Garrey

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Garrey
Garrey (Frankreich)
Garrey (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Landes (40)
Arrondissement Dax
Kanton Coteau de Chalosse
Gemeindeverband Terres de Chalosse
Koordinaten 43° 40′ N, 0° 54′ WKoordinaten: 43° 40′ N, 0° 54′ W
Höhe 11–46 m
Fläche 4,93 km²
Einwohner 216 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 44 Einw./km²
Postleitzahl 40180
INSEE-Code

Garrey ist eine französische Gemeinde mit 216 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Landes in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Dax und zum Kanton Coteau de Chalosse.

Der Name könnte vom gascognischen Präfix garr- abgeleitet sein, der bestimmte Baumessenzen bezeichnet. Dies trifft auch auf das gascognische Wort garrigau zu, das „mit Wald bedecktes Land“ oder „aus Eichen bestehendes Dickicht“ bedeutet und die natürliche Umgebung der Gemeinde beschreibt.[1]

Die Einwohner werden Garreyois und Garreyoises genannt.[2]

Geographie

Garrey liegt ca. 12 km südöstlich von Dax im Landstrich Chalosse in der historischen Provinz Gascogne.

Umgeben wird Garrey von den Nachbargemeinden:

Sort-en-Chalosse Poyartin
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Ozourt
Clermont

Garrey liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Einer seiner Nebenflüsse, der Luy, markiert die Grenze zu den östlichen und südlichen Nachbargemeinden Ozourt und Clermont.[3]

Geschichte

Die Geschicke des Mittelalters wurden schnell von der englischen Besetzung bestimmt, die ihren Beginn im 11. Jahrhundert sah und mit dem Ende des Hundertjährigen Kriegs im Jahre 1453 endete. Die Hugenottenkriege zwischen protestantischen und katholischen Parteien tobten im 16. und 17. Jahrhundert. Mit der Herrschaft des französischen Königs Heinrich IV. und dem Edikt von Nantes aus dem Jahre 1598 kehrte endlich der Friede ein. Markante Persönlichkeiten bestimmten die Geschichte der Gemeinde. Der Geistliche Darjou beispielsweise war Pfarrer der Gemeinde zwischen 1638 und 1681. Ein anderer Geistlicher namens Soustrar führte ein bewegtes Leben im 18. Jahrhundert. Er landete mehrmals im Gefängnis, vor allem als er sich weigerte, während der Französischen Revolution den verlangten Eid auf die Zivilverfassung des Klerus zu leisten. Die Familie Batbedat war in der Zeit des Ancien Régime eine der bedeutendsten Familien der Region. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte allerdings der Enkeltochter von Léonard de Poyanne das Dorf. Bestimmte Besitztümer wurden während der Französischen Revolution als Nationalgut verkauft. Das 19. Jahrhundert wurde bestimmt durch die Ausweitung der Kultivierung von Mais und von Eichen.[1]

Einwohnerentwicklung

Nach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf einen Höchststand von rund 300. In der Folgezeit sank die Größe der Gemeinde bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1970er Jahren auf 155 Einwohner, bevor eine moderate Wachstumsphase einsetzte, die die Größe auf ein Niveau von rund 180 Einwohnern hob.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2010 2021
Einwohner 174 172 156 161 189 181 181 179 216
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[4] INSEE ab 2006[5][6]

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche Notre-Dame. Ihr Langhaus mit drei Kirchenschiffen wird durch einen halbrunden Chor verlängert. Im Westen befindet sich eine Vorhalle und ein Glockenturm mit einer Haube mit aufgesetztem, polygonalem Helm, der mit Schiefer gedeckt ist. Der Chor zeichnet sich durch die Wandmalerei auf seinem Kesselgewölbe aus. Sie datiert vermutlich aus dem 19. Jahrhundert und zeigt im Zentrum die Taube des Heiligen Geistes im Strahlenkranz. Im Mittelpunkt des Altarretabels ist ein 2 m hohes und 1,80 m breites Ölgemälde aus dem späten 18. oder frühen 19. Jahrhundert. Der obere Teil des Werkes ist eine Kopie eines Gemäldes von Tizian und stellt Marias Aufnahme in den Himmel dar. Der Tabernakel aus vergoldetem Holz wird flankiert von zwei betenden Engeln und überragt von einem Baldachin in Kuppelform. Das Gesamtwerk des Altars mit seinem Retabel datiert aus dem 18. Jahrhundert und wurde 1990 neu vergoldet. Zwei lebensgroße Statuen der Heiligen Joachim und Josef sind zur gleichen Zeit entstanden und flankieren den Altar in Nischen. Die beschriebenen und weitere Ausstattungsgegenstände der Kirche sind seit dem 18. Juli 1977 in der Kategorie Objekte als Monuments historiques klassifiziert.[7][8][9][10][11]

Wirtschaft und Infrastruktur

Landwirtschaft und Baugewerbe sind die wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Gemeinde.[1]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[12]
Gesamt = 16

Bildung

Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Grundschule mit 27 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2017/2018.[13]

Verkehr

Garrey ist erreichbar über die Routes départementales 15, 58, 107 und 324.

Commons: Garrey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Garrey. Conseil régional d’Aquitaine, archiviert vom Original am 9. September 2016; abgerufen am 25. April 2018 (französisch).
  2. Landes. habitants.fr, abgerufen am 25. April 2018 (französisch).
  3. Ma commune : Garrey. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 25. April 2018 (französisch).
  4. Notice Communale Garrey. EHESS, abgerufen am 25. April 2018 (französisch).
  5. Populations légales 2006 Commune de Garrey (40106). INSEE, abgerufen am 25. April 2018 (französisch).
  6. Populations légales 2015 Commune de Garrey (40106). INSEE, abgerufen am 25. April 2018 (französisch).
  7. Eglise Notre-Dame. Observatoire du patrimoine religieux, abgerufen am 25. April 2018 (französisch).
  8. peinture monumentale. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 25. April 2018 (französisch).
  9. tableau (tableau d’autel) : Assomption. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 25. April 2018 (französisch).
  10. autel, gradin, tabernacle, exposition, 2 statues (maître-autel) : anges adorateurs. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 25. April 2018 (französisch).
  11. 2 statues (grandeur nature) : saint Joachim, saint Joseph. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 25. April 2018 (französisch).
  12. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Garrey (40106). INSEE, abgerufen am 25. April 2018 (französisch).
  13. École élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 25. April 2018 (französisch).