Langenhorn (Nordfriesland)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 54° 40′ N, 8° 55′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Nordfriesland | |
Amt: | Mittleres Nordfriesland | |
Höhe: | 12 m ü. NHN | |
Fläche: | 47,4 km2 | |
Einwohner: | 3378 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 71 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25842 | |
Vorwahl: | 04672 | |
Kfz-Kennzeichen: | NF | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 54 075 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Theodor-Storm-Straße 2 25821 Bredstedt | |
Website: | www.langenhorn.de | |
Bürgermeister: | Horst Petersen (AWG) | |
Lage der Gemeinde Langenhorn im Kreis Nordfriesland | ||
Langenhorn (dänisch: Langhorn, friesisch: Hoorne, niederdeutsch: Langenhoorn) ist eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Sie erstreckt sich als typisches Straßendorf in einer Länge von 6,5 km auf der Grenze zwischen Marsch und Geest. Die Gemeinde ist seit 2005 ein Erholungsort.
Geografie und Verkehr
Langenhorn liegt etwa 20 km südöstlich von Niebüll in einer Wald- und Heidelandschaft und hat einen Bahnhof an der Strecke Hamburg - Westerland. Östlich verläuft die Bundesstraße 5 von Niebüll nach Husum.
Geschichte
Langenhorn wird erstmals 1352 urkundlich erwähnt. Seine Zentralität wird besonders unterstrichen durch die Erteilung des Marktrechtes. Seit 1681 durfte Langenhorn dreimal im Jahr einen Vieh-, Pferde oder Krammarkt abhalten.
Nach der Annexion Schleswig-Holsteins durch Preußen wurde aus dem Gebiet des Kirchspiels Langenhorn, eine Kirchspielslandgemeinde gebildet. Sie umfasste die vier Dorfschaften Loheide, Mönkebüll, Oster-Langenhorn und Wester-Langenhorn.
Am 1. Dezember 1934 wurde die Kirchspielslandgemeinde Langenhorn in die Gemeinde Langenhorn überführt.[2]
2009 kam es zur bisher größten politischen Auseinandersetzung in der jüngeren Geschichte des Dorfes. Es wurde die Bürgerinitiative "Lebenswertes Langenhorn" gegründet mit dem Ziel, die Aufstellung von 8 Windkraftwerken unmittelbar vor West-Langenhorn zu verhindern. Vier Anlagen befinden sich mittlerweile im Bau, um weitere vier hält die Auseinandersetzung an.
Am 16. September 2012 erfolgte die Einweihung des Friedrich-Paulsen-Denkmals mit einer Gedenkveranstaltung in der benachbarten Langenhorner St. Laurentius-Kirche. In diesem Zusammenhang wurde der Marktplatz im Ortsteil West-Langenhorn in Friedrich-Paulsen-Platz umbenannt.
Politik
Gemeindevertretung
- Von den 17 Sitzen in der Gemeindevertretung hatten die Wählergemeinschaft AWG und die CDU seit der Kommunalwahl 2008 je sechs Sitze, die SPD drei und die FDP und der SSW haben je einen Sitz.
- Bei den Kommunalwahlen am 26. Mai 2013 erhielt die AWG 49,4 Prozent und damit neun Sitze. Die CDU kam auf 29,9 Prozent und erhielt fünf Sitze. Auf die SPD entfielen 20,7 Prozent und vier Sitze. Durch ein Überhangmandat waren 18 Mandate zu vergeben. Die Wahlbeteiligung betrug 51,3 Prozent.[3]
Bürgermeister
Für die Wahlperiode 2013–2018 wurde Horst Petersen (AWG) erneut zum Bürgermeister gewählt.
Wappen
Blasonierung: „Gespalten von Gold und Blau, überdeckt mit zwei grindlos miteinander verbundenen Hörnern, von denen das vordere rot, das hintere golden tingiert ist.“[4]
Das Gemeindewappen zeigt als einzige Figur zwei mit den Spitzen nach oben weisende, unten ineinander übergehende und somit figürlich eine Einheit bildende Hörner. Das Wappen nimmt auf diese Weise Bezug auf den Namen der Gemeinde, genauer: auf dessen zweiten Bestandteil, das Horn. Durch die Verbindung der Elemente der Wappenfigur (Hörner) und die daraus sich ergebende Streckung derselben entsteht bei dem Betrachter des Wappens darüber hinaus der Bildeindruck eines langen Hornes, so dass auch der erste Bestandteil des Ortsnamens bildlich repräsentiert ist. Durch die ausschließliche Anknüpfung an den Ortsnamen weist sich das Wappen Langenhorns in erster Linie als „redendes“ oder „sprechendes“ Wappen aus. Vielleicht bezieht sich dieser auf die Form der ältesten, im 13. Jahrhundert zerstörten Deichlinie, wahrscheinlicher wohl auf die langgestreckte Form des Ortes am Geestrand, auf den sich die Bewohner Langenhorns nach Aufgabe des alten Kooges zurückziehen mussten. Die Tingierung des Wappens in den Farben Rot, Blau und Gold (sog. Friesenfarben) macht kenntlich, dass die wappenführende Gemeinde in der Landschaft Nordfriesland gelegen ist.[4]
Wirtschaft
In der Gemeinde ist eine große Zahl von Dienstleistungsbetrieben angesiedelt. Daneben tragen eine vergleichsweise große Zahl von Handwerksbetrieben ihren Beitrag für die wirtschaftliche Entwicklung des Dorfes.
Im Ortsteil Mönkebüll ist ein Produzent von Fenstern und Türen ansässig. Daneben befindet sich ein Projektierungsbüro für Erneuerbare Energien in der Gemeinde.
Bis heute spielt daneben die Landwirtschaft eine wichtige Erwerbsgrundlage. Ein Großteil der Flächen werden ackerbaulich genutzt. Die Firma ATR Landhandel ist im Ort mit einer Warenannahme vertreten.
Zu diesem Bereich hat sich in den letzten Jahren die erneuerbare Energieerzeugung gesellt. In den letzten Jahren wurden im Außenbereich im Langenhorner Alter Koog Windpark- und Bioenergieprojekte realisiert. Gegen den mittlerweile entstandenen Bürgerwindpark im Grenzbereich zur Nachbargemeinde Ockholm hatte sich im Ort eine Bürgerinitiative gebildet. Die Biogasanlage befindet sich an der nördlichen Ausfallstraße in Richtung des Ortsteils Efkebüll.
Langenhorn ist auch für die wohnortnahe Grundversorgung der Bevölkerung zuständig. Hierfür befinden sich im Ortsteil Mönkebüll zwei Verbrauchermärkte der Unternehmen Aldi Nord und EDEKA. Bankdienstleistungen werden in Langenhorn von der Nord-Ostsee Sparkasse und der VR Bank Niebüll angeboten. Beide Institute betreiben jeweils eine Bankfiliale im Ort.
Kirche
Die St.-Laurentius-Kirche wurde um 1240 errichtet. 1684 begann man mit der Erneuerung des Innenraumes. Aus den folgenden Jahren stammen Altar, Taufbecken und Kanzel. 1721/22 wurde der gotische Kern durch einen quadratischen Anbau im Süden erweitert, der Ostteil 1759 verlängert und 1838 neu verblendet. Bei dieser Gelegenheit erhielt die Kirche eine neue, mechanische Kanzeluhr.[5] 1761 stiftete der als Sönke Ingwersen in Langenhorn geborene und in Ostindien zu Vermögen gekommene Seneca Inggersen der Kirche eine Orgel. Kassettendecke, Holzpaneele und das Gestühl vervollständigen die Kirche seit dem Jahr 1898.[6]
Weitere Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Kulturdenkmale in Langenhorn (Nordfriesland) sind die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale aufgeführt.
Persönlichkeiten
- Söncke Ingwersen (1715–1786), als Seneca Inggersen Graf von Geltingen
- Friedrich Paulsen (1846–1908), Pädagoge
- Christian Giencke (1896–1967), deutscher Politiker
- Harald Jacobsen (* 1960), Autor
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 1867 – 1970. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, Kiel 1972, S. 251.
- ↑ Ergebnis Gemeindewahl Langenhorn 2013. auf der Webseite Amt Mittleres Nordfriesland
- ↑ a b Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- ↑ Kirche St. Laurentius – Kanzel.
- ↑ Christian Sönksen: 1980–2005: 25 Jahre Orgelbauverein Langenhorn e.V. / 1985–2005: 20 Jahre Orgelkonzerte und Kirchenmusik in St. Laurentius zu Langenhorn, Festschrift herausgegeben vom Orgelbauverein Langenhorn e.V., Langenhorn 2005, S. 21.