Orignac

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Orignac
Orignac (Frankreich)
Orignac (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Hautes-Pyrénées (65)
Arrondissement Bagnères-de-Bigorre
Kanton La Vallée de l’Arros et des Baïses
Gemeindeverband Communes de la Haute-Bigorre
Koordinaten 43° 8′ N, 0° 10′ OKoordinaten: 43° 8′ N, 0° 10′ O
Höhe 393–568 m
Fläche 9,91 km²
Einwohner 250 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 25 Einw./km²
Postleitzahl 65200
INSEE-Code
Website www.mairie-orignac.com

Blick auf das Zentrum von Orignac

Orignac ist eine französische Gemeinde mit 250 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Hautes-Pyrénées in der Region Okzitanien (vor 2016: Midi-Pyrénées). Sie gehört zum Arrondissement Bagnères-de-Bigorre und zum Kanton La Vallée de l’Arros et des Baïses.

Die Einwohner werden Orignacais und Orignacaises genannt.[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orignac liegt circa sieben Kilometer nördlich von Bagnères-de-Bigorre in der historischen Grafschaft Bigorre.

Umgeben wird Orignac von den neun Nachbargemeinden:

Vielle-Adour Hitte Luc
Montgaillard
Antist
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Cieutat
Ordizan Bagnères-de-Bigorre Mérilheu

Orignac liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour.

Der Arrêt-Darré, ein Nebenfluss des Arros, bildet die natürliche Grenze zu den westlichen Nachbargemeinden Vielle-Adour, Montgaillard, Antist und Ordizan. Die Grave ist ein Nebenfluss des Arrêt-Darré und entspringt in Orignac.

Der Arrêt, ein weiterer Nebenfluss des Arros, fließt zu einem großen Teil an der Grenze zur östlichen Nachbargemeinde Cieutat entlang. Ebenso wird das Gebiet der Gemeinde von Nebenflüsse des Arrêts bewässert,

  • der Ruisseau de Hauban,
  • der Luquet und
  • der Riou Det Terme.[2]
Schulgebäude und Bürgermeisteramt (Mairie)

Toponymie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der okzitanische Name der Gemeinde heißt Aurinhac. Er stammt vom lateinischen Eigennamen Orenius, Aurinius oder Orinius und dem Suffix -acum („Landgut des Aurinius/Orenius/Orinius“).

Der Spitzname der Bewohner der Gemeinde lautet Eths escobatèrs (deutsch die Besenmacher).

Toponyme und Erwähnungen von Orignac waren:

  • De Orignag und De Orinhag (12. Jahrhundert und gegen 1200–1230, Kopialbuch der Grafschaft Bigorre),
  • Orignag (1285, Volkszählung des Adels im Bigorre),
  • De Orinhaco (1313 und 1379, Steuerliste Debita regi Navarre bzw. Prokuration Tarbes),
  • De Orignaco (1342, Kirchenregister von Tarbes),
  • Arrinhac und Orinhac (1429, Steuerliste der Grafschaft Bigorre),
  • Orignac (1750, 1793 und 1801, Karte von Cassini, Notice Communale bzw. Bulletin des lois).[3][4][5]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts auf einen Höchststand von rund 660. In der Folgezeit sank die Größe der Gemeinde bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1980er Jahren auf ihren tiefsten Wert mit 210 Einwohnern, bevor sich ein Wachstumstrend einstellte.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2011 2021
Einwohner 258 240 222 210 238 248 232 240 250
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[5] INSEE ab 2006[6]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Saint-Martin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obwohl es wenige Erwähnungen der Kirche in den Aufzeichnungen existieren, hat sie offensichtlich ihren Ursprung im Mittelalter, denn sie ist inmitten einer Umfriedung auf einem kreisrunden künstlichen Hügel, dem Ort einer Motte, erbaut. Im Jahre 1792 erlangte die Gemeinde die Erlaubnis, das reiche Mobiliar der Kapelle von Médous in der Nähe von Bagnères-de-Bigorre in die Kirche umzuziehen. Im 19. Jahrhundert wurden Ausbesserungen vorgenommen wie an der Rundmauer um den Friedhof und mit der Errichtung einer Empore im Kircheninneren.

Die Kirche besitzt ein einschiffiges Langhaus, das im Osten von einer polygonalen Apsis abgeschlossen wird, im Westen mit einem viereckigen Glockenturm. An der Nord- und an der Südseite flankieren Seitenkapellen das Kirchenschiff. Der Chor wird über drei rundbogenförmige Fenster beleuchtet. Das Kirchenschiff ist mit einer mit Wandtäfelung bekleidet, der Chor mit Wandmalereien verschönert, die vor der Französischen Revolution entstanden sind. Mariä Aufnahme in den Himmel wird gezeigt, umrahmt von Gottvater und Christus, der sein Kreuz trägt. Die Szene wird auf der linken Seite vervollständigt mit den Darstellungen der gefallenen Engel und dem Erzengel Michael, der den Drachen besiegt, und auf der rechten Seite mit einer Darstellung Johannes des Täufers. Dieses Werk breitet sich oberhalb eines großen Baldachins auf bemaltem und vergoldetem Holz aus, der von sechs hohen Säulen getragen wird und ursprünglich aus der Kapelle von Médous stammt.

Die Kirche ist seit dem 24. Mai 2018 als Monument historique eingeschrieben. Ebenso ist der Altar mit seinem Baldachin aus dem 18. Jahrhundert, ein Vortragekreuz aus bemaltem und vergoldetem Holz aus dem 18. Jahrhundert sowie ein Kelch aus dem 17. Jahrhundert als Monument historique klassifiziert oder eingeschrieben.[7][8][9][10]

Lager von Casterieux[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im äußersten Norden von Orignac befindet sich ein viereckiges Grundstück mit einer Seitenlänge von 100 Metern, das mit einem Wall und einem Graben umsäumt ist. Es handelt sich um den Platz für eine beabsichtigte mittelalterliche Festung, die nie gebaut wurde.[11]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Porcs Noirs de Bigorre

Orignac liegt in den Zonen AOC der Schweinerasse Porc noir de Bigorre und des Schinkens Jambon noir de Bigorre.[12]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[13]
Gesamt = 19

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Grundschule mit 15 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2019/2020.[14]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orignac ist über die Routes départementales 5, 28 und 120 erreichbar.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bertrand Pujo, geboren am 21. August 1878 in Orignac, gestorben am 14. September 1964 in Paris, war Militärpilot und Luftfahrtminister.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Orignac – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Informations commune de Orignac. Marie-Pierre Manet, abgerufen am 5. Dezember 2019 (französisch).
  2. Ma commune : Orignac. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 5. Dezember 2019 (französisch).
  3. Orignac. Département Hautes-Pyrénées, abgerufen am 5. Dezember 2019 (französisch).
  4. David Rumsey Historical Map Collection France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 5. Dezember 2019 (englisch).
  5. a b Notice Communale Orignac. EHESS, abgerufen am 5. Dezember 2019 (französisch).
  6. Populations légales 2016 Commune d’Orignac (65338). INSEE, abgerufen am 5. Dezember 2019 (französisch).
  7. Eglise Saint-Martin. Französisches Kultusministerium, 19. März 2019, abgerufen am 5. Dezember 2019 (französisch).
  8. Autel, dais d’autel (baldaquin). Französisches Kultusministerium, 11. Februar 2019, abgerufen am 5. Dezember 2019 (französisch).
  9. Croix de procession. Französisches Kultusministerium, 11. Februar 2019, abgerufen am 5. Dezember 2019 (französisch).
  10. Calice. Französisches Kultusministerium, 11. Februar 2019, abgerufen am 5. Dezember 2019 (französisch).
  11. Le camp de Casterieux. loucrup65.fr, abgerufen am 5. Dezember 2019 (französisch).
  12. Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher un produit. Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 5. Dezember 2019 (französisch).
  13. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune d’Orignac (65338). INSEE, abgerufen am 5. Dezember 2019 (französisch).
  14. École élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 5. Dezember 2019 (französisch).