Weitenhagen (bei Greifswald)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 54° 3′ N, 13° 24′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Vorpommern-Greifswald | |
Amt: | Landhagen | |
Höhe: | 12 m ü. NHN | |
Fläche: | 38,42 km2 | |
Einwohner: | 2048 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 53 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 17498 | |
Vorwahl: | 03834 | |
Kfz-Kennzeichen: | VG, ANK, GW, PW, SBG, UEM, WLG | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 75 142 | |
Gemeindegliederung: | 6 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Theodor Körner Straße 36 17498 Weitenhagen | |
Website: | ||
Bürgermeisterin[2]: | Janina Jeske | |
Lage der Gemeinde Weitenhagen im Landkreis Vorpommern-Greifswald | ||
Weitenhagen ist eine Gemeinde im Norden des Landkreises Vorpommern-Greifswald. Sie wird vom Amt Landhagen mit Sitz in Neuenkirchen verwaltet. Die Gemeinde liegt südlich der Stadt Greifswald. Durch die Nähe zur Stadt Greifswald und die landschaftlich reizvolle Lage hat sich die Einwohnerzahl seit 1990 mehr als verdoppelt.
Geografie und Verkehr
Weitenhagen liegt etwa sechs Kilometer südlich von Greifswald. Durch die Gemeinde verläuft die Bundesstraße 109 als Umgehungsstraße von Greifswald. Die Landesstraße 35 führt in Richtung Jarmen/Neubrandenburg. Die Bundesautobahn 20 ist über die Anschlussstelle Gützkow in etwa zwölf Kilometern erreichbar.
Ortsteile
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Geschichte
Grubenhagen
Ein großer slawischer Burgwall, sowie eine nicht genau datierte wendische Siedlung befinden sich unweit von Grubenhagen, die eine frühe Besiedlung der Gegend belegen. Grubenhagen wurde 1278 erstmals urkundlich mit dem aktuellen Namen genannt. Die frühdeutsche Deutung ist unklar, sie kann als Personennamen „Rodung des Grube“ oder als „Grube = Loch“ gedeutet werden.[3]
Grubenhagen ist ein kleines Gutsdorf mit dem Gut und der Landarbeiterkatenzeile. An der Straße aus Greifswald befand sich ein Krug, der noch bis in die Gegenwart betrieben wurde, sowie nordwestlich am jetzigen Waldrand ein Forsthaus, das aber um 1900 verschwand, bzw weiter in Richtung Dersekow verlegt wurde, wo es noch heute als Wohngehöft vorhanden ist. Das einfach Gutshaus ist noch heute als Wohnhaus erhalten, auch von den Gutsgebäuden sind noch zwei gut erhalten.
Von 1897 bis 1945 wurde Grubenhagen von der Kleinbahn Greifswald - Jarmen (GJK) berührt
Potthagen
Potthagen wurde erst 1736 als solches oder auch als „Pottkrug“ genannt. Es ist wie alle Dörfer der Umgebung ein Hagen- = Rodungsdorf als deutsche Gründung.
Weitenhagen
Weitenhagen wurde erstmals im Jahr 1280 in einer Besitzurkunde des Klosters Eldena unter den Bezeichnungen Woytenhagen und Woythenhagen erwähnt.[4] Es treten dann auch die Bezeichnungen Weithenhaghen (1298), Weythenhaghen (1334) und Weittenhagen (1626) auf; aus dem Jahr 1696 ist erstmals der Name Weitenhagen bezeugt.[4] Der Name geht vermutlich auf den Familiennamen Weithe oder Woite zurück.[4]
Die Zugehörigkeit Weitenhagens zum Grundbesitz des Klosters wurde 1281 von Pommernherzog Bogislaw IV. bestätigt; 1288 erfolgte eine nochmalige Verleihung des Dorfes Weitenhagen an das Kloster durch die Grafen zu Gützkow.[5] Im Jahr 1626 wurde Weitenhagen nach der Säkularisierung des Klosters an die Universität Greifswald übergeben.
Zur Gebiets- und Dorfentwicklung siehe die Karten bei Hess.[6]
- Merthenshaghen (historisch)
Zur Ortschaft Weitenhagen gehörte ein Ortsteil mit Namen Merthenshaghen, dieser wurde erstmals 1280 urkundlich erwähnt. Der Ortsteil war im Besitz der Stadt Greifswald. Um 1600 fiel der Ort wüst, er wurde der Feldmark der Stadt zugeschlagen. Der Name hat seinen Ursprung nach der verschwundenen St. Martinskapelle und dem umliegend gerodeten Wald (Hagen).[3]
Sehenswürdigkeiten
→ Siehe: Liste der Baudenkmale in Weitenhagen (bei Greifswald)
- Friedrich-Wilhelm Krummacher-Haus in Weitenhagen
- Kirche Weitenhagen mit romanischen Stilelementen aus dem 13. Jahrhundert
- Sölkensee und Moor Potthagen
- Slawischer Burgwall Grubenhagen
- Gutsanlage Grubenhagen
Literatur
- Gerhard Hess: Die kulturgeographische Entwicklung der akademischen Dörfer Koitenhagen, Groß-Schönwalde, Klein-Schönwalde und Weitenhagen-Potthagen auf historisch-geographischer Grundlage, zugleich Dissertation, Universität Greifswald, 1957.
- Manfred Niemeyer: Ostvorpommern. Quellen- und Literatursammlung zu den Ortsnamen. Bd. 2: Festland. (=Greifswalder Beiträge zur Ortsnamenkunde. Bd. 2), Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Slawistik, Greifswald 2001, ISBN 3-86006-149-6. Seiten 89, 104
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ landhagen.de. Abgerufen am 9. Dezember 2014.
- ↑ a b Manfred Niemeyer: Ostvorpommern. Quellen- und Literatursammlung zu den Ortsnamen. Bd. 2: Festland. (= Greifswalder Beiträge zur Ortsnamenkunde. Bd. 2), Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Slawistik, Greifswald 2001, ISBN 3-86006-149-6. S. 89 ff
- ↑ a b c Teodolius Witkowski: Die Ortsnamen des Kreises Greifswald, Weimar 1978, S. 155.
- ↑ Gerhard Hess: Die kulturgeographische Entwicklung... (Volltitel siehe unter Literatur), S. 33.
- ↑ Gerhard Hess: Die kulturgeographische Entwicklung... (Volltitel siehe unter Literatur), Karte 4b (1330), Karte 5b (1580), Karten 10 und 25 (1825/26), Karte 24 (1697) und Karte 26 (1948).