Champagnat (Saône-et-Loire)

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Champagnat
Champagnat (Frankreich)
Champagnat (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Saône-et-Loire (71)
Arrondissement Louhans
Kanton Cuiseaux
Gemeindeverband Bresse Louhannaise Intercom’
Koordinaten 46° 29′ N, 5° 23′ OKoordinaten: 46° 29′ N, 5° 23′ O
Höhe 196–611 m
Fläche 13,18 km²
Einwohner 466 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 35 Einw./km²
Postleitzahl 71480
INSEE-Code
Lage der Gemeinde im Arrondissement Louhans

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Champagnat mit seinen NachbarortenCuiseauxChevreauxVériaMontagna-le-ReconduitJoudesDommartin-lès-Cuiseaux
Champagnat mit seinen Nachbarorten

Champagnat liegt in der Landschaft Bresse, im äußersten Osten der Region Burgund, zusammen mit der nördlich gelegenen Gemeinde Cuiseaux schiebt sich das Gemeindegebiet bis tief in das Gebiet der Franche-Comté an den Jurafuß vor. Quer durch das Gemeindegebiet fließt der Ruisseau du Breuil[1] in Süd-Nord-Richtung, der am Côte de Prouillat (349 Meter) entspringt. Einen Teil der Westgrenze bildet der Ruisseau de l’Étang de Semon, der die Étangs de Semon und de Louvarel entwässert und zu La Dourlande[2] wird. Das Gemeindegebiet ist stark bewaldet, insbesondere das Gebiet östlich des Bourgs, das sich den Jura-Westhang hochzieht. Die Departementsstraße D1083[3] (Lons-le-SaunierBourg-en-Bresse) zieht sich dem Jurafuß entlang westlich am Bourg vorbei. Zur Gemeinde gehören die folgenden Weiler und Fluren: Arbuans, les Boutières, le Breuil, le Brouchy, Cadole, le Colombier, Combe-Buzon, la Combette, la Côte-de-Louvarel, la Côte-d’Or, la Croix-d’Arigna, les Goys, Goz, Gratteloup, Groubons, Hotentot, la Liambe, Louvarel, la Marre, Mary, Mont-Février, Moulin-de-l’Orme, Moulin-de-Zié, Moulin-Rouge, les Moulins, les Munins, la Norme, Orcin, Poignard, Prouillat, Quincenot, Reuille, le Rompay, Rosière, la Rue, Semon, le Suchet, Taillis, Thorin, le Tronchet, la Tuilerie, Valernat, Vaux, la Ville[4].

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Klima in Champagnat ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die Klassifikation des Klimas nach Köppen und Geiger ist Cfb ((Gemäßigtes) Ozeanklima). Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 11,2 °C. Der wärmste Monat ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 20,1 °C, der kälteste der Januar mit 2,6 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 1455 mm, dabei ist der November mit 152 mm der niederschlagsreichste, während Juli und August als trockenste Monate 95 mm aufweisen. Über das ganze Jahr werden etwa 2725 Sonnenstunden gezählt.

Champagnat
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
137
 
6
0
 
 
119
 
7
0
 
 
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11
3
 
 
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15
6
 
 
131
 
18
10
 
 
108
 
23
13
 
 
95
 
25
15
 
 
95
 
24
15
 
 
108
 
20
12
 
 
126
 
16
9
 
 
152
 
10
4
 
 
151
 
6
1
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: climate-data.org Daten 1991 – 2021
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Champagnat
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 2,6 3,1 6,7 10,3 14,1 18,2 20,1 19,8 16,1 12,2 6,7 3,5 11,2
Mittl. Tagesmax. (°C) 5,6 6,8 11,0 14,7 18,2 22,7 24,6 24,3 20,4 16,2 9,9 6,3 15,1
Mittl. Tagesmin. (°C) 0,0 −0,2 2,5 5,6 9,5 13,3 15,3 15,1 11,9 8,7 3,9 1,0 7,3
Niederschlag (mm) 137 119 115 118 131 108 95 95 108 126 152 151 Σ 1455
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
5,6
0,0
6,8
−0,2
11,0
2,5
14,7
5,6
18,2
9,5
22,7
13,3
24,6
15,3
24,3
15,1
20,4
11,9
16,2
8,7
9,9
3,9
6,3
1,0
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
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95
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151
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: climate-data.org Daten 1991 – 2021

Toponymie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Erwähnung eines Ortes auf dem Gemeindegebiet stammt aus 1151 und bezieht sich auf den Weiler Vaux, der als Locus Vallium, als Ort im Tal, erwähnt wird und knapp 800 Meter südöstlich des Dorfzentrums, aber bereits im Jura, liegt. 1211 wird ein Bernardus de Champegney erwähnt, zusammen mit weiteren Erwähnungen scheint es sicher, dass sich eine Familie nach diesem Ort benannt hat. Eine Erwähnung von 1222 als Campaniacum lässt deutlichere Rückschlüsse auf die Namenensentstehung zu, offensichtlich handelt es sich um den Besitz eines Campanius, zusammen mit dem gallo-römischen Possessiv-Suffix -acum ergab sich direkt dieses Campaniacum, das zum heutigen Champagnat wurde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Champagnat wurde als kleines Cuiseaux bezeichnet, war Teil der Herrschaft Cuiseaux und eng mit seiner Geschichte verbunden. Hinter der Kirche stand ein Presbyterium, wo der Vikar wohnte. Vom Kirchenportal aus habe man die schönste und weiteste Aussicht, bezeugt Courtépée. Einst bestanden vier Mühlen und eine Ziegelei.

Heraldik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2020 trägt die Gemeinde Champagnat ein eigenes Wappen. Das Wappen ist schräg quadriert und zeigt in Feld 1: auf Blau drei goldene Sterne 2:1, im Feld 2: auf Silber eine bewurzelte Eiche, in Feld 3: auf Silber eine purpurne Traube mit Blatt und verdrehtem Stängel und in Feld 4: auf Blau ein steigender Löwe[5].

Es handelt sich hier um ein modernes Wappen, geschaffen von Jean-Francçois Binon[6], das vor allem auf die Besonderheiten der Gemeinde hinweisen will. In der Ausgabe 2021 des Bulletin municipal[7] der Gemeinde Champagnat wird das Wappen der Bevölkerung vorgestellt und die einzelnen Felder wie folgt erläutert: Feld 1 nimmt Bezug auf das Wappen der Familie de Chavannes[8], aus dem die Sporenrädlein und die Tingierung entnommen sind. Im Feld 2 erinnert die bewurzelte Eiche daran, dass das Gemeindegebiet stark bewaldet ist, Feld 3 mit der Traube weist auf den Weinbau hin, das östliche Gemeindegebiet gehört noch zum Anbaugebiet des Vin du Jura, Feld 4 schließlich übernimmt den steigenden goldenen Löwen aus dem Wappen der de Truchy de Lays[9]. Ein Mitglied der Familie de Truchis, Pierre de Truchis de Lays (1897-1980) war von 1930 bis 1977 Maire der Gemeinde Champagnat. Zudem war er mit einer Großnichte von Pierre Puvis de Chavannes verheiratet.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche Saint Martial in Champagnat
Champagnat: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
  
820
1800
  
869
1806
  
860
1821
  
855
1831
  
899
1836
  
856
1841
  
883
1846
  
888
1851
  
849
1856
  
829
1861
  
798
1866
  
807
1872
  
803
1876
  
811
1881
  
749
1886
  
766
1891
  
735
1896
  
723
1901
  
682
1906
  
679
1911
  
659
1921
  
622
1926
  
561
1931
  
527
1936
  
542
1946
  
531
1954
  
505
1962
  
483
1968
  
533
1975
  
512
1982
  
506
1990
  
497
1999
  
484
2006
  
496
2009
  
499
2014
  
469
2020
  
470
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[10] ab 2009 INSEE[11]
Ammerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Höchste Einwohnerzahl 1831 mit 899, tiefste Einwohnerzahl 1962 mit 483 (53,5 % vom Maximum)

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zahl und Art von Betrieben und Ladengeschäften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde befinden sich nebst Mairie und Kirche 19 Landwirtschafts- und 14 sonstige Betriebe. In Louvarel befindet sich ein Campingplatz mit Restaurant.

Landwirtschaftsbetriebe[12]
Betriebsbereich Anzahl davon davon
Landwirtschaft 19
Ackerbau und Forstwirtschaft 1
Getreide, Hülsen- und Ölfrüchte 1
Gemüsebau 1
Zucht- und Fischereibetriebe 18
Rinderzucht 14
Pferde, Maultiere, Esel 3
Schafe Ziegen Schweine 1
Übrige Betriebe[13]
Branche Anzahl
Herstellung anderer Industrieprodukte 3
Bauhandwerk 4
Handel + Reparatur von Motorfahrzeugen 2
Hotellerie und Gastronomie 3
Immobilienwirtschaft 1
Öffentliche Verwaltung, Bildung, Gesundheit 1
Ladengeschäfte[14]
Art des Ladens Anzahl
Keine Ladengeschäfte

Geschützte Produkte in der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als AOC-Produkte sind in Champagnat Comté[15] und Morbier[16] zugelassen, ferner im Gemeindegebiet westlich der N83 Volaille de Bresse[17] und Dinde de Bresse[18], sowie Crème et beurre de Bresse.[19][20]

Bildungseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde besteht eine École primaire (École maternelle und École élémentaire), die der Académie de Dijon[21] untersteht und von 38 Kindern besucht wird. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A[22].

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Champagnat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Champagnat. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 12. November 2023 (französisch).
  • Champagnat. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 14. November 2023 (französisch).
  • Webpräsenz der Gemeinde. Champagnat auf Facebook. Mairie de Champagnat, abgerufen am 11. Dezember 2023 (französisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ruisseau du Breuil, Länge 9,8 km, Zufluss zu La Gizia, Quelle bei 46° 28′ 49,8″ N, 5° 23′ 28″ O in Champagnat auf ca. 316 m, Mündung bei 46° 31′ 35″ N, 5° 19′ 37,9″ O in Le Miroir auf ca. 192 m, Ruisseau du Breuil auf sandre.eaufrance.fr
  2. La Dourlande, Länge 13,7 km, Zufluss zu La Gizia, Quelle bei 46° 27′ 43,6″ N, 5° 21′ 16,9″ O in Balanod auf ca. 248 m, Mündung bei 46° 33′ 0,7″ N, 5° 17′ 25,8″ O in Frontenaud auf ca. 184 m, La Dourlande auf sandre.eaufrance.fr
  3. Departementsstrasse D1083. auf routes.wikia.com. Abgerufen am 16. April 2015 (französisch).
  4. Dictionnaire Topographique de Saône-et-Loire. Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 30. April 2024 (französisch).
  5. L'Armorial des Villes et des Villages de France. Champagnat. Abgerufen am 28. Dezember 2023 (französisch, Originalblasonierung: Écartelé en sautoir: au 1er d'azur à trois molettes d'or, au 2e d'argent au chêne au naturel, au 3e d'argent à la grappe de raisin de pourpre tigée, feuillée et vrillée au naturel, au 4e d'azur au lion d'or.).
  6. Jean-François Binon crée gratuitement des blasons pour les mairies. In: L'Union, Mathilde Escamilla. 9. Januar 2019, abgerufen am 10. Dezember 2023 (französisch).
  7. Bulletin municipal. (PDF) Vivre à Champagnat. Mairie de Champagnat, S. 6, abgerufen am 30. Dezember 2023 (französisch).
  8. Guillemaut, Lucien (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise : armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Gallica, abgerufen am 28. Dezember 2023 (französisch, Es handelt sich um das Wappen in der Mitte rechts mit der Originalblasonierung d'azur au chevron d'argent, accompagné en chef de deux étoiles d'or et en pointe d'un croissant d'argent surmonté d'une étoile d'or.).
  9. Guillemaut, Lucien (1842–1917).: Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise : armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Gallica, abgerufen am 29. Dezember 2023 (französisch, Es handelt sich um das unterste Wappen links mit der Originalblasonierung: d'azur au pin d'or, soutenu par deux lions de même affrontés...; es folgt die Beschreibung der Helmzier und des Beiwerks).
  10. Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. cassini.ehess.fr, abgerufen am 24. März 2024 (französisch).
  11. Dossier complet, Commune de Champagnat (71079). Insee.fr, abgerufen am 24. März 2024 (französisch).
  12. Unternehmen in Champagnat. Kompass.fr, abgerufen am 13. Februar 2016 (französisch).
  13. Unternehmen in Champagnat. Nombre d’établissements par secteur d’activité et par taille en 2014 (Téléchargement). INSEE.fr, abgerufen am 13. Februar 2016 (französisch).
  14. Unternehmen in Champagnat. Nombre d'équipements et de services dans le domaine du commerce en 2014 (Téléchargement). INSEE.fr, abgerufen am 13. Februar 2016 (französisch).
  15. Comté. auf INAO, L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  16. Morbier. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  17. Poulet de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  18. Dinde de Bresse. auf INAO, L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  19. Crème de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  20. Beurre de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  21. Homepage der Académie de Dijon. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
  22. Ferien- und Feiertagsplan der Zone A. Champagnat. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
  23. Le site sur l'Art Roman en Bourgogne. Abgerufen am 6. Dezember 2023 (französisch).