SG Wattenscheid 09

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Mai 2015 um 21:34 Uhr durch Alex 805 (Diskussion | Beiträge) (→‎Gegenwart (seit 2013): Lizenz doch erteilt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
SG Wattenscheid 09
Abzeichen der SG Wattenscheid 09
Basisdaten
Name Sportgemeinschaft 09
Wattenscheid e. V.
Sitz Wattenscheid,
Nordrhein-Westfalen
Gründung 9. August 1909
Farben Schwarz und Weiß
Website www.sgwattenscheid09.de
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Farat Toku
Spielstätte Lohrheidestadion
Plätze 16.233
Liga Regionalliga West
2013/14 15. Platz
Heim
Auswärts

Die SG Wattenscheid 09 (offiziell: Sportgemeinschaft 09 Wattenscheid) ist ein Fußballverein aus dem Bochumer Stadtbezirk Wattenscheid. Der Verein wurde 1909 gegründet und hat rund 1000 Mitglieder. Die Vereinsfarben sind Schwarz und Weiß. Spielstätte des Vereins ist das Lohrheidestadion.

Die erste Fußballmannschaft spielt seit dem Aufstieg im Jahr 2013 in der viertklassigen Regionalliga West. Zwischen 1990 und 1994 spielten die Wattenscheider in der Fußball-Bundesliga, zudem gehörte der Verein 20 Jahre lang der 2. Bundesliga an.

Von 1973 bis 2010 gab es im Verein auch eine Frauenfußballabteilung. Diese spielte zwei Jahre lang in der Bundesliga, ehe sie zum Lokalrivalen VfL Bochum übertrat.

Geschichte

Hauptartikel: Saisonbilanzen der SG Wattenscheid 09

Von der Gründung zum Zweiten Weltkrieg (1909 bis 1945)

Bereits um 1907 existierten in Wattenscheid zwei Klubs mit dem Namen Ballspielverein, die ein Jahr später fusionierten. Am 9. August 1909 wurde der Ballspiel-Verein 1909 Wattenscheid gegründet, der am 3. August 1919 mit dem TV 1901 Wattenscheid zum TuBV Wattenscheid 01 fusionierte. Im Volksmund erhielt der Verein den Spitznamen „Titten und Bullen“. Am 1. Dezember 1923 trennten sich die Vereine in Form der Reinlichen Scheidung wieder.[1] Sportlich pendelte der Verein zumeist zwischen der zweiten und dritten Liga und stand sportlich im Schatten des Lokalrivalen SV Höntrop.

Am 14. März 1934 fusionierte der BV Wattenscheid 09 auf Druck der Nationalsozialisten mit der SG 1930 Wattenscheid zur SG Wattenscheid 09/30. Der Fusionspartner war der Betriebssportverein der Zeche Centrum-Morgensonne.[1] Bereits ein Jahr später gelang der Aufstieg in die zweitklassige Bezirksklasse. Der angestrebte Aufstieg in die erstklassige Gauliga Westfalen wurde zunächst mehrfach verfehlt. 1939 scheiterte die Mannschaft nach einer 0:8-Niederlage im direkten Duell an Preußen Münster,[2] vier Jahre später hatte die SpVgg Erkenschwick die Nase vorn. 1944 hatte die Wehrmacht SG Minden den besseren Torquotienten. Aufgrund einer Ligenaufstockung gelang dennoch der Sprung in die höchste Spielklasse. Wegen des Zweiten Weltkriegs wurde die Saison nach nur zwei Spielen abgebrochen.

Nachkriegszeit (1945 bis 1969)

Klaus Steilmann

Unmittelbar nach Kriegsende wurde aus der SG 09/30 Wattenscheid die heutige SG Wattenscheid 09. Zusammen mit den anderen Gauligisten der Jahre 1939 bis 1944 wurde der Verein in die Landesliga Westfalen eingereiht, aus der die Wattenscheider absteigen mussten und prompt in die Drittklassigkeit durchgereicht wurde. 1948 gelang der Wiederaufstieg in die nunmehr zweitklassige Landesliga. Ein Jahr später wurde der Verein in die neu geschaffene 2. Division West aufgenommen. In der Saison 1952/53 sorgten die 09er im Westdeutschen Pokal für Furore. In der zweiten Runde gelang ein 1:0-Sieg über den Oberligisten FC Schalke 04, ehe in der dritten Runde mit Preußen Münster ein weiterer Erstligist besiegt wurde. Das Aus kam erst im Viertelfinale gegen den VfB Bottrop.[3]

1954 standen die Wattenscheider kurz vor dem Aufstieg in die Oberliga West. Am letzten Spieltag trafen sie als Tabellendritter auf Westfalia Herne, die mit einem Punkt Vorsprung auf einem Aufstiegsplatz standen. Vor 18.000 Zuschauern gewannen die Herner mit 2:1 und stiegen auf.[1] In den folgenden Jahren fiel die Mannschaft ins Mittelmaß zurück, 1958 musste sie den Abstieg in die Verbandsliga Westfalen hinnehmen. Zur gleichen Zeit gründete der aus Neustrelitz stammende Kaufmann Klaus Steilmann eine Bekleidungsfirma in Wattenscheid. Durch seinen Mitarbeiter Herbert Schellhase kam Steilmann zum Verein und engagierte sich als Sponsor und später auch als Vorsitzender. Nach dritten Plätzen in den Jahren 1960 und 1961 rutschten die 09er in den Tabellenkeller und kämpften gegen den Abstieg.

1965 wären die Wattenscheider als Drittletzter eigentlich abgestiegen, sie blieben jedoch aufgrund einer Kette von glücklichen Ereignissen in der Liga. Zunächst verblieb der FC Schalke 04 aufgrund des Lizenzentzugs von Hertha BSC in der Bundesliga. Als Folge davon musste der STV Horst-Emscher nicht aus der Regionalliga West absteigen. Als dann noch der VfL Bochum durch Münzwurf gegenüber der SpVgg Erkenschwick in die Regionalliga aufstieg, war für Wattenscheid der Klassenerhalt in der Verbandsliga gesichert.[1] Zuvor gewann die SG noch ein Entscheidungsspiel gegen die SpVg Beckum mit 1:0.

Ein Jahr später verließ der Verein seine bisherige Spielstätte Stadion Beckmannshof und zog in das Lohrheidestadion. Dieser Umzug war nicht unproblematisch, da insbesondere der bisherige Nutzer Sportfreunde Rot-Weiß Leithe wenig erfreut über den neuen Untermieter war.[1] Sportlich drangen die 09er in die Spitzengruppe der Verbandsliga vor. 1969 wurden die Wattenscheider um Torjäger Gerd Haselhoff Meister ihrer Staffel und setzten sich in der anschließenden Aufstiegsrunde zur Regionalliga durch. Das Endspiel um die Westfalenmeisterschaft gegen die DJK Gütersloh ging jedoch mit 1:3 verloren.

Weg in die Bundesliga (1969 bis 1990)

Carlos Babington

Mit dem Wattenscheider Aufstieg in die Regionalliga setzte eine Aufbruchstimmung im Vereinsumfeld ein. Oberbürgermeister Erwin Topp übernahm den Vereinsvorsitz und Mäzen Klaus Steilmann strebte die Bundesliga an.[1] Zunächst erreichten die 09er Mittelfeldplätze. 1972 übernahm Karl-Heinz Feldkamp die Mannschaft und führte die Wattenscheider in die Spitzengruppe der Regionalliga West. Höhepunkt der Saison 1972/73 war ein 4:1-Sieg über Borussia Dortmund. Das Magazin Kicker bescheinigte den Wattenscheidern „Fußball modernster Prägung“.[1]

Ein Jahr später sicherten sich die 09er mit 102 erzielten Toren die Meisterschaft und zogen in die Aufstiegsrunde zur Bundesliga ein. Die Mannschaft startete mit Siegen bei Eintracht Braunschweig und dem 1. FC Saarbrücken und einem Unentschieden gegen Wacker 04 Berlin. Am Ende wurden die Wattenscheider mit 8:8 Punkten Dritter hinter Aufsteiger Braunschweig und dem 1. FC Nürnberg. Parallel sorgten die 09er im DFB-Pokal für Furore, als sie sich zunächst gegen die Bundesligisten Schalke 04 und Hertha BSC durchsetzten und im Viertelfinale erst in der Verlängerung mit 0:1 gegen den Hamburger SV verloren.

1974 nahm die 2. Bundesliga ihren Spielbetrieb auf und die Wattenscheider gingen nach der Verpflichtung des argentinischen Nationalspielers Carlos Babington als Topfavorit in die Saison 1974/75.[2] Trotzdem kam die Mannschaft nicht über das Mittelmaß hinaus. 1977 musste sie lange um den Klassenerhalt zittern. Nach einem fünften Platz in der Saison 1979/80 mussten die 09er ein Jahr später als Zehnter erneut um den Klassenerhalt bangen. Da sich Eintracht Braunschweig in den Relegationsspielen zur Bundesliga schließlich gegen Kickers Offenbach durchsetzte, qualifizierten sich die Wattenscheider für die nunmehr eingleisige 2. Bundesliga.

Dort war die Mannschaft als Viertletzter der Saison 1981/82 eigentlich abgestiegen, verblieb aber in der Zweitklassigkeit, da der TSV 1860 München mit einem Lizenzentzug bestraft wurde. Gleichzeitig gewann Wattenscheids B-Jugend mit einem 3:1-Finalsieg über Eintracht Frankfurt die Deutsche Meisterschaft.[2] Die erste Mannschaft musste auch 1983 und 1984 lange um den Klassenerhalt zittern, ehe sich sie sich Mitte der 1980er Jahre im Tabellenmittelfeld etablieren konnte.

In der Saison 1987/88 spielten die Wattenscheider erstmals um den Aufstieg mit. Mit einem 1:1 beim 1. FC Saarbrücken verpassten sie aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber dem SV Darmstadt 98 die Relegation. Ein Jahr später übernahm Hans Bongartz die Wattenscheider als Trainer und führte sie auf Anhieb zur Vizemeisterschaft und zum Aufstieg in die Bundesliga. Großen Anteil am Erfolg hatten die Stürmer Maurice Banach und Uwe Tschiskale, die mit 22 Toren Torschützenkönig bzw. mit 19 Treffern zweitbester Torjäger der Saison wurden.

Bundesliga und letzte Profijahre (1990 bis 1999)

Thorsten Fink

Wattenscheids Aufstieg in die Bundesliga sorgte bei der Konkurrenz nicht nur für Freude. Der Manager des FC Bayern München, Uli Hoeneß, bezeichnete es als „das Schlimmste, was der Bundesliga passieren konnte“. Außerdem wurde der Verein vielfach als Graue Maus bezeichnet.[4] Die Bundesligaära der 09er begann mit einem 2:0-Sieg gegen Werder Bremen. Trotz einer 0:7-Niederlage bei Bayern München wurde das Heimspiel mit 3:2 gewonnen. Die Mannschaft, die als eine der ersten mit einer Viererkette in der Abwehr agierte,[4] geriet nie in Abstiegsgefahr und wurde am Ende Elfter. Gleichzeitig spielte sie ihre erfolgreichste Saison im DFB-Pokal. Über die Stationen Werder Bremen Amateure, VfL Osnabrück und Hamburger SV erreichte sie das Viertelfinale, in dem sie bei Eintracht Frankfurt mit 1:3 unterlag.

Da das heimische Lohrheidestadion in der Saison 1991/92 umgebaut wurde, mussten die Wattenscheider ins Bochumer Ruhrstadion umziehen. In dieser Saison galt die Mannschaft als „Ableger“ des 1. FC Kaiserslautern; mit Markus Schupp, Stefan Emmerling, Hans Werner Moser, Frank Hartmann und Roger Prinzen gehörten gleich fünf ehemalige Aktive bzw. Nachwuchsspieler des damals amtierenden Deutschen Meisters dem Stammkader an, der zudem vom ehemaligen FCK-Trainer Bongartz gecoacht wurde. Trotzdem kämpfte die Mannschaft um den Klassenerhalt, der schließlich am letzten Spieltag mit einem 3:2-Sieg über Borussia Mönchengladbach gesichert wurde. Ein Jahr später feierten die Wattenscheider 2:0-Siege über Bayern München und den VfL Bochum und übernahmen nach dem Abstieg der Bochumer erstmals die lokale Vorherrschaft. Abseits des Platzes sorgte der Verein für Schlagzeilen, als Mäzen Klaus Steilmann seine Tochter Britta zur Managerin des Vereins machte.[4]

In der Saison 1993/94 rutschten die Wattenscheider in die Abstiegszone ab. Trainer Bongartz musste im März gehen und die Mannschaft stieg als Vorletzter ab. Zwei Jahre später folgte der Abstieg aus der 2. Bundesliga, der durch die Meisterschaft in der Regionalliga West/Südwest in der Saison 1996/97 wieder korrigiert wurde. Gleichzeitig zog sich Klaus Steilmann aus der Vorstandsarbeit zurück. Zuvor hatte er mit einem freiwilligen Rückzug der Mannschaft in die Oberliga Westfalen gedroht.[1] In der Zweitligasaison 1997/98 schafften die Wattenscheider den Klassenerhalt erst nach einem torlosen Unentschieden am letzten Spieltag beim VfB Leipzig. Ein Jahr später folgte der erneute Abstieg.

Fahrstuhljahre (1999–2013)

Halil Altintop

Als Vierter der Regionalligasaison 1999/2000 qualifizierten sich die 09er für die nunmehr zweigleisige Regionalliga Nord. Dort erreichte die Mannschaft in den Jahren 2002 und 2003 jeweils den vierten Platz. Als mehrere Leistungsträger wie die späteren türkischen Nationalspieler Halil und Hamit Altintop den Verein verließen, folgte 2004 der Abstieg aus der Regionalliga nach einer 0:1-Niederlage bei Preußen Münster am letzten Spieltag. Als Meister der Oberliga Westfalen gelang 2005 der direkte Wiederaufstieg.

Es begann eine turbulente Zeit für die Wattenscheider. Dem erneuten Abstieg aus der Regionalliga im Jahr 2006 folgte der Abstieg aus der Oberliga Westfalen ein Jahr später aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber der zweiten Mannschaft von Rot Weiss Ahlen. Die wirtschaftliche Situation des Clubs war im Sommer 2007 so problematisch, dass die Insolvenz drohte. Diese konnte jedoch im Juli 2007 durch die Vorstände Rüdiger Knaup, Stefan Beermann sowie Peter Oelmann mit großer Unterstützung des Aufsichtsratsvorsitzenden Wilhelm Beermann abgewendet werden. 2008 wurde die Mannschaft Meister der Verbandsliga Westfalen 2 und schaffte die Qualifikation für die neu eingeführte NRW-Liga.

Aus dieser stiegen die 09er zwei Jahre später ab und standen ohne Mannschaft da. Mit André Pawlak übernahm ein ehemaliger Schalker Jugendtrainer das Training und führte die Mannschaft 2012 zur Meisterschaft der Westfalenliga 2. Dort hatten die Wattenscheider die Möglichkeit zur Qualifikation für die Regionalliga und mussten Relegationsspiele gegen den SV Bergisch Gladbach 09 absolvieren. Nach einem 0:2 in Bergisch Gladbach kamen sie im Rückspiel zu einem 3:2-Heimsieg, der jedoch nicht ausreichte.[5] Wattenscheid spielte nun in der wieder eingeführten Oberliga Westfalen. Am 5. Juni 2013 gelang nach einem 1:1-Unentschieden im Nachholspiel gegen den TuS Dornberg jedoch der Aufstieg in die Regionalliga West.

Gegenwart (seit 2013)

Ende Februar 2014 gab es Meldungen in der türkischen Presse über einen Einstieg des türkischen Erstligisten Galatasaray Istanbul zum Zwecke der Rekrutierung von Spielern. Schließlich wurde zwischen den Vereinen eine auf fünf Jahre befristete Kooperation vereinbart. Bis dahin soll Wattenscheid in die 3. Liga aufsteigen.[6] Sportlich schafften die Wattenscheider trotz einiger Turbulenzen im Umfeld den Klassenerhalt. So klagten die Spieler in einem Offenen Brief über nicht gezahlte Gehälter und nicht eingehaltene Absprachen von Seiten des Vorstands.[7] Am 8. Mai 2015 teilte der Westdeutsche Fußball- und Leichtathletikverband mit, dass die SG Wattenscheid für die Saison 2015/16 keine Zulassung für die Regionalliga erhalten wird.[8] Am 13. Mai 2015 wurde diese Entscheidung vom Westdeutschen Fußball und Leichtathletikverband revidiert, so dass der Verein in der Saison 2015/16 in der Regionalliga antreten kann.[9]

Erfolge

In der Ewigen Tabelle der Fußball-Bundesliga belegen die Wattenscheider Platz 35. In der Ewigen Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga sind sie auf Platz 11 zu finden. Maurice Banach wurde in der Saison 1989/90 Torschützenkönig der 2. Bundesliga. In der Saison 1999/2000 wurde Marius Ebbers Torschützenkönig der Regionalliga West/Südwest.

1. Mannschaft

Kader Saison 2014/15

Tor Abwehr Mittelfeld Angriff
21 Tim Boss
12 Bruno Donnici
02 Benjamin Jacobs
03 Felix Stahmer
04 Adrian Schneider
05 Maurice Haar
15 Colin Schmitt
20 Koray Kaçınoğlu
23 Felix Clever
06 Christ Kasela Mbona
07 Sascha Tobor
08 Burak Kaplan
14 Nino Saka
17 Necirwan Khalil Mohammad
18 Okan Solak
19 Demir Tumbul
21 Stefan Grummel
25 Mario Klinger
54 Eren Taskin
09 Anel Hodzic
10 Ridvan Avci
11 Güngör Kaya
26 Lucas Oppermann

Trainer Saison 2014/15

Funktion Name
Chef-Trainer Farat Toku
Co-Trainer Olaf Gaedigk
Torwarttrainer Manfred Gloger
Fitnesstrainer Dirk Wallbaum, Malte Gosch
Zeugwart Frank Huber
Teammanager Andreas Behle
Sportlicher Leiter Hartmut Fahnenstich

2. Mannschaft

Die zweite Mannschaft der SG Wattenscheid 09 spielt nach dem Aufstieg im Jahr 2014 in der Bezirksliga. Spielstätte ist der Sportplatz Espenloh mit einer Kapazität von 1.000 Stehplätzen.

Geschichte

Die zweite Mannschaft des Vereins erreichte noch unter der Bezeichnung SG Wattenscheid 09 Amateure nach zwei Aufstiegen in Folge 1970 die damals drittklassige Verbandsliga Westfalen. Nach einem vierten Platz in der Saison 1971/72 wurden die Wattenscheider fünf Jahre später Dritter. Damit verpasste die Mannschaft nur knapp die Möglichkeit, sich für die Deutsche Amateurmeisterschaft zu qualifizieren. Schon in der folgenden Spielzeit verpasste sie die Qualifikation für die neu geschaffene Oberliga Westfalen.

Nach einer Vizemeisterschaft im Jahr 1982 hinter dem STV Horst-Emscher hatte die Mannschaft zwei Jahre später die Chance zum Oberligaaufstieg, verlor aber das Entscheidungsspiel um die Meisterschaft gegen Hellweg Lütgendortmund mit 2:3 nach Verlängerung. Ein Jahr später wurden die Amateure erneut Vizemeister, dieses Mal hinter dem SuS Hüsten 09. Die Mannschaft setzte sich in den Aufstiegsspielen zwar gegen den SC Verl durch, verpasste aber den Aufstieg, weil Oberligameister SC Eintracht Hamm in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga scheiterte. 1986 gelang schließlich der Sprung in die Oberliga Westfalen.

Einem fünften Platz in der Saison 1986/87 folgte Rang vier ein Jahr später. Doch schon in der folgenden Saison 1988/89 stiegen die Amateure als Vorletzter in die Verbandsliga ab. Dort wurden die Wattenscheider 1990 Vizemeister hinter Rot-Weiß Lüdenscheid und scheiterten in den anschließenden Relegationsspielen am 1. FC Recklinghausen. Zwei Jahre später gelang die Rückkehr in die Oberliga. Eigentlich hätte Wattenscheid eine Relegation gegen Lüdenscheid und der SpVg Brakel spielen müssen, doch der Verband entschied, dass beide Verbandsligavizemeister aufsteigen durften.

Als Tabellensechster der Saison 1993/94 qualifizierten sich die Amateure für die neu geschaffene Regionalliga West/Südwest, aus der die Mannschaft zwei Jahre später wieder absteigen musste. Zurück in der Oberliga erreichten die Wattenscheider 1998 noch einmal den dritten Platz. Der sportliche Absturz in den 2000er Jahren wurde durch Abstiege der eigenen ersten Mannschaft eingeläutet. 2004 musste die Mannschaft trotz sportlich erreichten Klassenerhalts in die Verbandsliga runter, da die Erste in die Oberliga abgestiegen war.[1]

Drei Jahre später wiederholte sich diese Konstellation in der Verbandsliga. Drei Abstiege in Folge brachten die Wattenscheider Reserve 2010 in die Bochumer Kreisliga A. Nach vier Jahren sicherte sich die Mannschaft die Staffelmeisterschaft und schaffte mit einem 2:1-Sieg über die zweite Mannschaft des SV Herbede den Aufstieg in die Bezirksliga.[10]

Erfolge

Persönlichkeiten

Spieler

Trainer seit 1973

Jugendabteilung

Michael Skibbe
Marius Ebbers

Die SG Wattenscheid 09 ist für ihre hervorragende Jugendarbeit bekannt. Die SG 09 Wattenscheid war der einzige Amateurverein in Deutschland, dessen A- und B- und C-Junioren und B-Juniorinnen in der jeweiligen höchsten deutschen Juniorenklasse spielten. Die A-Jugend spielte von 2003 bis 2007 und von 2009 bis 2011 in der U-19-Bundesliga. Die B-Jugend spielte in der Saison 2007/08 und von 2009 bis 2011 in der U-17-Bundesliga. Der größte Erfolg war der Gewinn der Deutschen B-Jugendmeisterschaft 1982

Viele Fußballtalente wurden in den letzten Jahren entdeckt, gefördert und dem Profifußball zugeführt, z. B. Niko Bungert (1. FSV Mainz 05), die Brüder Halil und Hamit Altıntop (FC Augsburg, Galatasaray), Yıldıray Baştürk (Blackburn Rovers), Pierre-Michel Lasogga (Hamburger SV), Kerem Demirbay (Hamburger SV), İshak Doğan (Trabzonspor) sowie Dustin Bomheuer (Fortuna Düsseldorf). Weitere Spieler, die aus der Jugend der SG Wattenscheid 09 in den bezahlten Fußball gingen, sind Felix Bastians, Sergio Allievi, Marius Ebbers, Dirk Kontny und Michael Skibbe.

Erfolge der Jugendabteilung

  • Deutscher B-Jugendmeister 1982[11]
  • A-Jugend-Westfalenmeister 1982[12]
  • A-Jugend-Westfalenpokalsieger 1999[13]
  • B-Jugend-Westfalenmeister 1982, 2006[12]
  • B-Jugend-Westfalenpokalsieger 1982, 1990, 1993, 1994, 1995[13]
  • B-Jugend-WFLV-Pokalsieger 1988, 1989, 1990, 1994, 1998[14]
  • C-Jugend-Westfalenpokalsieger 1991[13]
  • C-Jugend-WFLV-Pokalsieger 1991, 1992[14]
  • D-Jugend-Westfalenmeister 1977, 1982, 2011[12]
  • B-Juniorinnen-WFLV-Meister 2009[14]
  • B-Juniorinnen-Westfalenmeister 1987[12]

Frauenfußball

Hauptartikel: SG Wattenscheid 09 (Frauenfußball)

Kerstin Stegemann
Annike Krahn

Geschichte

Die Frauenfußballabteilung wurde 1973 gegründet. Erster großer Erfolg war die Meisterschaft in der Regionalliga West im Jahre 1994. In der anschließenden Aufstiegsrunde schaffte die Mannschaft den Sprung in die Bundesliga. Jedoch folgte der sofortige Wiederabstieg. Der direkte Wiederaufstieg wurde nur wegen des um zwei Tore schlechteren Torverhältnisses gegenüber dem Schmalfelder SV verpasst. Ein Jahr später verpasste die Mannschaft den Aufstieg in die eingleisige Bundesliga. Es folgten mehrere Jahre in der Spitzengruppe der Regionalliga, ohne jedoch ernsthaft um die Meisterschaft mitspielen zu können. Erst 2004 wurde die Mannschaft mit einem Punkt Rückstand hinter der SG Essen-Schönebeck Vizemeister und qualifizierte sich für die neue 2. Bundesliga.

Die Frauenmannschaft stieg drei Spieltage vor Saisonschluss 2006/07 mit einem 4:0-Sieg gegen Holstein Kiel in die Bundesliga auf. Mit dem abschließenden 8:0-Erfolg gegen den TSV Jahn Calden im letzten Heimspiel der Saison, stellte die Mannschaft einen neuen Rekord auf: Sie gewann alle Heimspiele der Saison. Aufgrund der prekären finanziellen Situation des Vereins wurde über eine Abspaltung der Frauenfußballabteilung diskutiert.[15] Die Mitglieder erteilten diesen Bestrebungen jedoch auf einer außerordentlichen Versammlung am 12. Juni 2007 eine Absage. Nach einer misslungenen Saison musste der sofortige Wiederabstieg hingenommen werden.

In der Saison 2008/09 sorgten die Wattenscheiderinnen im DFB-Pokal noch einmal für Furore und scheiterten erst im Halbfinale mit 0:3 beim 1. FFC Turbine Potsdam. Zum 1. Juli 2010 wurde die Abteilung Frauen- und Mädchenfußball der SG Wattenscheid 09 vom VfL Bochum übernommen.[16]

Erfolge

Persönlichkeiten

Die SG Wattenscheid 09 stellte mit Kerstin Stegemann eine deutsche Nationalspielerin und brachte mit Annike Krahn eine weitere hervor. Jennifer Ninaus wurde 2007 und 2009 jeweils Torschützenkönigin der 2. Bundesliga. Daniela Löwenberg wurde 2006 und 2007 U-19-Europameisterin. 2009 stellte Wattenscheid mit Claudia Götte, Kyra Malinowski und Ramona Petzelberger drei U-17-Europameisterinnnen.

Stadion

Hauptartikel: Lohrheidestadion

Lohrheidestadion

Die SG Wattenscheid 09 trägt seit 1965 ihre Heimspiele im Wattenscheider Lohrheidestadion aus. Das Stadion hat eine Kapazität von 16.233 Plätzen, davon sind 5.033 überdachte Sitzplätze. Das Lohrheidestadion wurde 1954 eröffnet und in den Jahren 1992 und 2002 renoviert. Neben der SG Wattenscheid 09 nutzt der VfL Bochum das Stadion für Heimspiele seiner zweiten Mannschaft.

Die erste sportliche Heimat war der Sportplatz an der Zeche Holland, ehe der Verein ab 1919 den Sportplatz Südstraße nutzte. Von 1927 bis 1934 sowie von 1945 bis 1965 waren die Wattenscheider im Stadion Beckmannshof zu Hause. Zwischenzeitlich nutzte der Verein den Sportplatz an der Verbandsstraße.[1]

Bereits dreimal war das Stadion Austragungsort der Deutschen Leichtathletikmeisterschaften (2002, 2005 und 2012). Im August 2007 und 2008 fand zudem erstmals die Gala des Deutschen Leichtathletik-Verbandes in der Lohrheide statt.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j Hardy Grüne, Christian Karn: Das große Buch der deutschen Fußballvereine. AGON-Sportverlag, Kassel 2009, ISBN 978-3-89784-362-2, S. 487.
  2. a b c Ralf Piorr (Hrsg.): Der Pott ist rund – Das Lexikon des Revier-Fußballs: Die Vereine. Klartext Verlag, Essen 2006, ISBN 3-89861-356-9, S. 221 ff.
  3. Deutscher Sportclub für Fußball-Statistiken: Fußball in Westdeutschland 1952 - 1958. Hövelhof 2012, S. 48.
  4. a b c Harald Pistorius: Wattenscheid 09: Abstieg eines Stadtbezirks. Westdeutsche Zeitung, abgerufen am 30. Juni 2013.
  5. Felix Groß: Bauchlandung der SG Wattenscheid nach 3:0-Traumstart gegen Bergisch-Gladbach. Westdeutsche Allgemeine Zeitung, abgerufen am 29. Dezember 2013.
  6. Elmar Redemann: Mit Galatasaray in die 3. Liga. RevierSport, abgerufen am 24. Juni 2014.
  7. Offener Brief der Mannschaft. RevierSport, abgerufen am 20. Juni 2014.
  8. http://www.wflv.de/nachrichten/wflv-erteilt-24-vereinen-die-zulassung-fuer-die-regionalliga-spielzeit-201516.html?goback=1
  9. http://www.wflv.de/nachrichten/uerdingen-und-wattenscheid-erhalten-regionalliga-zulassung.html?goback=1
  10. Jan Vordenbäumen: 09 dreht Spiel und steigt auf! RevierSport, abgerufen am 11. Juli 2014.
  11. Alle B-Junioren-Meister. DFB, abgerufen am 11. Juli 2014.
  12. a b c d Westfalenmeister Vereinsmannschaften. FLVW, abgerufen am 11. Juli 2014.
  13. a b c Westfalenpokalsieger Vereinsmannschaften. FLVW, abgerufen am 11. Juli 2014.
  14. a b c WFLV-Vereinswettbewerbe. FLVW, abgerufen am 11. Juli 2014.
  15. Anja Herberg: Frauen fürchten das Abseits. Westdeutsche Allgemeine Zeitung, abgerufen am 29. Dezember 2013.
  16. VfL nimmt Fußball-Frauen der SG auf. VfL Bochum, abgerufen am 29. Dezember 2013.

Literatur

Weblinks

Commons: SG Wattenscheid 09 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien