Jens Weißflog
Jens Weißflog | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Jens Weißflog in seinem Hotel in Oberwiesenthal im Januar 2016 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nation | DDR Deutschland | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtstag | 21. Juli 1964 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtsort | Steinheidel-Erlabrunn, DDR | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Karriere | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Verein | SC Traktor Oberwiesenthal Oberwiesenthaler SV 1990 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Trainer | Joachim Winterlich | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Pers. Bestweite | 201 m (Bad Mitterndorf 1996)[1] | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Status | zurückgetreten | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Karriereende | 15. Juni 1996 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Debüt im Weltcup | 30. Dezember 1980 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Weltcupsiege (Einzel) | 33 (Details) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Weltcupsiege (Team) | Details) | 1 (|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gesamtweltcup | 1983/84) | 1. (|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Skiflug-Weltcup | 8. (1995/96) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sprung-Weltcup | 4. (1995/96) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Vierschanzentournee | 1983/84, 1984/85, 1990/91, 1995/96) | 1. (|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Jens Weißflog (* 21. Juli 1964 in Steinheidel-Erlabrunn, Sachsen) ist ein ehemaliger deutscher Skispringer. Er zählt zu den vier Athleten (neben ihm Espen Bredesen, Thomas Morgenstern und Matti Nykänen), welche die wichtigsten vier Wettbewerbe im Skisprung-Sport (Olympia, Weltmeisterschaften, Gesamtweltcup und Vierschanzentournee) gewonnen haben. Weißflog ist der einzige Athlet, der sowohl im Parallel-Stil als auch im V-Stil eine Einzelmedaille bei Olympischen Spielen erringen konnte (siehe Skisprungtechnik).
Werdegang
Jens Weißflog wuchs in Pöhla auf und lebt seit dem Besuch der Kinder- und Jugendsportschule in Oberwiesenthal, wo er dem SC Traktor angehörte. Bereits als 19-Jähriger gewann der – wegen seiner schmächtigen Statur und seines geringen Körpergewichts oft „Floh vom Fichtelberg“ genannte – Skispringer erstmals die Vierschanzentournee zum Jahreswechsel 1983/84. In dieser Saison wurde er Olympiasieger auf der Normalschanze in Sarajevo und gewann den Gesamtweltcup. In den folgenden Jahren dominierte Weißflog zusammen mit dem überragenden Finnen Matti Nykänen die Skisprung-Welt: 1985 und 1989 holte er WM-Gold (insgesamt neun weitere Podiumsplatzierungen), 1984, 1985, 1991 und 1996 gewann er die Vierschanzentournee. 1991 erhielt er die Holmenkollen-Medaille.
Die Einzigartigkeit seines Erfolges liegt darin, dass Jens Weißflog sein Niveau über zwölf Jahre behaupten konnte. Weder der Systemwechsel von der DDR in die Bundesrepublik 1990 noch die Umstellung der Skisprungtechnik vom Parallel- auf den V-Stil um 1993 konnten Weißflog längerfristig zurückwerfen. 1994 gewann er – zehn Jahre nach seinem ersten olympischen Triumph – bei den Olympischen Winterspielen in Lillehammer zwei Goldmedaillen auf der Großschanze und mit der Mannschaft.
Im Jahre 1996 krönte er seine Karriere mit dem vierten Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee, danach trat er vom Leistungssport zurück. Im Juni 1996 fand auf der Fichtelbergschanze in Oberwiesenthal eine Abschiedsgala von Jens Weißflog statt, bei der er noch einmal zu einem Mattenspringen antrat und sich als Zweitplatzierter mit Schanzenrekord (102 Meter) hinter Janne Ahonen verabschiedete.[2]
Weißflog ist der erfolgreichste deutsche Skispringer, international konnten nur die Finnen Matti Nykänen und Janne Ahonen sowie der Pole Adam Małysz und der Österreicher Gregor Schlierenzauer mehr Weltcup-Siege erringen. Weißflog gewann drei olympische Goldmedaillen. Des Weiteren ist er viermaliger Sieger der Vierschanzentournee, nur Janne Ahonen hat es auf fünf Siege gebracht.
Nach seinen Olympiasiegen in Lillehammer wurde er am 27. Februar 1994 zum Ehrenbürger von Oberwiesenthal ernannt.[3] Im Jahre 2003 wurde der am 30. November 2000 in der Volkssternwarte Drebach (Erzgebirge) entdeckte Planetoid 2000 WX158 nach Jens Weißflog benannt. Er trägt jetzt die offizielle Bezeichnung (22168) Weissflog und bewegt sich zwischen den Planeten Mars und Jupiter um die Sonne.[4]
Sportliche Erfolge
Olympische Winterspiele
- 1984 in Sarajevo: 1 × Gold (Normalschanze), 1 × Silber (Großschanze)
- 1994 in Lillehammer: 2 × Gold (Großschanze, Großschanze Mannschaft)
Weltmeisterschaften
- 2 × Gold (1985, 1989)
- 4 × Silber (1984, 1985, 1989, 1995)
- 5 × Bronze (1989, 1990, 2 × 1991, 1995)
Deutsche Meisterschaften
- 5 × Gold (1991, 2 × 1993, 1994, 1995)
- 1 × Silber (1991)
- 5 × DDR-Meister[5]
Weltcupsiege im Einzel
Nr. | Datum | Ort | Typ |
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1. | 6. Januar 1983 | Bischofshofen | Großschanze |
2. | 1. Januar 1984 | Garmisch-Partenkirchen | Großschanze |
3. | 4. Januar 1984 | Innsbruck | Großschanze |
4. | 6. Januar 1984 | Bischofshofen | Großschanze |
5. | 11. Januar 1984 | Cortina d’Ampezzo | Normalschanze |
6. | 15. Januar 1984 | Vorlage:CZS | Großschanze |
7. | 12. Februar 1984 | Sarajevo | Normalschanze |
8. | 27. März 1984 | Planica | Flugschanze |
9. | 1. Januar 1985 | Garmisch-Partenkirchen | Großschanze |
10. | 17. Februar 1985 | Engelberg | Großschanze |
11. | 6. Dezember 1986 | Thunder Bay | Normalschanze |
12. | 24. Januar 1988 | Engelberg | Großschanze |
13. | 22. Januar 1989 | Oberhof | Großschanze |
14. | 5. März 1989 | Oslo | Großschanze |
15. | 8. März 1989 | Örnsköldsvik | Normalschanze |
16. | 27. März 1989 | Planica | Flugschanze |
17. | 27. März 1989 | Planica | Großschanze |
18. | 17. Dezember 1989 | Sapporo | Großschanze |
19. | 1. Januar 1990 | Garmisch-Partenkirchen | Großschanze |
20. | 17. Januar 1990 | Zakopane | Großschanze |
21. | 30. Dezember 1990 | Oberstdorf | Großschanze |
22. | 1. Januar 1991 | Garmisch-Partenkirchen | Großschanze |
23. | 12. Dezember 1993 | Planica | Großschanze |
24. | 14. Dezember 1993 | Predazzo | Großschanze |
25. | 30. Dezember 1993 | Oberstdorf | Großschanze |
26. | 22. Januar 1994 | Sapporo | Normalschanze |
27. | 23. Januar 1994 | Sapporo | Großschanze |
28. | 5. März 1994 | Lahti | Großschanze |
29. | 27. März 1994 | Thunder Bay | Normalschanze |
30. | 29. Januar 1995 | Lahti | Großschanze |
31. | 6. Januar 1996 | Bischofshofen | Großschanze |
32. | 20. Januar 1996 | Sapporo | Normalschanze |
33. | 17. Februar 1996 | Iron Mountain | Großschanze |
Weltcupsiege im Team
Nr. | Datum | Ort | Typ |
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1. | 25. März 1994 | Thunder Bay | Großschanze |
Weltcup-Platzierungen
Saison | Platz | Punkte |
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1982/83 | 16. | 80 |
1983/84 | 1. | 230 |
1984/85 | 4. | 151 |
1985/86 | 16. | 77 |
1986/87 | 11. | 103 |
1987/88 | 6. | 111 |
1988/89 | 2. | 192 |
1989/90 | 6. | 200 |
1990/91 | 8. | 141 |
1991/92 | 37. | 16 |
1992/93 | 11. | 61 |
1993/94 | 2. | 1110 |
1994/95 | 6. | 683 |
1995/96 | 4. | 1028 |
Privatleben und politische Tätigkeit
Weißflog ist heute Hotelier in seiner Heimatstadt Oberwiesenthal und war bis 2012 als Skisprung-Experte beim ZDF tätig. Er war 17 Jahre verheiratet und hat aus dieser Ehe, neben seiner Tochter aus einer früheren Beziehung, zwei Söhne. Im Juli 2005 trennte sich das Paar einvernehmlich.[6] Im Oktober 2010 wurden Weißflog und seine jetzige Lebensgefährtin Eltern einer Tochter.[7]
Zur Volkskammerwahl 1986 wurde Weißflog von der FDJ als Nachfolgekandidat der Volkskammer der DDR nominiert.[8][9]
Bei der Stadtratswahl am 7. Juni 2009 erlangte Weißflog für die Oberwiesenthaler CDU ein Mandat.[10]
Auszeichnungen
- Vaterländischer Verdienstorden in Gold der DDR, 1984 und 1986
- Silbernes Lorbeerblatt 1994
- Bundesverdienstkreuz am Bande 1996
Literatur
- Klaus Gallinat, Olaf W. Reimann: Weißflog, Jens. In: Wer war wer in der DDR? 5. AusgabeBand 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Weblinks
- Jens Weißflog in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch)
- Jens Weißflog in der Datenbank von Sports-Reference (englisch; archiviert vom Original)
- Jens Weißflog Appartmenthotel & Restaurant
- Jens-Weißflog-Kolumne bei skispringen.com
Einzelnachweise
- ↑ Rekordy życiowe skoczków narciarskich. skokinarciarskie.pl, 3. Februar 2013, abgerufen am 3. Februar 2013 (polnisch).
- ↑ "Ergebnisse", Sport-Bild vom 19. Juni 1996, S.70
- ↑ Ehrenbürger der Stadt Kurort Oberwiesenthal
- ↑ JPL Small-Body Database Browser: 22168 Weissflog (2000 WX158). Jet Propulsion Laboratory, 2. Oktober 2003, abgerufen am 14. Juli 2012.
- ↑ http://www.skispringen.com/archiv/portraits/portraits/weissflog01.htm
- ↑ Fan Lexikon: Jens Weissflog trennt sich von Ehefrau, abgerufen am 29. Juli 2009
- ↑ SKIJUMPING.de: Jens Weißflog erneut Vater, abgerufen am 12. Oktober 2010
- ↑ Die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik: 9. Wahlperiode. 1987, ISBN 3-329-00119-4.
- ↑ Es konnte bisher nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass Weißflog zu irgendeinem Zeitpunkt als Abgeordneter nachrückte.
- ↑ Freie Presse, Lokalausgabe Annaberg vom 9. Juni 2009: Skisprung-Legende schafft Sprung in die Politik
Personendaten | |
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NAME | Weißflog, Jens |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Skispringer |
GEBURTSDATUM | 21. Juli 1964 |
GEBURTSORT | Steinheidel-Erlabrunn, Deutsche Demokratische Republik |
- Skispringer (Deutschland)
- Skispringer (DDR)
- Olympiateilnehmer (DDR)
- Olympiateilnehmer (Deutschland)
- Skisprung-Gesamtweltcupsieger
- Olympiasieger (Skispringen)
- Weltmeister (Skispringen)
- Deutscher Meister (Skispringen)
- Träger des Vaterländischen Verdienstordens in Gold
- Träger des Silbernen Lorbeerblattes
- Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
- Person (Schwarzenberg)
- Ehrenbürger von Oberwiesenthal
- DDR-Meister (Skispringen)
- Sieger der Vierschanzentournee
- Kommunalpolitiker (Erzgebirgskreis)
- Teilnehmer der Olympischen Winterspiele 1984
- Teilnehmer der Olympischen Winterspiele 1988
- Teilnehmer der Olympischen Winterspiele 1992
- Teilnehmer der Olympischen Winterspiele 1994
- Sportler (Oberwiesenthal)
- DDR-Bürger
- Deutscher
- Geboren 1964
- Mann