Ouroux-sur-Saône
Ouroux-sur-Saône | ||
---|---|---|
Staat | Frankreich | |
Region | Bourgogne-Franche-Comté | |
Département (Nr.) | Saône-et-Loire (71) | |
Arrondissement | Louhans | |
Kanton | Ouroux-sur-Saône (Hauptort) | |
Gemeindeverband | Terres de Bresse | |
Koordinaten | 46° 43′ N, 4° 57′ O | |
Höhe | 171–197 m | |
Fläche | 22,62 km² | |
Einwohner | 3.134 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 139 Einw./km² | |
Postleitzahl | 71370 | |
INSEE-Code | 71336 | |
Website | https://www.ouroux-sur-saone.fr/ |
Ouroux-sur-Saône ist eine französische Gemeinde mit 3.134 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Ouroux-sur-Saône. Die Einwohner werden Ouriats bzw. Ouriates genannt.[1]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt im äußersten Westen des Arrondissements Louhans in der Landschaft der Bresse, etwa zehn Kilometer südöstlich von Chalon-sur-Saône und 23 Kilometer in westnordwestlicher Richtung von Louhans. Ouroux-sur-Saône ist eine der vier Gemeinden des Arrondissements Louhans die an die Saône grenzen, mit einer östlichen Länge von 4° 55' O wird der westlichste Punkt der Gemeinde und des Arrondissements Louhans erreicht. Im Westen grenzt die Gemeinde an Varennes-le-Grand, im Nordwesten an Épervans und im Norden an Lans, die alle im Arrondissement Chalon-sur-Saône liegen. Die Gemeindegebiete südwestlich des Bourg werden bereits zur Landschaft Vallée de la Saône[2] gerechnet.
Die Siedlungsgebiete befinden sich vorwiegend entlang der Departementsstraßen, Waldflächen finden sich nördlich des Bourg und im Norden des Gemeindegebiets. Die ganze Fläche ist stark von Windschutzhecken durchzogen.
Im östlichsten Gemeindegebiet fließt der Bief du Creux Blanc[3] in Nord-Süd-Richtung und mündet kurz darauf in die Noue. Im Westen des Bourg befinden sich etwa vier Étangs, die vor allem dem Fischereisport und anderen Wasservergnügen dienen.
Von Nordwesten nach Südosten durchzieht die Departementsstraße D978 das Gemeindegebiet, sie verbindet Épervans im Norden mit Saint-Germain-du-Plain im Süden, sie wird hier Route de Louhans genannt. Kurz vor der südöstlichen Gemeindegrenze, zweigt von ihr die Departementsstraße D933 nach Süden ab, sie heißt hier Route de Cuisery.
In der Gemeinde befinden sich folgende Weiler und Fluren: Ansesia, Bas-d’Ouroux, en Bavent, Bécaille, Boissin, Botey, Bourg-Neuf, le Brouillat, Champ-de-Lay, la Chapelle, la Charme, la Chaunée, Colombey, Curtil-Brenot, en Foussot, Grancière, les Justices, la Lochère, le Mont, Moroges, le Moulin-à-Vapeur, le Moulin-à-Vent, Ouroux-Saint-Christophe, Pavembois, le Piochy, le Pont-Sarrasin, le Port, le Pulimot, le Rouilly, les Ruettes-Ricquain, Velard, la Verne, la Vernotte.[4]
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Klima in Ouroux-sur-Sâone ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die Klassifikation des Klimas nach Köppen und Geiger ist Cfb ((Gemäßigtes) Ozeanklima). Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 12,0 °C. Der wärmste Monat ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 21,2 °C, der kälteste der Januar mit 3,3 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 1055 mm, dabei ist der November mit 113 mm der niederschlagsreichste, während März als trockenster Monat 73 mm aufweist. Über das ganze Jahr werden etwa 2700 Sonnenstunden gezählt.
Ouroux-sur-Sâone | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Ouroux-sur-Sâone
Quelle: climate-data.org Daten 1991 – 2021
|
Toponymie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ouroux wird erstmals erwähnt im Jahr 1004 in den Büchern des Klosters Saint-Marcel, wo es als Oratorium (Bethaus) erscheint. Es muss also bereits damals ein kirchliches Gebäude bestanden haben. Die eigentliche Kirche war im Gebiet von Saint-Christophe-en-Bresse, die auch den Gläubigen von Ouroux und dem Weiler Colombey als Gotteshaus diente. Der Ort wird in verschiedenen Formen genannt: Oreor (1075), Orous (1290), Orroul (1464), Ouroux outre la riviere de Sone (1503). Seit 1880 besteht der heutige Name Ouroux-sur-Saône.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine vorgeschichtliche Siedlung wurde etwa 200 Meter flussabwärts vom heutigen Campingplatz gefunden. Durch das Gemeindegebiet führte die Römerstraße, die Chalon-sur-Saône mit Louhans verband, die heutige Départementsstraße D978. Im Weiler Velard zweigte eine weitere Römerstraße nach Süden ab, sie führte nach Thorey und Ormes, wo sich Fähren befanden. Die beiden Saôneufer waren bis 1910 nur mit Fähren verbunden.
Noël Jeannin war der Architekt der ersten Brücke, die Ouroux-sur-Saône mit Mornay verband. Die Brücke wurde 1944 durch die Deutschen zerstört.
Der Ort zählte drei Kapellen, wovon eine später zur Pfarrkirche wurde. Das Joch unter dem Turm stammt vom 12. oder 13. Jahrhundert, der Chor aus dem 16. Jahrhundert, der Turm selbst wurde 1883 erbaut[5].
Der Weiler le Port entstand am Ende des 17. Jahrhunderts. Es sind noch langgezogene Gebäude erhalten, die als Holzlager und ein hohes Gebäude, das als Kornlager dienten. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zählte die Gemeinde zwei Waschhäuser und eine Windmühle. 1911 waren in der Gemeinde zwei Dampfmühlen und eine Ziegelei auf einer Anhöhe, die um die letzte Jahrhundertwende abgerissen wurde. Im Ostteil des Bourg besteht eine ehemalige Tabaktrocknerei.
Die Pfarrkirche gehörte zur Baronie von Saint-Germain-du-Plain. Velard war im Besitz des Priors des Klosters Saint-Marcel und Colombey des Bischofs von Chalon-sur-Saône.
Heraldik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde benutzt auf ihrer Homepage ein Wappen, das nicht den heraldischen Vorschriften entspricht. Eigentlich handelt es sich um ein Logo in Wappenform.
1973 wurden umfangreiche Funde aus der Bronzezeit gemacht, darunter auch Reste eines Rades, insbesondere der Nabe und zwei Speichen. Dieses 57 Zentimeter lange Fundstück bildet den Kern des sogenannten Wappens[6]. Dabei wurde die gefundene Nabe phantasievoll ergänzt und rollt nun als Rad über die Wellen der Saône. Die Blasonierung lautet deshalb wie folgt: Auf Gold das Rad von Ouroux in Schwarz, darunter in Blau ein Fluss.[7]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ouroux-sur-Saône: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1793 | 1.876 | |||
1800 | 1.921 | |||
1806 | 1.989 | |||
1821 | 2.101 | |||
1831 | 2.195 | |||
1836 | 2.140 | |||
1841 | 2.095 | |||
1846 | 2.028 | |||
1851 | 2.082 | |||
1856 | 2.053 | |||
1861 | 2.012 | |||
1866 | 2.025 | |||
1872 | 1.954 | |||
1876 | 1.956 | |||
1881 | 1.981 | |||
1886 | 1.965 | |||
1891 | 1.948 | |||
1896 | 1.868 | |||
1901 | 1.746 | |||
1906 | 1.697 | |||
1911 | 1.653 | |||
1921 | 1.533 | |||
1926 | 1.548 | |||
1931 | 1.586 | |||
1936 | 1.531 | |||
1946 | 1.565 | |||
1954 | 1.604 | |||
1962 | 1.697 | |||
1968 | 1.842 | |||
1975 | 1.815 | |||
1982 | 2.099 | |||
1990 | 2.294 | |||
1999 | 2.504 | |||
2009 | 2.962 | |||
2014 | 3.060 | |||
2020 | 3.102 | |||
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[8] ab 2009 INSEE[9] Anmerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Höchste Einwohnerzahl 2020 mit 3102, tiefste Einwohnerzahl 1936 mit 1531 (49,4 % vom Maximum) |
Bevölkerungsstruktur | Anzahl Einwohner | männlich | weiblich | davon Ausländer | Anteil % |
---|---|---|---|---|---|
3134 | 1554 | 1580 | 18 | 0,6 |
Die Bevölkerungsstruktur zwischen Männern und Frauen ist ziemlich ausgeglichen, wobei 50 % der Bevölkerung jünger als 45 Jahre sind. Die Gruppe der unter 15-Jährigen macht 17,5 % der Bevölkerung aus. Demgegenüber sind 28 % der Einwohner älter als 60 Jahre und damit im Rentenalter. Diese Struktur dürfte auf die Tatsache zurückzuführen sein, dass seit 1999 dank einer regen Bautätigkeit die Wohneinheiten um 43 % zugenommen haben. Dadurch dürfte ein verstärkter Zuzug von jungen Familien mit Kindern erfolgt sein.
Wohnstruktur | Anzahl Wohneinheiten | davon Häuser | Wohnungen | sonstige |
---|---|---|---|---|
1505 | 1365 | 132 | 8 | |
davon Hauptwohnsitz | 1377 | |||
Zweit- oder Ferienwohnsitz | 31 | |||
vakant | 96 |
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unternehmen, Betriebe, Ladengeschäfte und Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gemeinde befinden sich nebst der Mairie und Kirche folgende Unternehmen nach Branchen:
Branche | Anzahl Betriebe |
---|---|
Industrie und verarbeitendes Gewerbe | 21 |
Baugewerbe | 30 |
Groß- und Einzelhandel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie | 59 |
Information und Kommunikation | 1 |
Finanz- und Versicherungsdienstleistungen | 2 |
Grundstücks- und Wohnungswesen | 4 |
Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen | 28 |
Öffentliche Verwaltung, Unterricht, Gesundheits- und Sozialwesen | 31 |
Sonstige Dienstleistungen | 24 |
Land- und Forstwirtschaftsbetriebe[12] | 16 |
In der Gemeinde befinden sich alle Unternehmen und Ladengeschäfte, die in einer Kleinstadt notwendig sind. Sowohl im sportlichen, medizinischen, gastronomischen und öffentlichen Bereich sind mehr oder weniger alle gängigen Einrichtungen zu finden. Die Stadt bietet allerdings im touristischen Bereich keine großen Möglichkeiten, lediglich vier Restaurants[13].
Geschützte Produkte in der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als AOC-Produkte sind in Ouroux-sur-Saône Volaille de Bresse[14] und Dinde de Bresse[15] zugelassen.
Bildungseinrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gemeinde bestehen folgende Bildungseinrichtungen[16]:
- eine École maternelle, die von 118 Schülern besucht wird,
- eine École primaire (École maternelle und École élémentaire), die von 193 Schülern besucht wird,
und beide der Académie de Dijon[17] unterstehen. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A[18].
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kirche Mariä Himmelfahrt, im romanischen und gotischen Stil an der Stelle einer seit dem 6. Jahrhundert nachgewiesenen Kapelle
- mehrere Bauernhöfe und Ackerbürgerhäuser aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
- Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
- Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ouroux-sur-Saône. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 27. November 2023 (französisch).
- Ouroux.sur-Saône. Présentation de la commune. © Ecomusée de la Bresse Bourguignonne, Autorin: Prost Gaëlle, 21. September 2020, abgerufen am 5. Dezember 2023 (französisch).
- Ouroux-sur-Saône. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 27. November 2023 (französisch).
- Ouroux-sur-Saône. in Patrimoine en Bourgogne-Franche-Comté. Direction Culture, Sport et Jeunesse, abgerufen am 27. November 2023 (französisch).
- Webpräsenz der Gemeinde. Ouroux-sur-Saône. Mairie d'Ouroux-sur-Saône, abgerufen am 27. November 2023 (französisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ourou-sur-Saône. In: habitants.fr. Abgerufen am 2. Januar 2024 (französisch).
- ↑ Les communes de la Vallée de la Saône. In: Atlas des paysages de Saône-et-Loire. Préfet de Saône-et-Loire, abgerufen am 10. Januar 2024 (französisch).
- ↑ Bief du Creux Blanc, Länge 7.13 km, Zufluss zu La Noue, Quelle bei 46° 46′ 12,5″ N, 4° 58′ 59,7″ O in Saint-Christophe-en-Bresse, Mündung bei 46° 42′ 51,5″ N, 4° 58′ 47,3″ O in Saint-Germain-du-Plain, Bief du Creux Blanc auf sandre.eaufrance.fr
- ↑ Dictionnaire topographique de Saône-et-Loire. In: Dicotopo.cths.fr. Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 7. Mai 2024 (französisch).
- ↑ Ouroux-sur-Saône. Ancienne Église. Fondation La Sauvegarde de l’Art Français, abgerufen am 17. Januar 2024 (französisch, Kurzbeschrieb der Kirche von Ouroux-sur-Saône).
- ↑ L. Bonnamour: Trouvailles de la fin de l'âge du Bronze dans la Saône, sur le site d'Ouroux-Marnay (Saône-et-Loire). In: Bulletin de la Société Préhistorique Française, tome 71. Abgerufen am 16. Dezember 2023 (französisch, Eine fotografische Darstellung des Rades von Ouroux findet sich auf Seite 190 der Publikation.).
- ↑ Armorial des communes. Ouroux-sur-Saône. In: Archives départementales de Saône-et-Loire. Abgerufen am 16. Dezember 2023 (französisch, Originalblasonierung: D'or à la roue d'Ouroux de sable et en dessous, rivière d'azur.).
- ↑ Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. cassini.ehess.fr, abgerufen am 31. März 2024 (französisch).
- ↑ Dossier complet, Commune d’Ouroux-sur-Saône (71336). Insee.fr, abgerufen am 31. März 2024 (französisch).
- ↑ Dossier complet, Commune d’Ouroux-sur-Saône (71336). Stand 31. Dezember 2020. Insee.fr, abgerufen am 3. Juli 2024 (französisch).
- ↑ Dossier complet, Commune d’ Ouroux-sur-Saône (71336). Stand 31. Dezember 2020. Insee.fr, abgerufen am 3. Juli 2024 (französisch).
- ↑ Nombre d’exploitations agricoles 2020. In: www.observatoire-des-territoires.gouv.fr. Abgerufen am 3. Juli 2024 (französisch).
- ↑ OUROUX-SUR-SAÔNE - Le cadre de vie des Territoires. In: eterritoires.fr. Abgerufen am 3. Juli 2024 (französisch).
- ↑ Poulet de Bresse. auf INAO, L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 23. Mai 2024 (französisch).
- ↑ Dinde de Bresse. auf INAO, L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 23. Mai 2024 (französisch).
- ↑ Annuaire de l'éducation. In: education.gouv.fr. Ministère de l'éducation nationale et de la Jeunesse, abgerufen am 12. Juli 2024 (französisch).
- ↑ Homepage der Académie de Dijon. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
- ↑ Ferien- und Feiertagsplan der Zone A. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).