Pohl (Nassau)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Pohl (Nassau)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Pohl hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 15′ N, 7° 52′ OKoordinaten: 50° 15′ N, 7° 52′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Lahn-Kreis
Verbandsgemeinde: Bad Ems-Nassau
Höhe: 330 m ü. NHN
Fläche: 4,23 km2
Einwohner: 334 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 79 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56357
Vorwahl: 06772
Kfz-Kennzeichen: EMS, DIZ, GOH
Gemeindeschlüssel: 07 1 41 111
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Adelsheimer Hof 1
56377 Nassau
Website: www.gemeinde-pohl.de
Ortsbürgermeister: vakant (Vertretung Holger Güth, Erster Beigeordneter)
Lage der Ortsgemeinde Pohl im Rhein-Lahn-Kreis
KarteLahnsteinLahnsteinArzbachBad EmsBechelnDausenauFachbachFrüchtKemmenauMiellenNievernBraubachDachsenhausenFilsenKamp-BornhofenOsterspaiBurgschwalbachFlachtHahnstättenKaltenholzhausenLohrheimMudershausenNetzbachNiederneisenOberneisenOberneisenSchiesheimAuelBornichDahlheimDörscheidDörscheidKaubKestertLierschiedLykershausenNochernPatersbergPrathReichenberg (Rheinland-Pfalz)Reitzenhain (Taunus)Sankt GoarshausenSauerthalWeisel (Rhein-Lahn-Kreis)Weyer (Rhein-Lahn-Kreis)AltendiezAullBalduinsteinBirlenbachCharlottenbergCrambergDiezDörnberg (Lahn)EppenrodGeilnauGückingenHambach (bei Diez)HeistenbachHirschberg (Rhein-Lahn-Kreis)HolzappelHolzheim (Aar)Horhausen (Nassau)IsselbachLangenscheidLaurenburgScheidt (Rhein-Lahn-Kreis)Steinsberg (Rheinland-Pfalz)WasenbachAllendorf (Rhein-Lahn-Kreis)Berghausen (Einrich)BerndrothBiebrich (bei Katzenelnbogen)Bremberg (Rhein-Lahn-Kreis)DörsdorfEbertshausenEisighofenErgeshausenGutenackerHerold (Rheinland-Pfalz)KatzenelnbogenKlingelbachKördorfMittelfischbachNiedertiefenbachOberfischbachReckenrothRettertRoth (Rhein-Lahn-Kreis)Schönborn (Rhein-Lahn-Kreis)AttenhausenDessighofenDienethalDornholzhausen (Rhein-Lahn-Kreis)GeisigHömbergLollschiedMisselbergNassau (Lahn)ObernhofOberwiesPohl (Nassau)Pohl (Nassau)SchweighausenSeelbach (Nassau)SinghofenSulzbach (Rhein-Lahn-Kreis)WeinährWinden (Nassau)ZimmerschiedZimmerschiedBerg (Taunus)Bettendorf (Taunus)BogelBuch (Taunus)DiethardtEhrEndlichhofenEschbach (bei Nastätten)GemmerichHainauHimmighofenHolzhausen an der HaideHunzelKasdorfKehlbach (Rheinland-Pfalz)LautertLippornMarienfelsMiehlenNastättenNastättenNiederbachheimNiederwallmenachOberbachheimObertiefenbach (Taunus)OberwallmenachOelsbergRettershainRuppertshofen (Rhein-Lahn-Kreis)StrüthStrüthWeidenbach (Taunus)WelterodWinterwerbHessenLandkreis Mainz-BingenRhein-Hunsrück-KreisLandkreis Mayen-KoblenzWesterwaldkreisKoblenzLandkreis Mayen-Koblenz
Karte

Pohl ist eine ländlich strukturierte Taunus-Gemeinde im Naturpark Nassau. Sie liegt im Bereich des mittelalterlichen Einrichgaues und gehört heute zum rheinland-pfälzischen Rhein-Lahn-Kreis. Die Ortsgemeinde gehört der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pohl liegt im Nordwesten des Taunus (westlicher Hintertaunus), rund 10 Kilometer südlich der Lahn. Auf einem Höhenrücken zwischen dem Mühlbachtal im Westen und Dörsbachtal und Hasenbachtal im Osten, liegt der Ort auf einer Höhe von 330 m ü. NHN.

Flächennutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fläche der Gemarkung beträgt 423 ha. 1997 entfielen davon 45,3 % auf Wald (wovon etwa 91 ha als Waldenklave am sogenannten „Pohler Berg“ bei der Gemeinde Roth liegen), 44,7 % auf landwirtschaftlich genutzte Flächen, 5,9 % entfielen auf Verkehrsfläche, 2,1 % auf Gebäude- und Freifläche und 0,5 % auf Wasserflächen (Dörsbach, Hasenbach, Sommerbach und Hauserbach mit Nebengewässern und Aufstauungen).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rekonstruierter römischer Wachturm aus dem Jahr 2011

Die Gegend um Pohl war bereits in vorchristlicher Zeit durch die Kelten besiedelt, wovon die Hügelgräber zeugen. Später besiedelten die Römer das Gebiet und hinterließen mit den Resten des Limes im Pohler Wald deutliche Spuren.

  • Zur römischen Vergangenheit des Ortes siehe auch den separaten Artikel Kleinkastell Pohl.

Anlässlich einer Schenkung an das Kloster Arnstein im Jahre 1247 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt.

Von 1873 bis 1970 bestand die Pohler Volksschule.

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während die Dörfer der Umgebung seit der Reformation durchweg evangelisch waren, war die Bevölkerung Pohls jahrhundertelang gemischt. Circa zwei Drittel der Bevölkerung war katholisch, ein Drittel evangelisch. Heute halten sich beide Glaubensgemeinschaften die Waage.

Pohl gehört zur römisch-katholischen Pfarrei St. Christophorus Diezer Land. Die Kirche „Mariä Himmelfahrt“ wurde im Jahr 1875 geweiht.

Die kleine mittelalterliche Kirche von Niedertiefenbach wird von der Evangelischen Kirchengemeinde genutzt.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einwohnerschaft entwickelte sich im 19. und 20. Jahrhundert wie folgt: 1843: 140 Einwohner, 1927: 253 Einwohner, 1964: 265 Einwohner. Ende des Jahres 2006 hatte Pohl 343 Einwohner.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Pohl besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[2]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Amt des Ortsbürgermeister von Pohl ist vakant. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 trat kein Kandidat an. Die Gemeindeordnung sieht für diesen Fall eine Wahl durch den Gemeinderat vor, aber auch dieser konnte keinen Nachfolger für des bisherigen Ortsbürgermeister Thomas Steffen finden. Derzeit wird die Gemeinde durch den Ersten Beigeordneten Holger Güth vertreten.[3][4]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Pohl
Wappen von Pohl
Blasonierung: „In Blau rechts ein goldener Limesturm, den zwei von drei wie eine Teilung schräglinks ansteigende silberne Palisaden überdecken. Die beiden linken Palisaden belegt von einem roten Löwenkopf.“
Wappenbegründung: Das Ortswappen knüpft an die Römerzeit an. Sie wird repräsentiert durch einen Wachtturm, wie er an mehreren Stellen in der Pohler Gemarkung gestanden hat, sowie durch drei Limespalisaden. Das Wappen wird ergänzt durch einen Löwenkopf. Mehr als 600 Jahre gehörte Pohl zu Herrschaftshäusern, die den Löwen im Wappen trugen – beginnend bei Graf Heinrich II. von Nassau, dem Pohl die urkundliche Ersterwähnung verdankt, über die Grafen von Katzenelnbogen und die von Hessen bis hin zum Herzogtum Nassau.

Das Wappen wurde von Albert Perabo gestaltet und am 4. September 1992 durch den Landkreis genehmigt.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bundesstraße 260, die Koblenz und das Lahntal mit Wiesbaden und dem Rhein-Main-Raum verbindet, ist Pohls wichtigste Verkehrsader. Diese Straße ist auf dem Gebiet von Pohl Teil der Bäderstraße sowie der Deutschen Limes-Straße.

Radwanderwege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Pohl führt der Deutsche Limes-Radweg. Dieser folgt dem Obergermanisch-Raetischen Limes über 818 km von Bad Hönningen am Rhein nach Regensburg an der Donau.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pohl – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Pohl. Abgerufen am 4. November 2019.
  3. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Bad Ems-Nassau, Verbandsgemeinde, 20. Ergebniszeile. Abgerufen am 4. November 2019.
  4. Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau: Ortsgemeinde Pohl. Ansprechpartner. Abgerufen am 4. November 2019.