Gabat

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Gabat
Gabadi
Gabat (Frankreich)
Gabat (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Bayonne
Kanton Pays de Bidache, Amikuze et Ostibarre
Gemeindeverband Pays Basque
Koordinaten 43° 22′ N, 1° 2′ WKoordinaten: 43° 22′ N, 1° 2′ W
Höhe 23–156 m
Fläche 8,31 km²
Einwohner 278 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 33 Einw./km²
Postleitzahl 64120
INSEE-Code

Gabat (baskisch Gabadi)[1] ist eine französische Gemeinde mit 278 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Bayonne und zum Kanton Pays de Bidache, Amikuze et Ostibarre (bis 2015: Kanton Saint-Palais).

Die Bewohner werden Gabadiar genannt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gabat liegt ca. 55 km südöstlich von Bayonne im Pays de Mixe (baskisch Amikuze) in der historischen Region Nieder-Navarra im französischen Teil des Baskenlands.

Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden:

Ilharre Arbouet-Sussaute
Labets-Biscay Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Aïcirits-Camou-Suhast
Amendeuix-Oneix

Gabat liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Einer seiner Zuflüsse, die Bidouze, fließt an der östlichen und an einem Abschnitt der nördlichen Grenze zu den Nachbargemeinden Aïcirits-Camou-Suhast bzw. Ilharre entlang. Zwei Zuflüsse der Bidouze, der Lauhirasse und der Salarteko Erreka, bewässern ebenfalls das Gemeindegebiet.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde, die 1125 erstmals erwähnt wurde, liegt auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Eine alte Brücke ermöglicht früher wie heute den Übergang über die Bidouze. Während der Französischen Revolution verweigerte der Pfarrer von Gabat, den Eid auf die Zivilverfassung des Klerus zu schwören, was zur Folge hatte, dass er verschleppt wurde und die Kirchengüter beschlagnahmt wurden.[3]

Toponyme und Erwähnungen von Gabat waren:

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einem Höchststand der Einwohnerzahl von 443 Einwohnern in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist die Zahl bei kurzen Wachstumsphasen bis zu den 1940er Jahren auf unter 200 Einwohner gesunken und sich seitdem auf ein Niveau von rund 200 Bewohnern stabilisiert.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2009 2021
Einwohner 233 202 199 224 229 215 207 210 278
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[6] INSEE ab 2006[7][8]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pfarrkirche, gewidmet Mariä Himmelfahrt. Die heutige Kirche wurde im 18. Jahrhundert als Ersatz für ein früheres Gotteshaus aus dem 12. Jahrhundert errichtet. Wie im Baskenland üblich, sind Kirche und der sie umgebende Friedhof mit einer Mauer umgeben. Auf dem Friedhof sind mit scheibenförmigen Grabstelen, genannt Hilarri, und mit Navarrakreuzen versehene Gräber zu sehen. Die Hilarri knüpfen an die Tradition der vorchristlichen Zeit an und erfuhren zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert eine große Beliebtheit im Baskenland. Ein großzügiger Vorbau aus Holz breitet sich rund um die heutige Kirche aus. An einem seiner Enden erinnert eine Gedenktafel an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten der Gemeinde. Während der Französischen Revolution wurde die Kirche geplündert und konnte nur einen Teil seines Altaraufsatzes retten. Er ist mit Goldauflagen bedeckt und zeigt eine Vielzahl von religiösen Figuren mit bemalten hautfarbenen Gesichtern. Zwei Statuen an der Rückwand flankieren den Altaraufsatz, die Madonna mit Jesuskind und den heiligen Josef darstellend. Vor der Revolution waren diese sicherlich in den Altaraufsatz integriert. Auf dem Altar sind zur Widmung an die Schutzpatronin der Kirche die verflochtenen Buchstaben „M“ und „A“ für Marie de l’Assomption eingraviert.[9][10][11]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ossau-Iraty

Die Landwirtschaft ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Gemeinde. Gabat liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.[12]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014[13]
Gesamt = 37

Sport und Freizeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rundweg Ur Handia leichten Schweregrades mit einer Länge von 5 km und einem Höhenunterschied von 100 m lädt zum Spaziergang ein.[14]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Vor- und Grundschule.[15]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gabat ist erreichbar über die Routes départementales 29, 79, 124 und 246.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gabat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lieux - toponymie: Gabadi (Amikuze). Königliche Akademie der Baskischen Sprache, abgerufen am 29. Mai 2017 (französisch).
  2. Ma commune : Gabat. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 29. Mai 2017 (französisch).
  3. Gabat. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 9. September 2016; abgerufen am 29. Mai 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  4. Jean-Baptiste Orpustan: Nouvelle toponymie basque. Universität Bordeaux, 2006, S. 74, abgerufen am 29. Mai 2017 (französisch).
  5. Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 66, abgerufen am 29. Mai 2017 (französisch).
  6. Notice Communale Gabat. EHESS, abgerufen am 29. Mai 2017 (französisch).
  7. Populations légales 2006 Commune de Gabat (64228). INSEE, abgerufen am 29. Mai 2017 (französisch).
  8. Populations légales 2014 Commune de Gabat (64228). INSEE, abgerufen am 29. Mai 2017 (französisch).
  9. Église Notre-Dame de l’Assomption. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 29. Mai 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  10. Porche de l’église Notre-Dame de l’Assomption. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 29. Mai 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  11. Retable de l’église Notre-Dame de l’Assomption. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 29. Mai 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  12. Institut national de l’origine et de la qualité. Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 29. Mai 2017 (französisch).
  13. Caractéristiques des établissements en 2014 Commune de Gabat (64228). INSEE, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 29. Mai 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.insee.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  14. Circuit Ur Handia á Gabat. Tourismusbüro von Niedernavarra, abgerufen am 29. Mai 2017 (französisch).
  15. École maternelle et élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 29. Mai 2017 (französisch).