Butzow

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Wappen Deutschlandkarte
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Butzow
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Butzow hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 50′ N, 13° 39′ OKoordinaten: 53° 50′ N, 13° 39′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Greifswald
Amt: Anklam-Land
Höhe: 4 m ü. NHN
Fläche: 12,85 km2
Einwohner: 430 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 33 Einwohner je km2
Postleitzahl: 17392
Vorwahl: 03971
Kfz-Kennzeichen: VG, ANK, GW, PW, SBG, UEM, WLG
Gemeindeschlüssel: 13 0 75 022
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Rebelower Damm 2 17392 Spantekow
Website: www.amt-anklam-land.de
Bürgermeister: Reinhard Götz
Lage der Gemeinde Butzow im Landkreis Vorpommern-Greifswald
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Karte

Butzow ist eine Gemeinde südlich von Anklam. Die Gemeinde wird seit dem 1. Januar 2005 vom Amt Anklam-Land mit Sitz in der Gemeinde Spantekow verwaltet. Bis zum 31. Dezember 2004 gehörte die Gemeinde zum Amt Spantekow.

Ortsteile

  • Butzow
  • Lüskow
  • Alt Teterin
  • Neu Teterin

Geografie und Verkehr

Butzow liegt südlich der Bundesstraße 199 und westlich der Bundesstraße 197. Die Stadt Anklam befindet sich etwa fünf Kilometer nordöstlich. Die Bundesautobahn 20 ist über den Anschluss Anklam (ca. 25 km) zu erreichen.

Geschichte

Butzow

Butzow wurde erstmals 1282 als Butdesowe und dann 1365 als Budessow genannt. Seit 1698 ist die heutige Schreibweise angewandt. Der Name bedeutet im Slawischen soviel wie wecken oder wachen.[2]

Butzow war von altersher ein Rittergut mit den Ortschaften Butzow, Lüskow und Blesewitz im Besitz der Familie von Lüskow. Als diese in der männlichen Linie ausstarb, verkaufte sie den Besitz 1773 an die Brüder Oberst Jarislaw Ulrich Friedrich und Hauptmann Kurt Friedrich Christian von Schwerin auf Auerose. 1782 überließ aber Kurt seinem Bruder Jarislaw den Besitz. 1842 war ein Besitzer Krüger aktenkundig, 1855 ging der Besitz dann an die Familie von Zanthier.

1865 hatte Butzow 1 Herrenhaus, 3 Wohn- und 8 Wirtschaftsgebäude. Es lebten hier 65 Einwohner in 11 Familien.

Der zweistöckige Putzbau des Herrenhauses wurde um 1870 im Ortskern von Butzow errichtet. Das Gut hatte viele Besitzer. Von 1931 - 1978 war in dem Gutshaus eine Schule. Im oberen Teil waren Wohnungen. Die Bäume im Park wurden teilweise abgeholzt, um den Platz als Schulhof zu nutzen.[3]

Das kleine Gutsdorf Butzow wurde dann nach dem Krieg zu einem größeren Wohnplatz als Teil des Speckgürtels der Stadt Anklam.

Lüskow

1291 wurde der Ort mit „Lüsco“, 1344 mit „Lustcowe“ und 1556 mit „Lußkow“ urkundlich genannt. Der Name könnte von einem Personennamen, als auch vom slawischen Namen für „Kahlkopf“ herrühren.[2]

Lüskow ist ein typisches Gutsdorf, hat aber eine Funktion auch als Kirchdorf. Lüskow war ein Rittergut und hatte 1842 die gleichen Besitzer wie Butzow. Die Schwerine auf Auerose verkauften den Besitz Lüskow 1842 an den Anklamer Sanitätsrat Dr. Maß.

1865 Hatte der Ort 1 Kirche, 1 Schule, 6 Wohn- und 17 Wirtschaftsgebäude. Es lebten hier 116 Einwohner in 16 Haushaltungen, bei diesen war 1 Inspektor mit Familie und sonst alles Tagelöhner des Gutes.

Vom Gut ist noch das Gutshaus, der Park in Resten und ein großer vierstöckiger Stallspeicher von 1925 aus Backstein erhalten.

Alt Teterin

Alt Teterin wurde 1424 als „Teterin“ erstmals urkundlich genannt. Der slawische Name bedeutet soviel wie „Auerhahn“.

Besitzlich gehörte der Ort in der Folge den Familien Hahn, Grumbkow, Bohlen, Schwerin und Eickstedt, war aber immer an leibeigene Pacht-Bauern vergeben. Nach 1806 wurde die Leibeigenschaft aufgehoben und es erfolgte eine Separation, das bedeutete, dass die Bauern die Wirtschaften als freien Besitz erhielten.

1865 hatte das Dorf 1 Kirche, 1 Predigerhaus, 1 Schule, 26 Wohn- und 24 Wirtschaftsgebäude, 1 Schmiede, 1 Ölmühle und 1 Krug. Es lebten hier 207 Einwohner in 19 großen und 3 kleinen Bauernwirtschaften, sowie 10 Tagelöhnerfamilien.

Nach dem Einmarsch der Roten Armee am 29. April nahmen sich in Alt Teterin 32 Menschen zwischen 30. April und 2. Mai 1945 das Leben, überwiegend vergewaltigte Mädchen und Frauen, zum Teil mit ihren Kindern. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge weihte Ende 2009 ein Granitkreuz mit einer Bronzetafel für die Opfer ein. Die Aufschrift lautet: „Aus Angst und Verzweiflung nahmen sie sich und ihren Kindern das Leben“. Bis dahin hatten die Toten namenlos unter Rasen neben der Dorfkirche gelegen.[4][5]

Neu Teterin

Neu Teterin wurde 1851 als solches genannt. Vorher wurde aber bereits 1835 das ritterschaftliche Vorwerk Neu Teterin im Preuß. Urmeßtischblatt verzeichnet. Es gehörte zum Gut Müggenburg, dann Stretense. Um 1865 gehörte das Anwesen als gewandeltes Rittergut dem Kammerherrn August von Heyden-Linden. Der nahm aber seinen Wohnsitz in Stretense.

1865 hatte der Ort 2 Wohn- und 6 Wirtschaftsgebäude, sowie 26 Einwohner in 4 Familien.

Sehenswürdigkeiten

Kirche von Alt Teterin
Mausoleum auf dem Kirchhof Alt Teterin

→ Siehe: Liste der Baudenkmale in Butzow

  • Die Kirche Alt Teterin stammt vom Anfang des 14. Jahrhunderts
  • Auf dem Kirchhof von Alt Teterin steht das Mausoleum aus Feldstein
  • Die Kirche Lüskow ist ebenfalls aus dem 14. Jahrhundert
  • Das Gutshaus Lüskow (auch Parkhaus) stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der eineinhalbgeschossige Fachwerkbau besitzt ein hohes Mansarddach, Fledermausgauben und eine Eingangsdiele. Zum Anwesen gehörte ein barocker Landschaftspark, von dem Reste erhalten sind.
  • Turmhügel Lüskow

Literatur

  • Manfred Niemeyer: Ostvorpommern. Quellen- und Literatursammlung zu den Ortsnamen. Bd. 2: Festland. (=Greifswalder Beiträge zur Ortsnamenkunde. Bd. 2), Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Slawistik, Greifswald 2001, ISBN 3-86006-149-6.
  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen. Teil II, Band 1, Anklam 1865 (Online)

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. a b Manfred Niemeyer: Ostvorpommern. Quellen- und Literatursammlung zu den Ortsnamen. Bd. 2: Festland. (= Greifswalder Beiträge zur Ortsnamenkunde. Bd. 2), Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Slawistik, Greifswald 2001, ISBN 3-86006-149-6. S. 16 ff
  3. Gutshaus Butzow https://www.kleks-online.de/editor/?element_id=220692&lang=de
  4. „Gedenktafel erinnert an Drama in Alt Teterin“. In: „Stimme und Weg“. Hrsg. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Heft 1/2010, S. 28
  5. Nils Köhler:Das Ende des Schweigens. Aufarbeitung des Dramas von Alt Teterin. „Stimme und Weg“, Heft 2/2010, S. 12-13
Commons: Butzow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien