Daberkow
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 50′ N, 13° 18′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Vorpommern-Greifswald | |
Amt: | Jarmen-Tutow | |
Höhe: | 19 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,38 km2 | |
Einwohner: | 335 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 22 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 17129 | |
Vorwahl: | 039991 | |
Kfz-Kennzeichen: | VG, ANK, GW, PW, SBG, UEM, WLG | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 75 023 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Dr.-Georg-Kohnert-Str. 5 17126 Jarmen | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Gerd-Heinrich Kröchert | |
Lage der Gemeinde Daberkow im Landkreis Vorpommern-Greifswald | ||
Daberkow ist eine Gemeinde im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Die Gemeinde liegt südlich von Jarmen. Bis zum 1. Januar 2004 war die Gemeinde Teil des Amtes Tutow und ist seitdem Teil des Amtes Jarmen-Tutow.
Geografie und Verkehr
Daberkow liegt circa acht Kilometer südlich von Jarmen. Die Landesstraße 35 (ehemals Bundesstraße 96) führt durch den Ortsteil Hedwigshof der Gemeinde. Der Ort ist über den Anschluss Jarmen oder Anklam der A 20 zu erreichen, diese führt durch das Gemeindegebiet. Durch den Südwesten des Gemeindegebietes fließt die Tollense.
Ortsteile
- Wietzow
- Hedwigshof
- Daberkow
Geschichte
Zahlreiche bronzezeitliche Hügelgräber im Süden der Gemeinde sowie archäologische Funde, wie die Luren von Daberkow, weisen auf eine frühe Besiedlung der Gegend hin.
Daberkow wurde erstmals 1277 in einer Urkunde des Herzogs Barnim I. erwähnt, in der dem Bischof von Cammin und dem Greifenherzog jeweils die Anwartschaft auf die Hälfte des Zehnten zuerkannt wurde.[2] 1279 bestätigte der Camminer Bischof Hermann von Gleichen dem Kloster Verchen den Zehnt aus Dobercowe und anderen Dörfern.[3]
Aus einer Urkunde von 1334 geht hervor, dass die adlige Familie von Blücher mindestens seit der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts im Besitz Daberkows war, nach Vermutung von Friedrich Wigger möglicherweise bereits seit Ende des 13. Jahrhunderts.[4] Der älteste bekannte Lehnsbrief stammt aus dem 15. Jahrhundert: 1486 wurde Ewald von Blücher von Herzog Bogislaw X. mit dem Dorf Daberkow und weiteren Hufen in Pritzenow und Bartow belehnt.[5]
Daberkow war bis in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts eines der beiden Stammgüter der Familie von Blücher in Pommern. 1721 war Melchior Ulrich von Köppern im Besitz von Daberkow. Der letzte Lehnsinhaber Christian Ludwig von Blücher verkaufte Daberkow 1738 an die Familie von Linden. 1739 wurde das Gut zum Allodium erklärt. Durch Erbschaft kam das Daberkow 1785 an die Familie von Heyden-Linden, die es 1839 an Eduard Knust verkaufte. Um 1865 hatte Daberkow 328 Einwohner. Knust's Erben verkauften das Gut zusammen mit dem Vorwerk Hedwigshof, zusammen rund 770 Hektar, 1885 für 850.000 Mark an die Königlich preussische Klosterkammer Hannover.[6][7]
Daberkow galt seitdem als Klostergut und wurde von Pächtern bewirtschaftet. Letzter Pächter war Hans Kröchert, der 1945 vor dem Gutshaus getötet wurde.[8] 1946/1947 wurde das Gut im Rahmen der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone enteignet und aufgesiedelt. Die Einwände des Präsidenten Albrecht Stalmann, dass die Klosterkammer als kirchliche Einrichtung von der Bodenreform ausgenommen werden müsse, wurden von der Landesverwaltung in Schwerin abgewiesen.[6]
Sehenswürdigkeiten
→ Siehe: Liste der Baudenkmale in Daberkow
- Burgwall „Schlossberg“ Daberkow
- Gutshaus Wietzow mit englischem Landschaftspark am Hang des Tollensetales
- Kirche Daberkow aus dem 14. Jahrhundert
- Turmhügel Daberkow, dicht am südlichen Ufer des Dorfteiches, steil geböscht, quadratisch, H 1,5m, Plateau 6 x 6 m. Senken im Osten und Westen deuten eventuell vorhandene Gräben an. Am Plateaurand sind Feldsteinpackungen sichtbar.
Weblinks
Literatur über Daberkow in der Landesbibliographie MV
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Pommersches Urkundenbuch. Bd. 2, 1. Abteilung, PUB Nr. 1060.
- ↑ Pommersches Urkundenbuch. Bd. 2, 2. Abteilung, PUB Nr. 1131.
- ↑ Friedrich Wigger: Geschichte der Familie von Blücher. Band 1, Stillersche Hofbuchhandlung, Schwerin 1870, S. 125, 127f.
- ↑ Friedrich Wigger: Geschichte der Familie von Blücher. Band 1, Stillersche Hofbuchhandlung, Schwerin 1870, S. 118–119.
- ↑ a b Dirk Schleinert: Die Bodenreform in den Altkreisen Demmin und Grimmen. In: Gesellschaft für pommersche Geschichte und Altertumskunde (Hrsg): Baltische Studien. Neue Folge Bd. 89, Ludwig, Kiel 2003, ISBN 3-933598-95-8, S. 181–184.
- ↑ Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstenthums Rügen. 2. Teil, 1. Band, W. Dietze, Anklam 1865, S.50–51 (Google Books).
- ↑ Hubertus Neuschäffer: Vorpommerns Schlösser und Herrenhäuser. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft 1993, ISBN 3-88042-636-8, S. 50