The Gold Experience

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The Gold Experience
Studioalbum von Prince

Veröffent-
lichung(en)

26. September 1995

Aufnahme

2. Januar 1993 – März 1994

Label(s) Warner Bros. Records / NPG Records

Format(e)

Compact Disc, Doppel-LP, MC

Genre(s)

Funk, Pop, R&B, Rock

Titel (Anzahl)

18

Länge

65:20


Besetzung Alle Songs wurden von Prince produziert, arrangiert, komponiert und vorgetragen. Folgende Personen ergänzten die Aufnahmen:[1][2][3][4][5][6][7][8][9][10]
  • Michael Bland – Schlagzeug in Endorphinmachine, Shhh, Dolphin, 319, Billy Jack Bitch, Eye Hate U, Gold
  • Sonny Thompson – E-Bass in Endorphinmachine, Shhh, Dolphin, 319, Billy Jack Bitch, Eye Hate U, Gold
  • Tommy Barbarella – Keyboard in Endorphinmachine, Shhh, Dolphin, 319, Billy Jack Bitch, Eye Hate U, Gold
  • Morris Hayes – Keyboard in Endorphinmachine, Dolphin, 319, Billy Jack Bitch, Eye Hate U, Gold
  • Ricky Peterson – Ko-Produktion, Keyboard und Arrangements in We March, The Most Beautiful Girl in the World, 319, Eye Hate U, Gold
  • James Behringer – zusätzliches Gitarrenspiel in The Most Beautiful Girl in the World
  • Rain Ivana – NPG Operator
  • Mayte Garcia – spanisch gesprochene Sätze, Backing Vocal in Shhh
  • Nona Gaye, Sonny Thompson – Ko-Gesang in We March
  • Kirk Johnson – zusätzliche Schlagzeug-Programmierung und Produktion in We March
  • Michael B. Nelson – Posaune in Now, 319, Billy Jack Bitch
  • Dave Jensen – Trompete in Now, 319, Billy Jack Bitch
  • Steve Strand – Trompete in Now, 319, Billy Jack Bitch
  • Kyle Bess, Tom Garneau, Kimm James – Toningenieur-Assistenten
  • Bernie Grundmann, Brian Gardner – Mastering
  • Therese Stoulil – Projektkoordinatorin
  • Statik – Zusätzliche Programmierung
  • Amanda Costanzi, Michael van Huffel – Albumpackage-Design

Produktion

Prince


Studio(s)

Paisley Park Studio (Chanhassen)
Studio Guillaume Tell (Paris)
Record Plant (Los Angeles)

Chronologie
Black Album
(1994)
The Gold Experience Chaos and Disorder
(1996)
Singleauskopplungen
14. Februar 1994 The Most Beautiful Girl in the World
12. September 1995 Eye Hate U
30. November 1995 Gold

The Gold Experience (englisch für Die Gold-Erfahrung) ist das 17. Studioalbum des US-amerikanischen Musikers Prince. Es erschien am 26. September 1995 bei dem Label Warner Bros. Records / NPG Records und ist das erste Album, das Prince unter seinem unaussprechbaren Symbol als Pseudonym veröffentlichte. In den Massenmedien betonte er damals, „Prince“ sei tot. Aufgrund eines Streits zwischen ihm und Warner Bros. Records erschien das Album erst eineinhalb Jahre, nachdem Prince es aufgenommen hatte.

Als Gastmusiker wirken auf The Gold Experience unter anderem Nona Gaye und Lenny Kravitz mit, der aber in den Liner Notes nicht erwähnt wird. Die Musik des Albums zählt zu den Genres Funk, Pop, R&B und Rockmusik. Musikkritiker bewerteten The Gold Experience zum Teil sehr positiv und waren überwiegend der Meinung, es sei Prince’ bestes Album seit Sign o’ the Times aus dem Jahr 1987. Aus kommerzieller Hinsicht konnte The Gold Experience unter anderem Goldstatus in den USA erreichen.

Die Tournee zum Album entwickelte sich zu einem Tiefpunkt in Prince’ Musikkarriere; er absolvierte die Tournee bereits sechs Monate vor der Veröffentlichung von The Gold Experience und spielte nahezu alle Songs des Albums, die damals kaum jemand kannte. Diverse Konzerte waren nicht ausverkauft und die Mehrzahl von Musikjournalisten vertrat die Meinung, vom künstlerischen Aspekt her sei die Tournee die schlechteste in seiner Karriere gewesen.

Entstehung

Das Stück Shhh spielte Prince bereits kurz vor Beginn der Diamonds-and-Pearls-Tour ein, die am 3. April 1992 startete. Er gab es aber an Tevin Campbell weiter, der es auf seinem Album I’m Ready am 26. Oktober 1993 veröffentlichte. Campbell’s Version unterscheidet sich leicht von der Prince-Version auf The Gold Experience. Am 2. Januar 1993 nahm Prince dann die Songs Endorphinmachine und Dolphin in seinem Paisley Park Studio in Chanhassen (US-Bundesstaat Minnesota) auf, wobei er Endorphinmachine ursprünglich auf seinem Album Come platzierte. Anfang Juni 1993 spielte er Interactive im Paisley Park Studio ein.

Acht der zwölf Songs von The Gold Experience nahm Prince zwischen September 1993 und März 1994 im Paisley Park Studio auf; am 20. September spielte er The Most Beautiful Girl in the World ein und am 10. Oktober die drei Songs Now, Shy und Ripopgodazippa, das Stück 319 am 25. Oktober. Ende Oktober nahm er noch die drei Songs Billy Jack Bitch, Gold und Acknowledge Me auf. Bei dem Song Billy Jack Bitch sang Lenny Kravitz die Backing Vocals, aber seine Mitarbeit wird in den Liner Notes nicht erwähnt, da er damals bei Virgin Records unter Vertrag stand.[11][12]

Einige Songs von The Gold Experience werden von Rain Ivana vorgestellt, die in der Rolle als NPG Operator auf dem Album mitwirkt. Für The Gold Experience wurde ihre Stimme Ende 1993 oder Anfang 1994 in den Record-Plant-Studios in Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) aufgenommen, wo sie damals als Empfangsdame arbeitete. Im Record-Plant-Studio spielte Prince bis zum Jahr 1994 regelmäßig Songs ein.[13]

Am 18. Januar 1994 überarbeitete Prince die Songs The Most Beautiful Girl in the World und Shhh, zudem spielte er das Stück Days of Wild ein. Anfang 1994 nahm er Eye Hate U auf. Im Mai 1994 präsentierte Prince dem Label Warner Bros. Records das Album The Gold Experience mit folgender Tracklist:[14][15]

The Gold Experience (Mai 1994)
  1. Interactive
    (1998 auf Crystal Ball erschienen)
  2. Days of Wild
    (1998 auf Crystal Ball erschienen)
  3. The Most Beautiful Girl in the World
  4. Now
  5. Acknowledge Me
    (1998 auf Crystal Ball erschienen)
  6. Ripopgodazippa
    (1998 auf Crystal Ball erschienen)
  7. 319
  8. Shy
  9. Billy Jack Bitch
  10. Eye Hate U
  11. Gold
Autor aller Songs ist Prince

Im Frühsommer 1994 überarbeitete Prince die zuvor von ihm präsentierte Tracklist und spielte den Song We March ein, wobei der Aufnahmeort nicht bekannt ist.[16] Am 25. Juli 1994 nahm er P Control im Paisley Park Studio auf. Im August 1994 stellte Prince Warner erneut eine Version von The Gold Experience vor; die Songs Interactive und Ripopgodazippa waren nicht mehr dabei, dafür hatte er P Control, We March, Endorphinmachine und Dolphin auf dem Album platziert.[17] Bei den fünf Songs P Control, We March, The Most Beautiful Girl in the World, Now und Shy spielte Prince nahezu alle Instrumente selbst ein, bei den restlichen sieben Songs von The Gold Experience wirkte seine Begleitband The New Power Generation mit.

Am 13. Oktober 1994 stellte Prince The Gold Experience mit endgültiger Tracklist fertig; zwar war damals noch der Song Days of Wild auf dem Album vorhanden, doch dieser wurde – für die Öffentlichkeit aus unbekannten Gründen – kurz vor der Veröffentlichung im September 1995 ersatzlos gestrichen.

Der Streit im Jahr 1994

Nach dem Prince im Juni 1993 seinen Namen in ein unaussprechbares Symbol als Pseudonym geändert hatte, entstand ein Streit zwischen ihm und der Schallplattenfirma Warner Bros. Records. Ein Hauptbestandteil der Differenzen war die Veröffentlichung des Albums The Gold Experience. Der Streit wurde zum Teil über Massenmedien in der Öffentlichkeit ausgetragen. Prince fühlte sich in seiner künstlerischen Freiheit eingeschränkt und unterstellte, für Warner sei „nur Marketing wichtig“ und das Label sei „nur an Geld interessiert“. Die Musik an sich spiele jedoch keine Rolle.[18] Warner Bros. Records distanzierte sich zunehmend von Prince, der noch einen laufenden Vertrag bis zum 31. Dezember 1999 bei dem Label besaß. Aufgrund des Streits zwischen Prince und Warner erschien The Gold Experience erst eineinhalb Jahre, nachdem Prince es aufgenommen hatte.

Anfangs schlug Prince Warner Bros. Records vor, das Album Come, das er parallel zum Album The Gold Experience fertigstellte, als Künstler „Prince“ und das Album The Gold Experience als Künstler „Symbol“ zu veröffentlichen. Beide Alben sollten am 7. Juni 1994 erscheinen, dem 36. Geburtstag von Prince – auf den Tag genau ein Jahr nach seiner Namensänderung.[19] Außerdem forderte er, dass beide Alben zu den insgesamt sechs Alben zählen sollte, die er Warner seit dem Vertragsabschluss im Jahr 1992 schuldete.[20] Doch dieser Vorschlag überzeugte Warner nicht; zwar freue sich das Label über eine Veröffentlichung von The Gold Experience, jedoch zu passender Gelegenheit, teilte Warner in einer Stellungnahme mit.[15]

Am 1. Februar 1994 beendete Warner Bros. Records die Zusammenarbeit mit Prince’ Musiklabel Paisley Park Records, das er im Jahr 1985 mit finanzieller Beteiligung Warners gegründet hatte. Beide Labels gaben die Vertragsauflösung am selben Tag bekannt. Bob Merlis, damaliger Vizepräsident von Warner, betonte, alles sei „im gegenseitigen Einverständnis“ geschehen. Er persönlich glaube, Prince „möchte seinen eigenen Weg gehen.“[21] Als Partner von Paisley Park Records hatte Warner jährlich ungefähr 5 Millionen US-Dollar in das Label investiert. Doch abgesehen von Prince’ eigenen Alben und dem Album Pandemonium (1990) von The Time konnte kein Musiker von Paisley Park Records Top-Ten-Platzierungen erzielen. Merlis sagte, dass von Paisley-Park-Künstlern wie George Clinton und Mavis Staples 175.000 und „weniger als 100.000“ Alben verkauft worden seien. Prince dagegen meinte: „Wir als Künstler wollen nur Musik machen. Ich habe nicht gedacht, dass ich die Schallplatten vermarkten oder zum Radiosender würde bringen müssen.“[22] Noch Anfang Februar 1994 gründete er sein neues Musiklabel NPG Records, das bis heute existiert und eine Tochtergesellschaft von Paisley Park Enterprises ist.

Am 14. Februar 1994 veröffentlichte das Independent-Label Bellmark Records mit NPG Records die Single The Most Beautiful Girl in the World, was im Einverständnis mit Warner Bros. Records passierte. Als Interpret der Single ist „Symbol“ angegeben und Prince war für den Vertrieb und für die Musikpromotion selbst zuständig. Warner hatte weder Einfluss auf das Marketing noch Urheberrechte an dem Song.[23] The Most Beautiful Girl in the World wurde zu einem der kommerziell erfolgreichsten Hits in Prince’ Karriere.

Im Mai 1994 erzählte Prince dem US-Magazin Vibe, er habe mit The Gold Experience ein neues Album fertig gestellt, wovon Warner Bros. Records jedoch nichts wisse. Zudem kündigte er in dem Interview an, auf Live-Konzerten neue Songs spielen zu wollen. Seiner Meinung nach sollte „Musik in jedem Falle uneingeschränkt frei sein.“[24]

Im September 1994 trafen Prince und Warner folgende mündliche Vereinbarung: The Gold Experience sollte eine Woche vor Weihnachten 1994 erscheinen und in den USA über Tommy Boy Records vertrieben werden. In anderen Ländern sollte East West Records für den Vertrieb zuständig sein – beide Musiklabels gehören zum Warner-Konzern. Die Vereinbarung sah außerdem vor, dass Prince für die Marketingstrategie und Musikpromotion des Albums eigenverantwortlich sein sollte, unabhängig von Entscheidungen Warners. Letztendlich hielt sich Prince nicht an die mündliche Absprache, weil The Gold Experience nicht zu den noch fünf ausstehenden Alben – Come wurde von Warner bereits im August 1994 veröffentlicht – zählen sollte, die er Warner aus dem Vertrag von 1992 schuldete.[25]

Am 13. Oktober 1994 veröffentlichte die Prince-Agentur eine Pressemitteilung. In dieser war zu lesen, in Bezug auf Warner habe er einen „Point of no Return“ erreicht und aufgrund des Konflikts werde das Publikum The Gold Experience niemals hören können. Prince wolle die noch ausstehenden Alben Warner zukommen lassen, da die Sachlage bei ihm Stress verursache. Kurz nach der Bekanntgabe der Pressemitteilung begann NPG Records Nachrichten im Internet über The Gold Experience mit dem Veröffentlichungstag „never“ zu verbreiten. Außerdem wurden Prince-Fans gefragt, ob sie die Petition gegen Warner weiterführen könnten, um das Album „zu befreien“.[26]

Am 25. Oktober 1994 legte Warner Bros. Records Prince einen Vertrag vor, in dem die Veröffentlichung von The Gold Experience auf Anfang 1995 terminiert wurde. Letztendlich scheiterten die Verhandlungen aber erneut, weil Prince für die Veröffentlichung eine höhere Summe als die von Warner vorgeschlagene verlangte. Da sein damaliger Manager eine andere Meinung als er vertrat und ihm zur Unterschrift riet, entließ ihn Prince und engagierte den damals 28-jährigen Rechtsanwalt L. Londell McMillan – Prince’ sechster Anwalt seit seiner Vertragsunterzeichnung bei Warner Bros. Records im Jahr 1977. Ein weiterer Grund für das Scheitern der Verhandlungen war ein Wechsel an der Führungsspitze Warners; die Verträge von Mo Ostin und Lenny Waronker – beide waren bereits seit 1977 bei Warner – liefen zum Jahresende aus und wurden nicht verlängert. Die Verhandlungen für The Gold Experience wurden schließlich auf den 12. Mai 1995 verschoben, damit sie unter der neuen Warner-Führung stattfinden könnten.[26] Prince zeigte sich aber weiterhin skeptisch: „Ich glaube nach wie vor, dass The Gold Experience nie veröffentlicht wird“, sagte er in Interviews.[27] Unterdessen machte sich das US-Magazin Billboard über die Verhandlungen lustig und schrieb: „Vielleicht wissen Manager von Warner momentan gerade nicht, wie man nach ihm namentlich fragt, wenn sie ihn telefonisch erreichen wollen.“[28]

Als Prince am 13. Dezember 1994 bei der US-Talkshow Late Show with David Letterman den damals noch unveröffentlichten Song Dolphin spielte, sagte Moderator David Letterman, das Stück stamme vom Album The Gold Experience „und mir wurde gesagt, dass diese CD niemals veröffentlicht wird.“[29] Nach Ende seines Auftritts täuschte Prince seinen eigenen Tod vor und ließ sich von der Bühne tragen.[30]

Ende 1994 unterbreitete Prince Warner Bros. Records den Vorschlag, wenn das Label die Single Purple Medley – ein Zusammenschnitt seiner kommerziell erfolgreichsten Single-Hits – mit seinem Namen „Prince“ veröffentliche, lasse er im Gegenzug Warner die Mastertapes von The Gold Experience zukommen. Warner willigte ein und brachte im März 1995 Purple Medley als Single heraus, die in den internationalen Hitparaden keine bedeutende Rolle spielte und auf keinem Album zu finden ist.[31]

Der Streit im Jahr 1995

Auch im Jahr 1995 ging der Streit zwischen Prince und Warner Bros. Records weiter. Am 30. Januar erhielt Prince bei den 22. American Music Awards im Shrine Auditorium in Los Angeles den American Music Award of Merit. Er spielte den Song Purple Medley und anschließend ein Medley aus den damals noch unveröffentlichten Songs Billy Jack Bitch, Eye Hate U und 319 im Playback. Am Ende sagte Tänzerin Mayte Garcia auf Spanisch „Prince esta muerte“ (deutsch: „Prince ist tot“).[32][33] Als Prince am 20. Februar 1995 den Preis für Best International Male der BRIT Awards in London bekam, hielt er eine sehr kurze und flüsternde Rede: „Prince? Der Beste? Gold Experience [sic] ist besser. Auf Live-Konzerten – vollkommen frei. Auf Schallplatten – Sklave. Peace, danke.“[34]

Am 12. Mai 1995 fand eine Besprechung zwischen Prince und der neuen Führungsspitze von Warner Bros. Records statt. Neuer Warner-Chef war nun Danny Goldberg, der zuvor als Manager von Nirvana tätig war. Über ihn vertrat Prince die Meinung, er würde weder ihn noch seine Musik verstehen. Dennoch kamen Prince und Warner zu einer vorläufigen Einigung; Prince sollte in der Öffentlichkeit nicht mehr abfällig über Warner reden, dafür werde das Label am 12. September 1995 The Gold Experience veröffentlichen. Ferner werde Warner das Album Exodus – ein damaliges Nebenprojekt von Prince und The New Power Generation – herausbringen.[35][36]

Prince zeigte sich anfangs kooperativ und teilte im Anschluss des Treffens Reportern mit, er sei „kein Sklave von Warner“ und sei auf das Label „nicht böse“. Doch im Juni 1995 gab er dem Männermagazin Esquire ein Interview, in dem er von seinem nächsten Album Emancipation erzählte. Prince sagte, dieses Album werde sein erstes sein, wenn er wieder frei sei. Zudem sei Emancipation „eine große Überraschung für die Leute von Warner. Niemand scheint etwas davon zu wissen.“[37] Warner zeigte sich von den Aussagen brüskiert und interpretierte diese so, dass Prince bei anderen Labels qualitativ hochwertige Songs abliefere und Warner absichtlich schlechteres Material zukommen lasse. Zudem vertrat Warner die Auffassung, Prince habe mit dem Interview die vertragliche Abmachung verletzt, das Label öffentlich negativ darzustellen. Das Interview erschien bei Esquire als Titelgeschichte in der Herbstausgabe, worauf Warner beschloss, das Album Exodus in den USA nicht zu veröffentlichen.[2][38][39]

Vom 8. Juli bis zum 10. Juli 1995 fand in Paris die Fashion Week statt, bei der Gianni Versace seine Modekollektion vorstellte. Während dieser Fashion Week wurden einige Songs von The Gold Experience sowie unveröffentlichte Remixe von P Control gespielt. Die eigens für die Fashion Week zusammengestellte Musik nannte Prince The Versace Experience (Prelude 2 Gold) (englisch) für Die Versace-Erfahrung (Vorspiel von Gold) und war auf Kompaktkassette erhältlich, die an Anwesende der Fashion Week verteilt wurde.[40][41]

Prince betrieb für The Gold Experience weiterhin Musikpromotion und spielte am 22. August 1995 20 Mitarbeitern von MTV und VH1 das gesamte Album auf CD vor. Als die CD zu Ende war, sagte Prince: „Vielen Dank, dass ihr den Wahnsinn ertragen habt.“ Einen Tag später präsentierte er das Album Führungskräften von Black Entertainment Television.[42]

Letztendlich hielt Warner Bros. Records sein Versprechen vom 12. Mai ein und veröffentlichte das Album The Gold Experience im September 1995.

„Slave“

In den Jahren von 1994 bis 1996 trat Prince sowohl in der Öffentlichkeit als auch bei Treffen mit Verantwortlichen von Warner Bros. Records mit dem Wort „Slave“ (englisch für Sklave) auf seiner Wange auf, das dort mit Eyeliner geschrieben stand.[43] Außerdem betonte er bei öffentlichen Auftritten weiterhin, der Künstler „Prince“ sei tot.[30] Er fühle sich von Warner „gebeutelt und eingeschränkt“, äußerte er 1994 in einem Interview.[44] Alan Leeds, früherer Tour-Manager von Prince, war der Meinung, Prince habe „in seinen Argumenten gute Punkte und er besitzt wahnsinnige Zuneigung von anderen Künstlern, jung und nicht so jung, aber … scheinbar hat er aber mehr Energie in die Förderung seiner Ansichten und Marketing-Konzepte gesteckt als für das Schaffen der Musik selbst.“[45] Prince erklärte dem US-Magazin Rolling Stone gegenüber: „Viele Leute sagen, dass ich ein verrückter Spinner bin, weil ich ‚Slave‘ auf mein Gesicht schreibe. Aber wenn ich nicht das tun kann, was ich möchte, was bin ich dann?“ In Hinblick auf Warner meinte er: „Wenn einem die eigenen Master nicht gehören, gehört man dem Master.“[46]

Einige Massenmedien reagierten mit Unverständnis auf Prince’ Vergleich mit einem Sklaven; es sei empörend, dass jemand, der wenige Jahre zuvor einen 100-Millionen-Dollar-Vertrag unterzeichnet habe, seine momentane Misere mit der von Afroamerikanern vergleiche, die früher tatsächlich gezwungen waren, als Sklaven zu arbeiten.[47] Als Prince mit den Vorwürfen konfrontiert wurde, hob er hervor, niemals Vergleiche mit Sklaven aus der Vergangenheit oder mit zukünftigen gewollt zu haben. Er habe sich „Slave“ deswegen auf seine Wange geschrieben, damit Warner Bros. Records daran erinnert werde, „welche Stunde geschlagen hat“.[48] Bob Merlis, damaliger Vizepräsident von Warner Bros. Records, sagte über Prince: „Wenn er ein Sklave ist, dann ist er einer der bestbezahlten Sklaven der Welt.“[49] Schlagzeuger Michael Bland von Prince’ Begleitband The New Power Generation kommentierte die Situation folgendermaßen: „Die Geschichte wurde jeden Tag ein bisschen bunter, aber wir [The New Power Generation] hatten damit nichts zu tun. Ich verdrehte die meiste Zeit nur die Augen. Er hatte in einigen Dingen Recht, aber für mich war Geschäft nun mal Geschäft, und es ist wichtig, einmal eingegangenen Verpflichtungen nachzukommen.“[44]

Das letzte Mal trat Prince mit dem Wort „Slave“ am 9. Juli 1996 in der Öffentlichkeit auf. Damals erschien sein Album Chaos and Disorder und er war als Gast in der US-Fernsehsendung Today Show eingeladen, die morgens 8:45 Uhr vor den NBC Studios am Rockefeller Center live gesendet wurde.[50] Eine Woche nach diesem Auftritt sagte Prince in der überregional erscheinenden US-Tageszeitung Los Angeles Times: „Ich war zuvor verbittert, aber jetzt habe ich mein Gesicht gewaschen. Ich kann nun einfach weiter machen. Ich bin frei.“[51] Bob Merlis sagte lediglich: „Ganz ehrlich? Wir sind froh, unsere Ruhe vor ihm zu haben.“[52]

Marylou Badeaux, ehemalige Vizepräsidentin von Warner Bros. Records, meinte über Prince: „Ich machte mir wirklich Sorgen darüber, dass er nicht zu begreifen schien, was er seiner Karriere mit diesem Kleinkrieg mit Warner antat.“[53]

Finanzielle Probleme

Im Zeitraum von 1994 bis 1995 berichteten verschiedene Massenmedien übereinstimmend, Prince habe finanzielle Probleme. Das Wirtschaftsmagazin Forbes analysierte seine damalige Situation; Prince befinde sich mit Warner Bros. Records im Streit und beschuldige dessen Führungskräfte, sie würden seine Musik „versklaven“, obwohl diese lediglich die Vertragsbedingungen erfüllen wollten. Als Warner die Zusammenarbeit mit Prince’ Label Paisley Park Records beendete, habe er sich „in sein Paisley Park [Studio] zurückgezogen“ und sich mit Ausgaben von „6 Millionen US-Dollar pro Jahr fast selbst zerstört“, um „das Studio am Laufen zu halten.“ Außerdem berichtete Forbes, Prince habe im Jahr 1994 „ungefähr 4 Millionen US-Dollar für Band-Rehearsals und für den Bau von Konzertbühnen für Tourneen“ ausgegeben. Aber die Tourneen habe er nicht absolviert. Zudem habe Prince für Fertigstellung der EP von The Beautiful Experience zwei Millionen US-Dollar investiert. Dann produziere er ungefähr 30 Musikvideos im Jahr, von denen ein einziges „bis zu 500.000 US-Dollar“ koste. Doch die Mehrzahl der Musikvideos habe er nicht veröffentlicht.[54]

Der Forbes-Journalist Robert LaFranco, der für die Top-40-Liste der „Bestverdienenden Entertainer“ zuständig war, hob hervor, dass Prince in dieser Liste seit 1993 nicht mehr zu finden ist. Gemäß LaFranco habe Prince einen Kredit von Warner Bros. Records bekommen, um einen finanziellen Bankrott abzuwenden. „Vor zwei Jahren hatte er zwischen 10 und 15 Millionen US-Dollar Schulden. Seine Schallplatten verkauften sich nicht und er war in den roten Zahlen. Vermutlich bekommt Warner Geld von seinen Tantiemen, die ihm jährlich ungefähr 5 Millionen US-Dollar einbringen.“ Zudem werde der Kredit aus dem Erlös von früheren Prince-Alben abgezahlt, die sich über Jahre fortlaufend verkaufen.[55]

Prince nahm im Record-Plant-Studio in Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) regelmäßig Songs für seine Studioalben auf und bezahlte dafür jährlich 500.000 US-Dollar. Doch im Sommer 1995 blieb eine Rechnung von 150.000 US-Dollar für fünf Monate unbezahlt. Als Prince nach einem Mastertape fragte, das er versehentlich im Record-Plant-Studio vergessen hatte, verlangten die Besitzer des Musikstudios die Begleichung der Rechnung – anschließend könne er sich das Mastertape abholen. Daraufhin wurde die Rechnung sofort bezahlt.[56] Prince’ Bühnendesigner Roy Bennett erklärte die finanzielle Situation folgendermaßen: „Er traf für die entscheidenden Positionen die denkbar schlechteste Auswahl und wählte Leute aus, die überhaupt keine Ahnung hatten. Das waren Leute, die aus dem Nichts auftauchten, und keiner von ihnen traute sich, irgendetwas gegen ihn zu sagen – sie machten einfach, was er wollte.“[23]

Gestaltung des Covers

Das Albumcover ist farblich größtenteils in Goldtönen gehalten und zeigt auf der Vorderseite Prince’ Gesicht, das schemenhaft zu erkennen ist. Das unaussprechbare Symbol ist in einem gelb gehaltenen Farbton mittig rechts platziert, darunter ist der Titel The Gold Experience in schwarzer Schrift zu lesen. Auf dem Rückcover ist Prince’ Gesicht verschwommen zu erkennen, wobei seine Augen aber prominent dargestellt sind. Zudem ist die Tracklist abgedruckt. Sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite der Innenhülle der ersten LP ist ein Schwarzweißfoto von Prince abgebildet. Auf der Vorderseite der Innenhülle der zweiten LP sind die Liedtexte der Songs von The Gold Experience abgedruckt, wobei der Liedtext von P Control nicht vorhanden ist. Auf der Rückseite sind die Liner Notes zu lesen, die von Musikjournalist Jim Walsh von der US-Zeitung St. Paul Pioneer Press verfasst worden sind.[57]

Im Begleitheft der CD sind weitere Fotos abgedruckt, die Prince und die damaligen Bandmitglieder von The New Power Generation zeigen. Zudem ist ein Foto der Konzertbühne „The Endorphinmachine“ zu sehen. Der Liedtext von P Control ist im Begleitheft ebenfalls nicht zu finden.[58]

Steve Parke war für das Album-Design zuständig. Ursprünglich plante er eine andere Covergestaltung und beschuldigte letztendlich Warner Bros. Records, sie hätten sein Vorhaben absichtlich verhindert. Parke sagte: „Ich wollte ein Cover aus Goldfolienpapier machen und wir hatten bereits eine Firma, die es für uns hätte herstellen können, aber es wäre, wie man sich vorstellen kann, ziemlich teuer geworden. […] Ich hatte sogar ein Jewelcase, das goldfarbene Körnchen innerhalb des Plastiks hatte. Doch auf einmal hatte Warner Brothers etwas dagegen. Ich bin davon überzeugt, dass Warner keine zusätzliche Energie in das Projekt hineinstecken wollte.“[59]

Musik

Die Musik von The Gold Experience zählt zu den Genres Funk, Contemporary R&B, Popmusik und Rockmusik.[38] Die Liedtexte singt Prince überwiegend melodisch vertont, die von P Control und Now werden von ihm im Sprechgesang vorgetragen. Die Stimme von Rain Ivana als NPG Operator führt den Zuhörer durch die Songs des Albums. Teilweise stellt sie diese als „Experiences“ vor und erklärt an einer Stelle, es gäbe „mehr als 500 Erfahrungen zur Auswahl“.[60]

Der Song P Control hieß ursprünglich Pussy Control, doch Prince kürzte das Wort „Pussy“ mit dem Buchstaben P ab, weil befürchtet wurde, dass Einzelhändler ein Album mit dem Wort „Pussy“ auf dem Schallplattencover nicht vertreiben wollten. P Control stammt aus dem Genre Funk und Contemporary R&B, gepaart mit Elementen aus Dance-Pop. Der Song besitzt eine dominante Synthesizer-Struktur und Mayte Garcia eröffnet das Stück mit dem auf spanisch gesprochenen Satz „Nuestra presentacion especial comenzara en breve. Pero antes un mensaje de nuestros auspiciadores.“ (deutsch: „Gleich wird unsere spezielle Präsentation beginnen. Aber zuerst eine Nachricht von unseren Sponsoren.“)[61] Der von Prince im Sprechgesang vorgetragene Liedtext ist mit einem Augenzwinkern zu interpretieren und handelt von einer Frau, die „Pussy“ heißt und alle Perspektiven ihres Lebens unter Kontrolle hat; beispielsweise übt sie mit ihrer Sexualität Macht auf Männer aus. Der Refrain „Aaah, Pussy Control, oh“ besteht aus einem von Prince geäußerten Schrei.[62][63]

Endorphinmachine ist ein Song aus dem Genre Rock und ist von Prince’ Gitarrenspiel geprägt. Im Liedtext bezeichnet er sich als „Endorphinmachine“, der den sexuellen Trieb von Endorphinen seiner Freundin produzieren wird. Der Liedtext ist mehrdeutig zu verstehen und kann auch dahingehend interpretiert werden, dass man ins Fitnessstudio zum Trainieren gehen sollte. Zum ersten Mal erwähnte Prince die Glückshormone Endorphine im Song Eye Wanna Melt with U vom Album Love Symbol im Jahr 1992.[62] Am Ende von Endorphinemachine sagt Garcia auf Spanisch: „Prince esta muerto. Que viva para siempre el Poder de la Nueva Generacion.“ (deutsch: „Prince ist tot. Lang lebe die The New Power Generation.“)[64]

In der R&B-Ballade Shhh beschäftigt sich Prince mit der sexuellen Verführung einer Frau.[62] We March stammt aus dem Musikgenre Funk. Der Liedtext ist einer der gesellschaftskritischsten, die Prince in seiner Karriere verfasst hat; er beschreibt, wie unfair eine rassistische Gesellschaft sei.[62] Als Einleitung zum Song sagt Mayte Garcia: „Uno para todos, y todos para uno“ (deutsch:„Einer für Alle, alle für einen“)[65]

The Most Beautiful Girl in the World ist ein Song aus dem Genre Pop und die Version auf The Gold Experience unterscheidet sich leicht von der Single-Version; die Albumversion ist 20 Sekunden länger und die Version ist dezent anders abgemischt. Den Liedtext trägt Prince in dem für ihn typischen Falsett-Gesang vor und handelt davon, wie wichtig „Innere Schönheit“ sei.[62]

Dolphin ist wie Endorphinmachine aus dem Genre Rock, wobei Prince’ Gitarrenspiel abermals im Vordergrund steht. Im Liedtext beschäftigt er sich mit dem Thema Reinkarnation und benutzt für seine eigene Reinkarnation als Metapher einen Delphin.[62] Der Song Now stammt aus dem Bereich Funk und E-Bass und Schlagzeug dominieren das Stück. Ähnlich wie bei P Control trägt Prince den Liedtext im Sprechgesang vor, wobei der Refrain von Now aber gesungen wird. Im Liedtext beschäftigt er sich mit künstlerischer Integrität.[62]

Die Bluesrock-Struktur vom Song 319 erinnert zuweilen an die Prince-Songs U Got the Look (1987), Partyman (1989), Cream (1991) und Peach (1993). Im Liedtext beschreibt Prince eine Frau, die in einem Hotel mit der Zimmernummer „319“ andeutungsweise masturbiert und dabei sich selbst fotografiert. Der männliche Protagonist gibt im Song zu, ihr währenddessen gerne zuzuschauen. Später erzählte Prince, dass er beim Schreiben des Liedtextes von Elizabeth Berkley inspiriert wurde, Hauptdarstellerin des Films Showgirls. Das Stück 319 war bereits im genannten Kinofilm zu hören, der vier Tage vor der Veröffentlichung von The Gold Experience in den USA Premiere hatte, aber auf dem Soundtrack des Films nicht vorhanden ist.[38][62][66]

Shy ist dem Genre Funk zuzuschreiben, gepaart mit Elementen aus dem Folk-Rock; Akustik Gitarre und Schlagzeug werden von Blechblasinstrumenten unterstützt. Der Liedtext erzählt die Geschichte von einem Mann, der durch die Gegend von Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) irrt. Er trifft eine junge Frau, die Mitglied einer Bande ist. Sie offenbart, den Mann getötet zu haben, der ihren Freund umbrachte. Doch Prince gegenüber ist die Frau schüchtern.[62]

Billy Jack Bitch enthält ein Sample aus dem Stück Lyin’ Ass Bitch (1985), geschrieben von Lisa Grant, Kendall Jones und Angelo Moore. Außerdem enthält es ein Sample aus dem Song New Dell Inn, der von Posaunist Michael B. Nelson geschrieben wurde, aber als Koautor von Billy Jack Bitch nicht erwähnt ist.[2] Billy Jack Bitch ist aus dem Bereich Soul und Pop; Elektronische Orgeln sowie Synthesizer dominieren den Song.[62] Der Liedtext handelt von der Musikjournalistin und Prince-Beobachterin Cheryl Johnson, die für die Tageszeitung Star Tribune mit Sitz in Minneapolis arbeitet. Prince spricht sie im Liedtext mit ihren Initialen „C.J.“ an. In der Vergangenheit hatte Johnson mehrfach negative Berichte über Prince geschrieben und ihn beispielsweise mit „Symbolina“ betitelt, als er im Jahr 1993 seinen Namen in ein aussprechbares Symbol geändert hatte.[67] Nach Aussage Johnsons, habe Prince abgestritten, den Liedtext über sie verfasst zu haben, was seine damalige Freundin Mayte Garcia bestätigt habe.[59] Gemäß Johnson kam es im Juni 1997 zu einer zufälligen Begegnung zwischen ihr und Prince in der Nähe des Paisley Park Gebäudes in Chanhassen, wobei er sie als „sein schlimmster Feind“ („his worst enemy“) beschimpft habe. Auf seine Frage, warum sie ihn nicht möge, habe sie geantwortet, seine Art und Weise, wie er sich verhalten habe, gefalle ihr nicht. Johnson wundere sich, warum Prince als Mensch nicht „normaler“ sein könne, wie beispielsweise Jimmy Jam und Terry Lewis.[68]

Der Song Eye Hate U ist nach Shhh die zweite Ballade auf The Gold Experience. Der Liedtext handelt von der Hassliebe zwischen Prince und seiner Freundin, von der er betrogen worden ist. Er bringt seine untreue Freundin vor ein fiktives „Gericht der Liebe“ und verklagt sie. Zum Schluss möchte Prince mit ihr Sex im Gerichtssaal haben, um sie somit zurück erobern zu können. Carmen Electra inspirierte ihn zum Liedtext von Eye Hate U, mit der Prince im Jahr 1992 eine Affäre hatte.[59][62]

Der letzte Song des Albums heißt Gold und ist eine melodische Pop-Rockballade. Prince’ Gesang erinnert zuweilen an dem einer Hymne und am Schluss hört man sein im Mehrspurverfahren aufgenommenen Gesang mit absteigender Melodie über die Akkorde, anstatt diesen zu folgen.[63] Im Liedtext beschäftigt sich Prince unterschwellig mit dem Thema „Kontrolle“, bezüglich seiner Entscheidung, seine Musik unter dem Namen „Prince“ hinter sich zu lassen und einen Neuanfang als „Symbol“ zu beginnen. Die Farbe Gold steht allgemein für die göttliche Weisheit. Ferner erinnert Gold zuweilen an den Song Purple Rain aus dem Jahr 1984.[62]

Titelliste und Veröffentlichungen

Titelliste
  1. P Control – 5:59
  2. NPG Operator – 0:11
  3. Endorphinmachine – 4:06
  4. Shhh – 7:17
  5. We March (Koautor: Nona Gaye) – 4:49
  6. NPG Operator – 0:17
  7. The Most Beautiful Girl in the World – 4:25
  8. Dolphin – 4:58
  9. NPG Operator – 0:19
  10. Now – 4:30
  11. NPG Operator – 0:31
  12. 319 – 3:05
  13. NPG Operator – 0:09
  14. Shy – 5:03
  15. Billy Jack Bitch
    (Koautor: Michael B. Nelson) – 5:31
  16. Eye Hate U – 5:53
  17. NPG Operator – 0:44
  18. Gold – 7:22
Autor aller Songs ist Prince

The Gold Experience erschien als Compact Disc, als Doppel-LP auf Schallplatte und auf Kompaktkassette. Ferner erschien das Album als Sonderausgabe im gelben Vinyl als Doppel-LP, zusammen mit der Maxi-Single von Eye Hate U. Abgesehen von The Most Beautiful Girl in the World sind keine Coverversionen von Songs des Albums bekannt.

Singleauskopplungen

Von dem Album wurden drei Singles ausgekoppelt: The Most Beautiful Girl in the World erschien bereits am 14. Februar 1994, also eineinhalb Jahre bevor The Gold Experience veröffentlicht wurde. Der Song ist 4:07 Minuten lang und unterscheidet sich dezent von der Albumversion. Als B-Seite dient das Stück Beautiful, eine 3:55 minütige Remix-Dance-Version der Single.[69]

Zwei Wochen vor der Veröffentlichung von The Gold Experience wurde als zweite Single Eye Hate U am 12. September 1995 ausgekoppelt. Die Singleversion ist auf 4:27 Minuten gekürzt. Als B-Seite ist der Song im Quiet Night Mix zu hören, ebenfalls eine Remix-Version der Single.[70] Am 30. November 1995 erschien mit Gold die dritte und letzte Singleauskopplung, die in der Edit-Version 4:43 Minuten lang ist. Als B-Seite ist das Stück Rock ‘N’ Roll Is Alive! (And it Lives in Minneapolis) vorhanden, das Prince als Antwort auf Lenny Kravitz’ Singleauskopplung Rock and Roll Is Dead aus dem Album Circus von 1995 geschrieben hatte.[59][71]

Ferner sind drei Promo-Singles von The Gold Experience ausgekoppelt worden. Ursprünglich erschien P Control mit der B-Seite 319 als CD-Single wenige Monate vor dem Album, aber am 3. Dezember 1995 wurde P Control in verschiedenen Remixen auf Kompaktkassette veröffentlicht – die Kassette wurde während der VH-1 Fashion Awards angeboten.[72] Kurz vor der Album-Veröffentlichung erschien in Japan der Song Endorphinmachine als 1-Track-CD-Single.[73] Im Spätsommer 1995 wurden die Songs Dolphin, NPG Operator und We March auf Kompaktkassette veröffentlicht, wobei die Songs in einer gekürzten Version vorhanden sind.[74]

Musikvideos

Prince produzierte zu acht Songs von The Gold Experience Musikvideos, die alle von ihm finanziert wurden, aber nur zur Hälfte offiziell erschienen sind.[75] Am 22. Januar 1994 drehte er ein Musikvideo zu The Most Beautiful Girl in the World in seiner Heimatstadt Minneapolis (US-Bundesstaat Minnesota).[14] Das Musikvideo ist in einem Filmstudio aufgenommen und zeigt, wie er auf einer Art Podest steht und den Song mit seiner Begleitband The New Power Generation singt. Regisseure des Videos waren Prince und Antoine Fuqua.

Die Musikvideos von Shhh und Now stammen von einem Prince-Konzert, das am 13. Februar 1994 in seinem Paisley Park Studio in Chanhassen stattfand.[76] Das Video zu Endorphinmachine drehte Prince ebenfalls im Februar 1994 im Paisley Park Studio. Es zeigt einen Live-Auftritt, wie er den Song mit The New Power Generation und Tänzerin Mayte Garcia vorträgt. Prince spielt auf einer goldfarbenen Gitarre, die die Form seines unaussprechbaren Symbols besitzt. Ausschnitte des Musikvideos sind auf der CD-ROM Interactive zu sehen, die am 7. Juni 1994 veröffentlicht wurde.[77] Im Musikvideo zu Dolphin ist abermals Prince mit The New Power Generation zu sehen, wie diese den Song in einem Studio singen. Prince trägt eine dunkle Sonnenbrille und auf seiner Wange steht das Wort „Slave“. Mayte Garcia tanzt im Hintergrund und trägt ein weißes Kleid.[78]

Am 3. Februar 1995 drehte Prince ein Musikvideo zu P Control im Glam-Slam-Klub in Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien). Weiteres Filmmaterial nahm er für den Song am 8. Juni 1995 im Glam-Slam-Klub in Miami (US-Bundesstaat Florida) auf.[79][80] Nähere Informationen gibt es über die Produktion des Musikvideos nicht, das offiziell nicht erschienen ist.

Das Musikvideo zu Gold nahm Prince am 10. Oktober 1995 im Paisley Park Studio auf. Er singt den Song mit The New Power Generation auf einer aus in hauptsächlich goldfarbenen gehaltenen Konzertbühne vor einer Zuschauermenge. Zuweilen regnet es während des Auftritts goldfarbenes Glitter. Zu Gold existieren zwei unterschiedliche Musikvideos; in einem wird nur der Auftritt von Prince und seiner Band gezeigt, im anderen ist eine weibliche Protagonisten im Zuschauerraum zu sehen, wie diese voller Sehnsucht Prince zuschaut, wie er den Song vorträgt.[81][82] Ferner produzierte Prince ein Musikvideo zu Rock ‘N’ Roll Is Alive! (And it Lives in Minneapolis), das am selben Tag wie Gold aufgenommen wurde und auf derselben Konzertbühne im Paisley Park Studio vor Zuschauern gedreht wurde.[81]

Zwar wurde Eye Hate U im September 1995 als Single veröffentlicht, doch erst am 22. Oktober begann Prince, Filmszenen zum Musikvideo im Paisley Park Studio zu drehen. Zu Beginn des Videos wird Mayte Garcia von einem Pendel hypnotisiert. In dem hypnotisierten Zustand sieht sie The New Power Generation in einem Gerichtssaal den Song spielen, wobei die Bandmitglieder Augenbinden tragen. Garcia trifft Prince inmitten des Gerichtssaals und beide tanzen miteinander. In einer weiteren Filmszene wird Garcia gezeigt, wie sie in einem Restaurant mit einem Mann flirtet, was Prince aus Entfernung beobachtet. Die Filmszene wechselt wieder in den Gerichtssaal, wo Prince sein Plädoyer gegenüber dem Richter – gespielt von Schlagzeuger Michael Bland – hält. Er nimmt Garcia ins Kreuzverhör und tanzt währenddessen mit ihr. In der Schlussszene des Musikvideos sagt Prince „I Love You“ in die Kamera, worauf anschließend Garcia’s Gesicht in Nahaufnahme zu sehen. Als das Musikvideo fertiggestellt war, verweigerte Prince die Freigabe für Warner Bros. Records, weil er zum damaligen Zeitpunkt weiterhin bei dem Label unter Vertrag stand.[81]

Tournee

Typische Setlist von The-Ultimative-Live-Experience-Tour vom
3. März 1995 – 30. März 1995
  1. Endorphinmachine (damals noch unveröffentlicht)
  2. The Jam
    (1975 von Graham Central Station geschrieben)
  3. Shhh (damals noch unveröffentlicht)
  4. Days of Wild (damals noch unveröffentlicht)
  5. Hair (1974 von Graham Central Station geschrieben)
  6. Now (damals noch unveröffentlicht)
  7. Babies Makin’ Babies
    (1973 von Sly & the Family Stone geschrieben)
  8. Get Up (I Feel Like Being a) Sex Machine
    (1970 von James Brown geschrieben)
  9. The Most Beautiful Girl in the World
  10. P Control (damals noch unveröffentlicht)
  11. Letitgo
  12. Pink Cashmere
  13. (Lemme See Your Body) Get Loose!
    (Remix-Version von Loose!)
  14. I Love U in Me
  15. Peach
  16. egyptian intro
  17. 7
  18. Get Wild
    (1994 auf dem Soundtrack von Prêt-à-Porter erschien)
  19. Billy Jack Bitch (damals noch unveröffentlicht)
  20. Eye Hate U (damals noch unveröffentlicht)
  21. 319 (damals noch unveröffentlicht)
  22. Gold (damals noch unveröffentlicht)
Autor aller Songs ist Prince, sofern nicht anders angegeben

Sechs Monate vor der Veröffentlichung von The Gold Experience ging Prince mit seiner Begleitband The New Power Generation in England, Schottland, Irland, den Niederlanden und Belgien auf Europatournee. Diese wurde The-Ultimative-Live-Experience-Tour genannt und begann am 3. März 1995 in London in der Wembley Arena und endete am 30. März 1995 in Dublin im Point Theatre. Prince gab 20 Konzerte, die von zirka 150.000 Zuschauern besucht wurden und ungefähr 6 Millionen US-Dollar einspielten. Die Konzertlänge variierte von 100 bis 120 Minuten. Prince trat während der Tournee mit dem Wort „Slave“ auf seiner Wange auf.[79] Abgesehen von den Live-Konzerten entwickelte sich eine ernste Beziehung zwischen Prince und Mayte Garcia.[83]

The New Power Generation bestand während der Tournee aus den folgenden fünf Mitgliedern:

  • Sonny Thompson – E-Bass
  • Tommy Barbarella – Keyboard
  • Morris Hayes – Keyboard
  • Michael Bland – Schlagzeug
  • Mayte Garcia – Tänzerin

Im Vorfeld der Ultimative-Live-Experience-Tour sagte der britische Prince’ Publizist Chris Poole: „Diese Tour ist für ihn [Prince] sehr wichtig. Er hat ein kleines Geldproblem. Er ist zwar nicht bankrott, aber er hat sein Geld für seine Musik ausgegeben.“[84] Doch die Tournee kristallisierte sich zu einem Tiefpunkt in Prince’ Karriere; viele Konzerte waren nicht annähernd ausverkauft und viele Besucher waren von der Setlist enttäuscht, da Prince eine Reihe von damals unveröffentlichten Songs spielte, die kaum jemand kannte. Er spielte kein Stück von seinen Alben aus den 1980er Jahren, in denen er kommerziell sehr erfolgreich war. Einige Konzertbesucher fühlten sich betrogen und forderten ihr Geld zurück, andere verließen vorzeitig die Konzerte. Nur sehr wenige Konzertbesucher waren davon begeistert, dass Prince neues Material vortrug. Gelegentlich forderte Prince seine Fans dazu auf, einen Rekorder mitzubringen um die Live-Konzerte mitzuschneiden – es sei die einzige Möglichkeit, die Musik von The Gold Experience zu hören, da er sich weiterhin im Streit mit Warner Bros. Records befinde.[85] Musikjournalisten waren von den Konzerten zum Teil sehr enttäuscht und bewerteten die Ultimative-Live-Experience-Tour als Prince’ schlechteste Europatournee seiner Karriere.[79]

Die Konzertbühne nannte Prince „The Endorphinmachine“ und bestand aus drei verschiedenen Kulissen; die auf der linken Seite ähnelte dem weiblichen Geschlechtsorgan, die in der Mitte war in form einer Gebärmutter gestaltet und die auf der rechten Seite ähnelte dem männlichen Geschlechtsorgan. Das Design konzipierte Prince und die Gesamtkosten der Bühnenproduktion betrugen 250.000 US-Dollar, was bis heute die teuerste Konzertbühne seiner Karriere ist.[86][87] „The Endorphinmachine“ ließ die Geldausgaben aber noch weiter ansteigen; für den Transport der Kulissenelemente wurde eine LKW-Kolonne benötigt und nicht – wie bei Tourneen sonst üblich – ein oder zwei LKWs. Aufgrund der entstandenen Kosten beschloss Prince, den linken und den rechten Teil der Konzertbühne in London zu lassen, nach dem er dort die ersten fünf Konzerte der Ultimative-Live-Experience-Tour absolviert hatte. Keyboarder Tommy Barbarella beschrieb „The Endorphinmachine“ bei den weiteren Konzerte wie folgt: „Es war nur noch eine flache Bühne, kein Hintergrund, keine Requisiten mehr.“ Zudem litten die Konzerte unter Klangprobleme, weswegen Prince mehrfach den Toningenieur austauschte. Ferner funktionierten Requisiten wie beispielsweise ein Laufband, das Prince auf die Bühne befördern sollte, des Öfteren nicht.[88][89]

Vom 8. Januar 1996 bis zum 20. Januar 1996 ging Prince mit The New Power Generation in Japan auf Tournee und gab insgesamt 7 Konzerte in Tokio, Ōsaka, Fukuoka und Yokohama. Das Album The Gold Experience war mittlerweile erschien und die Konzerthallen waren zu 80-90 Prozent ausverkauft, wobei das Fassungsvermögen 7.000 bis 18.000 Zuschauer betrug. Die Setlist ähnelte die der Europatournee, doch die japanischen Konzertveranstalter ließen sich von Prince vertraglich zusichern, dass er einige seiner bekannten Songs zu spielen habe, um ähnliche Probleme wie bei der Europatournee zu vermeiden. Abgesehen von den Songs von The Gold Experience spielte Prince unter anderem 1999, Starfish and Coffee, If I Was your Girlfriend, The Cross (alle von Sign o’ the Times) und Sexy MF von Love Symbol. Als Konzertbühne diente lediglich der mittlere Teil von „The Endorphinmachine“. Nach Beendigung der Japan-Tour verließen Michael Bland, Sonny Thompson und Tommy Barbarella Prince’ Begleitband The New Power Generation.[90]

Aftershows

Bei 8 der 20 Konzerte der Europatournee spielte Prince nach dem Hauptkonzert eine Aftershow, also ein weiteres Konzert nach Mitternacht. Bei einigen dieser Aftershows wirkten Chaka Khan und George Benson als Gastmusiker mit, beispielsweise am 9. März 1995 im Astoria in London. Nach dem Abschlusskonzert der Ultimative-Live-Experience-Tour absolvierte Prince am 31. März im Musikklub The Pod in Dublin eine Aftershow. Diese begann 3:00 Uhr nachts und Prince spielte die erste Strophe seines 1987 veröffentlichten Songs The Cross auf Gitarre. Ohne Vorankündigung kam Bono von Backstage auf die Bühne und sang den Song. Anschließend verließ er kommentarlos die Bühne. Bevor Prince gegen 4:30 Uhr den letzten Song der Aftershow präsentierte, thematisierte er den Anfang der Aftershow und fragte das Publikum: „War das nicht cool, als Bono auf die Bühne kam und für euch gesungen hat? Ich sag’ euch, ihr [Irland] habt wahnsinniges Glück, ihn zu haben.“[91]

Rezeption

Presse

Viele Musikkritiker lobten The Gold Experience und beschrieben es als Prince’ bestes Album seit Sign o’ the Times aus dem Jahr 1987. Zudem sei es sein bedachtestes und kommerziellstes Album seit Diamonds and Pearls (1991). Die Songs auf The Gold Experience seien sehr „melodisch“, was bei den vorangegangenen Prince-Alben überwiegend nicht der Fall gewesen sei.[92]

Die britische Musikzeitschrift New Musical Express beschrieb bereits Anfang August 1995 – knapp zwei Monate vor der Veröffentlichung von The Gold Experience – alle Songs des Albums, inklusive Days of Wild, der letztendlich auf dem Album nicht platziert wurde. Die Songs wurden größtenteils gelobt und das Stück Shy wurde als bester Track des Albums bezeichnet. Eine Gesamtnote für The Gold Experience gab das Magazin damals nicht.[93]

Cheo H. Coker von der überregional erscheinende US-Tageszeitung Los Angeles Times zeigte sich vom Album The Gold Experience begeistert und verteilte die Höchstzahl von vier Sternen. Prince habe damit aufgehört, „andere Trends zu kopieren“. Das Ergebnis sei das „effizienteste und wichtigste Album seit Graffiti Bridge aus dem Jahr 1990“.[94]

Carol Cooper von dem US-Musikmagazin Rolling Stone lobte unter anderem: „Bei dieser LP zeigt sich unser ehemaliger Prince von seiner vielseitigsten Seite seit der 1987 erschienenen Sign o’ the Times.“ Zudem würden langjährige Prince-Fans die Handschrift seiner Alben Controversy (1981), 1999 (1982) und Purple Rain (1984) wiedererkennen. Als Fazit zog Cooper: „Was man auf dem Album tatsächlich hört, ist das Herz, die Seele und der Verstand von unserem einstigen und zukünftigen Prince.“[95][96] Sie gab vier von fünf möglichen Sternen.

Mike Flaherty von der US-Zeitschrift Entertainment Weekly gab The Gold Experience auf einer Skala von A+ bis F die Note A- und schrieb, es sei „ein energiegeladenes, wildes Werk, voller Funk, Leidenschaft und Verspieltheit.“[96] Vickie Gilmer von der US-amerikanischen Zeitung St. Paul Pioneer Press verteilte dreieinhalb von vier möglichen Sternen und meinte, The Gold Experience zeige, dass Prince mit dem Album „garantiert Schritte nach vorne macht.“[97]

Das US-Magazin Vibe betrieb einige Wortspiele bezüglich Prince’ Namensänderung und schrieb, The Gold Experience sei eine Prince-Erfahrung „par excellence“. Zudem sei „seine beste Leistung“ in den 1990er Jahren „fast ohne ihn [Prince] zustande gekommen.“[98] Musikjournalist Robert Christgau gab die Note A, wobei lediglich A+ besser ist. Im Vergleich zu anderen Prince-Alben sei The Gold Experience ebenfalls „sexbesessen, nur mit mehr Saft“. Zudem habe Prince seit Jahren nicht mehr so „schwarz“ geklungen und sei als Gitarrist seit Jahren nicht so „rockig“ gewesen. Christgau war lediglich von den Balladen des Albums enttäuscht.[99]

Stephen Thomas Erlewine von Allmusic verteilte vier von fünf möglichen Sternen. Zwar empfand er die Unterbrechungen vom NPG Operator als störend, dennoch sei The Gold Experience „Prince’ zufriedenstellendste Arbeit seit Sign o’ the Times“.[100] Danny Kelly von der britischen Zeitschrift Q gab drei von fünf möglichen Sternen und zog als Fazit: „Insgesamt gesehen eine gute Platte, aber irgendwie hat man das Gefühl, dass Prince, warum auch immer, nicht sein bestes gibt.“[101]

Nach Prince’ Tod im April 2016 rezensierten die Musikjournalisten Albert Koch und Thomas Weiland von der deutschen Musikzeitschrift Musikexpress das Album The Gold Experience und gaben vier von sechs möglichen Sternen. Sie schrieben unter anderem: „In Pussy Control und Endorphinmachine erkennt man das von Techno und Grunge bestimmte Klima, Gold klingt dagegen wie Purple Rain. Solche Einflüsse tragen vielleicht nicht zur Selbsterneuerung, aber wenigstens zur kreativen Konsolidierung bei“.[102]

Im August 2016 wurde über die Online-Datenbank Discogs ein Originalexemplar der Kompaktkassette The Versace Experience (Prelude 2 Gold) für 4087 US-Dollar (damals 3649 Euro) verkauft, was bis heute die teuerste Kompaktkassette in der Geschichte von Discogs ist.[103]

Charts

Jahr Albumtitel Chartpositionen [104]
DE AT CH UK US
1995 The Gold Experience 24
(8 Wo.)
28
(6 Wo.)
7
(7 Wo.)
4
(12 Wo.)
6
(8 Wo.)

The Gold Experience wurde seit 1995 weltweit ungefähr eine Million Mal verkauft, davon wurden etwa 530.000 Exemplare in den USA abgesetzt.[82]

  • UK: 1x Gold für 100.000 verkaufte Exemplare am 1. Oktober 1995[105]
  • US: 1x Gold für 500.000 verkaufte Exemplare am 7. Dezember 1995[106]
Jahr Titel der Single Chartpositionen [104]
DE AT CH UK US
1994 The Most Beautiful Girl in the World 9
(23 Wo.)
5
(12 Wo.)
1(2)
(22 Wo.)
1(2)
(14 Wo.)
3
(26 Wo.)
1995 Eye Hate U 62
(9 Wo.)
31
(5 Wo.)
20
(3 Wo.)
12
(10 Wo.)
Gold 58
(13 Wo.)
10
(9 Wo.)
88
(2 Wo.)

The Most Beautiful Girl in the World verkaufte sich in den USA über 700.000 Mal. Der Song wurde international mehrfach mit Gold- und Platin ausgezeichnet, beispielsweise erhielt es unter anderem

  • in Österreich Platin für 70.000 verkaufte Exemplare[107]
  • in England Silber für 200.000 verkaufte Exemplare[108]
  • in den USA Gold für 500.000 verkaufte Exemplare[69]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Begleitheft der CD The Gold Experience von O(+>, Warner Bros. Records / NPG Records, 1995
  2. a b c Uptown (2004), Seite 398
  3. Endorphinmachine. In: Princevault.com. 9. Oktober 2014, abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch).
  4. Shhh. In: Princevault.com. 20. September 2013, abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch).
  5. Dolphin. In: Princevault.com. 17. September 2013, abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch).
  6. Now. In: Princevault.com. 17. September 2013, abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch).
  7. 319. In: Princevault.com. 17. September 2013, abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch).
  8. Billy Jack Bitch. In: Princevault.com. 3. September 2014, abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch).
  9. Eye Hate U. In: Princevault.com. 17. September 2013, abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch).
  10. Gold. In: Princevault.com. 23. Juni 2014, abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch).
  11. Uptown (2004), Seite 154
  12. Acknowledge Me. In: Princevault.com. 17. September 2013, abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch).
  13. NPG Operator segues. In: Princevault.com. 16. Oktober 2012, abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch).
  14. a b Uptown (2004), Seite 156
  15. a b Uptown (2004), Seite 162
  16. We March. In: Princevault.com. 17. September 2013, abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch).
  17. Uptown (2004), Seite 167
  18. Jones (1997), Seite 185, „All they know is marketing.“, „They’re only interested in money, not music.“
  19. Draper (2011), Seite 130
  20. Hahn (2006), Seite 256.
  21. Ro (2011), Seite 252, „It’s a mutual agreement. When I say, ‘It’s mutual’, it’s not face-saving. I think he [Prince] wants to make his career happen.“
  22. Ro (2011), Seite 251–252, „All we do as artists is make the music. I didn’t think I’d have to be marketing the records, or taking them to the [radio] station.“
  23. a b Hahn (2006), Seite 254
  24. Jones (1997), Seite 178, „We have a new album finished. But Warner doesn’t know it. New songs we’ll play at shows. Music should be free, anyway.“
  25. Uptown (2004), Seite 168
  26. a b Uptown (2004), Seite 169
  27. Jones (1997), Seite 185, „I still believe that The Gold Experience will never be released.“
  28. Jones (1997), Seite 212, „Maybe Warner executives just don’t know how to ask for him by name when they call on the phone.“
  29. Ro (2011), Seite 264
  30. a b Hahn (2006), Seite 259
  31. Ro (2011), Seite 264–265
  32. Uptown (2004), Seite 173
  33. Ro (2011), Seite 265–266
  34. Draper (2011), Seite 140, „Prince? Best? Gold Experience [sic] better. In concert, perfectly free. On record, slave. Get Wild. Come! Peace, thank you.“
  35. Uptown (2004), Seite 181
  36. Ro (2011), Seite 268
  37. Ro (2011), Seite 268, „This album is a big surprise to people at Warner. No one seems to know about it“
  38. a b c Ro (2011), Seite 269
  39. Hahn (2006), Seite 263
  40. Uptown (2004), Seite 183
  41. The Versace Experience (Prelude 2 Gold). In: Princevault.com. 24. Oktober 2013, abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch).
  42. Uptown (2004), Seite 185
  43. Foto vom Schriftzug Slave auf der Wange. Abgerufen am 20. Dezember 2014.
  44. a b Hahn (2006), Seite 257
  45. Draper (2011), Seite 140, „has good points in his arguments and tons of sympathy from other artists, young and not so young, but … it seemed like he spent more energy in promoting his views and marketing concepts than creating the music itself.“
  46. Draper (2011), Seite 140, „People say I’m a crazy fool for writing ‘SLAVE’ on my face, but if I can’t do what I want to do, what am I? When you stop a man from dreaming, he becomes a slave. … If you don’t own your [master tapes], your master owns you.“
  47. Draper (2011), Seite 140
  48. Draper (2011), Seite 140, „never meant to be compared to any slave in the past, or any slave in the future.“
  49. Ro (2011), Seite 258, „If he’s a slave, he’s one of the best-paid slaves in the World.“
  50. Uptown (2004), Seite 195
  51. Draper (2011), Seite 143
  52. Jones (1997), Seite 184, „To be honest, we’re glad of a break from him.“
  53. Hahn (2006), Seite 260
  54. Ro (2011), Seite 262, „retreated to Paisley Park, where he has nearly ruined himself with self-indulgent spending, including $6 million a year to keep the studio running.“ „he spent about $4 million to rehearse his band and build stages for a concert tour he never made.“ „up to $500,000 apiece, and never released them.“
  55. Jones (1997), Seite 214, „Prince probably still owes them money. He owed between $ 10 and $ 15 million two years ago. His records didn’t sell and he was in the red. They probably take money out of his publishing royalties, which brings him in around $ 5 million a year. And his back catalogue will continue to be used to offset the loan.“
  56. Ro (2011), Seite 261
  57. Thorne (2012), Seite 483
  58. Begleitheft der CD The Gold Experience von O(+>, Warner Bros. Records / NPG Records, 1995
  59. a b c d Thorne (2012), Seite 313, „I wanted to do gold-foil paper, and we had a company who could do it for us, but as you might imagine, it got real pricey. We did that one mock-up that he had on the David Letterman show. I even had a jewel case that had specks of gold inside the plastic. Then once Warner Brothers gotta hold of it, I’m sure they didn’t want to put that extra bit of energy into it.“
  60. Uptown (2004), Seite 398–399, „there are over 500 experiences to choose from.“
  61. Prince Lyrics – The Gold Experience. In: PrinceLyrics.co.uk. 1994, abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch).
  62. a b c d e f g h i j k l Uptown (2004), Seite 399
  63. a b Hahn (2006), Seite 270
  64. Prince Lyrics – Endorphinmachine. In: PrinceLyrics.co.uk. 1994, abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch).
  65. Prince Lyrics – We March. In: PrinceLyrics.co.uk. 1994, abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch).
  66. Thorne (2012), Seite 312
  67. Draper (2011), Seite 129
  68. Jones (1997), Seite 136–137
  69. a b Uptown (2004), Seite 158
  70. Uptown (2004), Seite 187
  71. Uptown (2004), Seite 190
  72. Single: P Control. In: Princevault.com. 29. November 2014, abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch).
  73. Single: Endorphinmachine. In: Princevault.com. 29. November 2014, abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch).
  74. Single: Dolphin. In: Princevault.com. 29. November 2014, abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch).
  75. Uptown (2004), Seite 628–629
  76. Uptown (2004), Seite 628
  77. Uptown (2004), Seite 157
  78. Uptown (2004), Seite 629
  79. a b c Uptown (2004), Seite 174
  80. Uptown (2004), Seite 182
  81. a b c Uptown (2004), Seite 630
  82. a b Uptown (2004), Seite 188
  83. Uptown (2004), Seite 175
  84. Jones (1997), Seite 185, „This tour is crucial for him. He has a small cashflow problem. He’s not broke, but he has always been known for spending his money on his music.“
  85. Draper (2011), Seite 141
  86. Uptown (2004), Seite 162–163
  87. Ro (2011), Seite 266
  88. Uptown (2004), Seite 174–175
  89. Hahn (2006), Seite 264–265
  90. Uptown (2004), Seite 191
  91. Uptown (2004), Seite 179, „Wasn't that cool of Bono to come up and sing that for ya? You’re pretty lucky to have him, I’ll tell you that.“
  92. Uptown (2004), Seite 399–400
  93. The Gold Experience. In: Princetext.tripod.com. 3. August 1995, abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch).
  94. Cheo H. Coker: Fall Album Roundup: With ‘Gold’, Prince Regains His Midas Touch. In: LosAngelesTimes.com. 24. September 1995, abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch)., „The Gold Experience sounds as if Prince stopped trying to copy other trends and instead followed his own drummer as in the old days--the result being his most effective and meaningful album since 1990’s Graffiti Bridge.
  95. Brown (2010), Seite 214, „this LP, our former Prince turns in his most effortlessly electric set since 1987’ Sign o’ the Times... Longtime fans will recognize signature riffs from Purple Rain, 1999 and Controversy, as well as customized appropriations from glitter rock, the Ohio Players, art rock and the kind of quirky narrative poems Prince perfected upon the release of Graffiti Bridge... What you really hear is the heart, soul and mind of our once and future Prince.“
  96. a b Hahn (2006), Seite 269
  97. Carol Cooper: The Gold Experience. In: Princetext.tripod.com. 2. November 1995, abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch)., „But what matters most is that ‘The Gold Experience’ shows his royal badness is assuredly moving forward.“
  98. Draper (2011), Seite 142, „his best effort since the 90s almost happened without him.“
  99. Robert Christgau: Prince – The Gold Experience. In: RobertChristgau.com. 1995, abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch)., „It’s as sex-obsessed as ever, only with more juice“. „not for years has the auteur (as opposed to some hired gat) sounded so black, and not for years has the guitarist sounded so rock. As for the ballads, they suffer only by their failure to dominate.“
  100. Stephen Thomas Erlewine: Prince – Gold Experience. In: Allmusic.com. 2014, abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch).
  101. Danny Kelly: The Gold Experience. In: Princetext.tripod.com. 1995, abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch)., „All in all, a good record, but still a feeling persists that, for whatever reason, he’s not quite giving of his best.“
  102. Albert Koch und Thomas Weiland: Aus dem grossen Prince-Special – Alle Alben im Überblick. In: Musikexpress.de. 22. Mai 2016, abgerufen am 6. Oktober 2016.
  103. Grippo: Most Expensive Items Sold In Discogs Marketplace For August 2016. In: Discogs.com. 2016, abgerufen am 15. Oktober 2016 (englisch).
  104. a b Chartquellen: DE AT CH UKUS
  105. BPI – Certified Awards Search. Abgerufen am 19. März 2015 (englisch).
  106. Uptown (2004), Seite 188
  107. ARIA Charts. Abgerufen am 20. Dezember 2014.
  108. BPI – Certified Awards Search. Abgerufen am 20. Dezember 2014 (englisch).