Benz (Usedom)

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Wappen Deutschlandkarte
Benz (Usedom)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Benz hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 56′ N, 14° 4′ OKoordinaten: 53° 56′ N, 14° 4′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Greifswald
Amt: Usedom-Süd
Höhe: 34 m ü. NHN
Fläche: 24,73 km2
Einwohner: 1131 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 46 Einwohner je km2
Postleitzahl: 17429
Vorwahl: 038379
Kfz-Kennzeichen: VG, ANK, GW, PW, SBG, UEM, WLG
Gemeindeschlüssel: 13 0 75 010
Gemeindegliederung: 6 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Markt 1 17406 Usedom
Website: www.gemeinde-benz.de
Bürgermeister: Karl-Heinz Schröder
Lage der Gemeinde Benz im Landkreis Vorpommern-Greifswald
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Karte

Benz ist eine Gemeinde auf der Insel Usedom im sogenannten Achterland gelegen. Sie wird vom Amt Usedom-Süd mit Sitz in der Stadt Usedom verwaltet.

Geografie und Verkehr

Das Gemeindegebiet erstreckt sich auf einer Fläche von knapp 25 Quadratkilometern von der Halbinsel Cosim im Westen bis zum Gothensee im Osten, inmitten des Naturparks Insel Usedom. Das Dorf selbst liegt in einer landschaftlich reizvollen Region südlich des Schmollensees. Dieser Teil des Usedomer Achterlandes wird wegen seiner sanften Hügellandschaft auch als Usedomer Schweiz bezeichnet. Zirka zwölf Kilometer südwestlich der Gemeinde liegt die Stadt Usedom und drei Kilometer nordöstlich liegt das Seebad Heringsdorf mit dem Ortsteil Seebad Bansin.

Die B 111 verläuft seit 2008 durch das Gemeindegebiet. Im Ortskern kreuzen sich die Kreisstraßen K 35 (Ost-West-Richtung) und K 37 (Nord-Süd-Richtung). Eine direkte Anbindung an das Schienennetz existiert nicht. Der nächstgelegene Haltepunkt der Usedomer Bäderbahn ist Schmollensee (Bahnstrecke Züssow–Wolgaster Fähre–Swinemünde).

Blick von der Mühle auf den Schmollensee

Ortsteile

Geschichte

Urkundlich erstmals erwähnt wurde der Ort Benz im Jahr 1229 als „Bentze“. Nach dem Westfälischen Frieden im Jahr 1648 kam Benz zu Schwedisch-Pommern, nach 1720 wurde es preußisch. Nach der Verwaltungsreform 1815 kam Benz zur preußischen Provinz Pommern und gehörte von 1818 bis 1945 zum Landkreis Usedom-Wollin. Von 1945 bis 1952 bildete der nach dem Zweiten Weltkrieg bei Deutschland verbliebene Teil des Landkreises den Landkreis Usedom, welcher 1952 im Kreis Wolgast im Bezirk Rostock aufging.

Die Gemeinde gehört seit dem Jahr 1990 zum Land Mecklenburg-Vorpommern. Von 1994 bis 2011 gehörte sie zum Landkreis Ostvorpommern, welcher am 4. September 2011 im Landkreis Vorpommern-Greifswald aufging.

Eingemeindungen

Stoben wurde am 1. Juli 1950 eingemeindet.[2] Reetzow kam am 4. September 1973 hinzu.[2] Am 22. Mai 2004 wurde Neppermin eingegliedert.[3]

Balm wurde bereits am 1. Juli 1950 in die Gemeinde Neppermin eingegliedert.[2]

Lyonel Feininger und Otto Niemeyer-Holstein

Feininger Tourplakette an Mühle Benz

Während seiner Sommeraufenthalte auf Usedom zwischen 1908 und 1921 pflegte der deutsch-amerikanische Maler Lyonel Feininger oft auch das Usedomer Achterland, insbesondere die Gegend um Benz und Neppermin, auf ausgedehnten Radtouren zu erkunden, stets auf der Suche nach geeigneten Motiven. Feininger verfertigte eine ganze Reihe von Zeichnungen und Bildern mit Benzer Motiven wie der St.-Petri Kirche oder der Holländermühle. Noch Jahrzehnte nach seinen Aufenthalten auf Usedom griff der Maler immer wieder auf diese Motive zurück.[4][5] Eine durch Plaketten im Boden markierte „Feininger-Tour“ führt Besucher heute zu seinen Wirkungsstätten im Ort.[6]

1975 kaufte der seit Ende der 30er Jahre in Koserow (Lüttenort) ansässige Maler und Bildhauer Otto Niemeyer-Holstein die Holländermühle in Benz. Niemeyer-Holstein ist auf dem Friedhof in Benz beigesetzt.

Politik

Wappen

Das Wappen wurde am 22. Februar 1979 durch den Rat des Kreises Wolgast bestätigt und unter der Nr. 234 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „Halbgeteilt und gespalten; vorn oben in Silber ein schräglinker schwarzer Eichenzweig mit drei grünen Blättern und zwei goldenen Eicheln; vorn unten in Blau zwei silberne Fische übereinander, der obere nach links schwimmend; hinten in Rot eine goldene Getreideähre.“

Das Wappen wurde nach einem Entwurf des Bansiners Herbert Heinz von dem Leipziger Achim Zoll gestaltet.

Sehenswürdigkeiten

Siehe auch Liste der Baudenkmale in Benz (Usedom)

Erdholländerwindmühle in Benz
  • St.-Petri-Kirche, einschiffiger Backsteinbau aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts mit einem Altar aus dem Barock von 1712 und einer Kanzel von 1666.
  • Museumsmühle Benz, eine als Erdholländermühle mit Elevator für das Mahlgut und umfangreicher Originaleinrichtung. Die erste bildliche Darstellung ist eine Zeichnung von Lyonel Feininger von 1910. Die Mühle wurde bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein produktiv genutzt. Das Besondere an dieser Mühle sind die Abspannungen der Flügelruten, die zwar technisch keine Wirkung entfalten, aber als Experiment des letzten Windmüllers ein Stück der baulichen Historie des Denkmals darstellen. Eine Seltenheit ist die Unterkellerung der Mühle mit Eingang von Norden. Von 1973 bis 1984 war die Mühle das „Refugium“ Otto Niemeyer-Holsteins, seit 1992 ist die gründlichen sanierte und zugängliche Mühle im Besitz des Vereins Kulturmühle Benz. Das alljährliche Mühlenfest findet an den Pfingstfeiertagen statt.
  • Friedhof in Benz, unterhalb der Mühle, mit den Gräbern Otto Niemeyer-Holsteins, des Schauspielers Rolf Ludwig und der Journalistin Carola Stern. Zwei Gräber von (wahrscheinlich) ukrainischen Kriegsgefangenen auf dem Friedhof, die zwischen 1943 und 1945 ums Leben kamen.
  • Denkmal von 1969 von dem Bildhauer Hans Kies auf dem Dorfplatz für den antifaschistischen Widerstandskämpfer Fritz Behn, der 1944 ermordet wurde.
Commons: Benz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. a b c Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Herausgeber: Statistisches Bundesamt, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004
  4. Lyonel Feininger: Benz VI. artnet, 1914, abgerufen am 30. Dezember 2013.
  5. Lyonel Feininger: Benz. Harvard Art Museums, 1924, abgerufen am 30. Dezember 2013.
  6. Lyonel-Feininger-Tour auf der Insel Usedom. Gemeinde Benz, abgerufen am 30. Dezember 2013.