Mussig

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Mussig
Mussig (Frankreich)
Mussig (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Bas-Rhin (67)
Arrondissement Sélestat-Erstein
Kanton Sélestat
Gemeindeverband Sélestat
Koordinaten 48° 14′ N, 7° 31′ OKoordinaten: 48° 14′ N, 7° 31′ O
Höhe 167–174 m
Fläche 11,73 km²
Einwohner 1.139 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 97 Einw./km²
Postleitzahl 67600
INSEE-Code
Hauptstraße

Mussig ist eine französische Gemeinde mit 1139 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Bas-Rhin in der Europäischen Gebietskörperschaft Elsass und in der Region Grand Est. Sie ist Mitglied der Communauté de communes de Sélestat.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Mussig liegt im Elsass, etwa 26 Kilometer nordöstlich von Colmar, sieben Kilometer südöstlich von Schlettstadt und neun Kilometer nordwestlich von Markolsheim am Hanf- oder Eckersteggraben.

Zum Dorf gehören der Weiler Schnellenbuhl (Schnellenbühl) und der Wohnplatz Breitenheim (ehemaliger Maierhof).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ältere Ortsbezeichnungen sind Musig (1361),[1] Musiche (1392)[1] und Musig (1782)[2]. Das Gründungsjahr des Dorfs ist unbekannt. Es gehörte zur Herrschaft der Familie Rathsamhausen zum Stein (in der franz. Literatur auch Rathsamhausen de la Roche genannt) auf Ehnweyer (fünf Kilometer nördlich von Mussig), die ihre Besitzungen vom Herzog von Württemberg zu Lehen trugen. Schlettstadt gegenüber war Mussig befreit vom Brückenzoll, der am Illtor in Schlettstadt erhoben wurde.[1]

Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde dem Kreis Schlettstadt im Bezirk Unterelsass zugeordnet. Die Dorfbewohner betrieben Tabak-, Hopfen-, Getreide-, und etwas Weinbau sowie Viehzucht; einige Einwohner waren in Markircher Webereien oder als Handwerker tätig.[1]

Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2019
832 840 882 937 1014 1084 1088 1169

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kirche St. Oswald, erbaut 1837[1]
  • Kapelle La Vierge, St. Ignace und St.François-Xavier im Ortsteil Schnellenbuhl

Söhne und Töchter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Peter Stupfel (1725–nach 1793), deutscher Jurist, Schriftsteller, Publizist und politischer Aktivist zur Zeit der Französischen Revolution, wurde hier geboren

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 610–611.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mussig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e (Anonym): Heimatskunde des Kreises Schlettstadt. Methodisches, Geschichtliches und Geographisches. Bearbeitet unter Mitwirkung der Lehrer des Kreises. Verlag J. Boltze, Gebweiler 1888, S. 56–57, Ziffer 14 (books.google.de).
  2. Sigmund Billings: Geschichte und Beschreibung des Elsasses und seiner Bewohner von den ältesten bis in die neuesten Zeiten, Basel 1782, S. 177 (books.google.de).