Caro (Pyrénées-Atlantiques)

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Caro
Zaro
Caro (Frankreich)
Caro (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Bayonne
Kanton Montagne Basque
Gemeindeverband Pays Basque
Koordinaten 43° 9′ N, 1° 13′ WKoordinaten: 43° 9′ N, 1° 13′ W
Höhe 174–305 m
Fläche 4,01 km²
Einwohner 181 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 45 Einw./km²
Postleitzahl 64220
INSEE-Code

Ortskirche Saint-Martin von Caro

Caro (französisch auch Çaro; baskisch Zaro)[1] ist eine französische Gemeinde mit 181 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Bayonne und zum Kanton Montagne Basque (bis 2015: Kanton Saint-Jean-Pied-de-Port). Die Einwohner werden entsprechend zaroar genannt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Caro liegt ca. 55 km südöstlich von Bayonne und wenige Kilometer südöstlich von Saint-Jean-Pied-de-Port in der Region Pays de Cize in der historischen Provinz Nieder-Navarra im französischen Teil des Baskenlands.

Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden:

Saint-Jean-Pied-de-Port Saint-Jean-le-Vieux
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Saint-Michel Aincille

Caro liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Ein linker Nebenfluss des Adour, die Nive, und einer ihrer Zuflüsse, der Urtchipia, durchströmen das Gemeindegebiet.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortskirche Saint-Martin von Caro wurde 1251 erstmals erwähnt.[3] Weitere Toponyme und Erwähnungen der Gemeinde waren in der Folge Çaro (1292), Sanctus Vincentius et Sanctus Martinus de Çaro (1335, Urkunden aus Bayonne), Charo (1525, Urkunden der Rechnungskammer von Navarra) und Saro (1703, Inspektionen des Bistums Bayonne).[4]

Paul Raymond, Archivar und Historiker des 19. Jahrhunderts, bemerkte, dass Çaro zur Pfarrgemeinde von Saint-Michel gehörte und dass es eine weltliche Pilgerherberge zur Aufnahme von Pilgern auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela gab.[5]

Auf der Karte von Cassini 1750 ist die Gemeinde als Cáro eingetragen, während der Französischen Revolution 1793 und während des Französischen Konsulats acht Jahre später als Caro.[6][7]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einem Höchststand von über 300 Einwohnern in der Zählung von 1836 ist die Einwohnerzahl bei kurzen Phasen von Stabilisierungen bis zu den 1970er Jahren um insgesamt über 60 Prozent auf einen bisherigen Tiefststand von 122 Einwohnern zurückgegangen. Seitdem hat sie sich stabilisiert und steigt wieder an.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2009 2021
Einwohner 170 140 122 134 145 147 184 188 181
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[7] INSEE ab 2009[8]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ortskirche, gewidmet Martin von Tours. Das Jahr 1251 der Erwähnung der Ortskirche lässt deren Errichtung im Mittelalter zuordnen. Ende des 16. oder Anfang des 17. Jahrhunderts fand vermutlich eine Restaurierung statt, bei dem der westliche Eingang eingerichtet sein könnte. Weitere Restaurierungen fanden im 19. und im 20. Jahrhundert statt. Das Langhaus beherbergt ein Kirchenschiff und ist mit einer flachen Apsis abgeschlossen, an der die Sakristei angebaut ist. An der Südseite führt eine gerade Treppe aus Sandstein zu den Emporen im Innern. Der Glockengiebel besitzt zwei Öffnungen, von denen eine zugemauert ist.[3]
Bauernhof Etxezaharra in Caro
  • Bauernhof Etxezaharra, charakteristisch für baskische Bauernhöfe. Das Datum seiner Errichtung ist unbekannt, jedoch gilt das Jahr 1723 für eine Renovierung und das Jahr 1758 für einen Umbau, wie zwei Inschriften über dem Sturz eines Fensters belegen. Die Eingangstür in Rundbogenform bildet zusammen mit dem darüber liegenden Fenster die Form einer Flasche. Der Bauernhof ist typischerweise rund um einen eskaratz, eine Diele, von der alle anderen Zimmer zugänglich sind. Wie das Hauptgebäude, so hat auch der Stall im hinteren Teil des Bauernhofs einen Dachboden, bei diesem für die Lagerung des Heus.[9]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pie noir

Die Landwirtschaft ist traditionell eine der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Gemeinde. Es werden Rinder-, Schaf- und Schweinezucht betrieben. Daneben erfährt der Tourismus eine wachsende Bedeutung.[10]

Caro liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, ein traditionell hergestellter Schnittkäse aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens Kintoa.[11]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014[12]
Gesamt = 20

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fernwanderweg GR 10 von Hendaye am Atlantik nach Banyuls-sur-Mer am Mittelmeer führt über 850 km entlang des Pyrenäenkamms und auf diesem Weg auch durch die Gemeinde.[13]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Çaro wird durchquert von der Route départementale 401.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Çaro – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lieux - toponymie: Zaro (Garazi). Königliche Akademie der Baskischen Sprache, abgerufen am 30. März 2017 (französisch).
  2. Ma commune : Caro. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 30. März 2017 (französisch).
  3. a b église paroissiale Saint-Martin. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 30. März 2017 (französisch).
  4. présentation de la commune de Caro. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 30. März 2017 (französisch).
  5. Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 41f, abgerufen am 30. März 2017 (französisch).
  6. France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 30. März 2017 (englisch).
  7. a b Notice Communale Caro. EHESS, abgerufen am 30. März 2017 (französisch).
  8. Populations légales 2014 Commune de Caro (64166). INSEE, abgerufen am 30. März 2017 (französisch).
  9. Conseil régional d’Aquitaine: Ferme Etxezaharra. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 31. März 2017; abgerufen am 30. März 2017 (französisch).
  10. Caro (64220). Tourismusbüros von Saint-Jean-Pied-de-Port und Saint-Étienne-de-Baïgorry, archiviert vom Original am 31. März 2017; abgerufen am 30. März 2017 (französisch).
  11. Institut national de l’origine et de la qualité. Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 30. März 2017 (französisch).
  12. Caractéristiques des établissements en 2014 Commune de Caro (64166). INSEE, archiviert vom Original am 20. Juni 2017; abgerufen am 30. März 2017 (französisch).
  13. Der Pyrenäen-Wanderweg GR 10. Atout France, abgerufen am 30. März 2017.