht für neue Wohn- und Nicht-Wohngebäude ab 2023, pv-magazine, abgerufen am 30. April 2022.
  153. Die Ernährungswirtschaft in Berlin und Brandenburg. (PDF; 974 kB) In: wveb.de, September 2016, abgerufen am 15. März 2015.
  154. Unsere Geschichte. Storck, abgerufen am 14. November 2017.
  155. Die Bauwirtschaft: Boomtown Berlin, Berlin.de, abgerufen am 9. Juli 2021.
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  157. Statistiken zu Delivery Hero. In: Statista. Abgerufen am 9. Februar 2021.
  158. Landwirtschafter nach Ländern (Memento vom 6. September 2017 im Internet Archive). In: wissenschaft.de, abgerufen am 1. Januar 2021.
  159. Landesverband Landwirtschaft & Pferdehaltung Berlin e. V. In: bauern-in-berlin.de, abgerufen am 19. Juli 2016.
  160. Thiemo Heeg: Berlin kann auch Weltmarktführer. In: FAZ. 18. März 2018, abgerufen am 18. März 2018.
  161. Michael O. R. Kröher: Wirtschaftsfaktor Wissen. Wie unsere Spitzenforschung den Standort Deutschland voranbringt. Econ, Berlin 2007, ISBN 978-3-430-30017-9.
  162. Hochtechnologie gibt Impulse für Berliner Wirtschaft, Adlershof.de, abgerufen am 18. März 2018.
  163. Biotechpark, BBB-Berlin.de, abgerufen am 10. März 2018.
  164. Charlottenburg plant Campus City-West. In: Der Tagesspiegel. 19. Dezember 2008, abgerufen am 5. Februar 2021.
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