Serie A 1999/2000

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Serie A 1999/2000
Meister Lazio Rom
Champions League Lazio Rom
Juventus Turin
Champions-League-
Qualifikation
AC Mailand
Inter Mailand
UEFA-Pokal AC Parma
AS Rom
AC Florenz
UI-Cup Udinese Calcio
AC Perugia
Absteiger Torino Calcio
SSC Venedig
Cagliari Calcio
Piacenza Calcio
Mannschaften 18
Spiele 306
Tore 764 (ø 2,5 pro Spiel)
Torschützenkönig Andrij Schewtschenko
(AC Mailand)
Serie A 1998/99

Die Serie A 1999/2000 war die 68. Spielzeit in der höchsten italienischen Fußball-Spielklasse der Herren. Sie startete am 29. August 1999. Beendet wurde die Saison aufgrund der Fußball-Europameisterschaft 2000 in den Niederlanden und Belgien bereits am 14. Mai 2000. Den Scudetto, den italienischen Meistertitel, gewann Lazio Rom. Absteigen mussten Torino Calcio, die AC Venedig, Cagliari Calcio und Piacenza Calcio. Torschützenkönig mit 24 Treffern wurde der zu Saisonbeginn verpflichtete Andrij Schewtschenko von der AC Mailand.

Saisonverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Titelkampf, lange Zeit ein Fünfkampf zwischen Lazio Rom, der AS Rom, der AC Parma, dem Titelverteidiger AC Mailand und der Alten Dame Juventus Turin, wurde erst am letzten Spieltag entschieden. Juventus Turin war nach der schlechten Saison im Vorjahr mit dem neuen Trainer Carlo Ancelotti zurück unter den Titelanwärtern, verspielte aber die sicher geglaubte Meisterschaft durch eine 0:1-Niederlage in Perugia. Dadurch konnte Lazio vorbeiziehen und sich trotz eines zwischenzeitlichen Rückstandes von 9 Punkten den Titel sichern.

Beim Vorjahresmeister AC Mailand war die Euphorie der Meisterschaftssaison schnell verflogen. Missverständnisse und Misstrauen in einigen Teilen der Mannschaft und des Vorstandes gegenüber Trainer Alberto Zaccheroni machten eine Titelverteidigung nahezu unmöglich. Der sportliche Misserfolg ließ nicht lange auf sich warten: In der Champions League kam das Aus schon in der Vorrunde und in der Liga zeigte das Team nach gutem Saisonstart zu wenig Konstanz. Stadtrivale Inter Mailand war ebenfalls mit großen Erwartungen in die neue Saison gestartet. Von Rekordmeister Juventus Turin hatte man Marcello Lippi verpflichtet und auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Die teuerste Verpflichtung von Klubchef Massimo Moratti war Christian Vieri von Lazio Rom, der die hohen Erwartungen allerdings nur bedingt erfüllen konnte. Erst am letzten Spieltag machte Inter Mailand die Qualifikation für die Champions League perfekt. Der AC Parma, der eine Runde vor Schluss auf dem vierten Platz stand, wurde von Inter Mailand noch abgefangen und musste sich mit der UEFA-Pokal-Teilnahme begnügen. Der AC Florenz, der die Teilnahme am Europapokal verpasste, geriet in eine finanzielle Schieflage. Nach dem Scheitern in der Champions-League-Qualifikation und den damit fehlenden Einnahmen aus der Champions League, stieg der Schuldenberg des Traditionsvereins weiter an. Die Fiorentina war gezwungen ihre besten Spieler zu verkaufen, um finanziell überleben zu können. Am Ende standen sie auch noch ohne Trainer da, weil Giovanni Trapattoni den Verein verließ um Dino Zoff als Nationaltrainer Italiens zu beerben.

Auch im Abstiegskampf wurde es am Ende knapp. Zwar waren die AC Venedig, Cagliari Calcio und Piacenza Calcio bereits frühzeitig abgestiegen, doch Torino Calcio stieg erst nach einer 1:2-Niederlage bei der US Lecce (die damit gerettet war) und einem gleichzeitigen Erfolg der AS Bari in Venedig am 33. Spieltag ab.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mannschaften der Serie A der Saison 1999/2000
Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Lazio Rom  34  21  9  4 064:330 +31 72
 2. Juventus Turin  34  21  8  5 046:200 +26 71
 3. AC Mailand (M)  34  16  13  5 065:400 +25 61
 4. Inter Mailand  34  17  7  10 058:360 +22 58
 5. AC Parma (P)  34  16  10  8 052:370 +15 58
 6. AS Rom  34  14  12  8 057:340 +23 54
 7. AC Florenz  34  13  12  9 048:380 +10 51
 8. Udinese Calcio  34  13  11  10 055:450 +10 50
 9. Hellas Verona (N)  34  10  13  11 040:450  −5 43
10. AC Perugia  34  12  6  16 036:520 −16 42
11. FC Bologna  34  9  13  12 032:390  −7 40
12. Reggina Calcio (N)  34  9  13  12 031:420 −11 40
13. US Lecce (N)  34  10  10  14 033:490 −16 40
14. AS Bari  34  10  9  15 034:480 −14 39
15. Torino Calcio (N)  34  8  12  14 035:470 −12 36
16. AC Venedig  34  6  8  20 030:600 −30 26
17. Cagliari Calcio  34  3  13  18 029:540 −25 22
18. Piacenza Calcio  34  4  9  21 019:450 −26 21

Platzierungskriterien: 1. Punkte – 2. Direkter Vergleich (Punkte, Tordifferenz, geschossene Tore) – 3. Tordifferenz – 4. geschossene Tore

  • Italienischer Meister und Teilnahme an der UEFA Champions League 2000/01
  • Teilnahme an der UEFA Champions League 2000/01
  • Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation 2000/01
  • Teilnahme am UI-Cup 2000
  • Teilnahme am UEFA-Pokal 2000/01
  • Abstieg in die Serie B 2000/01
  • (M) Italienischer Meister 1998/99
    (P) Pokalsieger 1998/99
    (N) Neuaufsteiger aus der Serie B 1998/99

    Kreuztabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der oberen Reihe.

    1999/2000 Lazio Rom Juventus Turin AC Mailand Inter Mailand AC Parma AS Rom Udinese Calcio Hellas Verona AC Perugia FC Bologna Reggina Calcio US Lecce AS Bari Torino Calcio AC Venedig
    1. Lazio Rom 0:0 4:4 2:2 0:0 2:1 2:0 2:1 4:0 1:0 3:1 3:0 4:2 3:1 3:0 3:2 2:1 2:0
    2. Juventus Turin 0:1 3:1 1:0 1:0 2:1 1:0 4:1 1:0 3:0 2:0 1:1 1:0 2:0 3:2 1:0 1:1 1:0
    3. AC Mailand 2:1 2:0 1:2 2:1 2:2 1:1 4:0 3:3 3:1 4:0 2:2 2:2 4:1 2:0 3:0 2:2 1:0
    4. Inter Mailand 1:1 1:2 1:2 5:1 2:1 0:4 3:0 3:0 5:0 1:1 1:1 6:0 3:0 1:1 3:0 2:1 2:1
    5. AC Parma 1:2 1:1 1:0 1:1 2:0 0:4 0:0 3:0 1:2 1:1 3:0 4:1 2:1 4:1 3:1 3:1 1:0
    6. AS Rom 4:1 0:1 1:1 0:0 0:0 4:0 1:1 3:1 3:1 2:0 0:2 3:2 3:1 1:0 5:0 2:2 2:1
    7. AC Florenz 3:3 1:1 2:1 2:1 0:2 1:3 1:1 4:1 1:0 2:2 1:0 3:0 1:0 1:1 3:0 2:0 2:1
    8. Udinese Calcio 0:3 1:1 1:2 3:0 0:1 0:2 1:1 3:3 2:1 2:1 3:2 2:1 5:1 0:0 5:2 5:2 3:0
    9. Hellas Verona 1:0 2:0 0:0 1:2 4:3 2:2 2:2 2:2 2:0 0:0 1:1 2:0 0:1 0:1 1:0 2:0 1:0
    10. AC Perugia 0:2 1:0 0:3 1:2 1:1 2:2 1:2 0:5 0:0 3:2 2:1 2:2 1:2 1:0 2:1 3:0 2:0
    11. FC Bologna 2:3 0:2 2:3 3:0 1:0 1:0 0:0 2:1 0:0 2:1 0:1 2:0 1:0 0:0 1:1 1:0 0:0
    12. Reggina Calcio 0:0 0:2 1:2 0:1 2:2 0:4 2:2 0:0 1:1 1:1 1:0 2:1 1:0 2:1 1:0 1:1 1:0
    13. US Lecce 0:1 2:0 2:2 1:0 0:0 0:0 0:0 1:0 2:1 0:1 1:1 2:1 1:0 2:1 2:1 2:1 0:1
    14. AS Bari 0:0 1:1 1:1 2:1 0:1 0:0 1:0 1:1 1:1 0:2 1:1 1:1 3:1 1:1 3:0 1:0 3:2
    15. Torino Calcio 2:4 0:0 2:2 0:1 2:2 1:1 1:0 0:1 0:3 0:1 2:1 2:1 1:2 3:1 2:1 1:1 2:1
    16. AC Venedig 2:0 0:4 1:0 1:0 0:2 1:3 2:1 1:1 2:2 1:2 0:1 2:0 0:0 0:1 2:2 3:0 0:0
    17. Cagliari Calcio 0:0 0:1 0:0 0:2 2:3 1:0 1:1 0:3 0:1 2:1 2:2 0:1 0:0 2:3 1:1 1:1 3:0
    18. Piacenza Calcio 0:2 0:2 0:1 1:3 1:2 1:1 2:0 0:1 1:0 0:0 0:0 0:0 1:1 2:1 0:2 2:2 1:1

    Torjäger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Andrij Schewtschenko

    Torschützenkönig wurde Andrij Schewtschenko von der AC Mailand mit 24 Toren. Dicht dahinter folgten die Argentinier Gabriel Batistuta und Hernán Crespo mit 23 bzw. 22 erzielten Treffern. Beide wechselten nach Saisonende nach Rom. Crespo zu Meister Lazio Rom, Batistuta zur Roma. Vincenzo Montella war mit 18 Toren nicht nur der beste Neuzugang des AS Rom, sondern auch gleichzeitig bester italienischer Torschütze der Serie A. Sein Lohn war die Europameisterschafts-Teilnahme 2000 in Belgien und der Niederlande. Ebenfalls 18 Treffer gelangen Marco Ferrante, dessen Tore den Abstieg von Torino Calcio in die Serie B nicht verhindern konnten. An neunter Stelle platzierte sich mit 13 Toren Christian Vieri von Inter Mailand, der wie sein komplettes Team, hinter den Erwartungen zurückblieb. Zehnte mit 12 Toren wurden Marcelo Salas, der mit Abstand beste Torjäger bei Meister Lazio, und Roberto Muzzi, der mit Udinese Calcio knapp am UEFA-Cup scheiterte.

    Pl. Spieler Verein Tore
    1 Ukraine Andrij Schewtschenko AC Mailand 24
    2 Argentinien Gabriel Batistuta AC Florenz 23
    3 Argentinien Hernán Crespo AC Parma 22
    4 Italien Vincenzo Montella AS Rom 18
    Italien Marco Ferrante Torino Calcio 18
    6 Italien Giuseppe Signori FC Bologna 15
    Italien Filippo Inzaghi Juventus Turin 15
    Italien Cristiano Lucarelli US Lecce 15
    9 Italien Christian Vieri Inter Mailand 13
    10 Chile Marcelo Salas Lazio Rom 12
    Italien Roberto Muzzi Udinese Calcio 12
    12 Italien Nicola Amoruso AC Perugia 11
    Deutschland Oliver Bierhoff AC Mailand 11
    Sierra Leone Mohamed Kallon Reggina Calcio 11
    Italien Marco Delvecchio AS Rom 11

    Meistermannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    (in Klammern sind die Spiele und Tore angegeben)

    Lazio Rom

    Trainerentlassungen/wechsel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Giovanni Trapattoni verließ die AC Florenz und wurde Nationaltrainer Italiens

    Den ersten Trainerwechsel erlebte die junge Spielzeit schon als sie noch gar nicht begonnen hatte. Francesco Guidolin wurde sein Sommer-Flirt mit Betis Sevilla zum Verhängnis. Sein Arbeitgeber entließ ihn sieben Wochen vor Saisonbeginn und ersetzte ihn durch Luigi De Canio. Im Abstiegskampf setzte nur Torino Calcio auf Vertrauen in sein Trainergespann, aber auch das konnte den Abstieg nicht verhindern. Cagliari Calcio und die AC Venedig verschlissen gleich mehrere Trainer in einer Spielzeit. Die AC Venedig brachte das Kunststück fertig Luciano Spalletti gleich zwei Mal innerhalb einer Spielzeit zu entlassen. Piacenza Calcio trennte sich kurz nach der Hinrunde von Luigi Simoni, der von Interimstrainer Maurizio Braghin beerbt wurde. Nach einer enttäuschenden Saison, an deren Ende die Champions-League-Teilnahme verspielt wurde, verkündete Giovanni Trapattoni seinen Abschied zu Saisonende. Er trat die Nachfolge des nach der Fußball-Europameisterschaft 2000 zurückgetretenen Dino Zoff an.

    Trainer Verein Nachfolger Entlassung/Rücktritt
    Giovanni Trapattoni AC Florenz Saisonende 34. Spieltag
    Francesco Guidolin Udinese Calcio Luigi De Canio Saisonbeginn
    Carlo Mazzone AC Perugia Saisonende 34. Spieltag
    Sergio Buso FC Bologna Francesco Guidolin 7. Spieltag
    Luciano Spalletti AC Venedig Giuseppe Materazzi 8. Spieltag
    Giuseppe Materazzi AC Venedig Luciano Spalletti 11. Spieltag
    Luciano Spalletti AC Venedig Francesco Oddo 20. Spieltag
    Óscar Tabárez Cagliari Calcio Renzo Ulivieri 3. Spieltag
    Renzo Ulivieri Cagliari Calcio Saisonende 34. Spieltag
    Luigi Simoni Piacenza Calcio Maurizio Braghin 19. Spieltag

    Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Commons: Serie A 1999/2000 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien