Jimmy Hartwig

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Jimmy Hartwig
Jimmy Hartwig
Personalia
Voller Name William Georg Hartwig
Geburtstag 5. Oktober 1954
Geburtsort Offenbach am MainDeutschland
Größe 186 cm
Position Abwehr, Mittelfeld

William Georg „Jimmy“ Hartwig (* 5. Oktober 1954 in Offenbach am Main) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, -trainer und Theaterschauspieler.

Privatleben

Der Sohn eines afroamerikanischen GIs und einer deutschen Mutter ist gelernter Metallbauschlosser.[1]

Seine aktive Fußballerkarriere dauerte bis 1988. Seitdem engagiert sich Jimmy Hartwig in diversen Projekten für die Fußballnachwuchsförderung. Außerdem moderierte er Fußball-TV-Shows (u. a. die erste Call-In-Show des dt. Fernsehens Mittendrin beim Deutschen Sportfernsehen Ende der 1990er-Jahre) und stand in Weimar, Wolfsburg, Leipzig und demnächst in Luxemburg auf der Theaterbühne.

1989 erkrankte er an Krebs und benötigte einige Jahre, um erfolgreich dagegen anzukämpfen. Seitdem wirbt Hartwig für Krebs-Vorsorgeuntersuchungen.

Jimmy Hartwig ist der Vater des Schauspielers und Moderators Daniel Hartwig sowie von zwei Töchtern. Er lebt heute mit seiner Familie in München.

Fußballkarriere

Jimmy Hartwig 1990 als Trainer von Chemie Böhlen, rechts sein Assistenztrainer Achim Steffens

Er begann seine Karriere 1972 auf dem Bieberer Berg bei Kickers Offenbach. 1973 wurde er an den VfL Osnabrück ausgeliehen.[2] 1974 wechselte er zum TSV 1860 München, mit dem er 1977 in die Bundesliga aufstieg. Von 1978 bis 1984 spielte er beim Hamburger SV, mit dem er dreimal Deutscher Meister wurde sowie den Europapokal der Landesmeister gewann. In dieser Mannschaft war er im defensiven Mittelfeld eingesetzt. 1984 wechselte er zum 1. FC Köln und kam 1987 über Austria Salzburg zum FC Homburg, wo er 1988 seine Karriere aufgrund einer Knieverletzung beenden musste. Hartwig spielte zweimal für die deutsche Fußballnationalmannschaft.

Erfolge als Spieler

National:

International:

(jeweils mit dem Hamburger SV)

(mit dem 1. FC Köln)

Statistik

Theaterschauspieler

2002 war er neben Ben Becker und Blixa Bargeld als Kaufmann Mäch in Bertolt Brechts Baal am Deutschen Nationaltheater Weimar unter der Regie von Thomas Thieme zu sehen.

2005 spielte er den Herzog Suffolk in Margaretha. Eddy. Dirty Rich von Tom Lanoye und Luk Perceval am Nationaltheater Weimar unter der Regie von Thomas Thieme.

2008 Premiere des szenischen Stücks Die Legende auf der Couch mit Jimmy Hartwig als er selbst und Thomas Thieme als Hauptdarsteller im Rahmen der Movimentos (Festivalwochen der Autostadt Wolfsburg). Das Projekt beruht auf Hartwigs 1994 erschienener Biografie Ich möchte noch so viel tun und auf Motiven des Autors Thomas Potzger und fand unter Kritikern große Zustimmung.[1]

Im Oktober 2009 war am Centraltheater Leipzig die Premiere von Georg Büchners Woyzeck mit Jimmy Hartwig in der Titelrolle unter der Regie von Thomas Thieme. Maike Schiller schrieb zu diesem Auftritt: „Seine Konzentration ist fast greifbar, seine Stimme trägt auch in den Rang. Wer auf eine Blamage gehofft hatte, wird enttäuscht. So merkwürdig es klingen mag: Jimmy Hartwig macht seinen Job. Nicht spektakulär, aber eben auch nicht schlecht.“[3]

Am 8. Januar 2014 spielte er in der Uraufführung des Theaterstücks Spiel ohne Ball[4] von Albert Ostermaier die Hauptrolle als die tragische Figur „Uwe“.

Theaterarbeiten

Fernsehen

2011 war Jimmy Hartwig in der Reality-Show Das perfekte Promi-Dinner zu sehen. Die Folge aus der Reihe Das perfekte Promi Dinner im Schlafrock wurde am 9. Juli 2011 bei VOX ausgestrahlt.

Des Weiteren nahm er 2004 an der zweiten Staffel von Ich bin ein Star – Holt mich hier raus (dem „Dschungelcamp“) teil, welche er als Viertplatzierter beendete.

Sänger

  • 1980: Mama Calypso[5]

Soziales Engagement und Ehrenamt

Seit 2011 engagiert sich Jimmy Hartwig bei Show Racism the Red Card - Deutschland e. V. Er beteiligte sich an mehreren Workshops der Bildungsinitiative, bei denen er den Schülern über seine eigenen Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung berichtete.[6] Außerdem nahm er an der Kampagne „Unsere Elf gegen Rassismus“ teil.[7] Seit Mai 2013 unterstützt er den DFB als Integrationsbotschafter und verstärkt damit das diplomatische Korps des DFB in Sachen Integration.[8] Im Winter engagiert sich Jimmy Hartwig für das Projekt „Kältebus München“, in dem er dem Team von Golden Donkey e. V. hilft, Obdachlosen bei eisigen Temperaturen warmes Essen, Getränke und Kleidung zu bringen.[9]

Literatur

  • Jimmy Hartwig: „Ich möchte noch so viel tun …“ Meine Kindheit, meine Karriere, meine Krankheit; Bergisch Gladbach 1994; ISBN 3-404-61309-0
  • Jimmy Hartwig: „Ich bin ein Kämpfer geblieben“ Meine Siege, meine Krisen, mein Leben, Berlin, Siebenhaar-Verlag 2010; ISBN 3936962863

Weblinks

Commons: Jimmy Hartwig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Carsten Germann: Jimmy Hartwig spielt sich selbst. In: Welt Online vom 21. April 2008
  2. VfL Archiv - Saison 1973/74
  3. Maike Schiller: Die Kraft eines Stieres, die Seele eines kleinen Jungen. In: Hamburger Abendblatt vom 17. Oktober 2009
  4. Spiel ohne Ball
  5. Fußballsongs bei FC45
  6. Show Racism the Red Card – Workshop in der Münchner Allianz Arena
  7. Dreifacher Deutscher Meister wird der nächste Profi unserer „Elf gegen Rassismus“
  8. Jimmy Hartwig wird DFB-Integrationsbotschafter
  9. Jimmy Hartwig unterwegs mit dem Münchner Kältebus