Backsteinromanik
Backsteinromanik ist ein Stil- und Epochenbegriff der Architekturgeschichte. Der Begriff bezeichnet romanische Bauten aus dem Baustoff Backstein und ist wie die nachfolgende Backsteingotik geographisch auf den norddeutschen und den Ostseeraum eingegrenzt. Bauten anderer Regionen werden mit „romanischer Backsteinkirche“ und ähnlichen beschreibenden Formulierungen bezeichnet.
Im Vergleich zur „Backsteingotik“ ist die „Backsteinromanik“ ein weniger etablierter Begriff. Dies liegt zum einen daran, dass sich in romanischer Zeit im Ostseeraum noch kein ausgeprägter Baustil entwickelt hatte, zum anderen daran, dass relativ wenig Bauten überliefert sind. Vielen der Hauptwerke der Backsteingotik gingen jedoch romanische Vorgängerbauten voraus, die zum Teil noch in den gotischen Bauten erkennbar sind. Bei fast allen erhaltenen Gebäuden handelt es sich um Kirchen. Von der Begriffsbildung her steht die backsteinromanische Kirche im Gegensatz zur zumeist älteren Feldsteinkirche, die aus Lesesteinen und Findlingen errichtet wurde. Dazu gehören beispielsweise die Vicelinkirche in Holstein. Von den großen dänischen Kirchen jener Zeit wurde zwar der Dom zu Ribe 1150 in Tuffstein begonnen (und erst später in Backsteingotik vollendet), aber der Dom zu Roskilde und die St.-Bendts-Kirche zu Ringsted wurden, beide 1170, von Anfang an in Backstein aufgeführt. Kleinere Kirchen in Norddeutschland und Dänemark, auch die Rundkirchen, wurden noch längere Zeit oft als Feldsteinkirchen errichtet. Die Lesesteine beschränkten den Bau in der Größe und waren für Deckengewölbe ungeeignet. Es gibt allerdings Kirchtürme aus Feldstein, die höher sind als mancher Turm aus Backstein oder aus Haustein. Es gibt sogar Türme aus Feldstein, die nachträglich an Backsteinkirchen gebaut wurden. Monumentale Bauwerke ließen sich aber aus Gründen der Statik nur in Ziegelbauweise oder aus Haustein errichten.
Technikimport und Stilimport
Schon die alten Römer hatten auch nördlich der Alpen große Ziegelbauten errichtet, aber die Technik ging hier zeitweise verloren. In Italien wurde die Kontinuität des Backsteinbaus nicht unterbrochen. Die Lombardische Frühromanik verwendete schon alle Techniken, die später für den Ostseeraum charakteristisch werden sollten. Sie wurden, zusammen mit vielen Stilelementen, im 12. Jahrhundert in Norddeutschland übernommen und in Dänemark, das damals als Großmacht Nord- und Ostsee beherrschte.
Am Anfang des romanischen Backsteinbaus nördlich der Alpen stand Backstein nicht als Ersatz für weit heranzuschaffenden Haustein oder groben Feldstein. Am Anfang wurde er an Orten eingesetzt, an denen Haustein recht gut verfügbar war. Mit der schon erwähnten Einführung der Backsteintechnik aus Italien verkörperte Backstein die Weltläufigkeit hochgestellter Bauherren wie Friedrich Barbarossa und Heinrich der Löwe. Entlang der Pleiße gab es Reichsgüter, so dass hier der Kaiser oder kaiserliche Vögte als Bauherren auftraten. Und Heinrich hatte Barbarossa auf seinem Italienzug 1154/1155 begleitet. Norbert von Xanten, der allerdings schon 1134 verstorbene Gründer des Prämonstratenserordens (vgl. Stift Jerichow), war mehrfach und teilweise in offizieller Mission in Italien und Frankreich.
Bauforscher weisen darauf hin, dass die Ziegelsteine der ersten Backsteinbauten von höherer und gleichmäßigerer Qualität waren als die vieler späterer Bauten.[1] Nach Thüringen und Sachsen sowie erst recht nach Süddeutschland gelangte der Backsteinbau also nicht im Umweg über Norddeutschland.
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Entwickelte Technik im 10. Jh.: Grabeskirche der Basilika Santo Stefano in Bologna
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Kloster Jerichow, ab 1149, Türme unten 1172–1200, Obergeschosse 1200–1240
Backsteinromanik in Norddeutschland
Eine Schlüsselstellung nicht nur für die märkische Backsteinarchitektur nimmt das Kloster Jerichow ein – mit seiner 1148 begonnenen Stiftskirche, mit 55 m Länge durchaus monumental. Als älteste Backsteinkirche Nordeuropas gilt die 1156 begonnene St.-Johannis-Kirche in Oldenburg (Holstein). Die nächsten monumentalen Kirchenbauten waren die von Heinrich dem Löwen gestifteten Dome von Ratzeburg (70 m, ab 1154) und Lübeck (130 m, ab 1173). Der Lübecker Dom wurde allerdings von 1266 bis 1335 zu einer gotischen Hallenkirche umgebaut. Für Skandinavien ist besonders der stilistisch eigenständige Dom von Roskilde bedeutend, dessen Bau 1170 begonnen wurde (86 m lang) und der als Begräbnisstätte der dänischen Könige dient. Einen letzten Höhepunkt und gleichzeitig den Übergang zu gotischen Bauformen markiert das Zisterzienserkloster Lehnin in der Mark Brandenburg.
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Kloster Sorø auf Seeland, ab 1161
Liste romanischer Backsteinbauten
Es fehlen noch die zahlreichen romanischen Backsteinbauten Norditaliens und der Gegend um Toulouse.
Deutschland
Süddeutschland
Ort | Gebäude | Datierung | Besonderheiten | Foto |
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Aiglsbach | Unsere Liebe Frau in Gasseltshausen | um 1200 | profanes Obergeschoss | |
Au in der Hallertau | St. Nikolaus in Piedendorf | 1228–1253 | heute überwiegend oder ganz teilweise verputzt, profanes Obergeschoss | Foto fehlt |
Donauwörth | Stadtmauer | ältere Teile unter Friedrich Barbarossa | ||
Egglkofen | St. Johann Baptist in Piesenkofen | Romanische Landkirche mit profanem Obergeschoss | ||
Günzburg | Schloss Reisensburg | ab 12. Jh. | Bergfried romanisch und frühgotisch | |
Landshut | Burg Trausnitz | 1150–1503 | spätromanisch und gotisch, spätere Umbauten und Ergänzungen (Renaissance und Neorenaissance) nicht mehr in Sichtbackstein | |
Rheinmünster | Münster Schwarzach | 1140–1190 | in Buntsandstein begonnen, dann Backstein | |
Wolfersdorf (VWG Zolling) | St. Koloman in Thonhausen | 13. Jh. | Wehrkirche mit profanem Obergeschoss, heute überwiegend verputzt |
Thüringen und Sachsen
Ort | Gebäude | Datierung | Besonderheiten | Foto |
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Altenburg | Turmpaar der Augustinerkirche | vor 1172 | ||
Burg Altenburg | Backsteinteile heute weitestgehend verputzt | |||
Altzella | Kloster Altzella | vor 1175 | Zisterzienserkloster | |
Borna | Stiftskirche St. Kunigunde | unsicher | frühromanisch | |
Greiz | Oberes Schloss[2] | 12. oder 13. Jh. | Palas und Sechseckturm, heute verputzt | |
Gruna (Laußig) | Burgturm | Burgturm romanisch, späteres gotisch | ||
Landsberg (Saalekreis) | Doppelkapelle Sanctae Crucis (Burgkapelle) | bis 1185 | Apsen der Oberkapelle und Backsteinfriese, sonst Hausteinbau | |
Lunzenau | Schloss Rochsburg | ab Anf. 13. Jh. | heute überwiegend Renaissance | |
Remse | Benediktinerinnenkloster | Backstein 3. Drittel 12. Jh. | Obergeschoss auf Hausteinbau ("Roter Stock") | Foto fehlt |
Westlich der Weser
Ort | Gebäude | Datierung | Besonderheiten | Foto |
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Bagband (Großefehn, Ostfriesland) | Bagbander Kirche | |||
Barnstorf | St.-Veit-Kirche | 1264 | einschiffig, Kreuzgratgewölbe | |
Bassum | Stiftskirche | 13. Jh. | romanisch begonnen, gotisch vollendet Hallenkirche |
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DorfKirche zu Nordwohlde | 13. Jh. | Saalkirche, westlicher Teil des Schiffes in Feldstein, östlicher in Backstein | ||
Bingum (zu Leer, Ostfriesland) | Matthäikirche | 1. Viertel des 13. Jh. | ||
Blexen (Wesermündung) | St. Hippolyt | Chor im 11./12. Jh. in Granitquadern begonnen und in Backstein vollendet, Gemeindehalle und Turm (13. Jh.) ganz in Backstein | ||
Bücken (Weser) | Stiftskirche St. Materniani et St. Nicolai | Steinbau aus dem 11. Jh. im 13. Jh. in Backstein erweitert | ||
Bunde (Ostfriesland) | Reformierte Kirche (Bunde) | um 1200 | romanisch begonnen | |
Canum (Krummhörn) | Canumer Kirche | 2. Hälfte des 13. Jh. | ||
Ditzum (Rheiderland) | Ditzumer Kirche | Anfang oder Mitte des 13. Jh. | ||
Dunum (Esens, Ostfriesland) | Dunumer Kirche | 1200–1220 | ||
Emden | Große Kirche | um 1200 | romanisch, später gotisch erweitert, nach Kriegszerstörung 1943 Neubau 1948/49, altes Kirchengebäude 1995 Bibliothek |
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Fedderwarden (Wilhelmshaven) | St.-Stephanus-Kirche[3] | um 1250 | romano-gotisch, Turm 1875 angebaut | |
Freepsum (Krummhörn) | Freepsumer Kirche | um 1260 | ||
Golzwarden (Stadland) | St.-Bartholomäus-Kirche | 1263 | Nordwand mit Feldsteinen gemischt, Chor neuer | |
Hage (Ostfriesland) | St.-Ansgari-Kirche | 1220 | ||
Hassel | St. Cosmae et Damiani | Backstein 13. Jh. | Saal Kreuzgratgewölbe; 1. Chorjoch Bruchstein 11./12. Jh. | |
Heiligenfelde (Syke) | Michaels-Kirche | Anfang des 13. Jh. | ||
Hinte (Ostfriesland) | Glockenhaus der Hinter Kirche | 13. Jh. | ||
Holtgaste (Rheiderland) | Liudgeri-Kirche | 1. Hälfte des 13. Jh. | ||
Holtrop (Großefehn, Ostfriesland) | Holtroper Kirche | |||
Kirchweyhe | Felicianuskirche | Turm um 1250 | Schiff 1906 durch ein neugotisches ersetzt | |
Midlum (Rheiderland) | Midlumer Kirche | Anfang oder Mitte des 13. Jh. | Schiff um 1840 stark verändert | |
Neuenkirchen (SG Schwaförden, bei Bassum) | St. Katharinen-Kirche | Mitte 12. Jh. | Turm erst 1788/90 | |
Norden (Ostfriesland) | Ludgeri-Kirche | 1200–1220 oder 1230–1250 | westlicher Teil des Langhauses romanisch, gotische Erweiterung (Querhaus und Chor) |
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Pilsum (Krummhörn) | Pilsumer Kreuzkirche | 13. Jh. | ||
Sengwarden (Wilhelmshaven) | St.-Georgs-Kirche | um 1250 | im 15. Jh. gotisiert | |
Strackholt (Großefehn, Ostfriesland) | Barbara-Kirche | |||
Suurhusen (Hinte, Ostfriesland) | Suurhuser Kirche | Schiff Mitte 13. Jh., später etwas verändert, (schiefer) Turm um 1450 aber in romanischem Stil | ||
Victorbur (Südbrookmerland, Ostfriesland) | Dorfkirche St. Victor | 1. Hälfte 13. Jahrhundert | Saalkirche | |
Wiegboldsbur (Südbrookmerland, Ostfriesland) | Wibadi-Kirche | um 1250 | ||
Bad Zwischenahn | St.-Johannes-Kirche |
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Zwischen Weser und Elbe
Ort | Gebäude | Datierung | Besonderheiten | Foto |
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Burg Anhalt (bei Harzgerode) | 1123 und 1147 | Höhenburg der Askanier, nur noch geringe Mauerreste | ||
Arendsee (Altmark) | Klosterkirche | 1184–1240, bereits 1208 geweiht | ||
Beuster | Stiftskirche St. Nikolaus | 12. Jh. (Chor 1172 fertig) | ||
Bremer Blockland | Turm der Wasserhorster Kirche | 13. Jh. | romanisch und gotisch | |
Diesdorf | Augustiner- Chorherren und Nonnenklosterkirche | 1161–1220 | spätromanisch | |
Giesenslage bei Behrendorf (Altmark) | Dorfkirche | vermutl. spätes 12. Jh. | ||
Königsmark[4] | Dorfkirche | vermutl. 12. Jh. | ursprünglich dreischiffige Basilika | Foto fehlt |
Dorfkirche Wolterslage | Turm romanisch, Schiff gotisch umgebaut | |||
Mandelsloh (zu Neustadt am Rübenberge) | St. Osdag-Kirche | 1180 | Backsteinbasilika mit Feldsteinturm | |
Salzwedel | Lorenzkirche | 13. Jahrhundert | dreischiffige Basilika | |
Verden (Aller) | St. Johannis-Kirche | Beginn Mitte des 12. Jh. | Turm romanisch, Schiff gotisch | |
Wittingen | St.-Stephanus-Kirche | um 1250 | Schiff romanisch, Turm und Chor gotisch |
Östlich der Elbe
Ort | Gebäude | Datierung | Besonderheiten | Foto |
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Altenkirchen auf Rügen |
Pfarrkirche | wohl ab etwa 1185 | in unmittelbarer Nähe zur vormaligen slawischen Kultstätte für den Gott Swantewit (auf Kap Arkona) | |
Altenkrempe | Basilika | zwischen 1190 und 1240 | ||
Bad Segeberg | Marienkirche | |||
Bergen auf Rügen | St. Marienkirche (Bergen) | |||
Dessau-Mildensee | Pötnitzer Kirche | 1198 geweiht | dreischiffige Basilika; südlichste romanische Backsteinkirche im Norden Deutschlands | |
Eutin | St. Michaelis | |||
Fischbeck (Elbe) | Dorfkirche | um 1220–1250 | ||
Jerichow | Stiftskirche | 1149–1172 | ehem. Prämonstratenserstift; ältester Backsteinbau östlich der Elbe | |
Jerichow | Markt-/Stadtkirche[5] | 1. Viertel des 13. Jh. | spätromanisch | kein Foto in WM-Commons |
Lehnin | Kloster Lehnin | 1185 bis 1235 | Umbauarbeiten bis 1260 | |
Klietznick | Dorfkirche | um 1200 | ||
Lübeck | Dom | 1173 begonnen | Türme und Mittelschiff des Langhauses romanisch, Chor und Seitenschiffe gotisch | |
Lübow | Dorfkirche | 1. Hälfte des 13. Jh. | wahrscheinlich Residenzkirche der nahegelegenen Burg Mecklenburg | |
Mangelsdorf bei Jerichow | Dorfkirche[6] | um 1135 | kein Foto in WM-Commons | |
Melkow | Dorfkirche | um 1200 | spätromanisch | |
Mölln | St. Nicolai | Anf. 13. Jh. | Basilika | |
Neubukow | Pfarrkirche | zweischiffige Hallenkirche | ||
Neukloster | Klosterkirche | vor 1227 | ||
Oldenburg in Holstein | St.-Johannis-Kirche | 1156–1160 | älteste Backsteinkirche Nordeuropas | |
Ratzeburg | Dom | 1160–1220 | ||
Redekin (zu Jerichow) | Dorfkirche[7] | um 1170 | kein Foto in WM-Commons | |
Rehna | Kloster Rehna | spätromanische, einschiffig | ||
Rieseby | Dorfkirche | um 1220/1230 | ||
Sandau (Elbe) | Kirche St. Laurentius und St. Nikolaus | um 1200 | dreischiffige Pfarrkirche | |
Schaprode | St. Johannis Kirche[8] | Anfang des 13. Jh. | ||
Schlagsdorf | Dorfkirche | 1. Hälfte des 13. Jh. | ||
Schleswig | Dom | 1134 bis um 1200 | Granit, Tuffstein und Backstein, 1275 bis 1300 zur gotischen Hallenkirche umgebaut, Turm neugotisch, nach 1945 Heimatschutzstil, nur noch wenige romanische Reste |
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Schönhausen (Elbe) | Dorfkirche | 1212 geweiht | spätromanisch; Taufkirche Otto von Bismarcks | |
Treuenbrietzen | St. Marien | ab 1220 | Pfeilerbasilika mit Querschiff, Chor und Apsis; nebenchorartige Kapellen; Ostteile noch aus Feldstein; Westturm 15. Jh. | |
Stadtkirche St. Nikolai | Mitte 13. Jh. | Pfeilerbasilika mit Querschiff, Chor und Apsis; Apsiden am Querschiff; Vierungsturm (Aufsatz 18. Jh.) | ||
Dorfkirche Pechüle | 1. Hälfte 13. Jh. | Saalbau mit eingezogenem Chor und Apsis; Turm 14. Jh., Gewölbe um 1500 | ||
Vietlübbe bei Dragun | Dorfkirche Vietlübbe | frühes 13. Jh. | regelmäßiger Kreuzgrundriss | |
Wulkow | St.-Annen-Kirche Großwulkow | um 1170 | ||
Dorfkirche Kleinwulkow | um 1200 | Filialkirche zu Großwulkow | ||
Wust | Dorfkirche | um 1200 | Turm 18. Jh. |
Niederlande
Provinz Friesland
Ort | Gebäude | Datierung | Besonderheiten | Foto |
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Aalsum (Dongeradeel) | Reformierte Kirche (NL) | Ende 12. Jh. | ||
Bozum (Littenseradeel) | Martinuskerk (NL) | 12. Jh. | Chor teilw. romano-gotisch | |
Eestrum (Tietjerksteradeel) | Petruskerk (NL) | frühes 13. Jh. | ||
Exmorra (Súdwest-Fryslân) | Johanneskirche (NL) | Anfang 13. Jh. | Fenster teilw. rekonstruiert | |
Finkum (Leeuwarderadeel) | Sint-Vituskerk (NL) | |||
Jelsum (Leeuwarderadeel) | Reformierte Kirche (NL) | 12. Jh. | in Tuffstein begonnen |
Provinz Groningen
Ort | Gebäude | Datierung | Besonderheiten | Foto |
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Bierum (Delfzijl) | Sebastiaankerk (NL) | 12./13. Jh. | Westwerk teilw. abgetragen, Schiff teilw. romano-gotisch | |
Doezum (Grootegast) | Sint-Vituskerk (NL) | Turm 12. Jh. in Tuffstein, Chor Anfang 13. Jh. in Backstein | ||
Eenum (Loppersum) | Reformierte Kirche (NL) | spätes 12. Jh. | ehm. runde Apsis abgetragen | |
Haren | Nicolaaskerk (NL) | Anfang 13. Jh. | ||
Kantens (Eemsmond) | Reformierte Kirche (NL) | um 1200 | später erweitert | |
Leens (De Marne) | Petruskerk (NL) | begonnen 12. Jh. in Tuffstein, Chor frühes 13. Jh. in Backstein | ||
Marsum (Appingedam) | Mauritiuskerk (NL) | 12. oder frühes 14. Jh. | ||
Midwolde (Leek) | Reformierte Kirche (NL) | 12. Jh. | gotische Umbauten | |
Noordlaren (Haren) | Bartholomeüskerk (NL) | 13. Jh, Umbauten 15. Jh. | nur Turm romanisch | |
Oldenzijl (Eemsmond) | Nicolaaskerk (NL) | 1. Hälfte 13. Jh. | Chor nach rheinischem Muster | |
Oosterwijtwerd (Loppersum) | Mariakerk (NL) | um 1200 | Fenster des Schiffs später vergrößert. | |
Ten Boer | Klosterkirche (NL) | 13. Jh. | romano-gotisch | |
Wirdum (Groningen) | Reformierte Kirche (NL) | Anfang 13. Jh. |
Provinz Drente
Ort | Gebäude | Datierung | Besonderheiten | Foto |
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Anloo (Aa en Hunze) | Magnuskerk (NL) | Tuffstein um 1100, Backstein 12. Jh. | Stufengiebel 19. Jh. | |
Emmen | Sint-Pankratiuskerk (NL) | nur Turm | ||
Norg (Noordenveld) | Margarethakerk (NL) | mitte 13. Jh. | Chor teilw. romanogotisch. | |
Peize (Noordenveld) | Johanneskerk | 13. Jh. | Fenster des Schiffs bei Restaurierung wieder in romanische Form gebracht | |
Vries (Tynaarlo) | Bonifatiuskerk (NL) | 12. Jh. | romanische Teile in Tuffstein begonnen, aber Turm oben romanisch in Backstein; Hallenchor 15. Jh. |
Polen
Ort | Gebäude | Datierung | Besonderheiten | Foto |
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Breslau | St.-Ägidius-Kirche | 1220er Jahre[9] | wahrscheinlich vor der Schlacht bei Liegnitz (1241); kleine Hallenkirche | |
Inowrocław | St.-Marien-Kirche (PL) | Schiff 12. Jh. in Stein, Westbau 13. Jh. in Backstein |
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Kamień Pomorski | Camminer Dom St. Johannes | nach 1175 bis gegen 1250 | ||
Kołbacz | Zisterzienserkloster | kurz nach 1200 | ||
Lublin | Wohnturm des Lubliner Schlosses | Turm in Stein begonnen und in Backstein vollendet; übrige Schlossgebäude neugotisch | ||
Oliva | Zisterzienserkloster | nach 1178 | ||
Poznań | St. Johann von Jerusalem vor den Mauern (PL/EN) | um 1187 | ||
Sandomierz | Sankt-Jakobs-Kirche | |||
Strzelno | Dreifaltigkeits- und Marienkirche | 1216 | spätere Umbauten | |
Święta Katarzyna (Kattern) (EN/PL), Gemeinde Siechnice | Katharinenkirche | |||
Wąchock | Klosterkirche | nach 1179 | Zisterzienserkloster; Sandstein im Wechsel mit extrem großen Ziegeln |
Dänemark
Ort | Gebäude | Datierung | Besonderheiten | Foto |
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Kalundborg | Liebfrauenkirche (Vor Frue Kirke) | etwa 1170–1200 | Zentralkirche auf griechischem Kreuz mit Zentralturm und vier fast ebenso hohen Fialtürmen | |
Ledøje | Residenzkirche (DA) |
um 1225 | ||
Nyborg | Schloss Nyborg | um 1170 | Mitte des 13. Jh. bis 1416 Hauptsitz der dänischen Könige | |
Ringsted | Sankt Bendts Kirke (St. Benediktus-Kirche) |
1163–1170 |
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Roskilde | Dom zu Roskilde | 1170–1280 |
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Sorø | Zisterzienserkloster | nach 1161 | Basilika |
Schweden
Ort | Gebäude | Datierung | Besonderheiten | Foto |
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Gumlösa (Gemeinde Hässleholm) | Pfarrkirche | 1192 geweiht | ältester Ziegelbau Südschwedens (damals Teil Dänemarks) | |
Linköping | Dom | nur wenige romanische Bauteile aus Ziegeln erhalten |
Schweiz
Die Schweiz zählte nie zu den Kerngebieten des Backsteinbaus, aber auch hier wurden in romanischer Zeit Gebäude in Backstein errichtet oder mit Backsteinornamenten geschmückt.
Ort | Gebäude | Datierung | Besonderheiten | Foto |
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Burgdorf BE | Schloss Burgdorf | Erweiterung in Backstein im 12. Jh. | äußerlich verputzt | |
Saint-Pierre-de-Clages VS | Kirche St-Pierre | Unteres Geschoss des Turms (12. Jh.) | Schiff (11. Jh.), Hallenkirche |
Literatur
- Wolf Karge: Romanische Kirchen im Ostseeraum. Rostock, Hinstorff 1996, ISBN 3-356-00689-4.
- Claudia Trummer: Früher Backsteinbau in Sachsen und Südbrandenburg (= Kultur- und Lebensformen in Mittelalter und Neuzeit; Bd. 4), scripvaz, Berlin 2011. ISBN 978-3-931278-57-1
- Johannes Cramer und Dorothée Sack (Hg.): Technik des Backsteinbaus im Europa des Mittelalters (Ergebnisband einer Tagung an der TU Berlin vom 13.–15. November 2003), Michael Imhof Verlag, 2004/2005, ISBN 3-937251-99-5
Weblinks
- RDK-Labor: digitalisierter Text aus Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte (1937), Backsteinbau von Otto Stiehl (Kapitel I–III) and Hans Wentzel (Kapitel IV–VI)
- Nebenstraßen der Romanik in Altmark und Havelwinkel
- Landschaftsverband Weser-Hunte: Broschüre Mittelalterliche Dorfkirchen in den Landkreisen Diepholz und Nienburg/Weser, 2. Aufl. 2013, als PDF
Einzelnachweise
- ↑ Claudia Trummer: Backstein an der Peripherie? – Romanische Backsteinbauten in Sachsen und Südbrandenburg, siehe Johannes Cramer und Dorothée Sack (Hg.): Technik des Backsteinbaus …
- ↑ Backsteintürme des 12. und 13. Jahrhunderts auf Burgen in Obersachsen und Thüringen
- ↑ http://www.ewetel.net/~ev.luth.kirchengem.fedderwarden/foto.htm
- ↑ http://www.osterburg.de/ortschaften/koenigsmark/ot-koenigsmark.html
- ↑ Stadtkirche Jerichow
- ↑ Stadt Jerichow, Mangelsdorf – Dorfkirche
- ↑ Touristinformation Genthin,Redekin (Ortsteil der Stadt Jerichow) – Dorfkirche Redekin
- ↑ Kulturportal MV: St. Johannes Kirche Schaprode
- ↑ www.szlakikulturowe.dolnyslask.pl, Ägidienkirche und Haus des Domkapitels