Kapsweyer
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 3′ N, 8° 1′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Südliche Weinstraße | |
Verbandsgemeinde: | Bad Bergzabern | |
Höhe: | 145 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,26 km2 | |
Einwohner: | 899 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 109 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 76889 | |
Vorwahl: | 06340 | |
Kfz-Kennzeichen: | SÜW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 37 046 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Königstraße 61 76887 Bad Bergzabern | |
Website: | www.kapsweyer.de | |
Ortsbürgermeister: | Bernhard Jud | |
Lage der Ortsgemeinde Kapsweyer im Landkreis Südliche Weinstraße | ||
Kapsweyer ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz und Grenzort zu Frankreich. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern an, innerhalb derer sie gemessen an der Einwohnerzahl die sechstgrößte Ortsgemeinde darstellt.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kapsweyer liegt an der Grenze zu Frankreich inmitten von Naturschutzgebieten auf dem sogenannten Viehstrich. Der Süden der Gemarkung ragt in den Bienwald hinein. Zu Kapsweyer gehört zusätzlich der Wohnplatz Waldhof.[2] Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Oberotterbach, Niederotterbach, Steinfeld (Pfalz), Wissembourg und Schweighofen.
Gewässer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Lauter bildet die südliche Gemarkungsgrenze. Der Otterbach streift den Nordosten der Gemarkung. Unmittelbar südlich des Siedlungsgebiets verläuft der Bruchbach.
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Jahresniederschlag beträgt 792 mm. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 61 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der September, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 1,5 mal mehr Niederschläge als im September. Die Niederschläge variieren kaum und sind gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 18 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kapsweyer liegt auf dem Mundat-Gebiet, das Pippin der Jüngere um 760 dem Kloster Weißenburg schenkte. In der Folge gründete das Kloster viele Höfe und Weiler, zu denen auch Kapsweyer gehörte, auf gerodeten Flächen. Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals im Jahr 1368.
Ab Ende des 18. Jahrhunderts war die Gemeinde Teil der Französischen Republik, anschließend bis 1815 Teil des Napoleonischen Kaiserreichs und in den Kanton Bergzabern im Departement des Niederrheins eingegliedert. 1815 wurde sie Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte sie wie die gesamte Pfalz in das Königreich Bayern. Von 1818 bis 1862 gehörte Kapsweyer dem Landkommissariat Bergzabern an; aus diesem ging das Bezirksamt Bergzabern hervor.
1939 wurde die Gemeinde in den Landkreis Bergzabern eingegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gemeinde innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte der Ort am 7. Juni 1969 in den neu geschaffenen Landkreis Landau-Bad Bergzabern, der 1978 in Landkreis Südliche Weinstraße umbenannt wurde. 1972 wurde Kapsweyer der ebenfalls neu gebildeten Verbandsgemeinde Bad Bergzabern zugeordnet.
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ende des Jahres 2013 waren 64,4 Prozent der Einwohner katholisch und 15,7 Prozent evangelisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[3]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Kapsweyer besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[4]
Wahl | SPD | CDU | FWG | Gesamt |
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2019 | 3 | 1 | 8 | 12 Sitze |
2014 | 2 | 2 | 8 | 12 Sitze |
2009 | 1 | 2 | 9 | 12 Sitze |
2004 | 1 | 2 | 9 | 12 Sitze |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Stichwahl am 23. Juni 2024 wurde Bernhard Jud (FWG) mit 270 zu 232 Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren zum Bürgermeister gewählt.[5]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Geteilt und oben sechsfach von Grün und Silber geteilt, unten in Rot eine mit einem Tor mit geschlossenem silbernem Gatter versehene silberne Zinnenburg mit erhöhtem Mittelturm zwischen zwei niedrigen Zinnentürmen, dahinter je ein schräg nach außen gestellter goldener Abtstab.“[6] | |
Wappenbegründung: Es wurde 1970 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt. Unten wird das Wappen des Klosters Weißenburg dargestellt und oben das Wappen der Fleckensteiner, die das Lehen über das Weißenburger Amt St. Remig ausübten, zu dem Kapsweyer gehörte. |
Gemeindepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Partnerschaften bestehen mit der oberfränkischen Gemeinde Burgebrach und dem elsässischen Krautergersheim.
Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Denkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Kapsweyer befinden sich insgesamt fünf Objekte, die unter Denkmalschutz stehen.
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Grenzlandfest findet seit 1983 alle zwei Jahre am letzten Wochenende im Juni in Kapsweyer statt. Im Jahr 2005 wurde bei diesem Fest das Kapsweyerer Wahrzeichen, das Wuddwuddseckele, vorgestellt und an den Ministerpräsidenten Kurt Beck, den ehemaligen Ministerpräsidenten Bernhard Vogel und den Bürgermeister Kapsweyers Hermann Paul überreicht.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kapsweyer ist ein Winzerort und als solcher Teil des Weinanbaugebiets Pfalz. Vor Ort befindet sich die Einzellage Lerchenberg (50,4 ha)[7] als Teil der Großlage Guttenberg.[8]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eisenbahn
Kapsweyer liegt an der 1855 eröffneten Bahnstrecke Neustadt–Wissembourg und ist in den Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) und in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) eingebunden. Der heutige Haltepunkt und frühere Bahnhof Kapsweyer befindet sich am südlichen Ortsrand von Kapsweyer. Er entstand um 1875. Nach dem Ersten Weltkrieg erhielt er einen Güterschuppen und ein Zollgebäude, da er durch die Rückgabe von Weißenburg beziehungsweise Wissembourg nach Frankreich entlang der Strecke der letzte Bahnhof innerhalb Deutschlands war. Fortan fanden dort Zollkontrollen für Handgepäck statt. Bedingt durch die dauerhafte Zugehörigkeit des Elsass nach den beiden Weltkriegen verlor der Personenverkehr zwischen Winden und Wissembourg zunehmend an Bedeutung, sodass er 1975 eingestellt wurde. 1997 folgte seine Reaktivierung. Seither wird der Haltepunkt Kapsweyer stündlich von Regionalbahnen nach Wissembourg und Neustadt an der Weinstraße (über Winden und Landau) bedient.
- Straße
Durch Kapsweyer verlaufen die Landesstraße 546 und die Kreisstraße 26. Der Ort ist über die Buslinie 544 des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar an das Nahverkehrsnetz angebunden, die nach Bad Bergzabern und Schweighofen führt.
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Leo Frey (1950–1997), Leichtathlet
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kapsweyer
- Literatur über Kapsweyer in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 153 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ KommWis, Stand: 31. Dezember 2013
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
- ↑ Erster Beigeordneter und Wahlleiter: Stichwahl 2024. Abgerufen am 30. Oktober 2024.
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.
- ↑ Kapsweyer Lerchenberg - Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 2. März 2024.
- ↑ Weinlagen in Rheinland-Pfalz - Stand Herbst 2020. (PDF) Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, abgerufen am 6. August 2021. (PDF, 0,7 MB)