Buggenhagen

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Wappen Deutschlandkarte
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Buggenhagen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Buggenhagen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 55′ N, 13° 52′ OKoordinaten: 53° 55′ N, 13° 52′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Greifswald
Amt: Am Peenestrom
Höhe: 0 m ü. NHN
Fläche: 27,11 km2
Einwohner: 216 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 8 Einwohner je km2
Postleitzahl: 17440
Vorwahlen: 03 8 374
Kfz-Kennzeichen: VG, ANK, GW, PW, SBG, UEM, WLG
Gemeindeschlüssel: 13 0 75 021
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Burgstraße 6
17438 Wolgast
Website: www.amt-am-peenestrom.de
Bürgermeister: Manfred Studier
Lage der Gemeinde Buggenhagen im Landkreis Vorpommern-Greifswald
KarteBrandenburgLandkreis Mecklenburgische SeenplatteLandkreis Vorpommern-RügenLandkreis Vorpommern-RügenLandkreis Vorpommern-RügenLandkreis Vorpommern-RügenBuggenhagenKrumminLassanWolgastWolgastZemitzAhlbeck (bei Ueckermünde)AltwarpEggesinGrambinHintersee (Vorpommern)LeopoldshagenLiepgartenLuckowLuckowLübs (Vorpommern)MeiersbergMönkebudeVogelsang-WarsinBargischowBargischowBlesewitzBoldekowBugewitzButzowDucherowIvenKrienKrusenfeldeNeetzow-LiepenMedowNeetzow-LiepenNeu KosenowNeuenkirchen (bei Anklam)PostlowRossinSarnowSpantekowStolpe an der PeeneAlt TellinBentzinDaberkowJarmenKruckowTutowVölschowBehrenhoffDargelinDersekowHinrichshagen (Vorpommern)LevenhagenMesekenhagenNeuenkirchen (bei Greifswald)WeitenhagenBergholzBlankensee (Vorpommern)Boock (Vorpommern)Glasow (Vorpommern)Grambow (Vorpommern)LöcknitzNadrenseeKrackowPenkunPlöwenRaminRossowRothenklempenowBrünzowHanshagenKatzowKemnitz (bei Greifswald)KröslinKröslinLoissinLubminNeu BoltenhagenRubenowWusterhusenGörminLoitzSassen-TrantowAltwigshagenFerdinandshofHammer a. d. UeckerHeinrichswaldeRothemühlTorgelowTorgelowTorgelowWilhelmsburg (Vorpommern)JatznickBrietzigDamerow (Rollwitz)FahrenwaldeGroß LuckowJatznickJatznickKoblentzKrugsdorfNiedenPapendorf (Vorpommern)PolzowRollwitzSchönwalde (Vorpommern)Viereck (Vorpommern)ZerrenthinZüsedomKarlshagenMölschowPeenemündeTrassenheideBenz (Usedom)DargenGarz (Usedom)KamminkeKorswandtKoserowLoddinMellenthinPudaglaRankwitzStolpe auf UsedomÜckeritzUsedom (Stadt)ZempinZirchowBandelinGribowGroß KiesowGroß PolzinGützkowGützkowKarlsburgKlein BünzowMurchinRubkowSchmatzinWrangelsburgZiethen (bei Anklam)ZüssowHeringsdorfPasewalkStrasburg (Uckermark)UeckermündeWackerowGreifswaldGreifswaldPolen
Karte
Till-Richter-Museum im Herrenhaus Buggenhagen

Buggenhagen ist eine Gemeinde im Landkreis Vorpommern-Greifswald, gelegen auf einem Landvorsprung am Peenestrom. Sie wird seit dem 1. Januar 2005 vom Amt Am Peenestrom mit Sitz in Wolgast verwaltet. Bis zum 31. Dezember 2004 war Buggenhagen Teil des Amtes Ziethen. Buggenhagen ist eine der dünnbesiedelsten Gegenden in Vorpommern.

Geografie und Verkehr

Buggenhagen befindet sich etwa drei Kilometer südlich von Lassan im Naturpark Insel Usedom. Südlich der Gemeinde verläuft die Bundesstraße 110, sowie der Peenestrom. In der Umgebung befinden sich viele Wälder und Gewässer. Größere Seen in der Nähe sind der Pinnower See, der Straßensee, der Schlowersee, der Berliner See und der Schloßsee. Weiterhin befindet sich östlich von Buggenhagen die Verbindung des Stettiner Haffs mit dem Achterwasser und der Krumminer Wiek. Das größte Waldgebiet sind die Große Heide und das große Moorholz direkt am Peenestrom, welche mit dem Seidenbruch teilweise unterhalb des Meeresspiegels liegen.

Die größten Erhebungen in der Gemeinde sind der Orgelberg (19 m), der Hasenberg (19 m) und der Kieksberg (25 m). Die bebaute Ortslage befindet sich etwa zwischen 0 und 15 m ü. NHN.[2]

Ortsteile

  • Buggenhagen
  • Jamitzow
  • Klotzow
  • Wangelkow
Wüstungen und Wohnplätze im Gemeindebereich
  • Silberkuhl (historischer Wohnplatz)
  • Klotzower Fähre (historische Wüstung)

Geschichte

Buggenhagen

Der Ort Buggenhagen wurde erstmals 1618 in der Lubinschen Karte als Bugenhage genannt. Seit 1679 wird die heutige Schreibweise verwandt.[3]

Der Name Buggenhagen stammt vom Adelsgeschlecht derer „von Bughe“. Erwähnt wird erstmals 1250 in der Gegend eine Burg des Ritters Berend von Bughe (Buggenhagen). 1260 erhielten die Buggenhagens den Lehnbrief vom Herzog. Buggenhagen ist damit vermutlich der älteste Ortsteil der heutigen Gemeinde. Diese Nennungen beziehen sich aber auf die Familie. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1945 war der Ort im Besitz der Adelsfamilie von Buggenhagen.

Innerhalb der Familie wechselten die Güter oftmals den Besitzer. Die Linie auf Buggenhagen hatte an Besitzungen:

  1. Gut Buggenhagen mit der Pertinenz Silberkuhl und das Gut Züssow
  2. Klotzow mit der Pertinenz Wangelkow.

1865 hatte Buggenhagen 109 Einwohner in 19 Familien, der Ort hatte 1 Schule, 12 Wohn- und 14 Wirtschaftsgebäude.[4]

Das Herrenhaus Buggenhagen wurde laut Preußischem Urmeßtischblatt von 1835 in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut. Das Schloss Buggenhagen ist ein zweigeschossiges Gebäude mit hohem Dach und Ziergiebeln. Ende 19.Jh. um vier Achsen verlängert und danach erfolgte der Umbau zur Dreiflügelanlage in U-Form. Das Herrenhaus liegt mitten im ausgedehnten Park abgeschieden vom eigentlichen Gutsgelände. Der Park schließt den Schlosssee mit ein. Es hatte, südlich im Park gelegen, einen Vorgängerbau, der archäologisch nachgewiesen ist, Reste sind noch in dem Messtischblatt (MTB) 1920 verzeichnet.

Von 1995 bis 2002 wurde es als Hotel genutzt. Im Jahr 2014 dient es als Till-Richter-Museum: Eine Jury lädt jedes Jahr drei junge Künstler ein, drei Monate lange Werke zu schaffen, die anschließend ausgestellt werden.[5]

Vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Jahr 1815 gehörte Buggenhagen zu Schwedisch-Pommern, danach zum Königreich Preußen. Seit 1990 gehört Buggenhagen zum Land Mecklenburg-Vorpommern.

Jamitzow

Altes Schloss Jamitzow um 1917 – 1929 abgebrannt

Der Ortsteil Jamitzow wurde 1315 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich aus dem slawischen von „Lämmerwiese“ ab. Es war von 14. bis zum 16. Jahrhundert im Besitz der Familie von Köller. Henning und Arnold wurden in der Urkunde von 1315 genannt. Im 16. Jahrhundert ging der Besitz an die Familie von Neuenkirchen über. Die überlebende Tochter Barbara von Neuenkirchen erbte das Gut und heiratete Joachim von Owstin aus der Linie von Quilow.[4]

Bei Niemeyer ist die Erstnennung von Jamitzow als Jamesouw erst 1496 angegeben.[3]

Im Jahr 1618 wurde das Dorf in der Lubinschen Karte mit „Jamzow“ bezeichnet. Es erstreckte sich früher weiter in Richtung Peene und wurde häufig von Überschwemmungen heimgesucht. Deshalb wurde es auf den heutigen Standort verlegt.

Um 1631 errichtete Jochen Kuno von Owstin das Herrenhaus. Er und seine nachfolgenden Generationen nutzten es als Wohnsitz, bis es 1910 wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste. Die Linie starb 1698 aus und so gelangte das Rittergut in den Besitz der Familien von Normann, 1829 von Krauthoff sowie von Romberg.

1865 hatte Jamitzow 120 Einwohner in 24 Familien, der Ort hatte 16 Wohn- und 13 Wirtschaftsgebäude.[4]

1911 ließ der neue Besitzer, Konsul Franz Frischen das Haus abreißen und baute ein neues Gebäude mit 50 Zimmern für 350.000 Reichsmark. Frischen starb am 26. März 1917 und wurde zunächst in Jamitzow beigesetzt, bevor seine Gebeine nach Düsseldorf überführt wurden. Im März 1929 brannte das Schloss ab, wurde aber wieder aufgebaut. Das neue Haus ist ein Klinkerbau, mit einer seltenen rundbogigen mittigen Tordurchfahrt. 1947 brannte der zugehörige Marstall ab.

Blick zum Damm Klotzower Fähre

Klotzow

Klotzow wurde erstmals urkundlich 1267 als Clotsow genannt. Ab 1631 erfolgten dann die Nennungen überwiegend mit dem aktuellen Namen. Der slawische Name wird mit „dumpfes Geräusch“ gedeutet.[3]

Klotzow war ein Rittergut der Familie von der Lüe (auch Lühe) um 1425. Danach gehörte es nebst der Pertinenz Wangelkow der Familie von Neuenkirchen und der Familie von Mevius. 1669 ging der Besitz an Baltzer von Horn auf Ranzin. Bis 1795 blieb es in der Familie von Horn, die dann an Graf Wilhelm von Mellin verkaufte. Schließlich kam das Gut mit Pertinenz 1856 an die Familie von Buggenhagen.

1865 hatte Klotzow, aber mit Fähre 133 Einwohner in 25 Familien, der Ort hatte 13 Wohn- und 14 Wirtschaftsgebäude, sowie 1 Fabrik (?).[4]

Wangelkow

Wangelkow wurde erstmals 1371 als „Wanghelkow“ urkundlich genannt. Der Name bedeutet im slawischen „Kohle“. Die Besitz-Geschichte siehe bei Klotzow, da Wangelkow stets Pertinenz zu Klotzow war.

1865 hatte der Ort 27 Einwohner in 5 Familien, sowie 2 Wohn- und 4 Wirtschaftsgebäude.[4]

Klotzower Fähre (Wüstung)

Dieser Ort wurde 1792 als Klotzowis Fähre erwähnt. Der Ort liegt wüst, er bestand nur aus dem Fährgehöft, das mit dem Bau der Zecheriner Brücke keine Bedeutung mehr hatte. 1868 wurde der Ort mit dem aktuellen Namen genannt, letztmals 1932 in den Gemeindeverzeichnissen.[3] Namensdeutung siehe → Klotzow.

Heute liegt der Damm von Klotzow zur ehemaligen Fähre unter Wasser, wie auch die ganze Umgebung. Die Polder wurden in den letzten Jahren geflutet.

Silberkuhl (Wohnplatz)

Silberkuhl wurde als solches 1782 erstmals genannt. Im Ort waren eine Meierei, ein Fischerhaus und eine Fähre. Als Ort hört er um 1900 auf zu bestehen, es ist nur noch ein Forsthaus mit dem Namen vorhanden.

1865 hatte der Ort 12 Einwohner in 3 Familie, es gab 2 Wohn- und 3 Wirtschaftsgebäude.

Sehenswürdigkeiten

  • Herrenhaus Buggenhagen aus dem 18. Jahrhundert (1995–2002 als Hotel genutzt, seit 2013 beherbergt es das Till-Richter-Museum) am Schloßsee
  • Schlosspark Buggenhagen
  • Gutshaus Jamitzow

Literatur

  • Manfred Niemeyer: Ostvorpommern. Quellen- und Literatursammlung zu den Ortsnamen. Bd. 2: Festland. (=Greifswalder Beiträge zur Ortsnamenkunde. Bd. 2), Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Slawistik, Greifswald 2001, ISBN 3-86006-149-6. Seiten 68, 124, 141

Weblinks

Commons: Buggenhagen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Buggenhagen bei Gaia-MV, abgerufen am 5. Juni 2011
  3. a b c d Manfred Niemeyer: Ostvorpommern. Quellen- und Literatursammlung zu den Ortsnamen. Bd. 2: Festland. (= Greifswalder Beiträge zur Ortsnamenkunde. Bd. 2), Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Slawistik, Greifswald 2001, ISBN 3-86006-149-6. S. 16 ff
  4. a b c d e Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstenthums Rügen. IV. Teils II. Band: Greifswalder Kreis. Anklam 1868, S. 895 (Google Books). Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „HB“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  5. Webseite des Till-Richter-Museums, abgerufen am 14. August 2014.