Christian Redl (Schauspieler)
Christian Redl (* 20. April 1948 in Schleswig) ist ein deutscher Schauspieler und Musiker.
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Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Christian Redl ist der Sohn eines Lehrers. Er wuchs in Kassel auf, wurde von 1967 bis 1970 an der Schauspielschule Bochum ausgebildet und war danach an Theatern in Wuppertal, Frankfurt, Bremen und Hamburg engagiert, wo er u. a. mit Claus Peymann, Luc Bondy und Peter Zadek arbeitete. 1986 spielte er seine erste große Rolle in einer Kinoproduktion: Sierra Leone von Uwe Schrader. Bekannt wurde er Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre durch Filme von Bernd Schadewald, vor allem durch die Hauptrolle in der Fernsehproduktion Der Hammermörder, für die er mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet wurde und durch Angst, für den er eine Telestar-Nominierung erhielt.
Neben dem Theater kam es dann zu weiteren Fernsehproduktionen, wobei die Arbeiten mit Matti Geschonneck einen besonderen Platz einnahmen: Der Rosenmörder, Ein mörderischer Plan und Späte Rache. Zwei weitere Kinoproduktionen waren Lea von Ivan Fíla und Das Trio von Hermine Huntgeburth. Im Hitler-Film Der Untergang stellte er Generaloberst Alfred Jodl dar. Abgründige Figuren spielte er auch in der deutschen Kinoproduktion Tattoo von Robert Schwentke sowie in einem Film der ZDF-Polizeifilm-Reihe Nachtschicht (Nachtschicht – Vatertag) von Lars Becker. Redl ist regelmäßig in Kino- und Fernsehproduktionen zu sehen, insbesondere in Fernsehkrimis wie in der ZDF-Reihe KDD – Kriminaldauerdienst und in internationalen Kinoproduktionen wie Krabat von Marco Kreuzpaintner und Die Päpstin von Sönke Wortmann. An den Hamburger Kammerspielen spielte er in Kunst und Der Totmacher, und am St.-Pauli-Theater in der Dreigroschenoper, in Sonny Boys und in Arsen und Spitzenhäubchen. Im Frühjahr 2009 spielte er in Tod in der Eifel, einem Fernsehfilm von Johannes Grieser, und in Der Tote im Spreewald. Seit 2006 spielt Redl den wortkargen, einzelgängerischen Kommissar Thorsten Krüger in der im Spreewald spielenden ZDF-Krimireihe Spreewaldkrimi, deren Folgen sporadisch gedreht werden. 2013 erhielt er für seine Rolle in Marie Brand und die offene Rechnung den Preis der Deutschen Akademie für Fernsehen als bester Nebendarsteller.
Redl ist auch als Hörbuchsprecher und Musiker tätig.
Er ist der Stiefbruder des Schauspielers Wolf Redl.
Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1987: Sierra Leone
- 1990: Der Hammermörder (Fernsehfilm)
- 1991: Verurteilt: Anna Leschek (Fernsehfilm)
- 1992: Schattenboxer
- 1992–2010: Ein Fall für zwei (Fernsehserie, verschiedene Rollen, 3 Folgen)
- 1992–1997: Der Fahnder (Fernsehserie, verschiedene Rollen, 2 Folgen)
- 1994: Angst (Fernsehfilm)
- 1994: Doppelter Einsatz (Fernsehserie, Folge Schichtwechsel)
- 1994: Tag der Abrechnung – Der Amokläufer von Euskirchen
- 1995: Kinder des Satans
- 1995: Bunte Hunde
- 1996: Die Kommissarin (Fernsehserie, Folge Banküberfall)
- 1996: Lea
- 1996: Ein starkes Team (Fernsehserie, Folge Eins zu Eins)
- 1997: Sperling (Fernsehserie, Folge Sperling und der gefallene Engel)
- 1997: Der Kindermord (Fernsehfilm)
- 1997: Koerbers Akte: Kleines Mädchen – Großes Geld
- 1997: Angeschlagen (Fernsehfilm)
- 1997: Die Gang (Fernsehserie, Folge Tanz in den Tod)
- 1998–1999: Zwei Brüder (Fernsehserie, 2 Folgen)
- 1998: Das Trio
- 1998: Vickys Alptraum
- 1998: Solo für Klarinette
- 1998: Der Rosenmörder (Fernsehfilm)
- 1998: Irrlichter
- 1999: Federmann (Fernsehfilm)
- 1999: Urlaub auf Leben und Tod
- 1999: Oscar und Leni
- 1999: St. Pauli Nacht
- 1999: Sturmzeit (Fernsehfünfteiler, 3 Folgen)
- 2000: Das gestohlene Leben
- 2000: Mordkommission (Fernsehserie, Folge Chiffre 6969)
- 2000: Anwalt Abel (Fernsehserie, Folge Das Geheimnis der Zeugin)
- 2000: Die Straßen von Berlin (Fernsehserie, Folge Abraxox)
- 2000: Einer geht noch
- 2001: Ein mörderischer Plan
- 2001: Späte Rache
- 2001: Die Verbrechen des Professor Capellari (Fernsehserie, Folge Zerbrechliche Beweise)
- 2002: Operation Rubikon
- 2002: Tattoo
- 2002: Tödliches Vertrauen (Fernsehfilm)
- 2002: Gangster
- 2003: Nachts, wenn der Tag beginnt (Fernsehfilm)
- 2003: Tatort – Bienzle und der Taximord
- 2003: Der Aufstand (Fernsehfilm)
- 2003: Die Geisel (Fernsehfilm)
- 2004: Das Duo – Bauernopfer
- 2004: Nachtschicht – Vatertag
- 2004: Der Untergang
- 2004: Tatort – Waidmanns Heil
- 2005: Der Elefant – Mord verjährt nie (Fernsehserie, Folge Spiegelbilder)
- 2005: Spiele der Macht – 11011 Berlin
- 2005: Die letzte Schlacht
- 2005: Schimanski – Sünde
- 2005: Unter Verdacht (Fernsehserie, Folge Das Karussell)
- 2006: Wilsberg – Callgirls
- 2006: Als der Fremde kam
- seit 2006: Spreewaldkrimi (Reihe)
- 2006: Das Geheimnis im Moor
- 2010: Der Tote im Spreewald
- 2011: Die Tränen der Fische
- 2012: Eine tödliche Legende
- 2012: Feuerengel
- 2014: Mörderische Hitze
- 2014: Die Tote im Weiher
- 2015: Die Sturmnacht
- 2017: Spiel mit dem Tod
- 2017: Zwischen Tod und Leben
- 2018: Tödliche Heimkehr
- 2007: Post Mortem – Beweise sind unsterblich (Fernsehserie, Folge Das Geständnis)
- 2007: Die Schatzinsel
- 2007: Yella
- 2007: Alarm für Cobra 11 (Fernsehserie, Folge Auf Leben und Tod)
- 2007: KDD – Kriminaldauerdienst (Fernsehserie, 9 Folgen)
- 2008: Das jüngste Gericht
- 2008: Krabat
- 2008: Tod in der Eifel
- 2009: Die Päpstin
- 2009: Vulkan
- 2010: Der Kriminalist (Fernsehserie, Folge Amok)
- 2010: Der Uranberg
- 2011: Der Staatsanwalt (Fernsehserie, Folge Mordswut)
- 2011: SOKO Wismar (Fernsehserie, Folge Muttertag)
- 2011: Polizeiruf 110 – Leiser Zorn
- 2011: Tatort – Tödliche Ermittlungen
- 2011: Nachtschicht – Reise in den Tod
- 2012: White Tiger – Die große Panzerschlacht
- 2013: Das Jerusalem-Syndrom
- 2013: Marie Brand und die offene Rechnung
- 2014: Tatort – Der Maulwurf
- 2014: Schuld um Schuld (Kurzfilm)
- 2015: Grzimek
- 2015: Bella Block (Fernsehserie, Folge Die schönste Nacht des Lebens)
- 2015: Frau Roggenschaubs Reise
- 2016: Die Chefin (Fernsehserie, Folge Kopf gegen Herz)
- 2016: Küstenwache - Hexenloch
- 2017: Kommissar Dupin – Bretonische Flut (Fernsehreihe)
- 2017: Verräter (Fernsehfilm)
- 2018: Der Alte – Heimattreu
- 2018: Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm
- 2018: Kaisersturz
Hörspiele (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1977: Victor Hugo: Der letzte Tag eines Verurteilten – Bearbeitung und Regie: Charles Benoit (Hörspiel – SR DRS)
- 1985: Mario Benedetti: Pedro und der Hauptmann – Regie: Charles Benoit (SR DRS)
- 1989: Margaret Millar: Kannibalenherz – Regie: Bernd Lau (Hörspiel – NDR)
- 1991: Adolf Schröder: Berger und Levin – Regie: Bernd Lau (NDR)
- 1992: J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe – Regie: Bernd Lau (WDR + SWR[1])
- 1993: Tankred Dorst: Merlin oder das wüste Land (Sänger) – Regie: Walter Adler (Hörspiel – MDR)
- 1994: Hanspeter Gschwend: Code-Execute – Regie: Charles Benoit (SR DRS)
- 1996: Yasmina Reza: Kunst – Regie: Christiane Ohaus – Hörspiel Radio Bremen
- 1997: Dirk Spelsberg: Going Home – Regie: Norbert Schaeffer Hörspiel SDR
- 1999: Ken Follett: Die Säulen der Erde (Philip) – Regie: Leonhard Koppelmann (Hörspiel (9 Teile) – WDR)
- 1999: Jack Kerouac: Am Schwimmbecken sitzen mit Blondinen – Bearbeitung und Regie: Charles Benoit (SR DRS)
- 2000: Yasmina Reza: Drei Mal Leben – Regie: Charles Benoit (SR DRS)
- 2002: Felix Thijssen: Cleopatra – Regie: Norbert Schaeffer (WDR[2])
- 2003: Maud Tabachnik: Bellende Hunde beißen – Regie: Martin Zylka (Hörspiel – WDR)
- 2003: Carlo Fruttero/Franco Lucentini: Die Farbe des Schicksals (Inzaghi) – Regie: Hans Gerd Krogmann (Hörspiel – SWR)
- 2005: Carlos Ruiz Zafón: Der Schatten des Windes – Regie: Martin Zylka (WDR[3])
- 2005: Charlotte Bronte: Jane Eyre – Regie: Christiane Ohaus – Hörspiel Radio Bremen
- 2005: Karlheinz Koinegg: Ritter Artus und die Ritter der Tafelrunde (Sir Bercilac) – Regie: Angeli Backhausen (Kinderhörspiel (6 Teile) – WDR)
- 2006: Robert Harris: Pompeji - Bearbeitung/Regie: Sven Stricker - Hörspiel Der Hörverlag
- 2008: James Graham Ballard: Karneval der Alligatoren – Bearbeitung/Regie: Oliver Sturm Hörspiel – NDR
- 2008: Philippe Blasband: Die Zeugen – Regie: Marguerite Gateau – Hörspiel (DKultur/SR)
- 2009: David Harrower: Blackbird – Regie: Ulrich Lampen Hörspiel SWR
- 2009: Jürgen Fuchs: Magdalena[4] – Regie: Norbert Schaeffer Hörspiel WDR[5]
- 2010: Tennessee Williams: Licht unter Tage – Regie: Annette Kurth (WDR[6][7])
- 2012: Renate Görgen: Der hinkende Hund – Regie: Alexander Schumacher – Hörspiel NDR
- 2012: Georg Heym: Der Irre – Regie: Iris Drögekamp – Hörspiel SWR
- 2012: Urs Widmer: Das Ende vom Geld – Regie: Ulrich Lampen (Hörspiel – HR)
- 2012: David Grossmann: Eine Frau flieht vor einer Nachricht – Regie: Norbert Schaeffer (Hörspiel NDR)
- 2013: Jakob Arjouni: Bruder Kemal – Bearbeitung und Regie: Alexander Schuhmacher (NDR)
- 2013: John Burnside: Fügung – Regie: Iris Drögekamp (SWR)
- 2014: Andres Veiel: Das Himbeerreich – Regie: Ulrich Lampen (Hörspiel – RBB/HR)
- 2014: Iris Drögekamp: Als mein Vater ein Busch wurde und ich meinen Namen verlor – Regie: Iris Drögekamp (Kinderhörspiel – SWR)
- 2014: Natascha Wodin/Wolfgang Hilbig: Nachtgeschwister, provisorisch – Regie: Ulrich Lampen (Hörspiel – MDR/DKultur)
- 2014: Tim O’Brien: Was sie trugen/The Things They Carried – Regie: Harald Krewer (Hörspiel – DKultur)
- 2015: Andres Foulques: Der Schlachtenmaler – Regie: Alexander Schumacher – Hörspiel NDR
- 2015: Joel Dicker: Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert – Regie: Leonard Koppelmann – Hörspiel NDR
- 2015: Michel Houellebecq: Unterwerfung – Regie: Leonard Koppelmann – Hörspiel SWR
- 2016: Ingo Schulze: Augusto, der Richter. – Regie: Ulrich Lampen, MDR/BR Hörspiel und Medienkunst.l.[8]
- 2016: John Williams: Augustus – Regie: Burkhard Schmid
- 2016: Steven Uhly: Königreich der Dämmerung – Regie: Leonard Koppelmann
- 2018: Claude Simon: Das Pferd – Regie; Ulrich Lampen
- 2018: Hilary Mantel: Brüder[9][10] – Regie: Walter Adler (WDR)
- 2019: Eingreifen, bevor die Nacht kommt – Regie Ullrich Lampen[11]
Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1990: Vierzehnundeinviertel Jahr – Lieder von François Villon (Gesang, Musik: Frank und Stefan Wulff)
- 2003: François Villon (musikalisches Hörstück)
- 2003: Van Gogh. Briefe an seinen Bruder Theo
- 2003: Dostojewskij – Aufzeichnungen aus dem Kellerloch
- 2005: Christa-Maria Zimmermann: Gefangen im Packeis. Sprecher
- 2005: Das Wilde Herz (eigene Lieder)
- 2007: G. Simenon – Betty
- 2007: Baudelaire – Liebesgedichte
- 2008: Rilke – Liebesgedichte
- 2008: James Graham Ballard: Karneval der Alligatoren. Bearbeitung/Regie: Oliver Sturm, NDR 2008.
- 2009: Deutsche Schauerballaden
- 2010: Baudelaire – Die Blumen des Bösen,[12] gemeinsam mit Vlatko Kucan, Goldbek Rekords
- 2014: Sehnsucht (eigene Lieder)
- 2016: Louise (Francois Villon / Paul Zech)
- 2016: John Williams: Augustus – Rolle: Augustus – HR 2 2016
Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1991: Adolf-Grimme-Preis mit Silber (zusammen mit Bernd Schadewald und Ulrike Kriener) für seine Darstellung des Erich Rohloff in Der Hammermörder
- 1991: Goldener Panda als bestes Fernsehspiel des Jahres auf dem internationalen Fernsehfestival von Sechuan in China für Der Hammermörder
- 2013: Auszeichnung als „Bester Schauspieler in einer Nebenrolle“ in Marie Brand und die offene Rechnung durch die Deutsche Akademie für Fernsehen
- 2015: Studio Hamburg Nachwuchspreis – Bester Kurzfilm / Publikumspreis : Schuld um Schuld
- 2015: Badalona Film Festival – Best actor – Schuld um Schuld
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Christian Redl, in: Internationales Biographisches Archiv 10/2013 vom 5. März 2013, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Literatur von und über Christian Redl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Christian Redl in der Internet Movie Database (englisch)
- Christian Redl auf Filmmakers.de
Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Der Herr der Ringe (Hörspiel). In: Ardapedia. (herr-der-ringe-film.de [abgerufen am 11. Januar 2017]).
- ↑ CLEOPATRA – Prämierter niederländischer Krimi als zweiteiliges Hörspiel. In: krimikiosk.blogspot.de. Abgerufen am 28. Oktober 2016.
- ↑ Carlos Ruiz Zafón – Der Schatten des Windes (WDR 2005 / der hörverlag) – Rezensionen & Kritiken – Die Hoerspiel-Freunde. In: www.hoerspiel-freunde.de. Abgerufen am 28. Oktober 2016.
- ↑ 04913. Abgerufen am 7. Februar 2017.
- ↑ Im Dschungel der Stasi-Akten: Magdalena. Abgerufen am 7. Februar 2017.
- ↑ Tennessee Williams: Hörspiel Licht unter Tage von Tennessee Williams – WDR 3 Hörspiel – Sendungen – Programm – WDR 3 – Radio – WDR. 8. September 2016 (wdr.de [abgerufen am 28. Oktober 2016]).
- ↑ Tennessee Williams: Hörspiel Licht unter Tage von Tennessee Williams – WDR 3 Hörspiel – Sendungen – Programm – WDR 3 – Radio – WDR. 8. September 2016 (wdr.de [abgerufen am 16. Januar 2017]).
- ↑ BR Hörspiel Pool – Schulze, Augusto, der Richter, Podcast/Download
- ↑ Autor Detail. 12. Dezember 2016, abgerufen am 17. September 2018.
- ↑ Bücher Detail. 12. Dezember 2016, abgerufen am 17. September 2018.
- ↑ Walter Adler: Hörspiel BRÜDER von Hilary Mantel. 17. Juli 2018 (wdr.de [abgerufen am 17. September 2018]).
- ↑ Christian Redl & Vlatko Kucan: Die Blumen des Bösen, Goldbek Rekords 2010
Personendaten | |
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NAME | Redl, Christian |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 20. April 1948 |
GEBURTSORT | Schleswig (Stadt) |