Vonovia

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Vonovia SE

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Rechtsform Societas Europaea
ISIN DE000A1ML7J1
Gründung 2001
Sitz Bochum, Deutschland
Leitung Rolf Buch
(Vorstandsvorsitzender)
Clara C. Streit
(Aufsichtsratsvorsitzende)
Mitarbeiterzahl 15.915
Umsatz 6,256 Mrd. Euro
Branche Wohnungswirtschaft
Website www.vonovia.de
Stand: 31. Dezember 2022

Die Vonovia SE ist ein privates Wohnungsunternehmen mit Hauptsitz in Bochum.[1] Es geht auf die 2001 gegründete Deutsche Annington zurück,[2] die vormals bundeseigene Eisenbahnerwohnungen kaufte. Durch die Übernahme der Buwog,[3] Conwert,[4] Gagfah,[5] Viterra[6] und anderer Unternehmen konnte sich Vonovia erheblich vergrößern. Mittlerweile gehört auch die Deutsche Wohnen zur Gruppe.

Vonovia und die anderen Unternehmen des Konzerns besitzen über 548.080 Wohnungen in Deutschland, Schweden und Österreich (Stand: Juni 2023). Dazu kommen 70.436 Wohnungen Dritter.[7] Der Bestand wird in Quartieren bewirtschaftet, um regionale und soziale Bedürfnisse zu erfüllen. Das Unternehmen erbringt wohnungsnahe Dienstleistungen, beispielsweise auf dem Gebiet der Energieversorgung.

Dieses Geschäftsmodell von Vonovia, Deutsche Wohnen und Co. steht seit Jahren in der Kritik.[8] Beobachter sehen generell eine zu große Macht bei börsennotierten Immobilienkonzernen und fordern eine stärkere Orientierung am Gemeinwohl.[9][10]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übernahme von Eisenbahnerwohnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bahnreform Ende der 1990er-Jahre führte zur Privatisierung von Eisenbahnerwohnungen.[11] Zu den Interessenten zählte die Deutsche Annington, eine Tochtergesellschaft von Nomura Holdings.[2] Obwohl das Unternehmen den höchsten Kaufpreis geboten hatte,[12] entschied sich die Bundesregierung zunächst für ein anderes Konsortium.[13] Dies wurde unter anderem vom Bundesrechnungshof kritisiert.[14]

Im Jahr 2000 gab es neue Verhandlungen zwischen der Bundesregierung und Investoren.[15] Daraus ging die Deutsche Annington als Gewinner hervor. Das Unternehmen erwarb rund 64.000 von 114.000 bestehenden Eisenbahnerwohnungen.[16] Mietern wurden Sonderrechte gewährt, unter anderem ein lebenslanges Wohnrecht und eine Beschränkung von Mieterhöhungen. Gleichzeitig wurde Mietern der Erwerb ihrer Immobilie ermöglicht.[17]

In den folgenden Jahren investierte die Deutsche Annington in weitere Eisenbahnerwohnungen, die noch im Eigentum des Bundes verblieben waren.[18]

Erwerb von Werkswohnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 2000er-Jahren kaufte das Unternehmen mehrere Bestände, etwa die Werkswohnungen des Energiekonzerns RWE.[19] 2003 stellte auch E.ON sein Immobiliengeschäft zum Verkauf.[20] 2005 erwarb die Deutsche Annington schließlich die Gesellschaft Viterra mit 152.000 Wohnungen.[6] Es handelte sich um die bis dahin größte Transaktion dieser Art in Deutschland.[21] Die EU-Kommission genehmigte die Übernahme ohne Auflagen.[22] Die Deutsche Annington baute hunderte Stellen bei Viterra ab, vorrangig in der Verwaltung.[23] Die bisherigen Zentralen in Essen und Düsseldorf wurden in Bochum konsolidiert.[24]

Die Deutsche Annington erzielte ihre Rendite mit einer Kombination aus der Vermietung und dem Verkauf von Wohnungen.[25] Auf diesem Weg wurden die notwendigen Mittel beschafft, um das Portfolio zu vergrößern. 2005 stieß diese Strategie an erste Grenzen und 2007 gab die Deutsche Annington die Abkehr von Mieterprivatisierungen bekannt.[26]

Es wurde ein Börsengang in Erwägung gezogen, um die Finanzierung des Unternehmens zu sichern.[27] Die globale Wirtschafts- und Finanzkrise ab 2007 erschwerte den Zugang zu günstigem Fremdkapital.[28] Um eine existenzbedrohende Situation zu vermeiden, stimmten die Gläubiger einer Umschuldung zu.[29] Die Eigentümer stellten ebenfalls zusätzliches Kapital zur Verfügung.[30]

Erstnotierung an der Börse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2013 rückte ein Börsengang der Deutschen Annington wieder auf die Agenda.[31] Hierfür wurde der ehemalige Bertelsmann-Vorstand Rolf Buch als Vorstandsvorsitzender verpflichtet.[32] Er stellte vorwiegend die Größe des Unternehmens und damit das skalierbare Geschäftsmodell als entscheidendes Differenzierungsmerkmal heraus.[33]

Der Anstieg der Leitzinsen dämpfte das Interesse potenzieller Investoren.[34] Die Deutsche Annington platzierte ihre Aktien mit einem geringeren Volumen und einem reduzierten Ausgabepreis an der Frankfurter Wertpapierbörse.[35] Auf diesem Weg reduzierte das Unternehmen seine Schuldenlast.[36] Mit dem Ausstieg des Finanzinvestors Terra Firma als größter Aktionär stieg der Streubesitz auf 90 %.[37]

2014 wurde die Deutsche Annington in den MDAX aufgenommen.[38] Im September 2015 folgte der Aufstieg in den DAX als erster Vertreter der Immobilienwirtschaft im deutschen Leitindex.[39] Die Medien berichteten positiv über die Vervielfachung des Marktwertes.[40]

Akquisitorisches Wachstum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2003 berichteten Medien über das Interesse der Deutsche Annington an der Immobiliengruppe Gagfah.[41] In den folgenden Jahren entwickelten sich die Geschäfte beider Gesellschaften sehr unterschiedlich. Ende 2014 bot die Deutsche Annington dann offiziell an, die Gagfah für rund 3,9 Milliarden Euro zu übernehmen.[42] Nach Zustimmung der Aktionäre und der Kartellbehörden wurde die Transaktion im März 2015 abgeschlossen.[43] Sie betraf rund eine Million Mieter in Deutschland.[44]

2015 stimmte die Hauptversammlung für eine Umbenennung in Vonovia.[45] Weitgehend unverändert blieb die Strategie, vorwiegend durch Übernahmen zu wachsen.[46] Dabei konzentrierte sich der Konzern auf Europa. 2016 wurde die österreichische Conwert Immobilien mit 24.500 Wohnungen erworben,[4] 2018 die österreichische Buwog mit 49.000 Wohnungen.[3] 2018/2019 kaufte Vonovia die beiden schwedischen Wohnungsunternehmen Victoria Park und Hembla.[47][48]

Zwischenzeitlich gab es auch Beteiligungen an anderen Wohnungsunternehmen, etwa in Frankreich.[49] Diese wurden wieder verkauft.

Übernahme der Deutsche Wohnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vonovia plante mehrfach die Übernahme der Deutsche Wohnen (DW), nicht zuletzt um eine Fusion mit der LEG zu verhindern.[50][51] Vonovia scheiterte aber mehrfach am mangelnden Interesse der Aktionäre.[52] Mitte 2021 sicherte sich der Konzern schließlich im dritten Anlauf die Mehrheit.[53] Nachdem der Streubesitz unter die Schwelle von 10 % gesunken war, schied die Deutsche Wohnen aus dem DAX aus, ist aber weiterhin börsennotiert.[54] Der aus Vonovia und Deutsche Wohnen kombinierte Konzern wird mit Verwaltungen in Bochum (Vonovia) und Berlin (Deutsche Wohnen) geführt.

Neubauaktivitäten und Wohnungsknappheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zuletzt profitierte das Unternehmen von der steigenden Nachfrage nach Wohnraum in Form steigender Mieten. Zugleich belasteten höhere Baukosten und Zinsen das Geschäft aller Immobilien- und Wohnungsunternehmen, die auch Wohnungsbau betreiben.[55] Allerdings konnte Vonovia in der Zeit niedrigerer Zinsen bis 2020 keine eigene Neubauaktivität vorweisen und stoppte den Neubau von 60.000 Wohnungen ab dem Jahr 2023.[56][57] Das gesamtwirtschaftliche Umfeld führte auch bei Vonovia zu Abschreibungen auf das Portfolio.[58] Teile des Portfolios wurden verkauft, um den Schuldenstand zu reduzieren.[59]

2023 übernahm ein Investmentfonds von Apollo Global Management einen Minderheitsanteil am „Südewo-Portfolio“ (ehemals Süddeutsche Wohnen).[60] 2024 verkaufte Vonovia rund 4500 Wohnungen im Gesamtwert von 700 Millionen Euro an das Land Berlin.[61]

Geschäftstätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptverwaltung von Vonovia in Bochum (2018)

Konzernstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vonovia SE ist eine Europäische Gesellschaft (Societas Europaea, SE) mit Hauptsitz in Bochum. Gegenstand ist der Betrieb von Immobiliengeschäften und damit zusammenhängende Aktivitäten jedweder Art. Die Vonovia SE stellt den Abschluss des Vonovia-Konzerns auf. Zum Konsolidierungskreis zählen zahlreiche in- und ausländische Gesellschaften. Die Deutsche Wohnen bildet einen selbstständigen Teilkonzern.[62]

Börsennotierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vonovia-Aktie wird unter dem Kürzel VNA im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt.[63] Erster Handelstag war der 11. Juli 2013 (damals als Deutsche Annington).[64]

Nach Definition der Deutschen Börse befinden sich über 85 % der Aktien im Streubesitz (Stand: März 2023). Zu den größten Aktionären zählen die Norges Bank, BlackRock sowie APG und DWS. Rund zwei Drittel der Aktionäre stammen aus Europa, etwa 20 % aus den USA.

Die Vonovia-Aktie ist unter anderem Teil des DAX 40 und des STOXX EUROPE 600.

Vorstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Vorstand der Vonovia SE hat derzeit (Stand: Oktober 2023) fünf Mitglieder. Diese sind Rolf Buch (Vorsitzender), Arnd Fittkau, Philip Grosse, Daniel Riedl und Ruth Werhahn.[65]

Ehemalige Vorstandsvorsitzende
  • Volker Riebel (Juli 2001 bis Dezember 2006)
  • Georg Kulenkampff (Dezember 2006 bis März 2007)
  • Wijnand Donkers (Mai 2007 bis September 2012)

Aufsichtsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Aufsichtsrat der Vonovia SE besteht aus zwölf Personen. Den Vorsitz hat Clara C. Streit, ihr Stellvertreter ist Vitus Eckert. Weitere Mitglieder des Aufsichtsrats sind Jürgen Fenk, Florian Funck, Ute Geipel-Faber, Daniela Gerd tom Markotten, Matthias Hünlein, Hildegard Müller, Ariane Reinhart und Christian Ulbrich.[66]

Ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende

Portfolio[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Geschäftsjahr 2022 bestand das Portfolio aus 548.524 Wohneinheiten, 164.330 Garagen und Stellplätzen sowie 8.838 gewerblichen Einheiten. Hinzu kommen 72.779 Wohneinheiten, die im Auftrag Dritter bewirtschaftet werden. Die meisten Objekte sind Mehrfamilienhäuser.[62]

Der Bestand von Vonovia verteilt sich auf 628 Städte und Gemeinden in Deutschland, Schweden und Österreich. Gemessen am Verkehrswert liegt der Schwerpunkt zu rund 89 % in Deutschland. Der Anteil des schwedischen Portfolios beträgt 8 %, der Anteil des österreichischen Portfolios 3 %.

In Deutschland besitzt Vonovia 487.659 Wohneinheiten mit einer durchschnittlichen Größe von 61 m². Bei einer Leerstandsquote von 1,8 % wurde im Geschäftsjahr 2022 eine Kaltmiete von 7,40 € pro m² erzielt. Regionale Schwerpunkte liegen in Berlin und dem Ruhrgebiet.

Der schwedische Wohnungsbestand (39.453 Wohneinheiten mit einer Größe von durchschnittlich 71 m²) verteilte sich in erster Linie auf die Städte Stockholm, Göteborg und Malmö. Bei einem Leerstand von 3,4 % konnte im Jahr 2022 eine Miete von 9,73 € pro m² erzielt werden.

In Österreich liegt der Schwerpunkt auf dem Großraum Wien. Dort besitzt der Konzern 21.412 Wohneinheiten mit einer Größe von durchschnittlich 74 m². Bei einem Leerstand von 4,9 % nahm das Unternehmen eine Kaltmiete von monatlich 5,18 € je m² ein.

Kennzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

in Mio. Euro 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022
Bilanzsumme 5.309,9 11.735,3 32.552,1 37,516,3 49.387,6 56.497,7 62.417,4 106.320,3 101.389,6
Eigenkapital 2.670,1 7.164,3 13.888,4 16.691,2 19.664,1 21.069,7 24.831,8 36.545,1 34.438,8
Eigenkapitalquote 40,4 % 38,3 % 42,7 % 44,5 % 39,8 % 37,3 % 39,8 % 34,4 % 34,0 %
Mieteinnahmen 789,3 1.414,6 1.538,1 1.667,9 1.894,2 2.074,9 2.285,9 2.571,9 3.168,1
Gewinn (EBITDA nach IFRS) 500,3 838,4 1.083,7 1.271,8 1.534,4 1.579,6 1.822,4 *2.269,3[67] *2.763,1[67]
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 453,2 689,8 828,9 946,0 1.132,5 1.555,9 1.430,5 1.823,9 2.084,3
Periodenergebnis 409,7 994,7 2.512,9 2.566,9 2.402,8 1.294,3 3.340,0 2.440,5  -669,4

Dividendenentwicklung 2014–2022[68]

Zahltag Dividende + / - Rendite
25.05.22 1,66 4,78 % 4,89 %
19.05.21 1,58 7,64 % 3,09 %
28.07.20 1,47 9,03 % 2,70 %
13.06.19 1,35 9,09 % 2,93 %
07.06.18 1,24 17,86 % 3,10 %
16.06.17 1,05 19,15 % 2,90 %
13.05.16 0,88 26,65 % 2,94 %
04.05.15 0,70 11,43 % 2,48 %
12.05.14 0,62 - 3,21 %

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kritisches Graffiti an einer Hauswand

Mangelhafte Instandhaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits 2005 bemängelten Politiker das kurzfristige Gewinnstreben der Deutschen Annington und sprachen generell von einer „Heuschreckenplage“ auf dem Wohnungsmarkt.[69] Im Laufe der Jahre kam in vielen Regionen wiederholt der Vorwurf auf, man kümmere sich nur unzureichend um die Instandhaltung der Liegenschaften.[70][71][72] Dies bestätigte ein 2012 veröffentlichtes Gutachten im Auftrag der Enquete-Kommission Wohnungswirtschaftlicher Wandel und neue Finanzinvestoren für NRW.[73] 2014 kritisierte auch der WDR in der Dokumentation „Die Akte Annington“ der Reihe „Die Story“ die mangelhafte Qualität der Wohnungen nach dem Erwerb durch die Deutsche Annington.[74]

2015 bezeichnen Vertreter von Vonovia in einem Buch den Sparkurs früherer Jahre ausdrücklich als Fehler.[75] Obwohl Vonovia ursprünglich mehr für Instandhaltungen und Modernisierungen ausgeben wollte,[76] reduzierte man 2019 die Aktivitäten in diesem Bereich.[77]

Protest gegen Vonovia auf der Ersten Mai Demo in Frankfurt/Main

Teure Modernisierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Folge verschleppter Instandhaltungen kam es zu teuren Modernisierungen, deren Kosten auf die Mieter umgelegt wurden.[78][79] Betroffen waren insbesondere Großstädte wie Hamburg, Hannover oder Mainz.[80][81][82] Mitunter versuchte die Deutsche Annington, eine Pauschale für Reparaturen aus der Miete herauszurechnen, um eine Mieterhöhung im Einvernehmen mit dem Mietspiegel durchzusetzen. Diese Praxis wurde jedoch 2011 vom Bundesgerichtshof untersagt.[83] Vertreter des Mieterbundes kritisierten, das Unternehmen betreibe „Modernisierung als Geschäft“ und wolle damit Gewinne machen. Mietern wurde geraten, sich fachkundigen Rat einzuholen.[84]

Abrechnung von Nebenkosten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon 2008 warnte der Deutsche Mieterbund vor überhöhten Nebenkostenabrechnungen der Deutschen Annington. Das Unternehmen versuche, „mit Tricks“ an Nachforderungen für Vorjahre zu kommen.[85] Es gab Fälle, in denen Abrechnungen für weiter zurückliegende Jahre verschickt worden waren.[86] Unzulässige Forderungen wie beispielsweise für Gartenholz begründete man mitunter mit technischen Problemen.[87] Das MDR-Magazin Exakt riet Mietern von Vonovia, im Zweifel nachzurechnen und Widerspruch einzulegen.[88] 2018 deckte Günter Wallraff mit seinem Team in einem Beitrag für RTL Fehler bei der Wartung einer Heizungsanlage in Witten-Heven auf.[89] Die Mieter sollten für Heizungsventile zahlen, die noch gar nicht verbaut wurden.[90] Die Verbraucherzentrale NRW mahnte 2018 mehrere Firmen der Unternehmensgruppe ab, weil die Mietverträge eine Klausel enthielten, mit der – ohne gesonderte Unterschrift – gleichzeitig ein Energielieferungevertrag abgeschlossen wurde. Nach der Güteverhandlung in einem Musterprozess vor dem Landgericht Bochum gegen eine der Gesellschaften, haben alle Unternehmen erklärt, künftig auf die Klausel zu verzichten.[91]

2019 kündigten Mietervereine eine Musterfeststellungsklage gegen das Unternehmen aufgrund ungerechtfertigter Abrechnungen an. Vonovia wies die Vorwürfe zurück.[92] Das Klageregister des Bundesamts für Justiz, in dem Angaben bis zum Schluss des dritten Jahres nach rechtskräftigem Abschluss des Verfahrens aufbewahrt werden,[93] enthält keine Musterfeststellungsklage gegen Vonovia.[94]

Im Februar 2021 haben 28 regionale Mietervereine in einem offenen Brief den Vorstand der Aktiengesellschaft aufgefordert, „korrekte und transparente Abrechnungen für alle Vonovia-Mieter“ vorzulegen.[95]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Vonovia – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vonovia SE. In: Unternehmensregister. Bundesanzeiger Verlag, abgerufen am 25. Juli 2019.
  2. a b Bernd Wittkowski: Ein Markt von 500.000 Wohneinheiten: Die neue Deutsche Annington strebt eine führende Position an. In: Börsen-Zeitung. 9. Mai 1998, S. 12.
  3. a b Vonovia-Angebot für Buwog erfolgreich. In: Der Standard. 12. März 2018, abgerufen am 8. November 2021.
  4. a b Vonovia und Conwert: Übernahme geglückt. In: Handelsblatt. 19. Dezember 2016, abgerufen am 30. Juni 2019.
  5. Deutsche Annington will Gagfah kaufen. In: Finance Magazin. 1. Dezember 2014, abgerufen am 30. Mai 2019.
  6. a b Deutsche Annington erwirbt Viterra. In: Handelsblatt. 11. Mai 2005, abgerufen am 23. Juli 2019.
  7. Halbjahresbericht 2023. (PDF) Vonovia, abgerufen am 14. Dezember 2023.
  8. Lisa Kuner: Vonovia: Die Kritik an Deutschlands größtem Wohnungskonzern. In: Orange by Handelsblatt. 7. Dezember 2018, abgerufen am 12. August 2019.
  9. Franziska Martin: Immobilienmarkt: Wie eine Initiative die Macht der Wohnungskonzerne brechen will. In: Capital. 26. Mai 2021, abgerufen am 14. Dezember 2023.
  10. Wulf Rohwedder: Immobilienkonzerne: Profit nicht nur auf Kosten der Mieter. In: Tagesschau. WDR, 6. Juli 2021, abgerufen am 14. Dezember 2023.
  11. Wohnungsheer in Staatshand. In: Saarbrücker Zeitung. 21. August 1998.
  12. Neues Angebot für Kauf der Bahnwohnungen eingereicht. In: Handelsblatt. 16. Juli 1999, S. 7.
  13. 7,1 Milliarden für Eisenbahnerwohnungen. In: Wiesbadener Kurier. 25. Juni 1998.
  14. Eisenbahnerwohnungen: Kritik vom Rechnungshof. In: Der Spiegel. 10. Januar 2000, S. 18.
  15. Sabine Rössing: Nomura-Tochter tritt ein zweites Mal an. In: Financial Times Deutschland. 16. Juni 2000, S. 22.
  16. Eisenbahnerwohnungen verkauft – Bund nimmt 5,1 Milliarden Mark ein. In: Der Tagesspiegel. 16. Dezember 2000, S. 16.
  17. 5,1 Milliarden für Verkehrsminister – Verkauf der Bahnwohnungen ist umstritten. In: Der Tagesspiegel. 1. Dezember 2000, S. 24.
  18. Manfred Schulze: Eisenbahner-Wohnungen: Drei Viertel des Bestandes verkauft. Übernahme durch Annington-Gruppe an 217 Standorten. In: Mitteldeutsche Zeitung. 22. Dezember 2001.
  19. Monika Hillemacher: Deutsche Annington kauft RWE-Wohnungen. In: Immobilien-Zeitung. 20. Dezember 2004.
  20. Viterra fühlt sich bereit für den Verkauf. In: Handelsblatt. 17. Dezember 2003, S. 16.
  21. Martin Kessler: Der Wohnungsdeal des Jahres. In: Rheinische Post. 18. Mai 2005.
  22. Mehr private Wohnungen: Die EU-Kommission winkt den Viterra-Verkauf durch. In: Die Tageszeitung. 8. August 2005, S. 2.
  23. Neuer Immobilienkonzern Viterra verschwindet von der Bildfläche. 24. Oktober 2005, abgerufen am 30. Juli 2019.
  24. Deutsche Annington zieht nach Bochum. In: Handelsblatt. 6. Januar 2006, S. 3.
  25. Manfred Waldmann: Immer mehr Mieter wollen ihre Wohnung kaufen. In: Die Welt. 13. Januar 2005, S. 23.
  26. Mieter bremsen neue Viterra-Eigner aus. In: Financial Times Deutschland. 18. Mai 2005.
  27. Richard Haimann: Deutsche Annington soll an die Börse. In: Die Welt. 15. November 2006, S. 23.
  28. Jörg Petring: Gagfah und Annington machen keine Fortschritte – Refinanzierung bleibt Hauptproblem der Wohnungskonzerne. In: Financial Times Deutschland. 9. November 2011, S. 16.
  29. Andreas Heitker: Deutsche Annington startet Refinanzierung. In: Börsen-Zeitung. 24. Juni 2011, S. 1.
  30. Deutsche Annington schließt Refinanzierung ab. In: Immobilien-Zeitung. 21. Dezember 2012, abgerufen am 10. August 2019.
  31. Kreise: Annington kommt Milliarden-Börsengang näher. In: Handelsblatt. 7. Mai 2013, abgerufen am 10. August 2019.
  32. Hans-Peter Siebenhaar, Reiner Reichel: Der neue Herr im Haus. In: Handelsblatt. 1. März 2013, S. 70.
  33. Walther Becker: „Größe ist wichtiges Differenzierungsmerkmal“. In: Börsen-Zeitung. 11. Juni 2013, S. 13.
  34. Heidi Rohde, Annette Becker: Störfeuer züngelt an Annington-IPO. In: Börsen-Zeitung. 8. Juni 2013, S. 10.
  35. Norbert Schwaldt: Deutsche Annington versucht es mit der Brechstange. In: Die Welt. 10. Juli 2013, S. 13.
  36. Deutsche Annington erlöst bei Börsengang 575 Millionen Euro. In: Handelsblatt. 11. Juli 2013, S. 30.
  37. Terra Firma verabschiedet sich von Annington. In: Handelsblatt. 20. Mai 2014, abgerufen am 13. Juli 2019.
  38. Klaus Schachinger: Aufsteiger mit Ambitionen. In: Euro. 17. September 2014, S. 26–28.
  39. Stefan Schaaf: Vonovia mietet sich im Dax ein: Mit der früheren Annington gehört dem deutschen Leitindex erstmals ein Immobilienunternehmen an. In: Börsen-Zeitung. 5. September 2015, S. 17.
  40. Volker ter Haseborg: Wie Vonovia-Chef Rolf Buch ein Immobilienimperium formte. In: WirtschaftsWoche. 18. Dezember 2018, abgerufen am 13. Juni 2019.
  41. Michael Gassmann: Deutsche Annington plant Gebot für Immobiliengruppe Gagfah – Rentenversicherer BfA verkauft 80.000 Mietwohnungen. In: Financial Times Deutschland. 2. Oktober 2003, S. 12.
  42. Annington bietet für Gagfah: Ein Immobilien-Koloss für eine Million Mieter. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 1. Dezember 2014, abgerufen am 5. August 2019.
  43. Annington schließt Gagfah-Übernahme ab. In: Immobilien-Zeitung. 12. März 2015, abgerufen am 11. August 2019.
  44. Heike Jahberg: Eine Million Mieter unter einem Dach. In: Der Tagesspiegel. 2. Dezember 2014, S. 6.
  45. Neues Image: Aus Annington soll Vonovia werden. In: Die Welt. 21. März 2015, S. 15.
  46. Alles neu macht der Herbst: Deutsche Annington schließt sich mit Konkurrenten Gagfah zusammen und nennt sich Vonovia. In: Der Tagesspiegel. 2. Mai 2015, S. 3.
  47. Vonovia übernimmt schwedischen Wohnungskonzern Victoria Park. In: Handelsblatt. 18. Juni 2018, abgerufen am 29. Juli 2019.
  48. Vonovia legt Übernahmeangebot für den Rest von Hembla vor. In: Welt. 7. November 2019, abgerufen am 25. Mai 2021.
  49. Barbara Kiraly: Logement social : SNI devient CDC Habitat. In: Le Moniteur. 30. Januar 2018, abgerufen am 20. August 2019 (französisch).
  50. Ursula Schwarzer, Sven Clausen: Hausmeister der Republik: Vonovia bietet Milliardendeal an. In: Manager Magazin. 14. Oktober 2015, abgerufen am 5. August 2019.
  51. Vonovia will Deutsche Wohnen übernehmen. In: Süddeutsche Zeitung. 14. Oktober 2015, abgerufen am 11. August 2019.
  52. Wohnungskonzern: Vonovia scheitert mit Mega-Übernahme. In: Spiegel Online. 10. Februar 2016, abgerufen am 7. August 2019.
  53. Alexander Schmalz: Im dritten Anlauf: Vonovia übernimmt die Deutsche Wohnen. In: Berliner Zeitung. 7. Oktober 2021, abgerufen am 14. Dezember 2023.
  54. Beiersdorf kehrt in den Dax zurück – was das für Anleger bedeutet. In: Handelsblatt. 27. Oktober 2021, abgerufen am 24. Oktober 2022.
  55. Carsten Herz, Julian Trauthig: Vonovia: So stark trifft die Krise am Immobilienmarkt das Unternehmen. In: Handelsblatt. 5. August 2023, abgerufen am 14. Dezember 2023.
  56. Carsten Herz, Julian Trauthig: Vonovia: So stark trifft die Krise am Immobilienmarkt das Unternehmen. In: Handelsblatt. 5. August 2023, abgerufen am 14. Dezember 2023.
  57. Deutscher Wohnungsmarkt: Vonovia stoppt alle Neubauprojekte. In: Tagesschau. 31. Januar 2023, abgerufen am 14. Dezember 2023.
  58. Steigende Zinsen, fallende Preise: Immobilienriese Vonovia macht Milliardenverlust. In: Spiegel Online. 4. August 2023, abgerufen am 14. Dezember 2023.
  59. Schuldenabbau: Vonovia verkauft Immobilien in Milliardenhöhe. In: Tagesschau. 3. November 2023, abgerufen am 14. Dezember 2023.
  60. Südewo-Wohnungsportfolio: Vonovia verkauft in Milliarden-Transaktion Anteil an Immobilien-Paket. In: Wirtschaftswoche. 26. April 2023, abgerufen am 13. Dezember 2023.
  61. https://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/vonovia-aktie-immobilien-konzern-schliesst-megadeal-mit-land-berlin/100034803.html
  62. a b Geschäftsbericht 2022. (PDF) Vonovia, abgerufen am 6. Dezember 2023.
  63. Vonovia SE. Börse Frankfurt, abgerufen am 6. Dezember 2023.
  64. Erstnotiz: Annington-Aktie startet über Ausgabepreis. In: Manager Magazin. 11. Juli 2013, abgerufen am 13. Oktober 2023.
  65. Vorstand. Vonovia, abgerufen am 14. Dezember 2023.
  66. Aufsichtsrat. Abgerufen am 14. Dezember 2023.
  67. a b Der Konzern weist seit dem Geschäftsjahr 2021 nur noch ein "Adjusted EBITDA" aus. Rückschlüsse auf das EBITDA sind damit nicht mehr möglich.
  68. boerse.de: Vonovia Aktie. In: boerse.de. boerse.de, 24. Dezember 2022, abgerufen am 24. Dezember 2022.
  69. Robert Ummen: „Wir saugen niemanden aus“: Wohnungsaufkäufer Annington wehrt sich gegen Vorwurf der Heuschreckenplage. In: Die Welt. 3. Mai 2005, S. 23.
  70. Mirco Overländer: Sogar Beschwerden kosten hier – Deutsche Annington macht immer mehr Mieter wütend. In: Frankfurter Neue Presse. 13. August 2009, S. 11.
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  75. Annington-Boss übt Selbstkritik – Rolf Buch bereut Sparkurs bei den Mietwohnungen. In: Badische Zeitung. 10. August 2015, S. 19.
  76. Matthias Streit: Vonovia knackt beim Erlös die Milliardenmarke. In: Handelsblatt. 7. März 2019, abgerufen am 1. August 2019.
  77. Vonovia kürzt nach Mieterprotesten die Modernisierungen. In: Spiegel Online. 6. Dezember 2018, abgerufen am 20. August 2019.
  78. Detlef Schwarzer: Steigende Miete und Spitzenrendite: Wer bändigt die Immobiliengiganten? ZDF, 8. November 2021, abgerufen am 1. August 2019.
  79. Nicolai Kwasniewski, Philipp Seibt: Massenhafte Modernisierung von Wohnungen: Lukrativ für Vonovia, bitter für Mieter. In: Spiegel Online. 21. November 2018, abgerufen am 1. August 2019.
  80. Axel Ritscher: Aufstand gegen Mieterhöhungen in 2.100 Wohnungen. In: Hamburger Abendblatt. 22. Januar 2018, abgerufen am 1. August 2019.
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  87. Alexander Sulanke: Gartenholz: Nachforderungen von bis zu 1.668 Euro. Unberechtigte Mahnungen bringen Mieter auf die Palme. Deutsche Annington begründet die Schreiben mit einem Computerfehler. In: Hamburger Abendblatt. 6. Januar 2006, S. 1.
  88. Tom Fugmann: Vonovia: Frust über falsche Nebenkosten-Abrechnungen. MDR, 21. April 2021, abgerufen am 8. November 2021.
  89. Team Wallraff: Heizungs-Experte entdeckt Mietkosten-Pfusch – Vonovia räumt Abrechnungsfehler ein. 4. Oktober 2018, abgerufen am 1. September 2019.
  90. Susanne Schild: Team Wallraff ermittelt in Vonovia-Häusern in Witten-Heven. In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung. 10. Februar 2018, abgerufen am 1. August 2019.
  91. Verbraucherzentrale NRW: Energielieferung per Mietvertrag: Deutsche Annington lenkt ein. Stand: 4. Oktober 2022
  92. Nicolai Kwasniewski, Philipp Seibt: Dubiose Abrechnungen: Mieter wehren sich gegen Wohnungsgiganten Vonovia. In: Spiegel Online. 27. März 2019, abgerufen am 2. Juli 2018.
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