Lüssow (Mecklenburg)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 50′ N, 12° 9′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Rostock | |
Amt: | Güstrow-Land | |
Höhe: | 8 m ü. NHN | |
Fläche: | 16,66 km2 | |
Einwohner: | 986 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 59 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 18276 | |
Vorwahl: | 03843 | |
Kfz-Kennzeichen: | LRO, BÜZ, DBR, GÜ, ROS, TET | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 72 069 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Haselstraße 4 18273 Güstrow | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Wilfried Zander | |
Lage der Gemeinde Lüssow im Landkreis Rostock | ||
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Lüssow ist eine Gemeinde im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Gemeinde wird vom Amt Güstrow-Land mit Sitz in der nicht amtsangehörigen Stadt Güstrow verwaltet. Zur Gemeinde Lüssow gehören die Orte Lüssow, Karow und Strenz.
Geografie
Die Gemeinde Lüssow liegt im Dreieck der Städte Güstrow, Bützow und Schwaan, 30 Kilometer südlich von Rostock. Das Gebiet um Lüssow ist leicht hügelig; nach Süden fällt es zur Niederung der Nebel und dem parallel verlaufenden Bützow-Güstrow-Kanal ab. Durch die Gemeinde Lüssow führt der etwa 15 Kilometer lange Mühlbach (auch Hohensprenzer Mühlbach genannt), der parallel zur westlicher liegenden Warnow verläuft - aber in entgegengesetzter Richtung südwärts fließt.
Geschichte
Der Ortsname Lüssow mit der typischen Endung -ow ist slawischen Ursprungs und bedeutet so viel wie „Ort des Lu´sa“. Er erinnert an die Präsenz westslawischer Stämme (Obodriten), die in Mecklenburg seit dem 5. und 6. Jahrhundert nach Chr. siedelten. Im 12. Jahrhundert vollzog sich die nach dem fehlgeschlagenen Wendenkreuzzug von 1147 überwiegend friedliche deutsche Kolonisation des Landes vor allem durch Siedler aus Westfalen. 1229 wurde Lüssow erstmals urkundlich genannt. Aus dieser Zeit stammt auch die Dorfkirche.
In den 1970er Jahren begann mit dem Bau von Wohnungen und der Milchviehanlage an der Straße Richtung Groß Schwiesow der Ausbau des Dorfes Lüssow zum „sozialistischen Musterdorf“.
Im Ortsteil Karow steht ein Schloss im Neobarock-Stil. Im ehemaligen Verwalterhaus unweit des Schlosses befand sich bis 1989 eine Polytechnische Oberschule, danach für einige Jahre eine Jagdschule.
Die Nähe zur Kreisstadt Güstrow macht die Gemeinde seit einigen Jahren für Eigenheimbauer attraktiv.
Sehenswürdigkeiten
→ Siehe auch Liste der Baudenkmale in Lüssow (Mecklenburg)
- Neobarockes Gutshaus mit Tor und Wirtschaftsgebäuden in Karow
- Zugbrücke vom Ende des 19. Jahrhunderts über den Bützow-Güstrow-Kanal, etwa zwei Kilometer südlich des Ortes, an der Straße nach Parum.
- Gerichtssäule aus Backsteinen am nördlichen Ortsrand von Karow.
- Dorfkirche Lüssow
→ Siehe Hauptartikel: Dorfkirche Lüssow
Die Kirche ist eine große, überwiegend aus Feldsteinen errichtete einschiffige Hallenkirche im Übergangsstil zwischen Romanik und Gotik. Der Baukörper besteht aus einem gedrungenen Turm mit quadratischem Grundriss, dem zweijochigen Schiff, dem etwas schmaleren Chor, einem achteckigen Chorschluss sowie mehreren kleineren Anbauten. Chor und Kirchenschiff entstanden Mitte des 13. Jahrhunderts, der Turm im 15. Jahrhundert. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgte eine umfassende Rekonstruktion. Im Fußboden des Chores und des Schiffes sind mehrere Grabplatten eingelassen. Die älteste trägt die Jahreszahl 1386. Altar, Taufbecken, Kanzel, das Gestühl im Schiff, Empore und Orgel stammen aus dem 19. Jahrhundert. Von 1967 bis 1970 war Joachim Gauck Pastor in Lüssow.
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Gutshaus in Karow
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Dorfkirche in Lüssow
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Gerichtssäule in Karow
Verkehrsanbindung
Von Lüssow aus führen Verbindungsstraßen nach Bützow, Güstrow und Schwaan. Von der guten Verkehrsinfrastruktur Güstrows (A 19, B 104) profitiert auch die Gemeinde Lüssow. Der Bahnhof Lüssow liegt an der Bahnstrecke Güstrow–Schwaan und wird von der S-Bahn Rostock bedient.
Persönlichkeit des Ortes
- Joachim Gauck (* 1940) war von 1967 bis 1970 Pfarrer in Lüssow
Literatur und Quellen
- Herbert Homfeld: Die Lüssower. Geschichte und Geschichten eines mecklenburgischen Landstrichs., Rostock, Hinstorff Verlag, 1987
- Dehio: Die Kunstdenkmäler der Bezirke Rostock, Schwerin, Neubrandenburg., Berlin, 1977
- Friedrich Schlie: Kunst- und Geschichtsdenkmäler Mecklenburgs, Schwerin, 1901
- Georg Christian Friedrich Lisch: Mecklenburgische Jahrbücher, Bd. 6 / Bd. 26
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).