Piasecki H-21

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Piasecki H-21 Workhorse

H-21B „Workhorse“ der U.S. Air Force
Typ Transporthubschrauber
Entwurfsland

Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

Hersteller Piasecki Helicopter Corporation
Erstflug 11. April 1952
Produktionszeit

1954 bis 1959

Stückzahl 714
Schwedische H-21
Cockpit einer H-21
H-21C des Heeres
H-21C der Luftwaffe

Der Piasecki H-21 Workhorse (Werksbezeichnung: PD-22) war ein Transporthubschrauber aus US-amerikanischer Produktion. Er hatte zwei Hauptrotoren in Tandem-Konfiguration und konnte mit zwei Mann Besatzung bis zu 20 vollausgerüstete Soldaten befördern. Der H-21 wurde u. a. im Vietnamkrieg eingesetzt. Die ab 1958 angebotene Zivilversion wurde als Vertol 44 (später Boeing-Vertol 44) bezeichnet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Entwicklung des H-21 geht bis zum Piasecki Modell PV-3 zurück, besser bekannt unter der US-Navy-Bezeichnung HRP-1 Rescuer (Erstflug im März 1945). Im Jahr 1949 folgte die daraus abgeleitete Version PV-17 (HRP-2 Rescuer), die einen vollkommen neuen Rumpf aus Ganzmetall besaß, während die Triebwerksanlage (440 kW (600 PS) Pratt & Whitney R-1340) unverändert übernommen wurde.

Am 11. April 1952 flog der aus dem HRP-2 abgeleitete H-21 (Werksbezeichnung PD-22) erstmals. Mit seinem 845 kW starken Sternmotor verfügte er über eine beinahe doppelt so hohe Triebwerksleistung wie der HRP-1. Die Serienproduktion begann 1954 mit dem H-21A, von Piasecki als Workhorse („Arbeitspferd“) bezeichnet. Bis zum Ende der Produktion im Jahr 1959 wurde noch eine B- und eine C-Version produziert, die mit stärkeren Triebwerken ausgestattet wurden. Bei den US-Streitkräften bekam der H-21 den Beinamen Shawnee, der wie üblich einer indianischen Stammesbezeichnung entlehnt wurde.

Als die Piasecki Helicopter Corporation im Mai 1956 in Vertol Aircraft Corporation umbenannt wurde, änderte sich die interne Bezeichnung dieses Hubschraubers von PD-22 in Model V-43. Die Bezeichnungsreform der US-Streitkräfte brachte dann die Typenbezeichnung CH-21 (Cargo Helicopter, engl. für Transporthubschrauber) mit sich. Von den US-Soldaten bekam er die Spitznamen flying banana („fliegende Banane“) aufgrund der gekrümmten Form des Rumpfes oder army mule („Armee-Maultier“) in Anlehnung an Workhorse.

Militärischer Einsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Teil-)Streitkraft Version Stückzahl
US Air Force H-21A, H-21B 214
US Army H-21C 334
Frankreich H-21C 108
Deutschland H-21C 032
Schweden H-21C 011
Japan H-21C 010
Kanada H-21C 005
Zaire Zaire H-21C 003[1][2]

Produktion für USAF und US Army[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen des Mutual Defense Aid Program (MDAP) wurde der H-21 auch an verbündete Länder geliefert.

Abnahme der Piasecki H-21 durch die USAF und die US Army:[3]

Version 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 SUMME
YH-21 3 15 18
H-21A 20 12 32
H-21B 5 81 61 14 161
H-21C Army 32 54 90 134 22 2 334
H-21A MDAP 6 6
H-21 MDAP 6 6
SUMME 3 35 55 135 151 148 28 2 557

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sikorsky H-37 birgt eine abgestürzte Piasecki H-21
H-21C der Heeresflieger der Bundeswehr im Hubschraubermuseum Bückeburg
Kenngröße Daten
Besatzung 2
Passagiere 20 Soldaten
Rotordurchmesser 13,50 m
Rumpflänge 16,00 m
Länge über alles 26,20 m
Höhe 4,70 m
Rüstmasse 3990 kg
Startmasse 6950 kg
Reisegeschwindigkeit 158 km/h
Höchstgeschwindigkeit 210 km/h
Schwebeflughöhe
mit Bodeneffekt
1860 m[4]
Schwebeflughöhe
ohne Bodeneffekt
1710 m[4]
Dienstgipfelhöhe 2880 m[4]
Reichweite 450 km
Triebwerk 1 Sternmotor Wright R-1820-103 mit 1.048 kW (1.425 PS)

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Piasecki H-21 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zaire, World Air Forces – Historical Listings (Memento vom 25. Januar 2012 im Internet Archive)
  2. The Aviation Forum 2 Fotos kongolesischer H-21
  3. Statistical Digest of the USAF 1952, S. 158; 1953, S. 185 f.; 1954, S. 70 f.; 1955, S. 80 f.; 1956, S. 91 f.; 1957, S. 97 f.; 1958, S. 72; 1959, S. 68
  4. a b c Leonard Bridgman (Hrsg.): Jane’s All The World’s Aircraft – 1955–56, 1955, S. 302