Saint-Christophe-en-Bresse

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Saint-Christophe-en-Bresse
Saint-Christophe-en-Bresse (Frankreich)
Saint-Christophe-en-Bresse (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Saône-et-Loire (71)
Arrondissement Louhans
Kanton Ouroux-sur-Saône
Gemeindeverband Terres de Bresse
Koordinaten 46° 45′ N, 4° 59′ OKoordinaten: 46° 45′ N, 4° 59′ O
Höhe 178–215 m
Fläche 20,39 km²
Einwohner 1.038 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 51 Einw./km²
Postleitzahl 71370
INSEE-Code

Rathaus (Mairie) von Saint-Christophe-en-Bresse

Saint-Christophe-en-Bresse ist eine französische Gemeinde mit 1.038 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Ouroux-sur-Saône (bis 2015 zum aufgelösten Kanton Saint-Germain-du-Plain).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage der Gemeinde im Arrondissement Louhans
Karte der Gemeinde Saint-Christophe-en-Bresse - INSEE-Code 71398AllériotMontcoyGuerfandL’Abergement-Sainte-ColombeLessard-en-BresseTronchySaint-Étienne-en-BresseSaint-Germain-du-PlainOuroux-sur-SaôneLans (Saône-et-Loire)Oslon
Karte der Gemeinde Saint-Christophe-en-Bresse - INSEE-Code 71398

Saint-Christophe-en-Bresse liegt in der Landschaft Bresse, etwa zehn Kilometer ostsüdöstlich von Chalon-sur-Saône und rund 27 Kilometer nordwestlich von Louhans.

Die Gemeinde besteht aus einem nordwestlichen und einem südöstlichen Ortsteil, die durch eine Enge von rund 200 Metern beim Weiler Petit-Servigny verbunden sind. Im Nordosten liegt die Gemeinde L’Abergement-Sainte-Colombe, die Bourgs liegen nur etwa 500 Meter auseinander. Die Gemeinde weist verschiedene, verstreute Weiler auf und ist startk zersiedelt. Die Fläche weist vor allem Ackerbau auf, lediglich im Norden sind einige größere, zusammenhängende Waldflächen zu finden.

Im südöstlichen Gemeindeteil durchfließt der Bief du Moulin de Serville[1] den Gemeindeteil, westlich davon entwässert der Bief du Moulin de Foichot. Das nordwestliche Gemeindegebiet wird durch den Bief du Creux Blanc[2] entwässert. Diese Biefs, die der Bewirtschaftung der Étangs dienen, vereinigen sich zur Noue[3], die in Baudrières in die Tenarre mündet.

An Straßenverbindungen besteht eigentlich nur die Departementsstraße 678, die nördlich des Bourg von Oslon nach L’Abergement-Sainte-Colombe führt und als Route d'Oslon bezeichnet wird.

In der Gemeinde befinden sich folgende Weiler und Fluren: l'Abbaye des Barres, le Brouillat, le Carré-Maudit, Châtenoy, le Chêne-Rond, Grand-Cortot, le Grand-Servigny, les Jaloux, Molinot, Moulin-de-l’Abbaye, les Mourillons, le Parterre, le Petit-Cortot, Petit-Servigny, Poiseul, la Queue-de-l’Etang, Serville, la Thibaudière[4].

Toponymie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wird erstmals 1082 in den Büchern des Klosters Saint-Marcel erwähnt als Sanctus Christoforus. Es muss also bereits damals eine Kirche bestanden haben, die dem Heiligen Christophorus[5] geweiht war. Der Ort behielt den Namen mit wechselnden Schreibweisen, bis 1793.

Als Folge der Revolution und der damit verbundenen Säkularisierung erfolgte eine Umbenennung in Hercule[6], im Jahr X (1801) erfolgte bereits die Rückbenennung in Saint-Christophe, 1836 kam dann auch noch der Zusatz en-Bresse dazu. Übrigens wird bereits 1235 die Pfarrei erwähnt mit Parrochia Sancti Christophori, alias Sancti Christophori in Brissia.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits im 10. Jahrhundert wurde in Petit-Servigny eine Kirche erbaut, die 1780 abgerissen wurde. Sie diente auch den Gläubigen von Ouroux-sur-Saône als Kirche. Möglicherweise bezieht sich erste Erwähnung des Ortes auf diese Kirche. Im 11. Jahrhundert wurde durch das Kloster Saint-Marcel ein Priorat errichtet und eine Prioratskirche erbaut, die im 12. Jahrhundert zur Pfarrkirche wurde.

Die Besonderheit der Kirche von Saint-Christophe-en-Bresse ist die Tatsache, dass mitten in der Bresse, wo der Lehmziegel vorherrscht, eine romanische Steinkirche besteht. Im 16. Jahrhundert wurde durch eine Feuersbrunst das Kirchenschiff stark beschädigt. Es wurde teilweise wieder aufgebaut, wie auch der achteckige Turm im 19. Jahrhundert. Das Transept und die abgestufte Apsis sind deshalb die authentisch romanischen Bauteile des Gebäudes. Im Inneren finden sich geschnitzte Kapitelle und eine Pietà. Das ganze Gebäude ist von einer schlichten, schönen Eleganz[7][8].

Im 13. Jahrhundert wurde eine Abtei gegründet, die der Zisterzienserinnenabtei Molaise angegliedert war - es schien sich zwar eher um eine Zisterzienserscheune gehandelt zu haben, wurde Ende des 16. Jahrhunderts abgerissen, aber bis heute blieb der Name Abbaye des Barres erhalten.

In Serville wurde im 13. Jahrhundert ein Schloss erbaut, das 1790 abgerissen wurde. Es bestand aus Fischgräten-Fachwerk und war auf einer Seite von einem Turm flankiert. Im 17. Jahrhundert erscheintt die Familie Prisque als Herren von Serville, die Linie schmückt sich fortan als Herren von Tour-Serville. Im 18. Jahrhundert geht die Herrschaft an die de Truchis über.

1832 fusionieren Saint-Christophe-en-Bresse und L’Abergement-Sainte-Colombe, 1836 jedoch wird die Fusion rückgängig gemacht. 1838 zählt die Gemeinde vier Mühlen. In der Knabenschule war auch die Mairie untergebracht, später wurden beide ins alte Pfarrhaus verlegt. 1901 wurde in Grand Servigny ein Waschhaus erstellt, 1904 sogar überdacht und 1945 abgerissen.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saint-Christophe-en-Bresse: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
  
992
1800
  
1.040
1806
  
1.078
1821
  
1.214
1831
  
1.235
1836
  
953
1841
  
963
1846
  
934
1851
  
981
1856
  
1.029
1861
  
1.003
1866
  
1.029
1872
  
1.028
1876
  
1.003
1881
  
1.001
1886
  
1.022
1891
  
991
1896
  
952
1901
  
917
1906
  
926
1911
  
891
1921
  
786
1926
  
749
1931
  
708
1936
  
675
1946
  
631
1954
  
622
1962
  
616
1968
  
588
1975
  
569
1982
  
712
1990
  
797
1999
  
811
2006
  
910
2009
  
958
2014
  
1.093
2020
  
1.040
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[9] ab 2009 INSEE[10]
Ammerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • 1832 wurde die Gemeinde mit L’Abergement-Sainte-Colombe zusammengelegt. 1836 wurde diese wieder verselbständigt, allerdings mit neuen Grenzen, was zum Bevölkerungsrückgang führte • Höchste Einwohnerzahl 1831 mit 1235, tiefste Einwohnerzahl 1975 mit 569 (46,1 % vom Maximum)

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche Saint-Christophe

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Saint-Christophe-en-Bresse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Saint-Christophe-en-Bresse. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 3. Dezember 2023 (französisch).
  • Saint-Christophe-en-Bresse. Présentation de la commune. © Ecomusée de la Bresse Bourguignonne, Autorin: Prost Gaëlle, 21. September 2020, abgerufen am 5. Dezember 2023 (französisch).
  • Saint-Christophe-en-Bresse. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 3. Dezember 2023 (französisch).
  • Saint-Christophe-en-Bresse. in Patrimoine en Bourgogne-Franche-Comté. Direction Culture, Sport et Jeunesse, abgerufen am 3. Dezember 2023 (französisch).
  • Webpräsenz der Gemeinde. Saint-Christophe-en-Bresse. Mairie de Saint-Christophe-en-Bresse, abgerufen am 3. Dezember 2023 (französisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bief du Moulin de Serville, Länge 9,6 km, Zufluss zu La Noue, Quelle bei 46° 46′ 8,3″ N, 5° 2′ 39″ O in L’Abergement-Sainte-Colombe, Mündung bei 46° 43′ 17,8″ N, 4° 59′ 19″ O, Bief du Moulin de Serville auf sandre.eaufrance.fr
  2. Bief du Creux Blanc, Länge 7.13 km, Zufluss zu La Noue, Quelle bei 46° 46′ 12,5″ N, 4° 58′ 59,7″ O in Saint-Christophe-en-Bresse, Mündung bei 46° 42′ 51,5″ N, 4° 58′ 47,3″ O in Saint-Germain-du-Plain, Bief du Creux Blanc auf sandre.eaufrance.fr
  3. La Noue, Länge 17.33 km, Zufluss zu la Tenarre, Quelle bei 46° 46′ 14,5″ N, 5° 2′ 34,4″ O in L’Abergement-Sainte-Colombe, Mündung bei 46° 39′ 15,5″ N, 4° 57′ 42,1″ O in Baudrières, La Noue auf sandre.eaufrance.fr
  4. Dictionnaire topographique de Saône-et-Loire. In: dicotopo.cths.fr. Comité des Traaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 2. Januar 2024.
  5. Christophorus. In: Ökumenisches Heiligenlexikon. Abgerufen am 16. Januar 2024.
  6. Les Noms révolutionnaires des Communes de France. Société de l’Histoire de la Révolution Française, S. 56, abgerufen am 26. Januar 2024 (französisch).
  7. Pierre Boucaud: Saint-Christophe-en-Bresse. Patrimoine médiéval de Bourgogne: architecture, sculpture, peinture. In: Bourgogne médiévale. Abgerufen am 16. Januar 2024 (französisch).
  8. Saint-Christophe-en-Bresse. Église Saint-Christophe. In: Fondation la Sauvegarde le l’Art Français. Abgerufen am 16. Januar 2024 (französisch).
  9. Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. cassini.ehess.fr, abgerufen am 31. März 2024 (französisch).
  10. Dossier complet, Commune de Saint-Christophe-en-Bresse (71398). Insee.fr, abgerufen am 31. März 2024 (französisch).
  11. Le site sur l'Art Roman en Bourgogne. Abgerufen am 6. Dezember 2023 (französisch).