Rubrouck

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Rubrouck
Rubrouck (Frankreich)
Rubrouck (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Hauts-de-France
Département (Nr.) Nord (59)
Arrondissement Dunkerque
Kanton Wormhout
Gemeindeverband Cœur de Flandre Agglo
Koordinaten 50° 50′ N, 2° 21′ OKoordinaten: 50° 50′ N, 2° 21′ O
Höhe 20–65 m
Fläche 14,88 km²
Einwohner 919 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 62 Einw./km²
Postleitzahl 59285
INSEE-Code
Website rubrouck.fr

Bürgermeisteramt (Mairie) im ehemaligen Pfarrhaus

Rubrouck (niederländisch Rubroek, Aussprache [ʁybʁuk]) ist eine französische Gemeinde mit 919 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Nord in der Region Hauts-de-France. Sie gehört zum Arrondissement Dunkerque und ist Mitglied im Gemeindeverband Cœur de Flandre Agglo. Die Bewohner werden Rubrouckois und Rubrouckoises genannt.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage von Rubrouck im Arrondissement Dunkerque
Bodennutzung und Infrastruktur der Gemeinde (2018)

Rubrouck liegt in Französisch-Flandern, etwa 22 Kilometer südlich von Dünkirchen und etwa 56 Kilometer nordwestlich von Lille in der Région naturelle Houtland. Der Küstenfluss Yser begrenzt das Gemeindegebiet im Westen. Außerdem wird Rubrouck von der Becque de la Reine, der zeitweise trockenfallenden Steenaert Becque, der Becque Séparative, der Roesten Helts Becque, der Cray Hill Becque, der Pis Becque, der Poel Becque und von verschiedenen anderen Bächen entwässert. Das Zentrum von Buysscheure liegt auf einer Höhe von etwa 30 m. Das Gelände der Gemeinde ist relativ flach, fällt in der Breite nach Norden hin auf bis 20 m ab und steigt im äußersten Südosten am Fuß einer Anhöhe auf über 60 m an.

Rund 98 % der Fläche der Gemeinde werden landwirtschaftlich genutzt, etwa 2 % entfallen auf bebaute Flächen (Stand: 2018).[1]

Rubrouck grenzt im Norden an Bollezeele, im Nordosten an Arnèke, im Südosten an Ochtezeele und Noordpeene, im Südwesten an Buysscheure, im Westen an Broxeele und im Nordwesten an Volckerinckhove.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name der Gemeinde leitet sich aus den germanischen rūha (rau, d. h. mit Gestrüpp) und brōka (Sumpf) ab. Namensformen waren in der Folge „Rubroch“ (1104), „Rubruch“ (1113 und um 1120), „Rubruc“ (1139, 1170 und um 1220), „Ringuinscura“ (1197), „Riugschura“ (1196), „Rewenescura“ (1197), „Ruenscure“ (1201), „Ruinschura“ (1203), „Reuinscura“ (1205), „Ruenescura“ (1211), „Ringuinescure“ (1218), „Rubroc“ (1183, 1194 und 1203), „Rosbruc“ (1168), „Rubroec“ (1215), „Rubruec“ (1218. 1219), „Rubruech“ (1221).[2]

Eine organisierte Pfarrei entstand dort seit Beginn des 12. Jahrhunderts, als der Kirchenzehnt von Papst Calixt II. zugunsten der Abtei Notre-Dame de Bourbourg bestätigt wurde. Ein beträchtlicher Teil der Ländereien von Rubrouck fiel unter die Gerichtsbarkeit des Grafen von Flandern oder gleichzeitig Seigneur von Cassel, dann des Königs von Spanien und ab 1678 (Datum des Vertrags von Nimwegen) des Königs von Frankreich. Ein anderer Teil des Territoriums war abhängig von bestimmten Herrschaften, beispielsweise denen von Clytte oder Belhof. Es gab eine Adelsfamilie namens Rubrouck, von der sich im 14. Jahrhundert jede Spur verlor.[3]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2013 2020
Einwohner 812 724 681 674 702 772 882 963 924
Quellen: Cassini und INSEE

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rubrouck liegt abseits größerer Verkehrsachsen. Die Departementsstraße D 26 von Watten nach Cassel wird entlang der südlichen Gemeindegrenze geführt, die Departementsstraße D 11 von Gravelines nach Cassel an der nördlichen Gemeindegrenze. Die nachgeordneten Departementsstraßen D 211, D 426 und lokale Landstraßen verbinden das Zentrum mit den Weilern der Gemeinde und den Nachbargemeinden.

Die Eisenbahn-Schnellfahrstrecke LGV Nord von Paris zum Eurotunnel berührt das Gemeindegebiet im äußersten Südwesten ohne Haltepunkt.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilhelm von Rubruk (zwischen 1215 und 1220–um 1270), Franziskaner und Forschungsreisender des 13. Jahrhunderts

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes du Nord. Flohic Editions, Band 1, Paris 2001, ISBN 2-84234-119-8, S. 475–478.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rubrouck – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Répartition des superficies en 15 postes d’occupation des sols (métropole). CORINE Land Cover, 2018, abgerufen am 14. Mai 2024 (französisch).
  2. Maurits Gysseling: Toponymisch Woordenboek van België, Nederland, Luxemburg, Noord-Frankrijk en West-Duitsland (vóór 1226). Koninklijke Academie voor Nederlandse Taal en Letteren (KANTL), 1960, S. 867, abgerufen am 14. Mai 2024 (niederländisch).
  3. Notre commune. Gemeinde Rubrouck, abgerufen am 14. Mai 2014 (französisch).