Jörl

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Wappen Deutschlandkarte
Jörl
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Jörl hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 37′ N, 9° 16′ OKoordinaten: 54° 37′ N, 9° 16′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Schleswig-Flensburg
Amt: Eggebek
Höhe: 23 m ü. NHN
Fläche: 19,69 km2
Einwohner: 801 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 41 Einwohner je km2
Postleitzahl: 24992
Vorwahl: 04607
Kfz-Kennzeichen: SL
Gemeindeschlüssel: 01 0 59 132
Adresse der Amtsverwaltung: Hauptstraße 2
24852 Eggebek
Website: www.joerl.de
Bürgermeister: Thomas Peter Kahlund (KWJ)
Lage der Gemeinde Jörl im Kreis Schleswig-Flensburg
KarteAhnebyAlt BennebekArnisAusackerBergenhusenBöelBöklundBollingstedtBorenBorgwedelBörmBöxlundBrodersby-GoltoftBusdorfDannewerkDollerupDörpstedtEggebekEllingstedtErfdeEsgrusFahrdorfFreienwillGeltingGeltorfGlücksburg (Ostsee)GrödersbyGroß RheideGroßenwieheGroßsoltGrundhofHandewittHarrisleeHasselbergHavetoftHollingstedtHoltHörupHürupHusbyHüsbyIdstedtJagelJannebyJardelundJerrishoeJörlJübekKappelnKlappholzKlein BennebekKlein RheideKronsgaardKroppLangballigLangstedtLindewittLoitLottorfLürschauMaasholmMedelbyMeggerdorfMeynMittelangelnMohrkirchMunkbrarupNeuberendNiebyNiesgrauNorderbrarupNordhackstedtNottfeldNübelOersbergOeverseeOsterbyPommerbyRabelRabenholzRabenkirchen-FaulückRingsbergRüggeSaustrupSchaalbySchafflundScheggerottSchleswigSchnarup-ThumbySchubySelkSieverstedtSilberstedtSollerupSörupStangheckStapelSteinbergSteinbergkircheSteinfeldSterupStolkStoltebüllStruxdorfSüderbrarupSüderfahrenstedtSüderhackstedtTaarstedtTarpTetenhusenTielenTolkTreiaTwedtUelsbyUlsnisWagersrottWallsbüllWanderupWeesWeesbyWesterholzWohldeFlensburg
Karte

Jörl (dänisch: Jørl, auch Hjørdel[2]) ist eine Gemeinde im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet von Jörl erstreckt sich im Bereich der naturräumlichen Haupteinheit Schleswiger Vorgeest (Nr. 697) südwestlich des Unterzentrums Tarp.[3][4] Das Gebiet ist ein Teilgebiet der Region Schleswigsche Geest. Das Hauptgewässer innerhalb der Gemeinde ist die Jörlau, ein orographisch linker Zufluss der Ostenau, welche das Wasser über die Arlau in die Nordsee weiterleitet. Prägend für dieses Gebiet ist das nur schwach geneigte Landschaftsrelief von Grundmoränen. Diese sogenannten Sandergebiete wurden zum Ende der Weichsel-Eiszeit durch das abfließende Gletscherwasser hervorgebracht.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Großjörl (Store Jørl), Kleinjörl (Lille Jørl), Paulsgabe (Povlsgab[5]), Rimmelsberg (Rimmelsbjerg), Rupel (Rubøl oder Rugbøl[6]), Stieglund (Stiglund) und Südermoor liegen im Gemeindegebiet.[7]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jörl grenzt an:

Lindewitt Großenwiehe Janneby
Löwenstedt Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Sollwitt Süderhackstedt Sollerup

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde 1240 erstmals als Jorlum erwähnt, 1462 findet sich die Form Iorle. Im Den Danske Atlas aus dem 18. Jh. heißt es Jordel. Der Name geht auf die altdänische Form iørul (entsprechend altnordisch jǫrvi) zurück und bedeutet Grus, Sandhöhe[8]. Rupel (dän. Rubøl) könnte auf den altnordischen Tiernamen hrútr für Widder[9], auf den Rufnamen Ruki oder auf nordfriesisch Ruuke für Sandhaufen zurückgehen. Die Endung -pel entspricht der dänischen Endung -bøl, dt. -büll.[10] Der Name Rimmelsberg geht auf dän. rimme (altn. rimi) für eine Dünenreihe oder einen Erdrücken zurück.[11]

Die St.-Katharinen-Kirche wurde im 14. Jahrhundert errichtet. Der Glockenturm von 1914 ersetzte einen älteren Turm, der separat von der Kirche stand. Bis zum Deutsch-Dänischen Krieg bildete Jörl das Zentrum des Kirchspiels Jörl (dän. Jørl Sogn oder auch Hjørdel Sogn) innerhalb der Uggelharde.

Von 1889 bis 1968 war Jörl Sitz der Verwaltung des Amtsbezirks bzw. des Amtes Jörl. Seit dessen Auflösung gehört Jörl zum Amt Eggebek.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt elf Sitze vergeben. Diese fielen erneut alle an die Kommunale Wählergemeinschaft Jörl. Die Wahlbeteiligung betrug 52,9 %.[12]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „In Gold ein dreiteiliger grüner Wacholderzweig mit sieben schwarzen Früchten (Beeren).“[13]

Das Wappen weist auf das Naturschutzgebiet Rimmelsberg hin, wo es eine Vielzahl Wacholderbüsche gibt. Die sieben Beeren sollen die Ortsteile darstellen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Liste der Kulturdenkmale in Jörl stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

Der Pobüller Bauernwald und die Binnendüne am Rimmelsberg sind ausgewiesene Naturschutzgebiete. Weiterhin befinden sich in der Gemeinde die NATURA 2000-Schutzgebiete Pobüller Bauernwald und Dünen am Rimmelsberg.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt, wobei die Milchwirtschaft überwiegt.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinrich Müller (* 1759 in Jörl; † 1814 in Kiel), evangelischer Theologe, Leiter des Lehrerseminars und Professor der Theologie an der Universität Kiel

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jörl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. John Kousgård Sørensen: Danske sø- og ånavne: T-Å, Akademisk Forlag 1989, S. 108
  3. Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF) S. 13, abgerufen am 13. September 2021.
  4. Landesentwicklungsplan Schleswig-Holstein 2010 (Karte). (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Dezember 2019; abgerufen am 13. September 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schleswig-holstein.de
  5. Foreningen Danmarks folkeminder: Danmarks folkeminder 67, 1957, Seite 184
  6. Johannes Kok: Det danske folkesprog i Sønderjylland, Band 2, Kopenhagen 1867, S. 325
  7. Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. (pdf) Statistischen Landesamt Schleswig-Holstein, abgerufen am 3. Februar 2019.
  8. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 365
  9. Anders Bjerrum, Kristian Hald, Peter Jørgensen: Sydslesvigs stednavne, Band 7, Kopenhagen 1948, S. 69
  10. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 365
  11. Anders Bjerrum: Sydslesvigs stednavne, Band 4, Kopenhagen 1979–1984, S. 410
  12. wahlen-sh.de
  13. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein