Juvelize

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Juvelize
Juvelize (Frankreich)
Juvelize (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Sarrebourg-Château-Salins
Kanton Le Saulnois
Gemeindeverband Saulnois
Koordinaten 48° 46′ N, 6° 39′ OKoordinaten: 48° 46′ N, 6° 39′ O
Höhe 202–257 m
Fläche 7,82 km²
Einwohner 72 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 9 Einw./km²
Postleitzahl 57170
INSEE-Code

Blick auf Juvelize

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Juvelize (deutsch Geistkirch) ist eine französische Gemeinde mit 72 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Sarrebourg-Château-Salins.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt im Saulnois (Salzgau), etwa acht Kilometer südöstlich von Château-Salins.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft gehörte früher zum Herzogtum Lothringen und dem Bistum Metz.[1] Das Dorf wurde 1160 erstmals als Giverlize erwähnt, aus dem Jahre 1594 ist der deutsche Name Gerskirch belegt. Das Kloster Salival war hier begütert. 1661 wurde dss Dorf Frankreich einverleibt.

Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde dem Kreis Château-Salins im Bezirk Lothringen zugeordnet. In der Gemarkung des Dorfs gab es Salzquellen. Die Dorfbewohner betrieben Getreide-, Wein- und Obstbau sowie Viehzucht.[1] Am 22. Juni 1877 wurde der statt des romanischen Ortsnamens Juvelize (oder Juvelise) bereits verwendete deutsche Ortsname Geistkirch amtlich bestätigt.[2] An mittelalterlichen Bauresten waren in Geistkirch um 1890 ein Turm mit Schießscharten und Reste einer befestigten Kirche vorhanden.[3]

Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden und wurde Teil des Département Moselle. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt. Am 22. September 1944 wurde das Dorf von US-amerikanischen Streitkräften eingenommen und schwer zerstört.[4]

Im Zweiten Weltkrieg wurde der bisherige deutsche Ortsname Geistkirch[2] durch Geistkirchen ersetzt.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2019
Einwohner 135 114 118 110 107 95 95 72

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 182 (books.googl.de).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Juvelize – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 516 (books.google.de).
  2. a b Bekanntmachung Nr. 142 vom 22. Juni 1877. In: Amts-Blatt für den Bezirk Lothringen Nr. 26 vom 3. Juli 1877, S. 181–182, Zeile 49 (books.google.de).
  3. Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band IV: Nachträge, Friedrich Bull, Straßburg 1892, S. 65, Zeile 156 (books.google.de).
  4. Hugh M. Cole: The Lorraine Campaign. Center of Military History, United States Army, Washington, D.C., 1984, S. 231–233 (books.google.de).