Brunei

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Sultanat Brunei Darussalam
نݢارا بروني دار السلام

Negara Brunei Darussalam
Flagge Emblem
Wahlspruch: Brunei Darussalam

(malaiisch, „Brunei, Heimat des Friedens“)

JapanGuamOsttimorVanuatuIndonesienHawaiiPapua-NeuguineaSalomonenNorfolkinselnNeuseelandAustralienFidschiNeukaledonienAntarktikaFrankreich (Kergulen)PhilippinenVolksrepublik ChinaSingapurMalaysiaBruneiVietnamNepalBhutanLaosThailandKambodschaMyanmarBangladeschMongoleiNordkoreaSüdkoreaIndienPakistanSri LankaRusslandRepublik China (Taiwan)MaledivenKasachstanAfghanistanIranOmanJemenSaudi-ArabienVereinigte Arabische EmirateKatarKuwaitIrakGeorgienArmenienAserbaidschanTürkeiEritreaDschibutiSomaliaÄthiopienKeniaSudanMadagaskarKomorenMayotteRéunionMauritiusTansaniaMosambikTurkmenistanUsbekistanTadschikistanKirgistanJapanVereinigte Staaten (Nördliche Marianen)Föderierte Staaten von MikronesienPalauJapanVereinigte Staaten (Wake)MarshallinselnKiribati
Amtssprache Malaiisch
Hauptstadt Bandar Seri Begawan
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef Sultan Hassanal Bolkiah
Fläche 5.765 km²
Einwohnerzahl 422.675 (Schätzung Juli 2014)[1]
Bevölkerungsdichte 73,3 Einwohner pro km²
Bruttoinlandsprodukt
  • Nominal
2011[2]
  • 15.533 Mio. US$ (113.)
Brutto­inlands­produkt pro Einwohner 36.584 US$ (24.)
Index der menschlichen Entwicklung   0,852 (30.) (2013)[3]
Währung Brunei-Dollar (BND)
Unabhängigkeit 1. Januar 1984
(vom Vereinigten Königreich)
National­hymne Ya Allah lanjutkan la usia Duli tuanku
Nationalfeiertag 23. Februar (Feier der Unabhängigkeit)[4]
Zeitzone UTC+8
Kfz-Kennzeichen BRU
ISO 3166 BN, BRN, 096
Internet-TLD .bn
Telefonvorwahl +673
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Brunei mit Ausschließlicher Wirtschaftszone

Das Sultanat Brunei (amtlich Brunei Darussalam, malaiisch Negara Brunei Darussalam) ist ein Staat in Südostasien. Er liegt auf der Insel Borneo (indonesisch Kalimantan) im Südchinesischen Meer und grenzt an Malaysia.

Das heutige Staatsgebiet von Brunei stellt den Rest eines in historischer Zeit weit größeren Sultanates dar, das zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert in etwa die komplette Nordküste von Borneo dem Herrschaftsbereich des Sultans von Brunei zuordnete.

Etymologie

Übersetzt ins Deutsche bedeutet der arabische Begriff Darussalam (دار السلام, DMG dāru s-salām) so viel wie Ort des Friedens und bezeichnet im islamischen Verständnis jeden Staat, dessen Gesetzgebung sich am islamischen Recht, der Scharia, orientiert. Negara bedeutet auf malaiisch Staat und der eigentliche Name des Landes Brunei ist mit Borneo verwandt.

Geographie

Klimadiagramm Anduki (Brunei)

Brunei liegt an der Nordküste der Insel Borneo, dem südchinesischen Meer zugewandt. Seine zwei Landesteile werden durch das zum ostmalaysischen Bundesstaat Sarawak gehörende Limbang-Tal getrennt. Temburong, der kaum erschlossene Ostteil, ist über den Seeweg mit dem Westteil verbunden. An den dicht besiedelten Küstenraum Bruneis schließt sich ein flaches Hügelland an. Im Westen und Nordosten gibt es ausgedehnte Sümpfe. Die meisten Flüsse fließen nach Norden zur Küste, unter ihnen auch der Belait, der längste Fluss des Landes. Nur im Grenzgebiet zu Sarawak gibt es höhere Berge, darunter den 1850 m hohen Bukit Pagon. Das Staatsgebiet ist vollständig von dem malaysischen Bundesstaat Sarawak umschlossen. Brunei hat also nur einen Nachbarn, Malaysia. Die Länge der Grenze zum Nachbarn beträgt 381 km, die der Küstenlinie 161 km.

In Brunei herrscht tropisches Regenwaldklima mit einer hohen Luftfeuchtigkeit und durchschnittlichen Temperaturen von 27 °C. Die Niederschläge, die von ca. 2500 mm an der Küste auf 7500 mm im Landesinneren ansteigen, fallen vorwiegend in der Zeit des Nordostmonsuns von November bis März. Es gibt keine Trockenzeit.

An der Küste sind die Mangroven wegen der Erdölförderung weitgehend verschwunden. Tropische Regenwälder nehmen das dünn besiedelte Landesinnere ein. Zur Fauna gehören Affen, Reptilien und Vögel.

Geschichte

Videoaufnahmen aus Brunei

Unbestätigten Berichten zufolge umfasste das Sultanat im 16. Jahrhundert unter Sultan Bolkiah neben der Nordküste Borneos auch den Sulu-Archipel und Palawan, welche heute zu den Philippinen gehören. Als erster Europäer gelangte 1521 der spanische Seefahrer Juan Sebastián Elcano nach Brunei. Daraufhin nahm der Handel mit den Europäern rasch zu. Es folgte eine Periode des Zerfalls, der durch innerstaatliche Streitigkeiten um die Thronfolge, die Expansion der europäischen Kolonialmächte und die Zunahme der Piraterie beschleunigt wurde. 1842 hatte der Sultan von Brunei das Gebiet von Sarawak dem britischen Armeeoffizier Sir James Brooke für dessen Hilfe bei der Niederschlagung eines Aufstandes überlassen. Dieser nahm den Titel eines Radschas (König) an und konnte sein Territorium auf Kosten des Sultans nach und nach erweitern. 1847, als die Insel Labuan an Großbritannien fiel, war Brunei schon fast auf seine heutige Größe reduziert. Am 29. Dezember 1877 vergab Sultan Abdul Mumin der britischen North Borneo Chartered Company eine Konzession für 15.000 Straits Dollar und überließ der Handelsgesellschaft das heutige Sabah.

Moschee in Bandar Seri Begawan (BSB)

1888 wurde das Restsultanat britisches Protektorat und gehörte zu Britisch-Nordborneo. Ab 1906 wurden auch die Regierungsgeschäfte von einem britischen Verwalter ausgeübt, obwohl der Sultan formal der Herrscher blieb. 1929 wurde in Seria Erdöl entdeckt und von der Brunei Shell Petroleum Co. gefördert. Von 1941 bis 1945 war Brunei von der japanischen Armee besetzt (Japanische Invasion Borneos). 1946 übernahm eine Zivilregierung in Brunei wieder die Regierung und Sultan Omar Ali Saifuddin III. übernahm nach dem Tod von Sultan Ahmad Tajuddin die Führung des Landes. Sultan Omar Ali Saifuddin III. verkündete am 29. September 1959 die erste geschriebene Verfassung des Landes. Diese sah unter anderem die Bildung je eines gesetzgebenden und eines vollziehenden Rates vor. Verwaltungsmäßig erfolgte eine Trennung von Sarawak, so dass beide Protektorate je einen Hochkommissar erhielten. Die Zuständigkeit für Verteidigung und Außenpolitik lag weiterhin in den Händen von Großbritannien. Die Bevölkerung Bruneis umfasste Anfang der 1960er Jahre rund 85.000 Einwohner, davon 40.000 Malaien, 25.000 Dayak, 18.000 Chinesen und 2.000 Europäer und Sonstige. Brunei wurde durch die enorme Ölförderung ein Wohlfahrtsstaat, in dem es keine Steuern und Sozialabgaben gibt und das Bildungswesen und die Gesundheitsversorgung kostenfrei zur Verfügung stehen.

Am 8. Dezember 1962 brachen in dem unter britischem Protektorat stehenden Staat und gleichzeitig auch in Sarawak und Britisch-Nordborneo ein Aufstand aus. Andere Quellen sprechen auch von einem direkten Putschversuch. Die von Indonesien unterstützte Nationalarmee von Nordkalimantan (Tentara Nasional Kalimantan Utara: TNKU) unter Salleh Bin Sambas und die Bruneiische Volkspartei (Parti Rakyat Brunei: PRB) unter Scheich A. M. Azahari kämpften gegen einen Beitritt Bruneis zur Föderation Malaysia. Rund 4000 Mann griffen im Dezember 1962 unter anderem die Ölförderstation von Shell in Seria und Militär- und Polizeistationen auch im benachbarten Sarawak an. Ihr Vorhaben war, den Sultan davon zu überzeugen, die drei auf Borneo gelegenen Gebiete nicht als Einzelstaaten in die Föderation Malaysia zu integrieren, sondern einen gemeinsamen Staat Nordborneo zu bilden, um sich so vor einer politischen Dominanz durch die malaiische Halbinsel zu schützen. Die britischen Streitkräfte intervenierten mit Gurkha-Einheiten und Kommandoeinheiten vom Flugzeugträger HMS Albion (R07) und es kam im benachbarten Limbang zu heftigen Kämpfen mit mindestens 17 Toten. Der Aufstand wurde bis zum 17. Dezember 1962 niedergeschlagen. Nach der Niederschlagung des Aufstandes wurde das Land im Ausnahmezustand regiert.

Im Januar 1979 schlossen die britische Regierung (unter Premierminister James Callaghan) und der 1967 gekrönte, als Staats- und Regierungschef fungierende Sultan Hassanal Bolkiah ein Abkommen, demzufolge Brunei zum 1. Januar 1984 ein unabhängiger Staat werden sollte.[5] Im August 1998 setzte der Sultan von Brunei seinen ältesten Sohn Prinz al-Muhtadee Billah als Kronprinzen ein.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung in Brunei von 1961–2005 (Zahlen in Tausend)

Rund 66 Prozent der Einwohner Bruneis sind Malaien, 15 Prozent Chinesen und sieben Prozent Indigene Völker, vor allem Iban, die noch in charakteristischen Langhäusern leben und ihre traditionellen Religionen praktizieren. Die restlichen Einwohner sind zum größten Teil Gastarbeiter. Der sunnitische Islam, zu dem sich die Malaien bekennen, ist Staatsreligion, etwa 10 Prozent der Bevölkerung gehören dem Christentum in Brunei an (unter anderem der katholischen Kirche von Brunei).

Amtssprache im Land ist Malaiisch, als Handelssprachen dienen Englisch und Chinesisch. Der Unterricht wird an den Grund- und Oberschulen auf Malaiisch, Englisch oder Chinesisch abgehalten.

Die Bevölkerung Bruneis ist sehr ungleich verteilt, im Westteil leben über 90 % der Bevölkerung, davon allein 46.000 in der Hauptstadt Bandar Seri Begawan. Andere bedeutende Städte des Landes sind Muara, Seria und deren Nachbarstadt Kuala Belait.

Brunei ist ein reicher, absolutistischer Wohlfahrtsstaat; Bildungs- und Gesundheitssystem auf hohem Niveau stehen kostenlos zur Verfügung. Lange Zeit hat sich das Sultanat fremden Einflüssen verschlossen, auch um illegale Einwanderung zu verhindern. Es besteht eine neunjährige Schulpflicht. Der Besuch von Schulen und Universitäten (auch im Ausland) ist kostenfrei. In Bandar Seri Begawan steht die Universität von Brunei Darussalam.

Politik

Sultan Hassan al-Bolkiah

Politisches System

Nach der Verfassung von 1959 (mit Änderungen 1984) liegt die Exekutive beim Ministerrat unter Vorsitz des Sultans von Brunei; der Premierminister ist dem Sultan verantwortlich. 1962 wurde der Ausnahmezustand verhängt, die Verfassung teilweise außer Kraft gesetzt und das 20 Mitglieder umfassende Parlament aufgelöst. Seitdem herrscht der Sultan durch Dekrete. Politische Parteien sind seit 1988 verboten. Eine vorsichtige „Demokratisierung“ zeigte sich 2004 mit der Reaktivierung des Gesetzlichen Rates, wobei 30 der 45 Mitglieder vom Sultan ernannt wurden. Beratende Funktionen haben religiöser Rat, Staatsrat und Erbfolgerat.

Rechtssystem

Seit der Unabhängigkeit von Großbritannien 1984 basiert das Strafgesetz von Brunei Darussalam auf dem islamischen Scharia-Gesetz und dem britischen Common Law. Die Todesstrafe galt formal, in der Praxis wurde sie jedoch seit Jahrzehnten (Stand 2016) nicht mehr vollstreckt. Todesurteile müssen dem Sultan vorgelegt werden.[6].

Im April 2014 wurden die Gesetze dahingehend geändert, dass die Todesstrafe durch Steinigung wieder regelmäßig durchgeführt werden kann. Die neuen Rechtsnormen könnten bereits 2018 erstmals Anwendung finden. Mit dem Tode bestrafbar sind demnach Mord, Raub, Vergewaltigung, Ehebruch sowie außereheliche sexuelle Beziehungen zwischen Muslimen, aber auch Schmähung des Korans und öffentlicher Abfall vom Islam sowie Homosexualität. Der Sultan des Landes äußerte dazu: „Brunei als ein von Allah gesegnetes Land braucht keine Genehmigung von wem auch immer, um den Islam als nationale Religion zu wollen. Genauso wenig fragen wir, wenn wir die Scharia als Grundlage des Rechtes einführen. Allah weist uns den richtigen Weg.“[7] Die Strafen würden auch Nichtmuslime treffen. Beobachter werten dies als Zugeständnis an die islamistischen Kräfte des Landes.[8]

Der Verkauf und der öffentliche Konsum von Alkohol sind verboten. Ausländern und Nichtmuslimen ist es erlaubt, 12 Dosen Bier und 2 Flaschen anderen Alkohols (beispielsweise Wein oder Spirituosen, es wird nicht nach Alkoholgehalt unterschieden) in das Land einzuführen. Diese Regelung galt pro Einreise in das Land, allerdings ist seit 2007 eine erneute Einfuhr frühestens 48 Stunden nach der letzten Einreise erlaubt. Nach der Einführung dieser Regelung Anfang der 1990er Jahre wurden Alkohol vertreibende Gaststätten und Nachtclubs geschlossen, in touristischen Hotels wird Alkohol jedoch weiterhin ausgeschenkt.

Religionsfreiheit ist durch die Verfassung garantiert, andere Gesetze und Verordnungen schränken dieses Recht jedoch wirksam ein. So ist Anhängern nicht-islamischer Religionen die Verbreitung des eigenen Glaubens streng verboten. Die Einfuhr von nicht-islamischen Texten wie Bibeln und bestimmtes islamisches Lehrmaterial ist zollrechtlich eingeschränkt.[9]

Militär

Das Land Brunei besitzt eine Berufsarmee, die 5.900 Mann stark ist. Diese dürfen ausschließlich ethnische Malaien sein.

Verwaltungsgliederung

Brunei gliedert sich in vier Verwaltungsdistrikte (daerah):

Lage Mukims Distrikt Fläche Einwohner Hauptstadt
1. Belait 2.724 km² 55.602 Kuala Belait
2. Brunei-Muara 571 km² 230.030 Bandar Seri Begawan
3. Temburong 1.304 km² 8.563 Bangar
4. Tutong 1.166 km² 38.649 Pekan Tutong
gesamt 5.765 km² 332.844 Bandar Seri Begawan

Die vier Distrikte sind wiederum in 39 Mukims unterteilt.

Wirtschaft

Laut des HDI (2013) befindet sich Brunei auf Platz 30 der am höchsten entwickelten Länder, fünf Plätze vor Polen und 24 Plätze hinter Deutschland. Weberei und Metallverarbeitung bilden das traditionelle Handwerk. Angesichts schwindender Erdöl- und Erdgasvorräte, die dem Land den Wohlstand sicherten, sieht sich das Sultanat allerdings gezwungen, auch andere Wirtschaftszweige, wie zum Beispiel den Tourismus, zu fördern. Am 28. Januar 2016, legte die EU-Kommission ein Maßnahmenpaket zur Bekämpfung von Steuerflucht vor, bei dem unter anderem Brunei auf der schwarzen Liste der Steueroasen auftaucht.[10]

Bodenschätze

Bruneis Wirtschaft profitiert von enormen Erdgasfeldern und Erdölvorkommen, die dem Staat eines der höchsten Prokopfeinkommen von Südostasien verschafften. 2005 betrug das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf etwa 16.000 US-Dollar, bei einem Anteil von Öl- und Gasförderung von 55,9 Prozent[11]. 2010 betrug das BIP pro Kopf bereits über 31.000 US-Dollar. Die ersten Ölfelder wurden 1929 bei Seria entdeckt. In den 50er Jahren wurden auch die Offshore-Vorkommen erschlossen. Die Förderung liegt in den Händen der Firma Brunei Shell Petroleum, an der die Regierung mit 50 % beteiligt ist. Das Rohöl wird überwiegend nach Japan, Südkorea, Taiwan und in die Vereinigten Staaten exportiert. Erdgas wird in einer der weltweit größten Anlagen in Lumut verflüssigt und nach Japan verkauft. Bisher ermöglichen die Einnahmen aus dem Erdöl- und Erdgasverkauf eine weitgehende Steuerfreiheit und ein kostenlos zur Verfügung stehendes Bildungs- und Gesundheitssystem.

Landwirtschaft

Die Lebensmittel für die Bevölkerung werden zu ungefähr 80 Prozent importiert, es gibt aber Bestrebungen, auf dem Gebiet der Landwirtschaft eine Selbstversorgung zu erreichen. Die einheimische Landwirtschaft produziert Reis, Obst und Gemüse. Von geringer wirtschaftlicher Bedeutung sind die Produktion von Kautschuk, Pfeffer und Tierhäuten.

Außenhandel

Die Währung von Brunei ist der Brunei-Dollar mit 100 Cent. Sein Wechselkurs ist im Verhältnis zum Singapur-Dollar auf 1:1 eingefroren. In Brunei sind die Banknoten beider Länder als Zahlungsmittel anerkannt und werden in Geschäften auch akzeptiert.

Seit 2006 besteht unter dem Namen P4 Agreement eine Freihandelszone zwischen Brunei, Chile, Neuseeland und Singapur.

Infrastruktur

Das Verkehrsnetz umfasst 2819 Kilometer Straßen und 13 Kilometer Eisenbahn. Die bedeutendsten Häfen sind Bandar Seri Begawan, Kuala Belait und Muara. Brunei hat eine eigene Fluggesellschaft, die Royal Brunei. Der Flughafen Brunei International befindet sich im Nordosten des Sultanats im Muara-Distrikt.

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2008 Ausgaben von umgerechnet vier Milliarden US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 6,89 Milliarden US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsüberschuss in Höhe von 30 Prozent des BIP.[12]
In Brunei gibt es keine Staatsverschuldung.

2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:

Umweltschutz

In Brunei sind 58 % der Landfläche Primärwald, und 2.260 km² (39 % der Gesamtfläche) wurden zu Schutzgebieten erklärt. Den in den Regenwäldern lebenden indigenen Gruppen ist die traditionelle Jagd erlaubt. Der Gebrauch von Schusswaffen ist seit 1962 streng verboten. Ökologische Probleme sind meist durch die Förderung des Erdöls bedingt.[14] Um dem Müllproblem entgegenzuwirken und die Bevölkerung zu sensibilisieren, wurde ab dem 26. März 2011 das „No Plastic Bag Weekend“ ausgerufen.

Quellen

  1. CIA World Factbook: Brunei (englisch)
  2. International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008
  3. Human Development Report Office: Brunei Darussalam – Country Profile: Human Development Indicators, abgerufen am 26. Oktober 2014
  4. Auswärtiges Amt Abgerufen am 9.Februar 2014
  5. Jatswan S. Sidhu: Historical Dictionary of Brunei Darussalam, Seite XXXVII (Scarecrow Press, 2. Aufl. 2010)
  6. Rechtssystem und Todesstrafe in Brunei
  7. tagesschau.de
  8. Udo Schmidt: Brunei führt Todesstrafe durch Steinigung ein – Rückfall in ein archaisches Strafrecht. tagesschau.de, 22. April 2014, abgerufen am 22. April 2014.
  9. International Religious Freedom Report
  10. Trend: EU will neue schwarze Liste von Steueroasen
  11. Brunei – Wirtschaftsdaten kompakt (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive)
  12. a b c The World Factbook
  13. Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4
  14. arcbc.org.ph (PDF; 134 kB) A profile of the protected area system of Brunei Darussalam

Siehe auch

Literatur

  • Christian Wagner: Brunei. In: Dieter Nohlen, Franz Nuscheler (Hrsg.): Handbuch der Dritten Welt. Bd 7. Südasien und Südostasien. 3. Auflage. Dietz, Bonn 1994, ISBN 3-8012-0207-0, S. 370–383.
  • Roderich Ptak: Brunei Darussalam. In: Bernhard Dahm, Roderich Ptak (Hrsg.): Südostasien-Handbuch. Geschichte, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Kultur. Beck, München 1999, ISBN 3-406-45313-9, S. 219–228.

Weblinks

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