„Wikipedia:Kurier“ – Versionsunterschied

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=== Die DACHische Wikipedia ===
=== Die DACHische Wikipedia ===


Wie der geübte Wikipedianer weiß, befinden wir uns ''nicht'' in der deutschen Wikipedia. Denn [[deutsch]] bezieht sich stets auf [[Deutschland]] und diskriminiert damit die anderen Länder und Gegenden, in denen die deutsche Sprache gesprochen wird. Dieser allgemein bekannte Fakt wird aber regelmäßig mißachtet. So heißt es [[:en:German Wikipedia|German Wikipedia]], [[:pl:Niemiecka Wikipedia|Niemiecka Wikipedia]] oder [[:ru:Немецкая Википедия|Немецкая Википедия]]. Selbst in den Heimat-Wikipedien wird dies ignoriert. So heißt es auf en [[:en:English Wikipedia|English Wikipedia]] oder auf pl [[:pl:Polska Wikipedia|Polska Wikipedia]]. Dass hier in der <s>deutschen</s> deutschsprachigen Wikipedia dies nicht passiert, zeigt wieder einmal das unerreicht hohe Qualitätsniveau. Auf diesem Wege allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön! ...<small> [[Benutzer:Sicherlich|<span style="color:#348853">Sili</span>]] 15.5.2010</small>
Wie der geübte Wikipedianer weiß, befinden wir uns ''nicht'' in der deutschen Wikipedia. Denn [[deutsch]] bezieht sich stets auf [[Deutschland]] und diskriminiert damit die anderen Länder und Gegenden, in denen die deutsche Sprache gesprochen wird. Dieser allgemein bekannte Fakt wird aber regelmäßig mießachtet. So heißt es [[:en:German Wikipedia|German Wikipedia]], [[:pl:Niemiecka Wikipedia|Niemiecka Wikipedia]] oder [[:ru:Немецкая Википедия|Немецкая Википедия]]. Selbst in den Heimat-Wikipedien wird dies ignoriert. So heißt es auf en [[:en:English Wikipedia|English Wikipedia]] oder auf pl [[:pl:Polska Wikipedia|Polska Wikipedia]]. Dass hier in der <s>deutschen</s> deutschsprachigen Wikipedia dies nicht passiert, zeigt wieder einmal das unerreicht hohe Qualitätsniveau. Auf diesem Wege allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön! ...<small> [[Benutzer:Sicherlich|<span style="color:#348853">Sili</span>]] 15.5.2010</small>


=== Jetzt auch ein neuer Look für die englische Wikipedia ===
=== Jetzt auch ein neuer Look für die englische Wikipedia ===

Version vom 17. Mai 2010, 17:46 Uhr

Mission: Der Kurier ist das Boulevardblatt der Wikipedia-Gemeinschaft. Nicht neutral, nicht enzyklopädisch, aber hoffentlich unterhaltsam und informativ berichtet er, was die Wikipedia gerade bewegt.

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Wikimania 2011 in Haifa, Israel

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Am 11. Mai wurde bekannt, dass die Wikimania 2011 in Haifa stattfinden werde. Damit hat sich die einzige Bewerberstadt Asiens gegen die drei amerikanischen Städte Montreal, New York City und Toronto durchgesetzt (Übersicht über die Bewerbungen). Die Bewerbung bestach wohl durch das Engagement der Freiwilligen und Wikimedia Israel sowie die bereits jetzt detaillierten Pläne zur Konferenz. Der Veranstaltungsort bietet in seinem größten Saal über tausend Teilnehmern Platz; es gibt ein weites Spektrum an Übernachtungsmöglichkeiten (darunter auch 150 von Wikimedia Israel finanzierte) und viel versprechende Touren zu Sehenswürdigkeiten rund um Haifa.

Erst einmal ist jedoch vom 9. bis zum 11. Juli die Wikimania 2010 in Danzig. (CoE, 11.05.)

Die Jungwikipedianer stellen sich vor

Wir schreiben den 22. Januar 2008, es ist der Gründungstag einer Organisation, die junge Menschen motivieren soll, ihr Wissen einem großartigen Projekt beizusteuern. Etwas, was Wikipedianern im jungen Alter den Alltag in diesem Projekt erleichtern soll und Hilfe anbietet: die Jungwikipedianer. Eine Kompanie junger Menschen, die kollegial zusammenarbeiten wollen, sich gegenseitig unterstützen und versuchen, neue Freundschaften zu knüpfen. Bis zum Ende des letzten Jahres war es eher ruhig, doch dann bekamen die Jungwikipedianer einen großen Aufschwung durch Innovationen und Ideen, das Projekt fing erst richtig an. Zunächst wurde über eine einheitliche Struktur, Ziele und Leitregeln diskutiert sowie abgestimmt. Nicht immer waren die Mitglieder sich einig, doch letztendlich konnte man sich in Diskussionen und Abstimmungen auf einen gemeinsamen Nenner verständigen. Demokratie eben. Nun ist das Projekt soweit und fängt mit dem Hauptsinn der Organisation an: Sie startete die gemeinsame Arbeit an Artikeln, Portalen und anderen Projekten. Zudem hilft man sich gegenseitig bei internen Reviews und gibt Ratschläge für Artikelarbeit und Fotografie. Diese tolle Zusammenarbeit hat bereits zu ersten Erfolgen geführt, wie z. B. dem Artikel Anime Studio von Jungwikipedianer Umweltschützen, der in gemeinschaftlicher Arbeit verbessert und ausgebaut wurde. Gelegentlich gibt es auch politisch-gesellschaftliche Diskussionen, wo jeder seinen eigenen Standpunkt darstellen kann und auf Ideen und Gedanken der anderen Benutzer eingehen darf. Beiläufig gibt es jede Woche am Mittwochabend eine Tafelrunde im IRC-Chat. Dort wird über Verbesserungen an Artikeln und sonst über alles Mögliche diskutiert.

Derzeit haben die Jungwikipedianer insgesamt 25 Mitglieder, davon sind zwei Mentoren. Derzeit haben acht Mitglieder insgesamt 15 ausgezeichnete Artikel geschrieben, ein Weiterer befindet sich in der Kandidatur.

Wie jeder Benutzer in Wikipedia hat auch jeder Jungwikipedianer sein Spezialgebiet. Dieses umfasst das Erstellen von SVG-Dateien bis zu Übersetzungen aus den verschiedensten Sprachen. Die Jungwikipedianer sind einfach interkulturell, schließlich arbeiten Benutzer aus fünf Nationen mit.

Die Jungwikipedianer hoffen, dass diese Tabelle in Zukunft länger wird. Alle Wikipedianer die noch nicht 18 Jahre alt sind, sind herzlich willkommen und können sich gerne bewerben!

ALO&ÄF&KG am 10. Mai 2010

Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland

Am gestrigen Sonnabend, dem 8. Mai 2010, fand die 6. Mitgliederversammlung des Vereins Wikimedia Deutschland statt, auf dem der wohl wichtigste Tagesordnungspunkt die Wahl eines neuen Vorstands war. Terminiert war die Versammlung auf einen Zeitraum von 10:30 Uhr am Vormittag bis 18:00 Uhr am Abend, dauerte aber aufgrund eines großen Klärungsbedarfs bei diversen Fragen bis etwa 21:30 Uhr. Anwesend waren 60 stimmberechtigte Mitglieder – und damit etwa 10 % – sowie 3½ Gäste. 39 Mitglieder machten Gebrauch von ihrem Recht per Briefwahl abzustimmen. Nachdem schon im laufenden Geschäftsjahr die Beisitzer Jenny Grabe und Philipp Birken zurückgetreten waren und auch der langjährige Schatzmeister des Vereins, André Darmochwal, und der langjährige Beisitzer Tim Bartel nicht mehr für eine neue Amtszeit zur Verfügung standen, war sicher, daß es im Vorstand neue Gesichter geben würde. Bestätigt wurde knapp der 1. Vorsitzende Sebastian Moleski. Ebenfalls im Amt bestätigt wurden im BGB-Vorstand die Zweite Vorsitzende Alice Wiegand sowie der Schriftführer Jürgen Lüdeke. Die vakante Position des Schatzmeisters besetzt nun Jens Leschmann. Als Beisitzer wurden Michail Jungierek, Harald Krichel und Maria Schiewe bestätigt, neu gewählt wurden Delphine Ménard und Ulli Purwin. Sie sind damit im siebten Vorstand die Mitglieder 28 bis 30. Ein möglicher sechster Beisitzerposten wurde nicht besetzt, da keiner der übrigen Kandidaten die nötige Stimmenzahl auf sich vereinen konnte. MC 9. Mai

Vulva Reloaded + Jimbo

Jimbo Wales

Diskussionen über sexuelle Inhalte abseits des Artikelnamensraums sind nichts Neues - was wurde eigentlich noch nicht diskutiert? Während 2006 entsprechende Galerien gelöscht wurden (manche auch im Rahmen des Babelkriegs), hat es vor kurzem eine Benutzerseite erwischt.

Das ist nicht verwunderlich, schon aber, dass nicht nur Bildeinbindung diskutiert wird, sondern auch, ob man solche Bilder überhaupt zeigen soll. Bei Penisbildern in schlechter Auflösung (die relativ oft auf Wikimedia Commons hochgeladen werden, so dass man dort eine eigene Vorlage dafür erstellt hat commons:Template:Nopenis) geht die Community-Meinung in Richtung löschen. Kontrovers und deswegen auch entsprechend extensiv wurden beispielsweise die Bilder des Künstlers Peter Klashorst diskutiert (Beispiel, danach mit Löschanträgen auf die einzelnen Bilder).

Pornografie?

Bis jetzt wurde mit zwei Richtlinien bei Löschanträgen auf Bilder mit sexuellem Inhalt argumentiert: Bilder mit identifizierbaren Personen und commons:Commons:Nudity. Eine spezielle Richtlinie zu Fotos mit sexuellem Inhalt wurde zwar diskutiert, aber nie von der Community angenommen. Wahrscheinlich aufgeschreckt von der Anzeige seines ehemaligen Mitarbeiters (wir berichteten) hat Jimbo Wales (unter anderem reich geworden durch Bilder von "babes" und in Erinnerung geblieben durch Schlussmachen per Wikipedia) sich nun in die Debatte eingemischt. Auf seiner Diskussionsseite ändert er mal schnell die Richtlinien und ruft zur Löschung entsprechender Bilder auf. Admins, die sich dagegen auflehnen, werden deadministriert.

Ob die Bilder nicht vielleicht doch in einer Enzyklopädie verwendet werden können, kann man ja später diskutieren (shoot first, ask later). Wie das gehen soll, wenn ein Großteil der Benutzer die Bilder nicht mehr sehen kann, verrät er dabei nicht. Problematisch ist ferner, dass gelöschte Bilder automatisch per Benutzer:CommonsDelinker aus allen Projekten entfernt werden, aber nach einer Wiederherstellung nicht automatisch wieder eingefügt werden. Angeregt durch Jimbos Statement begannen nämlich einige überengagierte Admins die „große Säuberung“. Dabei wurden jedoch auch Bilder gelöscht, die in verschiedenen Projekten verwendet werden, sodass die Löschbegründung („außerhalb des Projektrahmens“) reichlich seltsam anmutet. Auch die deutschsprachige Wikipedia ist davon betroffen, bisher aber nur im kleinen Rahmen. Eine Löschung wurde nach Intervention wieder rückgängig gemacht, andere wie [1] & [2] bleiben aber soweit bestehen.

Auf Wikipedia:RSX#Sexuell konnotierte Bilder auf Commons wird deshalb diskutiert, ob man solchen Bildern nicht hier Asyl gewähren soll. Auf die Frage, auf welcher Grundlage denn Jimbo auf Commons Richtlinien ändern kann, antwortet er eher vage, dass das Board wahrscheinlich demnächst ein entsprechendes Statement herausgibt. Die Stimmung auf Commons ist daher gerade entsprechend aufgeheizt. Der Gedanke, dass sich ein Jimbo ohne vorherige Rückendeckung des Boards und ohne genaue Kenntnisse der Community und Richtlinien derart massiv in die inneren Angelegenheiten einmischt, behagt vielen nicht. Der erste Admin auf Commons ist bereits zurückgetreten, weitere Rücktritte sind angekündigt. Isd 7. Mai

Update: Die Stellungnahme des Boards und eine Presseerklärung sind jetzt online. Freuen kann man sich trotzdem nicht, denn die Stellungnahme ist nichtssagend und die Presseerklärung ebenfalls. In der Zwischenzeit gab es auch auf Commons einige Wheelwars (vorallem im Kunst-Bereich), aber bis jetzt wurde noch keiner zwangsdeadministriert. Auch auf en überlegt man die gelöschten Kunstwerke wieder lokal hochzuladen. Als Reaktion auf Jimbos Verhalten wurde eine So nicht, Jimbo!-Petition gestartet. Auch die fast schon eingeschlafene Abstimmung darüber, Jimbo aus der Benutzergruppe Founder zu entfernen (eine spezielle Benutzergruppe für Jimbo mit Steward-Rechten) hat regen Zulauf gefunden. Ursprünglich wurde die Abstimmung nach der Wikiversity-Einmischung Jimbos gestartet. Isd 8. Mai In der Nacht zum 9. Mai hat Jimbo freiwillig auf einige Privilegien des Founder Flags verzichtet und abgegeben. Auf welche Rechte er verzichtet hat, kann hier nachgesehen werden.

Wikibay † – ein Nachruf

Schluss, aus, vorbei. Wer das einst in der Trollpresse so hochgelobte Wikipedia-Konkurrenz-Produkt Wikibay (Wir erinnern uns: Die einzige Online-Enzyklopädie ohne Relevanzkriterien!) aufrufen will, bekommt den Hinweis This Account Has Been Suspended. Dabei war man so euphorisch; tausende hochenzyklopädische Artikel, alles relevante Lemmata, sollten eine schlagkräftige Alternative zu unserer restriktiven Adminpedia (Wahlspruch: Wir löschen das Wissen der Welt!) bilden. Dann wurde es allerdings doch etwas ruhiger um dieses werbebasierte innovative Geschäftsmodell einer leicht obskuren Briefkastenfirma in Übersee.

Zwar meldeten sich zahlreiche neue User mit Nicknames an, die bereits in der Wikipedia bekannt waren, wahrscheinlich um Missbrauch zu verhindern. Darunter war auch Weißbier, unser grausamer Herrscher der Löschhölle, ebenso wie Bertram und viele andere hochverdiente, hier leider dauergesperrte Autoren der Spitzenklasse. Und natürlich Mutter Erde, überhaupt Mutter Erde war zum Schluss der einzige User dort, der emsig und ganz allein den Betrieb am Laufen hielt. Er schrieb Artikel über Artikel zu seinem Spezialthema, die schönen Frauen der Welt, die hier leider nur wenig Platz finden. Einmal noch kam Wikibay in den Schlagzeilen der einschlägigen Online-Medien ganz groß raus, als es bei E-Bay versteigert werden sollte. Aber das klappte nicht ganz, das letzte Angebot lag wohl bei fünf Euro, bevor E-Bay Wikibay aus dem Angebot entfernte. Ein paar Wochen noch schrieb Mutter Erde mutterseelenallein immer weiter, doch nun ist Schluss. Schlesi 6. Mai

Update: Totgesagte leben zumindest eine Weile länger, Mutter Erde kann aufatmen und der Sack Reis ist immer noch nicht ganz umgefallen. Wikibay ist wieder da, welch Freude, und das völlig ohne Werbung! War ein wohlwollendender Sponsor aktiv? Der Kurier gratuliert zur Auferstehung und bleibt am Ball! :-) Schlesi 7. Mai

Wikipedia-Artikel als Unterrichtsaufgabe?

Einst …

Wikipedianer fragen sich, wie man die Wikipedia im Schulunterricht „verwenden“ kann. Ist es nicht möglich, die Wikipedia und ihre Artikel so einzusetzen, dass nicht nur für die Schüler, sondern auch für die Wikipedia etwas erreicht wird?

Selbstverständlich haben Lehrer und Wikipedianer bereits Artikel im Unterricht schreiben lassen. Beispiele findet man über Wikipedia:Wikipedia im Bildungswesen. So berichtet Hanjo Iwanowitsch über seine Erfahrungen mit Schülern des Buchhandwerks. Seiner Meinung nach sollen Schüler das Internet nicht nur als ausbeutbaren „Referatepool“ kennen lernen, sondern sehen, dass nur dann „qualitativ hochwertige Information“ zur Verfügung steht, „wenn die eigene Bereitschaft zur Mitarbeit“ besteht. Sehr einfach muss eine Technik sein, schreibt er, damit „auch Unerfahrenen das Publizieren und Ändern ihrer Ergebnisse möglich ist“.

Nur wenig Hilfe seinerseits sei nötig gewesen, „des weitgehend selbsterklärenden Systems wegen“. Iwanowitsch war begeistert von der enormen Motivation der Schüler, die die Arbeit an der Wikipedia sehr positiv beurteilten. Wie im Rausch habe man an den Computern gesessen, es wurde „viel gelacht und trotzdem (oder deswegen?) Feines erarbeitet.“

Ist das dieselbe Wikipedia?

… und heute.

Wer sich selbst in jüngerer Zeit mit Wikipedia-Neulingen beschäftigt hat, kommt aus dem Staunen nicht heraus. Tatsächlich ist der Bericht mit den Buchhandelsschülern eine Zeitreise, nämlich in den Februar 2003, was auch gut an den erarbeiteten Artikeln zu erkennen ist. Einer der Artikel, den Iwanowitschs Schüler geschrieben haben, war der Dreischneider und sah damals vollständig so aus:

Maschine in der Bindestraße eines Buchherstellungsbetriebes, die den Buchblock samt Umschlag von drei Seiten (nicht am Rücken) gleichzeitig stutzt (schneidet).

Im Jahre 2010 hingegen würde den Schülern unverzüglich ein Schnelllöschantrag um die Ohren fliegen – „so kein Artikel“. In den sieben Jahren ist viel hinzugekommen: die Vorlagenflut, die Qualitätsoffensive, Formate und Richtlinien, die Gesichteten Versionen … Wer ältere Erfahrungsberichte liest und mit der Wikipedia in die Schule oder in Kurse gehen will, sollte dies bedenken. (Z.), 5.5.

Wow, welch wikiweites Wissens-Wimbledon!

Welcher wahnsinnig weise Wikipedianer wird wohl gewürdigt werden? Wer weiß?

Der Frühlingswettbewerb des WikiProjekts Wartungsbausteine startet am 8. Mai

In den bisherigen acht Auflagen wurden im Kampf gegen die überquellenden Wartungskategorien des deutschsprachigen Wikipedia-Universums weit über 2000 wirre, wertende, widersprüchliche, wilde Wort-Wüsten verbessert. Wie unter anderem die in Folge des Wettbewerbs ausgezeichneten Artikel Kleiner Klappertopf , Theorie der interpersonalen Beziehung in der Pflege , Anton Pawlowitsch Tschechow und Stängellose Schlüsselblume zeigen, geht es dabei oft über die Behebung der gröbsten Mängel hinaus.

Wir warnen: Wenn widerwillig wucherndes Wartungskategorie-Wachstum wallend weitergeht, wird Wissen wohl wesentlich welken, was wahrhaftig weder wünschenswert wie wissenshorizontweiternd wäre. Auch dieses Mal lautet das Ziel deshalb wieder, möglichst viele mangelhafte Artikel, die in unseren Wartungskategorien gammeln, von ihren Wartungsbausteinen im Dienste der Qualität unserer Enzyklopädie zu befreien.

In erster Linie bedarf es dazu zahlreicher wissbegieriger, wacher wie williger, Wirkender weshalb wir hiermit jeden Interessierten zur Teilnahme am Wettbewerb einladen möchten. Neben den Verbesserungen spielt auch der Spaßfaktor bei unserem Wettbewerb eine große Rolle. Deshalb richtet sich die Einladung auch an jene, deren Zeit nur zur Verbesserung weniger Artikel ausreicht: Dabeisein ist alles!! Werdet wagemutig!

Insbesondere möchten wir die Mitarbeiter von Fachbereichen aufmerksam machen: Im Rahmen des Wettbewerbs bietet sich für euch die Gelegenheit, eure Wartungskategorien- und listen in gemeinsamer Arbeit auf spielerische Weise abzuarbeiten. Fragt in eurem Fachbereich nach Mitstreitern, bildet ein Team und verbessert mit anderen Teams um die Wette!

Zur Anmeldung bitte hier entlang. Späteinsteiger haben übrigens auch noch nach Beginn des Wettbewerbs die Möglichkeit, sich für eine Teilnahme zu entscheiden.

Werdet wach! Wagt würdigungswerte, womöglich weltbewegende Wege:

    Werkelt Wandel wartungsbedürftiger Werke!
    Wahrt wesenhafte, wertvolle Werte!
    Wir wollen Wartung wiedererringen!
    Wir wollen Wikipedia weiterbringen!

Wunderbarer Wettbewerb wünscht wohlwollend Willkommen! (Nikkis), 29.4.

Wikimedia Conference 2010

Foto der Teilnehmer des Chapter-Meetings, des Boards of Trustees und Staffs, aufgestellt nach Herkunftsgegend.

Nach fast einer Woche Arbeit ist am vergangenen Sonntag die zweite offizielle Wikimedia Conference in Berlin zuende gegangen. Die Reaktionen der Teilnehmer waren fast durchgängig positiv, was aber geschah alles in dieser Zeit? Am Dienstag Abend reisten die ersten Entwickler der über 80 angemeldeten Systemadmins, Entwickler, Bugtester, Programmierer und Interessierten zum Developers' Meeting an. Man bezog das Eastern Comfort Hostel Boat (oder eines der Hotels), drei Personen gingen noch zum nebenstehenden WikiHoëcker-Programm, bevor am Mittwoch offiziell das Programm mit einer konstituierenden Sitzung begann. Themen, die einen interessierten, konnte man auf einen Zettel schreiben, woraufhin diese nach Sachgebieten zusammengefasst und Workshopgruppen aufgestellt wurden. Nach dieser ersten Workshopsession waren der restliche und folgende Tag so gestaltet, dass Folge- und Erstworkshops parallel zu Vorträgen liefen. Bei Folgeworkshops entstand dadurch zwangsläufig das Problem, dass Teile der Teilnehmer sich Vorträge anschauen wollten. Aber auch ein Trennen von Workshops und Vorträgen, sodass man nur jeweils zwischen Aktivitäten gleicher Art entscheiden könne, wurde von einigen Teilnehmern als nachteilig angesehen, da man gerne allen Vorträgen folgen wollte. Letztlich kann nicht immer jeder glücklich gemacht werden; der hier gewählte Kompromiss war vernünftig.

Eastern Comfort Hostel Boat bei Nacht mit Skyline von Berlin, namentlich dem Fernsehturm.
Für Verpflegung war gesorgt; im Hintergund sind die Sitzgelegenheiten zu sehen, die unter anderem die gestrandeten Entwickler nutzten.

In einzelnen zusammenfassenden Sitzungen und Neuorganisationen am Donnerstag wurden die Ergebnisse gesammelt und später noch den Chaptern und dem Board vorgetragen; zum Beispiel wird es demnächst eine vereinfachte Installationsmaske für MediaWiki geben, LiquidThreads werden kommen und an Usability wird an allen Ecken und Enden gearbeitet. Natürlich wurde auch viel auf den Tasten geklimpert (und ich meine jetzt keine Klaviere ;o)), aber auch eine kleine Keysigning-Party durchgeführt. Die Chapter und das Board sollten sich von Freitag bis Sonntag treffen; doch schon am Donnerstag Abend zeichnete sich ab, dass durch den Ausbruch des Eyjafjallajökull die Reisebedingungen erschwert oder verunmöglicht würden. So wurde zum Beispiel auf Twitter fast minütlich der aktuelle Stand verbreitet, am Freitag war dann allerdings schon klar, dass ein Großteil der Developer, die an diesem Tag schon abreisen sollten/wollten, nicht in ihre Heimaten USA, UK etc. pp. fliegen könnten. So wurden sie zu unfreiwilligen Teilnehmern der weiteren Konferenz und hielten sich am Standort weiter auf. Am heftigsten hatte es aber Board of Trustees erwischt: Sechs der zehn Vorständler hingen in London, Barcelona, den USA und Indien fest, sodass deren Programm bis auf eine geplante Pressekonferenz, um die herum auch der 1.000.000.000. Edit getätigt wurde, stark eingeschränkt war; dafür konnte sich erstmal das Chapters committee treffen … hingegen war auch das eine oder andere Chapter aufgrund der prekären Lage nicht vertreten. Selbstverständlich war der Vulkanausbruch eines der Hauptthemen des Chapters' Meeting, auf inhaltlicher Seite widmete man sich unter Führung zweier Facilitatoren vorwiegend der Berufung neuer Chapter, der Professionalisierung selbiger durch hauptamtliche Experten sowie dem Strategieplan der Wikimedia Foundation und der Kommunikation mit wissenschaftlichen Einrichtungen. Ich selbst (DerHexer) war zunächst als (vor allem JavaScript-)Entwickler anwesend, half am Freitag und Sonntag bei der Organisation der Veranstaltung und hielt zusammen mit ein paar Kollegen einen halbtägigen Vortrag über das Mentorenprogramm unseres Projektes vor zwei Vertretern des Staffs der Wikimedia Foundation, die ein Universitätsprojekt in den USA unter Leitung von Mentoren aus enwiki planen und Erkenntnisse des hiesigen Projektes erfahren wollten.

Zanox-Räumlichkeiten, in der die Wikimedia Conference 2010 stattfand.
Eyjafjallajökull trifft Wikimedianer; Alternativrouten wurden und werden geplant.

Die Organisation der Veranstaltung war hervorragend gelungen, auch wenn erst mit der Einstellung von Nicole Ebber am 1. März dieses Jahres das Projekt wirklich angezogen wurde; verantwortlich für die Inhalte waren bei den Devs Duesentrieb, bei den Chaptern Effeietsanders. Getagt wurde die ganze Zeit im Gebäude der Zanox-Aktiengesellschaft, welches gegenüber den T-Labs mehrere Vorteile hatte: So war man erheblich flexibler in der Raumgestaltung und hatte zudem erheblich mehr Platz, um eben auch noch Arbeitsbereiche für die gestrandeten Developer und das Organisationsteam bereitzustellen. Daneben hatte man die Möglichkeit, Essen und Trinken sowie Strom und Internet (Grundnahrungsmittel jedes Teilnehmers ;o)) in ausreichendem Maße zur Verfügung zu stellen. Für Mittagessen war täglich gesorgt, an zwei der vier Abende auch für Abendbrot; Brezeln, Obst, Süßkram und ähnliches war immer verfügbar. Abseits der doch recht anstrengenden Veranstaltung gab es am Mittwoch eine Sightseeingtour quer durch Berlins Zentrum, eine gemeinschaftliche Party von Entwicklern und Chapterleuten am Donnerstag, einen Besuch auf der re:publica-Party am Freitag und eine Abschlussveranstaltung auf dem Hotelboot am Samstag. Aber so Recht war dies kein Abschied, da auch viele Chaptermitglieder nicht nach Hause zurückkonnten und zum Teil improvisieren mussten (siehe Bild rechts). Ansonsten wurden Flüge von Wikmedia Foundation und Deutschland umgebucht, Züge als Alternativen bestellt, Hotels umbestellt und bei Visa-Anträgen und Verweil in Berlin geholfen (Hilfe für die 19 noch in Berlin verbliebenen Wikimedianer wird dort noch immer gesucht!), ein Ende ist noch nicht abzusehen. Hängende Gesichter sah man trotzdem nicht; die Teilnehmer hatten nicht nur viel Spaß, sondern konnten wichtige Informationen für die Chapter ihrer Heimat erfahren oder die neuesten Errungenschaften auf Softwareseite von den Entwicklern selbst erfahren. Wo die nächste Conference stattfinden wird, ist noch nicht bekannt, zu hoffen ist nur, dass sie ebenso gut wie die diesjährige wird. Noch einmal vielen Dank an alle, die innerhalb und außerhalb der Veranstaltungen daran gearbeitet haben! (DH), 20.4.

Alte Sprachen und Wikipedia

Stefan Kipf, deutscher Altphilologe und Didaktiker.

Letzte Woche waren Jonathan Groß und ich (DerHexer) beim Bundeskongress des Deutschen Altphilologenverbandes in Freiburg im Breisgau, um dort einen Vortrag über Wikipedia zu halten. Eingeladen hatte uns der Vorsitzende eben dieses Vereines – Stefan Kipf (siehe Bild), der zufälligerweise noch mein Didaktikprofessor ist und mich in einem der Wikipedia-T-Shirts gesehen hatte. Nachdem wir uns dann über unser Projekt unterhalten hatten und er vor allem die Arbeit des Projektes Altertumswissenschaftler, das von Jonathan seit Jahren vorangetrieben wird, sehr gelobt hatte, lud er uns beide zum genannten Kongress ein. Dieser stand unter dem Thema „Bildung durch Sprache – Latein und Griechisch im Kontext der Schulsprachen“ (Programm) und richtete sich vorwiegend an Lehrer der lateinischen und altgriechischen Sprache.

Dort leiteten Jonathan und ich den Arbeitskreis „Wikipedia – eine neue, freie Realenzyklopädie?“ (angespielt auf Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft, die erste Anlaufstelle für Klassische Philologen), der von 50 bis 60 Teilnehmern besucht wurde. Vor allem Lehrer waren anwesend und wollten lernen, wie unser Projekt funktioniert, wie man mit ihm kritisch umgehen sollte und wie man dieses Vermögen dann an seine Schüler weiterreichen kann. Die 90 Minuten des Arbeitskreises waren so konzipiert, dass in der ersten Hälfte ein Vortrag gehalten (Präsentationsfolien hier verfügbar) und dann eine Diskussion geleitet werden sollte. Einige Teilnehmer gingen davon aus, dass es Wikipedias Anliegen ist, zitierfähig zu sein. Unter den Prämissen Neutralität, Keine Theoriefindung und Belegpflicht ist es aber grundsätzlich nicht möglich, neue zitierfähige Aussagen zu produzieren; alles, was wir „sammeln“, soll nach unseren Grundsätzen schon an anderer (reputabler) Stelle gestanden haben, sodass ja dann auch dies zitiert werden kann. Unser Projekt verweist auf diese Forschungen und versucht, sie in angemessener Form zu sammeln und zu präsentieren und einen ersten (guten) Überblick über das Thema zu liefern. Der Einwurf, dass durch Spiegelungen der Wikipedia Fehler multipliziert und etabliert werden können, eröffnete eine Debatte über Quellenkritik und das Vertrauen in Verfasser von Texten auch außerhalb der Wikipedia (Skeptizismus). Als großes Manko wurde angesehen, dass man oft nur schwer herausfinden kann, wer den jeweiligen Artikel verfasst hat (siehe aber Projekte wie WikiHistory, WikiBlame), inwieweit man etwas über des Hauptautors Kenntnisse/Lebenslauf erfahren oder mit ihm kommunizieren kann.

Joachim Latacz, Altphilologe und Homerexperte.

Ansonsten war man sehr dankbar, endlich angemessen (und von echten Mitarbeitern) aufgeklärt worden zu sein, wie man das Projekt anfassen kann und soll. Die Resonanz vor und nach dem Vortrag war äußerst positiv, und die Teilnahme für uns beide und, wie wir finden, auch unser Projekt ein voller Erfolg. Dieser kann auch im Nachhinein noch gesteigert werden, da unter anderem die Möglichkeit besteht, den Vortrag zu publizieren. Aber auch schon vor Ort waren wir für Wikimedia fleißig und haben die anwesenden Größen der Fächer gebeten, sich für ein Foto für Commons zur Verfügung zu stellen; so konnten über zehn Artikel neu bebildert und einer (Basler Homer-Kommentar) auf Anregung von Joachim Latacz sogar erstellt werden. Die Fotos sind unter commons:Category:Bundeskongress des Deutschen Altphilologenverbandes 2010 zu finden. (DH), 16.4.
P. S.: Auf den Seiten des Deutschen Altphilologenverbandes wird der Vortrag rezipiert.

Der Schreibwettbewerb – ein Auslaufmodell?

Der Schreibwettbewerb befindet sich auf dem absteigenden Ast! Die Diskussionsseite ist quasi verwaist, so wenig (Streit-)Potential hat der SW lange nicht generiert. Keine zu teuren Preise schüren Aufregung, über die Sektionen regt sich schon lange niemand mehr auf, und nicht mal Fossa sitzt in der Jury! Pressemitteilungen tickerten früher über alle Portale, das ließ irgendwann nach, inzwischen werden nicht einmal mehr welche versendet. Doch auch die harten Fakten unterstützen die These: Gerade noch 72 Artikel hat die aktuelle Auflage hervorgebracht. Weniger Artikel wurden das letzte mal vor fünf Jahren in die Bewertung gegeben – trotz fundamental gesenkter Zeichenbeschränkungen. Und zu guter Letzt: Auch die passive Teilnahme nimmt ab, denn auch der Publikumspreis generiert weniger Meldungen als in den letzten Jahren.

Was ist also die Erkenntnis aus dieser Beobachtung? Wie kann der Schreibwettbewerb zu alter Größe zurückfinden? Wir brauchen neue Ideen! Oder?

Der Schreibwettbewerb gehört doch längst zur Wikipedia. Die Sektionen sind (nicht nur) diesmal gleichmäßig gefüllt, weitere Änderungen sind vielleicht gar nicht nötig. Und Preise waren doch ohnehin nie der Hauptgrund, am Schreibwettbewerb teilzunehmen. Stattdessen schürt er Motivation, seine Artikel im Wettbewerb zu präsentieren, und die Konkurrenz im Review doch selber stärken zu können. Einige der besten Autoren der Wikipedia treffen hier aufeinander, um ihre Artikel einer fachkundigen Jury vorzulegen; sie schwitzen einen Monat über Quellen und der optimalen Struktur, den Kalender immer im Auge, und sind dann für einen Monat zum Warten verdammt. Den Artikel bloß nicht anklicken und den peinlichen Tippfehler finden, der sich in die Wettbewerbsversion geschlichen hat. Mit höchster Wahrscheinlichkeit findet ihn aber ohnehin das Publikum. Nach zwei Wochen haben immerhin 40 Benutzer abgestimmt, und auch wenn das weniger als letztes Mal sein mögen: Wenn diese sich zumindest oberflächlich mit einigen der Artikel beschäftigt haben, dann ist das gelebte Qualitätssicherung pur. Immerhin 46 Artikel haben nämlich bereits mindestens einen Fan. 46 von 72. Auch wenn seit der zweiten Ausgabe des Schreibwettbewerbs 2005 nicht mehr so wenig Artikel eingereicht wurden: Die Klasse zählt, nicht schiere Masse! Und die Qualität stimmt: Wilhelm Busch will (in der Wertung) höher hinaus als Gott, Edelgase konkurrieren mit Punk in der DDR. Außerdem noch im Rennen: 68 weitere, teils großartige Artikel, die in nur einem Monat verfasst wurden, den Kalender immer im Auge. Als Motivation reichte den Autoren offenbar die Aussicht auf Ruhm, Ehre, und kleine Preise.

Ja, der Schreibwettbewerb ist, so ganz ohne Presseberichte, eine größtenteils interne Veranstaltung, die kaum neue Autoren anziehen wird. Dass eine IP den Publikumspreis abräumt, wie 2008 mit Kulturheidelbeeren geschehen, ist so unwahrscheinlich. Aber Autorenpflege ist genauso wichtig wie Rekrutierung, und so lange der Schreibwettbewerb das leistet, ist jeder Abgesang verfrüht. Ein wenig Diskussion und Aufmerksamkeitsgehasche kann aber nicht schaden, vielleicht sollte Fossa doch wieder für die nächste Jury kandidieren. Denn der Schreibwettbewerb muss weitergehen. Wird weitergehen.

Noch bis Ende des Monats hat jeder Möglichkeit, am Publikumspreis teilzunehmen. Eine schöne Gelegenheit, abseits sämtlicher persönlicher Schlachtfelder und Ärgernisse in schönen Artikeln zu schmökern und den Autoren mit Deiner Stimme ein Lob zukommen zu lassen! Fl-Ad - 15.04

Arthaus spendet Kunst

Georges Seurat: Un dimanche après-midi à l'Île de la Grande Jatte

Pünktlich zu Ostern überraschte der Arthaus Verlag in Berlin die Kunstredaktion der Wikipedia mit einem willkommenen Osterpaket – insgesamt 50 DVDs mit filmischen Künstlerbiografien der Serie art documentary und Gemäldebesprechungen der 1000 Meisterwerke wurden zur Verteilung zur Verfügung gestellt. Sämtliche Filme sind hochwertige Fernsehproduktionen der vergangenen Jahrzehnte, die von dem Verlag lizenziert sind und vertrieben werden. Das Spektrum der behandelten Künstler reicht von Tizian über Vermeer, Manet und Picasso bis Warhol, Lichtenstein und Helmut Newton, eine vollständige Liste findet sich in der entsprechenden Diskussion.

Datei:Oldenburg claes eistuete koeln.jpg
Claes Oldenburg: Dropped cone

Hervorgegangen ist diese Spende aus einer vermeintlichen „Spam-Aktion“ des Verlages in den Artikeln zu Künstlerbiographien – eine Praktikantin hatte in einer Reihe von Artikeln die Filme in die Bibliographie eingepflegt und damit entsprechend Unmut bei den Autoren erregt. Nach einiger Diskussion und einem Gespräch mit dem Verlag wurde die jetzt vorliegende Spende eingefädelt. Der Deal: Der Verlag stellt den Autoren die Filme zur Verfügung, damit sie selbst entscheiden können, ob sie den strengen Richtlinien für eine Aufnahme in die Bibliographie oder sogar als Basis für einen Rezeptionsabschnitt genügen – entsprechende Bedingungen werden an die Vergabe nicht geknüpft. Derzeit läuft die Verteilung der Filme an die aktiven Autoren der Kunstredaktion, zudem soll der Kontakt zum Verlag für weitere Kooperationen intensiviert werden.nec 3. April 2010

„Pfui“ künftig ab 18

HINWEIS - Bei der folgenden Nachricht handelt es sich um einen Scherz zum 1. April.

So könnten die zensierten Bilder aussehen

Nicht erst seit dem 21. März, als der Artikel Vulva als Artikel des Tages präsentiert wurde, ist das Verhältnis zwischen Abbildungen nackter Personen und dem Jugendschutz sehr umstritten (zuletzt beispielsweise hier, hier und hier). Die Befürworter solcher Bilder, wie sie beispielsweise auch in Artikeln wie Erektion oder Geschlechtsverkehr zu sehen sind, führen den Bildungsauftrag der Wikipedia als Hauptargument für eine legale Nutzung der Bilder an.

Die Gegner halten derartige Abbildungen jedoch für Pornografie. Laut § 184 darf pornografisches Material nicht an Personen unter 18 Jahren weitergegeben werden. Um rechtliche Konsequenzen sowie weitere Diskussionen hierzu vermeiden, hat sich Wikimedia Deutschland nun zur allgemeinen Zensur einschlägiger Bilder und der Einführung eines Altersverifikationssystems entschlossen.

So werden demnächst sämtliche einschlägigen Bilder durch eine Version mit schwarzem Balken ersetzt. Auf der Bildbeschreibungsseite haben volljährige Leser der Wikipedia über einen noch zu findenden Partner dann die Möglichkeit, ihr Alter nachzuweisen. Ist dieser einmalige, kostenlose Vorgang abgeschlossen, können sich die authentifizierten Leser sämtliche Abbildungen in der unzensierten Version anzeigen lassen. Eine Altersüberprüfung für IPs ist ebenfalls in Planung, könnte sich aber wegen technischer Unwägbarkeiten noch ein wenig herauszögern. Der Kurier wird über die weitere Entwicklung zum nächsten Jahrestag der „pikanten Herrenabendfilme“ berichten. (FG und Flo)

Mitten in Europa: Der Rhein war seit Jahrzehnten zu lang!

Ist sie die Schuldige?

Die Deutsche Presse-Agentur verbreitete diese Meldung: Wahrscheinlich ist ein Zahlendreher schuld: Jahrzehntelang fand sich in Nachschlagewerken, Lehrbüchern und offiziellen Unterlagen eine falsche Zahl für die Länge des Rheins. Ein Kölner Wissenschaftler hat nachgerechnet und den peinlichen Lapsus entdeckt. Wikipedia jedoch kann stolz sein, denn die korrekte Länge des angeblichen Schicksalsflusses der Deutschen und der verkehrsreichsten Wasserstraße der Welt steht schon seit dem 30. Januar des Jahres nach ausgiebiger Diskussion im Artikel. Dpa weiter: In Büchern und Unterlagen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sei die Länge des Flusses noch mit 1230 Kilometern angegeben worden, argumentiert Kremer (gemeint ist der Biologe Bruno Kremer von der Universität Köln). In modernen Lexika aber sei nun von 1320 Kilometern die Rede. Schuld daran sei wohl ein simpler Zahlendreher – und nicht wie von einigen spekuliert die Begradigung des Flusses im 19. Jahrhundert. Merkwürdig, ist es nicht eher so, dass durch Begradigungen und Regulierung Flüsse eher kürzer werden?

Eine der zahlreichen Rheinquellen

Vielleicht liegt der Fehler ja ganz einfach an der Schönheit der Loreley, die die Rheinschiffer betört, dem unsäglichen Rheinwein, der Suche nach dem Rheingold oder vielleicht sogar in der Schweiz, wo man die Quelle des Rheins immer noch in den Gletscherzungen des Gotthards oder im Kanton Graubünden sucht. Diesmal lag der Fehler eindeutig bei den Anderen; Wikipedia ist, man kann es drehen und wenden wie man will, das zuverlässigste und schnellste Volkslexikon der Welt. Schlesi 31. Mär.

Geldpreise bei Schreib- und Fotowettbewerb!

http://www.skillshare.eu

Skillshare ist eine Pilotkonferenz ehrenamtlich tätiger Autoren und Fotografen verschiedener Projekte. Anläßlich der Konferenz ist einer der Rahmenpunkte ein mit 6500 € ausgelobter Schreib- und Fotowettbewerb der Wirtschaftsförderungs-GmbH für Stadt und Landkreis Lüneburg sowie der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade. Der Wettbewerb hat heute begonnen, es ist aber noch genügend Zeit bis zum 15. Mai 2010 gute Text- und Bildbeiträge zum Thema Rund um Lüneburg einzusenden. Die Jurys bestehen jeweils aus anerkannten Fachleuten aus Wissenschaft und Fotografie und werden bis zum 31. Mai 2010 die Gewinnerartikel und -fotografien bewerten und auswählen. Der Wettbewerb richtet sich gleichberechtigt an Wikipedianer neben externen Teilnehmern, so sollen neue interessierte Fachautoren für die Wikipedia gewonnen werden. Die Gewinner werden am 4. Juni anläßlich der Konferenz in Lüneburg bekannt gegeben. Die Preisverleihung findet in einem offiziellen Rahmen, mit anschließenden Feierlichkeiten statt. Mehr Infos zu Skillshare und zum Wettbewerb findet ihr hier und auf der Website http://www.skillshare.eu. Traut Euch – und nicht vergessen, Euch in die Teilnehmerliste einzutragen. JdCJ, 27.03.10, Details ergänzt Abena 09:34, 28. Mär. 2010 (CEST)[Beantworten]

Vector kommt

Vector mit neuen Funktionen

Das Team der Usability Initiative plant, ab April die Benutzeroberfläche von Monobook auf Vector umzustellen. Aktueller Zeitplan:

  • 5. April: Wikimedia Commons
  • Ende April: Englischsprachige Wikipedia
  • Es folgen dann die anderen Sprachen und Projekte.

Diese Änderung betrifft alle Nutzer, also Leser und Wikipedianer. Angemeldete Benutzer werden die Umstellung für sich selber rückgängig machen können. Ebenfalls wird zu diesem Zeitpunkt die erweiterte Zeichenleiste für alle aktiviert. Weitere technische Details

Eine persönliche Empfehlung vom Reporter an alle Wikipedianer, die immer noch einen der uralten Skins (CologneBlue, Küken, Klassik, Nostalgie) verwenden: Bitte überlegt euch, zumindest auf Monobook zu wechseln. Die uralten Skins unterstützen schon heute nicht mehr alle Funktionen, und da auch die (freiwilligen) Entwickler keine Lust haben, diese Skins weiterzuentwickeln, ist damit zu rechnen, dass sie nach und nach immer fehleranfälliger werden. (ray), 26.3.

Rekordzahlen für die Vulva

Aufrufzahlen März 2010

Jenseits von Empörung und Provokation, die Aufrufzahlen für den „Skandalartikel“ Vulva am 21. März 2010 sprechen eine eindeutige Sprache. Statt der üblicherweise 4000 bis 5000 Seitenaufrufe pro Tag konnte der Artikel als AdT am Sonntag fast 200.000 Seitenaufrufe verbuchen und noch in den Folgetagen lag er mit 32.000, 15.000 … noch deutlich über dem sonst vorhandenen Schnitt. Wenn nur 10 % den Artikel auch zumindest überflogen oder gar gelesen haben, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass die Präsentation inkl. Bild auf der Hauptseite ihr Ziel erreicht hat – die Leser zu unseren interessanten Artikeln zu leiten.

Betrachtet in Relation zu der Hauptseitendiskussion, die zwar lang wurde, aber bei der sich evtl. maximal 50 Benutzer ernsthaft beschwert haben, dass die Abbildung abzulehnen sei, und den evtl. weiteren 45 Beschwerden beim Support-Team (der Kurier berichtete), relativiert sich die Aufregung ganz massiv. Spannend waren aus der Sicht des Autors dieser Zeilen allerdings vor allem Reaktionen von außen: Menschen im persönlichen Umfeld wie der Arbeitsstelle oder der Schulelternschaft, die sonst nie oder nur wenig mit der Wikipedia zu tun haben, sprachen mich auf den Artikel an (ohne Kenntnis, dass ich als Autor an ihm gearbeitet habe) und fanden es wichtig, dass er so deutlich präsentiert wurde – es gab keine Kritik, sondern ausschließlich Lob für Hauptseite und Artikel. Für den Autor dieser Zeilen (und eines großen Teils des Vulva-Artikels) ist dies ein Grund, in analogen Fällen genau wieder so zu verfahren wie hier geschehen. Ich danke allen Autoren des Artikels für ihre Unterstützung zur Verbesserung unserer Enzyklopädie und für ihre Unterstützung des freien, unzensierten Wissens. nec 26.3.

Ergänzung: Die Hauptseitendiskussion wurde, wie das Tool zeigt, am 21. März gut 44 000 Mal angeklickt, an normalen Tagen sind es um die 700. Das Interesse ließ in den folgenden Tagen nach. Diverse andere Schauplätze erfuhren ähnliche Entwicklungen. FG 26.3.

Wikipedia was down

Wikipedia war am Mittwoch, dem 24. März nach einem Problem im europäischen Rechenzentrum mehrere Stunden nicht erreichbar. Nachdem sich die Server wegen Überhitzung selbst abschalteten, versuchten die Server-Administratoren, die Anfragen auf die Server in Florida umzuschalten, jedoch schlug dies zunächst fehl und für bis zu 90 Minuten war die Adressierung der Wikimedia-Projekte einschließlich Commons, Wikinews und weiterer Projekte gestört.

Auf Twitter und anderswo wurde recht schnell die Situation kommentiert.

“And so we remember Thursday, March 25, 2010 as the day every English speaking student failed their research papers.”

„Und so gedenken wir Donnerstag, dem 25. März 2010, als dem Tag, an dem alle englischsprachigen Studenten mit ihren Forschungsarbeiten durchfielen.“

Jimmy auf Wikipedia Technical Blog

„Oh no! Wikipedia is down! [citation needed]“

Funny or Die, Twitter

“WIKIPEDIA IS DOWN! ALL CAPS! SEE THE WORLD COME TO A HALT! ITS THE SEVENTH SEAL! SAVE US AL GORE! but really it'll be back soon.”

„WIKIPEDIA IST AUS! SEHT, DIE WELT KOMMT ZUM STILLSTAND! DAS IST DAS SIEBTE SIEGEL! RETTE UNS AL GORE! aber in Wirklichkeit wird sie bald wieder da sein.“

Ti Joe, Twitter

“Wikipedia is down. The world might end.”

„Wikipedia ist aus. Die Welt wird untergehen.“

fouxdafafa, Twitter

“Wikipedia had server meltdowns and is offline. What will my students do??”

„Wikipedias Server sind ausgefallen und nun ist sie offline. Was werden meine Schüler tun???“

commtoday, Twitter

Kurz vor 21:00 Uhr schien der Ausfall überstanden. MB 24.3.

Informationen im Wikimedia Technical Blog

Immer an die Leser denken oder: Ein Sonntag im Support-Team

Eine Muschi auf der Hauptseite – nicht jedermanns Sache

An einem Sonntag gehen im Support-Team über die Adresse info-de@wikimedia.org durchschnittlich zwischen 10 und 25 Anfragen ein. Jemand will einen Artikel spenden, sieht sich verunglimpft, wurde, selbstverständlich zu Unrecht, gesperrt, möchte ein Bild hochladen, hätte gerne die Anschrift von Joanne K. Rowling oder möchte die Wikipedianer einfach mal für eine kostenlose und dennoch ganz ordentlich verfasste Enzyklopädie loben, die immer wieder in allen Lebenslagen hilft.

Hauptseite am 21.3.2010 (Ausschnitt)
Am 21. März 2010 ist Vulva der Artikel des Tages, ein unbestritten exzellenter Artikel mit einer durchaus angemessen expliziten Bebilderung. Allerdings schmückte man den Teaser des ausgewählten Artikel des Tages mit der Farb- und Nahaufnahme einer geöffneten menschlichen Vulva, so dass diese Aufnahme ganztägig auf der Hauptseite der Wikipedia erschien, die neben der Adresse www.wikipedia.de einen Einstiegspunkt für viele Leser der freien Online-Enzyklopädie bildet. Schon vorab entspann sich eine lebhafte und durchaus kontroverse Debatte darüber, ob die Vulva ein Körperteil wie jedes andere und damit selbstverständlich auf der Hauptseite abzubilden sei, ob diejenigen prüde seien, die das anders sähen, und ob gerade deswegen eine unmissverständliche Bebilderung der Hauptseite rücksichtsvoll zu unterlassen oder provokativ umzusetzen sei. In einer kleinen Abstimmung wurden Alternativen vom Schwarz-Weiß-Bild bis zur künstlerischen Darstellung verworfen. Mit einem Stimmverhältnis von 30 zu 23 setzte sich das umstrittene Foto schließlich durch.

In Folge erhielt das Support-Team bis 21:00 Uhr des gleichen Tages 35 Mailanfragen, intern „Tickets“ genannt. Das ist als absolute Größe und gemessen an der Länge der internen Diskussionen gar nicht so viel, gemessen an den sonst sonntags insgesamt eingehenden Tickets aber eine beachtliche Hausnummer.

Was halten die Leser nun von unserer Hauptseite des 21. März 2010: Kurz und schmerzlos – ein Lob für die Hauptseitengestaltung seitens unserer Nur-Leser war nicht dabei. Allerdings auch keine Kritik am Artikel selbst. Die SchreiberInnen äußerten sich irritiert bis entsetzt darüber, dass sie oder ihre Sprösslinge unvermittelt Blickkontakt mit einer Vulva hatten, als sie die gewohnte Startseite aufriefen.

Die meisten Anfragen, das muss bemerkt werden, waren höflich und begründet, wenngleich einige an Deutlichkeit kaum hinter dem Bild des Anstoßes zurückstanden: „Wenn ich auf die Wikipediaseite gehe ist das letzte was ich sehen will eine Vagina und ein Arschloch“ meinte gleich einer der ersten Kritiker unserer Bebilderung, der die Hauptseite nun auf dem Rechner seiner jüngeren Familiemitglieder sperren möchte. Dass eine Enzyklopädie auch und gerade über die Angelegenheiten des Unterleibs ausführlich berichten müsse, wurde von einem anderen Leser nicht bestritten: „Vulva oder welches geschlechtsorganspezifische Thema auch immer ist grundsätzlich OK und zu befürworten. Auch und gerade als Artikel des Tages;“ Bloß wann und wie er mit diesem Teil einer Enzyklopädie konfrontiert wird, das hätte er dann doch lieber selbst bestimmt: „aber ich muss VERDAMMT NOCHMAL nicht in MÖSEN gucken, wenn ich ein Lexikon aufschlage (Nicht mal aufschlage, sondern nur aus dem Regal nehme)“. Ganz ähnlich eine Leserin: „ich habe nichts gegen einen solchen und detallieren artikel in der datenbank, aber auf der hauptseite … “

Insgesamt dreizehn Mal wurde angeführt, dass gerade Kinder nicht unvermittelt auf eine derartige Abbildung stoßen sollten. Das wurde sowohl pauschal als auch aus konkreter beruflicher bzw. privater Erfahrung vorgebracht: „Als aufgeklärter Mensch heißt es nicht unbedingt, dass ich meinen Kinder eigene oder fremde Geschlechtsteile zeige.“. Ein anderer Leser meinte, alles richtig gemacht zu haben, da seine Kinder in seiner Anwesenheit auch das Internet benutzen dürfen. Aber: „Über solche Themen spreche ich lieber persönlich und kinderangepasst mit ihnen!“ Dass Kinder überall im Netz auf der Suche nach Vulven fündig werden können, war vielen Schreibern durchaus bewusst. Dass sie hier aber ungefragt und unerwartet mit dem Bild konfrontiert werden, unterscheide sich deutlich von der gewohnten Nutzbarkeit der Hauptseite, die bislang auf derartige Bilder verzichtet hat: „Als Lehrerin weiß ich, dass die Seite auch von Kindern genutzt wird, auch von vor-pubertären Kindern, die sich mit den (ausgewachsenen) Geschlechtsteilen des gleichen oder anderen Geschlechts noch nicht befassen möchten. (…) Auch wenn es dem reinen Wissen dient, finde ich dieses Bild auf der Startseite völlig daneben gegriffen (…) Ich möchte jedoch meinen Schülern nicht zumuten, solche Bilder sehen zu MÜSSEN!“

Die feine Unterscheidung zwischen einer anatomischen Darstellung und Pornographie mochten sieben unserer Leser nicht nachvollziehen – sie ordneten das Bild eindeutig dem letzteren Genre zu, dazu fanden LeserInnen das Bild außerdem „vulgär“ oder „unästhetisch“, das unvermittelte Auftauchen auf der Hauptseite „absolut unangebracht und aufdringlich“, hätten sich eher eine beschriftete Zeichnung oder eben gar kein Bild auf der Hauptseite gewünscht.

Bezüglich unserer Selbstkontrollmechanismen urteilt ein Leser: „Es sollte wohl eine Provokation gegen (Selbst-)Zensur sein, weckt aber in mir eher die Bitte, dass Wikipedia, zumindest was die Gestaltung der Hauptseite betrifft, zukünftig besser zensiert werden sollte. Die Selbstverwaltung hat hier, meiner Meinung nach, versagt“. Ein anderer schreibt uns: „Wikipedia sollte diese Art von billiger Effekthascherei nicht nötig haben und bei der Auswahl der online verfügbaren Bilder größere Sorgfalt und Kontrolle walten lassen.“

Immerhin bringt ein Mailschreiber doch Verständnis für das Support-Team auf: „herzliches Beileid an das Support-Team, was ihr heute aushalten müsst, ich wills mir nicht vorstellen …“ – danke, aber so schlimm war’s dann doch nicht. Eine Leserin, aktive Wikipedianerin und von daher vielleicht mit dem Werdegang des Bildes vertraut, berichtet von einer durchaus differenziert verlaufenen Diskussion in ihrer Familie: „Nicht alle finden's schlecht und loben sogar!“ Und zuletzt stimmt wenigstens ein, wenn auch fälschlich zugeschriebenes, Voltaire-Zitat eines Lesers hoffnungsfroh: „Ich akzeptiere Eure Meinung, auch wenn ich damit nicht einverstanden bin. »Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.«“ SB 21.3., 21:50

Update: Zum Ende des Tages kamen noch ein paar Tickets dazu, Stand 23:30 ist 42, darunter auch einzelne, die Bebilderung und/oder Artikelauswahl unabhängig von der Hauptseite kritisieren. SB 21.3., 23:30

Update 2: Selbst mehr als 30 Stunden nach dem „Vulva-Schock“ hat dieses Ereignis in den Medien null Resonanz ausgelöst (abgesehen von ein paar unwichtigen Blogs). War das Thema so uninteressant oder ist das Skandalisierungspotenzial von Wikipedia erschöpft? Vo 22.3., 08:30

Die Kunst ist tot, lang lebe die Kunst!

Ein Nachruf vom röhrenden Hirsch

Es ist vollbracht: Die Qualitätssicherung des Kunstportals (QSK) ist seit heute morgen nicht mehr aktiv und die Freunde der schönen Künste müssen sich nun eine neue Tagesstätte für pflegebedürftige Artikelchen suchen. Wurde auch Zeit, glich doch die Mitarbeit in der QSK in den letzten Monaten eher einem Schonkaffeekränzchen unter chinesischer Wasserfolter. Steter Mobbing-Tropfen höhlte dabei den Nerv: Vom „Portal Kunst und Löschen“ war in erhitzten Diskussionen immer öfter die Rede, man munkelte, die Mitarbeiter würden schlecht recherchieren, seien gar irgendwelche Illuminati, die sich in geheimen Hinterzimmern absprechen und nur auf Löschen und Bildersturm versessen. Klar: „Wikipedia versteht sich als Universalenzyklopädie und soll kein vom Portal Bildende Kunst redaktionell betreutes Fachlexikon zeitgenössischer Künstler sein“, wurde postuliert. Masse statt Klasse also, so das Credo. Argumentativ war da außer Schadensbegrenzung bald nichts mehr zu machen.

Nachdem schließlich sogar die ambitioniertesten Mitarbeiter das Handtuch warfen, musste ein administratives „Inaktiv“-Schild an die Eingangstür gehängt werden. „Dieses Projekt ist erfolgreich abgeschlossen“ liest man dort. Die Selbstdarsteller, die Galeristen-Spammer und die Nachlassverwalter von Opas Dachbodenkunst wird das sicherlich freuen: Befreit von jeglicher Fachkompetenz kann nun wieder so mancher röhrende Hirsch mit dem Gütesiegel wikipedianischer Relevanz via Google erfolgreicher verscherbelt werden. Kunst = Kapital wusste schon Beuys. An interessierte Nachmieter: Die QSK-Projektseite kann per Anfrage auf der Wartungsseite reaktiviert werden, das Kunstportal an sich steht dem geneigten Leser zum Gedankenaustausch selbstverständlich weiterhin offen. --Telrúnya 15.03.2010

Die Welt ist nicht genug

Positionskarte von Russland

Mit Russland wurde heute die letzte der neuen Positionskarten von allen fast 200 Staaten der Welt fertiggestellt. Im Unterschied zu älteren Positionskarten folgen die neuen einer einheitlichen Vorlage und sind durchgehend von hoher Qualität. Die Wikipedia bekommt in Bezug auf die Positionskarten so ein einheitliches Gesicht.

Die Qualitätsoffensive zu diesen Karten wurde im Juni 2008 von der Kartenwerkstatt gestartet. Durch Mithelfer der französischen Kartenwerkstatt und weitere Benutzer aus anderen Teilen der Welt wurden diese Karten erstellt und in 93 Sprachversionen der Wikipedia eingesetzt – eine mustergültig internationale Zusammenarbeit. Besondere Anerkennung hat dabei Benutzer NNW verdient, der im Alleingang fast 70% dieser Karten hergestellt hat.

Und weil die ganze Welt immer noch nicht genug ist, werden fleißig von Teilgebieten dieser Staaten und anderen Gebieten fortlaufend weitere Karten gemacht. Außerdem gibt es zu zahlreichen Karten neben der politischen auch noch eine physische Version. Insgesamt sind so bislang schon über 500 neue Positionskarten entstanden. Spischot 13.3.

Programmkonzept der Wikimania 2010 ist online

Wikimania 2010 in Danzig

Das Programmkonzept der Wikimania 2010 in Danzig ist online und stellt erste Programm- und Planungspunkte vor. Wikimania wird regelmäßig über weitere Entwicklungen informieren. Schnelle News und Updates sind über http://twitter.com/Wikimania2010 zeitnah verfolgbar.

Während der Wikimania werden Diskussionen und Vorlesungen zum Thema Wikipedia- und Wikimedia-Projekte stattfinden. Interkultureller Austausch ist durch Konzerte und Ausstellungen angedacht. Ziel ist, die internationale Vernetzung der Wikipedianer zu intensivieren und dadurch die Förderung freien Wissens zu stärken.

Weitere Informationen unter http://www.wikimania2010.pl

Treffen mit Andrzej Szpilman (1. v. l. ) am 06.03.10 in Zürich

Update: Wir freuen uns sehr, den polnischen Musiker, Komponisten und Verleger Andrzej Szpilman als Schirmherren begrüßen zu dürfen! Szpilman ist Sohn des berühmten Pianisten und Komponisten Władysław Szpilman, dessen Schicksal aufgrund der Buchvorlage seines Sohnes 2002 von Roman Polanski im oscargekrönten Film „Der Pianist“ verfilmt wurde.

JdCJ, 09.03.10

Bitte abstimmen: Wahl zum neuen Wikipedia-Schiedsgericht

Noch bis zum 21. Mai läuft die Wahl zum Schiedsgericht (SG), einem wichtigen Gremium der deutschsprachigen Wikipedia. Das SG soll in Streitfällen zwischen Wikipedianern neutral vermitteln; es ist als „letzte Instanz im Konfliktlösungsprozess“ gedacht. Zwar gab es im Jahr 2009 heftige Turbulenzen, die in der Selbstauflösung des Schiedsgerichts gipfelten - dennoch (oder deswegen) stellen sich diesmal 14 Kandidaten zur Wahl, von denen 5 ins SG gewählt werden sollen. Genauere Informationen zu den Kandidaten und die Möglichkeit zur Stimmabgabe findet man hier. -- Joyborg 16. Mai 2010

Die DACHische Wikipedia

Wie der geübte Wikipedianer weiß, befinden wir uns nicht in der deutschen Wikipedia. Denn deutsch bezieht sich stets auf Deutschland und diskriminiert damit die anderen Länder und Gegenden, in denen die deutsche Sprache gesprochen wird. Dieser allgemein bekannte Fakt wird aber regelmäßig mießachtet. So heißt es German Wikipedia, Niemiecka Wikipedia oder Немецкая Википедия. Selbst in den Heimat-Wikipedien wird dies ignoriert. So heißt es auf en English Wikipedia oder auf pl Polska Wikipedia. Dass hier in der deutschen deutschsprachigen Wikipedia dies nicht passiert, zeigt wieder einmal das unerreicht hohe Qualitätsniveau. Auf diesem Wege allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön! ... Sili 15.5.2010

Jetzt auch ein neuer Look für die englische Wikipedia

Wikipedia-Logo 2.0
Wikipedia-Logo 2.0

Die englischsprachige Wikipedia hat einige neue Verbesserungen durchgeführt, dank der guten Arbeit und dem Einsatz von über einer halben Million Beta-Testern und Freiwilligen, mit denen das Wikimedia-User-Experience-Team im letzten Jahr gearbeitet hatte! Mit einer Beta-Test-Gruppe von 635.000 Menschen und einer 83-prozentigen Verbleibsquote führt Wikimedia stolz das neue Wikipedia-Look-and-Feel ein. Am Donnerstag, 13. Mai, um 8:00 Uhr wurden die neuen Features von Beta aktiviert und für jedermann zur Verfügung gestellt. Dies ist die erste große Initiative, die die Wikimedia-Foundation und ihre Freiwilligen Helfer jemals für die Wikipedia-Schnittstelle unternommen haben. (T70, 15.05.10)

Update: Im Zuge der Änderung des Standard-Skins wurde auch das Logo erneuert. Anstatt des alten Bildes mit beschränkter Auflösung gibt es nun ein echtes 3D-Modell, aus dem auch Ansichten aus anderer Perspektive auf den Wikipedia-Puzzleball möglich sind. Einige Fehler wurden beseitigt, die Schriftart wurde geändert und ein paar Veränderungen wurden vorgenommen: Das Logo ist nun kleiner und dadurch ein wenig unschärfer. Kritik gab es dafür von der Community und dem Designer des bisherigen Logos nohat, der das neue Logo in seinem Blog als „totalen flop“ bezeichnet. Immerhin dürften Verbesserungen am Logo noch durchführbar sein. (CoE, 15.5)

Hwk entdeckt Freie Inhalte

Die deutschen Handwerkskammern haben den Charme Freier Inhalte entdeckt und zu einem Schreib- und Fotowettbewerb aufgerufen, dessen Beiträge allesamt unter die Creative Commons by-sa 3.0 gestellt werden. Gefragt sind Texte zwar auch dann, wenn zu dem Thema schon Artikel in der Wikipedia bestehen. Die Beiträge können aber gerne zu deren Erweiterung führen. Mögliche Themen sind z.B. die Ausbildung zum HWK-Betriebswirt ([3]) oder die Uni-Zulassung für Handwerksmeister ([4], [5]). Eine zweite Kategorie beinhaltet internationale Handwerksprojekte wie etwa „NieZiB“, „Europass“, „SME Master“ oder „ECVET“. In zwei Kategorien winken den Einsendern Preisgelder von je 1.000,- EUR. Für Fotos zum Thema „Innovatives modernes Handwerk“ wartet ein dritter Preis. Der Countdown läuft: Einsendeschluss (per eMail) ist der 15. Mai 2010. (MN, 11.05.10)

Erbarme zu spät die Übersetzer komme!

Das wäre doch echt was, oder? Auf der allseits geliebten Erweiterung FlaggedRevs translatewiki.net haben sich etliche „FUZZYs“ eingeschlichen. Gebt ihnen einen Tritt in den Hintern und übersetzt den Rest gleich mit. (IP, 03.05.10)

Schreibwettbewerbssieger stehen fest

Vor wenigen Wochen wurde hier im Kurier die Frage aufgeworfen, ob der Schreibwettbewerb ein Auslaufmodell sei. Wenn man sich die erfreulichen Ergebnisse des dieshalbjährlichen Autorenwettstreits anschaut, lautet wohl die Antwort darauf: „Nein, auf keinen Fall!“ Unter den 72 Teilnehmerartikeln befanden sich erneut etliche auf einem sehr hohen Niveau, allen voran die drei Erstplatzierten Tragödie von Nasino (von Atomiccocktail), Edelgase (von Orci) sowie Das Eismeer (von Emma7stern). Diese drei Texte lagen nach Juryurteil sehr dicht beieinander, schließlich machte die Tragödie von Nasino das Rennen, was die Beurteilenden wie folgt begründeten: „Der Artikel reflektiert in distanzierter Darstellung ein Kapitel der sowjetischen Geschichte: Er ist sprachlich einwandfrei und sorgfältig recherchiert.“

Die drei genannten Artikel befinden sich bereits in einer Auszeichnungskandidatur und haben bis jetzt jeweils ausschließlich Exzellent-Stimmen erhalten. Herzlichen Glückwunsch an die Autoren und großes Dankeschön an die achtköpfige Jury, deren Arbeit auch diesmal wieder einwandfrei war – auch wenn leider Gottseidank noch kein Jurymitglied einen Löschantrag auf den Siegerartikel gestellt hat, wie vor dreieinhalb Jahren.
Update: Der Siegeratikel hat inzwischen eine Stimme keine Auszeichnung aufgrund des Lemmas. Damit ist eine vorzeitige Exzellentauszeichnung nicht mehr möglich.

Der Sieger des Publikumspreises heißt blunt., der die Auszeichnung für Todesopfer an der Berliner Mauer erhalten hat. Die beiden zweitplazierten Artikel sind Kreuzbandriss (von Kuebi) und Michael Faraday (von Succu). Auch ihnen sagt der Kurier Herzlichen Glückwunsch! (IP, MH, mh, 1./2.5.)

Der Kurier gratuliert …

upright=2x
upright=2x

Benutzer:Eingangskontrolle zum 1000. Löschantrag (LA) in der Liste der Top-LA-Steller bei loeschpranger.de. Eingangskontrolle ist damit der erste, der diese LA-Zahl erreicht, die Statistik geht bis auf den 1. Januar 2009 zurück. Auch konnte er seinen Vorsprung vor Benutzer:Weissbier halten, der mit 738 Anträgen weit abgeschlagen auf Platz 2 liegt. Hinter ihm folgt Benutzer:Der Bischof mit der E-Gitarre mit 667 LAs. Wie auch beim letzten Bericht des Kuriers hat Weissbier weiterhin die schlechteste Erfolgsquote der Spitzengruppe, nur 38 %, wogegen Eingangskontrolle mit über 60 % glänzen kann. In der Wertung nach der besten Quote ist wie bisher Benutzer:ChrisHamburg auf dem Spitzenplatz.

Anzahl der gestellten LA und Erfolgsquote werden vom Website-Betreiber mit einem simpel gestrickten Skript automatisch aus den Löschdiskussions-Seiten generiert. Dadurch unterliegen die Ergebnisse systematischen Fehlern: die Umwandlung eines fremden SLA in einen LA zählt z.B. als ein neuer LA, die Löschung eines Artikels und Ersetzung durch einen Redirect zählt wie eine Behaltens-Entscheidung, dito die Rücknahme eines eigenen LAs usw. Als Beitrag zur Wikipedistik kann die Website also nicht zählen, aber für etwas Lesespaß ist sie gut.

Selbstverständlich wird der Kurier auch weiterhin alle Freunde des Sports auf dem Laufenden halten. (D-k / mibi 30.04)

Die Mineral-Bilder sind da

Muskovit aus Brasilien
Muskovit aus Brasilien

Viele erinnern sich sicher noch an die Nachricht über die großartige Bilder-Spende des US-amerikanischen Mineralienhändlers Robert Lavinsky. Tatsächlich sind es statt der erwarteten knapp 30.000 sogar fast 35.000 Aufnahmen geworden und es können noch mehr werden, sobald auch die Bilder seiner privaten Homepage gescannt und mit den bereits vorhandenen verglichen sind, was ebenfalls der Bot von Reinhard Kraasch übernehmen wird. Der Kurier möchte sich an dieser Stelle auch für dessen erfolgreiche Arbeit rund um die korrekte Programmierung und Ausführung bedanken. Weitere Hilfe von fremdsprachkundigen Mitarbeitern wird aber nach wie vor benötigt, um die Bild-Beschreibungen zu übersetzen. (Ra'ike 28.04.)

Wikipedia bei Facebook

Auf der mailingliste foundation-I ist zu lesen, dass demnächst in Facebook WP-Artikel eingebunden und bearbeitet werden können. Wenn man nicht zu Wikipedia wechseln möchte, wird man sehr wahrscheinlich nur als IP den WP-Artikel editieren können. Eine weitere Ergänzung sind Infoseiten. Diese werden mit der Einleitung eines WP-Artikels vorbelegt und können dann lokal editiert werden, ohne dass die Ergänzung in die Wikipedia zurück fließt. Ob eine Infoseite nur mit Inhalt aus der Wikipedia vorbelegt werden kann, ist noch nicht bekannt. (G, 23.04.)

Wikipedia in der Kunst

Bernhard Hoëcker mit Pavel Richter und Catrin Schoneville

Wikipedia ist in der zeitgenössischen Kunst angekommen. Wikipedia wird als kulturhistorisches Phänomen unserer Zeit vom Künstler gelobt und auf die Schippe genommen. Bernhard Hoëcker editiert selbst nur als IP, kennt aber schon so ziemlich alle Insider, die es sich lohnt zu kennen. Von Homöopathie über Ayurveda, wie es Sockenpuppen ergeht, dass Diskussionsseiten länger als Artikel sein müssen usw... Und dank uns weiß er jetzt auch, dass der Oberleitungsbus die wahrscheinlich wichtigste Errungenschaft der Menschheit ist, dass die Geschichte Polens viel wichtiger als die Deutschlands zu sein scheint und dass jedes Teil am Fahrrad einen Artikel hat. Nach der Aufführung von „WikiHoëcker“ im Berliner Quatsch Comedy Club hatten einige Wikipedianer die Möglichkeit, mit ihm Erfahrungen auszutauschen.
Wir werden „da draußen“ wahrgenommen, nicht nur die fertigen Artikel! RR

Larry Sanger zeigt Wikimedia-Foundation beim FBI an

Wikipedia-Mitgründer Larry Sanger hat die Wikimedia-Foundation beim FBI wegen Verbreitung von Kinderpornographie auf Commons angezeigt. Konkret nannte er die Commons-Kategorien Pedophilia und deren Subkategorie Lolicon als Beispiele für Darstellungen, die in den USA illegal seien. Der von ihm zitierte §1466A verbietet auch die zeichnerische Darstellung von Kinderpornographie, wie im Manga-/Anime-Genre Lolicon. Namentlich greift Sanger in seiner Anzeige den Deputy Director der Wikimedia-Foundation Erik Möller an. Wikimedia-Justitiar Mike Godwin wies die Vorwürfe in einer Diskussion (Seite gelöscht) mit Sanger zurück. (mibi, 11.04.)

Vorhang auf für die Kategorie:OTRS-Freigaben

Liebe Aufräumer, Qualitätssicherer und alle anderen,
ich, die Kategorie:OTRS-Freigaben, möchte mich heute vorstellen und um ein wenig Aufmerksamkeit heischen. Ich scheine wenig bekannt zu sein, obwohl meine Inhalte häufig genug Anlass zu Diskussionen um taugliche Inhalte oder Relevanzkriterien bieten. Wer bin ich also? In mir landen automatisch alle Artikel, die durch das Support-Team ein Freigabe-Bapperl erhalten haben. Das Support-Team prüft die Freigabe und dokumentiert diese auf der Diskussionsseite. Freigaben werden nur bei unstrittig ungeeigneten Texten abgelehnt, um die Wikipedia-internen Strukturen und Prozesse nicht zu unterwandern. Nun passiert es bisweilen, dass eine URV markiert wurde, ohne den Text vorher inhaltlich geprüft zu haben und dann fallen die Artikel nach der Freigabe und Wiederherstellung durch alle Prüfraster. Ich wurde geschaffen, um die Prüfung der Inhalte freigegebener Artikel zu ermöglichen und sie bei Bedarf der Qualitätssicherung oder einer Löschdiskussion zuzuführen. Bitte kümmert euch um mich, in mir warten über 800 Artikel auf eine Beurteilung. (lzy, 06.04.)

Das Wiki-Projekt Ostwestfalen-Lippe schließt Qualitätsoffensive mit Erfolg ab

Dunkelgrün: sehr gut bewertet, hellgrün: gut bewertet
Dunkelgrün: sehr gut bewertet, hellgrün: gut bewertet

Im Dezember 2006 begann das Wikipedia-Projekt mit einer Qualitätsoffensive für die siebzig Städte und Gemeinden in Ostwestfalen-Lippe. Nach einer Idee vom Wiki-Projekt Sauerland wurde ein Bewertungsschema entwickelt, nach dem zahlreiche Informationen in die betroffenen Artikel eingepflegt werden sollten. Bis April 2007 wurde die erste Bestandsaufnahme und die Erstbewertung der Stadt- und Gemeindeartikel vorgenommen. Nach dem Schulnoten-Schema wurden zwei sehr gut, zwei gut, fünf befriedigend und 44 mangelhaft vergeben. Zahlreiche Projektmitarbeiter beteiligten sich an der Qualitätsoffensive und recherchierten Fakten und schrieben die zugehörigen Artikelpassagen. Bis November 2008 waren alle Gemeinden der Kreise Minden-Lübbecke, Herford und Gütersloh sowie die Stadt Bielefeld mit mindestens gut bewertet. Es folgten der Kreis Paderborn im Oktober 2009 und der Kreis Höxter im Februar 2010. Die letzte mit mangelhaft bewertete Gemeinde war Dörentrup im Kreis Lippe. Nach der Anmeldung zum 12. Schreibwettbewerb wurde auch dieser letzte Artikel ausgebaut, so dass die Qualitätsoffensive Ende März 2010 nach drei Jahren und vier Monaten erfolgreich abgeschlossen werden konnte. DaBroMfld 30. März 2010

Panorama:
Hier lacht der Betrachter

Kopieren und Einfügen
Kopieren und Einfügen

Am 24. März veröffentlichte Astrid Herbold in der Welt Online (der Teil der Springerpresse, der ohne nackte Tatsachen auskommen muss und deshalb jeden mal ranlässt, KURIER berichtete) einen Beitrag über die Generation Copy & Paste, der schon im ersten Absatz konkret auf das Ziel deutet: „Dass man […] googeln kann, wussten die Fünftklässlerinnen schon. Aber es kam noch besser. Gleich der erste Link führte zu Wikipedia. Und siehe da, da war ja ihr Referat. […] ‚Das schreiben wir jetzt nur noch ab‘, erklärten [sie].“ Erstaunlicherweise fehlt der Verweis auf Herbolds kürzlich veröffentlichtes Buch Das große Rauschen, dessen Bewerbung der Grund für frühere Artikel war.

Fünf Tage später veröffentlichte Céline Lauer auf Welt Online im Ressort Politik den Beitrag Tagebuch im Netz. Dieser beginnt (nach einer ca. 95-prozentigen Kopie des Artikeltextes in der fetten Einleitung) mit den Worten „Blog, Blogger, bloggen – was genau ist das? Die Online-Enzyklopädie ‚Wikipedia‘ definiert das Phänomen folgendermaßen“. Ein Blick in den Wikipedia-Artikel Blog zeigt, dass nicht nur Fünftklässlerinnen wissen, wie man leicht und ohne große Recherche eine Schreibaufgabe erledigen kann.

Qualitätsjournalismus sucht man in Wikipedia vergeblich, aber man darf doch hoffen, dass sich Springers Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner beim Kampf um Leistungsschutzrechte um eine Einbeziehung des beliebten Content-Lieferanten stark machen wird. (X.X. Dreißig, 30.03.)

Analog zu den schon seit Jahren praktizierten Städtepartnerschaften versucht die Initiative Internationale Städtepartnerschaften Stammtische/Städte- und Regiotreffs auf internationaler Ebene zu verknüpfen. Die interessierten Stammtische können sich hier eintragen und Partnerstädte benennen, mit denen dann eine Verlinkung erfolgt. Das Konzept der Initiative ist frei, jeder Stammtisch hat selbst die Möglichkeit, die Verbindung auf seine Weise zu gestalten und eigene Ideen einzubringen. Die Internationale Städtepartnerschaft soll die Plattform geben, um z. B. persönliche Kontakte ins Ausland zu knüpfen, Projekte über Landesgrenzen gemeinsam zu entwickeln oder z. B. einfach nette neue Leute kennenzulernen :). JdCJ, 29.03.10

Sperrbusiness rückläufig! Der Sperrreport 2009

Im Januar 2009 begann das WikiProjekt Sperrreport und stellte im März seine bisherigen Erkenntnisse vor. Der Kurier berichtete (Ausgabe 3/09). Ganz frisch sind die Daten für 2009 ausgewertet. Alle Sperrformen sind rückläufig mit zwei Ausnahmen. 2009 wurden 76.984 Sperren verhängt (-25 %). Der Rückgang lässt sich laut interner Quellen hauptsächlich mit zwei Umständen begründen: Offene Proxies sind mittlerweile großflächig gesperrt, dadurch sanken die unbegrenzten IP-Sperrungen um 93 %, und seit Dezember 2008 ist es möglich, bestehende Sperren abzuändern, ohne sie erst aufzuheben.

2009 wurden 10.324 angemeldete Benutzer gesperrt (-0,5 %). Darunter 45 stimmberechtigte Benutzer (-14 %), die 2009 nach einer Adminentscheidung gesperrt wurden (abgezogen sind freiwillige Sperrungen und verstorbene Benutzer). 2009 gab es wieder eine unbeschränkte Sperre durch die Gemeinschaft. Besonderer Zuwachs konnte bei den stimmberechtigten Socken festgestellt werden. Hier wurden 2009 deutlich mehr Konten gesperrt als noch 2008 (+350 %). Nach Informationen des Kurier befinden sich in der Liste der Betreiber unter anderem das Who-is-Who der langjährigen Problembenutzer. Noch gibt es kein wissenschaftlich gesichertes Verfahren, Adminwillkür zu berechnen. (Klammern Vergleich zu 2008) – b., 25.3.10.

Stipendien für Wikimania!

Wikimania 2010 in Danzig

Anfragen für Stipendien für den internationalen Wikipedia-Kongress Wikimania können ab sofort auf https://wm10schols.wikimedia.org/ eingereicht werden! Die Wikimedia Foundation stellt ausgewählten Bewerber-/innen finanzielle Unterstützung für Reisekosten, Unterkunft und Anmeldung zur Verfügung. Zusätzliche Informationen finden Interessierte auf dieser und FAQ auf dieser Seite. Nur Mut, traut Euch! :) JdCJ, 25.03.10

April, April

Auch in diesem Jahr sind die Hürden wieder hoch gesteckt: Ungewöhnlich, möglichst amüsant und enzyklopädisch relevant soll es sein!

Aus einer Spielerei heraus entwickelte sich vor zwei Jahren die Idee, für den 1. April besonders gut zum Datum passende neue Artikel für die Hauptseitenrubrik „Schon gewusst“ zu suchen. Es entstand ein kleiner Schreibwettbewerb, der dazu führte, dass in den vergangenen Jahren unter anderem eine wenig bekannte Mannschaftssportart, ein mehr berüchtigter als berühmter Schauspieler, eine Partei mit einem äußerst dickköpfigen Vorsitzenden und New Yorks größter „natürlicher“ Methanproduzent auf der Hauptseite vorgestellt wurden.

In diesem Jahr wird erneut zu diesem kleinen Wettbewerb aufrufen. Gesucht werden neu erstellte Artikel zu ungewöhnlichen, kuriosen oder fast schon unglaublichen Themen bzw. Artikel, die einen dem entsprechenden Aspekt besitzen. Die vier schönsten neuen Artikel, die diesen Kriterien entsprechen, werden am 1. April 2010 in der Rubrik „Schon gewusst“ die Hauptseite schmücken.

Wir wollen dabei allerdings nicht wirklich unsere Leser in den April schicken – die Artikel müssen „echt“ und belegt sein, fiktive Themen à la Leuchtschnabelbeutelschabe werden nicht akzeptiert. Natürlich sollen die Artikel den üblichen Standards der Wikipedia inklusive der Erfüllung unserer Relevanzkriterien entsprechen, dabei sind Miniaturen, die ohne größeren Aufwand an einem Abend ohne Fußball oder DSDS im Fernsehen erstellt werden können, durchaus gewünscht (längere Artikel gehören in den anderen Schreibwettbewerb). Wer sich ein Bild davon machen will, was Wikipedianer lustig finden, kann im Kuriositätenkabinett stöbern; Ideen für neue Artikel liefern vielleicht die entsprechenden Seiten in den anderen Sprachversionen.

Vorschläge werden bis zum 30. März 2010 auf Wikipedia Diskussion:Hauptseite/Schon gewusst angenommen. Die Auswahl der vier Artikel, die am 1. April auf der Hauptseite erscheinen werden, wird von einer unabhängigen Jury ausgewürfelt. Die vier ausgezeichneten Autoren erhalten als Belohnung einen liebevoll gestalteten Babelbaustein. Ab, 23.03.10.

Problemlösung bei Wikimedia

oder: Wann ist ein Bug ein Bug?
Wer davon ausgeht, ein technisches Problem sei per Bugreport zu melden, und wenn dieser dann erledigt ist, sei das Problem behoben, der irrt. Und zwar gewaltig. Wie man im Verlauf dieses Bugs ersehen kann, reicht eine Änderung am Quellcode an irgendeiner Stelle, die der Ottonormalbugreporter weder kennt noch kennen will, um einen Bug als resolved und fixed zu markieren. Laut meinem Wörterbuch heißt resolved behoben und fixed bedeutet fest, starr, fixiert. Starr ist momentan der Blick des Bugreporters und behoben dessen Glaube an die Wikimedia-Entwickler-Welt. Wenn die Mitarbeiter der deutschsprachigen Wikiquote (als Modellprojekt zur Einführung der geprüften Versionen weitgehend ignoriert) die Lust endgültig verloren haben, noch weitere Monate den Botedits hinterherzuarbeiten, kann man ja die Schließung des Projekts per bugreport beantragen. Zuletzt hat dieses immerhin nur vier Monate gedauert. Man erfährt auch nicht, wann der gefixte Bug denn nun online geht. Ausschließlich auf freiwilliger Basis tragen Benutzer dies zusammen. stp, DH, 23.3.10

Hinweis: Ein solcher Ablauf ist üblich: Ein Bug wird als erledigt markiert, wenn er in der SVN-Codebasis behoben wurde. Alle paar Monate werden die Änderungen aus dem SVN „live“ geschaltet, also in die Codebasis der Wikimedia-Wikis übernommen. Ein solch abgestuftes Vorgehen ist notwendig um zu vermeiden, dass sich neue Softwarefehler in den produktiven Systemen einschleichen.
Mit „Site requests“, also Konfigurationsänderungen und auch die Schließung von Projekten hat dies nichts zu tun. Diese sind unabhängig von der Codebasis und müssen von einem Sysadmin mit Shell-Zugriff durchgeführt werden – die geringe Anzahl selbiger führt zu einer erhöhten Wartezeit. (CoE, 23.3)

Panorama:
Wikipedia im Hochtaunuskreis

Hochtaunuskreis
Hochtaunuskreis

Wie die Kollegen von der Frankfurter Rundschau recherchierten, sei jüngst an Schulen im hessischen Hochtaunuskreis die Seite der Internet-Enzyklopädie Wikipedia gesperrt worden.

Nun hat es sich der jüngst gegründete Kreisverband der Piratenpartei auf die Fahnen geschrieben, dagegen vorzugehen: „Es geht nicht, dass Schüler von Wikipedia abgeklemmt werden. Denn eigentlich hat jeder das Recht, dort zu schreiben.“ Dabei wird übersehen, dass die Eingangskontrolle die meisten Bearbeitungen von Schülern während der Schulzeit zurücksetzt. Wichtiger wäre wohl gewesen, wenn Schüler Medienkompetenz vermittelt bekämen, aber das ist nichts, mit dem man kurzfristig Aufmerksamkeit erreichen kann. (Aus FR-Online zusammengefasst und kommentiert von 32X, 23.03.)

Tätigkeitsbericht WM-DE 2009

Der Tätigkeitsbericht für das Jahr 2009 von Wikimedia Deutschland ist hier (pdf-Datei, 82 kB) zu bekommen. G, 20.3.10

Es werden noch Autoren für die Wikipedia-Artikel zu den Ausgabenposten International Outreach, Community Support und Content Liberation gesucht. Z, 21.3.10

Treffen der Redaktion Film und Fernsehen

Die Wikipedia:Redaktion Film und Fernsehen hält vom 26. bis 28. März 2010 in Kaufbeuren ihr jährliches Treffen ab. Neben einer Reihe von Themen steht auch ein gemeinsamer Stammtisch mit den Memminger Wikipedianern auf dem Programm. Wer sich kurzfristig entschließen möchte, der Redaktion einen Besuch abzustatten, kann sich unter Wikipedia:Redaktion Film und Fernsehen/Redaktionstreffen informieren oder Benutzer:DieAlraune per Mail anschreiben, um weitere Informationen zu erhalten. D-k, 18.3.10

Auf Grundlage eines Meinungsbilds von 2008 wurde Anfang dieses Jahres das WikiProjekt Bildkategorisierung mit dem Ziel, die lokalen Bilder thematisch zu kategorisieren, reaktiviert. Die ersten Grundstrukturen sind gelegt, die Arbeit läuft – doch es mangelt an aktiven Mitarbeitern. Daher der Aufruf des WikiProjekts: Jeder, der Interesse an der lokalen Bildkategorisierung hat, ist herzlich eingeladen, das WikiProjekt zu unterstützen. Weitere Infos gibts auf den Seiten des Projekts oder direkt bei Yellowcard. Wir sind für jede Mithilfe dankbar. Yellowcard, 15.3.10

Wer sich über die Wikimania 2010 in Danzig umfassend informieren möchte und gleichzeitig interessante Workshops im schönen Lüneburg mitmachen möchte, ist hier gut bedient. Das Wikimania-Team stellt sich und sein Programm vor und berät gleichzeitig zu Fragen in Sachen Organisation, Programmplanung, Unterkünfte, Anreise, Kultur und für so einige wohl das Wichtigste Parties und Konzerte im schönen Danzig! JdCJ, 15.3.10

Video kills the editor-star

Eine neue Initiative ist ins Leben gerufen worden: Video on Wikipedia. Die Initiative ruft auf, freie Inhalte in Form von Videos zu fassen und sie der Wikipedia zur Verfügung zu stellen. Unter dem WikiProjekt Videos gibt es ein schon 2008 von Frank Schulenburg gestartetes Videoprojekt, für das sich bislang nur Insider interessierten. Es ist aber zu erwarten, dass die verfilmte Wikipedia im globalisierten Multimedia-Zeitalter nicht lange nur ein Nischenthema bleiben wird. Interessierte können per Email (ben [at] openvideoalliance.org) Kontakt aufnehmen bzw. sich in Nyköping einschreiben, wo ein Workshop zum Thema gegeben werden wird. JdCJ, 14.3.10

Neue Besen kehren gut

Eine brutale alternative Nutzungsform für die Encyclopædia Britannica wurde hier gefunden. sk, 14.3.10

Nachtrag: Es ist Kunst! sk, 15.3.10

Quizshows erhöhen die Artikelaufrufszahlen

Allgemein bekannt ist, dass die deutschen Fernsehzuschauer bei Quizsendungen immer wieder die Wikipedia benutzen, um die Antwort schnell nachzuschlagen. Dass allerdings knapp 100.000 Menschen die richtige Antwort auf eine Frage nachschauen, ist rekordverdächtig. In der Wer wird Millionär-Sendung vom 8.3.2010 lautete die 1-Million-Euro-Frage: „Welches Duo erlebt in Deutschland als Siggi und Babarras seine ersten Abenteuer?“. Dabei nutzten am Tag der Sendung 97.400 Personen die Wikipedia zum Nachschlagen. Die Aufrufszahlen des Artikels überboten damit den Artikel des Tages Wikingerzeit auf den Färöern um mehr als das Dreifache. Auch die korrekte Antwort der 500.000-Euro-Frage, Henri Louis Pernod, wurde 43.800 Mal aufgerufen. Die Kandidatin beantwortete die Millionenfrage allerdings nicht und verließ die Sendung mit 500.000 Euro. (carport, 11.3.10)

Last Call for Cologne

Es gibt noch freie Plätze beim Workshop Köln vom 19. bis 21. März 2010 – wer hat noch nicht? Es gibt spannende Themen, nette Leute und lecker Brunch. Also: Hintern hoch und anmelden. Jetzt. elya, 08.03.

Politiker-Projekt feiert III

Seit einigen Tagen sind alle Reichstagsabgeordneten aus der Zeit des Nationalsozialismus in der Wikipedia mit einem Artikel vertreten. Zusammen mit den Abgeordneten zur Weimarer Nationalversammlung und den Reichstagsabgeordneten aus der Zeit der Weimarer Republik (der Kurier berichtete) bilden sie eine über 2650 Personen starke Gruppe und eine der größten in sich geschlossenen und vollständigen Artikelsammlungen innerhalb der deutschsprachigen Wikipedia (Projekt Vollständigkeit). Ein besonderer Dank geht an Zsasz, der die meisten Artikel angelegt hat, an Ticketautomat, der mit Otto Raber den letzten fehlenden Artikel beitrug, und zu guter Letzt an Budelmütze, der seit Monaten damit beschäftigt ist, all diese Artikel zu bebildern. Das Teilprojekt Reichstagsabgeordnete zur Zeit des Nationalsozialismus ruht sich nun aber nicht auf seinen Lorbeeren aus, sondern versucht, die fehlenden Todesdaten der Abgeordneten zu recherchieren.

Der zweite Grund zu feiern: Auch die Abgeordneten des Niedersächsischen Landtages sind (fast) vollständig. Es fehlt nur noch Verena Wiesmann. Mit dem Anlegen dieses Artikels wird der zweite deutsche Landtag – nach Hessen (der Kurier berichtete) – komplettiert. (E33 1.3.)

Der niedersächsische Landtag ist bereits vollständig, der letzte Artikel stand unter dem neuen Namen der Politikerin, während sie in der Liste noch unter dem alten stand: Verena Wiesmann heißt Verena Grundmann. --Mr.T., 01.03.

Das Werner-Icking-Musik-Archiv ist geschlossen

Ende Februar war’s plötzlich aus mit der besten Quelle für freie Noten im Netz. Das Werner Icking Music Archive ([6]) ist an seinem Erfolg zugrunde gegangen. Zu viele Leserzugriffe und hochgeladene Noten von hunderten freiwilligen Mitarbeitern haben den Server, auf dem es abgelegt war, in die Knie gezwungen. Das Notenarchiv funktionierte ein bisschen wie Wikipedia. Jeder konnte Notensätze, die er in gängigen Formaten erstellt hatte, hochladen und anderen Musikfreunden zur Verfügung stellen; und jeder konnte sich dort bedienen, z.B. wenn er für sein Hobby-Streichquartett mal einen Haydn oder einen Brahms wollte. Da klassische Kompositionen heute gemeinfrei sind, ließ sich zu fast allen Komponisten vom 16. bis zum 19. Jahrhundert etwas finden. Auch viele Wikipedia-Autoren haben das Icking-Archiv benutzt. Weil das Institut für Computerwissenschaften der dänischen Universität Aarhus die rege Nutzung des Archivs mit seinem Server nicht mehr bewältigte, ist seit einigen Tagen Schluss damit. Die Betreiber des Icking-Archivs suchen nun eine neue technische Plattform. Wie wäre es, wenn die Wikimedia Foundation unseren dänischen Freunden Hilfe anböte? --Decius 21:48, 27. Feb. 2010 (CET)[Beantworten]

Nachtrag: Die Wikimedia Foundation kann leider nicht helfen, weil die Werke zu großen Teilen nicht unter einer freien Lizenz stehen. (1.3., CoE)

Themensendung Wikipedia bei neues

Am Sonntag, dem 28. Februar 2010, war Wikipedia eines der Hauptthemen der 3sat-Sendung neues. Glücklicherweise entsprach der Vorschautext der ansonsten als eher seriös und sachlich bekannten Sendung mit einigen Halbwahrheiten wie „Dank einer komplexen Hierarchie kann jeder Leser auch ein Autor werden, doch ob sein Artikel länger als eine Woche in der großen Online-Enzyklopädie verbleiben darf, entscheiden erfahrene Wikipedia-Administratoren. Immer häufiger befinden diese Administratoren Artikel als nicht relevant genug oder schlecht recherchiert.“ (Quelle: 3sat.de/neues) nicht unbedingt dem Inhalt der Sendung. Nicht nur die vielen „Lösch-Administratoren“, die angeblich inzwischen „Relevanz-Diktatoren“ genannt werden, konnten sich in dieser Sendung über den Streit zwischen Inkludisten und Exkludisten informieren. Angesprochen wurde die zahlreiche Kritik an den umfangreichen Relevanzkriterien, aber auch der hohe Qualitätsstandard der „deutschen“(!) Wikipedia. Nebenbei konnte man erfahren, dass Wikimedia nicht nur die Wikipedia betreibt, sondern auch das „Bilderarchiv“ Commons. stp, 26.02. / nach der Sendung überarbeitet: stp, 01.03.