Fränk Schleck

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Fränk Schleck
Tour de Suisse 2011
Tour de Suisse 2011
Zur Person
Geburtsdatum 15. April 1980
Nation Luxemburg Luxemburg
Disziplin Straße
Zum Team
Aktuelles Team Lidl-Trek
Funktion Fahrer
Internationale Team(s)
2003–2008
2008
2009–2010
2011
2012
2013
2014–2015
2016
Team CSC
Team CSC-Saxo Bank
Team Saxo Bank
Leopard Trek
RadioShack-Nissan
RadioShack Leopard
Trek Factory Racing
Trek-Segafredo
Wichtigste Erfolge
Letzte Aktualisierung: 7. September 2015

Fränk René Schleck (* 15. April 1980 in Luxemburg) ist ein luxemburgischer Straßenradsportler.

Karriere

Schleck 2006 bei der Dreiländertour

Fränk Schleck, dessen Vater Johny ebenfalls Radprofi war, erhielt im Jahr 2003 einen Vertrag im Team CSC-Saxo Bank von Bjarne Riis, wo er bis zum Ablauf der Saison 2010 blieb, bevor er die Mannschaft zusammen mit seinem Bruder Andy verließ und sich Leopard Trek anschloss.

Seinen ersten international bedeutenden Erfolg erreichte er mit dem Sieg beim Amstel Gold Race 2006, nachdem er am Zielhang aus einer Spitzengruppe attackierte.[1] Im gleichen Jahr konnte er die 15. Etappe der Tour de France von Gap nach L’Alpe d’Huez gewinnen. Er war Teil einer größeren Ausreißergruppe und distanzierte drei Kilometer vor der Bergankunft seinen letzten Begleiter Damiano Cunego. [2]

Am 27. April 2008 wurde Schleck beim Klassiker Lüttich–Bastogne–Lüttich im Finale nur von Alejandro Valverde und Davide Rebellin geschlagen. Einen Platz hinter ihm belegte sein jüngerer Bruder Andy Platz vier. Bei der darauffolgenden Tour de France 2008 trug er vier Tage das Gelbe Trikot des Gesamtführenden und beendete die Rundfahrt als Sechster der Gesamtwertung.

Fränk Schleck gewann die 17. Etappe der Tour de France 2009, ebenfalls die Königsetappe, vor Alberto Contador und seinem Bruder Andy Schleck und wurde am Ende Fünfter der Frankreichrundfahrt. Außerdem siegte der Ältere der Schleck-Brüder bei der achten Etappe der Tour of California, wurde Zweiter bei Paris–Nizza und gewann neben der dritten Etappe auch die Gesamtwertung der Luxemburg-Rundfahrt.

2010 konnte er die zweite Etappe der Tour de Luxembourg für sich entscheiden und belegte den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Bei der anschließenden Tour de Suisse entschied der Luxemburger die dritte Etappe für sich und nach einem dreizehnten Platz beim Einzelzeitfahren in der neunten und letzten Etappe auch die Gesamtwertung dieser Rundfahrt. Mit seinem Team Saxo Bank gewann er außerdem die Mannschaftswertung.[3] Bei einem schweren Sturz auf der dritten Etappe der Tour de France 2010 zog er sich im Schulterbereich mit einem dreifachen Bruch des Schulterblatts und einem komplizierten Bruch des Schlüsselbeins so schwere Verletzungen zu, dass er das Rennen aufgeben musste.

Nach Platz drei bei der Tour de France 2011 musste Schleck wegen einer positiven Dopingprobe die Tour de France 2012 verlassen und konnte aufgrund der folgenden Sperre nicht an der Tour de France 2013 teilnehmen. Nach Ablauf seiner Sperre schloss er die Tour de France 2014 auf dem 12. Platz in der Gesamtwertung ab.

Bei der Tour de France 2015 konnte er aufgrund der Spätfolgen eines Sturzes beim Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich nicht an den Start gehen.[4] Auf der Bergankunft der 16. Etappe der Vuelta a España 2015 gewann er nach über vier Jahren sein erstes internationales Radrennen.[5]

Doping

Die Süddeutsche Zeitung behauptete in ihrer Ausgabe vom 27. September 2008, dass Schleck als Kunde des Arztes Eufemiano Fuentes, nach dem der Dopingskandal Fuentes benannt ist, enttarnt sei. Bewiesen sei dies durch eine Überweisung an Fuentes aus dem März 2006.[6] Auf Anfrage der Zeitung sagte Schleck, dass er nicht gedopt habe. Das überwiesene Geld sei für ein Trainingsprogramm bestimmt gewesen. Schleck selbst gab zu, Kontakt zu Fuentes gehabt zu haben, dass er diese jedoch sofort abgebrochen habe, als er von dessen Verbindungen zum Doping gehört habe. Aufgrund der Vorwürfe ermittelte die luxemburgische Anti-Doping-Agentur ALAD gegen Schleck, stellte das Verfahren aber ein, da es weder Beweise für versuchtes Doping noch durchgeführtes Doping gebe.[7]

Schleck wurde nach der 13. Etappe der Tour de France 2012 positiv auf das Diuretikum Xipamid getestet. Das teilte der Radsportweltverband UCI am Abend des 17. Juli mit. Diuretika werden häufig dazu verwendet, die Einnahme von Dopingmitteln zu verschleiern.[8] Sein Team zog ihn am selben Tag von der Tour zurück.[9] Am 20. Juli 2012 wurde das Ergebnis nach der Analyse der B-Probe bestätigt.[10] Im Januar 2013 wurde Fränk Schleck rückwirkend vom 14. Juli 2012 an für ein Jahr gesperrt. Damit konnte er nicht an der Tour de France 2013 teilnehmen.[11][12][13] Am 4. Juli 2013 gab Schlecks Team RadioShack bekannt, dass es ihn auch nach Ablauf der Sperre nicht mehr einsetzen und den Vertrag mit ihm beenden werde. Möglich mache dies eine Klausel in Schlecks Vertrag, wonach im Falle eines positiven Dopingbefundes eine Kündigung möglich wäre.[14]

Erfolge

2005
  • Luxemburgischer Meister – Straßenrennen
2006
2007
2008
  • Luxemburgischer Meister – Straßenrennen
  • Mannschaftszeitfahren Polen-Rundfahrt
2009
2010
2011
2014
  • Luxemburgischer Meister – Straßenrennen
2015
2016
  • Bronzemedaille Luxemburgische Meisterschaft - Straßenrennen

Platzierungen bei den Grand Tours

Grand Tour2004200520062007200820092010201120122013201420152016
Maglia Rosa Giro d’ItaliaGiro42DNF
Gelbes Trikot Tour de FranceTour101754DNF3WD1234
Rotes Trikot Vuelta a EspañaVuelta46DNF424
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.

Auszeichnungen

Am 15. Dezember 2006 wurde Fränk Schleck zum besten männlichen Sportler 2006 in Luxemburg ausgezeichnet. Er hatte 146 Stimmen Vorsprung auf den Zweitplatzierten David Fiegen, den Silbermedaillengewinner der 800 Meter bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2006.

Weblinks

Commons: Fränk Schleck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Fränk Schleck schießt ein großes Ding ab. radsport-news.com, 17. April 2006, abgerufen am 29. November 2015.
  2. Landis wieder gelb! Klöden nimmt den Kampf auf. radsport-news.com, 18. Juli 2006, abgerufen am 29. November 2015.
  3. Tour de Suisse - Etappe 9 Ergebnisse auf live-radsport.ch
  4. Fränk Schleck muss Start bei der Tour de France absagen. radsport-news.com, 23. Juni 2015, abgerufen am 8. September 2015.
  5. Guercilena hilft Schleck, die Stellschrauben auf Sieg zu drehen. radsport-news.com, 8. September 2015, abgerufen am 8. September 2015.
  6. sueddeutsche.de vom 17. Mai 2010: Schleck war Fuentes-Kunde
  7. Fränkie Schleck darf sich glücklich wähnen: 7.000€-Scheck an Fuentes hat keine Folgen. news.at, 10. Dezember 2008, abgerufen am 30. November 2015.
  8. Schleck positiv: "Kann es mir nicht erklären" auf eurosport.comvom 18. Juli 2012
  9. spiegel.de vom 17. Juli 2012: Radprofi Fränk Schleck positiv getestet
  10. spiegel.de vom 20. Juli 2012: Schleck leugnet Doping trotz positiver B-Probe
  11. Fränk Schleck rückwirkend für ein Jahr gesperrt auf radsport-news.com vom 30. Januar 2013
  12. luxprivat.lu vom 22. Februar 2013: All diese Medikamente schluckte Fränk Schleck
  13. Conseil de discipline contre le dopage: Décision du 30 janivier 2013 pdf, abgerufen am 24. Februar 2013
  14. RadioShack feuert Fränk Schleck. L'essentiel, 4. Juli 2013, abgerufen am Tage darauf.